Schon von Weitem, war Iulius Potitus durch den unverwechselbaren Klang seines Stocks auf dem marmornen Boden zu hören. Es verging einige Zeit zwischen dem ersten Knallen des Stocks und dem Erscheinen des älteren Römers im Triclinium der Casa Iulia.
,,Ja, das finde ich auch." erwiderte er auf die Aussage Potitus. Alleine essen macht ja bekanntlich auch dick.
Nachdem sein Onkel sich gesetzt hatte, ging es Crassus bereits durch den Kopf, dass die Möglichkeit besteht, dass dieser es garnicht zu dem Pompeier schaffen würde. Das Bein des angeschlagenen Mannes schien sich nicht bemerkbar gebessert zu haben. Es war noch immer ein eher trauriges Bild für die Götter, wie Potitus sich auf eine der Klinen gesetzt hatte. Crassus wäre am liebsten aufgestanden und hätte seinem Onkel geholfen, doch würde dieser seine Hilfe sicher sofort mit Nachdruck abweisen. Immerhin würde er damit eine Schwäche zugeben, wovon Potitus sicher nicht viel hielt.
,,Das ist Richtig. Ich muss etwas mit dir besprechen. Und zwar geht es dabei um den Procurator a Lbellis, Gaius Pompeius Imperiosus, dem du mich empfohlen hattest, in deinem Schreiben. Du Erinnerst dich?", ohne wirklich eine Antwort seines Onkels, auf diese eher rhetorisch gemeinte Frage, abzuwarten, sprach Crassus so gleich weiter. ,,Danke nochmals für deine Hilfe. Ich bin ab Heute offiziell Notarius in der Administratio Imperatoris.", erzählte der frisch gebackene Notarius stolz. ,,Doch Pompeius schien viel Wert auf deine Hilfe in dieser Sache zu legen, zumindest was deine Verbundenheit ihm gegenüber im Nachhinein angeht.", sprach Crassus seine Vermutungen in Bezug auf den Pompeier laut aus.
,,Er lässt fragen, ob du in den nächsten Tagen einmal Zeit hättest in seinem Officium vorbeizuschauen. Meinst du, dein Medicus würde das zulassen?" Crassus versuchte etwas um den heißen Brei herumzureden, dass er nicht glaubt, dass Potitus es jemals selbstständig auf den Palatin schaffen würde und ob nicht Crassus, der ja nun täglich dort ein und aus geht, eine Botschaft im Namen Iulius Potitus' im Officium abgeben soll. Ohne seinen Onkel direkt auf sein kaputtes Bein anzusprechen. Das Letzte mal, hatte die Botschaft doch auch zuverlässig ihren Empfänger erreicht.
Einen Atemzug später, kamen bereits die ersten Sklaven mit Getränken und der Vorspeise herein und verteilten es an die Anwesenden. Endlich würde Crassus Hunger gestillt werden.
,,Etwas weniger Wasser in meinem Wein.", erklärte er einem der Sklaven das exakte Mischungsverhältnis, damit er den hiesigen Wein überhaupt trinken konnte.