Beiträge von Lucius Claudius Victor

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    Original von Lucius Claudianus Agrippa
    ..der zweite Pfeil...Victor war weg...
    Agrippa suchte ihn und sah ihn zornig an, war er doch vorerst gezwungen in seiner Deckung zu bleiben.
    Würden sich die Gegner dort drüben zeigen?


    Was auch immer dort drüben geschah,...das Spannen der Balliste dauerte gewiss seine Zeit, vielleicht war auch die Sehne schadhaft,...oder der Schütze wartete auf ein lohnendes Ziel... die anrückende Legion musste gewarnt werden. Victor wandte sich in seiner Deckung verharrend um. Einer der Duplicarii lag in seiner Nähe und konnte sich ihm gefahrlos nähern. Victor winkte ihn heran. Er blickte in ein verschwitztes Gesicht mit offenen Augen.
    Duplicarius,...äh,...entschuldige, wie ist dein Name?
    Der Mann räusperte sich kurz und erwiederte,
    Aulus Laberius Sabula,...Tribunus...
    Victor nickte,...Herrschaften was gab es für Namen...Duplicarius Laberius,...die Legion muss gewarnt werden,...ich möchte zwei Männer zurückschicken,...einer davon ist jener Libertinus dort, er hat hier wahrlich nichts verloren,...
    Sein Blick fiel auf Agrippa, der verkrampft in seiner deckung hockte, dabei besaß er den sichersten Platz überhaupt. Die Balliste würde ihn noch nicht einmal treffen wenn sie über ihm stand.
    Der Duplicarius grinste verhalten und entgegnete, Jawohl,...ich werde einen Mann abstellen, wie lautet die Nuntio?
    Victor grinste den Mann an,
    Brücke in der Via-Mala Schlucht zerstört, verdeckter Ballistenbeschuß vom jenseitigen Ufer. Bisher keinerlei sichtbare Feindgruppierungen...feindliche Stellung ist gut getarnt daher zu vermuten aber nicht auszumachen ob sie noch besetzt ist...empfehle Fernwaffen, Schleuderer, Bogenschützen, von mir aus auch Katapulte...wir müssen den Gegner binden, am besten vernichten.
    Er sah sich kurz um.
    ...ich denke er hat bereits Verstärkung angefordert, ...und das hier hat den Charme der Thermophylen.
    Laberius nickte und brachte einen halbwegs ordentlichen Gruß zustande.
    Er lief geduckte zu Agrippa und kurz darauf verschwand er mit ihm.
    Victor hoffte, daß einer der beiden durchkam,...er hoffte, daß sie in keinen Hinterhalt gelaufen waren und plötzlich in einem Kessel steckten.

    Da war er nun,...sein erster Auftrag.
    Victor begab sich in sein Zelt und legte die Prunkrüstung ab.
    Sie würde nur stören und mit den Applikationen wie ein Spiegel wirken.
    Agrippa half ihm dabei die leichte Lederrüstung anzulegen. Darunter trug er ein Kettenhemd, welches bis an die Knie ging. Sein Gladius, welches auch mehr zur Dekoration der Rüstung diente tauschte er gegen seine alte Spatha. Agrippa prüfte den Sitz der Ausrüstung und übergab ihm dann den phartischen Bogen und einen Köcher mit 30 Pfeilen.
    Nachdem auch er seine Waffen angelegt hatte machte sich beide auf den Weg zur Reiterei.
    Victor sprach mit zwei anwesenden Decurionen und suchte dann mit diesen 60 Männer aus.
    Kurze Zeit später standen die Männer zur Verdatterung bereit.
    Victors Hände wurden klamm, er war kein Soldat, auch wenn er so aussah. Er hatte nie mehr als 6 Männer angeführt, aber seine Aufgabe war ihm vertraut. Tief im Osten war er oft als Vorhut von Karawanen unterwegs um das Gelände zu erkunden und Gefahren für die Menschen und Waren zu erkennen und zu entscheiden ob sie beseitigt oder umgangen werden sollte.
    Die Gedanken daran verschafften ihm eine gewisse Sicherheit.


    Männer, ich bin Lucius Claudius Victor. Ich habe die Aufgabe eine Geländesichtung vorzunehmen um die Legion gefahrlos nach Italia zu führen!


    Er sah Skepsis in den Gesichtern der Männer, Ablehnung teilweise. Sie verachteten ihn.
    Den Emporkömmling in ihren Reihen. Für sie war er der Neffe des Legaten,...ein patrizischer Gernegroß und Schaumschläger. Die Offiziere sahen ihn gleichmütig an, die Unteroffiziere ebenso.
    Sein Blick wurde ernst, seine Faust ballte sich um den Griff seiner Spatha.
    So würde es nicht gehen. Er würde keine 60 Mann führen. Er gedachte sich über die Anweisung seines Onkels hinwegzusetzen.


    Ich brauche Männer die sich in einem Gebirge bewegen können!...Männer die aus Gebirgsregionen stammen!...diese Männer vortreten!


    Zögerlich traten aus der angetretenen schweigsam verachtenden Wand Männer aus und stellten sich vor. es kamen 20 Mann zusammen. Darunter drei Duplicarii.
    Victor nickte den Decuriones zu und diese ließen den Rest der Truppe wegtreten. Kurz darauf gesellten sie sich zu Victors Haufen.
    Wohl um auf dem Laufenden zu bleiben und später genau Bescheid zu wissen.


    Die erfreulich übersichtliche Gruppe ließ Victor im Halbkreis antreten. Die Ablehnung in ihren Blick war verschwunden. Hatte Victor sie doch zu etwas besonderem berufen. Sie aus der Masse herausgehoben. Das schien ihnen zu schmeicheln.


    Also,...wir werden nur mit leichtem Gepäck reisen...Spatha, Puggio, Bogen...keine glänzenden Ausrüstungsteile! Schwarze, graue oder braune Umhänge...Verpflegung für zwei Tage!Unsere Aufgabe wird es sein festzustellen ob die üblichen Transferwege blockiert oder sabotiert sind. Desweiteren sollen wir gegnerische Truppen lokalisieren und nach Größe und Anzahl melden oder eleminieren. Ich rechne vor allem mit Sabotageeinheiten der Praetorianer!


    Er nannte die Praetorianer bewußt, weil sie für die meisten Legionäre ein Ärgernis darstellten wegen ihrer Sonderstellung und besseren Besoldung. Es würde ihnen leichter fallen einen Praetorianer niederzustrecken als einen Kameraden aus einer anderen Legion.


    ...Abmarsch in 30 Minuten. Wir reiten so weit es geht und lassen die Pferde dann bei vier Calones zurück.
    Ein Blick zu den Decuriones ließ die vier Calones holen.


    Bald ritten sie durch das Lagertor. Nach einer Stunde trennten sie sich von den Pferden und stiegen in die Welt der Hinterhalte und Fallen ein. Victor teile die Männer in vier Gruppen auf und sie fächerten entlang der Via Mala Schlucht auseinander.
    Gegnerische Verbände sahen sie nicht, jedoch schien es einen Trampelpfad zu geben welcher entlang der Geröllfallen verlief. Sie folgten diesem Pfad an beiden Seiten der Schlucht und gelangten an die Stelle der zerstörten Brücke. Weit unten waren Männer des Voraustrupps...Victor betrachtete die gegenüberliegende Seite. Irgendwas war hier faul. Er hätte hier einen Hinterhalt gelegt. Allerdings würde er diesen nicht für ein paar Gestalten preisgeben. Nein,...wenn schon dann musste es sich auch lohnen.
    Plötzlich blitzte etwas metallisch auf,...nur ein kurzer Reflex in der Sonne.
    Da flog auch schon ein Bolzengeschoss auf die Männer an den Brückentrümmern zu.
    Victors Blick heftete sich auf die Stelle wo das Geschütz stehen musste. Es waren geschätzte 150 Fuß.
    Er gab einen kurzen Befehl und die Männer sahen ihn an.
    Per Handzeichen gab er ihnen zu verstehen, daß sie sich im Gelände verstecken sollten.
    Victor ging auf´s Ganze.
    Die Männer an der Brücke waren nahezu schutzlos und fanden kaum Deckungsmöglichkeiten. Sie mussten die Kerle dort drüben ablenken.
    Er nahm seinen parthischen Bogen und zielte auf die Stelle wo er das Geschütz vermutete. Dann nahm er einen Stellungswechsel vor und schoß erneut.
    Die Männer verschmolzen mit dem Grau der Steine und starrten auf die Stelle wo der Pfeil hinflog...

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    Original von Herius Claudius Menecrates


    Kurz darauf trat der Tribunus mit dem Tessarius ein. Menecrates fackelte nicht lange, sondern forderte den Bericht.
    "Der Wachbericht, und zwar aller Schichten!" Er stemmte die Arme in die Hüften und stand da, als wolle er einem Sturm trotzen - die Beine leicht gespreizt, aufrecht, angespannt.


    Der Tessarius schluckte als wolle er eine Kröte mit dem Ausmaß eines Kürbisses schlucken. Dieser Legat stand da in seinem Pomp vor ihm, in einem Zelt wie er es noch nie zuvor von Innen gesehen hatte.
    Dann noch dieser Tribun, der liebe Neffe,...keine Ahnung von Irgendwas aber hier den großen Mann markieren.
    Genauso wie das andere Mammasöhnchen. Dieser Felix...sollen sie doch allesamt zum Kuckuck gehen, Patrizierpack.
    Er besann sich und leistete seine Nuntio, ...natürlich hatte die Wache alle Posten besetzt, ...natürlich hatte er die Wachen in unregelmäßigen Abständen kontrolliert. Nein...er habe keine Erklärung für die Tasache, daß die Zettel überall im Lager waren, aber er lege für seine Männer die Hand in´s Feuer, sie haben gewacht und sich keinerlei zu Schulden kommen lassen.
    Victor lauschte der Nuntio bis der Tessarius in seltsam verkrampfter Haltung wartete was nun geschah.
    Er trat neben den Mann an dessen Wangen Schweißtropfen ihren Weg nach unten suchten.
    Nun,...wenn es so ist wie der Tessarius sagt,...und ich zweifle keinen Moment daran, daß die Männer ihre Pflicht ernst genommen und die Wache aufmerksam geleistet haben,...
    Er rieb sich das rasierte Kinn und sah vom Tessarius zu seinem Onkel.
    ...läßt das nur zwei Schlüsse zu,...entweder es gibt ein Schlupfloch oder aber ...
    ...die Saboteure befinden sich unter uns,...Mit dem Zeigefinger strich er sich über die Augenbraue. Diesen Verdacht wollte er doch lieber aussprechen wenn der Tessarius das Zelt wieder verlassen hatte.
    Bei der Menge an Zetteln war mehr als ein Mann am Werk, oder aber die Wache hatte komplett versagt weil ein einzelner Mann mit einem Riesenhaufen Zetteln durch Lager geschlichen ist und seinen Vorrat effektbringen angebracht hatte. Der Mann muss entweder Nerven wie Ankerketten oder doch fleissige Helfer gehabt haben.
    So oder so, auch wenn er sich für die Männer der Wache verwandt hatte sah es schlecht für sie aus.

    Victor bemerkte Felix erst als dieser iihn ansprach. Lächelnd entgegnete er,
    Natürlich nicht,...komm´ruhig mit!
    Dann wurde sein Gesicht wieder ernst.
    Er winkte einen Optio herbei und hieß ihn den Wachhabenden mitsamt Wachbuch zu ihm zu schicken,...er ersparte dem Optio nicht darauf hinzuweisen, daß seine Geduld übersichtlich war. Und während der Optio davonstob wanderte sein Blick über das von seinem Standpunkt aus sichtbare Lager. Agrippa müßte eigentlich langsam auftauchen.
    ...ach weißt du, wer kann schon sagen was wirklich geschehen ist,...niemand von den Hauptprotagonisten war dabei,...vielleicht waren es die Praetorianer, vielleicht ein Sklave, gedungen von was weiß ich wem...keiner der Herren ob hüben oder drüben wird sich selber zum Meucheln herabgetan haben...Fakt ist der Kasiser ist tot, Fakt ist, zwei Bruderheere ziehen gegeneinander, Fakt ist, unsere Familie wurde geächtet...Ein sarkastischer Zug huschte über sein Gesicht.
    Er legte dem jungen Felix die Hand auf die Schulter.
    Mit Verachtung und Beschuldigungen kommen wir nicht weit Felix,...es bringt Roma auch nichts wenn sich seine Legionen gegenseitig zerfleischen und die Grenzen preisgeben...
    Sein Blick schweifte wieder über das Gewusel im Lager.
    Was hier betrieben wird ist schlicht Machtpolitik Felix. Die Kampfverbände sind Argumente,...ich denke nach dem Versuch der Demoralisierung und Verunsicherung der Truppen wird wahrscheinlich zuerst verhandelt werden,...dann wird man versuchen die Köpfe der konkurierenden Fraktionen von Meuchelmördern rollen zu lassen.
    Er zuckte die Schultern.
    Ein Mann ist was er leistet, Felix, niemand kann etwas für die Zufälle der Geburt...das Privileg in eine Patrizierfamilie geboren zu werden bringt nicht automatisch Respekt und Achtung...den muß man sich verdienen...Salinator war lange ein Vertrauter des Kaisers,...die Leute die hier gegen ihn ziehen tun das nicht aus moralischer Entrüstung,...sie tun es weil sie sich etwas davon versprechen...ah,...da kommt der Optio mit dem Wachhabenden.
    Der Optio salutierte, ebenso der wachsbleiche Tessarius.
    Victor entließ den Optio der sich blitzschnell trollte und forderte mit einer knappen Geste das Wachbuch.
    ...nun Tessarius,...ich glaube nicht, daß ich dir deine Lage noch beschreiben muss?!
    Ein spöttischer Blick auf das Lagerleben genügte.
    Du kannst dem Legaten deine Nuntio leisten, aber sei vorsichtig,...sprich nur wenn du angesprochen wirst und antworte nur auf die Fragen die dir gestellt werden!...äußere keine Mutmaßungen oder Gerüchte! Halte dich alleine an die dir bekannten Fakten.
    Er würde auf keinen Fall dem Verhör vorgreifen, aber insgfeheim hoffte er, daß der Mann dem Legaten auch etwas positives zu berichten wußte.
    Gehen wir,... Er trat auf das Zelt des Legaten zu, ließ Felix und dem Tessarius den Vortritt. Dann stellte er sich neben die beiden, salutierte und machte Meldung.
    Legatus Claudius Menecrates,...der Wachhabende,...

    Victor nickte Felix kaum merklich zu und fragte sich gerade was im Kopf seines Onkels vorgehen mochte. Da stand er nun, ein alter, stolzer Mann, gerüstet und doch nicht in der Lage einen wütenden Barbaren abzuwehren.
    Doch langsam tat ein wenig Tatendrang not bevor die Legionäre ihrer alten Gewohnheit nachkamen und ihre Centurionen niedermachten.
    Gedanke um Gedanke manifestierte sich in seinem Kopf,...er sah Lucius mit einer verschworenen Schar die Talente fortschaffen. Er sah Menecrates zu den Männern reden,...Männer deren Bewußtsein immer stärker das eigene Überleben positionierte. Ob es nun die Prätorianer waren die auf diese Weise Unruhe stiften wollten...wer sagte denn, daß sie Unterstützung durch die Prima hatten? Was vermochten ein paar Hundert Praetorianer gegen eine, wenn auch dezimierte Legion ausrichten?
    Wenig,...auch Praetorianer waren aus Fleisch und Blut,...ihre Stärke war Furcht, Angst und Bedrohung. Einer systematisch vorgehenden Legion hatten sie nur etwas entgegen zu setzen was die Legion in zigfacher Überlegenheit zu bieten hatte... Kampfesmut
    Innerlich gratulierte er dem Initiator dieser Aktion, sie war offensichtlich gelungen. Es würde viel Aufwand bedeuten die Männer wieder auf Linie zu bringen,...zumindest teilweise,...Victor bezweifelte, daß sie eine starke Legion hatten,...nicht nach solch einer simplen Attacke mittels Drohung und Einschüchterung.
    Na schön,...Wachplan besorgen,...er setzte den Helm auf und salutierte.
    Legatus,...ich bin gleich zurück!
    Daraufhin verließ er das Zelt um sich auf den Weg zum wachhabenden Offizier zu machen. Dies würde zwar ein Exempel darstellen, aber die Flamme der Furcht vor dem Gegner und die nagende Unsicherheit hier das Rechte zu tun würde es kaum beseitigen.

    Victor, wie immer im Lager unterwegs sah was sich bei den Männern tat, er griff sich einen der Aufrufe und machte sich eiligst auf zum Zelt seines Onkels.
    Er traf ihn an und wunderte sich nicht wenig, daß er sich von einer Frau in die Rüstung helfen ließ. Entweder war die Gute recht stark oder sein Onkel hatte in seiner Not niemand anderes gefunden. Das Sklavenmädchen stand mit dem Prunkhelm kerzengerade da und wirkte wie schmuckes Beiwerk, still und leise...
    Er hielt seinem Onkel den Aufruf hin und meinte,
    Guten Morgen Onkel,...so wie es aussieht hatten wir heute Nacht ungebetenen Besuch, welcher die eine oder andere Hinterlassenschaft besorgte.


    Soldaten!


    Kehrt um! Folgt nicht den wahnsinnigen Plänen des Cornelius Palma und seines Schergen Annaeus Modestus! Cornelius Palma ist der Mörder Kaiser Valerianus'.
    Um seine patrizischen Vergünstigungen bangend, tötete er den Kaiser, seine Frau und seinen jungen Sohn heimtückisch durch Gift! Nun reckt er in in grenzenloser Gier die blutigen Hände nach der Herrschaft.
    Legionäre! Besinnt euch! Eure Pflicht ist der Schutz des Reiches. Ihr seid die Wächter gegen die Barbarei. Rom verlässt sich auf euch! Doch schutzlos habt ihr die Grenzen zurückgelassen! Ihr habt geschworen, Rom zu schützen. Frevel ist es, gegen Rom zu ziehen!


    Brüder! Wollt ihr für die Machtgier eines Kaisermörders sterben? Wir wünschen nicht, gegen euch zu kämpfen. Doch wir ehren unsere Pflicht, wir verteidigen Rom. In Treue stehen wir zu seinem rechtmäßigen Kaiser Vescularius Salinator. Wir stehen bereit. Kehrt um. Hier erwartet euch ein blutiger Empfang.



    Die kaisertreuen Soldaten


    ...eine höchst brisante, möchte ich meinen, denn die Männer scheinen inzwischen etwas unschlüssig ob sie der richtigen Standarte folgen...
    Seine Miene spiegelte wohlportionierte Gelassenheit und Wachsamkeit wider. Hier stand es kurz vor einem Aufruhr und Menecrates würde sein politisches Können aufbringen müssen die Männer zur Raison zu bringen.
    Wie es aussah hatte dies nun Priorität und vor der Aufklärung Vorrang.

    Die Beschaffung von Verpflegung gestaltete sich zunehmend schwierig, wenn auch nicht unmöglich. Während Lucius mit einem Trupp die bekannten Ansiedlungen und weniger bekannten Enklaven aufsuchteum sie zu einer Kooperation zu überreden, Ging Victor mit seinen Offizieren die Bestände durch. Sie erörterten auch die Problematik der Packtiere und Legionspferde. Die Pfade würden es zwingend machen, daß die Männer die Pferde zu Fuß führen würden. Auf diese Weise suggeriertem sie dem Tier Sicherheit, was speziell an den engen Pässen unverzichtbar war.
    Sie beschlossen das Lebendvieh vor der Überquerung zu schlachten und sich jenseits der Alpen wieder mit Lebenverpflegung einzudecken. Einzig die in geflochtenen Käfigen gehaltenen Hühner überlebten den Einstieg ins Gebirge. Alle Rinder außer den schweren Zugochsen und 20 Milchkühen wurden geschlachtet, zerlegt und in ölige Tücher auf die Wagen geladen wo sie nach und nach verarbeitet wurden.
    Lucius kam mit reichlich Käse und Trockenfleisch, machte jedoch klar,daß diesseits der Alpen nichts mehr zu holen sei, zumindest nicht in erträglicher Entfernung zum Heer.
    Ein Teil des Getreides wurde gemahlen und zu doppelt gebackenem Brot verarbeitet. Victor trug sich mit der Befürchtung, daß im feuchtkalten Klima der Alpen die Vorräte verderben würden, daher diese Maßnahme.
    Victor hielt auch engen Kontakt zu den Ärzten der Legion, denn die Verpflegung barg oft die Ursache für grassierende Krankheiten. Bisher war es ihnen gelungen die Legion gesund zu erhalten, was rückblickend auch kein Problem war. Es gab genug Ressourcen und reichlich Zugriffsmöglichkeiten.
    Das würde sich jebnseits der Alpen sicherlich ändern.
    Denn ihr Zug dürfte spätestens jetzt ein Thema in Caput mundi werden.

    Lucius hielt sich bei der Situation diskret im Hintergrund. Vor seinem geistigen Auge ließ er seine Ankunft vor der Toren der Secunda noch einmal Revue passieren.
    Wäre er nicht so erschöpft gewesen damals, hätte er sicher so wie sein Neffe Felix seinen Unmut kundgetan.
    Interessant fand er, daß Felix Zugriff auf das liquide Vermögen des Menecrates hatte und dies auf Pferden quer durch Italia bis hierher gebracht hat.
    Es stellte sich nun die Frage ob Felix ein tollkühner Heroe war oder ein einfältiger Dummkopf mit dem Glück der Fortuna versehen.
    Einige Hundert Talente,...nun, dann hätte er sich auch als abgerissener Reisender getarnt,...wozu mit feinster Kleidung auf sich aufmerksam machen?
    Sein BLick fiel auf Menecrates, in seinem Innersten wagte er zu bezweifeln, daß sich sein Onkel über seine liquide Barschaft in Zugriffweite verschiedener fragwürdiger Subjekte begeistert war. Es war durchaus nicht unüblich einen Münzschatz mit sich zu führen,...doch das war Geld des Staates,...dumm wenn es verloren ging. Sollte Menecrates Vermögern auf diesem Feldzug verloren gehen würde es die Position der Claudier erheblich schwächen, nicht nur aus monetärer Sicht.
    Lächelnd lenkte er sein Pferd neben das von Menecrates und sah auf Felix hinab. Es war eine Weile her, daß sie sich zuletzt sahen,...

    Victor trat neben seinen Onkel und nickte kurz.
    Seine Miene spiegelte rein garnichts wider. Weder die herablassende Arroganz eines Patriziers gegenüber einem plebäischem Aufsteiger, noch servile Anbiederung.
    Er kannte den Annaer nicht und machte durch seine Körperhaltung deutlich, daß er 100% zu seinem Onkel und dessen Sache stand.
    Er hob die Rechte zum Gruß, kraftvoll, aber nicht übertrieben militärisch.
    Ich grüße dich Legatus,...Feldherr,...Annaeus Modestus. Ich fühle mich geehrt der glorreichen Legio Secunda und ihrem Kampf für die gerechte Sache dienen zu dürfen!
    Die Frage ob er mit dem Annaer etwas anfangen konnte würde sich zweifelsohne gleich zeigen. Er beneidete den Mann nicht um seine Aufgabe...soviel war sicher.


    Sim-Off:

    Bin bis zum 13.08. offline!

    Dem konnte Victor uneingeschränkt folgen, es entsprach auch seinem Denken zunächst die Dinge zu beobachten. Die Schlüsse würde er mit seinem Onkel ziehen.
    Für ihn waren die Hauptprotagonisten Fremde, ebenso wie seine übrige Umgebung.
    Allein sein Onkel und Lucius waren ihm vertraut.
    Positiv denken...das ist angesichts der Lage auch probates Mittel zur Motivation Onkel,...bisher ist ja nicht allzuviel vorgefallen,...die Männer sind guten Mut, ordentlich versorgt und es wird begonnen mit zugekaufter Pökel- und Trockenware Vorräte anzulegen. Die Zuteilungen entsprachen den allgemeinen Legionsstandarts, jedoch kamen besonders die Offiziere und der Stab zuweilen in den Genuss von besonderen Leckerbissen. Die Versorgung der Pferde machte bisher noch kein Problem,...die Wiesen der Umgebung sorgten nachwievor für verlässliche Nahrung.


    Der Optio meldete einen Enkel des Claudius Menecrates...sollte etwa...?
    Ihm fiel da nur spontan Felix ein, welcher als einer der letzten die Villa in Roma hielt. Wenn er es sein sollte, dann würde das der Sache eine große Wendung geben. Dann würden die Claudier wirklich mit dem Rücken an der Wand stehen, zumindest was die Besitzungen und Präsenz in Roma anbelangte.
    Victor hielt sich diskret im Hintergrund. Es entsprach seinem Wesen unaufdringlich aber trotzdem stets präsent zu sein. Sollte ihn sein Onkel suchen, würde er ihn im 180° Sichtfeld finden.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates


    "Für eine große Stabsbesprechung inklusive Operationsführung fehlte bisher die Zeit. Wir können aber nicht organisationslos an der Provinzgrenze aufschlagen. Ich möchte den Überblick haben und nicht nur Befehlsempfänger sein. So hat das bei mir noch nie funktioniert." Trotz der ernsten Lage zeigte sich ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht des Legaten.


    Victor beugte sich ein wenig im Sattel vor um seinem Onkel so zu zeigen daß er ihm zuhörte. Ein wissendes Lächeln, begleitet von einem leichten Kopfnicken zeugte von der Zustimmung. Sein Onkel hatte die Dinge gerne in der Hand.
    Nun, ehrlich gesagt hätte mich das auch sehr gewundert Onkel,...
    Sie ritten noch ein paar Minuten bevor Victor wieder zum sprechen ansetzte,
    ...Onkel,...wie stabil ist diese Koalition eigentlich? Ich meine wie zuverlässig ist der Annaer und vor allem der Aurelier? ...und vor allem inwieweit bist ihnen Gehorsam schuldig?
    Es war noch zu früh um seine Bedenken zu äußern,...Bedenken die darin bestanden, daß sich der Aurelier die Claudier vom Hals schaffen würde wollen. Sei es durch einen Kampf oder durch Beschuldigungen und Versagensvorwürfe an Menecrates. Victor entging nicht, daß das Lächeln seines Onkels ein wenig erzwungen wirkte.

    Dies war Victors erster Herrzug, es war sogar sein erster Auftritt als Soldat. Von daher waren die Eindrücke für ihn fast schon überwältigend und der produzierte Lärm von metallischem Klirren Fußstapfen und Hochgebrüll eher stimulierend als störend.
    Wenn er es auch nur mit den wenigsten in dieser Legion an Kampfgeschick oder exeerzierter Ausbildung aufnehmen konnte, so fühlte er sich doch als ein Teil von ihnen.
    Von überall her ertönten Rufe der Anfeuerung und des Selbstverständnisses einer kampferprobten Legion. Victors Pferd tänzelte ein wenig als sein Onkel in die Bucina blies.
    Und wie alles an diesem Tage löste auch dieser Ton etwas aus,...die Legion formierte sich zum Marsch.
    Ein Marsch dessen Glanz und Gloria spätestens dann enden würde, wann man auf den Gegner traf. Ein Gegner ganz anders als diejenigen die man bisher niedergerungen hatte, ...ein Gegner der genauso stark war, ein Gegner gegen den die meisten hier gar nicht kämpfen wollten. Ein Gegner der aus ihren Brüdern, Cousains alten Freunden oder Nachbarn bestand. Victors Miene verfinsterte sich bei diesem Gedanken und er redete sich ein, daß er wohl nicht in die Verlegenheit kommen würde in ein Gefecht verwickwelt zu werden. Seine Aufgabe lag in der Sicherstellung der Verpflegung,...das würde sicher keine Auszeichnungen und Orden bringen, jedoch umgab ihn der Gedanke wie eine halbseidene, moralische Rechtfertigung.

    So war er, der gute Onkel Menecrates, immer eine kleine Motivation, immer den Blick für das Wesentliche. Schmerzlich lächelnd nahm er den Hinweis an, daß er im Grunde schon dazu verdammt war seine Sache gut zu machen, wenn dies schon andere Senatorensöhne mit weniger Lebenserfahrung gedeichselt hatten. Er war sich nicht ganz sicher ob hier nun ein verdeckter Vorwurf wegen seiner Reise oder eher die Tatsache, daß er es bisher relativ lax hatte angehen lassen seinen Pflichten als Patrizier nachzukommen.
    Innerlich amüsiert betrachtete er das Verhalten seines Onkels was die Prozedur der Handreinigung anging. So wie es aussah hatte er sich in dieser Hinsicht nicht verändert, Menecrates Primus est...
    Victor folgte unwillkürlich dem Erheben seines Onkels und lauschte der neuerlichen Aufgabe. Jedoch stellte sie ihn vor keinerlei Problem, dies würde Agrippa für ihn erledigen.
    Natürlich Onkel,...ich werde dir Morgen einen Bericht vorlegen, der deine Fragen sicherlich beantworten wird.
    Mobilmachungen? Es war ihr primäres Ziel gewesen Truppen und Garnisonen aus dem Weg zu gehen.Auf den Guten Nachtwunsch hin entgegnete er,
    ...ich will nicht klagen Onkel,...jedoch werde ich sicherlich die letzten Nächte hier in einer Casa genießen, bis wir im Felde sind...ich wünsche dir auch eine Gute Nacht!
    Ein verhaltenes Knurren entfleuchte seinem Gedärm, was letztendlich ein Zeichen dafür war, daß er mehr hätte Essen und weniger hätte schwafeln sollen. Sein Blick glitt über die Reste seiner Mahlzeit under beschloß sie nach dem zu Bett gehen seines Onkels aufzuessen.

    Während Taira seinem Onkel die Finger wusch fragte er sich einerseits wo sein Selbstverständnis für den Einsatz von Sklaven geblieben war und andererseits, daß es wohl doch nicht möglich sein würde seiner Vision einer Zentralcusina auf die Welt zu helfen.
    Er rieb sich die Nasenwurzel und entgegnete,
    Du hast Recht Onkel, die Zeit ist in der Tat zu kurz um eine vernünftige Planung und eine sachgerechte Durchführung zu gewährleisten.
    Ein leiser Seufzer entfleuchte seinem Mund. Er sah sich vor einer deutlich größeren Herausforderung als er ursprünglich vermutet hatte. Kopfschüttelnd sinnierte er, daß die Zentralisierung im Grunde nur eines bringen sollte eine Entlastung,...seine Entlastung.
    Ich werde sehen ob wir auf den Marsch ein paar Strukturen schaffen können...etwa eine zentrale Bäckerei und die Schlachtung größeren Schlachtvieh´s,...also ab Ziege aufwärts,...so können wir gewährleisten, daß wir die Tiere komplett nutzen können, etwas, was Amateure sicher schwerlich bewerkstelligen können.

    Victor zog nachdenklich die Augenbrauen hoch. Seinem Onkel lag wohl viel daran diesen feldzug einem guten Ende zuzuführen. Nun, es mochte ja sein, daß Menecrates als Legionslegat über explizite Erfahrungen verfügte und demzufolge guter Dinge war. Victor war es indeß nicht. Die ihm zugestandene Aufgabe war gigantisch um nicht zu sagen monströs. Da vertraute ihm sein Onkel die Verpflegung für fast 5000 Mäuler an, die Tragtiere nicht mitgerechnet. Eie Aufgabe die er nicht alleine bewältigen konnte. Denn die Moral der Truppe lag letztlich auch in der Zuteilung von anständigem Essen.
    Irgendwie war er versucht sich Notizen zu machen, als die nächste Frage kam.
    Nunja, ich denke mir, daß in der Cohortenküche für jede Centurie gekocht wird...ich denke da an eine nährende Suppe aus Gemüse und Fleisch. Dort wird gebacken, die Schlächter bereiten dort die Fleischrationen vor,...dann geht von dort die Ausgabe von statten die wiederum das fertige Essen zu den Centurien bringen.
    Er fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger über die Nasenspitze, was er immer tat wenn er improvisieren musste.
    Allerdings braucht man für eine solche Menge an Mäulern auch einen entsprechend großen Platz für diese Küche...und das stellt bisher das größte Problem bei dieser Idee dar.
    Er lächelte.
    Die Legionsstandards sehen in ihren Lagern nichts derartiges vor, von daher werden wir es wohl zunächst bei Centurienküchen und einer zentralisierten Bäckerei nebst Schlächterei belassen, welche die Lebensmittel vorbereitet und an die Küchen ausgibt.
    Neugierig betrachtete er den Teller mit dem blumenförmigen Arangement, Taira schien da einen neuen Leckerbissen zu reichen.

    Victor begleitete seinen Onkel zur Verbrennung des Terentiers und fragte sich zum wiederholtem Male was die beiden verband.
    Weiterhin studierte er das Verhalten seines Onkels. Sah sich an wie er sich bewegte, wie er sich gab. All das hatte in den letzten 6 Jahren bei ihm doch arg gelitten. Still war Menecrates, in sich gekehrt. Vermutlich hing er verschiedenen Gedanken nach.
    Der Wachsoldat der Ala ließ einen Offizier holen.

    Victor sah an sich herab und befand sich für ausreichend und standesgemäß gekleidet. Seinem davongehenden Onkel sagte er,
    Gut, treffen wir uns am Lager der Ala,...Legatus!
    Er mußte an sich halten den Onkel beim Namen zu nennen und vor allem mit der Frage warum sie nicht gemeinsam dorthin gingen.
    Er atmete tief ein und aus, dann machte er sich auf den Weg Agrippa zu suchen. Auch er würde der Zeremonie beiwohnen wollen.

    Als offizieller Verantwortlicher für den Tross und die Verpflegung besprach sich Victor noch mit seinen engeren Stab. Er hatte die Zeit genutzt und die Verpflegung der Legion für 7 Tage gesichert. Jeder Mann trug die Dreitagesration und eine Feldflasche Posca mit sich. Bei jedem Marschlager sollten die Männer ihre Verpflegung bei ihrer Cohortenhorrea bekommen. Diese würde dann die Nahrung bestmöglich transportieren und lagern.
    Victor hatte aus den Reihen der Legion die besten Bäcker, und Fleischer zusammengesucht und sie in die Cohortenhorrea eingeteilt.
    Agrippa würde mit einigen Calones dem Zug voraneilen und die Verpflegung für die Legio sicherstellen, soweit dies möglich war. Einstweilen kauften sie alles was an Dörrfleisch und Dörrfisch zu bekommen war auf und lagerten es zusammen mit dem zweifach gebackenem Panem militaris trocken ein.
    Solange sie dem Fluss folgten würden Kähne sie begleiten umd den Tross entlasten. Die Trosswagen wurden mit gewachsten Planen versehen um bei Regen die empfindlichen Waren zu schützen. Fässer mit Wasser und Essig wurden gesichert. Die Männer waren angewiesen bei jedem Flußhalt Frischwasser zu bunkern. Es war eine ziemliche Herausforderung welche da auf ihn zukam.
    Jedoch hegte er bei dem Eifer der älteren Legionäre und Unteroffiziere keinen Zweifel daran, daß die Sache gutgehen würde.
    Zusammen mit den übrigen Tribunes wartete er auf den Marschbefehl.


    Sim-Off:

    [SIZE=7]Edit - Näher an Junkelmann[/SIZE]