Beiträge von Rhianus Vagus

    Auf meinen Streifzügen durch die Stadt kam ich am Markt vorbei. Ich war schon den ganzen Tag gelaufen und so setzte ich mich an eine Mauer und Lupus legte sich vor mich.
    Endlich etwas erholung. Ich hatte eine gute Sicht und beobachtete das bunte Treiben auf dem Markt. Reiche Patrizier, Händler, Bauern, Träger und Sklaven, alle würden sie heute Nacht einen warmen Schlafplatz haben. Ich musste mir etwas zum Abendbrot besorgen.
    Vielleicht sollte ich einfach einige der Passanten ansprechen.

    Das kleine Fenster an der Porta öffnete sich. Wie erwartet wurde ich nicht herzlich empfangen. Der Ianitor betrachtete mich voller Abscheu und wollte mich wegscheuchen.
    "Wenigstens bin ich frei, Sklave!" erwiederte ich mit aller Hochnäsigkeit die ein Bettler und Dieb noch haben konnte. Lupus knurrte. "Komm", sagte ich zu dem Wolf und wir gingen die Straße hinab richtung Markt. Vielleicht würde ich dort mehr Glück haben zum Beispiel ein paar gnädigere Menschen oder unvorsichtige Händler.

    Auf meiner Tour durch die verschiedenen Stadtteile erreichte ich dieses Haus. Ich überlegte kurz und klopfte dann an die Porta. Lupus heulte einmal kurz auf und setzte sich danach neben mich. Wie immer wurde ich nervös und schaute an mir hinunter, ich war sicherlich kein schöner Anblick: Zerschlissene Kleidung, Knochen die durch die Haut schienen, Narben und Kratzer am ganzen Körper. Ich stützte mich auf meinen Stock, die Bilder meines brennenden Dorfes in Germania Magna und die blutende Leiche meines Bruders auf der Straße nach Roma sausten wieder durch meinen Kopf.

    Ich hatte beschlossen mein Glück an diesem Seiteneingang zu Versuchen denn an der großen Porta hätte man mich sicher fortgejagt. Ich klopfte an die Tür. Ich fühlte mich wie jedes Mal wenn ich in meiner zerschlissenen und löchrigen Kleidung unwohl. Was würden die feinen Herren und Damen tun, mich verjagen oder mir helfen. Was sie jetzt wohl taten? Bestimmt lagen sie alle bei Tisch und schlugen sich die Bäuche mit edelstem Fleisch voll. Mein durchgängig anhaltendes Hungergefühl verstärkte sich, ich war vollkommen unterernährt. Durch meine, stellenweise durch die Löcher in meiner Kleidung sichtbare, Haut konnte man deutlich meine Kochen erkennen.

    Erfrischt kam ich von den Thermen zurück, Lupus wartete bereits mit drei toten Ratten. Ratten, sie waren meine Nahrung in Notzeiten, denn die waren überall und einfach zu jagen. Lupus fing sie einfach mit seinen Zähnen und ich jagte Ratten mit meiner Zwille. Lupus fraß seine beiden Ratten roh während ich meine über dem Feuer röstete und dazu altbackenes Brot mit Wasser runterspülte. Ich überlegte was als nächstes zu tun war und beschloss bei den reichen um ein paar Gaben zu bitten.

    Ich hatte mich nun schon einige Zeit im Wasser entspannt, doch viel mir ein das Lupus bereits auf mich warten würde. Auch musste ich noch einige Sachen besorgen sei es durch erbetteln oder stehlen. Ich verließ die Therme, wollte aber bald wieder kommen und machte mich auf den Weg zu meinem Unterschlupf.

    Ich hatte beschlossen in den berühmten Thermen Roms ein Bad zu nehmen. Das war auch schon längst überfällig, ich roch mich schon selber. Als ich den Baderaum betrat wurde ich von den anderen Badegästen kritisch gemustert. Ich konnte mir Vorstellen wie ich wohl auf sie wirkte, schmutzig, stinkend und abgemagert. Ich versuchte sie zu ignorieren und ließ mich mit einem freudigen Seufzer ins Becken gleiten. "Ahhh...".

    Nach kurzer Suche hatte ich in einer Gasse ein Loch in einem Fundament eines der Häuser erspäht. Es war gerade so groß das ich und Lupus in den Holraum dahinter kriechen konnten. Der Hohlraum bot gerade genug Platz für uns und meinen Rucksack aber er war trocken und von der Straße aus war das Loch kaum zu sehen. Für eventuelle Besucher ritzte ich in die Mauer über dem Loch eine Nachricht ein:

    Unterschlupft des Rhianus. Achtung vor dem Hund!. Nachrichten in das Loch werfen.

    Nun war ich angekommen, in Rom. Rom, der Stadt aller Städte. Rom, Nabel der Welt.
    Ich musste mich zusammenreißen um nicht gleich lachend und springend in die Stadt zu laufen. Während ich begann zu begreifen dass ich nun die Stadt meiner Träume erreicht hatte musterten mich die Wächter am Tor. Lupus begann zu knurren. "Aus! Mach mir keinen Ärger.", befahl ich dem Wolf. Er war nicht so freudig erregt wie ich, er wirkte eher nervös. Lupus hörte auf mein Komando hin zwar auf zu knurren aber achtete genau auf die Wachen. Ich begann mir langsam Sorgen zu machen, einen Wolf als "Haustier" hatten sie bestimmt noch nicht gesehen und nicht alle duldeten meinen Weggefährten. Aus mehr als einem Dorf hatte man mich schon vertrieben weil Lupus angeblich gefährlich sei. Zu meinem Erstaunen ließ man mich aber ohne Fragen in die Stadt. Ich macht mich sofort daran nach einem Unterschlupf ausschau zu halten während ich Rom betrat.

    Und könntet ihr meinen Namen ändern. Mir ist nämlich ein kleiner Fehler unterlaufen: Es muss Vagus heisen und nich Vaga, bin schließlich ein Kerl.

    Ich hab noch ein paar Fragen:
    Meine Figur lebt auf der Straße, darf sie das oder wird die Stadtwache meine Figur bestrafen? Und meine Figur hatt ein "Haustier" geht das?