Campus Martius | Entlassungen bei den Cohortes Urbanae

  • Abwartend stand Flora ihn der Menge und fragte sich wie es den Männern wohl gehen musste, die heute zu, letzten Mal hier standen und andererseits sah sie dem ganzen auch mit gemischten Gefühlen zu.
    Still fragte sie sich wieviel Blut die Götter eigentlich brauchten, und ob jedes Mal jemand oder etwas dafür Leiden musste aber wer war sie das zu entscheiden?


    Also sah sie weiter unbewegt zu,und hielt ausschau nach einem dunkelhaarigen Schopf aus dem Hause der Furia

  • Noch bevor der Quintilier das Wasser auf seine Hände goss, waren diese feucht von dem beständig weiterregnenden Nieselregen. Aber obwohl die Abergläubischen glaubten, dass Iuppiter auch den Regen schickte, genügte das Wasser vom Himmel nicht für die rituelle Reinigung. Also sprach der Tribun das kurze Reinigungsgebet und ließ sich danach - wieder sinnloserweise - die Hände trocknen.


    Dann konnte endlich das eigentliche Gebet beginnen:
    „O Iuppiter Invictus, Urbis Custos! O Mars Pater Militum! O Victoria!
    Ihr Patrone aller Soldaten, die ihr Rom schützt und uns beständig den Sieg verleiht! Hört unser Gebet!“

    Der Petronier wandte sich nach rechts, wo nun hoffentlich der Octavier mit der Weihrauchdose bereit stand - wie üblich begann man nämlich mit Weihrauch das Voropfer.

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  • So. Nun wurde es konkret mit den Übernatürlichen. Gerade wenn man mit diesen in Kontakt treten und ihre Gunst erlange wollte, durfte es keine Fehler geben.


    Maro selbst fand, dass ein Soldat immer gut beraten war, die Götter auf seiner Seite zu haben. Er war davon überzeugt, dass ein Gebet zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Altar ihm in der Schlacht die Haut retten konnte. Und die Gebete an Mars waren ein geringer Preis für seinen Hals.


    Hier bei diesem Ritus ging es aber eher darum, die göttliche Gunst auf die Einheit und die Veteranen zu lenken. Also fast ebenso wichtig wie das persönliche Opfer. Also keine Fehler.


    Daher stand er auch nach der Anrufung vorschriftsmäßig mit dem teuren Weihrauch neben dem Tribun, damit das Voropfer ordentlich stattfinden konnte. Was sollten sonst die Götter von ihrern Bemühungen denken, wenn schon das Voropfer schlampig betrieben wurde.

  • Der Tribun nahm einige Körner und warf sie auf den Altar, wo das Feuer - nicht zuletzt dank dem Nieselregen - inzwischen so weit heruntergebrannt war, dass es keine Flammen mehr schlug. Dummerweise verhinderte der Regen aber auch eindrucksvolle Weihrauchschwaden, sodass das Gebet des Petroniers eine unfreiwillig kritische Note bekam:
    "Wie der Weihrauch zum Himmel steigt, so möge unser Dank euch erreichen!"
    Für Lucius passte dieser Umstand natürlich - ebenso wie der Weihrauch heute recht nicht wollte, so wollte auch er keine übermächtigen Wesen dafür verantwortlich machen, dass diese Veteranen ihren Dienst überlebt hatten! Nur, dass es bei ihm eine grundsätzliche Frage war...


    Aber es ging bei diesen Zeremonien nicht darum, was er davon hielt oder was irgendeiner der Männer vor ihm dachte - so wie es nicht immer rational war, was man beim Exerzieren tat (welchen Sinn hatte es etwa, strammzustehen?), so waren Opfer eben zu vollziehen. Also war nun die nächste Gabe an der Reihe: Ein Trankopfer, für das Miles Helvetius eine Patera und eine Weinkanne reichen musste...

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  • Noch immer unter gestraffter Haltung schaute Scaeva dabei zu, wie der Tribun nun symbolisch die Opfertiere entkleidete. Gleich würde es weitergehen und die Gebete würden gesprochen. Dann wäre er selbst an der Reihe, den Wein anzureichen, gemeinsam mit der Patera. Beim Opfer durfte wirklich nichts dem Zufall überlassen sein, denn wenn es eine Abweichung vom Ablauf kommen würde, so würden die Götter möglicherweise ungnädig reagieren. Das wollte niemand riskieren. Also nahm der Helvetier seine Aufgabe sehr ernst, denn die Götter bedeuteten ihm viel. Besonders Mars hatte er sich neben Minerva verschrieben, sodass er hoffen konnte auf dem Lebensweg für den er sich entschieden hatte, immer auf der sicheren Seite zu sein. Bisher zumindest war ihm noch nichts geschehen, was auch kein großes Wunder war, denn er einzige größere Einsatz war bisher der Sklavenaufstand gewesen. An größere Schlachten mochte Scaeva noch gar nicht denken, denn im Laufe der Zeit hatte er festgestellt, dass aus ihm zwar ein guter Schwertkämpfer mit einer kräftigen, gesunden Kondition geworden war, er jedoch weitaus weniger robust in Bezug auf seine Gefühlswelt war, wie so manch anderer aus der Truppe. Er hatte beim Aufstand Menschen getötet und das hatte bereits ein wenig an seinem Gewissen genagt, wie er auch schon seiner Vera in einem langen Brief, mit allerlei Mängeln in Rechtschreibung und Ausdruck, mitgeteilt hatte.


    Vera! Er würde sie gerne wieder sehen, doch daran war natürlich nicht zu denken. Dennoch dachte er an sie, während der Tribun sich die Hände mit dem Wasser wusch, welches der Tiro ihm angereicht hatte. Dann hallte das Gebet über den Platz, dem Scaeva sich gerne gedanklich anschloss. Die Weihrauchdose wurde angereicht und einige Körner fanden ihren Weg ins Feuer. Eigentlich sollte nun eine gehörige Rauchfahne aufsteigen, doch wurde diese vom schlechten Wetter nieder gedrückt, genauso wie die Scaevas Stimmung. Vielleicht würde der Dank die Götter nun nicht erreichen, was ein Grund zur Besorgnis sein konnte. Der Helvetier fürchtete die Götter. Vielleicht mit zunehmendem Alter auch immer mehr und er trug auch Sorge in sich, dass er eventuell eines Tages genauso abergläubisch werden könnte wie seine Mutter, welche ihrem Kybele-Kult nachging. Nun aber war der Wein an der Reihe. Das Trankopfer musste einfach glücken. Scaeva trat mit ernster und beinahe ausdrucksloser Miene neben den Tribun und überreichte diesem den Krug mit kostbarem Wein und die silberne Patera. Danach ging er wieder einen Schritt zurück und überließ dem Petronier alles Weitere.

  • An diesem Tag sah ich es als meine Aufgabe an, bei dem Opfer anlässlich der Entlassung bei den Cohortes Urbanae dabei zu sein. Nicht dass ich als Aedituus im Tempel der Minerva dazu verpflichtet gewesen wäre, doch interessierte es mich brennend, wie die Retter Roms, welche die Urbaner und auch die Prätorianer in meinen Augen zweifelsohne waren, ihr Opfer zelebrierten. Bestimmt waren die Götter gnädig und die prächtigen Tiere, welche sie sich erwählt hatten, würden guten Anklang bei den mächtigen Unsterblichen finden. Allerdings kam ich reichlich spät am Ort des Geschehens an, denn das Wetter tat meinem Knie nicht sonderlich gut und alles in allem fühlte ich mich aufgrund dessen seit gestern wie ein alter Mann, der nur noch schwer lahmend überhaupt vom Fleck kam. Außerdem fröstelte ich sehr, selbst unter meinem robusten Mantel, der meine lange Wolltunika verdeckte und mich vor der gröbsten Nässe schützte. Etwas auf meinen Sklaven gestützt kam ich also gerade rechtzeitig an, um das Gebet des Tribunen zu vernehmen. So gut es ging drängte ich mich durch die Menge der Zuschauer nun nach vorn und konnte einen Blick auf das Geschehen erhaschen. Die Widder sahen wirklich hervorragend aus. Gut genährt und gesund schienen sie zu sein und die Männer der Truppe gingen mit angemessener Würde zu Werke, auch wenn der Weihrauch nicht recht aufsteigen wollte, so war ich mir sicher, dass der geschuldete Dank sehr wohl die höchsten Höhen erreichen würde.
    Neben mir raunte Muckel: “Mir ist kalt!“, doch ich achtete nicht weiter auf sein Maulen, mit welchem er mich schon auf dem ganzen Weg hierher beglückt hatte. Stattdessen rückte ich mir den Stoff meines Mantels zurecht und hoffte, dass ich mich im Nieselregen nicht auch noch erkältete.

  • Der Tribun nahm die Schale und ließ sich etwas Wein eingießen. Dann hielt er die Patera in Richtung der Kultbilder, die nach wie vor reglos und nass im Regen standen. Als er die Arme nach vorn streckte, spürte er wieder einmal ein leichtes Ziehen an seiner Narbe am linken Arm - seitdem er beim Sklavenaufstand einen Schlag darauf bekommen hatte, spürte er sie wieder mehr.
    "Ihr Patrone aller Soldaten, die ihr Rom schützt und uns beständig den Sieg verleiht! Nehmt an diesen Wein als Zeichen unseres Dankes!“"
    intonierte er das Gebet trotzdem unbeeindruckt und goss den Wein auf den Boden. Wie immer fand er es schade darum, selbst wenn er Bier bevorzugte. Als nächstes waren noch Opferkuchen an der Reihe, die ein weiterer Soldat brachte und die mit einem entsprechenden Gebet präsentiert und dann in die Glut geworfen wurden, wo sie zischend verkohlten.


    Dann war aber glücklicherweise endlich der interessantere Teil des Opfers an der Reihe - der Blutige! Der Anblick eines sterbenden Tieres war der einzige Grund für Lucius, sich während so einem Unsinn wie einer Kultfeier überhaupt zu begeistern...


    Die drei Tiere - zwei Widder und ein Schaf - mussten nun also an ihren Platz vor dem Altar gebracht werden - eine Aufgabe für Furius Cerretanus und seine beiden Kameraden. Dann würde der Tribun das ausführlichere Opfergebet sprechen.

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  • Natürlich war auch Sila unter den Zuschauern um den Soldaten ihren Respekt zu zollen. Immerhin waren sie es, die Rom beim Aufstand gerettet haben. Vorher wusste man nur das die Einheiten da sind. Mitunter hatte Sila auch angenommen, dass die sich nur ihre Hintern breit saßen und die Einheiten in Roma als Sprungbrett nutzen. Aber der Aufstand und das Eingreifen hatte ihr gezeigt, dass diese Einheiten mehr als nur wichtig für das Überleben Roms waren. Deswegen war sie heute hier um der Opferung beizuwohnen.

  • Verus hegte zwar keine Abneigung gegen die Urbaner aber eine große Wertschätzung ebenso wenig. Für ihn waren es ebenso Soldaten, wie er selbst. Der Trecenarius war kein Freund von Elitenbildung und Sonderstatus. Insofern tat er hier seine Pflicht und hatte sich als Leitstelle für diesen Einsatz unter die Zuschauer gemischt, wo er Abseits die verdeckten Soldaten der Prätorianer steuerte und mit geheimen Zeichen anwies, Personen festzunehmen und somit zu behandeln oder eben Beobachtungsposten einzunehmen. Die Sicherheit dieser Veranstaltung war überaus wichtig, so dass Verus es sich nehmen ließ, jeden einzelnen Posten selbst einzuteilen. Dies war zwar eine erstaunliche Arbeit aber das gute Gedächtnis des Mannes zeichnete sich hierbei besonders aus. Verus hatte gelernt zu führen und tat dies auch mit einer Effizenz, die selten erreicht wurde. Dennoch mangelte es ihm an gewisser Feinfühligkeit, so dass viele Bürger, die nur verdächtig erschienen, von der Veranstaltung schnell und geordnet entfernt wurden. Man tat ihnen nichts weiter an aber man gab ihnen klar zu verstehen, dass sie nach Hause gehen sollten. Verus selbst hatte durch diese Aufgab kaum Zeit seine Augen auf das Opfer oder die Veranstaltung selbst zu richten. Er würde später seine Ehren erweisen, in stiller Minute mit ein wenig Ruhe.

  • Vulpis war heute mit Ovi zum Campus Martius gegangen, er würde für den Rest der Bande Zeuge sein, dass Ovi seine heutige Einnahmen nur von dieser Veranstaltung hatte. So ganz trauten einige Ovinius nicht zu den Tag auf dem Marsfeld zu überstehen.



    Caius Ovinius Limetanus, - Ovi


    Ovinius Limetanus, Ovi genannt hatte sich dazu durchgerungen eine Art Mutprobe zu bestehen. Sein Bereich war normalerweise nicht der Taschendiebstahl, sondern der Einbruch. Heute jedoch wollte er dem Rest seiner Bande beweisen, dass er es jederzeit mit ihnen aufnehmen konnte. Keiner von den anderen hatte den Mut aufgebracht auf dem Marsfeld zu erscheinen, wo die Entlassungen bei den Cohortes stattfand. Es würde nicht nur die CU Vorort sein, sondern auch die, seit dem Sklavenaufstand immer verhassteren Prätoriander. Natürlich nicht in Galauniform sondern in Civil.


    Ovi war in einer Toga gekleidet und darüber hatte er die Paenula gezogen, den schließlich war noch Winter. Außerdem vie Stoff mit guter Armfreiheit war für seine Arbeit sehr praktisch. Das Publikum war sehr gemischt, es bestand natürlich zum Teil aus Familienangehörigen der Urbanaer, jedoch mussten sich auch Senatoren und sonstige Prominenz bei solchen Gelegenheiten zeigen.


    Ovi bemühte sich möglichst unauffällig die Menschen in seiner Umgebung zu mustern, um dann ab und an genauso unauffällig seinen Standort zu wechseln.
    Den Halsschmuck der Damen, ließ er heute unbeachte. Ab und an eine Spange aber in der Hauptsache waren es heute Geldbeutel, die ihren Besitzer wechselten. Er war sehr zufrieden mit seiner Beute und arbeitete sich langsam zum Rand vor, denn er spürte wie die Beutel, welche er links und rechts an einem Gürtel befestigt hatte, langsam an Gewicht zunahmen, das bedeutete es war Zeit ein Ende zu machen. Den Beutel noch dachte er und dann ist Schluss für heute. Beim Iupitter dachte er zufrieden, was sind die lieben Mitbürger doch heute großügig zu mir, das Ergebnis kann sich sehen lassen.


    Na bitte dachte Vulpis, er kann es doch wenn er will, als er bemerkte das Ovi sich auf den Heimweg machen wollte.

  • Am heutigen Tag war auch Axilla mit ihrer Freundin Vettiena Capita zum Marsfeld gekommen, um zuzusehen. Nicht wegen dem Opfer – das interessierte sie nicht die Bohne. Auch nicht wegen dem Pomp, oder um den Veteranen ihren Respekt zu zollen – wenngleich diese sogar ihren Respekt hatten. Jeder Soldat im Dienste Roms hatte den! - nein, der Grund war viel einfacher. Im Moment war Axilla absolut frei und ungebunden und konnte tun und lassen, was sie wollte. Unter anderem eben mit ihrer Freundin hier her gehen und die schnieken, jungen Urbaner in ihren engen Rüstungen ansehen, wie sie alle schön in Reih und Glied stramm standen. Natürlich taten sie das nicht stumm und würdevoll, nein, nein. Selbstverständlich unterhielten sie sich über das, was ihnen hier so geboten wurde. Nicht wie schüchterne Sechzehnjährige, die nur glaubten, zu wissen, worauf es ankam. Nein, mit über dreißig hatte man zwar nur wenig Vorteile, aber dass man schon sehr genau über seine sexuelle Identität Bescheid wusste, gehörte definitiv dazu.
    “Und, was hältst du von dem da ganz rechts?“, fragte also Vettiena Capita bei einer dieser Gelegenheiten. Axilla guckte und verzog das Gesicht. “Uargh. Bart. Wirklich? Das kratzt und haart und wenn der Kerl nicht aufpasst, bleibt Essen drin hängen. Danke, aber nein danke. Der da drüben, das ist schon eher mein Fall.“ Mit einem Nicken deutete Axilla auf den Mann, der dem Tribun die Hände gewaschen hatte.
    Vettiena Capita zeigte sich skeptisch. “Findest du? Na, ich weiß nicht. Der guckt so grimmig.“
    “Ach, den bekäm ich schon zum Lächeln. Mir gefällt dieses leicht finstere. Sieht irgendwie gefährlich aus.“
    “Ja, wie ein Kerl, der seine Geliebte erwürgt.“
    “Ach du!“ Axilla gab ihrer Freundin einen gespielten Klaps auf den Oberarm zur Strafe für diese Bemerkung. “Außerdem hab ich mir sagen lassen, dass das ganz reizvoll sein kann. Wenn ich mich nicht irre, warst das sogar du, die mir das gesagt hat!“
    Vettiena Capita sah gespielt verlegene drein und machte eine vage Geste. “Na, wenn der Mann weiß, was er tut... Mein Fall ist der Kerl trotzdem nicht. Dann eher der... was ist das? Optio, glaub ich.“
    Axilla suchte die Reihen ab, ob sie den gefragten Mann fand. Diesmal runzelte sie die Stirn. “Nein, der sieht jünger aus als mein Sohn. Ist wahrscheinlich dreimal so alt, aber das Gesicht... nein.“
    “Jugend ist doch etwas schönes. Und wenn er doch ähnlich jung ist, wie er aussieht, könnte ich ihm so manches beibringen.“


    Und so ging es kichernd und flüsternd zwischen den beiden Frauen hin und her.

  • Als die Tiere an Ort und Stelle waren, begann der Petronier laut das Opfergebet zu sprechen:
    „O Iuppiter Invictus, Custor Urbis! O Mars Pater Militum! O Victoria!
    Ihr führt uns allzeit in die Schlacht und verleiht uns beständig den Sieg! Diese Männer, die hinter mir stehen, dienten zu eurem Ruhm zwanzig Jahre zum Schutz der Stadt! Wie du, Iuppiter Custos Urbis, jeden Fluch von uns abwendest, so wendeten sie jeden Feind Roms von unseren Mauern ab! Unter deiner Vaterschaft, Mars Pater Militum, kämpften sie gegen Mörder, Räuber und alle Menschen, die der Ruhe und Ordnung der Urbs widerstreben! Unter deiner Ägide, Victoria, überwanden sie alle Gegner, ohne ihr Leben opfern zu müssen!“

    Eines an dieser Zeremonie entsprach zumindest der Realität - diese Soldaten hatten ihren Job gut gemacht und es geschafft zu überleben. Das war schon eine gewisse Anerkennung wert, selbst wenn sie eher den Soldaten als irgendwelchen Göttern gelten sollte!
    „Zum Dank für euren Segen und Schutz bringen wir euch heute gerechte Opfer dar:
    Iuppiter, nimm diesen dir geweihten Widder!
    Mars, nimm an diesen dir geweihten Widder!
    Victoria, nimm an dieses dir geweihte Schaf!
    Nehmt an unsere Gaben als Dank und zu unserem Wohl!“

    Auch dieses Gebet wurde mit erhobenen Armen gebetet, dann sah der Petronier zu Tieo Furius und den anderen beiden Soldaten, die ein Opfertier hielten - jetzt waren endlich die Opferschlächter gefragt! Die Augen des Tribuns leuchteten bereits...

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  • Gerade tönte die Stimme des Tribunen, der das Gebet an die Götter vor dem blutigen Opfer sprach, über den Platz, als mir etwas sonderbar vorkam. So weit vorne herrschte natürlich einiges an Gedrängel, weil sich immer wieder irgendwelche Leute ihren Weg für eine besser Sicht bahnen wollten. Gerade wurde ich erneut von schräg hinter mir angestoßen und ich verzog mürrisch das Gesicht. Es war wirklich ärgerlich und ich war ob des Wetters schon unleidlich genug. Meine Tunika, die ich unter dem Umhang und dem Mantel trug war schon feucht geworden und ich strich nun noch einmal über ihren wollenen Stoff hinweg, als mir etwas auffiel.
    “Muckel? Hast du meinen Geldbeutel?“, wollte ich von meinem Sklaven wissen, der beide Hände unter die Achselhöhlen geklemmt hatte und mit verzogenem Gesicht da stand. Die Zöpfchen in seinem schwarzen Haar hatte sich ob der Nässe zu wirren Kringeln verzogen und es war offensichtlich, dass er gehörig durchgefroren war.
    “Was? Nein!“, erklärte er. “Ich hatte sie heute den ganzen Tag noch nicht in der Hand gehabt.“
    Ich stutze und tastete noch mal in Hüfthöhe über meinen ledernen, formschönen Gurt, an welchem das Beutelchen normalerweise hing.
    “Muckel!“, stieß ich aus und sah ihm erschrocken entgegen. Dann fuhr ich herum und sah mich um. Auch mein Sklave spähte nun hinter sich und offenbar erblickte er genau dasselbe wie ich. Ein junger Mann bahnte sich seinen Weg durch die Menge und ich war mir sicher, dass es genau der Mann war, der mich zuvor noch angestoßen hatte.
    “HALT DU BEUTELSCHNEIDER!“, krakeelte ich ihm hinterher und fuhr nun zur Gänze herum, um ihm zu folgen. Ruppig stieß nun auch ich einige Leute beiseite, wobei mir Muckel auf dem Fuß folgte. “DAS IST EIN DIEB, HALTET IHN FEST!“, forderte ich lautstark mit ausgestrecktem Arm und eindeutig zeigendem Finger die Umstehenden auf, was einige Unruhe in die Reihen um mich herum brachte.

  • Scaeva hatte den Wein in die Schale gegossen und war dann einen Schritt zurück getreten, damit der Tribun sein Wort an die Götter richten konnte. Dann wurde der Wein auf den Boden gegossen und die Opferkuchen in die Glut gelegt. Es war ein Glück, dass sie nicht verloschen war, denn inzwischen merkte der Helvetier, dass das Wasser, welches von oben herab nieselte sich an seiner Stirn gesammelt hatte und sich nun den Weg hinunter zu seinen Augen bahnte. Er blinzelte flüchtig, doch er regte sich nicht, um es einfach hinfort zu wischen. Immerhin war dies eine heilige Zeremonie, die mit der größtmöglichen Würde begangen werden sollte. Als nächstes würde das blutige Opfer folgen. Das entsprechende Gebet wurde soeben intoniert und gedanklich wollte sich Scaeva den Worten anschließen. Also schloss er kurz für einen Moment die Augen, dankte seinerseits einem jeden einzelnen Gott, der angerufen wurde und öffnete sie wieder, als der Petronier den Unsterblichen die geweihten Opfertiere präsentierte. Die Schlächter regten sich nun, und wollten bereits vortreten, als ein ferner Ruf aus den Reihen der Zuschauer zu ihm vor drang. Offenbar war im Publikum Diebe unterwegs. Scaeva trat von einem Bein auf das andere und ließ seine Blicke zu jenem Punkt schweifen, an dem ein wenig Unruhe aufgekommen war. Er atmete tief und vertraute darauf, dass sich dieses Problem schnell wieder legen würde, denn beim Opfer war Ruhe eben unabdingbar.


  • Verus bemerkte den warnenden Ruf und schaltete sofort in seinen dienstlichen Modus um. Kalt berechnend entschied er, dass er längst am nächsten am Hergang stand und sich sofort einschalten musste, auch wenn er dadurch seine Position und Zugehörigkeit verraten konnte. Mit einer erhobenen Faust deutete er zwei Prätorianern aus den Reihen an, sich ihm zu nähern und den Dieb einzukreisen, den man noch nicht klar identifizieren konnte. Doch ausgehend vom Getöse und dem Lärm war der Kreis eng genug, dass man den Mann stellen konnte. Jeder der sich jetzt schnell oder behände entfernen würde, würde gestellt werden. Zudem war das Fangen eines Diebes eine willkommene Abwechslung für den überlasteten Trecenarius, der sich gerade durch die Mengen drängte und bereits jenen kleinen Holzknüppel in fester Faust hielt.


  • Caius Ovinius Limetanus, - Ovi


    Beim Pluto musste das jetzt sein, für den Bruchteil eines Momentes stockte Ovi, ging dann aber weiter. Seinem aufmerksamen Gehör entging aber nicht die Unruhe die hinter ihm entstand. Was tun, ging in seinem Kopf vor, wenn ich weg laufe geht die ganze Aufmerksamkeit auf mich. Gehe ich aber weiter werde ich aber eingeholt und dann entdeckt man die Beute und ich bin gleich überführt. Einfach fallen lassen wäre aber auch zu auffällig.
    Ein schmallippiges Lächeln erschien auf seinem Gesicht, dass ist es doch. Kurz entschlossen wechselte er die Richtung und schob sich durch die Reihen in Richtung Opfertiere.
    Er kam ihnen langsam näher, da sah er aus dem Augenwinkel, dass links von ihm, ein leichtes Gedränge entstand. Ein Blick nach rechts, fast das gleiche Bild. Kurz entschlossen schob er sich energisch nach vorne zur Opferhandlung vor. Ovi befürchtete jeden Augenblick die Hand des Gesetzes auf sich zu spüren. Noch drei Schritte, feuerte er sich selber an. Geschafft seine Rechte klatschte auf den Kopf des mühsam ruhig gehaltenen Widders. Weiter den Nächsten dachte er und hob die Hand um auch diesen Widder zu reizen.

  • Flora drehte sich um.
    Um zu sehen was da hinter ihr los War.
    Ein Dieb?, warum könnte es nicht einfach mal ruhig bleiben ohne das gleich wieder ein Tumult entstehen musste.


    Seufzend sah sie über die Menge hinweg.
    der tumult war noch nicht bei ihr angekommen,
    dafü sah etwas ganz anderes, und dies lließ sie vor Angst erstarren.
    Ein Hand schob sich aus der in Richtung der Tiere.
    Nein durchführen es sie Bitte nicht schon wieder ein Tumult
    Diesen würde es geben wenn die Tiere nicht mehr zu halten waren und in die Menge gerieten.
    Hilflos sah sie zu den Urbanen und ihrem Cousin.
    Den jungen Furius hatte sie zu ihrem Bedauern nur kurz gesehen.


    Nervös sah sie dem nun folgenden zu.
    Weggehen kam nicht in Frage, sonst käme sie in den Tumult der sich ausbreitete noch War bei Ohr zumindest für den Moment alles ruhig.

  • Zitat

    Original von Caius Ovinius Limetanus
    Beim Pluto musste das jetzt sein, für den Bruchteil eines Momentes stockte Ovi, ging dann aber weiter. Seinem aufmerksamen Gehör entging aber nicht die Unruhe die hinter ihm entstand. Was tun, ging in seinem Kopf vor, wenn ich weg laufe geht die ganze Aufmerksamkeit auf mich. Gehe ich aber weiter werde ich aber eingeholt und dann entdeckt man die Beute und ich bin gleich überführt. Einfach fallen lassen wäre aber auch zu auffällig.
    Ein schmallippiges Lächeln erschien auf seinem Gesicht, dass ist es doch. Kurz entschlossen wechselte er die Richtung und schob sich durch die Reihen in Richtung Opfertiere.
    Er kam ihnen langsam näher, da sah er aus dem Augenwinkel, dass links von ihm, ein leichtes Gedränge entstand. Ein Blick nach rechts, fast das gleiche Bild. Kurz entschlossen schob er sich energisch nach vorne zur Opferhandlung vor. Ovi befürchtete jeden Augenblick die Hand des Gesetzes auf sich zu spüren. Noch drei Schritte, feuerte er sich selber an. Geschafft seine Rechte klatschte auf den Kopf des mühsam ruhig gehaltenen Widders. Weiter den Nächsten dachte er und hob die Hand um auch diesen Widder zu reizen.


    Als der Decimer zu Schreien begann, fuhr der opfernde Petronier unwirsch herum - er wusste, dass solches Geschrei den Ablauf des Rituals störte und das im schlimmsten Falle bedeutete, dass sie das ganze Brimborium nochmals aufführen mussten. Waren die Prätorianer heute nicht zuständig für die Sicherheit? Die machten wohl wieder einmal ihren Job nicht!


    Zum Glück - oder auch nicht - musste der Tribun nicht lange nach dem Verursacher des Tumults suchen, denn als er sich suchend nach dem vermeintlichen Dieb umblickte, entdeckte er ihn ausgerechnet mitten auf freiem Feld bei den Opfertieren, die gerade auf ihre Schlachtung warteten. Der Furier und seine beiden Kameraden schienen ihn noch nicht bemerkt zu haben.
    "Schnappt euch den Kerl!"
    befahl er den opferhelfernden Milites, die unweit der Opfertiere standen - eigentlich, um gleich das Blut aufzufangen und für die ordnungsgemäße Schlachtung zu sorgen. Das Flötenspiel verstummte.


    Die Veteranen blickten ebenfalls verdutzt durch den Regen - alles schien irgendwie durcheinander gekommen zu sein!

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  • Ich war außer mir! Noch nie hatte es jemand gewagt mich zu bestehlen und nun war es doch geschehen. Mitten in einer heiligen Handlung und derartig dreist, dass es mir die Sprache verschlug! Nichts desto trotz rief ich noch immer: “SO HALTET IHN DOCH!“ und wühlte mich so behände es mir möglich war durch die Reihen der Zuschauer. Mein Sklave war direkt hinter mir. Dass es vielleicht helfende Hände gab, die in Bälde eingreifen würden war mir nicht bewusst, denn ich war voll und ganz auf den Dieb fixiert, der sich nun seinen Weg auf die freie Fläche hinaus bahnte, um zu den Opfertieren zu gelangen.
    “Casca!“, sagte Muckel warnend und er legte mir die Hand auf die Schulter, als ich gerade im Begriff war ebenfalls auf die freie Fläche hinaus zu treten. Hinter mir wurde weiterhin gedrängelt und geschubst. Ich stand schwer atmend da und traute meinen Augen kaum. Was machte der Kerl da bei den Opfertieren? “Sei verflucht!“, grollte ich. Zum Einen wegen des Geldes und des eben nicht unerhebliches Betrages, der sich in meinem Geldbeutel befand, zum Anderen weil dieser Verbrecher sich offenbar gar nichts aus den Göttern machte. “TUT DOCH ETWAS!“, forderte ich vernehmlich und starrte dann fassungslos auf die Szenerie, die sich mir dank des Diebes bot. Das war die pure Blasphemie und eindeutig verdammungswürdig!

  • Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus


    Das letzte Ritual zum Opfer sollte nun gleich vollzogen werden. Konzentriert verfolgte Furius die Schritte des Tribuns, welcher nun das Trankopfer erbrachte, als Petronius mitten in der Zeremonie unterbrach.
    Geschrei drang nun auch ans Ohr der Furiers und riß ihn so aus der Konzentration. Ein Dieb? Cerretanus wollte sich ebenfalls umsehen doch dazu kam er nicht. Einer der Widder riß sich los und stürmte nin durch die Menge, immer den Kopf nach unten gesenkt um sich so den Weg frei zu machrn.
    Als Peteonius nun den beiden zubrüllte sie sollen den Verbrecher schnappen registrierte auch Cerretanus nun den Mann der sich dem zweiten Widder näherte. Faustus Stallius Sanga und Cerretanus regierten, so schnell es eben ging, sprangen auf den Unruherstifter zu undversuchten den Mann fest zu nehmen.


    Wenn amoi wos gscheit klappen würd dachte sich der Furier un Bezug auf die verhundste Zeremonie. “ Verfluchtes Gesindel. Soll dich der Blitz treffen.“ grunzte dem Beutelschneider zu. ....

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