Beiträge von Aurelia Lentidia

    In der Zeit wo Mila den neuen Sklaven mit seinem neuen Zuhause bekannt machte, was ebenso die Darlegung einiger Regeln innerhalb dieser Mauern implizierte, hatte sich Lentidia nach dem anstrengenden Marktbesuch in der fast schon todbringender Hitze ein Bad genommen, um sich wieder frisch zu fühlen. Es war schon spät am Nachmittag, also kleidete sie sich direkt für die allabendliche Cena, da sie davor den neuen Sklaven noch einmal genauer begutachten und ihn mit seiner Aufgabe vertraut machen wollte.
    So lag sie mit einem Becher verdünntem Wein in der Hand auf einer Kline in ihrem Cubiculum und wartete drauf, dass Mila ihn hereinbringen würde.

    [Blockierte Grafik: http://img832.imageshack.us/img832/3802/if.png]


    Der schwarze Hüne schien zu verstehen und rang Mila bei seiner Wortwahl ein Schmunzeln ab. Er würde der Custos Corporis von Aurelia Lentidia sein, anscheinend ahnte er das schon, da er ein 'guter Krieger' für die Herrin sein wollte. Mila war sich sicher, dass der Nubier den Aufgaben eines Custos Corporis auch in jedem Fall gerecht werden würde.


    Sie nickte der Sklavin mit den Utensilien zu, woraufhin diese mit der Prozedur begann. Sie kniete sich vor den Sklaven und zog seinen linken Arm auf ihr Knie, sodass sie das Zeichen unterhalb seines Handgelenks, welches zuvor eingesalbt worden war, in die Haut zu meißeln.
    Es war davon auszugehen, dass der Hüne still halten würde. Vorsichtig aber routiniert meißelte sie die Initialien Lentidias unter die Haut.
    Mila beobachtete währenddessen das Gesicht des schwarzen Mannes, irgendwie begann die Faszination über einen solchen Menschen in ihr zu wachsen. Diese Nase wahr viel breiter und die Kopfform war ebenfalls anders, auch seine Lippen waren voluminöser und breiter als es bei den Römern der Fall war.


    Nachdem die Sklavin fertig war, tupfte sie mit einem Leinentuch die Stelle ab, um Farbreste abzuwischen, danach salbte sie die Stelle noch einmal ein, damit sich die gereizte Haut beruhigen konnte. Zugleich sollte dies davor schützen, dass irgendetwas verschmierte. Zu guter letzt bekam er einen Leinenverband, damit Alexandrinus nicht versehentlich an der Stelle rumkrazte, denn trotz der Salbe würde es etwas brennen und kratzen.


    "So, das hätten wir.. Willkommen im Hause der Aurelier. Du bist jetzt einer von uns." entgegnete Mila dem neuen Sklaven mit einem Lächeln. "Die domina würde dich jetzt gerne sehen. Hast du noch irgendwelche Fragen? Bist du bereit?"

    [Blockierte Grafik: http://img832.imageshack.us/img832/3802/if.png]


    Dem Sklaven schien wirklich zu gefallen, was ihm gerade geboten wurde. So etwas gab es in seinem Heimatland bestimmt nicht. Dabei fiel Mila aber wiederum ein, dass sie ja gar keine Ahnung hatte, wie es in seinem Heimatland zu ging..


    Ausgerechnet das mit dem Zeichen hatte er nicht verstanden.. wenn es doch bloß eine andere Sache gewesen wäre..
    Nach einem kurzen irritierten Blick versuchte sie ihm die ganze Sache zu erklären und das mit einfachen, langsam ausgesprochenen Worten:


    "Duu kriegst ein Zeeicheeen." fing sie an, bei den Göttern kam sie sich blöd vor.. so etwas war sie als Leibsklavin Lentidias nun wirklich nicht gewohnt. "Man muss erkennen, dass Duu Lentidiaa deeiner doominaa gehööörst." jetzt kam der schwierige Teil "Ein Zeichen.. mit Tiinte uuunter der Haaaut.." also das es etwas schmerzen würde, sollte ihm doch somit klar sein oder nicht? Ein nubischer Krieger kannte sich doch bestimmt mit Schmerz aus, also würde es ihm doch mindestens nur halb so weh tun, wie dem neuen Sklavenmädchen von vor drei Wochen, die dabei bitterlich weinte. Vielleicht galten ihre Tränen aber auch eher der Tatsache, dass es von diesem Zeitpunkt an erst einmal keinen Weg zurück mehr gab.
    Mit ihren großen Augen schaute Mila Alexandrinus an, ob er verstanden hatte. Auf ihr Nicken hin begann eine der Sklavinnen ihm die Haut mit einer Salbe aus Kräutern ein wenig unterhalb des linken Handgelenks einzureiben.

    [Blockierte Grafik: http://img832.imageshack.us/img832/3802/if.png]


    Gerade als sie mit ihren Erklärungen fortfahren wollte, sah sie etwas, was sie beschämt zu Boden schauen ließ. Natürlich war das männliche Geschlecht nichts Besonderes, immerhin sahen sich Sklaven ja öfters ohne Kleidung in den Sklavenunterkünften, aber sie hätte nicht gedacht, dass ein pechschwarzer Hüne aus Nubien über eine derartige Manneskraft verfügte. Nachdem sie versucht hatte ihre roten Wangen zu verstecken, was ihr aber nicht gelang, nahm sie wieder eine selbstsicherere Haltung an und ließ sich nichts weiter anmerken.


    "Gut." entgegnete sie Alexandrinus.
    Entweder versuchte er sich dumm zu stellen, sodass er vielleicht irgendwann aus dem Hinterhalt heraus seiner neuen Herrin an die Gurgel gehen konnte, oder er war trotz seiner Statur sehr liebenswürdig. Mila hoffte, dass es letzteres sein würde..


    "Deinen Schlafplatz findest du bei den anderen Sklaven nebenan. Aurelia wird für dein Wohlergehen, also deine Kleidung und deine Nahrung sorgen. Damit man weiß, dass du zu ihr gehörst, bekommst du noch ihr Zeichen."
    Lentidia ließ ihren Sklaven ihr Zeichen mit Tine unter die Haut 'hämmern', welches ihre Initialen zeigte. Eine nicht ganz schmerzfreie, aber durchaus aushaltbare Prozedur. Sie ließ eine der Sklavinnen das Werkzeug holen, während die andere dem Nubier beim Ankleiden helfen sollte. Das Haus der Aurelier war ein angesehenes und reiches Haus und so sollten auch seine Sklaven aussehen. Er bekam also ordentliches Schuhwerk und qualitativ gute und ordentliche Kleidung.


    Nachdem man ihn angekleidet hatte, musste noch das Zeichen in die Haut gemeißelt werden.


    "Setz dich auf den Stuhl, du bekommst jetzt das Zeichen deiner neuen domina. Danach werde ich dich zu ihr bringen und du wirst deine Aufgabe erhalten." Außerdem würde Aurelia ihn das ein oder andere fragen, vermutlich aber auch das ein oder andere sehen wollen... "Fragen?"

    [Blockierte Grafik: http://img832.imageshack.us/img832/3802/if.png]


    Seine Lateinkünste waren gar nicht so schlecht, wie sie zuerst erwartet hatte, sprach er doch jetzt zum ersten Mal..
    Irgendwie wirkte der große, muskulöse Hüne ein wenig aufgeschmissen. Er wurde ja auch ziemlich ins kalte Wasser geworfen, er schien vorher weder dominus noch domina gehabt zu haben, daher trug er auch kein Brandmal.


    "Komm, wir gehen dich erstmal säubern. Die domina verlangt von uns eine gute Körperhygiene.." sie stoppte, Hygiene.. das konnte der pechschwarze Krieger doch gar nicht verstehen.. "..wir sollen sauber sein." beendete sie ihren Satz. Sie führte ihn zu den Sklavenunterkünften, wo sie zwei Sklavinnen vorfand, die sich anscheinend gerade vor ihren Aufgaben drückten. Eine Sache, die in letzter Zeit häufiger passierte, waren Lentidia und Prisca doch die einzigen Aurelier unter diesem Dach, der Legat musste sich ja auf sein Landgut zurückziehen und sich auskurieren. "Ihr da! Macht euch nützlich! Das ist Alexandrinus, er gehört jetzt zu Lentidia, sie verlangt, dass er gesäubert wird." Die beiden Sklavinnen stoppten mit dem Gekicher, dass diverse Geschichten, die sie sich bis eben noch erzählten, ausgelöst hatte. Kommentarlos und nur mit einem Nicken folgten sie der Anweisung von Mila, immerhin war sie die Leibssklavin von Lentidia, die zur Zeit unter diesem Dach das sagen hatte, wodurch sie etwas über den anderen Sklaven des Hauses stand. Sie versuchte Alexandrinus einen Schubs zu geben, damit er wusste, dass er sich in das Becken begeben sollte, aber einen nubischen Hünen zu bewegen, schien gar nicht so einfach..


    Während die beiden Sklavinnen Lentidias neuste Errungenschaft reinigten, fing Mila an den frisch gebackenen Sklaven in die üblichen Gepflogenheiten einzuweisen.


    "Du bist jetzt ein Sklave. Du musst Aurelia immer gehorchen. Wenn du das nicht tust, wirst du bestraft." Sie versuchte sich zu einfach wie möglich auszudürcken. "Hast du das verstanden?" wollte sie sich vergewissern.

    Sim-Off:

    Wenn die Herren Soldaten nicht mehr wollen, mache ich einfach weiter :)


    Lentidia wartete, bis die Soldaten das Atrium verlassen hatten und widmete sich dann Peltatus und ihrer neuen Errungenschaft.
    Bevor sie dem Sklavenhändler nun wie abgemacht das Geld geben würde, wollte sie sich ihres Handels noch einmal vergewissern. Langsam schritt sie um Alexandrinus, der immer noch in Ketten gelegt und in Sklavenlumpen vor ihr stand, und begutachtete jeden Zentimeter. Diese schwarze Haut faszinierte sie immer mehr! Das Licht, welches durch die Öffnung des Atriums ins innere drang, verlieh seiner leicht geschwitzten Haut einen anziehenden Glanz, wodurch seine Muskeln viel mehr zum Vorschein traten. Der Sklave hatte viel mehr Muskeln, als Antias es hatte.. mit diesem Exemplar würde sie noch viel Freude haben. Zu gern hätte sie ihn berührt, aber sie dachte gar nicht erst daran. War der Nubier doch völlig dreckig und verschmiert. Innerlich schelmisch lächelnd beendete sie ihren Rundgang.


    "Wie erfreulich, Peltatus." tat sie freudig aber distanziert kund, immerhin handelte es sich um einen Sklavenhändler.
    Sie schnippste und wies so Mila an Peltatus auszuzahlen.
    Etwas misstrauisch warf der Sklavenhändler den Beutel voller Münzen mehrmals in seiner Hand hoch und warf dann einen Blick hinein, der ihm ein gieriges Grinsen auf die Lippen zauberte. "Eine Freude mit dir Geschäfte zu machen edle Aurelia!"
    Gefällig nickte Lentidia und erwiderte.
    "Man entferne seine Ketten. Die Soldaten werden euch aus dem Castellum geleiten. Vale Peltatus" wieder schnipste sie in die Hände und wies einen Sklaven an Peltatus und sein Gefolge aus dem Praetorium in die heiße Mittagssonne zu führen. "Vale, mögen dich die Götter segnen, edle Aurelia." sie verbeugten sich leicht und taten wie ihnen geheißen wurde. Erfreut über diesen handel machten sie sich auf in Richtung Ausgang.


    "Mila..?" Lentidia verlangte nach ihrer Sklavin, während sie den ärmlich und allein dastehenden Nubier in Gedanken versunken begutachtete. "Ja, domina?" "Zeige ihm die Sklavenunterkünfte und sorge dafür, dass er gesäubert wird, der Gestank und der Anblick drehen einem förmlich den Magen um!" befahl sie bissig und zog sich dann in ihr Cubiculum zurück, wo sie sich ihrem neuen Sklaven später am Tag genauer widmen würde. "Jawohl, domina." entgegnete Mila und verbeugte sich knapp.



    __________________________


    [Blockierte Grafik: http://img832.imageshack.us/img832/3802/if.png]


    Als die junge Aurelia das Atrium verlassen hatte, richtete sie ihr Wort an den pechschwarzen Hünen.


    "Du bist Alexandrinus, richtig? Sprichst du unsere Sprache? Kannst du mich verstehen?"

    Mit den drei Milites, dem Centurio, Peltatus und dessen Gefolgte samt Alexandrinus erreichten sie schließlich den Eingang des Praetoriums. Mila führte den Trupp ins Atrium und ließ Lentidia von einer anderen Sklavin herbei holen.


    "Peltatus!" begrüßte sie den Sklavenhändler, nachdem sie das Atrium betreten hatte. "Wie ich sehe, hast du meinen neuen Sklaven dabei.." stellte sie erfreut fest richtete ihren Blick aber dann auf die Soldaten und wunderte sich. "Gab es irgendwelche Unannehmlichkeiten Peltatus, oder wieso begleiten dich vier Soldaten?"


    "Aurelia! Die Freude liegt ganz auf meiner Seite! Nein nein.. es gab keine Schwierigkeiten.." erklärte er sich präventiv, um die Situation zu entschärfen.
    "Nun gut, wartet draußen." wies sie in einem schnippischen Ton die Milites an. Es gab keinen Grund, dass sie ihr bei ihren Geschäften mit Peltatus zusehen mussten. "Die Männer werden dich später wieder aus dem Castellum geleiten." richtete sie ihr Wort wieder an den Sklavenhändler.

    Bevor es zu irgendwelchen Ausschreitungen kam, versuchte Peltatus die Situation ein wenig aufzulockern.


    "Lass ihn doch schmunzeln, Miles! Er wird hier zwar gut versorgt werden, aber das Schmunzeln wird ihm schon noch vergehen hahaha.." lachte er aus voller schadenfroher Kehle.
    So langsam musste es aber mal weitergehen, Aurelia schien nicht als wäre sie von dem Schlag Frau, die man warten lassen sollte. Dann kam endlich ein Vorgesetzter, der mit klaren Worten die Sache wohl schnell regeln würde.


    "Werter Centurio, das wird doch kein Problem sein oder? Wir sollten Aurelia nicht lange warten lassen, sie scheint mir ziemlich kratzbürstig zu sein hahaha.." lachte er wieder.

    [Blockierte Grafik: http://img832.imageshack.us/img832/3802/if.png]


    Ja das hat sie.. dachte sich Mila nur, als der Soldat anfing sich aufzuregen. Deshalb musste man sich ja auch an der Porta ausweisen und seinen Grund des Besuchs darlegen. Als sich der Miles nun noch darüber zu muckieren schien, dass man 'Männer zur Begleitung abkommandieren' musste, hätte man sich eigentlich die Frage stellen können, wovon abkommandieren? Vom Sonnenbrand kriegen, Nasebohren, in die Luft gucken und Wolken zählen? Das Lagerleben war für die Soldaten nicht gerade spannend und abwechslungsreich. Der Bürgerkrieg war in Rom und wurde dort sogar schon beendet, hier herrschte im Catellum der Legio I also Alltag. Eigentlich freuten sich die Milites doch über jede Form von Abwechslung.
    Mila wunderte sich über die Worte des Soldaten, war es denn nicht normal Besucher des Castellums zu den gewünschten Orten zu begleiten? Die Sklavin senkte ihren Blick zu Boden, sie war es gewöhnt, dass man in so einem Ton mit ihr sprach und auch wenn der Soldat nicht ihr dominus war, stand er in der Gesellschaft viel höher als sie.. in einem eingeschüchterten aber lieb gemeintem Ton entgegnete sie ihm
    ".. der Kerl soll zu meiner Herrin kommen.. nicht meine Herrin zu dem Kerl.." stellte sie klar.

    "Ach deeer hahahahah..." entgegnete ihm der Sklavenhändler. "Der wäre selten dämlich, wenn er jetzt versuchen würde etwas dummes anzustellen. Der kann froh sein, dass er von einer wohlhabenden Römerin gekauft wurde, bei der er immer gut versorgt sein wird. Nicht wahr, Alexandrinus?" er drehte sich zu dem Sklaven um und gab ihm zwei Klappser auf die Wange.


    "Die edle Aurelia wollte mich hier zur vereinbarten Zeit abholen lassen.." fing er an zu erklären, als auch schon eine Sklavin vom inneren des Castellums zur Porta geeilt kamen.



    _______________


    [Blockierte Grafik: http://img832.imageshack.us/img832/3802/if.png]


    "Aurelia möchte, dass Lucius Peltatus samt Gefolge zum Praetorium gebracht werden." klärte sie den Soldaten auf. Dabei hielt sie ihm ein kurzes Bestätigungsschreiben entgegen.



    Sollte Lucius Peltatus zum vereinbarten Termin der hora secunda am heutigen Tage mit einem nubischen Hünen, den ich seit gestern mein Eigen nennen darf, an der Porta erscheinen, verlange ich, dass er und sein Gefolge zu mir gebacht werden.


    [Blockierte Grafik: http://img19.imageshack.us/img19/213/huz.png]


    Mit zwei Handlangern und dem Sklaven Alexandrinus im Schlepptau trat der Sklavenhändler Lucius Peltatus schon fast überpünktlich zur hora secunda an die Porta Praetoria des Castellums. Der Nubier lag immer noch in Ketten, man konnte ja nie wissen, was so ein schwarzer Hüne vorhatte. Peltatus Handlanger folgten dem Sklaven aber dicht auf den Fersen und waren jeder Zeit bereit Maßnahmen zu ergreifen, falls dieser auf dumme Gedanken kommen würde.


    "Salve Milites. Ich habe hier eine Lieferung für die edle Aurelia Lentidia, wenns Recht ist." sprach er die Soldaten in lockerem Ton an.

    Eigentlich hätte man erwarten können, dass sich Aurelia mit dem Mitbieter messen würde, um mit ihm ein Spielchen zu treiben, denn sie verfügte als Aurelia und Cousine des Legaten über viel mehr Geld, als der wohlhabende Bürger zu ihrer Linken. Doch es kam anders.


    "Aurelia bietet 150 Aurei!" Sie hatte sich entschlossen zu zeigen, dass sie hier am meisten bieten konnte, in dem sie den durchaus hoch gepokerten Einsatz des Mannes verdoppelte. Das dies absolut nicht im Sinne ihres Cousins war, interessierte sie eher weniger.. nein, sie dachte gar nicht erst daran. Sie wollte diesen Sklaven und stützte sich auf die Sicherheit des Reichtums ihrer Familie. Kein anderer aus der Familie hätte bestimmt so eine Stange Geld für einen zwar exotisch aussehenden und gut gebauten Sklaven bezahlt, der noch kein Wort gesprochen hatte und von einem Sklavenhändler angepriesen wurde. Die Miene des Mannes, welche sich durch verärgerte Stirnfalten und ein vorgeschobenes Kinn auszeichnete, hätte Lentidia nicht noch mehr Schadenfreude bringen können, denn ihr Maß an Schadenfreude hatte bereits seine Grenze erreicht. Zufrieden lächelnd, im inneren aber schelmisch grinsend, zeigte sie sich der Menschenmenge, als wäre diese teure Kostspieligkeit für sie ein alltägicher Akt gewesen.


    "150 Aurei! Aurelia bietet 150 Aurei hohoho.. was ein Gebot! Peltatus.. wie sieht es aus? Nein? Wirklich nicht? Was ein Jammer.. zum Ersten, zum Zeiten, zum Dritten.. uuuund... verkauft! Verkauft an Aurelia für 150 Aurei!"


    Erledigt. Für Lentidia galt die Sache als abgeschlossen und sie schickte ihre Sklavin Mila zu dem Sklavenhändler, damit sie mit ihm den Kauf abwickeln konnte. Derweil schritt sie mit ihrem restlichen Gefolge samt der zwei Legionäre weiter über den Marktplatz, damit sie nicht wieder die Langeweile ergriff.


    __________________


    [Blockierte Grafik: http://img832.imageshack.us/img832/3802/if.png]


    Mila musste sich regelrecht durch die Menschenmenge nach vorne zum Podest, auf dem der Sklaventreiber seine Ware ausgestellt hatte, zwängen, nachdem sie den schützenden Kreis um ihre domina herum verlassen hatte. Bei Lucius Peltatus angekommen begann sie den Kauf abzuwickeln.


    "Meine domina Aurelia möchte, dass der Sklave Alexandrinus zur hora secunda des morgigen Tages zum Castellum gebracht wird." fing sie an, während sie Peltatus von oben bis unten mussterte. "Schade das ich dich nicht in meinem Sortiment hatte, so ein hübsches Ding wie dich hätte ich nicht so leicht aus der Hand gegeben und.." er strich ihr über die Wange und kam ihr dabei unangenehm näher ".. hätte dich lieber für mich und mein privates Vergnügen behalten.." Beschämt trat Mila einen Schritt zurück und drehte ihr Gesicht von seiner Berührung weg. Sklavenhändler waren dreckige Schweine.. allesamt! Das stand jedenfalls für sie fest.. mehr würde sich der Perverse aber nicht trauen, immerhin gehörte sie einer hochgestellten Römerin aus gutem Hause, so wiederholte sie ihre Worte.


    "Jaja hora secunda am morgen Tag, Castellum." dann schaute er zu Alexandrinus. "Hast du gehört? Morgen beginnst du dein neues Leben als Sklave der Aurelia, die mir mit deinem Kauf meine Schulden begleicht hahaha.." Mila schaute kurz hinauf zu dem Podest, wo Alexandrinus stand und lächelte ihm kurz zu, er schien nicht so hart zu sein, wie er es vorgab, das spürte sie.. dann verabschiedete sie sich bei Peltatus ihres Standes gemäß und zwängte sich wieder durch die Menge, um ihre Herrin zu suchen.



    Nach und nach preiste der Sklavenhändler seine Waren an. Zuerst ging es um die Versteigerung eines jungen, sehr hübschen Mädchens.


    "Wie wäre es mit dieser schönen Blume? Viel zu schüchtern um jemals zu widersprechen, die geborene Dienerin für einen gelungenen Abend.. denn sie kann auch die Lyra spielen.. zwei Fliegen mit einer Klappe, sind das nicht mindestens 5 Aurei wert?"


    Mila hob kurz ihren Blick vom Boden und betrachtete das Mädchen. Sie sah sich selbst in ihr vor vielen Jahren, als sie Lentidias Vater für sie kaufte. Auch wenn Mila in gutem Hause diente, betete sie für das Mädchen, dass die domina sie nicht kaufen würde, war sie doch eine unerträglich launische Person. "Mh.." seufzte Lentida.. "Ich kann nichts hübsches an ihr finden.. nein, diese ist für mich nicht von Wert.. fuhr sie arrogant in langweiligem Ton fort. Schließlich wollte sie ja auch nur Sklaven um sich haben, die zu ihr passten, also mussten sie wunderschön sein. Das Mädchen war einfach nur gewöhnlich und kam bei weitem nicht an Milas Wert heran. Außerdem hatte Lentidia nichts für das Lyra-Spiel übrig. Sie ließ sich von Mila, die bereits seit ein paar Jahren ihr eigen war, mehr Luft zufächern, die Hitze begann auf dem Marktplatz zu stehen.
    Nach und nach kauften die Leute die Sklaven, als wäre seit Monaten kein Sklavenhändler mehr in der Stadt gewesen. Wie sich diese Menschen um sie herum wie hungrige Wölfe auf das Frischfleisch stürzten, ekelte die Aurelia schon fast an. Welch Niedrigkeiten.. dachte sie nur.
    Der vorletzte Skalve der versteigert werden sollte, war ein dunkelhäutiger Hüne. Einen so pechschwarzen Menschen hatte Lentidia noch nicht gesehen, hatte ihre Familie auf ihrem Landgut doch fast ausschließlich hellhäutige Sklaven. Ihr Interesse schien geweckt zu sein..


    "Als nächstes habe ich hier einen wirklich staaarken Burschen aus dem tiefsten Nubien. Einst ein wilder Krieger, der es mit zwei oder drei Löwen in der Arena aufnehmen könnte! Bürger Mantuas, wollt ihr euch sicher fühlen? Dann kauft diesen schwarzen Hünen, auf dass ihr nie mehr von irgendwem belästigt werdet!" preiste Peltatus ihn an. Stolz stand er da, verzog keine Miene. Er war gut gebaut. Seine Muskeln waren viel größer als die von Obsidius, dem kleinen Soldaten, den Lentidia für ihre Lust hatte ausgenutzt. Eigentlich hätte sie jetzt überlegen müssen, ob es Sinn machen würde auf diesen Sklaven zu bieten. Er könnte ihr spätestens in Rom von großem Nutzen sein, wenn sie nicht mehr zwei Legionäre zur Seite gestellt bekommen würde. Ardzrun allein würde sie nicht beschützen können, was ein Blick zu ihm bestätigt hätte, der Dummkopf stand schon fast aufmerksamslos da und bohrte in der Nase. Doch Lentidia dachte nicht nach, sie hatte sich schon entschieden, ob sie ihn brauchte oder nicht, sie wollte ihn haben, diesen exotischen Sklaven mit seinem starken Körper und seiner pechschwarzen Haut.


    "Wer bietet was für Alexandrinus? Ist er nicht ein Prachtkerl, der seine 100 Aurei Wert ist?" Peltatus pokerte hoch, Alexandrinus war ein Exot, wie er ihn schon lange nicht mehr in seinem Sortiment hatte.


    "Aurelia Lentidia bietet 120 Aurei!" ließ sie einen Sklaven rufen, der im Gegensatz zu Adzrun dazu geistig im Stande war. Viele Bürger schauten in die Richtung der Aurelia und fingen an zu tuscheln..


    "Das ist die Cousine des Legaten.."


    "Wat? Da machti hier drekt auf dicke Hose oder wat is hier los?"


    "So eine arrogante Ziege.."


    "Die scheints ja zu haben.."


    Das Getuschel ging an ihr völlig vorbei, sie interessierte nur das Ding, für was sie hier bot.


    "Marcus Volantius! 125 Aurei!" kam es aus der linken Ecke der Menge.


    "125! Bietet Marcus Volantius.. 125 Aurei! Wer bietet mehr? Edle Aurelia?" nahm Peltatus die Angebote entgegen und schürte diese weiter.

    Es war einer der wärmeren Tage des Sommers. Die Sonne stand hoch zur Mittagszeit, als sich Lentidia mit ihrem Sklavengefolge, zu dem natürlich auch Mila und Ardzrun gehörten, auf einen Ausflug in die Stadt begab. Ob das sich zeigen und bewundern lassen oder das wahllose Ausgeben von Geld ihr dabei helfen würde die unerträgliche Langeweile zu tilgen, wussten bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal die Götter.


    Während sie sich auf dem Weg vom Castellum zum Marktplatz noch recht müde und desinteressiert zeigte, was sich durch ihr häufiges Gähnen kenntlich machte, änderte sich ihre Ausstrahlung bei ihrer Ankunft auf dem besagten Marktplatz doch völlig. Sie wollte sich zeigen in ihren schönen Kleidern, mit ihrem wertvollen Schmuck und ihrem strahlenden blonden Haar. Ein leichtes Lächeln auf den Lippen, welches die Sicherheit des Standes und Geldes ausdrückte, begleitete sie auf langsamen Schritt, sodass jeder sie sehen konnte. Lentidia Genoss sowohl die notgeilen Blicke der Männer als auch die teils neidischen und teils bewundernden Blicke der jungen Frauen, die doch gerne mit ihr den Platz tauschen wollen würden. Neben ihrem Sklavengefolge begleiteten sie noch zwei Legionäre, um ihre Sicherheit zu gewährleisten, immerhin war sie die Cousine des Legionslegaten.


    Nach einiger Zeit auf dem Marktplatz hörte sie die anpreisenden Worte eines Mannes, der sie immer wieder in einer Dauerschleife zu wiederholen schien. Als sie sich der Stimme näherte wurden die Worte immer deutlicher, es war ein Sklavenhändler, der seine neuste Ware präsentierte. Lentidia gefiel die Vorstellung, sich mit den verschiedenen Bietern zu messen und so ihren Reichtum zu demonstrieren, welcher allerdings nur aus dem ihres Cousins hervorging, aus dem ihre Wünsche finanziert wurden.
    In der Menge angekommen, ließ sie ihre Sklaven und die Legionäre einen gewissen Kreis um sich ziehen, damit sie von den teils niederen Bürgern erdrückt würde und sich frei bewegen konnte.


    Der Sklavenhändler Lucius Peltatus war bekannt für gute Ware, aber genauso war er bekannt für seine hohen Preise.
    "Die beste Ware nur für euch, meine geschätzten Bürger Mantuas! Gerade heute wurde mein Bestand durch Sklaven aus Alexandrien aufgefüllt! Vom lieblichen jungen Mädchen bis zum kräftigen Hünen ist alles dabei! Was soll es sein? Eine treue Dienerin für eure junge Tochter oder vielleicht doch lieber ein starker Bulle für schwere Arbeiten?"

    Aus ihren Augenwinkeln vernahm Lentidia ein Tablett mit zwei Bechern darauf. An der Oberfläche des Weins konnte man erkennern, dass den Körper des Sklaven eine gewisse Zittrigkeit und Nervösität durchzog. Kommentarlos nahm die junge Aurelier ihren Falerner entgegen und wartete, bis Prisca ihren hatte, um mit ihr zusammen in den Genuss des Geschmacks zu kommen. Dabei entging ihr nicht, dass diese erst einmal etwas von dem Wein verschüttete. Ein Trankopfer? Für wen war es wohl gedacht? Lentidia war das eigentlich völlig gleichgültig, sie würde nie ihren kostbaren Wein für irgendwen vergießen, auch wenn der Weinkeller ihres Cousins nahezu unendlich damit gefüllt war.


    Dieser kleine Zwischenfall galt sofort als vergessen, als Prisca mit skeptischem Blick die Lentidias Frage wiederholte.
    Ahala war also nicht ihr Gatte? An den Namen Piso erinnerte sie sich nur flüchtig, hatte sie auf dem Landgut ihres Vaters doch nur Augen und Ohren für Dinge gehabt, die sie betrafen. Es kam zwar öfters vor, dass sie sich neidisch über die ein oder andere Aurelia aufregte, weil diese in Rom lebten und mit einem einflussreichen und hochgestellten Mann verheiratet waren, doch hatte sie sich nie wirklich die Namen aufgrund ihrer Eifersucht behalten.
    Mit offenen und sehr interessierten Augen lauschte sie den Worten ihrer Verwandten, die begann ihre Situation klar zu stellen.
    Tiberius ist nicht ihr Gatte? Interessant.. dachte sie sich nur und versuchte ihren verschwörerischen Gedanken nicht durch ihre Mimik nach außen dringen zu lassen. "Oh wie unsensibel von mir.. bitte verzeih mir meine Liebe.." Der Anstand hätte von ihr verlangt, dass sie den Verlust ihrer Verwandten weiter mit Worten bemitleiden sollte, in dem sie den Flavier lobpreiste, aber ihr stand etwas ganz anderes im Sinn.
    Ihre mitleidserfüllten Blicke veränderten langsam zu einem Lächeln, als ihr auffiel, dass Prisca oft den Cognomen des Tiberiers verwendet hatte.
    "Du empfindest etwas für ihn nicht wahr?" fragte sie direkt gezielt in Priscas Herz hinein. Egal welche Worte Prisca wählte, durch ihre Reaktion über diese schon überumpelnde Frage allein würde sie Lentidia eine Antwort auf ihre Frage geben. Die junge Aurelier hatte sich dabei etwas auf ihrer Kline aufgerichtet und streckte sich etwas näher in Priscas Richtung. Auf ihren Lippen lag das vertrauenswürdigste und freundschaftlichste Lächeln, was man sich nur vorstellen konnte.




    Später am Abend eilte der Vilicus des Hauses in das Triclinium und hielt ein Schreiben in der Hand. Seine Worte richtete er an Lentidia, da sie nun schon eine längere Zeit unter diesem Dach verkehrte als Prisca.
    "Ein Brief aus Rom, domina!" keuchte er.. Sein Tempo, mit welchem er die Strecke durch die Gänge des Praetoriums zum Triclinium zurückgelegt hatte, ließ sich darin begründen, dass selbst die Sklaven des Hauses gespannt darauf waren, wie es um die Situation von Mutter Rom stand.


    Zuerst mit genervtem Blick aufgrund des Hereinplatzens des Vilicus aber dann mit Freude nahm sie den Brief entgegen. Sie drehte ihn in seiner Hand und öffnete dann das Siegel. Dabei warf sie Prisca ein überaus freudiges und gespanntes Lächeln zu.
    "Er ist von Lupus!" rief sie und begann die Zeilen zu lesen.




    Ad
    Titus Aurelius Ursus
    Legio Prima
    Mantua *


    Vetter!


    Ich hoffe, inzwischen bist du dank der Pflege deiner Frau auf dem Weg der Besserung. Ich hoffe, solltest du dich auf ein Landgut zurückgezogen haben, dass die zurückgelassenen Legionsbestandteile den Brief zu dir weiterleiten, mangels besserer Kenntnis adressiere ich ihn dennoch zunächst an die Principia der Legio Prima.


    In Rom hat sich die Lage weiter entspannt. Cornelius Palma hat im Süden gesiegt und ist nach Rom eingezogen. Offensichtlich hat er irgendwie das Testament aufgetan, das ihn als Erben Valerianus' einsetzt, so dass sein Anspruch auch rechtlich gesichert ist.
    Du siehst, den Aureliern steht wohl eine blühende Zukunft bevor.


    Und dies ist auch der maßgebliche Grund dieses Briefes. Du selbst wirst vermutlich noch eine längere Zeit der Genesung benötigen und daher dich nicht dem politischen Leben in Rom stellen können. Allerdings wäre es geradezu sträflich, würdest du deinem Sohn die Möglichkeiten, die sich in Rom bieten, vorenthalten. Daher empfehle ich dir eindringlich, ihn in den nächsten Monaten wieder nach Rom zu schicken. Du weißt, dass er in meiner Obhut wohl behütet in deinem sinne aufwachsen würde.
    Meinen eigenen Sohn Lucius werde ich gegebenenfalls ebenfalls aus Tarquinia zurückrufen. Ich habe noch nicht endgültig darüber entschieden, ob er seine Ausbildung zum Haruspex abschließen sollte. Immerhin ist er nur zu einem Achtel Etrusker, was keine geeigneten Voraussetzung für eine Aufnahme ins Kollegium darstellen. Vielmehr trage ich mich mit der Überlegung, als neue Ehefrau eine Etruskerin adeligen Geblüts zu ehelichen und aus dieser Verbindung hervorgehende Söhne dem Collegium bei Zeiten zuzuführen, während Lucius ebenfalls auf die Politik vorbereitet werden könnte. In diesem Fall hätte dein Sohn auch einen Lerngefährten für seine Studien.


    Ich habe Tiberius Ahala nach der Schlacht von Vicetia mit Prisca zusammen ebenfalls nach Mantua geschickt. Ich hoffe, sie sind beide wohlbehalten bei dir angekommen. Leite die Nachricht vom Sieg Palmas und seinem Einzug in Rom bitte auf jeden Fall an den Tiberius weiter. Ich gedenke, unsere beiden Familien eng aneinander zu halten.
    Du bist Priscas Tutor. Nachdem Floras Ehe mit Tiberius Ahalas Vater nicht so fruchtbar wie erwünscht verlaufen ist, meinst du, sie wäre einer Ehe mit dem Sohn zugetan? Oder noch besser Prisca. Immerhin ist sie schon recht alt und noch immer kinderlos. Wir sollten ihr die Schande, ohne einen Erben geboren zu haben, zu sterben, ersparen, und baldigstmöglich eine Eheschließung für sie anbahnen. Die Tiberier erscheinen mir dafür ein passender Partner, und nach dem Sieg Palmas ist Ahala vermutlich ein wertvollerer Verbündeter, als es auf den ersten Blick scheinen mag.
    Insofern empfehle ich, die beiden etwas Zeit miteinander verbringen zu lassen. Sollte Prisca, wie ich sie einschätze, darauf bestehen, nach Rom zurückkehren zu wollen, überzeuge sie bitte von der Notwendigkeit, dies in Begleitung des Tiberiers dann zu tun.
    Insgesamt entspannt sich die Lage zusehens, so dass in einigen Wochen hier auch eine Rückreise angepeilt werden kann. Allerdings würde ich im Moment auf übereilte Entscheidungen noch verzichten, zumindest, bis die letzten Anhänger Salinators rechtskräftig verurteilt sind. Danach aber können die damen sich an den freuden der Hauptstadt sicherlich wieder gefahrlos gütlich tun.


    Vale bene


    [Blockierte Grafik: http://img41.imageshack.us/img41/9149/salq.gif]


    Entgegen der vielleicht erwarteten Sprachlosigkeit stand Lentidia plötzlich auf, die Augen weiter auf die Zeilen gerichtet.
    "Prisca!" sagte sie immer wieder, bevor sie den Brief auf ihre Kline fallen ließ und zu ihrer Verwandten herüber ging. Sie griff nach Priscas Hand "Wir dürfen nach Rom!" sagte sie mit einem Lächeln, dass ansteckend den ganzen Raum erstrahlen ließ. Die übrigen Informationen ignorierte sie völlig, sie waren ihr schlichtweg egal. Sie interessierte nur, dass sie bald endlich in den Genuss der Hauptstadt kommen würde.
    "Lies!" forderte sie ungeduldig ihre Verwandte auf und gab ihr das Schreiben.


    Die umstehenden Sklaven trippelten ungeduldig auf der Stelle, vorne an der Vilicus. Alle hatten den selben Gedanken: Was ist denn nun mit Rom und dem Kaiser!? Diese dumme, egoistische Pute hat wieder nur sich im Kopf.. wenn sie nicht sofort sagt, ob sich die Lage in Rom entspannt hat, drehe ich ihr die Gurgel um!

    Im Laufe der nächsten Sekunden ging alles sehr schnell. Auf dem Bett reckelte sich die Sklavin mit dem Soldaten, für den dieser Tag wohl mit den am meisten unerwarteten Ereignissen gesegnet war, nicht weit entfernt die domina in einem Korbsessel. Die Aurelia genoss es, wie sich Obsidius Blick nicht mehr von ihr lösen konnte. Sie Biss auf ihre Unterlippe und brachte sein Blut mit verführerischen Blicken immer mehr in Wallung.
    Schon fast zeitgleich, was eigentlich als eher utopische Vorstellung galt, schienen die beiden ungeachtet der Sklavin ihren Höhepunkt zu erreichen. Ob Mila bei dieser ganzen Sache Spaß hatte, war ihrer Herrin so ziemlich egal. Für sie war die Sklavin eine Sache, die keinen Spaß zu haben brauch, sie diente lediglich als Mittel zum Zweck.
    Kurz nach dem Obsidius sich extatisch in der Sklavin vergrub krümmte sich Lentidia in ihrem Korbsessel, sie rutschte immer tiefer und presste ihre Schultern an die Rückenlehne, wodurch ihr Rücken deutlich ins Hohlkreuz ging. Die Bewegungen ihrer Finger wurde immer schneller und ihre Beine fingen an immer mehr zu zittern. Mit offenem Mund und geschlossenen Augen ließ sie zuerst extatisch, dann aber erleichtert und erschöpft einige Atemstöße heraus. Ihre Berührungen an ihrem Körper wurden langsamer bis ihre Hand schließlich auf ihrem Bauch ruhte. Einen kurzen Augenblick genoss sie den Moment, stand dann aber ziemlich plötzlich auf, nachdem sie sich noch im sitzen ihre Kleider wieder an die richtigen Stellen zog.


    "Ich möchte jetzt ein Bad nehmen." entgegnete sie einer Sklavin, die nahe an der Tür saß und ihren Blick beschämt die ganze Zeit abgewendet hatte. Bevor sie ihr Cubiculum verließ gab sie Mila eine letzte Anweisung. "Sorge dafür, das Ardzrun ihn unbemerkt aus dem Praetorium geleitet, bevor du dich säuberst."
    Auf den Fluren des Praetoriums lächelte sie verschwörerisch, sie liebte diese Machtspielchen. Das Beste an der Sache war, dass es niemals rauskommen würde, da Antias nicht so blöd sein würde und es seinen Kammeraden erzählen würde. Falls doch.. wer glaubte schon einem Soldaten? Im Notfall würde sie ihrem Cousin, dem Legatus Legionis, erzählen, er hätte sie auf dem Campus bedrängt und angefasst, die Folgen für Antias wären sehr unschön.


    ___________


    [Blockierte Grafik: http://img832.imageshack.us/img832/3802/if.png]


    Da saß sie nun. Spaß hatte sie an der Sache nicht gehabt, was aber keinesfalls an Antias lag. Die Situation bereitete ihr einfach Unbehagen. Mila war eine gehorsame Sklavin, aber so etwas hatte ihre domina noch nie von ihr verlangt. Dennoch war sie froh mal wieder die starken Arme eines richtigen Mannes spüren zu können. Somit versuchte sie wenigstens etwas positives in der ganzen Sache zu sehen.


    "Ja, domina." entgegnete sie Lentidia in einem Ton, wie es sich für eine demüte Sklavin gehörte. Sie wartete noch, bis ihre domina das Cubiculum verlassen hatte, dann setzte sie sich neben den Soldaten und strich ihm über die Haare. "Schlaf bloß nicht ein.. du kannst nicht hier bleiben! Du musst jetzt gehen.." sagte sie zum Schluss schon fast traurig-verzweifelt. Die Vorstellung mit ihm alleine in diesem großen Bett zu schlafen, generell mal in einem Bett zu schlafen und dann noch mit einem attraktiven Mann, war so traumhaft, wie sie schmerzhaft und utopisch war. Die Aurelia würde sicher so schnell nicht wieder kommen, also ließ sich Mila noch etwas Zeit, bevor sie Ardzrun holte.

    Der Nebel der Lust verdichtete sich im Cubiculum der jungen Aurelia, deren Begierde auf Befriedigung ihrer Sinne sie immer weiter einnahm. Sie gab über ein Nicken ihrer Sklavin Mila das Zeichen, worauf hin diese das nötige tat, was zwischen den beiden auf dem Bett noch fehlte. Während es für Mila, jetzt tief vergraben auf Antias sitzend, einfach nur das war, was sie eben tun musste, nämlich den Beischlaf mit einem Mann zu vollziehen, den sie weder kannte noch wollte, war es für Lentidia ein lustvolles Machtspiel, was ihr zusätzliche Erregung bereitete. Sie beobachtete die beiden, ihre Finterspitzen glitten sanft an ihren Brüsten vorbei und erreichten nach einigen Sekunden voller schwerer Atmung die tiefere Region, die bislang noch zwischen den übereinandergeschlagenen Beinen verborgen war.
    Sie suchte den Blickkontakt mit ihrem Soldaten, denn er sollte sie anschauen, ihren Körper mit seinen Augen begehren und sich vorstellen, dass er gerade mit ihr das tat, wofür gerade Mila herhalten musste.
    Außenstehende könnten nie glauben, dass all dies den Gedanken und Wünschen einer jungfräulichen Patrizierin entspricht, die ihren Durst nach Begierde und lustvoller Zuneigung über diese Art und Weise suchte.