Beiträge von Lucius Petronius Crispus

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    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    Bald war nun an diesem Tage auch schon der Ritter Petronius zu empfangen. Er wurde vorgelassen, wobei Lepidus dem Klienten die ersten ehrerbietenden Worte - und sicherlich auch Glückwünsche - überließ, bevor er seinerseits den Aufstieg des Klienten zu würdigen hatte.


    Tatsächlich lieferte Lucius natürlich die erwünschten Grußworte, als er eintrat:
    "Salve, Domine! Ich bin hier, um dir zu gratulieren. Und dir zu danken."
    erklärte er. Der breite Purpurstreifen auf der Tunica machte sich tatsächlich ganz gut... - ob der junge Petronier es auch einmal so weit bringen würde?
    "Also... - äh - alles Gute zur Erhebung in den Senatorenstand!"
    Was sagte man wohl üblicherweise dazu? Irgendwie war Gratulieren nicht gerade Lucius' Stärke...

    Nachdem sein Patron offensichtlich ein bisschen verrückt geworden war, hatte Lucius noch ein wenig mehr Abstand zu ihm genommen. So erschien er nur noch unregelmäßig bei der Salutatio. Tatsächlich überlegte er bereits, seinen Patron zu wechseln - sodass er am Ende fast gar nicht mehr gekommen war.


    Doch nicht nur das: nach den Monaten ohne eine Nachricht vom Kaiserhof hatte er auch die Hoffnung verloren, dass er überhaupt noch einmal irgendeinen Posten bekommen würde. Und so hatte er auch aufgehört, jeden Tag auf dem Forum nachzusehen, was die kaiserliche Verwaltung zu verkündete. Das wiederum hatte dafür gesorgt, dass es ihm anfangs ganz entgangen war, dass die Befürchtungen von Lepidus sich doch nicht bewahrheitet hatten und der Kaiser ihn endlich doch zum Senator machte. Tatsächlich nahm er erst Notiz davon, als Armin eines Tages ganz aufgeregt vom Markt zurückkehrte, in seinen Händen eine kaiserliche Urkunde: Der junge Petronier hatte endlich einen Posten erhalten! Und dazu war sein Patron in den Senatorenstand erhoben worden! Dass letzteres schon einige Zeit zurücklag, störte Lucius wenig - wichtig war, dass es jetzt bei ihm weiterging! Und dass er unter diesen Umständen mit Lepidus reden und sich bedanken musste, war sogar ihm klar.


    Folglich stand er am nächsten Morgen endlich wieder einmal in der Menge der Klienten, den goldenen Ritterring am Finger und den Angustus Clavus auf der Tunica, über die er sauber seine beste Toga drapiert hatte.

    Sim-Off:

    Tut mir leid, dass ich etwas spät dran bin... ;)

    Meine Sicht der Dinge:
    § 55 (10) ist tatsächlich ein sehr gutes Argument dafür, dass Quaestoren prinzipiell Beisitzerstatus hatten und haben. Allerdings gilt natürlich auch für sie, dass sie das Rederecht beim Consul beantragen müssen, was man bei einem amtierenden Consul durchaus SimOn tun muss, sonst kann dieser eine Strafe/Schelte wegen unberechtigter Äußerung im Senat erteilen.


    Bei der Erteilung des Rederechts steht es dann dem Consul frei, ob er dem jeweiligen Quaestor dann eher freigiebig ist oder nicht - denn es stimmt natürlich auch Valas Bemerkung, dass der Usus bisher der war, dass Quaestoren quasi nie von ihren Beisitzerrechten Gebrauch gemacht haben. Ich würde daher ebenfalls vorschlagen, dass Dives und Vala dieses Thema SimOn klären - vielleicht arrangiert ihr ein Gespräch auf dem Forum nach der Sitzung, wo das Thema noch einmal auf den Tisch kommt, damit es auch zur Sprache kommt...


    Natürlich möchte ich Vala in diese Entscheidung dann nicht reinreden, aber ich persönlich würde es begrüßen, wenn Quaestoren in Zukunft mehr von diesem Rederecht Gebrauch machen könnten - ist ja nicht so, dass der Senat das Problem hat, dass sich zu viele Parteien zu Wort melden :P


    Ich denke, damit ist der SimOff-Diskussionsbedarf erledigt und wir können den Rest auf PN-Verkehr und vor allem natürlich das SimOn verlegen...

    "Kein Problem."
    gab Lucius zurück - sein Patron war nun wirklich nicht in der Position, ein Treffen mit einem senatorischen Helvetier abzulehnen... abgesehen davon war es hier in Rom offensichtlich immer gut, wenn man Gefälligkeiten austauschte - denn was man bot, das konnte man ein andermal wieder in Anspruch nehmen!


    Commodus' Luxusprobleme riefen dagegen ein Schnauben hervor, das hoffentlich als Zeichen von Erstaunen gedeutet wurde und nicht - was eher der Wahrheit entsprach - als eines von Unglauben. Die Ulpier? Und jetzt fand man keine Patronenfamilie, die der eigenen Familie würdig war?
    "Schonmal beim Kaiser angefragt?"
    schien da wirklich die einzig passende Frage zu sein...

    Lucius wurde eingelassen und in die Bibliothek geführt. Auf dem Weg dorthin staunte er nicht schlecht - er hatte schon öfter gehört, dass die Decimer eine große und angesehene Familie waren. Aber dieses Haus konnte es durchaus mit dem seines Patrons aufnehmen! Naja, immerhin wohnten hier auch Senatoren... im Gegensatz zum aktuellen Status der Villa Tiberia.


    Dann waren sie aber in de Bibliothek angekommen, wo der junge Petronier auf den Decimer traf. Natürlich hätte ihn auch interessiert, ob es hier Bücher zur Mathematik und Physik gab - doch zuerst musste er mit Varenus verhandeln, den er begrüßte.
    "Salve, Decimus. Ich habe mit meinem Patron gesprochen."
    leitete er das Thema auch gleich ein - er hatte wenig Lust, mit Varenus wieder ewig um den heißen Brei herumzureden, wie es in der Taverna passiert war...


    Armin machte währenddessen eine kurze Verneigung zum Gruß - Reden sollte er ja prinzipiell nur, wenn er gefragt wurde!

    "Nein, aber das ist sicher eine Frage der Zeit...
    antwortete Lucius, obwohl er natürlich wusste, wie große Sorgen Lepidus sich deshalb machte... aber das musste ja nicht jeder wissen - nicht, dass Commodus glaubte, er hätte einen Versager zum Patron!


    Als der Helvetier dann über seine eigenen Pläne plauderte, nickte er nur - er hätte es sich auch niemals eingehen lassen, sich dauerhaft von dieser Germanen-Bagage abhängig zu machen! Das war ja noch trauriger als sein glückloser Patrizier! Sicher würde Vala sich als Consulats-Kandidat noch eine blutige Nase holen...
    "Habt ihr keine traditionelle Familie, die eure Patrone sind?"
    fragte er dann aber doch etwas unbedarft - der Alte hatte ihm das so beigebracht und genaugenommen war das ja auch der Grund, warum Lucius jetzt diesen Tiberier an der Backe hatte...
    Andererseits wusste er gar nicht, ob alte Senatorenfamilien überhaupt Patrone brauchten... wahrscheinlich waren sie normalerweise gleich direkt Klienten des Kaisers... - das klang zumindest relativ rational, denn einen Patron wechselte man ja nicht so einfach und diese Familien erreichten ja selbst die höchsten Ämter!

    Nachdem sein Patron ihm grundsätzlich zugesagt hatte, sich um das Anliegen von Varenus zu kümmern, spazierte Lucius einfach zur Casa Decima - es war ja nicht sehr schwierig, den Stammsitz dieser berühmten Familie zu erfragen. Natürlich hatte er aber alles ordentlich geplant, sodass der Decimer zumindest nicht auf dem Palatin sein würde.


    Es war also später Nachmittag, als er, Armin im Schlepptau, an der Tür klopfte.

    "Sicherlich."
    antwortete Lucius knapp - der alte Mann vor ihm konnte ja nicht wissen, dass dem Petronier der Stein des Iuppiter ebenso egal war wie der Tarpeische Fels oder irgendein beliebiger Stein am Wegesrand in Mogontiacum! Trotzdem würde er natürlich aktiv werden - schon im eigenen Interesse...


    Anstatt sich aber höflich zu verabschieden, stand er einfach auf und ging - dieser Decimer hatte ihn komisch behandelt, da brauchte er sich nicht zu wundern, wenn Lucius es ihm jetzt gleich tat...

    Wieder eine dieser unlogischen Dinge - dass man nicht einfach ansprechen konnte, was man wollte. Irgendwelche Anspielungen und Sticheleien - wieso nicht einfach: Ich schlage deinen Vorschlag vor, du sorgst dafür, dass ich Senator werde!


    Aber egal - scheinbar war es irgendein Schicksal, dass der Großteil der Menschen nicht ordentlich logisch denken konnte...
    "Das werde ich tun, Domine. Und was machen wir sonst?"

    Sim-Off:

    Hoppla, übersehen :(


    Lucius grinste über die Beschreibung des Decimers - hörte dann aber interessiert auf, als es um die Beschreibung seiner Verwandtschaft ging. Natürlich kannte er keine Vestalinnen, aber so viel sein Vater ihm erklärt hatte, waren das sehr angesehene Priesterinnen. Das ließ es noch wahrscheinlicher werden, dass sein Patron die Lage tragisch unterschätzte - Geld war Macht und dass Religion ebenfalls einiges an Einfluss bedeuten konnte, das wusste er ja daher, dass sein Vater auch Pontifex geworden war, obwohl er vorher von Religion nicht mehr verstanden hatte als jeder andere Provinzialrömer auch...


    Er würde dem Tiberier also gut auf die Finger sehen müssen, um ihn vor seinen eigenen Dummheiten bewahren zu können - oder dem Alten vorschlagen, sich lieber einen vernünftigeren Patron zu suchen. Bis dahin war es aber das rationalste, zu kooperieren:
    "Nein, ich wollte zuerst hören, was du denkst."
    antwortete er deshalb wahrheitsgemäß.

    Klug und besonnen... das war wirklich ein gutes Stichwort, wenn man einen Klienten des Kaisers herausfordern wollte - aber war es nicht schon völlig irrational, sich mit so jemandem anzulegen? Was hatte sein Patron nur angestellt? Er würde dafür sorgen müssen, dass Lepidus wieder zur Vernunft kam. Oder zumindest keinen größeren Schaden anrichtete.


    Den Einfluss am Kaiserhof auszubauen war aber sicherlich keine dumme Idee - egal, wie die Dinge sich entwickelten. Und wo es gerade um den Kaiserhof ging, fiel Lucius plötzlich wieder ein, warum er eigentlich erschienen war:
    "Erinnerst du dich noch an Decimus Varenus von der Finanzabteilung? Vielleicht wäre er noch eine Möglichkeit... Ich habe neulich mit ihm gesprochen und er hatte gefragt, ob ich dich um etwas bitten könnte: Es geht um den Cultus Deorum..."
    Wahrscheinlich fragte sich jetzt sein Patron, was Finanzbeamte mit dem Cultus am Hut hatten... - bevor er aber weiter rätseln musste, machte Lucius es kurz:
    "Er will, dass Mitgliedern des Cultus Deorum das Führen von Betrieben wieder gestattet wird..."

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    Original von Varia
    Ohne auf eine weitere Antwort von ihm zu warten, griff sie nun seine Nase, die eindeutig zu weit nach links stand, und richtete eben jene wieder so hin, das sie zumindest wieder grade im Gesicht war. Das würde wohl für den Sklaven nicht ohne Schmerzen von statten gehen, aber es dauerte ja auch nicht so lang, eigentlich war es nur ein schneller Ruck und schon saß alles wieder. Varia unterdes riss sich etwas Stoff von ihrer Tunika ab und formte zwei kleine Rollen, die bequem in den Nasenlöcher platz finden konnten. Jene platzierte sie dann auch genau dort.
    „So dass sollte zumindest die Blutung stoppen. Und ich würde das an deiner Stelle kühlen, damit es nicht zu sehr anschwellt.“ Schon wollte sie sich abwenden, da fiel ihr noch ein...“Ach ja, wechsle das...“ sie zeigte auf die Tamponade in den Nasenlöcher. „... spätestens heute am Abend aus.“


    Armin wischte sich mehrmals das Blut von der Nase, während Varia ihre Rollen formte und zuckte kurz zurück, als sie die beiden in seine Nasenlöcher stopfte. Dann stellte er aber fest, dass das ganze so weitaus angenehmer war und nickte dankbar.
    "Gug."
    näselte er und spuckte ein wenig Blut aus, das ihm hinten durch die Nase in den Mund gelaufen war.

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    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Aber das würde er später klären erst einmal wandte er sich wieder dem Petronier zu.
    "Nun ich habe beschlossen die örtlichen Seilschaften auzufrischen und den Cursus Honorum ganz unten anzufangen. Durch den Bürgerkrieg, den Tod meines Großvaters und mein Tirocinium in Athen konnte ich leider nicht auf viel zurückgreifen. Ich war also sein Tiro!"
    Commodus deutete auf den Mann um den es hier eigentlich ging auf dem Forum.
    Das er eigentlich bei diesen Wahlen zum Vigintivir antreten wollte ließ er erst einmal unerwähnt. Viel zu sehr ärgerte er sich noch das ihn diverse Verpflichtungen abgehalten hatten sich rechtzeitig zu melden.
    "Wer ist denn dein Patron?"


    Offensichtlich war Lucius immerhin nicht der einzige, der in seiner Karriere festsaß - aber immerhin hatte er einen echten Römer als Patron und nicht diesen germanischen Barbaren, der hier zum Consul kandidierte.
    "Mein Patron ist Lucius Tiberius Lepidus, der Quaestor Principis des letzten Jahres."
    Dass sein Patron noch immer nicht zum Senator berufen war, ließ der junge Petronier auch unerwähnt - aber die Wahrscheinlichkeit war sowieso groß, dass der Wahlkampfmitarbeiter eines Consulatskandidaten über alle Senatoren Bescheid wusste...
    "Ist dieser Duccius auch dein Patron?"
    fragte er dann vorsichtig - die Stimme verriet deutlich, dass er relativ wenig von dem Germanen hielt, aber er konnte sich doch nicht recht beherrschen...

    Militärkommandeur - das war für einen jungen Mann wie Lucius, der sein ganzes Leben mit den Veteranengeschichten seines Vaters gequält worden war, natürlich eine recht reizvolle Geschichte... Und außerdem wollte er sich von diesem ausgeflippten Sesselfurzer sowieso nichts sagen lassen!
    "Jedenfalls eine Option mehr als umgekehrt."
    stellte er trocken die logische Konsequenz fest und verschränkte wieder die Arme vor der Brust.

    "Denen" heimzahlen? Dem Kaiser? Oder dem Aurelier? Lucius fragte sich langsam, ob sein Patron verrückt geworden war - auch er selbst hatte zwar seine ganze Jugend gegen den eingebildeten Caius gekämpft und ihn am Ende auch fertig gemacht - aber der Kaiser? Selbst die Flavier würden da wohl kaum helfen... obwohl diese Verbindung natürlich nicht ungünstig war, wie der junge Petronier annahm - selbst er hatte schon von diesem Namen hier in Rom gehört.
    "Ja... und dann?"
    fragte er schließlich ein bisschen ratlos. So viel Erfahrung in politischem Ränkeschmieden hatte er nun auch wieder nicht und letztlich ging es ihm ja auch nur darum, endlich einen Militärposten zu bekommen!

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    Original von Varia
    Das Commodus den kannte, war ja mal so was von klar. Nun aber gut, wenn die beiden mit einander redeten konnte sie zumindest mal nach dem Sklaven der nun gerade den Kohlkopf nachlief sehen.
    Da Varia aber nun nicht gerade für ihr Einfühlungsvermögen bekannt war, war ihre Ansprache entsprechend ruppig.
    „Zeig mal her!“ sagte sie und griff dem Mann unters Kinn um seinen Kopf anzuheben, damit sie die lädierte Nase begutachten konnte. „Hm... die muss gerichtet werden, sonst wächst sie schief zusammen. Soll ich?“


    Als Armin die Sklavin sah, richtete er sich mit dem Kohlkopf auf. Stumm ließ er seine Nase untersuchen, aus der noch immer das Blut strömte.
    "Wenn du das kannst..."
    antwortete er schließlich - da hatte er ja noch Glück im Unglück, so eine fähige Medica zu treffen!

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    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Commodus musste anhand dieser Bemerkung schmunzeln und nahm nur mit halben Ohr wahr das Varia sich den Sklaven genauer ansah.


    "Tja manche Erbschaften nützen mehr als andere. Da hast du Recht! Wie ist es dir ergangen seit unserem letzten Treffen?"


    Unterdessen hatte auch Lucius sich aufgerichtet - er wollte ja nicht wie ein Kind zu Füßen des Helvetiers kauern.
    "Ich hab' für meinen Patron gearbeitet. Er war letztes Jahr Quaestor und ich habe für ihn auf dem Palatin gearbeitet. In die Schola hab' ich's aber leider nicht geschafft, dafür hatte ich zu viel zu tun. Und dir?"
    Über seine Kundschaftereien in den Tavernen der Stadt brauchte er ja vorerst nicht zu reden - er wollte sich ja als fleißiger, ordentlicher junger Mann empfehlen!

    Der Stolz, dass er richtig kombiniert hatte, wich ziemlich rasch dem Schock, nicht mehr der Klient eines Klienten eines Kaiserklienten zu sein - wieso hatte er davon nichts mitbekommen? Damit fiel Lepidus' Wert ja um Meilen! Worauf dieser Gunstverlust beruhte, war dabei völlig belanglos - zumindest für den jungen Petronier... Denn die Hypothese, dass Aurelius Lupus beim Kaiser auch sein Fortkommen blockierte, war natürlich ziemlich rational, denn wieso sollte man seinen Klienten entlassen, wenn man nicht von diesem enttäuscht war?
    "Äh-"
    war alles, was er nach dieser schrecklichen Nachricht herausbrachte. Er musste dem Alten schreiben! Er musste einen rationalen Plan aufstellen, was jetzt zu tun war - er musste für sich selbst sorgen!

    Das passte irgendwie: Der Sesselfurzer, dem es auch an Mut dazu fehlte, sein Leben zu riskieren - wer hätte das gedacht? Dabei war es völlig unlogisch, das Militär zu meiden:
    "Wenn ich jetzt nicht zum Militär gehe, dann verpass' ich die Möglichkeit für ein Kommando später. Der Militärdienst ermöglicht mir administrative und militärische Erfahrung, wenn ich direkt in die Verwaltung einsteige, bin ich auf ewig darauf festgelegt. Als Ex-Tribun kann ich immer noch Procurator werden. Wenn ich aber einmal so alt bin wie du und nie eine Rüstung getragen habe, werde ich auch nie... sagen wir Statthalter werden können."
    Als der junge Petronier bemerkte, was er da gesagt hatte, bekam er rote Ohren - wahrscheinlich würde er niemals Statthalter werden, das war ja die Spitze des ritterlichen Cursus Honorum und wurde wohl nur von den wenigsten erreicht! Aber diese Argumentation hatte er oft genug vom Alten gehört, um sie einfach so herunterzubeten. Und letztlich waren eben viele hohe Verwaltungsposten mit militärisch-polizeilichen Aufgaben verbunden, für die militärische Erfahrung nützlich war! Auch auf dem Palatin - man musste nur an den Ab Epistulis denken!

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    Original von Tiberia Lucia
    Urgulania blickte den jungen Mann entsetzt an. „Aber, aber! Das gute Essen! Beherrschung, junger Mann!“, verlangte die alte Frau und ihre Freundin drehte sich neugierig zu der Szene um. „Ach was, so ein Kohlkopf verdirbt nicht so leicht, nicht wahr junger Mann?“ Man konnte deutlich das Funkeln in den Augen der beiden alten Frauen erkennen, das alle alten Menschen bekamen wenn sich ihnen die Möglichkeit bot die jüngere Generation zu belehren. „Ach, jaja, dennoch sollte man mit Essen nicht so umgehen! Wenn wir damals so sorglos gewesen wären, hach!“


    Natürlich hatte Lucius keinen Gedanken an die anderen Leute verschwendet, die hier ihrem bedeutungslosen Geschwätz nachgingen und ebenfalls ein bisschen von den kostenlosen Gaben der Kandidaten kosten wollten. Sein kleiner Ausraster blieb allerdings offensichtlich nicht unbemerkt, denn schon kamen gleich zwei alte Vetteln auf ihn zu, die begannen ihn zuzutexten - eine Sache, auf die er in seinem Zorn überhaupt keine Lust hatte!
    "Dann müsste ich mir jetzt keine Belehrungen anhören!"
    vollendete der junge Petronier die Belehrungen mit säuerlicher Stimme. Das waren irgendwelche alten Frauen, die keinerlei Wert für ihn besaßen - also war es logisch, dass er sie mit einem dummen Kommentar abservierte. Jeden Satz, den er mit ihnen wechselte, würde ihm nur wertvolle Lebenszeit stehlen!


    Trotzdem sah er kurz zu dem Kohlkopf, der auf dem Boden herumrollte und noch ziemlich heil war - scheinbar war er härter als gedacht!
    "Sammel' den Kohl wieder auf!"
    befahl er deshalb Armin, der sich die Hand an die blutende Nase hielt und nun durch den Mund das zurückgeflossene Blut ausspuckte. Allerdings war er immerhin so klug, sich nicht zu beklagen, sondern stand anstandslos auf und ging dem rollenden Gemüse nach.

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    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Dabei wurde er der Szene gewahr den eine flüchtige Bekanntschaft mit seinem Sklaven hatte. Er ging auf diese zu
    "Lucius Petronius...Crispinus richtig? Es ist so schwer gute Sklaven zu bekommen was?"


    In diesem Augenblick kam jemand auf ihn zu, der weitaus lohnender war als die alten Vetteln - ziemlich schnell erkannte der junge Petronier den Helvetier als das, was er war: ein einflussreicher Nachwuchspolitiker, den man an sich binden musste!
    "Naja, er is' quasi ein Erbstück."
    kommentierte er Commodus' Bemerkung - auch wenn er jetzt gerade etwas sauer auf seinen Sklaven war, hatte der kurze Gewaltausbruch ihn doch zumindest ein wenig beruhigt. Und wenn er es rational betrachtete, dann würde so ein kleiner Widerspruch auch nichts an der Gesamtlage verändern, dass Armin sein wertvollster Besitz und engster Vertrauter war! Wenn man ihm ab und zu seinen Platz zeigte, dann funktionierte das schon ganz gut...

    Ach richtig, Iunius Silanus! Noch zu gut erinnerte der junge Petronier sich an das Gesülze dieses Typen, der es ganz offensichtlich mit Träumerei an die Schalthebel der Macht im Palatin gebracht hatte - und es dazu wohl auf die Schwester seines Patrons abgesehen hatte. Mit diesem Kontakt konnte doch normalerweise nichts mehr schief gehen!


    Je mehr Lepidus redete, desto verwirrter wurde Lucius daher: Trotz hervorragender Verbindungen setzte sich offensichtlich niemand für ihn ein. Und die Erklärung wurde noch verwirrender: Eine Intrige? Gegen seinen Patron? Von wem? Und warum sollte das jemand tun? Die Tiberier waren doch eine der angesehensten Familien Roms, oder nicht?
    "Wer sollte das tun? Hast du mit deinem Patron darüber gesprochen?"
    Dafür hatte man doch Patrone! Und wenn der Patron seines Patrons den Kaiser zum direkten Patron hatte, dann konnte so etwas doch gar nicht geschehen!