Beiträge von Lucius Tiberius Lepidus

    Zum Glück war die Wartezeit schnell überbrückt. Die Kaiserfamilie wollte sich wohl selbst den Ruf guter Gastgeber erhalten, trotz ihrer vielfältigen Verpflichtungen, die sie zweifellos hatten. Lepidus versuchte aufrecht und würdevoll auszusehen, während er die beiden begrüßte. "Mein Kaiser, werte Augusta. Ich danke euch vielmals für diese Einladung. Es ist mir eine große Freude heute mit euch zu speisen" Derweil musste er auch gleich den Nachfragen bezüglich seiner Frau etwas entgegenhalten. Damit hatte er schon gerechnet, denn immerhin waren sie ja frisch verheiratet und da wäre dieser gemeinsame Auftritt sicher nicht verkehrt gewesen. "Meine liebe Frau lässt sich vielmals entschuldigen. Sie fühlte sich in den letzten Tagen nicht sehr gut, kämpfte bis zum Schluss heute doch noch hier sein zu können, doch ihr Unwohlsein hält leider noch an und sie wollte der kaiserlichen Gesellschaft keinesfalls zur Last fallen.* Sie wünscht uns jedoch eine wunderbare Cena und wollte euch beiden noch ihre große Dankbarkeit für eure Anwesenheit und eure Taten während der Hochzeit ausrichten."


    Sim-Off:

    *Domitilla ist immer noch im Urlaub. :)

    Es hatte nicht lange gedauert, da schritt auch schon eine Frau in gelbem Gewand an ihn heran. Sie schien in seinem Alter zu sein. Was sie hier wohl trieb? Die Vorstellung verriet es natürlich gleich. Diejenigen der Gens Aelia, die hier ihren Domus auf dem Palatin hatten, waren wohl wie keine andere Familie mit den Kaiserhäusern verbunden, obwohl die Bünde mit den neuen Kaisern dünner geworden waren. Ihm war jedenfalls keine Verheiratung oder Verwandtschaft zwischen einen von ihnen und dem Cornelier oder dem Aqulier bekannt. Dennoch schienen sie hier immer noch einen guten Stand zu haben. "Danke für den warmen Empfang, Aelia Vespa. Dass die Kaiserfamilie sich verspätet ist sicher zu verschmerzen. Wem sollte man es leichter verzeihen." Er nahm das Angebot des Getränks gerne an und griff sich einen Becher verdünnten Weins. Das sollte zumindest für den Anfang erst einmal seinen Zweck erfüllen.


    Kurz darauf musste er dann feststellen, dass auch Senator Claudius mit seiner Nichte hier eintraf. Was hatte denn das zu bedeuten? Würde Lepidus wohl nicht der einzige sein, der hier in gemütlicher Atmosphäre mit den Kaiserlichen speiste? Argh, das hätte er sich ja auch denken können. Er war wahrscheinlich nur einer unter vielen und nur leider der erste, der hier bereits aufgetaucht war... Naja, seinen Ärger über die Nicht-Exklusivität schluckte er erst einmal herunter und begrüßte stattdessen den Senator und die Begleitung, die er bereits auf seiner Hochzeit sehr kurz begrüßt hatte. "Sei gegrüßt Senator Claudius und natürlich auch du, Claudia Agrippina. Wie schön, dass ihr heute ebenfalls an dieser Cena teilnehmt. Ich freue mich, dass wir heute vielleicht die Gelegenheit haben uns etwas ausführlicher zu unterhalten - bei dem ganzen Hochzeitstrubel war dies ja bekanntlich kaum möglich."

    Lepidus ließ sich vom Diener zum Zielort bringen. Ganz unbekannt war ihm der Palatin ja nicht, obwohl er meinte noch nie im Domus Augustana. Der private Wohnbereich der kaiserlichen Familie blieb ihm auch unter Cornelius verschlossen, mit dem er eigentlich nur dienstliche Gespräche führte. Eigentlich hatte er für so viel Privatheit auch nicht viel übrig. Sehr bedauerlich, dass seine noch relativ frisch angetraute Ehefrau Flavia heute nicht dabei sein konnte. Sie hätte ihm mit ihrem Sinn für vornehmes Plaudern hier sicherlich weiterhelfen können. So würde der Tiberier einfach versuchen so früh wie möglich auf die Politik zu sprechen zu kommen - ein Feld, wo er sich wenigstens auskannte und nicht ganz so verloren wirkte. Derweil konnte er sich beim Eintreten schon überzeugen, dass hier keine Kosten gescheut wurden. Das Ambiente hätte Flavia sicher gefallen.

    Aufmerksam hörte der Tiberier den Worten des patrizischen Kollegen zu. "Senator Flavius hat hier viele wichtige Fragen aufgeworfen. Einiges davon betrifft ganz Grundsätzliches. Vielleicht sind es auch Fragen, die überhaupt keine korrespondierende Antwort haben. In jedem Fall müssen wir uns über die Strukturierung des Collegiums Gedanken machen." Nachdem nun auch sowohl Claudius Menecrates als auch Flavius und er selbst kein Interesse bekundet hatten, blickte der Tiberier auch wieder auf Manius Veturius Verax. Wenn heute unbedingt ein Magister gewählt werden musste, dann würde es wohl keiner der Älteren sein. Erwartungsvoll blickte er dann auch auf den Kaiser, der ja mit seiner Anfrage an die beiden Pontifices und Claudius Menecrates nun etwas enttäuscht wurde.


    Sim-Off:

    Ich kann vieles von dem was Gracchus sagt nur unterschreiben. Vielleicht sollten wir uns bemühen uns im Cultus Deorum wieder etwas mehr auf das Kerngeschäft entlang der Collegien zu konzentrieren. Wir können denke ich ohnehin nicht jede Sodalität aussimulieren und die Reduzierung auf einen Salier-Bund würde der mangelnden Nachfrage durchaus Rechnung tragen, zumal ich nicht sicher bin, ob überhaupt jemals beide Bünde parallel sehr aktiv bespielt wurden (selbst in Zeiten de Sodalitätspflicht) oder das nicht eher schon immer ein frommer Wunsch war.

    Als Lepidus die Einladung erhielt mit dem Augustus persönlich zu speisen, platzte er natürlich vor Selbstbewusstsein. Was mag den Kaiser wohl auf ihn aufmerksam gemacht haben? Sein stetiges Eintreten für ihn bei der Kaiserwahl? Sein Eindruck, den er auf ihn bei der Wahl zum Pontifex Maximus gemacht hatte? Seine Hochzeitsfeier? Oder hatte sich allgemein herumgesprochen, was für ein famoser Kerl doch dieser Tiberius Lepidus war? Vielleicht auch einfach alles, wie sich der vor Kraft kaum laufen könnende Tiberier dachte.


    Hätte er bloß gewusst, dass er alles andere als einzigartig war, hätte er bloß gewusst, dass diese Einladung zig andere Leute genauso bekamen und der Tiberier damit nur ein kleines Körnchen im Sandberg war und dazu auch noch sich die Aufmerksamkeit bei der Cena mit den Claudiern teilen musste, dann hätte sich sein aufgeblasenes Ego sicher ganz schnell wieder verflüchtigt. Doch auf diese Erkenntnis mit einher gehender Enttäuschung musste er erst einmal noch warten. Bis dahin zeigte er erst einmal selbstsicheren und stolzgeschwelltem Blickes der Torwache seine persönliche Einladung.

    Lepidus zeigte sich zufrieden mit der Antwort. In der Tat war auch nicht zu erwarten, dass der Kandidat hier und heute noch einmal bedenken würde, dass es ihm vielleicht doch nicht so gut ging. Doch es war sicherlich auch für den Annaeus eine gute Möglichkeit noch einmal auf seine Fitness hinzuweisen, so dass kein Senator an diesem speziellen Punkt einen Zweifel hegen würde. Als sich dann auch noch kurz darauf Consular Purgitius für den Kandidaten aussprach, konnte er auch noch einen sehr einflussreichen Fürsprecher und Patron vorweisen, was Lepidus durchaus anerkennend registrierte und dem Annaeus als weiteres Pro auf einer gedanklichen Liste gutschrieb.

    Lepidus nickte anerkennend über die Antwort des Flaviers. Natürlich war Zusammenarbeit irgendwo etwas selbstverständliches, doch es schadete nie, wenn ein Kandidat sich auch dazu bekannte, auf dass man ihn dann auch an seinen Worten messen konnte. Er machte sich jedoch keine allzu großen Sorgen, dass Flavius dem nachkommen würde. Der Tiberier nahm wieder Platz und wartete ab, ob noch weitere Fragen gestellt werden würden.

    "Nun, Instandhaltung ist natürlich ein weiter Begriff", begann der Tiberier erst einmal mit einer gewissen Differenzierung bezüglich welcher Hinsicht mit dem kooperiert werden muss. "Darunter können natürlich entsprechende Bautätigkeiten, Ausbesserungen, Neuverlegungen etc. verstanden werden. Wesentlicher Bestandteil der Instandhaltung betrifft aber auch den Reinlichkeitszustand der Straßen. Jener Aspekt ist es, welcher in der Zusammenarbeit mit den Quattuorviri viis in urbe purgandis in erster Linie geregelt werden muss. Saubere Straßen erlauben einen sauberen Verkehr und Straßen, die rein gehalten werden, müssen auch weniger häufig ausgebessert werden. Dies ist also ein spezifischer Teil der Kooperation, denn mit der Sauberkeit der Straßen hat der Curator Viarum primär erst einmal nichts zu tun. Ich werde einen bestimmten Schwerpunkt auf die Reinigung legen, weil ich den Eindruck habe, dass der Curator seine Aufgabe derzeit gut erledigt und wir stattdessen in erster Linie eine bessere Organisation der Straßenreinigung benötigen. In anderen Hinsichten werde ich aber natürlich durchaus mit dem Curator Viarum zusammenarbeiten, speziell wenn es bestimmte Verkehrsprobleme gibt, die sich eindeutig auf kaputte Straßen zurückführen lassen. Hier ist ein ausgiebiger Informationsaustausch in jedem Falle wünschenswert und der Curator ist sicherlich der erste Ansprechpartner, wenn es um zügig umzusetzende Maßnahmen bezüglich der Ausbesserung unserer Straßen geht."

    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Und jetzt mal ehrlich, bringt der eine Tag Wartezeit irgendwen wirklich um irgendwas?


    Ja, denn es macht extrem viel aus. Ich möchte mal etwas grundlegendes sagen und das habe ich schon einmal gesagt als es darum ging, dass im ganzen IR die Editier-Funktion eingeschränkt wurde. Wie zugänglich ein Spiel oder überhaupt jedes Programm ist, was man sich heute an einem herkömmlichen PC vorstellt, bemisst sich auch danach wie viele Klicks ich benötige um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Die extra PN verursacht viele zustäzliche Klicks und Wartezeit und das stört den Komfort, obwohl es auch einfacher ging. Jeder Tester würde hierfür Punktabzug geben.


    Ich würde mir deshalb wünschen, dass "Spiel-Komfort" bzw. auch einfach nur die Anzahl der Klicks, die man brauch, um im IR irgendetwas zu machen, ganz allgemein etwas mehr Berücksichtigung findet. Meine Zeit ist durchaus knapp bemessen, so dass ich auch derartige Umständlichkeiten als störend empfinde und viele andere Senatoren, die im IR an verschiedensten Stellen eingebunden sind und eine hohe Postingfrequenz haben, würden es sicher begrüßen, wenn sie ihre Zeit möglichst ins eigentliche Rollenspiel und nicht in etwas anderes stecken können.

    Ach Dives, da schlägt der Positivist in dir ja gänzlich durch. : ) Selbst wenn es diese statistische Evidenz gibt, dann sagt das noch lange nichts darüber aus, ob diese Praxis sinnvoll ist. Betrachten wir dann noch die gesamte IR-Geschichte, dann sieht es auch plötzlich schon wieder ganz anders aus. Des Weiteren hat sich natürlich auch kein Senator so richtig getraut einen eigenen Thread aufzumachen als erst einmal damit angefangen wurde jedes Mal entweder einen amtierenden oder einen NPC-Consul zu fragen. Selbstverständlich konnte es dann auch zu keiner anderen Statistik kommen.


    Ich persönlich glaube auch, dass hier etwas reguliert wird, was nicht unbedingt reguliert werden muss. Man kann hier auch einfach mal ein paar Freiheiten lassen und muss nicht immer alles in ein enges Korsett schnüren. Man muss als Spieler viel Zeit investieren, um überhaupt in den Senat zu gelangen, was bedeutet, dass die meisten Leute dort einigermaßen erfahrene Rollenspieler sind, die sicherlich wissen, wann eine Threaderöffnung angemessen ist und wann nicht. Tja, und wenn doch mal was unangemessenes passiert? Dann wird der Thread halt geschlossen oder gelöscht, was deutlich seltener vorkommen sollte als eine ständige vorgeordnete Kontrolle, die insgesamt mehr Zeit in Anspruch nimmt.

    Aufmerksam hörte er der Rede des Annaeus zu, denn dieser hatte sich mit einigen klugen Wortbeiträgen seit seiner Rückkehr hervorgetan und ebenfalls einiges dazu beigetragen, dass ihm Senat erstaunlich viel Leben herrschte. So erhob er denn auch als erster das Wort, als er seine Rede beendet hatte. "Ein beeindruckender und ehrenvoller Lebenslauf, Senator Annaeus. Dass du dich in der Schlacht bei Vicetia aufgeopfert hast, gar verwundet wurdest und damit für das Wohl des Reiches kämpftest, ehrt dich sehr. Du hälst dich sehr verdeckt, weshalb du nicht auch das Consulat anstatt eine erneute Praetur anstrebst, was dir in Anbetracht deiner Verdienste ebenfalls gut gestanden hätte. Doch ich vermute, dass du nach einer langen Zeit der Genesung diesen Schritt noch nicht gehen möchtest und das mag durchaus von Bescheidenheit und Klugheit zeugen" Das Haar in der Suppe fand der Tiberier allerdings trotzdem, doch er wollte es sich nicht verzagen auf einen gewissen Widerspruch hinzudeuten. "Nun gibt es aber genau diesbezüglich etwas, dass ich dann doch gern wissen möchte. Denn einerseits sagst du, du seiest genesen und wider voller Tatendrang, doch andererseits sehen wir dich im Senat Tag ein Tag aus am Stock gehen. Das muss an sich nichts problematisches sein und dennoch sollte der Senat hier doch deinen Gesundheitszustand genau kennen, denn es mag durchaus unangenehm sein, wenn du während des Jahres doch eine Schwäche erleidest oder gar noch an Spätfolgen deines tapferen Einsatzes im Kriege die Amtszeit überhaupt nicht zuende bringen kannst, was wir im Grunde heue schon hätten sehen können. So frage ich: Ist es vielleicht ein gutgemeinter Optimismus, der dich zurück zu einer Magistratur treibt und welcher bestimmte Verletzungen, Schmerzen und Unwohlsein vorerst vergessen lässt, die aber in Wahrheit immer noch da sind oder bist du tatsächlich in der Lage das ganze Jahr über die anstrengende Tätigkeit eines Praetors zu leisten, ohne dass dich deine Gesundheit allzu sehr plagen wird? Es wäre keine Schande, sich vor einer Magistratur noch mehr Erholungszeit zu gönnen, wenn dies denn erforderlich wäre."

    Nun, es war schon ein wenig bedauerlich, dass er Flavius Scato hier noch einmal als Vigintivir antreten sehen musste. Denn anders als des Tiberiers zweites Vigintivirat, hatte dieses hier keine formalen Gründe. Aber sehr wohl substantielle. Zwar war der Tiberier nicht der Meinung, dass man immer 'große Taten' vollbringen musste, um eine Magistratur abzuschließen, denn der Großteil der Magistraturen in der Geschichte war wohl eher unauffällig, doch vielleicht tat der Flavier ganz gut daran nun in ruhigeren Zeiten sich noch etwas politische Erfahrung zu holen. "Auch ich begrüße es, dass du dich noch einmal als Vigintivir hervortun möchtest und es ist sehr weise, dass du insbesondere den Rat deiner Vorgänger einholst. Das wird dir einen schnellen Einstieg ins Amt ermöglichen. Als jemand, der selbst vor kurzem noch bei den Tresviri Capitales war, kann ich den versammelten Senatoren versichern, dass Flavius Scato das nötige Format mitbringt, um sich durchzusetzen. Man muss eine gewisse Autorität ausstrahlen können und dazu ist er in der Lage." Man musste ja zum Glück niemals selbst bei irgendetwas anpacken, Hauptsache man gab entschlossen genug die nötigen Anweisungen. Der Rest erledigte sich ganz von selbst. "Meine Frage wäre nur noch, wie du dir die Kooperation mit deinen Magistratskollegen vorstellst? Die Tresviri müssen sich eng mit anderen abstimmen, wie etwa mit den Aedilen bei der Überwachung von Bücherverbrennungen oder als Gehilfen der Praetoren, wie es unser Gesetz vorschreibt. Mir scheint, dass solche engeren Abstimmungen in der Vergangenheit immer etwas zu kurz gekommen sind. Natürlich ist dies etwas, was eine Anstrengung von allen Seiten erfordert, doch mich würde ganz einfach dein eigener Ansatz in Bezug auf die Tresviri interessieren und welchen Stellenwert du der engen Abstimmung mit anderen Magistraten einräumst." Interessanterweise traten hier ja auch gleich zwei Fragensteller in Erscheinung, die gerade für jenes Aedilat und jene Praetur kandidierten. Vielleicht würde sich hier ja bereits im Vorfeld ein gewisses Modell entwickeln, wie sie auch in Zukunft miteinander verbunden sein würden.

    Nachdem Lepidus mit seiner letzten Kandidatur faktisch einen Schritt zurückgemacht hatte, denn es ging vom Vigintivirat zur Quaestur und zuletzt wieder zurück zum Vigintivirat, so konnte er nun die nächste Stufe nehmen, obwohl er ja sogar irgendwie gleich zwei Stufen nach oben ging. Aber das letztere Vigintivirat betrachtete er ohnehin nur als Lückenfüller, ein Lückenfüller, der ihm noch ein wenig politische Erfahrung bescherte, solange wie er noch nicht den Rang eines Senators hatte. Diese Voraussetzung war nun aber glücklicherweise erfüllt.


    "Patres Conscripti, seid mir gegrüßt. Eine neue Wahl steht an und so wie ihr mich bei meinen vergangenen drei Magistraturen unterstützt habt, so bitte ich nun um selbige, wenn ich mich für das Amt des Aedilis Curulis bewerbe. Man muss erstmal drei formale Voraussetzungen erfüllen, welche ich allesamt mitbringe, um für dieses Amt zu kandideren. Man muss Senator sein, man muss bereits Quaestor gewesen sein und nicht zuletzt muss man einem patrizischen Geschlechte angehören. Ich denke es ist bekannt, dass ich all dies erfülle und kann es hier nur noch einmal versichern". Wer hätte auch schon die Verfrorenheit oder Dummheit bessen für ein Amt zu kandidieren, für das er die Voraussetzungen nicht mitbrachte? Achja, vielleicht Lepidus, wenn er mal wieder irgendwelche geistigen Anfälle hatte. Aber das war heute zum Glück nicht der Fall. "Ich denke, ich kann darauf verweisen, dass ich mich in meinen vergangenen Amtszeiten von gut bis hin zu sehr gut mit Auszeichnung präsentiert habe und egal, mit welchen Feldern ich es zu tun hatte, mich stehts zurechtfand und alle Aufgaben mit bestem Gewissen erfüllte. Eure Stimme war also niemals völlig verschwendet. Ich denke, ihr könnt darauf bauen, dass ich auch an mein Aedilat mit größtem Pflichtbewusstsein herangehen werde. Doch was bringen die Taten der Vergangenheit, wenn man nicht bereits einen Plan für die Zukunft präsentieren kann?


    Bei der Beschäftigung mit früheren Aedilen ist mir aufgefallen, dass die Magsitrate vor allem zwei große Schwerpunkte in ihren Amtszeiten hatten: Einmal die Aufsicht über die Märkte und einmal die Ausrichtung von Spielen. Zwei traditionell wichtige Bestandteile des Aedilats, was nicht zu leugnen ist. Dennoch ist mir aufgefallen, dass dabei hin und wieder vergessen wird, dass mit dem Aedilat noch viele andere Pflichten verbunden sind. Ich denke hierbei in etwa an die Aufsicht über die Tempel oder Sicherung des Verkehrs in der Stadt. Ich möchte demzufolge auch jenen Bereichen mehr Aufmerksamkeit schenken. Insbesondere während meiner Zeit bei den Quattuorviri viis in urbe purgandis ist mir aufgefallen, dass die Kooperation zwischen Aedilat und jenen Zuständigen für die Straßenreinigung noch verbessert werden könnte. Das gute ist, dass ich hier bereits Erfahrung mitbringen kann und instandgehaltene Straßen werden viel dazu beitragen den Verkehr in der Stadt bestens ablaufen zu lassen. Darüber hinaus habe ich in meiner Funktion als Pontifex einen guten Überblick über die Tempelanlagen und kan auch hier mein bereits vorhandenes Fachwissen ins Aedilat einbringen. Trotz einer breiteren Aufstellung werde ich selbstverständlich auch nicht die wichtigen Aufgaben der Marktaufsicht vergessen und ich plane Wagenrennen an einem ausgewählten Feiertag abzuhalten zum Wohle des Volkes von Rom."


    "So danke ich euch für eure Aufmerksamkeit und bitte erneut bei den kommenden Wahlen um eure Unterstützung"

    Mal wieder Zeit für ein bisschen Action. Lepidus war sich sicher, dass viele diese Res Gestae bereits erwartet hatten. Ihm selbst kribbelte es natürlich in seinen Fingern, denn dieser Möchtegern-Consul-auf-Lebenszeit konnte sich so einfach dann doch nicht davonstehlen und alles im Nachhinein noch als vernünftige Sache verkaufen. Noch bevor die Rede begann, so dachte sich Lepidus, war es an der Zeit eine (gute) alte Sitte in sämtlichen parlamentsähnlichen Institutionen wieder etwas mehr aufleben zu lassen. Den provozierenden Zwischenruf! Wär doch gelacht, wenn Lepidus nicht noch ein bisschen was für seinen Ruf als chronischen Hetzer und Demagogen tun konnte. Muhahha.


    Gleich einer der ersten Sätze gab ihm einen hervorragenden Einstieg: ...Ich kann nicht behaupten, dass ich erwartet hätte es würden zwei einfache Jahre... "Aha! Einfache wohl nicht, aber offensichtlich hast du wohl schon erwartet, dass es zwei werden würden! Hört, Hört!" ...ein Spaziergang würde, ein Handstreich quasi... "Handstreich sagt er also, sagen das nicht auch Usurpatoren, wenn sie sich im 'Handstreich' die Herrschaft nehmen?" ...als glorreicher Held wollte ich nicht in die Annalen eingehen... "Aber vielleicht als längster Consul am Stück? Herzlichen Glückwunsch zu diesem grlorreichen Ziel" ...Zwölf Gesetzesprojekte... "Ja, und doppelt so viel Zeit, wie jeder andere" ...Das war ein Gesetzesvorhaben pro Monat des ersten Jahres... "Statistische Augenwischerei!" ...nicht behaupten, mir etwas in dieser Hinsicht vorzuwerfen zu haben... "Uneinsichtig bis zum Schluss" ...historisch einmaligen Vorgang abgehalten... "Nun auch noch historische Augenwischerei. Wie kam Marcus Cocceius Nerva noch gleich zu seiner Kaiserschaft? Durch den Senat! Und hört, hört! Ganz ohne verlängerte Magistratszeit" ...will nicht behaupten, dies sei alleine mir zu verdanken... "Nein, war es auch nicht. Es gab nicht etwa kein blutvergießen wegen des Wirkens des Duccius Vala, sondern es gab kein Blutvergießen trotz des Wirkens des Duccius Vala!" ...Die sonstigen Amtspflichten eines Konsuls zeigten sich in dieser turbulenten Zeit eher ruhigeren Charakters, aber sie wurden verfolgt... "Wohl kaum!"


    Und hier setzte der Tiberier auch gleich als erster Redner ein, nachdem der Duccius geendet hatte: "Du hast also alle Amtspflichten eines Consuls ausgeführt, guter Duccius? Ist dem so? Gehört es nicht zu den Aufgaben eines Consuls eine, ja, wie sagt es unser Gesetz: "Kontrollfunktionen gegenüber den anderen Magistraten" auszuüben? Bist du dem nachgekommen? Ich kann mich erinnern, dass ich während meiner früheren Amtszeiten auch einmal von einem Consul besucht wurde zur Überprüfung, ob alles seinen Gang geht? Sind die Tresviri etwa die Ausnahme gewesen oder hast du dich generell nicht um die Kontrolle der Magistrate gekümmert? Das beste Indiz ist doch, dass du zu keiner einzigen Res Gestae eines Magistrates, über den du die Aufsichtspflicht hattest, irgendetwas zu sagen hattest. Und warum, frage ich hier im Senat? Weil du überhaupt keinen Überblick über ihre Amtszeiten hattest! Weil du sie nicht kanntest und demzufolge kann ich mir auch nicht vorstellen, wie du deiner Kontrollfunktion nachgekommen sein sollst! Schön, dass du zwölf Gesetzesprojekte durchgebracht hast. Ich brauch wohl nicht zu betonen, dass du das als einfacher Senator ganz genauso hättest tun können, ganz abgesehen davon, dass du eine Unmenge an Zeit hattest, dies alles in deiner langen Amtszeit unterzubringen und dich heute damit auch noch rühmst.


    "Nein, tut mir leid, heute hättest du noch einmal Größe zeigen können. Anstatt nichts zu 'bereuen' hättest du wahrhaft Reue und Einsicht zeigen können. Anstatt dir rein gar nichts vorzuwerfen, hättest du dich kritisch hinterfragen können. Stattdessen erzählst du uns geschönte Statistiken und berichtest von historischen Sonderfällen. Du allein warst ein historischer Sonderfall, einer der uns auch noch in Zukunft zu denken geben wird."


    "Ich bin nicht in der Position eines Cato, der ebenso wenig Kathago durch sein bloßes Schlusswort zerstören könnte, doch ich werde seinen Ausspruch einfach als ganz persönliche Empfehlung an ihn sebst und alle, die ihm Rat geben könnnen, auffassen. So sage ich denn: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Titus Duccius Vala Rom verlassen muss!" Da es noch keine offizielle Verlautbarung gab, die besagt hätte, dass der Duccier ohnehin nach Germanien gehen würde, konnte er ja noch gar nicht ahnen, wie schnell seine Empfehlung denn auch tatsächlich wahr gemacht werden würde.

    Naja, wenigstens kamen jetzt ein paar Argumente ins Spiel, mit denen man arbeiten konnte, auch wenn sich die Bereitschaft zu einer Lösung zu gelangen, doch eher in Grenzen hielt. "Trotz der bereits angekündigten Unmöglichkeit eines Kompromisses, an die ich in diesen Hallen doch nun wahrlich nicht glauben mag, möchte ich versuchen jedes einzelne Argument zu entkräften und noch einmal meinen Vorschlag hervorheben, der von keinen der hier genannten Einwände getroffen wird"


    "Senator Aurelius hat auf einige große Schwierigkeiten bezüglich der Kompensation hingewiesen. Diese Treffen allesamt nicht auf den Enteignungsvorschlag zu, weshalb ich nach wie vor begrüßen würde, dass wir diesen als einzige Diskussionsgrundlage betrachten. Ich werde einige Gegenargumente von euch aufzählen und sagen, weshalb sie nicht zutreffen:


    Gegenargument (1): Zu hohe Kosten - Der Enteignungsvorschlag kostet die Staatskasse rein gar nichts. Das Vermögen wird von den Familien genommen und eine Rückabwicklung erfolgt auch wieder über das enteignete Vermögen;


    Gegenargument (2): Reichtumgsvermehrung durch den Staat - Findet konsequenterweise ebenfalls nicht statt. Die Absurdität, dass eine Familie plötzlich den doppelten Besitz führt, wird durch den Enteignungsvorschlag beseitigt;


    Gegenargument (3): Nur aufgrund der Tatsache, dass ich schon lange nicht mehr geschrieben habe, kann eine Maßnahme ergriffen werden - Die entsprechenden Verwandten sind erst einmal nur antragsberechtigt, dies setzt nicht voraus, dass einem solchen Antrag stattgegeben wird. Selbstverständlich überprüfen die Beamten die Wahrheit des Antrages und man überprüft keinesfalls nur die Tatsache, ob irgendwelche Briefe geschickt werden, was ohnehin nicht zu prüfen ist. Was ein solcher Beamter prüft, ist, ob der Besitz noch irgendwo Verwendung findet. Am einfachsten erfolgt dies im Falle von Grundstücken oder Ländereien, bei denen sich leicht nachprüfen lässt, ob sie verwaltet werden oder brach liegen. Niemand wird dafür bestraft, dass er keine Briefe schreibt... man entzieht das Vermögen, weil mit dem Besitz offensichtlich nicht mehr gearbeitet wird. Die Notwendigkeit dies zu überprüfen entsteht aus der langen Abwesenheit der entsprechenden Person. Ich Verweise wieder auf die Ländereien, bei denen wir sehr leicht feststellen können, ob sie noch Erträge machen oder schlicht brach liegen.*


    Gegenargument (4): Der Betreffende wird 'bestraft', weil er einfach woanders ist - Dies ist nicht der Fall, denn einerseits kann der entschwundene sich jederzeit sofort wieder bei den Behörden melden, wenn er von der Beschlagnahmung von Besitztümern hört und den Prozess somit abbrechen. Selbst wenn er erst sehr spät davon erfährt, kann er immer noch zur Behörde gehen und den Prozess rückgängig machen. Es gibt in dieser Angelegenheit schlicht keinen Leidtragenden, es sei denn man möchte einen Brief an die Beamten oder gar ein Gang zu jenen als Leid einstufen.


    Gegenargument (5): Keine öffentliche Angelegenheit - Ich verweise auf denjenigen Besitzstand, der in jedem Fall eine öffentliche Angelegenheit ist. Der Besitz von Grundstücken und Länderein. Dies war seit jeher eine öffentliche Angelegenheit. Auch in der Vergangenheit haben Enteignungen und/oder Landverteilungen stattgefunden. Weshalb sollte dies nun plötzlich keine öffentliche Angelegenheit sein? Wir können es nicht zulassen, dass Grundstücke einfach so brach liegen und nichts mehr mit ihnen gemacht wird. Das liegt im Interesse der Res Publica, dass sie auch bewirtschaftet werden. Gerade bei sehr großen Landbesitzern kann ein eventueller Ausfall von Erträgen großen Einfluss auf die Bevölkerung haben."


    Gegenargument (6): Der Staat mache hier überregulierte 'Sozialleistungen' - Das stimmt im Falle des Enteignungsvorschlages nicht. Der Staat gibt nichts, sondern er nimmt das Vermögen einfach nur von entsprechenden Personen. Deshalb ist es auch nicht mit den Getreidespenden zu vergleichen. Die Sorge, dass hier irgendwelche Leistungen an jemanden gezahlt werden, ist also ohnehin hinfällig.


    "Ich glaube, dass der Enteignungsvorschlag hier eine Lösung auf ein bestimmtes Problem ist, einem sehr wohl öffentlichen Problem, welchem wir uns als annehmen sollten. Ich hoffe deshalb weiterhin auf den Kompromisswillen des Senats in dieser Angelegenheit."


    Sim-Off:

    *Sim-On könnte man natürlich einfach behaupten, dass das entsprechende Grundstücke doch von einem NPC verwaltet wird etc., aber wenn ich mich beispielsweise einfach mal an der WiSim orientiere, so meine ich zu wissen, dass das Konto eines Exilanten nicht aktiv ist (korrigiert mich in diesem Falle gegebenfalls), demzufolge auch nicht die 50 Sesterzen pro Grundstück gezahlt werden und das Grundstück faktisch nichts erwirtschaftet. Das sollte zumindest als Anhaltspunkt dienen, dass die Behauptung, ein Grundstücke liege brach, nicht aus der Luft gegriffen ist.

    Die Gäste hatten sich bald alle eingefunden und die Kapazität der Villa Flavia war ausreichend ausgefüllt. Nachdem am Morgen bereits die Auspizien eingeholt wurden, welche (ja, wie hätte es auch anders sein können) ein positives Zeichen gaben, war es nun an der Zeit zur eigentlichen Zeremonie zu beginnen, sich um den Opferalter zu versammeln und die Ehe mit dem notwendigen zeremoniell zu beschließen. Der Flamen Dialis und der Pontifex Maximus standen bereit, um das Opfer zu vollziehen. Lepdius hatte zuvor noch einige letzte Absprachen mit dem Flamen Dialis, der eigentlich nie ganze glücklich aussah, getroffen. Er könne ruhig in altehrwürdiger Weise verfahren und die Anrufung der Götter müsse nicht allzu kurz gehalten werden.


    Gemeinsam stellte sich Lepidus, dem nun immerhin auch ein wenig Nervosität anzusehen, mit seiner Frau in bevorzugter Position auf. Daneben versammelten sich all die Trauzeugen und sonstigen Funktionsträger. Sie hatten natürlich den primären Sichtkontakt zur Szenerie und warteten auf ihren Einsatz, nachdem das Opfer abgeschlossen war. Der Rest der Gäste musste sich im Raum verteilen und in Anbetracht der Anzahl war es wohl nicht für jeden so leicht einen entsprechenden guten Blick zu bekommen. So ertönte denn auch bald das "Favete linguis!", welches die Anwesenden zur Stille gemahnte. Anschließend wurde das zu opfernde Schaf herangeführt, jenes, welches heute auch noch sein Fell geben würde, um die Confarreatio vollziehen zu können. Während das Schaf noch mit Mola Salsa bestrichen wurde, ging ein Diener herum, welcher symbolisch die Anwesenden mit ein paar Tropfen Wasser bespritzte, um die rituelle Reinigung zu vollziehen. Flavia und Lepidus bekamen natürlich am meisten davon ab, schlicht, weil ihnen der entsprechende Schutz durch andere Menschen fehlte.


    Schon beim Voropfer ließ sich der Flamen Dialis nicht lumpen. Die bereitgestellten unblutigen Gaben wurden durch ein Gebet begleitet, welches Iuno, ebenso wie Tellus und Ceres anrief. Er verzichtete dabei nicht auf die Nennung der vielen Beinamen, wie etwa bei der Iuno es Iuga und Iugalis, welche gemeinsam die göttlichen Verkörperungen der ehelichen Verbindung schlechthin sind. Der Dialis ließ einige Formeln von sich, die man wohl so schon lange nicht mehr gehört hatte. Noch dazu verfügte er nicht ganz über die Art von aufregender Stimme, die es weniger monoton machten. So zog sich allein das Voropfer schon eine ganze Weile hin.


    Umso mehr konnte man herbeisehen, dass das Schaf endlich die nötige Aufmerksamkeit erhielt. Zumindest hätte man das annehmen können, denn als es zum eigentlichen Hauptopfer kam, holte der Flamen Dialis erst richtig aus, er bat nicht nur Iuno, Tellus und Ceres darum, dieses Opfer anzunehmen, sondern er sandte auch noch Gebete an sämtliche Indigetamenta, welche hier angemessen waren. Hier war ein Wort zu Manturna, die dafür sorgen sollte, dass Flavia auch immer schön bei ihrem Lepidus blieb. Dort wurde Vitumnus angerufen, dass dieser die Schöpfung eines Kindes aus dieser Eher unterstützt und damit jenes Kind auch gut gedeiht, kamen auch Pilumnus und Picumnus nicht zu kurz. Es war eine endlose Aneinanderreihung von Anrufungs- und Gebetsformeln, die dafür sorgte, dass sich alle Anwesenden die Beine in den Bauch standen. Was sollte man auch machen? Der Mann verstand sein Handwerk und wollte dies auch unerbittlich zeigen. Fast bekam man gar nicht mehr mit, als der Flamen Dialis tatsächlich fertig wurde, weil man im Grunde kaum noch hinhörte. So schreckte dann auch Lepidus aus seinem versunkenen gelangweilten Blick auf, als plötzlich schon das Messer im Schaf landete. Der gute Blutfluss wurde dadurch sichergestellt, dass man das Schäfchen vor der Zeremonie noch ausreichend zu trinken gegeben hatte. Es wäre ja auch noch schöner, wenn hier irgendetwas dem Zufall oder gar dem göttlichen Willen überlassen worden wäre. Anschließend öffnete man den Bauch des Tieres und nahm die wichtigsten Innereien heraus. Diener trugen in Opferschaken Nieren, Herz und Leber. Sie summten eine Melodie, während sie ganze drei Mal um Lepidus und Flavia herumliefen, um anschließend die Begutachtung des Flamen Dialis und des kaiserlichen Pontifex Maximus in Anspruch zu nehmen. Letzter hatte die wichtige Aufgabe zu verkünden, dass das Opfer geglückt ist und sich keine verdächtigen Zeichen im Schaf fanden.


    Seine Schwester Lucia in ihrer Funktion als Ponuba legte nun die Hände von Lepidus und Flavia ineinander und beiderseitig erklärten sie ihre Einigkeit. Nun verging wieder eine gefühlt ewige Zeit, denn das man wartete noch darauf, dass das Fell des Schafes von seinem Leib getrennt wurde. Man hätte natürlich auch bereits das Fell eines anderes geopferten Schafes bereithalten können, doch Lepidus dachte in diesem Fall nicht daran, eine solche Erleichtung vornzunehmen. Dann doch lieber ganz klassisch. Lepidus konnte bereits das Tuscheln von einigen ungeduldigen Gästen wahrnehmen, allen voran seinem etwas ungehobelten Freund Mucius Scaevola. Naja, wer sollte es ihm verdenken? Nun wurde das Fell über zwei Stühle gelegt, die damit verbunden waren und auf denen Lepidus und Flavia umgehend Platz nahmen. Nun teilten sie sich einen Speltkuchen und der Flamen Dials führt ein weiteres Opfer aus Früchten und Brot an Iuppiter durch. wieder begleitet von endlosen monotonen Anbetungen. Derweil konnten sich Lepidus und Flavia wenigstens die zeit damit vertreiben, dass sie bis zum Beendigen der Worte den Altar rechtsherum umschritten. Der restliche Teil der Anwesenden musste sich leider weiterhin die Beine in den Bauch stehen. Doch als der Flamen Dialis endlich geendet hatte, war es auch an der Zeit. Das Hauptritual war vollzogen und jeder konnte nun seine Gelenke wieder etwas in Bewegung setzen, während Flavia und Lepidus nun auch noch die unendlich vielen Glückwünsche ertragen mussten. Naja, niemand hatte behauptet, dass eine Hochzeit nicht auch wahnsinnig anstrengend wäre. Unterdessen gingen die Feierlichkeiten einfach weiter, die Menschen tranken, aßen, unterhielten sich, nutzen die Hochzeit als gesellschaftliches Ereignis und lernten sich besser kennen.


    Sim-Off:

    Leider müssen wir das eigentliche Hochzeitsritual ziemlich zusammenstauchen, da Flavia und ich es zeitlich einfach nicht schaffen, alles ausführlicher auszusimulieren. Das tut uns sehr Leid für alle, die vielleicht auf mehr gehofft haben. Aber wir wollen die Hochzeit jetzt auch nicht zum Dauer-Thread machen. Die Zeremonie ist nun deshalb auch einfach furchtbar lang und langweilig, weshalb man sich vielleicht ohnehin schlecht an jedes Detail erinnern wird. :) Statt umfangreichem Hochzeitsritual werden wir nur noch die Feierlichkeiten, den allgemeinen Klatsch und Tratsch und das Kontakte knüpfen simulieren.

    Bei der Abstimmung hatte der Tiberier leider krankheitsbedingt fehlen müssen, aber das Ergebnis war, wie er erfuhr, doch immerhin so eindeutig, dass seine eigene Stimme daran nichts mehr geändert hätte. Gespannt wartete er nun zur neuen Aussprache darauf, dass sich jene zu Wort melden würden, welche das Gesetz ablehnten. Denn es war doch schon ein wenig merkwürdig: Niemand meldete während der Aussprache seine Zweifel an und von daher war das negative Abstimmungsergebnis schon irgendwie überraschend.


    "Bevor hier nun wieder alles auf Anfang zurückgedreht wird, sollten vielleicht einige Senatoren konstruktiv äußern, was sie an dem Gesetz in seiner Abstimmungsform problematisch fanden", rief er dann auch seine Kollegen gleich zum Sprechen auf. "Denn ich verstehe ehrlich gesagt nicht im Geringsten, was an dieser jetzt neu eingebrachten Gesetzesform ohne Enteignung besser sein soll? Das macht doch alles nur noch schlimmer. Die Res Publica sollte nur dann etwas kompensieren, wenn sie selbst etwas genommen hat. Einfach so ein Vermögen eines entschwundenen zu kompensieren geht einfach nicht und dies aus den bereits mehrfach angebrachten Gründen. Der Einwand des Senators Octavius Victor war im Falle des abgestimmten Gesetzes meiner Ansicht nach nicht berechtigt, in diesem Falle der ausschließlichen Kompensation durch die Res Publica ist er das durchaus. Ich sehe kein bisschen ein, warum wir die Staatskasse in dieser Weise belasten sollten: Deshalb bin ich nach wie vor für Enteignung und von mir aus ohne Todeserklärung"


    "Ich möchte deshalb, dass wir meinen ursprünglichen Entwurf zur Enteignung zur Diskussionsgrundlage machen und nicht denjenigen der reinen Kompensation"


    Ad
    Consul
    Publius Stertinius Quartus
    Roma, Italia


    Ehrenwerter Consul,


    ich, Lucius Tiberius Lepidus, wünsche für die kommenden Wahlen zum Cursus Honorum auf die Kandidatenliste für das Amt des Aedilis Curulis gesetzt zu werden. Meinen freundlichsten Dank.


    Vale bene.
    Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia
    Italia, Roma