Beiträge von Lucius Tiberius Lepidus

    Mit dieser Antwort konnte der Tiberier durchaus leben. In der Tat machte es vielleicht doch Sinn alles unter ein Gesetz zu packen, auch wenn es für ihn selbst immer noch etwas umständlich und kompliziert aussah. Auch dass die Möglichkeiten der Enteignung für einen Einzelnen geschaffen werden konnte, war seiner Ansicht nach vernünftig. Nur bei letzterem Punkt war es noch ein wenig problematisch, wie er fand. "Aber wäre es dann denn eine richtige Todeserklärung? Wenn jemand tot ist, ist er tot und dann auch mit allen Konsequenzen, die daraus folgen. Der Anspruch auf Kompensation würde ihm ja auch nach der Erbschaftsregelung nicht entgehen. Ich weiß nicht, ob es hier richtig ist, einen qualtativen Unterschied zwischen: "Zum Tode erklärte" und "tatsächlich registrierte Tote" zu machen. Aber ich will hier vorerst kein neues Faß aufmachen, da mir das Gesetz im großen und ganzen den Zweck erfüllt, den es erfüllen soll und eine bisher ungeklärte Frage bezüglich der Hinterlassenschaften von dem öffentlichen Leben entschwundenen klärt." Das Gesetz konnte also nach Lepidus Ansicht die Prüfung der Abstimmung auf sich nehmen, wenn sich kein weiterer Senator meldete. Spätestens bei der Abstimmung würde man dann ja sehen, ob die Mitglieder des Senats mit diesem Gesetz zufrieden waren.

    So direkt darauf angesprochen, offenbarte Lepidus sogleich seine eigene Position, die darauf abzielte wieder normale Verhältnisse im Collegium walten zu lassen. "Ich persönlich werde für das Amt des Magisters nicht zur Verfügung stehen. Ich betrachte meine Mitgliedschaft bei den ehrwürdigen Saliern seit meiner Ernennung zum Pontifex als Sonder- um nicht zu sagen Ausnahmefall, der nur in Anbetracht der Ermangelung von neuen Mitgliedern Bestand haben kann. Traditionell sind beide Funktionen miteinander unvereinbar und zu diesem Status möchte ich gern zurückkehren, weshalb ich auch hier ankündige meine Stellung zu räumen, sobald es einen entsprechenden Nachfolger gibt, der meinen Platz einnehmen kann" Auch die anderen Anwesenden wollte er sogleich auf die möglichen Implikationen ihrer weiteren Mitgliedschaft aufmerksam machen. "Meine Auffassung hat natürlich auch einen praktischen Aspekt. Wahrscheinlich war dies ohnehin der vorrangige Grund, weshalb unsere Väter und Urgroßväter eine strikte Trennung zwischen hohen Priesterämtern und Salier-Mitgliedschaft einführten. Denn Träger hoher Priesterämtern haben zu den Festtagen, an denen wir als Salier auftreten meist ebenfalls sehr wichtige Funktionen und können diese Doppelrolle unmöglich zeitgleich ausführen. Mir fällt es schwer vorzustellen, mein Kaiser, wie du beispielsweise an den Festtagen zu Ehren des Mars ein Opfer leitest und gleichzeitig mit den Saliern Tänze aufführst und den Umzug organisiert. Ähnliches gilt natürlich auch für dich als Stellvertreter, Flavius Gracchus" Ganz zu schweigen, dass Lepidus selbst auch die Ambition hatte, Flamen Martialis zu werden und als solcher hätte er erst Recht Pflichten die absolut parallel zu denen der Salier liefern und damit unvereinbar waren. "Ich möchte niemanden aufrufen meinem Beispiel zu folgen. Ich persönlich entscheide mich zur Rückkehr zur Tradition und für das praktisch Mögliche. Wie ihr selbst dies handhabt oder mit eventuellen Konflikten eurer Ämter umgeht, ist selbstverständlich eure Entscheidung, für die ich keine Empfehlung abgebe." Das war natürlich Blödsinn, weil eine größere Empfehlung hätte er durch seine Worte nicht geben können. Doch hier wollte er natürlich nicht derjenige sein, der dem Kaiser oder dem Pro Magistro ganz bewusst sagen würde, was sie zu tun hatten. Dafür hatte er kaum die notwendige Autorität, deshalb musste es eben auch solchen Umwegen geschehen.

    "Meinen Dank, Consul", wandte er sich an Stertinius, der endlich mal wieder ein vernünftiger Consul war und den Größenwahn des Ducciers beendete
    "Patres conscripti", wandte er sich dann an den versammelten Senat. "Erst kürzlich haben wir wieder eine weitere Auszeichnungswelle hinter uns gebracht. Magistrate, die trotz überdurchschnittlicher Leistung während ihrer Amtszeit nicht die entsprechende Würdigung erhielten wurden nun nachträglich ausgezeichnet. Einige davon wurden gar post mortem vergeben, so dass sich die Personen zu Lebzeiten nicht mehr daran erfreuen können. Es gibt wohl ein Problem: Ob jemand eine Auszeichnung erhält oder nicht, hängt weniger damit zusammen, was er tatsächlich geleistet hat als vielmehr damit ob im Senat gerade eine gute Stimmung herrscht, die den Amtszeiten entsprechende Aufmerksamkeit zukommen lässt. Eine Zeitlang wird dann überhaupt nicht ausgezeichnet, egal welche Anstrengungen jemand vollbrachte und welche großartigen Taten jemand für Rom vollbracht hatte und in anderen Phasen können sich durchaus hier und da mal einige der entsprechenden Beachtung erfreuen und tatsächlich direkt nach ihrer Magistratur eine Auszeichnung entgegenehmen. Das alles erscheint doch hochgradig willkürlich und wahrscheinlich setzen wir ein falsches Zeichen denen gegenüber, die sich um Rom wahrhaft bemüht haben"


    "Ich spreche dies aus, weil es einer Diskussion würdig ist, ohne, dass ich die perfekten Lösungen dafür parat hätte. Mir scheinen hier viele Dinge denkbar: (1) Wir verpflichten uns, dass während der Res Gestae eines Magsitrats über eine mögliche Auszeichnung verhandelt wird. Nachteil: Der Senat hat sich in der Vergangenheit ganz gern als Redefaul erwiesen in Anbetracht der Rechenschaftsberichte von Magstraten, selbst wenn sie von überdurchschnittlicher Leistung waren" Auf das spezielle Beispiel seines Verbündeten Dives brauchte er sicher nicht extra eingehen. Auch allgemein sollte es bekannt sein, dass nicht viel während einer Res Gestae gesprochen wird - bedauerlicherweise. "Erneut würden wir es wieder davon abhängig machen, was für eine Stimmung gerade im Senat herrscht. Leider kann man ja niemanden zwingen, das Wort zu ergreifen und das für und wieder einer Auszeichnung anzumerken. Wir könnten natürlich auch einfach (2) jedes Mal sofort eine Abstimmung einleiten, ob der entsprechende Magistrat mit einer Diploma ausgezeichnet werden soll oder nicht. Eine Abstimmung wäre wohl einfacher zu gestalten als eine Diskussion, an der niemand Interesse zeigt. Nachteil wäre, dass wir dann eine standardmäßige Auszeichnung im Vorhinein festlegen müssten. Eine Diploma scheint ja zum Standard geworden zu sein, obwohl sicher auch bei entsprechender Leistung auch höherer Auszeichnungen zu verleihen wären. Ein weiterer Vorschlag wäre (3) eine Richtlinie auszuarbeiten, wann ein entsprechender Magistrat auszuzeichnen ist, bzw. welche Art von Leistung er hervorgebracht haben muss. Das würde sicher auch die Diskussion einfacher machen und wir hätten eine Leitlinie für unsere Überlegungen. Der Nachteil an dieser Lösung ist zweifellos das die einzelnen Ämter zu vielfältig sind, ebenso wie die Taten, die innerhalb eines bestimmten Amtes vollbracht werden können. Eine Richtline auszuarbeiten würde sich dementsprechend als schwierig gestalten. Eine weitere Möglichkeit (4), welche die automatische Verleihung von Auszeichnung nach Abschluss des Amtes vorsieht, wie es wohl früher einst der Fall war, halte ich persönlich für nicht allzu sinnvoll, weil es die Auszeichnungen selbst entwerten würde, aber auch darüber könnten wir diskutieren. Immerhin könnte man auch hier eine Regelung des Einspruchs einbauen, wonach Senatoren gewichtige Gründe vorbringen können, weshalb die Auszeichnung nicht automatisch verliehen wird, der Kandidat sie dementsprechend nicht verdient hat"


    "Ich bin mir sicher, es gäbe noch andere Überlegungen, die es zu bedenken gilt, doch als Anregung für die Diskussion sollen sie reichen. Wir könnten natürlich auch heute einfach sagen, dass wir den einzelnen Magistraten in Zukunft wieder mehr Aufmerksamkeit schenken werden. Dass wir ihre Leistung prüfen und ihre Rechenschaftsberichte kommentieren. Ich vermute, dies würde auf Zustimmung treffen, doch ich bin mir sicher, dass wir sehr schnell wieder in die alte Praxis verfallen würden und dann wieder sehr herausragende Magistrate schlicht nicht beachtet würden. Was wir auch tun, ich denke, wir haben hier in jedem Fall einen gewissen handlungsbedarf, wenn wir Leistungen gerechterweise tatsächlich auch in Zukunft belohnen wollen."

    "Ich hätte hier und da noch ein paar Anmerkungen", bemerkte der Tiberier auf die noch einmal geforderten Gedanken, Bedenken oder Änderungsvorschläge. "Ich finde es problematisch, dass wir es zur Voraussetzung machen, dass es unbedingt zwei Familienmitglieder sein müssen, die antragsberechtigt sind. Es mag zwar selten, doch immerhin nicht völlig unwahrscheinlich sein, dass nur ein Einzelner der letzte Überlebende einer Linie ist, der dazu nicht dem öffentlichen Leben ferngeblieben ist. Warum sollte gerade dieser Unglückliche nicht das Recht haben, was andere Familien, die aus zwei Mitgliedern bestehen haben? Er hätte einfach Pech gehabt, dass ihm nicht Bruder und Schwester geboren wurden. Zumindest sollte die Enteignung einer solchen Person nicht verschlossen sein. Wenn man die Tatsache würdigen möchte, dass eine Todeserklärung eine wichtige familiäre Angelegenheit ist, so könnte man dementsprechend die Antragstellung für die Todeserklärung auf zwei belassen, jedoch eine Antragstellung auf Enteignung des Vermögens schon bei einer Person zulassen."


    "Das bringt mich jedoch auch gleich zu einem etwas anderen Ansatz, den wir vielleicht der Übersicht wegen halten sollen. Du hast nun im Gesetzestext eine sehr starke Ausdifferenzierung vorgenommen, wie du auch selbst beabsichtigt hast. Aber für mich scheinen Enteignung und Todeserklärung nun zwei völlig voneinander getrennte Angelegenheiten zu sein: Ich kann nach dem jetzigen Vorschlag einmal eine Enteignung vornehmen, ohne die entsprechende Person jemals für Tod zu erklären. Oder ich kann die entsprechende Person für Tod erklären und auf diesem Wege das Erbe erhalten ohne je eine Enteignung erwirkt zu haben. Zuletzt kann ich beides auch nacheinander machen. Erst die Enteignung und dann für die familiäre Klarheit später noch eine Todeserklärung erwirken. Nun stellt sich für mich die Frage: Warum das alles in ein Gesetz packen? Wahrscheinlich wäre es übersichtlicher und leicher zu handhaben einerseits ein Gesetz zur Enteignung und andererseits eine Gesetz zur Todeserklärung zu verabschieden. Damit würden wir einerseits dem Rechnung tragen, was nach jetzigem Entwurf ohnehin bereits der Fall ist: Dass es sich um zwei getrennte Rechtsakte handelt und ebenso könnten wir dann auch eventuell separate Voraussetzungen für die Antragsberechtigung festlegen, wie von mir beispielsweise bezüglich der Personenanzahl angeregt"


    "Dann noch der zum Absatz '(4) Bei anfallendem Besitz des Betroffenen greift das Verfahren nach §3.' Ist hier beabsichtigt, dass bei Todeserklärung die Enteignungsregelung unter §3 greift? Das wäre ja in dem Sinne unnötig, dass nach dem Tod eines Angehörigen schlicht die Erbschaftsgesetzgebung greifen sollte. Oder bezieht sich dies auf den Fall, dass ein Rückkehrer Erstattung und Kompensation erhält? Dann müsste es auf '§2.3. Erstattung und Kompensation' verweisen, wobei ich natürlich sehe, dass die Platzierung der Nummerierung in diesem Antrag noch nicht endgültig war. Ich sage das nur damit keine Unklarheiten entstehen."

    Zitat

    Original von APPIUS AQUILIUS BALA
    Daraufhin widmete die Flavia verständlicherweise ihre ganze Aufmerksamkeit der Kaiserin, Balas Stiefmutter. Der Caesar zuckte beinahe unmerklich mit den Schultern und wartete kurz stumm den organisatorischen Wortwechsel zwischen Tiberius und seinem Vater ab. Dabei fiel sein Blick beiläufig auf die Praetorianer, die selbst in ziviler Kleidung einen beeindruckenden Anblick abgaben. Er nickte den Männern respektvoll zu. Als Kaiser und Bräutigam schließlich fertig waren, trat Bala an die Seite des Tiberiers und raunte ihm zu: "Tiberius, eine Bitte: Wo du eben von uns Patriziern gesprochen hast, sei so gut und stelle mich doch später gründlich den edlen Damen deiner Hochzeitsgesellschaft vor, ja?" Womit eindeutig die restlichen weiblichen Gäse patrizischer Abstammung gemeint waren.


    Na, das lief doch soweit ganz vernünftig, obwohl der Tiberier nicht wissen konnte, ob er es der Kaiserfamilie tatsächlich recht machen konnte. Sicher waren ihre Ansprüche auf einem ähnlichen Niveau wie es allgemein unter der Patrizierschaft üblich war, doch das i-tüpfelchen war ja häufig dann doch der entscheidende Faktor. Gerade hatte er sich vom Imperator selbst gelöst, als der Caesar mit einer interesseanten Bitte an ihn herantrat. "Eher blond oder dunkelhaarig?", nahm er sich einen lockeren Scherz heraus. Das fehlte noch, dass er hier den Heiratsvermittler spielte. Aber was der Caesar wollte, das bekam der Caesar auch. "Nur Spaß", lächelte der Tiberier. "Ich werde dir heute sicherlich die ein oder andere interessante Dame vorstellen. Sie werden sich ohnhin alle darum reißen, dich kennenzulernen" Hoffentlich waren sie nicht schon alle vergeben. Das konnte schließlich selbst einem Mann aus kaiserlicher Familie auf die Nerven gehen, wenn der Markt kein frisches Material hergab.

    Der Tiberier wartete erst einen Augenblick ab, ob sich jemand freiwillig dazu bekennen würde, das Amt des Magisters anzustreben. Er selbst gehörte nicht zu denjenigen, die es unbedingt haben wollten und offenbar gab es davon noch einige andere bei der Versammlung. "Nun, wenn sich niemand freiwillig meldet, dann möchte ich wenigstens einen Vorschlag machen. Hiermit möchte ich Manius Veturius Verax für das Amt des Magisters ins Spiel bringen. Er war immer ein zuverlässiges Mitglied, welches sich bei den Feierlichkeiten stets pflichtbewusst und gut präsentiert hat. Ich bin sicher, er würde diese Aufgabe ausgesprochen gut ausführen" Sogleich ging auch der Blick des Tiberiers zu eben jenem Veturius, der vielleicht auch ein bisschen überrascht war, vorgeschlagen zu werden.

    Tja, und nun noch die Familie der Braut. Lepidus musste zugeben, dass die letzte ernüchternde Unterhaltung mit dem flavischen Pontifex ihn nicht gerade hellauf begeistert dreinschauen ließ, als er diesen nun ebenfalls am heutigen Tage begrüßen musste. In Anbetracht seiner frühren Worte wirkte der Ausspruch 'bedeutsamer Tag für euch und unsere Familien' doch eher ein bisschen geheuchelt, würde doch Gracchus diesen Tag eher als verfehlt und negativ für seine eigene Familie einstufen. Aber das Spiel spielte er gern mit. "In der Tat, Flavius: Ein großartiger Tag für unsere Familien" Den Rest überließ er seiner zukünftigen Frau, die sich ohnehin besser auf Gesten der Verbundenheit verstand.

    "Ich denke, wir haben die wichtigsten Punkte geklärt" Das wichtigste was er aus diesem Gespräch wohl mitnahm war die Tatsache, dass Gracchus wenigstens offen und ehrlich erklärte, dass er von dieser Heirat nichts hielt. Die nächste Erkenntnis war, dass die Heirat seiner Schwester mit dem germanischen Emporkömmling ihm schon nun nicht nur hypothetisch, sondern auch tatsächlich im Ansehen schadete. Der Boden für weitere interessante Gespräche war mit dem flavischen Skeptizismus gegenüber seiner eigenen Heirat mit Domitilla entzogen, so dass sich hier leider einige Türen verschlossen. Der Tiberier hatte somit in der Tat auch nichts weiter zu besprechen. Mit aufgesetztem Lächeln verabschiedete er sich sodann. "Ich nehme an, du hast heute sicherlich noch andere Termine, von denen ich dich nicht abhalten möchte" So machte Lepidus anstalten sich zu verabschieden. Auch seine eigene Zeit musste ja nicht unnötig gestohlen werden.

    Als Flavia ihn nach diesem 'Event' fragte, über welches er sich in recht indirekter Weise mit der Flavia ausgetauscht hatte, speiste er seine zukünftige Frau erst einmal noch mit einer Phrase ab. "Ach, das erzähl ich dir, wenn wir etwas mehr Zeit haben." Natürlich hätte er nichts lieber getan als noch einmal in Erinnerung zu rufen wie diese beiden Gefangenen in ihrem eigenen Blut badeten und manchmal kostete es den Tiberier große Zurückhaltung sich in solchen Themen nicht gänzlich zu verlieren, aber in diesem Falle musste er standhaft bleiben, gab es doch einerseits noch viel zu tun und andererseits wäre dies nach wei vor kein Gesprächsthema, welches einer Hochzeit sonderlich angemessen war.


    Anschließend bedankte er sich noch einmal bei Dives, der mit beglückwünschenden Worten erwartungsgemäß nicht geizte. "Nun über diesen 'Schlussstrich' musst du mir bei Gelegenheit etwas ausführlicher erzählen" zeigte er sich neugierig. Wenn diese Schlussstriche auch noch äußerlich angezeigt wurden, dann waren sie meistens auch bedeutsam. "Ich kann mir kaum vorstellen, welcher Art jener sein soll, außer denn du vielleicht bereits mit deinem Nicht-Senatorischen Leben abgeschlossen hast, um sobald ein neues im Senat zu beginnen" Das wäre immehrin die positivste Deutung, die man finden konnte. Lepidus hatte auch soweit keinen Grund anzunehmen, dass es sich um etwas anderes handeln könnte. Gerade wenn man in den Senat wollte war es vielleicht auch wichtig, sich durch einen etwas erwachseneren Haarschnitt entsprechende Autorität und Ernsthaftigkeit zu zu symbolisieren.

    An hochrangigen Vertretern aus dem Cultus Deorum mangelte es in dieser Villa kaum noch. Das war wohl irgendwie der Tatsache geschuldet, dass erstens der Bräutigam ein Pontifex war und zweitens dies auch noch eine Hochzeit nach traditionellem Ritus werden würde. Nun auch noch die Vestalin Decima. Aber ihr Fernbleiben trotz persönlicher Einladung hätte ihn auch enttäuscht, zumal er einer derjenigen war, die wenigstens hin und wieder noch den traditionellen Schenkungen gegenüber den Vestalinnen nachkam. Munter stimmte er in die Begrüßung seiner Frau ein: "Vestalin Decima, meine Frau spricht für uns beide. Eine große Ehre und Freude ist es mir ebenso. Ich bin froh, dass ihr euch beide heute kennenlernt", sprach er zu Domitilla gewandt. "Denn Decima Messalina ist nicht nur eifrige Dienerin der Götter, was in ihrer Stellung nur allzu normal sein sollte, sondern sie ist ebenso eine hervorragende und offene Gesprächspartnerin von fabelhaftem Charakter" Lobte er die Vestalin in ihrem Angesichte. "Wie geht es dir denn, Decima? Wenn du irgendetwas brauchst: wir werden es dir hier so angenehm wie nur möglich machen. Ich bin mir auch sicher, dass ich spätestens nach der Hochzeit auch wieder etwas mehr Zeit finde. Es würde mich freuen, wenn ich für die Vestalinnen in Zukunft wieder das ein oder andere Anliegen erfüllen könnte"

    "Ich kann dir nicht ganz folgen" Und das meinte er diesmal sogar tatsächlich sachlich. "Möglicherweise liegt dies daran, dass ich bei der Diskussion um die Todeserklärung noch nicht Teil des Senats war und die Sitzungsprotokolle liegen mir natürlich gerade nicht vor. Aber was würde es bedeuten zum Ursprungsgedanken zurückzukehren und die Todeserklärung wieder zum Thema zu machen? Würden wir in diesem Fall weder über ein Gesetz zur Enteignung, noch über ein Gesetz zur Kompensation diskutieren, sondern lediglich über ein Gesetz, was Personen, die dem öffentlichen Leben eine entsprechende Zeit lang ferngeblieben sind, für Tod erklärt? Ein solches Gesetz würde natürlich vieles vereinfachen, denn nach der Todeserklärung greift schlicht der Erbschaftsfall, der bereits gesetzlich geregelt ist. In diesem Falle müssten wir wahrscheinlich nur eine wenig komplizierte Kompensationsregelung schaffen, sollte der für Tod erklärte wider Erwarten doch wieder zu den Lebenden zurückkehren. Ist mein Gedankengang soweit korrekt und ist es dies, was du nun zum Thema machen würdest anstatt der bisherigen Gesetzesentwürfe, die wir in dieser Sitzung bisher diskutierten?"

    Mir ist mal wieder eine kleine Idee gekommen, wie man die WiSim vielleicht noch interessanter machen könnte.


    Und zwar habe ich mir überlegt, ob es nicht vielleicht möglich wäre, Ranglisten einzuführen, die im Tabularium jederzeit einsehbar sind. Es wäre doch sehr interessant, wenn man in einer Rangliste sehen könnte, welcher Betrieb oder Betriebe am meisten Gewinn machen (Verrechnung der Ausgaben mit den Einnahmen). Auf diese Weise könnte man sehen, wer seine Waren recht erfolgreich verkauft und sich somit an die Spitze setzt, während andere Betriebe nicht so gut wirtschaften. Vielleicht ließe sich dies auch auf eine Spielerrangliste beschränken, indem man einfach auflistet, welcher Spieler am meisten in der WiSim verkauft hat (wahrscheinlich wäre das einfacher zu programmieren).


    Aber mit Betrieben fände ich das deutlich interessanter. Vor allem, wenn man die Ranglisten dann vielleicht unterteilt in verschiedene Wirtschaftszweige neben dem Gewinn durch die Gesamtheit aller Betriebe. Beispielsweise könnte dann Gaius behaupten, er wäre ein wahrer Holzmagnat, da er an der Spitze mit seinen Sägewerken steht. Aber er muss sich vor Publius in Acht nehmen, dessen Betriebe Woche für Woche mehr abwerfen und der ihm die Kunden streitig macht. Also muss er sich überlegen, wie er seinen ersten Platz verteidigen kann.


    Weshalb halte ich das für eine gute Idee? Zum einen sind Ranglisten immer ein nicht zu verachtender Motivationsfaktor. Dies sieht man auch immer wieder in den schon in diesem Thread angesprochenen Browser-Spielen. Man möchte gern der erste in etwas sein. Des Weiteren sehe ich darin die Möglichkeit der WiSim etwas mehr Kontur zu geben. Man kann durch die Rangliste einsehen, wer sich besonders gut schlägt und vielleicht ein großes Wirtschaftsimperium besitzt. Des Weiteren sehe ich auch zahlreiche Möglichkeiten fürs RPG: Die Konkurrenz, die sich zwischen Gaius und Publius entwickelt, kann sich natürlich auch auf das SimOn-Klima auswirken. Vielleicht versuchen sie zu kooperieren, vielleicht versucht der eine den Betrieb des anderen zu übernehmen. Vielleicht versuchen sie insbesondere SimOn Aufmerksamkeit auf ihre Waren zu lenken und den Konkurrenten schlecht zu machen. Ob dies von Erfolg gekrönt war, sieht man dann, wie sich die Rangliste entwickelt, während man so etwas derzeit überhaupt nicht sehen würde. Als Außenstehender kann ich vielleicht auch zu Gaius sagen, wenn er von der Rangliste abgerutscht ist: "Man hört, es läuft gerade nicht so mit dem Holzgeschäft". Die einzelnen Betriebsbesitzer haben durch die Rangliste dann ein gewisses Prestige, welches sie erlangen oder verlieren können. Ich sehe da vielfältige Möglichkeiten, sich dann mit seinem Wirtschaften stärker zu identifizieren.


    Woran sehe ich denn heute, ob jemand sich auf dem Markt gut schlägt? Woran kann ich heute jemanden erkennen, der gut wirtschaftet? An seinen persönlichen Balken eher nicht, denn die generieren sich auch durch Gehälter und andere Einnahmequellen. Eine Konkurrenz um das bessere Wirtschaften ist da schon deutlich interessanter, um nicht nur das Lebensprofil zu schärfen (was die Balken neben dem Avatar nur auf eine sehr abstrakte Weise machen), sondern speziell das eigene Profil als Betriebsbesitzer. Vielleicht ist dies sogar ein zusätzlicher Anreiz einen Karriereweg rein über Betriebe zu verfolgen.


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    Sodalis - Salii Palatini
    Imperator Caesar Augustus
    Tiberius Aquilius Severus Augustus
    Palatium Augusti
    Roma, Italia


    Sei gegrüßt, mein Imperator Caesar Augustus.


    Wie du vielleicht selbst bereits erfahren hast, mahnt uns der Rex Sacrorum baldig einen neuen Magister aus den Reihen unserer ehrwürdigen Salii Palatini zu erwählen. Ich schlage deshalb vor eine Sitzung am KAL IUL DCCCLXV A.U.C. (1.7.2015/112 n.Chr.) einzuberufen. Ich freue mich auf dein erscheinen.


    Vale bene.
    Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia
    Italia, Roma


    Ad
    Sodalis - Salii Palatini
    Sextus Aurelius Lupus
    Villa Aurelia
    Roma, Italia


    Sei gegrüßt, Senator Sextus Aurelius Lupus.


    Wie du vielleicht selbst bereits erfahren hast, mahnt uns der Rex Sacrorum baldig einen neuen Magister aus den Reihen unserer ehrwürdigen Salii Palatini zu erwählen. Ich schlage deshalb vor eine Sitzung am KAL IUL DCCCLXV A.U.C. (1.7.2015/112 n.Chr.) einzuberufen. Ich freue mich auf dein erscheinen.


    Vale bene.
    Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia
    Italia, Roma


    Ad
    Sodalis - Salii Palatini
    Herius Claudius Menecrates
    Villa Claudia
    Roma, Italia


    Sei gegrüßt, Senator Herius Claudius Menecrates.


    Wie du vielleicht selbst bereits erfahren hast, mahnt uns der Rex Sacrorum baldig einen neuen Magister aus den Reihen unserer ehrwürdigen Salii Palatini zu erwählen. Ich schlage deshalb vor eine Sitzung am KAL IUL DCCCLXV A.U.C. (1.7.2015/112 n.Chr.) einzuberufen. Ich freue mich auf dein erscheinen.


    Vale bene.
    Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia
    Italia, Roma


    Ad
    Sodalis - Salii Palatini
    Manius Flavius Gracchus
    Villa Flavia Felix
    Roma, Italia


    Sei gegrüßt, Senator Manius Flavius Gracchus.


    Wie du vielleicht selbst bereits erfahren hast, mahnt uns der Rex Sacrorum baldig einen neuen Magister aus den Reihen unserer ehrwürdigen Salii Palatini zu erwählen. Ich schlage deshalb vor eine Sitzung am KAL IUL DCCCLXV A.U.C. (1.7.2015/112 n.Chr.) einzuberufen. Ich freue mich auf dein erscheinen.


    Vale bene.
    Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia
    Italia, Roma

    Was der Rex Sacrorum befahl, das wurde auch getan. Seit der letzten Sitzung war ohnehin einiges an zeit verstrichen. Aber das erklärte sich von ganz allein, wenn man bedachte, dass der Monat Martius lange vorbei war und dies doch immerhin diejenige Zeit war, wo die Salier am meisten zu tun hatten. Lepidus setzte einige Schreiben an die Mitglieder auf und bat um ihr Erscheinen. Dann konnte diese Formalität der Wahl eines Magisters hoffentlich recht zügig über die Bühne gebracht werden, auf dass dann wieder alles seine Richtigkeit hatte.