Beiträge von Gaius Artorius Regulus

    Mit ein paar weiteren Frischlingen stand Regulus relativ weit hinten, doch in Anbetracht des zahlenmäßigen Vorteils des Gegners brauchte er sich wohl keine Hoffnungen zu machen, dass die Schlacht schon vorbei wäre, wenn sein Einsatz gefordert wurde. So konnte er auch der Rede des Tribuns folgen... noch eine Rede. Zuvor hatte der Legat und der Centurio noch einige Worte an die Männer gerichtet und die einzigen, auf die der junge Legionär wirklich etwas gab, waren die seines Centurios, zumal dieser patrizische Tribun ohnehin noch nicht allzu lange auf seinem Posten saß und gerade einfache Legionäre wie Regulus, mit diesem überhaupt nichts anfangen konnten. Nein, da zählte dann doch der Centurio, der zwar auch noch nicht lange diesen Rang hatte, aber immerhin schon lange in der Legion verwurzelt und bekannt war. Er war auch einfach näher an seinen Männern, weshalb man ihm ein größeres Vertrauen entgegenbrachte, als irgendeinem Patrizier, der sich erhoffte, dass die vielen einfachen Plebeier ihm die Haut retten würden. Es gab eben keine charismatische Persönlichkeit an der Spitze, kein Alexander, kein Caesar, für die man blind in den Tod gegangen wäre, ganz abgesehen davon, dass diese Ansprache des Tribuns für den Geschmack des Artoriers auch noch viel zu lang war. Man musste ja aufpassen, dass der Feind sie nicht schon überrannt hatte, bevor die letzten Worte gesprochen waren.


    Die Konzentration musste jetzt auf dem Feind liegen, denn das Herz schlug höher in Anbetracht der Tatsache, dass dieser nun offen auf ihre Stellungen losschlagen würde. Alles war in Position und Regulus verkrampfte sich förmlich mit seinem Scutum. Die erste Salve mit dem Pilum wurde vorbereitet, das Kommando des Centurios erfolgte und die ersten Wurfgeschosse wurden auf den Feind niedergelegt. Regulus wusste nun, dass er sich im Grunde schon mitten im Geschehen befand. Schnell reichte er nach der ersten und nach der zweiten Salve seine Speere nach vorne. Er blickte auf die erfahrenen Werfer, die ihre ganze Kraft in den Wurf hineingaben. Regulus selbst gehörte noch nicht zu diesen guten Kämpfern mit dem Speer, zumal seine Ausbildung am Pilum leider nur sehr sporadisch stattfand und vor dem Abmarsch nicht ganz zu Ende geführt werden konnte. Hier konnte er nur dadurch seinen Beitrag leisten, dass er das Wurfgeschoss möglichst schnell weiterreichte.


    Doch man konnte natürlich nicht immer nur austeilen, sondern musste auch einstecken, denn schon kamen die gegnerischen Speere geflogen, die jedoch teilweise durch den Wall abgefangen werden konnten. Hier war der Vorteil zweifellos auf ihrer Seite. Immerhin waren aber auch ein paar Pila hinübergekommen und setzten sich in den Schilden einiger Kameraden fest. Regulus verbiss sich daraufhin in seinen Schild. Bloß nicht gleich am Anfang durch einen Speer draufgehen, waren seine einzigen Gedanken. Doch so sehr er auch an seinem Schild hing, er musste ihn nun tatsächlich für einen Kameraden abgeben, dessen Schild unbrauchbar geworden war. Diese verfluchten Pila bekommt man ja auch einfach nicht mehr heraus. Danach fühlte sich der Artorier ziemlich nackt, geradezu hilflos. Ohne Schild auf dem Schlachtfeld lebte es sich einfach gefährlich. Er konnte nur hoffen, später, wenn er kämpfen müsste, schnell ein Scutum aufsammeln zu können, ansonsten hätte er sicher kaum Überlebenschancen. Der Schweiß rann ihm bereits jetzt von der Stirn, an zurückweichen hätte er jedoch nicht denken können, so wie einer seiner Kameraden, der wohl unbewusst einige Schritte zurückmachte und daraufhin den Tritt des Optios zu spüren bekam. Anschließend befand sich dieser wieder direkt neben Regulus. "Weiter hinten sind wir auch nicht sicherer", sprach er zu diesem, ohne ihn anzusehen, den Blick stattdessen ganz nach vorne zu den ersten Reihen gewandt. "Entweder wir sterben jetzt im Kampf oder ein paar Minuten später. Ich glaube, die wenigen Minuten lohnen sich nicht", so seine üblich pessimistische Einschätzung der Dinge, die dem Kameraden nicht unbedingt weiterhelfen musste. Innerlich haderte der Artorier immer noch damit, dass er sich noch irgendwie ein Scutum besorgen musste.

    Der Centurio hatte sich wahrlich zu einer etwas emotionalen Aktion hinreißen lassen. Staunend blickte Artorius und mit ihm seine Kameraden auf den Helvetier, der hinaustrat, dem Feind entgegenblickte und einen Kraftausdruck dem nächsten folgen ließ. Ein Geschoss landete direkt neben dem Centurio, aber zum Glück traf ihn keines. Das hätte den ganzen Mut, den er seinen Männern dadurch wohl machen wollte, wohl sicherlich sofort zerstört, abgesehen davon, dass sie womöglich noch kurz vor der Schlacht ohne seine Führung hätten auskommen müssen. Von daher war dies alles wohl mehr als leichtsinnig, aber letztlich dann doch von Erfolg gekrönt. Regulus konnte über die Kühle des Vorgesetzten jedenfalls nur staunen und die brachiale Botschaft verfehlte ihre Wirkung bei den harten Legionären natürlich nicht. Der Artorier konnte zwar nicht behaupten, dass die Furcht nun einfach so davongeflogen wäre, aber sie war auch gepaart mit hoffnungsvoller Zuversicht.


    Diese hatten dann aber auch bei weitem nicht alle oder womöglich hatten sie einige im Kopf, aber nicht im Magen, der dann doch seine eigene Meinung von den ganzen Geschehnissen hatte. Als Regulus jedenfalls bemerkte, wie sich Madarus die Seele aus dem Leib kotzte, wandte er seine Augen unwillkürlich gen Himmel. Nein, das konnte er sich jetzt nicht auch noch ansehen, zumal er vor diesem Anblick immerhin noch fliehen konnte, während der kurzzeitige Gestank seine Nase ohnehin erreichen würde. Regulus ging davon aus, dass die kleine Ansprache des Centurios wohl die letzte gewesen sein könnte. Noch einmal Roma Victor, dann würde es losgehen. Bloß nicht durchdrehen und würdevoll sterben, das waren wohl die niedrigsten Ziele, die sich der Artorier setzten wollte.

    Nach der Ansprache blieb den Legionären noch etwas Zeit. Regulus trank noch ein wenig, denn sein Körper würde es brauchen, bald würde ihm wohl nämlich der Schweiß durch alle Poren laufen. Als der Gegner dann gesichtet wurde, schien es, als wäre das Herz des Artoriers für einen Moment stehengeblieben. Während sich die erfahrenen Soldaten nicht lange diesen Anblick gönnten, starrte Regulus wie versessen auf den Feind. Um ihn wieder in die Realität zurückzuholen klopfte ihm Philogenes auf die Schulter und riet ihm sich besser schleunigst bereit zu machen. Viel denken musste ein Legionär in dieser Situation nicht. Die großen Männer an der Spitze der Legionen entschieden, wie es nun weitergehen würde und auf jene Befehle wurde gespannt gewartet. Was würde man dem Feind entgegensetzen? Wie würde man reagieren?


    Fürs erste nur durchs marschieren. Alles schien sich nun zu verlagern und die eigens ausgehobenen Verschanzungen würden sie wohl nicht benutzen können, aber da in der Prima wohl nicht weniger zuverlässige Soldaten dienten, würden deren Stellungen sicher nicht weniger schützend sein. Während des Paralell-Marsches schien sogar das ein oder andere Wurfgeschoss sein Ziel zu treffen. Die Verluste waren wohl marginal, die ihnen dadurch zugefügt wurden, aber in einer Schlacht, wo die Kräfte annähernd gleich waren, kam es da nicht auf jeden Mann an? Es ist kaum auszumalen, was in einem jungen Legionär vorgeht, wie Regulus. Die Spannung, die Erwartung und sicher auch die Angst, die eine zu übermannen droht und die man stets aufs neue von sich weisen muss, damit sie einen nicht lähmte. Heute kämpfte der Legionär sicher nicht nur für Palma, für seine Vorgesetzten oder für die Götter. Nein, heute kämpfte er auch und vor allem um sein eigenes Überleben.

    Flaminius Cilo wusste wie er seine Männer anstacheln konnte. Ein Mann mit so langjähriger Erfahrung musste das auch beherrschen. Das Bedrohungsszenario einer mordenden gegnerischen Horde, die jede italische Stadt vernichten würde, wenn sie nicht von tapferen Männern, wie eben jene der Secunda aufgehalten würde, klang zwar wenig realistisch, aber immerhin sehr aufstachelnd. Und was wollte Salinator? König werden? Wer so mit den Traditionen brach, dem war sicher auch zuzutrauen ganz Italien aus purer Willkür dem Erdboden gleich zu machen. Mit Patavium hatte man ja auch ein praktisches Beispiel. So kurz vor der Schlacht reflektierte der Legionär Artorius überhaupt nicht mehr. Hier war nichts in Frage zu stellen. Dort drüben waren die Bösen und hier die Guten, kein Zweifel. So stimmte er mit voller Seele in den Schlachtruf mit ein, was das Blut mächtig in Wallung brachte. Jetzt wollten die Legionäre nur noch eines: Den Feind vom Schlachtfeld fegen.

    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus


    Die erste Nacht in Feindesnähe war überstanden. Wird es auch die letzte vor der großen Schlacht gewesen sein? In jedem Fall war es plötzlich ein völlig anderes Gefühl, denn inzwischen konnte man den Gegner sogar sehen, es war nicht nur irgendein entferntes Phantom, von dem ihnen stets erzählt wurde, aber jetzt konnte man den Gegner fast greifen. Routinemäßig ging es weiter mit dem Stellung ausbauen, aber die größten Arbeiten waren getan und für den Fall, dass es bald losgehen würde, arbeiteten die Legionäre auch nicht mehr wirklich mit ganzer Kraft und wollten sich lieber schonen.


    Als er davon erfuhr, dass sich offensichtlich Unterhändler auf den Weg ins feindliche Lager machten, wusste er nicht so recht was er davon halte sollte. Wirklich dagegen war er allerdings nicht, so wie dies von seinem Centurio propagiert wurde. "Hauptsache wir müssen nicht gegen unsere Brüder kämpfen, das wär doch gar nicht so schlecht", entfuhr es ihm dann auch etwas unüberlegt. Regulus konnte sich vieles vorstellen. Vielleicht würden die Verhandlungen ja bewirken, dass sie nicht gegeneinander kämpfen mussten, vielleicht den Abzug der feindlichen Truppen, wie es Corvinus sagte, ja, vielleicht laufen die Kameraden auf der anderen Seite sogar zu ihnen über? Welch romantische Vorstellung. Doch die Meinung unter den Kameraden war sicher ein klein wenig gespalten.
    "Du bist eine kleine Memme, Regulus, du Frischling hast doch nur Angst vor deinem ersten Kampf!"
    "Ja, und was ist mit Patavium? Wer so etwas tut, kann kein Kamerad mehr sein! Das sind alles feige Mörder geworden!"
    "Man, er hat doch recht, gegen irgendwelche Barbarenstämme würde ich auch keine Unterhändler schicken. Aber gegen Römer? Das kann man doch auch friedlich lösen..."


    Einigen war es aber auch schlicht egal und machten mit ihren Arbeiten weiter. Dennoch war das wohl etwas mehr Reaktion als sich Regulus und wahrscheinlich auch der Centurio selbst erhofft hatte. Nicht, dass die Nerven am Ende noch blank lagen. Streitereien innerhalb der Centurie konnte man so kurz vor der wichtigsten Schlacht sicher überhaupt nicht gebrauchen...

    Regulus lächelte, das einzige, was in dieser Situation wohl helfen konnte, war ein klein wenig Humor. Naja und gelächelt hätte der wohl Artorier so oder so, das machte man ebenso, wenn der Vorgesetzte etwas mehr oder weniger amüsantes sagte. "Alles klar, ich kümmer mich um den Staub in den Kehlen." Wenigstens musste er nicht mehr mit der Dolabra hantieren. Schnell lief er los und griff sich einen nach dem anderen und teilte ihnen mit, dass sie Posca zu verteilen hatten. Dabei versuchte er hin und wieder darauf zu achten, dass es derjenige war, der am müdesten aussah, denn das Ausschenken von Posca sollte nicht so viel Kraft kosten wie die Schanzarbeiten. Es konnte jedoch nicht vermieden werden, dass ein oder zwei mal das 'Alphatier' eines Contubernium für sich in Anspruch nahm mitzukommen, obwohl dieser im relativen Vergleich zu seinen Kameraden noch einigermaßen frisch aussah.


    Vom Versorgnungstross holten sie sich einige Behälter mit Posca. Fürs erste füllten sie natürlich ihre eigenen Feldflaschen auf und gingen dann zu ihren jeweiligen Männern, um auch deren Trinkbestände aufzufüllen. Auch wenn der ein oder andere von der Arbeit murrte, waren die meisten in dem Augenblick doch froh, dass sie eine Erfrischung erhielten und der Überbringer wurde wohl auch freundlich angesehen, obwohl die Beliebtheit eines 'Wasserträgers' natürlich nicht überwog und wohl auch in Zukukunft nicht ausreichend wertgeschätzt werden würde. So bemühte sich Regulus auch bald wieder selbst die Dolabra in die Hand zu nehmen und mitzuhelfen. Das Posca-Ausschenken hatte ihm zum Glück die benötigte Verschnaufpause verschafft, um nun weiterzuarbeiten, auch wenn seine Lunge bald schon wieder schwer zu pumpen hatte.

    Am liebsten wäre Regulus Körper wohl einfach zusammengebrochen und hätte sich auf der Stelle irgendwo in den Dreck gelegt um zu schlafen. Aber der Kopf und das bisschen Wille, was nach dem Schmerz noch übrig war, ließen das zum Glück nicht zu. Nach allem, was sie bisher durchgemacht hatten, war dieses "Marschfinale" noch einmal Prüfung genug. Ihm und wie so manch anderem relativen Neuling konnte man das Leid ansehen, während die Veteranen zwar erschöpft, aber nicht gequält aussahen. Ob sich dennoch alle bis zum eigentlichen Kampf ausreichend erholt hätten?


    Wie immer war das Ende eines Marsches noch lange nicht das Ende der Strapazen und besonders jetzt mussten sie schnell sein. Jetzt begann das Schanzen und das würde noch so seine Zeit brauchen. Nach dem Antreten machte er sich sofort mit seinen Kameraden an die Arbeit, wie befohlen, doch es dauerte nicht lange, bis er plötzlich schon wieder davon ablassen sollte, weil ihn der Centurio ausdrücklich heranrief. Na großartig, dachte sich der Artorier, ging er doch davon aus, dass er wahrscheinlich noch etwas viel Anstrengenderes erledigen müsse als alle anderen. Sein Pessimismus kannte da keine Grenzen. Umgehend schritt er zum Centurio und blieb vor diesem in Haltung stehen. "Artorius Regulus... wie befohlen"

    Wie was? Es ging los? Nach all er langen Zeit des Marschierens, des Auf- und Abbauens von Lagern und der stetigen Ungewissheit, wann dies alles seinem Ende entgegen gehen würde, war nun wohl der entscheidende Augenblick näher gerückt. Regulus fühlte sich wie aus einer anderen Welt herausgerissen, als er hörte, dass sie nun womöglich ihren letzten Marsch bis zum Feindkontakt antreten würden. Das konnte noch heiter werden und nicht wenige hatten ein flaues Gefühl im Magen, der Artorier ganz besonders, als wenn das Schwert bereits längst in seinem Magen stecken würde und er darauf gar nicht mehr warten müsste.


    Als Corvinus seine Ansprache hielt, hörte Regulus umso gebannter zu. Jedes Wort so kurz vor der Schlacht, konnte noch einmal gut für die Moral sein oder ihr aber auch gänzlich schaden. Man merkte wie der Centurio lavierte zwischen der Tatsache, dass ihnen ihre Brüder gegenüberstehen würden, die doch aber gleichsam ihre Feinde waren, die sie niederstrecken mussten. Als der Mann die Tat von Patavium so detailreich beschrieb, schäumten nicht wenige vor Wut, da war es umso schwerer die Balance zu halten. Würden am Ende wirklich alle ihre Waffe ruhen lassen, wenn sich jemand ergab? Oder würden die Männer letztlich zu zahm an die Sache herangehen, weil sie den römischen Kameraden so ungern schadeten? Schwer zu sagen, aber der Drang nach dem eigenen Überleben würde auf dem Schlachtfeld schon sicher die richtige Antwort geben, weshalb der Artorier nicht gerade dachte, dass sich irgendjemand zurückhalten würde.


    Als der Centurio diese kleine Münze hochhielt, konnte sich Regulus ein Lächeln nicht verkneifen, auch wenn er nicht daran glaubte, dass sie so glimpflich davonkommen würden, aber das hing sicherlich auch davon ab, wie stark der Druck auf ihrem Teil des Schlachtfeldes sein würde. An jenem Abend nutzte Regulus die Zeit, wie vom Centurio empfohlen, um ein wenig in sich zu gehen, ein letztes Mal die Ausrüstung zu überprüfen und sich vorzustellen, wie schön alles sein würde, wenn der Krieg vorbei war, ja, wenn sie sogar gesiegt hatten. Er versuchte zu schlafen, was ihm im ersten Moment nicht leicht fiel, doch er versuchte ganz ruhig zu atmen, Zug um Zug und an nichts böses zu denken, ruhige Wiesen in Friedenszeiten, bis die Augen langsam schwerer und schwerer wurden...

    Zitat

    Original von Titus Iunius Priscus
    Bei den Worten des Obsidiers ging ein Raunen durch die Runde, Ausrufe der Empörung wurden laut.
    "Patavium gebrandschatzt???" "Unglaublich, unsere eigenen Leute!!"
    "Diese Schweine!!!" "Ich habe Verwandte dort!!!" "Nieder mit Salinator!!!" "Es lebe Palma, Palma victor!!!"
    Die Männer rissen ihre Schwerter aus den Scheiden und stießen sie in die Luft. Angestachelt von Geld und dem Wunsch nach Rache erscholl immer wieder ein Name: "Palma!! Palma!! Palma!!"


    In der Tat. Die Legionäre freuten sich gerade noch über das zusätzliche Geld, was ihnen zuteil wurde (auch wenn einige natürlich immer murrten), da kam auch schon die Nachricht vom barbarischen Verhalten der Schergen Salinators. Auch Regulus stimmte in die Ausflüche mit ein. Schwer fiel dem Artorier zwar immer noch sich ganz und gar mit der Sache Palmas identifizieren zu können, aber er schien doch auf der richtigen Seite zu stehen. Motiviert durch mehr Geld und zusätzlich aufgestachelt gegen den Feind, befand sich zumindest Regulus in der richtigen Verfassung für eine nahende Entscheidung und er spürte, dass dies bei seinen Kameraden wohl nicht anders sein konnte.

    Lepidus hatte in Wahrheit überhaupt keine Ahnung, ob es sich bei den angebotenen Waren nun um qualitativ hochwertige oder schlechtere handelte. Aber er hatte sich angewöhnt auf Märkten immer schlecht über das Angebotene zu sprechen, denn sobald man anfing für eine Sache zu schwärmen, konnte der Händler kaum noch den Preis herunterdrücken, aber selbst das war eigentlich nicht der Grund, der an erster Stelle stand: In Wahrheit machte es einfach wahnsinnig Spaß und für den Tiberier, der sich nun doch überaus selten Regulus mochte seinen Ohren kaum trauen. "Es gibt Geld? Wirklich?", versuchte er sich noch einmal bei seinem Kameraden Philogenes zu versichern, der es noch einmal bekräftigte und Regulus dazu ermunterte so schnell wie möglich mit ihm zu kommen. Zwar war wohl davon auszugehen, dass jeder seinen Teil bekommen würde, ohne dass jemand leer ausging, denn das hätte ja nun wirklich eher schädlich für die Moral sein können, als alles andere, aber dennoch wollte jeder als erstes seine Münzen in der Tasche haben. Doch als sie am besagten Punkt ankamen, hatte sich schon eine ganze Reihe von Legionären gesammelt. Regulus schritt auf Madarus zu, den er erkannt hatte und der von diversen anderen Kameraden (Piscus, Antias) umgeben war. "Salve zusammen", begrüßte er die Leute, von denen er gerade noch vernommen hatte, dass sie auch gern wüssten wie viel Kohle es denn nun genau gibt. "Philogenes, du weißt doch immer alles, wie viel will man uns eigentlich geben?", fragte der Artorier gleich mal seinen Freund, der ihm als erster Bescheid gesagt hatte.
    "Hmpf... müsste so ein Monatssold sein."
    "Ein Monatssold? Naja, immerhin, nicht wahr?", sprach Regulus und blickte in die Runde. Hätte durchaus auch etwas mehr sein können...

    Das war ja gut gelaufen und da hatten sich Madarus und Regulus wohl vor dem Optio etwas lächerlich gemacht, aber gut, zur gemeinsamen Absprache hatten sie ja leider keine Zeit und sie waren ja schließlich auch nicht vor Gericht. Darüber hinaus hatte der Optiosie ja nur nach ihren Beobachtungen gefragt und die konnten durchaus auch sehr subjektiv. Sönke selbst dazu auch nicht gut mit Zahlen und die Aufmerksamkeitsspanne des Artoriers sehr begrenzt. Da konnte wohl nur eine Lösung her, dachte sich Regulus. "Naja, ganz so widersprüchlich sind unsere Aussagen ja nicht. Ich habe ja gesagt, dass diese Rechnung unter diesen und jenen Bedingungen stimmen könnte." Naja, er hatte maximal das Alter mitgerechnet, aber das spielte jetzt keine Rolle. "Von daher ist die Einschätzung vom Legionär Madarus durchaus nah an der Realität, da er eben nur die wirklichen jungen Kämpfer mitzählt, nicht jeden, der dazu in der Lage ist eine Mistgabel in die Hand zu nehmen. Vierzig Kämpfer sind also angemessen." Er hoffte, dass Madarus dies noch einmal bestätigen würde, damit der Optio zufrieden war. Ganz furchtbar wäre es natürlich, wenn er sagen würde: "Oh, ich hab mich verzählt, es sind doch mehr", ein Szenario, was er dem Kameraden durchaus zutraute... Aber mit etwas Glück spielten diese Zahlen ohnehin nicht die größte Rolle. Zumindest hatte Regulus jetzt nicht damit gerechnet gegen dieses kleine Dorf Krieg zu führen.

    Was für eine Geschichte. Nun gut, die Dorfbewohner hatten schon recht. Man konnte ihnen doch schließlich nicht ihre gesamte Ernte wegnehmen, dann wären sie ohnehin verloren gewesen, also warum sollten sie dann nicht genauso gut Widerstand leisten, wenn sie doch dann wenigstens eine Chance hatten zu überleben. Da war man wohl selbst Schuld, wenn man einfach nur Befehle ausführte ohne nachzudenken. Das schlimme war nur leider, dass sich Regulus die Lage nicht wirklich einschätzen konnte, schließlich hatte er die ganze Zeit als sie weg waren nur darauf aufgepasst, bis ihm ein Dorfbewohner über den Weg lief.


    "200 Kämpfer wäre möglich. Nur ob das dann alles wirklich junge Leute sind oder ob nicht auch insgesamt viele nicht so brauchbare Ältere dabei sind und was die überhaupt für Waffen haben, kann ich schlecht beurteilen. Es wirkte aber nicht gerade wie ein hochgerüstetes Dorf." Klar, selbst, wenn der Mann die Wahrheit sagen würde, so hoch wäre die Gefahr wohl nicht einzuschätzen, das dachte sich zumindest der Artorier. Nichtsdestotrotz hoffte er, dass der Optio nicht auf komische Gedanken kam. Hier ließ sich sicherlich noch alles friedlich lösen. Für den Moment waren sie wohl so oder so zu wenige Leute, aber Regulus hoffte auch, dass er hierher nicht mit einer größeren Mannstärke im Rücken zurückkehren müsste. Das schien die Sache doch nun wirklich nicht wert.

    Ein Marsch hatte stets seine Höhen und Tiefen. Es gab Zeiten, da musste jeder Legionär hell wach sein, um nicht den Tod zu finden, so wie in den engen Passagen der Alpen. Es gab Phasen, da bekam der ein oder andere Legionär eine extra Aufgabe und es gab Zeiten, da passiert leider rein gar nichts. Regulus hatte natürlich, wie so viele andere Legionäre nichts dagegen, dass mal etwas Ruhe einkehrte und der ein oder andere Legionäre auch Zeit für ein Nieckerchen oder ein Würfelspiel in den Lagern hatte, aber im großen und ganzen war es doch recht langweilig geworden. Manchmal wurde die eigene Einteilung für die Wache schon als Ausbruch aus dem Alltag gefeiert. Wirklich toll war es dann allerdings auch wieder nicht, gerade wo man doch diese furchtbare Geschichte mit den Zetteln hinter sich hatte und jeder deshalb besonders vorsichtig war, um nicht ganz so mies dazustehen, wie die Kameraden, die zu jenem Zeitpunkt eingeteilt und so fürchterlich versagt hatten.


    Es war wohl wie eh und je, die großen Führer der Legion beratschlagten und der einfache Soldat wartete auf Befehle. Das spannendste, was der Legionär Regulus in jenen Tagen noch erlebet, war die leichte Verletzung eines seiner Kameraden. Als sie abwärts marschierten tat er wohl irgendeinen falschen schritt - manchmal war das bergab ja recht leicht, wenn man doch die ganze Zeit leicht abstoppen musste - und knickte ein wenig mit seinem Sprunggelenk um. Er fing sich zum Glück noch und hatte wohl nichts wirklich ernsthaftes, laufen konnte er immerhin unter Schmerzen, aber trotzdem meldete er es natürlich und ließ seinen Fuß von Casparius begutachten. Die richtigen Medicii hatten zweifellos andere Leute zu behandeln, denen es schlechter ging, aber selbstverständlich befand sich auch das ganze medizinische Personal der Legion immer mit im Tross und wurde auch häufig in Anspruch genommen.


    Dies mochte den Marschalltag wohl etwas auflockern, war aber dann doch eher seltener der Fall. Nun gut, man wünschte ja auch keinem Legionär eine Verletzung wie in diesem Falle, nur damit mal etwas passiert, aber man konnte schon nicht leugnen, dass ein paar Ereignisse die alles ein wenig auflockerte und man manchmal sogar vergessen konnte, dass man sich im Krieg befand.

    Den Kameraden in der Centurie blieb es natürlich nicht verborgen, als der Legionär Madarus vom Optio der Prima abgeholt wurde. "Was war denn da los?", fragten sich einige und ergingen sich auch gleich in passende Spekulationen:


    "Der muss bestimmt heute noch für irgendjemanden den Arsch hinhalten."
    "Klar, aber nicht, dass er dafür noch ein Extra-Donativum erhält."
    "Das kann er beim Würfelspiel zum Glück gleich wieder alles an mich verlieren, HAHA"


    Man konnte sich eben nur wundern. Daneben konnten die Legionäre nun endlich auch die Landschaft Italiens genießen. Der schlimmste Abschnitt lag nun hinter ihnen. Wobei es natürlich um den Marschabschnitt ging, wenn man dagegen den gesamten Feldzug betrachtete, würden die beginnenden Kämpfe wohl noch einmal deutlich herausragen. Die Todesrate in den Bergen war dann doch nicht ganz so hoch wie die Verluste, die ein Heer innerhalb eines Tages während einer Schlacht erleiden konnte.


    Wenn Regulus in die Ferne starrte, wusste er wieder, wo er ursprünglich her kam. So lange war er es ja auch tatsächlich noch nicht her, dass er sich nach Germanien aufgemacht hatte. Ein Dichter könnte womöglich zu der Interpretation neigen, dass sich hier der Kreis des Lebens schließt und er dort wo er geboren wurde auch sterben würde, aber zum Glück hatte es der Artorier nicht so mit der Muse, weshalb er sich dieses düstere Szenario auch nicht ausmalen konnte.

    Was für ein Schlamassel. Neben den kaum verständlichen Worten des Alten, musste der Artorier sich noch das germanische Gebrabbel von Sönke anhören. Der ganze Blick von Regulus verriet eine komplette Planlosigkeit. Wahrlich, in was für einer Komödie war er hier bloß gelandet? Es war wortwörtlich eine Drecksarbeit, die sie hier leisten mussten. Kein schöner Anblick einen mit seinen eigenen Exkrementen beschmierten Dorfbewohner vor sich herzutreiben und Regulus hoffte nur, dass seine Focale halbwegs sauber bleiben würde, während sie den Mann Stück für Stück durch den Wald transportierten. Wieder zurück beim Optio machte Regulus immer noch mit vorsichtiger leiser Stimme Meldung: "Wir haben diesen alten Typen hier aufgegabelt. Vielleicht kann er was hilfreiches ausspucken."


    Sim-Off:

    Was habt ihr nur immer mit euren Fäkalien? -.^ ;)

    Dieser Geruch war ja unausstehlich. Man musste wohl schon ein gewisses Alter erreicht habe, um so etwas zu 'produzieren'. Regulus, immer noch mit dem Messer in der Hand, versuchte auf den Mann einzuwirken, damit das hier möglichst ohne großes Getöse über die Bühne gehen konnte. "Wir bringen dich zu unserem Vorgesetzten. Verhalte dich einfach kooperativ, dann wird dir, wie gesagt, nichts geschehen... Und jetzt werd fertig und steh auf..." Der Artorier wartete einen Moment. Bis dahin fiel ihm tatsächlich noch ein, dass er ja noch seine Focale um den Hals gebunden hatte. Diese eignete sich zweifellos auf für eine provisorische Fessel. "Ist nur zur Sicherheit.", sprach der Artorier, während er sein Halstuch abwickelte, hinter dem alten stand und dessen Arme miteinander verband. So konnte er diese nun auch sehr gut mit einer Hand festhalten. Man konnte ja nie wissen, ob der Alte nicht vielleicht doch abhauen wollte. Zwar wäre er wohl sicherlich nicht schneller als Regulus unterwegs, aber in einem Walt konnte es schon eher jemandem gelingen einen Legionär abzuschütteln, wenn es gut lief. Er deutete Madarus an, mit dem Gefangenen noch ein klein wenig tiefer in den Wald zu gehen und so einen etwas größeren Bogen zum Optio zu nehmen, möglichst weit weg von der Lichtung und der Sichtweite des Dorfes. Wenn sie nun schon zu dritt unterwegs waren, mussten sie noch besser dafür sorgen unerkannt zu bleiben, gleichsam wäre es leichter einen fliehenden Alten bis zur Lichtung wieder einzufangen. So traten sie ihren Weg zurück an. Ob dieser Kerl wohl irgendetwas Nützliches ausspucken konnte?

    Die Nerven wurden bei diesem Gang über die Alpen wahrlich überstrapaziert. Gott, wie sehr es Artorius inzwischen hasste über dieses ganze unwegsame Gelände zu wandern, da halfen auch die Soldatenlieder nichts mehr, die er irgendwann überhaupt nicht mehr mitsang oder maximal noch mitgrummelte. Regulus sah irgendwann so angefressen aus, dass keiner seiner Kameraden sich noch überhaupt traute ihn anzusprechen. Er hatte das hier alles wirklich gefressen. Scheiße, dachte er sich ständig nur, wenn zu ihnen mal wieder durchdrang das irgendwo vor oder hinter ihnen ein Mann in die Schlucht gestürzt war. Mit großer Angst musste man sich am Gestein anlehnen, um die engen Passagen zu überwinden, Legionär für Legionär und das ganze dauerte eine halbe Ewigkeit.


    Nicht genug des ganzen Stresses, den sie alle hier permanent und unaufhörlich ausgesetzt waren, musste dann auch noch diese blöde Brücke vor ihnen defekt sein. Würde dieser ganze Trip denn nie enden? Noch länger mussten sie hier also ausharren. Wenigstens gab es während der Reparaturarbeiten nichts anstrengendes zu erledigen. Doch trotzdem immer noch diese nervigen Berge um sie herum. Bei Iuppiter, würde Regulus froh sein, wenn er endlich wieder im Tal marschieren konnte. Fast glücklich schien er als es endlich weitergehen konnte, denn mit jedem Schritt kamen sie dem Ende dieser furchtbaren Zeit ein wenig näher. Wären sie doch bloß wieder in Mogontiacum: einfaches Lagerleben, schöne Ruhe, etwas Training, hin und wieder sogar ein Bad in den Thermen. Diesem Luxus wurde man sich erst auf so einem Marsch wirklich bewusst, auf einem Marsch wo man hin und wieder das Bedürfnis verspürte sich lieber seinen Gladius durch den Magen zu rammen, als diese Tortur noch in irgendeiner Weise fortzuführen...

    Stur die Gegend beobachtend, hätte der Artorier nach einer Weile schon überhaupt nicht mehr an den glücklichen Umstand geglaubt, dass doch noch etwas passieren würde. Hin und wieder blickte er zu Sönke und zuckte mit den Schultern. In Gedanken schon beim Abbruch der Mission und der Rückkehr mit leeren Händen, spürte er das tippen des Madarus auf seiner Schulter. Tatsächlich, er hatte einen Dorfbewohner im Wald ausgemacht, dem sie nun zu folgen begannen und sahen ihn letztlich wie er stehen blieb, um sein Geschäft zu vollrichten. Nicht der beste Augenblick, um jemanden festzunehmen, wie Regulus feststellte und zückte sein Messer.


    Als wir ihm nah genug kamen, entdeckt er sie. Sönke hielt dem Alten das Messer entgegen. Für einen kurzen Augenblick sah er sie einfach nur mit großen Augen an, offenbar völlig überrascht und mit der Situation überfordert verfiel er eher in eine Schockstarre, als das er irgendetwas herausbringen konnte. Der Artorier war sich etwas unsicher wie er verfahren sollte. Gleich rüde festnehmen und wegschaffen? Oder ihn einfach bewegen widerstandslos mit ihnen zu kommen? Immerhin waren sie mit diesem Dorf ja nicht im Krieg, zumindest dachte das der Artorier. Regulus ging nah an den Alten heran und hielt das Messer auf dessen Hals gerichtet, als dieser zu stottern anfing "B..bbb..bb....".


    "Bleib ruhig, wir werden dir nichts tun, solange du nur das tust, was wir dir sagen.", flüsterte ihm Regulus zu und deute ihm seine Tunika wieder herunterzuraffen, so er denn hoffentlich fertig war mit seinem Geschäft... Würde er eine falsche Bewegung machen, müsse der Artorier wohl zustechen. Besser als entdeckt zu werden. Aber er hatte gute Hoffnung, dass dieser Alte, mit hoher Atemfrequenz vor ihnen bibbernd, keinen Widerstand leistete, immerhin sahen sie selbst in ihrer abgespeckten Legionärstracht auch nicht gerade wie gewöhnliche Räuber aus. Regulus hatte nichts dabei, um ihm die Hände zu verbinden. Das meiste Zeug hatte er ohnehin im Lager gelassen. Etwas ratlos blickte er auf Sönke. Besser sie beeilten sich. Wenn der Alte im Dorf vermisst wird, würden sie sicher bald nach ihm sehen...

    "Wird erledigt." erschall es nur in einem sanften flüsternden Ton aus Regulus Mund. Er blickte kurz auf Madarus. "Wir pirschen uns am besten dicht hintereinander um das Dorf herum." Der Artorier hatte eigentlich keine Ahnung, wie es am besten war sich im Wald unerkannt zu bewegen, aber hintereinander, statt in der Breite zu laufen, erschien ihm doch irgendwie angemessener. Zunächst ging der Artorier voraus, obwohl er sich dabei nicht wohlführte. Leicht geduckt, ging er von Baum zu Baum und kniete sich immer wieder hin, wenn er für kurze Zeit stehenblieb. Per Handzeichen versuchte der Artorier Madarus auf vor ihm liegende Ansammlungen von Stöckern hinzuweisen, die beim Auftreten ein lautes Geräusch von sich geben würden. Natürlich war ein völlig lautloses Fortbewegen nicht möglich, aber möglicherweise war es ausreichend, um nicht entdeckt zu werden. Stück für Stück umrundeten sie das Dorf bis sie sich der gegenüberliegenden Seite langsam näherten. Regulus hielt immer wieder Ausschau und lugte bei einem Zwischenstopp hinter einem Baum hervor und blickte auf das Dorf. Aber wie wahrscheinlich war es schon einen einzelnen Dorfbewohner zu erwischen und den dann auch noch lautlos wegzuschaffen? Wenn sie einen Fehler machten, würde er vermutlich laut schreiend alles alarmieren und wer weiß welchen Bauern mit Mistgabeln sie dann gegenüber stehen würden? Regulus malte sich wie gewöhnlich nur das Schlimmste aus...


    Sim-Off:

    Kein Problem. Bei mir dauerte es diesmal leider auch etwas länger.

    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Kurz nachdem Artorius sich seine Gedanken gemacht hatte tauchte ihr Centurio auf. Zunächst reihte er sich ganz normal an seinen Platz ein und starrte für ein paar Minuten ganz wie alle anderen über ihre Marschbefestigungen in die Gegend. Dann schwenkte er seinen Blick mal ins Lager, mal zu den Centurien rechts und links aber auch über so gut wie jeden einzelnen seiner Legionäre. Der Optio fehlte immer noch und Corvinus nahm schließlich eine kleine Wanderung auf. Bei Artorius angekommen sprach er diesen an.
    "Immer schön nach dem Feind Ausschau halten. Nicht zuviel denken... Wir sind Soldaten und keine Patrizier. Wir kümmern uns um das was vor unsere Gladi und Pila kommt und stechen das ab. Verstanden?"


    Für einen Moment wurde Regulus völlig herausgerissen aus seinem Gedankenspiel. Seine Nachdenklichkeit über die Zettel des Feindes schlug sich wohl in seinem Gesicht recht offensichtlich nieder. So erschrak der Artorier für einen kurzen Augenblick, stand dann aber stramm vor seinem Vorgesetzten. "Verstanden, Centurio." Für einen kurzen Augenblick wollte er es damit bewenden lassen, seine Neugier ließ ihn aber doch dazu hinreißen, eine Frage zu stellen, wenn der Centurio schon einmal gerade auf den Wällen war. "Gibt es denn schon Hinweise, wie diese Dinger in unser Lager gekommen sind? Ich meine, vielleicht könnten diejenigen, die das getan haben, auch noch ganz andere Dinge anstellen. Ich mag nicht eines Tages aufwachen und dann statt meines Gladius nur noch einen Baumzweig vorfinden..." Vielleicht waren tatsächlich nicht einmal die Zettel an sich das Problem, sondern vielmehr die Tatsache, dass die Wache so einfach überwunden werden konnte. Für die Moral war es in jedem Fall alles andere als dienlich.