Beiträge von Titus Decimus Varenus

    Es mag ein sonniger Sommertag gewesen sein, doch hatte Titus an diesem Tag mal wieder Kopfschmerzen zu erleiden, nicht dass ihm das viele Denken dazu trieb, nein, die damalige Knüppelattacke in der Casa der Decimer in Roma war der Verursacher. Die Verletzung war bisher nie wirklich geheilt und gerade an solchen Tagen, wenn die Sonne am heißersten schien, direkt auf seinen Schädel, da juckte es erst und anschließend wandelte sich der Juckreiz in einem Schmerz um. Er verfluchte diesen Legionarius, wenn er ihn nur einmal zwischen die Finger bekäme, dann würde er ihn höchstpersönlich erwürgen und anschließend in den Tiber versenken. Doch dafür musste er dieses Legionarus erst einmal Treffen, doch seine Legion wurde nach Germania zurückbeordert. Nun ja.


    Titus war auf jeden Fall vom Palatin mit einigen Staatssklaven unterwegs. Sie gingen die lange Treppe hinab, direkt am Atrium Vestae vorbei, um über dem Forum Romanum zur Curia zu landen. Hatte er doch ein blendende Idee, warum sollte er die Senatoren wegen dem Census anschreiben, wenn sie sich doch an einem Ort wie ein Rudel Wölfe versammelten. Sich gegeneinander in Debatten zerfleischten. Als Titus das Atrium Vestae erreichte, dachte er kurz darüber nach, ob er seine geliebte Tochter besuchen sollte, kam aber anschließend zum Entschluss dass es wohl keine gute Idee sei, nicht dass er sie bei irgendeiner Zeremonie störte. Also gingen allesamt in schnellen Schritten gradlinig zu Curia. Angekommen erstürmte ein voreiliger Sklave die Empore und rempelte gegen einen alten Senator, Akten vielen dabei zu Boden. Der Sklave zuckte sofort zusammen und entschuldigte sich. Titus sah das Übel nicht kommen, doch als es passiert war, erkannte er sofort den Senator, der Patron von Livianus. Er griff zu den Sklaven und zog ihn beiseite. "Consul Aelius, ich bitte vielmals um Entschuldigung." Das war definitiv kein guter Einstand, wollte doch Titus den Consul als Patron gewinnen sowie er es mit seinem Sohn besprochen hatte. Schöner Mist!

    Eines seiner Lieblingsbeschäftigungen war es sich durch Akten zu wühlen. Dinge zu entdecken die niemand anderes je gefunden hätte. Dass alles erinnerte ihm an die Zeit als er noch ein kleiner Archivar in Genua war und Rom in weiter sehr weiter Ferne stand. Niemand, nicht einmal geträumt hätten, dass sich die Römer in einem Bürgerkrieg bekämpfen würden.


    Gezielt versuchte er alle Senatoren abzuklappern, doch war es ein schwieriges Unterfangen, da er nicht zu 100 Prozent wusste, ob nicht einige die auf seiner Wachstafel standen Senatoren waren die im Amte blieben, waren doch unter ihnen viele Vescularius-Änhänger wie auch das einige durch den Krieg fielen, aber noch nicht Rom gemeldet wurden. Also nahm er erst einmal die vor die definitiv in Rom zugange waren und diese wo er im Vorhin wusste dass die Senatoren lebten wie auch blieben.




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    Lucius Flavius Furianus
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    Herius Claudius Menecrates
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    Marcus Decimus Livianus



    Die meisten konnte er abhaken, Voraussetzung erfüllt. Doch dann, der erste zweifelhafte Fall, ein Senator Namens Lucius Flavius Furianus. Hmmm... Der Name war ihm bekannt, er kannte ihn nicht persönlich, aber war er doch eine zeit lang Proconsul in Hispania, Titus Heimat. Er suchte und suchte fand jedoch keine Grundstückseinträge .... dann machte es plötzlich klick. Moment! Hatte nicht dieser Senator sein Vermögen seiner Frau überschrieben? Vescularius war doch hinterher sich diesem Reichtum anzueignen. In solchen Fällen bezog sich der Usurpator merkwürdiger auf das Gesetz. Rückstellung. Nach dieser Erkenntnis fuhr er mit dem nächsten fort, Senator Herius Claudius Menecrates, wieder ein Patrizier. Die nahmen es wohl mit den Gesetzen nicht ganz genau. Vergaßen dass die Republik seit vielen Jahrzehnten nicht mehr existent war und ihre Vorherrschaft Einhalt geboten wurde. Gut so. Auch über ihm fand er keine Eintragungen. Heißer Kandidat. Dann kam er zu einem Senator, da ging er direkt davon aus, dass es nur um einen Fehler handeln konnte, denn ein Decimer hielt sich immer an Gesetze. Loyaler ging es kaum. Decimus Livianus. Komisch, keine Eintragung. Dies würde Titus wohl persönlich überprüfen, wenn überhaupt, sollte es sich nämlich bestätigen, dass er wirklich kein Land mehr besitze, tja, dann würde es unter dem Tisch fallen lassen. Familienmitglieder verraten? Nie im Leben!

    Wieso mussten so manche Menschen immer alles auf die Goldwaage legen, natürlich gab es mehr an Kosten zu bezahlen als nur die für das Personal. "Ja, ja... schon gut. Ich denke nicht, dass in der Finanzabteilung Unwissende arbeiten. Ich sagte nicht umsonst 'als Beispiel'." Eines war klar, die Sergia schien nur mit einem Ohr Varenus Worte zu folgen. "Kostendeckend ist doch ausreichend. Der Cursus Publicus ist nicht dafür da um Gewinne einzufahren, sondern um staatliche Aufgaben wahrzunehmen. Aufgaben die von staatlicher Seite genutzt werden. Der Staat ist also der Kunde wie auch der Anbieter. Dass der Cursus Publicus private Post von römischen Bürgern mit übernimmt ist ein Bonus, also nicht ein zwingendes Mittel. Alle öffentlichen Kassen sind Summa summarum eine Kasse, Staatskasse, - Staatshaushalt." Er lehnte sich abermals zurück und lächelte der Sergia zu. "Es steht dem Cursus Publicus frei die Gebühren bei Bedarf zu erhöhen, auch die Richtlinie könnte eine Überarbeitung gebrauchen." Gab es doch zum Beispiel den Legatus Augusti Cursu Publico nicht mehr. "Wäre alles geklärt oder? Die mitgebrachten Akten bitte ich vor Ort zu lassen, damit meine Notarii diese genauer prüfen können. Sie werden dir spätestens in einer Woche wieder übersandt." Die Absicht, dass die Finanzabteilung demnächst Sesterzen aus einigen öffentlichen Kassen abzieht, blieb weiterhin verborgen.

    Die Fähigkeit zu zählen hatte er bereits ordentlich unter Beweis gestellt, nun aber, war es an der Zeit sich auf dem Gebiet der Rechtskunde weiter zu entwickeln. Zum einen dass er auch in diesem Bereich ernst genommen werden konnte, zum anderen war es für einen Beamten unerlässlich sich in Rechtsfragen und deren Verständnis ausgiebig auszukennen, um die Bürger mit noch mehr Paragraphen-Phrasen zu überhäufen. Also klopfte er an und wartete auf Einlass.


    Principia
    Classis Misenensis
    Misenum, Italia




    T. Decimus Varenus Primicerius a rationibus
    Tribuno C. Fabio Torquato s.d.



    im Monat Maius des Jahres 861 a.u.c. wurde durch einen damaligen Tribunus Classis eine Wertmarke für das Versenden von Briefen in einer Höhe von 2.000 Sesterzen erworben. Jedoch konnte der Cursus Publicus bis heute keinen Zahlungseingang feststellen.


    Da dadurch dem Cursus Publicus ein Schaden entstanden ist, wurde in Absprache mit diesem eine Vereinbarung getroffen, dass die Classis Misenensis zumindest einen Teilbetrag in einer Höhe von 1.000 Sesterzen zu leisten hat. Dieser Teilbetrag ist bis Ende Augustus auf das Konto des Cursus Publicus einzuzahlen.


    Sim-Off:

    Konto: 1225


    Für Fragen stehe ich selbstverständlich zur Verfügung.


    Im Auftrag


    T. Decimus Varenus
    ~~ Primicerius a rationibus - Admistrationis Imperatoris ~~



    Das erste Mal in seiner Karriere als Beamter am Kaiserhof betrat er den prunkvollen Bau und blickte sich dabei um. Bisher hatte er auch nur einmal das Vergnügen gehabt mit dem Princeps zu sprechen, wenn es auch nur der Verbrecher Vescularius war und zusätzlich noch unabsichtlich, da Titus nur zum Gespräch vorgelassen wurde, weil der Procurator zu der Zeit außerhalb Rom war. Gespannt aber auch mit einem mulmigen Gefühl, weil er weiterhin nicht sicher war, ob Palma ein guter Princeps sein würde, ging er zu den anderen Beamten seiner Abteilung. Blieb stehen und wartete.

    Am Ende waren die beiden doch mal einer gleichen Meinung. "Dann sollte die Cura Annona eine Summe nennen, die sie für nötig hält, um in den nächsten Monaten die Bevölkerung ausreichend versorgen zu können. Die Staatskasse wird dann die Mittel zur Verfügung stellen." Eine kurze rhetorische Pause. "Du kennst vermutlich auch den Passus in der Lex Flavia I.", manchmal konnten auch Männer untereinander zickig sein. "Wenn es nichts weiteres zu besprechen gibt, dann würde ich doch gern mit meiner Arbeit fortfahren." Bereits beim letztem gesprochenen Wort senkte sich sein Kopf, ab vom Germanicus.

    Will mich dieser Germanicus veräppeln? Auf dem Arm nehmen?, fragte sich Titus. Weil Aculeo Tatsachen ansprach, die Titus vorab im Schreiben formuliert hatte. Also zuckte er gelangweilt mit den Schultern. "Mach das!" Fügte mit ironischer Art an. "Der Aedil wird sich freuen." In zweierlei Hinsicht, zum einen waren die Aedils Senatoren, also Vorgesetzte die meinst wenig Ahnung von Verwaltung vor allem wirtschaftlichen Fragestellungen hatten. Nicht umsonst wurde seit Augustus vehement auf Eques in diesen Bereichen gesetzt anstatt auf Senatoren. So dass der Senator, wer immer es auch war, sich über diese Arbeit freuen würde wie auch einen so tollen Mitarbeiter wie diesen Germanicus zu haben.


    "Nur 2000 Sesterzen? Das ist doch recht wenig für eine der wichtigstes öffentlichen Kassen überhaupt. Also hat der Bürgerkrieg die Reserven so dermaßen aufgezehrt, da müssen wir was tun!" Es wurde immer sicherer, dass zum Beispiel der Cursus Publicus einiges an Sesterzen abgeben müsste, war dieser für den Informationsfluss zuständig, war die Cura Annona für die Moral vor allem für das Überleben wichtig. "Ist denn beabsichtigt den Bürgern den Anspruch wieder häufiger zu vermitteln? Ich glaube, dass würde dem Augustus sehr entgegenkommen..." Auch Titus würde das, als einer der größten Bäckereiinhaber Roms. "...,wenn der Staat intensiver wieder Brot an die Mittellosen verschenkt."

    Natürlich war es aus der Sicht der Sergia nicht ganz nachvollziehbar, warum der Cursus Publicus so einfach dir-nix 1000 Sesterzen zugeschrieben bekam, doch hatte es ja wie gesagt seine Gründe, warum Titus so handelte. "Genau, ich werde die Classis anweisen die 1000 Sesterzen zu bezahlen. Damit wäre das Problem endgültig vom Tisch."


    Nachdem er sie ein wenig weiter anblickte, ging er nicht davon aus, dass diese Frau sitzhaft bliebe, sie strahlte nämlich eine Aura aus, die sich mehr als nach einem Mann sehnte. So jemanden wollte Titus ungern in der Familie haben. Monogamie war das einzige was er zuließ. Als dann der Kassenstand offenbart wurde, spitzte er seine Ohren, fast 50000 Sesterzen, da könnte man ja ohne weitere Probleme direkt mindestens 8000 Sesterzen einkassieren. Dass der Cursus Publicus in letzter Zeit weniger Einnahmen zu verzeichnen hatte interessierte ihm weniger, zumal es kein Grund war, um auf so viel Geld weiterhin sitzen zu bleiben. Was hatte der römische Bürger davon? Nämlich nichts! Der Cursus Publicus baute keine Straßen, Wasserwege, nicht einmal eine Latrine...


    Titus notierte sich die Summe und blickte auf eine weitere Wachstafel, eine, die die Personalkosten bezifferte. Da viel ihm doch glatt auf, dass die Sergia in ihrer Position mehr verdiente als er selbst. Was war das? Nicht weil sie eine Frau war, nein, vielmehr warum wurde die Arbeit am Kaiserhof nicht auch finanziell gewürdigt. Machten doch die Beamten nicht weniger als ein Postbote... "Es mag sein, doch werden zum Beispiel die Gehälter nicht vom Cursus Publicus getragen, sondern von der Staatskasse. Sodass steigende Personalkosten nie die Kasse des Cursus Publicus belasten."


    Officium Duumvirorum
    Curia Miseni
    Misenum, Italia




    T. Decimus Varenus Primicerius a rationibus
    Duumviri s.d.



    die kaiserliche Finanzabteilung wurde beauftragt, einen Finanzbericht aller Bestände der öffentlichen Kassen aufzustellen. Daher bitte ich euch, dass ihr mir für eure Stadt ein Finanzbericht zusendet.


    Für Fragen stehe ich selbstverständlich zur Verfügung.


    Im Auftrag


    T. Decimus Varenus
    ~~ Primicerius a rationibus - Admistrationis Imperatoris ~~




    Officium Duumvirorum
    Curia Mantuae
    Mantua, Italia




    T. Decimus Varenus Primicerius a rationibus
    Duumviri s.d.



    die kaiserliche Finanzabteilung wurde beauftragt, einen Finanzbericht aller Bestände der öffentlichen Kassen aufzustellen. Daher bitte ich euch, dass ihr mir für eure Stadt ein Finanzbericht zusendet.


    Für Fragen stehe ich selbstverständlich zur Verfügung.


    Im Auftrag


    T. Decimus Varenus
    ~~ Primicerius a rationibus - Admistrationis Imperatoris ~~




    Officium Duumvirorum
    Curia Ostiensis
    Ostia, Italia




    T. Decimus Varenus Primicerius a rationibus
    Duumviri s.d.



    die kaiserliche Finanzabteilung wurde beauftragt, einen Finanzbericht aller Bestände der öffentlichen Kassen aufzustellen. Daher bitte ich euch, dass ihr mir für eure Stadt ein Finanzbericht zusendet.


    Für Fragen stehe ich selbstverständlich zur Verfügung.


    Im Auftrag


    T. Decimus Varenus
    ~~ Primicerius a rationibus - Admistrationis Imperatoris ~~




    Das Schreiben ging doch nach Ostia, wäre ein Reiter nicht schneller gewesen, als selbst nach Rom zu fahren?


    "Salve, Germanicus!"


    Dass der Germanicus nicht ganz in der Spur war, das hatte Titus schon beim letzten Treffen feststellen können. Dass dieser nun von irgendeiner Sklavin sprach, absolut irgendwo hergeholt, zuckte Titus nur mit den Schultern, an was er sich alles erinnern soll. Doch eines war klar, das ein komischer Kautz vor ihm stand.


    "Ja, interessant. Doch der Kaiserhof hat die Zuständigkeit aufgegeben. Ist natürlich löblich, dass du uns weiterhin auf dem Laufenden hältst. Doch weder die Berichterstattung noch der Besuch wäre nötig gewesen. Da du aber anwesend bist. Wie wäre es mit der Classis zusätzlich anzufordern? Immerhin darf die bei Bedarf vom Präfekten angefordert werden, um Getreide sicher nach Rom zu eskortieren." Ach ja,... ein Platz bot er seinem Gast nicht an. Dieser war weder eine Frau, noch eine sehr hohe Persönlichkeit, jedoch ein Germanicus. Auch wenn er diesen Sonderling als sehr harmlos einstufte.

    Die Tür öffnete sich und ein Notarius ging hindurch, sah den Procurator stehend und rief ins Officium hinein. "Primicerius Decimus! Procurator Germanicus steht hier! Darf er eintreten?" Von drinnen kam ein deutliches 'Ja!' Auch wenn Titus ziemlich überrascht über den Besuch war, hatte er doch erst diesen geschrieben.

    Das waren wohl die oft genannten Kommunikationsprobleme zwischen Männlein und Weiblein. Die Männer verstanden die Frauen nicht, die Frauen die Männer nicht. Denn eigentlich hatte Titus nichts anderes geäußert als das was die Sergia vorschlug. Wohl vielleicht zu missverständlich, zu unpräzise. "Genau, mit dem Verfallen meinte ich, natürlich, dass der Cursus Publicus die restlichen 1000 Sesterzen korrigiert, also dass nach den Unterlagen ein Betrag in einer Höhe von 1190 Sesterzen für die Classis zur Verfügung stünde, jedoch diese um weitere 1000 Sesterzen gekürzt wird, sodass 190 Sesterzen der Classis als Wertkartenguthaben bliebt. Damit erhält der Cursus Publicus 1000 Sesterzen, ohne jedoch dafür Gegenleistungen erbringen zu müssen." Bisher eben. Die Sergia konnte ja nicht erahnen, dass die Staatskasse bereits nach den Sesterzen des Cursus Publicus gierte und dass die 1000 Sesterzen die als Mehreinnahme deklariert wurde, höchstwahrscheinlich wieder entzogen werden würden, um die Staatskasse auszubessern, also nur kurzfristig auf dem Konto verbliebe. "Ich sehe es genauso, dass die Classis solch eine Summe nie im Leben für Briefe verausgaben wird."


    Als dann die Sergia ihr bestes zu erkennen gab, ihre Oberweite so dermaßen präsentierte, dass gar die Notarii die seitlich von Titus saßen beinahe allesamt von ihren Stühlen gefallen wäre, konnte auch er seinen Blick nicht im Gänze lassen, ganz kurz blickte er hinab und um die Situation zu entschärfen. "Ich bin glücklich verheiratet musst du wissen, aber mein Sohn ist noch ledig.", sagte er mit einem breiten Grinsen. "Die 10 Prozent lassen wir mal außer acht." Dann griff er zu einer Wachstafel. "So, solltest du nun einverstanden sein. Könnten wir mein Anliegen besprechen. Also wie viel Sesterzen in der Kasse des Cursus Publicus liegen." Hoffentlich genug. Später würde er noch die Listen durchgehen, welche Gehälter und so weiter gezahlt wurden.

    Letzter Zeit kam es zu häufigen Besuchen, die keiner vorhergegangener Einladung zu Teil kamen, sodass die Wache im Palatin instruiert werden musste. War es doch ihre Aufgabe die Besucher hineinzulassen. Müssen diese wohl demnächst so einige Köpfe auswendig erlernen. Wer wusste schon, wer alles ein Freund vom Augustus etc. war.


    Befehl



    Personen, ohne eine offizielle Einladung werden, wenn ihr Anliegen begründet dargelegt wurde, zum einen der Notarii a libellis (Officium XXIII) vorgelassen. Ausgenommen sind Personen, die mindestens ein öffentliches Amt, dass dem persönlichen Status eines Eques voraussetzt oder Senatoren allgemein, diese sind zu einem der Primicerii a libellis (Officium XXIII) zu begleiten.


    Ausnahmen: Persönliche Freunde des Augustus, der Augusta und der Procuratoren wie auch Mitglieder des Cursus Honorum, ehemalige Konsuln und der Princeps Senatus. Diese Personen werden auf Wunsch direkt zum Procurator a libellis (Officium XXV) geführt, ggf. zu den anderen Procuratoren.



    Im Auftrag


    Aulus Agerius
    ~~ Primicerius a libellis - Admistrationis Imperatoris ~~




    Procurator Annonae
    Paullus Germanicus Aculeo

    Officium Procurator Annonae
    Ostia, Italia




    T. Decimus Varenus Primicerius a rationibus
    Procuratori Germanico Aculenoni s.d.



    ich habe deinen Brief erhalten und bin der festen Überzeugung das in Bälde Rom mit ausreichend Getreide versorgt sein wird. Dein Präfekt scheint derzeit nicht im Amte zu sein, ist er doch als Günstling von Vescularius bekannt. Daher solltest du dich an einem der Magistrate, Ädil, in Rom wenden. Sind diese doch bei Vakanz verantwortlich und somit deine Vorgesetzten.


    Ich bitte dich, mir den aktuellen Kassenstand der Cura Annonae zu nennen. Die Angabe der Höhe der vorhandenen Sesterzen erwarte ich schnellstmöglich.


    Am Ende möchte ich dir noch mitteilen, dass von nun an die kaiserliche Finanzabteilung ihre Teilzuständigkeit betreffend Cura Annonae wieder abgibt. Das Verfahren in der letzten Zeit war dem Bürgerkrieg geschuldet.


    Im Auftrag


    T. Decimus Varenus
    ~~ Primicerius a rationibus - Admistrationis Imperatoris ~~



    Ja, manchmal standen die Ohren auf Durchzug... also klopfte er um so lauter. *poch* *poch* Die beiden Anliegen waren äußerst wichtig, von großer Tragweite. Handelte doch das eine Anliegen von einem der bestbezahltesten Eques unter den Amtsträgern.

    Dafür dass er das Militär alles andere als liebte, sprach er doch recht viel darüber. Also war der Hinweis seines Sohnes genau richtig, um die beiden wieder miteinander reden zu lassen als gegeneinander.


    "Danke, mein Sohn." Nahm anschließend den Becher zu sich und trank den Inhalt mit einem Atemzug aus. "Ahhhh...". Dann löste er sich vom Tisch und setzte sich wieder gelassen hin. "Was mir gerade einfällt. Mir hat vor wenigen Tage ein Vögelchen gezwitschert, dass in meinem Lager noch Unmengen an Erz* herum liegen. Du darfst es nun als deines nennen. Machst du eigentlich mit den Betrieben gute Geschäfte?" Titus wusste um die schlechte Lage seines Sohnes, hatte er doch jemanden seiner Angestellten gebeten ihm zu überwachen und Auskunft zu erteilen. Musste gar Titus vor wenigen Wochen eine größere Menge an Nahrungsmittel seines Sohnes kaufen, um so das gutlaufende Geschäft vorzutäuschen, sodass sein Sohn nicht auf die Idee kam alles hinzuschmeißen. Gewiss lag es nicht an seinem Sohn und dessen Talent, sondern die Wirtschaftslage war einfach miserabel. Daher erhoffte er sich mit der Händlervereinigung dagegen steuern zu können. "Hast du mal deine Schwester besucht?", auf die Antwort war er gespannter zu erfahren als dass mit den Verkauf von Waren, wenn auch die wirtschaftlichen Themen der eigenen Familie weiterhin einen sehr hohen Stellenwert hatten.


    Sim-Off:

    *Wisim, als persönliches Angebot

    Das Lächeln der Sergia erinnerte ihn ein weiteres mal an seine Tochter Messalina. Die ja auch genauso von sich überzeugt war und wusste sich gegenüber Männer durchzusetzen, wenn auch diese hier, wohl im Gegensatz zu seiner Tochter Männer in ihrem Bett lies. Immerhin strahlte die Sergia förmlich ihre Reize aus, doch fanden sie bei Titus weiterhin keinen Anklang.


    Die lange Rechtfertigung, dass es doch ein Schaden sei, nun ja, so wirklich wollte er daran nicht glauben. Ein Schaden war seiner Meinung nach immer noch etwas, wenn es wirklich eingetreten war, also wenn tatsächlich die Mittel verbraucht wurden, nicht aber, wenn nur ein Formfehler vorlag. Ein Federstrich und Schwupps wäre der 'Schaden' korrigiert. Doch war ihm klar, dass die Sergia versuchte ihre Behörde im besten Licht zu rücken und auch ihre eigene Person im Vordergrund zu stellen.


    Als sie dann mit den Lösungsvarianten begann, schüttelte sich Titus innerlich, hatte er doch die Variante eins bereits selbst angesprochen, na gut, indirekt. Um die Ecke denkend. Er faltete seine Hände: "Ich habe eine dritte Variante, nämlich einen Teilausgleich. Es gibt zumindest eine Teilschuld bei deinem Vorgänger, wiederrum hat der Cursus Publicus mit der Einnahme gerechnet. Daher wäre ich bereit 1000 Sesterzen als Ausgleichsbetrag anzusehen. Die restlichen 1000 Sesterzen verfallen. Doch wird die kaiserliche Finanzabteilung den Beitrag nicht leisten, sondern die Classis." Er kam zu diesem Entschluss, da die Staatskasse durch Vescularius reichlich geplündert wurde, sodass kein Spielraum für irgendwelche nicht planmäßige Ausgaben war. Doch ärgerte es ihm immer noch, dass das Militär keinen Beitrag dazu leisten musste, so aber, konnte er zumindest einen Teil von den Militärkassen abschöpfen. Der Procuartor wird sich diesem auch nicht verwehren lassen, denn Titus würde die Schuld letztendlich auf die Classis zuschieben und auch sehr schwer überprüfbar war, sodass der Procurator dafür bestimmt nicht seine Hände schmutzig machte. Zum anderen wollte er der Sergia einen Siegeszug gönnen. Frauen hatten es doch verdammt nochmal schwer. "Wärst du damit einverstanden?" Ach ja, er glitt anschließend mit seinen Fingern der rechten Hand durch seinem sehr gepflegten Bart.