Es war schon ein Moment des puren, strahlenden Glücks, den ich hier nun am Tiber erleben durfte. Nach meinen weihevollen Worten fühlte sich die Quintilia nicht brüskiert, sondern erschien ebenso selig wie ich selbst es war. Oh, holde Götter! Was für ein Tag! Dabei war es eine salbungsvolle Wonne, die sich über mein geschundenes emotional aufgewühltes Sein legte wie eine Salbe aus Aloe. Kühlend, frisch und wohl duftend. So wie es Valentina tat, die ich nun nicht mit Worten, sondern auch noch mit meinen Armen umgeben durfte, sodass sie fest an meiner erfreuten Brust ruhte und ganz mir allein gehörte. Für den nächsten Moment. Für die nächste Stunde. Vielleicht für immer. Am liebsten hätte ich es hervor geseufzt, dass ich der unbeschwerteste Mann im ganzen Imperium war mit einer Dame wie dieser so nahe bei mir. Gerne hätte ich ihr nun noch ein wenig mehr Worte gegönnt, während meine Handflächen sich sachte an ihren zarten Rücken legten, ihre Wärme erspürten und am liebsten damit begonnen hätten, mehr zu ertasten als nur die Schulterblätter. Doch Muckels Aufschrei ließ herum fahren und meine schönen Reden blieben mir dabei schier im Halse stecken.
Eine böse Ermahnung an meinen Sklaven lag mir schon auf der Zunge und ich hätte sie auch ausgesprochen, hätte Valentina nicht so herzlich aufgelacht und hätten uns die Insekten nicht bereits selbst so zahlreich umschwebt. Anstatt mich also an Muckel zu wenden, lächelte ich meiner Dame entgegen und nickte auf ihre Worte hin. “Wir sollten uns wirklich einen anderen Platz suchen. Du hast recht.“ Der Arm meines Sklaven war mir dabei allerdings herzlich egal. Nur die kleinen Stiche nicht, die ich nun an Beinen und im Nacken spürte. “Ah!“, stieß ich hervor und entließ Valentina aus meiner Umarmung, um eine der Mücken an meinem Hals in die Unterwelt zu befördern. Inzwischen war Muckel nur noch wenige Schritte von uns entfernt. “Casca! Ich meine… Dominus…. Lass uns machen, dass wir wegkommen, das ist ja nicht mehr auszuhalten!“, erklärte er beinahe empört und machte sich ohne ein Antwort abzuwarten bereits daran, die kulinarischen Habseligkeiten wieder im Korb zu verstauen. “Ja… ja...“ Ich blickte Valentina entgegen, ehe ich in die Verlegenheit kam, den Fuß von der Decke nehmen zu müssen, die Muckel nun fort zog und halbherzig ausschüttelte. “Vielleicht finden wir eine kleine Taverne oder eine gute Garküche,“ sagte ich dann, noch immer fest entschlossen diesen Ausflug aus der festgefahrenen Normalität des Alltags zu beenden. “Was meinst du?“ Mein Blick glitt wieder auf Valentina und ihr schönes Antlitz.