Beiträge von Rediviva Helena

    Als der Augur die Unbeflecktheit des Grundstücks aussprach, konnte der Boden nun der capitolinischen Trias geweiht werden. Hierzu rief Helena Metellus zu sich, da er für den Ritus als zuständiger Magistrat für den Bau in die Weihung einbezogen wurde. Metellus trat vor und Helena erklärte ihm, dass man nun den Zeige-Ritus durchführen müsste. Metellus verstand und hatte eigens dafür einen Stein, anstatt eines Türpfostens, präparieren lassen, denn nun einige Arbeiter auf den Baugrund setzten. Dies sollte sozusagen der Grundstein des Tempelbaus auf dem Podest werden. Helena wieß Metellus an, den Stein zu berühren. Dann sollte auch Callidus etwas näher kommen, immerhin sollte er Priester werden und dies wäre 'sein' Tempel.
    Metellus und Helena zogen sich die Gewänder über den Kopf, dann berührte Metellus den Stein und mit ihm auch Helena, welche nun die Weiheformel für ein Capitol vorsprach. Metellus sprach sie nach, was ihm nicht gerade leicht fiel, immerhin durfte er keinen Fehler machen. Dann war es getan: Das Grundstück, das templum war nun der capitolinischen Trias geweiht, dies war nun heiliger Boden.


    Doch damit war es noch nicht getan. Helena wollte noch opfern um auf Nummer sich zu gehen und so musste ein Stier herhalten. Helena prüfte seine Eingweide, konnte aber nichts fehlerhaftes feststellen: Die Götter hatten das Opfer angenommen und mit dem Grundstück zufrieden.


    Letztendlich konnten sich alle an den von der Stadt gestellten Waren und am Opferfleisch erfreuen.


    Sim-Off:

    Ich handel das jetzt mal so lieblos ab, weil Metellus ohnehin schon weg ist und sich die Weihe - vor Allem durch mein Verschulden - etwas lang hingezogen hat ;) Also jetzt ist genug Platz für RPG da.

    Sie nickte zufrieden und hatte es dieses Mal sogar fertig gebracht, den Worten in vollem Ausmaß zu lauschen, ohne dass die Müdigkeit oder Schwäche sie überkam. "In Ordnung." sagte sie erst nur und ließ sich seine Worte nochmals durch den Kopf gehen, während sie ihn eingehend musterte. Dann fragte sie: "Welche Besonderheiten des Tieres konntest du bislang denn bei Iuppiter immer ausmachen?"

    Helenas Schmunzeln wandelte sich nun in ein leises Lachen. Eigentlich hätte sie ernst reagieren müssen und ihr erklären sollen, dass derlei Behandlung nicht angebracht sei, aber dafür war Helena einfach nicht streng genug. Mit einem Zwinkern meinte sie: "Ja, du hast natürlich Recht. Aber die Mehrzahl von Herrin und Herrn ist natürlich Herren." versuchte sie ihren Gedankengang zu erläutern und schüttelte auf vergnügte Art den Kopf.


    "Nun denn. Ich denke ich werde dir erst einmal den Auftrag geben, dass du meine Tochter ein weng umsorgst. Sie wird nicht mehr lange in Tarraco sein und ich wünsche, dass sie die letzten Tage ihres Aufenthaltes noch genießen kann. Wenn du möchtest, kann ich euch einander schon jetzt bekannt machen." schlug Helena vor.

    "Das alles hängt von dir ab. Hier, in diesem Haus wirst du keinerlei Ärger haben, wenn du nicht für Ärger sorgst. Dessen kannst du dir gewiss sein." meinte Helena mit einem Schmunzeln und legte ihre Hände ineinander. "Und du scheinst meine Frage missverstanden zu haben. Was erwartest du allgemein von deinen Herren? Auch von mir? Welche Behandlung und welche Art von Aufgaben würdest du am Liebsten erledigen?"

    Helena nickte nachdenklich, während sie begann, darüber nach zu sinnen, in welchem Bereich sie selbst Nantosuelta einsetzen würde. Als Leibsklavin hatte sie selbst sich schon Eretha erwählt. Eretha und für die privaten Gemächer hatte sie Freya. Vielleicht sollte sie auch ihrer neuen Sklavin die Wahl lassen. "Hm, das ist kein schönes Los." sagte sie mit ruhiger Stimme und nickte leicht, wie um ihre Worte zu unterstreichen. "Ich frage dich einfach direkt.. Was erwartest du von einem Haushalt, in dem du dienst? Was erwartest du von deinen Herren?"

    Helena lauschte seinen Worten, doch gewissermaßen strengte es sie sehr an. Die Konzentration war ihr eigentlich noch nicht wieder gegeben, seit sie ihre Vergiftung erlitten hatte, doch sie musste sich ihrem Bruder zuliebe ein wenig am Riemen reißen. Die letzten Worte waren beinahe zu einem unzusammenhängenden Text verschwommen, dennoch nickte Helena mit einem freundlichen Lächeln. "Gut, Bruderherz. War es das, oder folgt noch mehr?" wählte Helena eine Frage, die er auch als Fangfrage auslegen konnte, doch dass sie nicht besonders gut auf seine Worte achetete, sollte nicht unbedingt zu ihm durchdringen.

    Etwas an den Worten des jungen Mädchens ließ Helenas Misstrauen aufflackern. Die Worte mit der Leibsklavin gefielen ihr nicht so recht, denn es schienen keine besonders guten Erinnerungen damit verbunden zu sein. Aber Helena ließ das Thema auf sich beruhen, gewiss würden sie darauf noch später zu sprechen kommen. "Und.. warum haben sie dich verkauft? Wenn ich mir dich so betrachte und dich beobachte, kann ich weder etwas hinterhältiges noch etwas unschönes entdecken." fragte Helena mit freundlicher Stimme, während sie das Mädchen genau musterte.

    Helena schmunzelte leicht, hatte sich das junge Ding doch eben schon vorgestellt. Sie schien wirklich voller Tatendrang zu sein und möglicherweise war ihr alter Herr in der Tat schon ältlich gewesen, sodass er mit diesem Wall an Enthusiasmus nicht zurecht gekommen ist. "Nun, Nantosuelta, erzähl mir doch, was deine Aufgaben in deinem alten Haushalt gewesen sind. Ich muss ungefähr wissen, wie und wo ich dich einsetzen kann." forderte Helena ihre Gegenüber freundlich auf, ein wenig von sich zu erzählen.

    "Sehr gut. Dann werde ich den weiteren Rest so durchgehen, dass ich sehe wie du für die Prüfung bereit bist und wie ich es bisher immer getan habe." meinte Helena mit einem Lächeln und strich ihr Haar zurück. Sie war ruhiger geworden und nicht mehr das fröhliche, beinahe überdrehte Mädchen von einst, was sie zu missen begann. Aber vielleicht würde die Ehe mit Metellus sie wieder ein wenig aus dieser Ruhe heraus reißen. "Was also kannst du mir über Opferungen sagen? Sei nur ausführlich und weite unblutige wie blutige Opfer aus. Nur sprudel es nicht herunter, denn ich bin schon eine alte Frau." zwinkerte sie.

    Helena war mulmig, als sie den Enthusiasmus des Händlers bemerkte. Einzig die gute Erfahrung, die sie mit der Amazone gemacht hatte, ließ sie nicht augenblicklich zurückweichen. Für ihren Geschmack war der Germane zu groß und... zu germanisch. Dieses Volk mied sie weitesgehend, aber Minervina hatte Recht gehabt. Helena hatte ihr eine Wache versprochen und sie wusste besser, was für ein Wesen in dem Hünen steckte. Schließlich hatte Helena diesen nur im schlafenden Zustand erblickt. Plötzlich wurde es Helena mulmig. Oder hatte ihre Tochter den Giganten auch nur in dieser Situation erlebt und hatte geglaubt, dass er im wachen Zustand ebenso friedfertig aussah? Sollte dies der Fall sein, würde sie Minervina den Kopf waschen. Und dies gehörig.


    Auch ihr Blick war versteinert, während sie diese Gedanken hegte und sie beobachtete, wie die Wächter diesen Berg Fleisch, Muskeln und Knochen zu ihnen herüberschleiften. Immer ungeheuerlicher wurde ihr der Anblick. Wenn er nach Minervina greifen würde, versuchen würde, ihr etwas anzutun: Ihr Leben wäre sofort verwirkt. Aber das bisschen Ehre, dass sie keine Kinder und Frauen angriffen, mussten doch sogar Germanen haben. Immerhin hatte sie sich damals blendend mit Duccius Germanicus unterhalten. Er war auch ein gebürtiger Germane, Leif, wenn sie sich richtig entsann. Aber er war nicht wild und völlig fremd in dieser Welt. Hier zweifelte Helena sogar daran, dass Eretha mit Belenor fertig werden würde.


    "Ahm... Ja." meinte Helena noch etwas wirr, als sei sie gerade aus einem schlechten Traum erwacht. Aber würde dieser nicht gerade erst beginnen, wenn das Monstrum in der Casa angelangt war? Callidus würde gewiss nur ein resigniertes Kopfschütteln zustande kriegen. Doch gerade dieser Gedanke war es, der Helena wieder ermutigte und sie etwas sicherer nicken ließ. "Die 350 Sesterzen sind gemacht, auch wenn ich denke, dass es dieses Mal ein Geschäft zu deinen Gunsten sein wird." meinte sie und ein leichtes Schmunzeln lag auf ihren Lippen. Immerhin versprachen die nächsten Wochen wieder durchaus interessant zu werden.


    "Hat.. hat er bisher für viel Ärger gesorgt? Das würde ich gerne noch wissen, denn ich spiele mit dem Gedanken ... Nein." Helena kappte ganz rasch wieder ihre Rede, denn dann würde der Händler wohl jeden erdenklichen Ärger erfinden, den der Sklave nicht einmal wagen würde. Die Ketten konnte sie sich notfalls gewiss auch bei der Gladiatorenschule beschaffen lassen. "Wird er direkt mitgeliefert oder bringt ihr ihn zu einer anderen Tageszeit?" fragte sie also stattdessen und blickte dem Händler wieder in die geldgierigen und hinterhältigen Augen.

    Helena sah ihm mit gutgelaunter Miene entgegen. Er war anscheinend doch noch nicht völlig unpünktlich aufgebrochen und sie musste nicht unnötig lange warten. Kurz verdüsterte sich ihre Miene, aber das gute Wetter hatte die Laune der noch recht schwächlichen Helena bis ins Unfassbare gesteigert und rasch ward ihr Gesich wieder milder. "Nein, die Gesänge finden erst ab deinem nächsten Rang statt, für welchen ich dich baldigst prüfen möchte. Ich werde kurze Absprache mit der Flaminca halten und mich dann um deine Prüfung kümmern. Heute soll vorerst dein letzter Unterricht stattfinden." meinte sie gut gelaunt. "Hast du ein wenig des Codex religiosus schon drin? Und wie stets mit der Religionsfibel? Hast du gelernt?"

    Helena blickte das junge Mädchen etwas verwirrt an und dann zu den beiden bemitleidenswerten Kreaturen. Fürwahr, bemitleidenswert. Würde man ihr die Fähigkeit des Sprechens nehmen, wäre sie wohl nicht mehr lebensfähig. Sie fragte sich, was die beiden Männer angestellt haben musste, dass man ihr so etwas antat. Doch immerhin schien das Mädchen aufgeweckt zu sein und Helena nickte ihr aufmunternd zu. "Es freut mich, dich kennen zu lernen. Nenne mich ruhig Helena." Helena nahm den Beutel, den sie seit ihrem morgendlichen Einkauf mit der Tochter noch um ihre Hüfte trug, hervor und suchte den Preis heraus, 20 Sesterzen zusätzlich.


    "Gönnt euch noch einen schönen Wein oder was ihr wollt, ehe ihr zurück müsst. Ich danke euch." sagte sie mit einem Zwinkern zu den beiden Nubiern, während sie das Geld überreichte und kurz darauf die Tür schloss. "Folge mir in den Garten!"

    Gemeinsam mit ihrem neuen 'Erwerb' betrat Helena den kleinen Garten, der wie das Atrium auch in das Haus eingelassen war. "So, lernen wir uns erst einmal kennen." meinte sie freundlich. Mittlerweile war sie erfahren genug, um zu wissen, wie sie am Besten mit neuen Sklaven umzugehen hatte. "Setz dich doch."


    Helena zumindest tat es und setzte sich auf die eben noch angewiesene Bank und zwinkerte Nantosuelta aufmunternd zu.

    Helena folgte dem Blick ihrer Tochter hin zu dem Sklaven und wieder zurück zum Händler. Doch in ihrem Kopf arbeitete es und so schwankte ihr Blick wieder zum Germanen hin. Der Anblick, der sich ihr bot, war mehr als angenehm. Ein solch wildes Tier sollte sie ihrer Tochter kaufen? Einer der beiden Wächter dort stand mit hochrotem Gesicht an einen leeren Pfahl gelehnt und der andere starrte wachsam auf den Germanen hinab, der offensichtlich bewusstlos am Boden lag. Was mochte sich dort nur ereignet haben? Bei Eretha hatte sie Callidus Zweifel nicht verstehen können, doch hier würde es ihr leichter fallen. Wenn er nur dabei wäre.


    „Gut, 300 Sesterzen.“ Meinte Helena wieder an den Händler gewandt und blickte ihn mit etwas zweifelndem Blick an. Vielleicht würde der angus clavus auf ihrer Tunika ihr den nötigen Respekt von diesem Händler einbringen. Sie konnte Sklavenhändler nicht leiden und irgendwie schien es ihr, als habe Minervina diese Ihre Meinung nun ebenfalls aufgegriffen.

    „Minervina?“ rief Helena mit verwunderter Stimme und stellte sich neben die gleichgroße Tochter, welche sie an einem Stand für Sklavenhandel aufgetrieben hatte. Die Miene eben jener sagte recht deutlich aus, dass Minervina wutentbrannt war und gewiss nicht mehr leicht zu erheitern. Sie runzelte es die Stirn, wie es auch die Tochter so gut konnte, und blickte mit fragendem Blick zu dem Händler. Der niedergeschlagene Germane im Hintergrund fiel der Frau im mittleren Alter noch gar nicht auf. Was mochte hier nur geschehen sein? Dass Minervina von sich aus auf andere Menschen zuging, war eigentlich mehr als selten und dass sie dann noch diese Entschlossenheit aufwies, regte weitere Skepsis in der Mutter.

    Heute war es Helena selbst, welche die Tür öffnete, denn sie hatte erwartet, dass sie Sklavin geliefert wurde. Durch ein Gespräch auf den Märkten war hervorgegangen, dass ein Bekannter der Händlerin seine Sklavin nicht mehr wollte, der Grund war Helena unbekannt geblieben. Doch sie hatte Mitleid für die Sklavin empfunden und zudem konnte es nicht schaden, wenn sie noch ein wenig Unterstützung für die Frauen besorgte, denn Kaya war nun fort.


    Mit einem freundlichen Lächeln nickte sie den Nubiern und der jungen Frau entgegen. Sie wusste noch absolut nichts über das junge Ding, welches noch im Alter eines Mädchens zu sein schien. "Salve." grüßte sie mit gewohnt warmer Stimme und tat einen Schritt zurück. "Komm herein." An die Nubier gewandt fragte sie dann: "Wieviel war noch verlangt?"

    "Ja, das glaube ich aber auch. Ich nehme an, dass die Flavier das mit äußerst viel Missgunst betrachten, was sich zwischen auch angebahnt hat. Aber die Liebe geht eben häufig jene Wege, die sich viele nicht vorstellen können. Und wenn die Liebe berücksichtigt wird, freut es mich auch." meinte Helena mit sanfter Stimme und einem eben solchen Lächeln. Ihrer eigenen Worte sollte sie sich besser öfter erinnern. "Und wäret es nicht ihr, würde ich gewiss gegen eine Trauung auflehnen, aber ihr seid es nun einmal. Euch gebe ich meinen Segen. Ich fühle mich geehrt, dass ich die Trauung vollziehen darf."


    Helena zog kurz ein Pergament hervor, auf welchem sie die Namen Crassus' und Calpurnias verewigte. Ihren ersten Schock hatte sie soweit überwunden und nun notierte sie sich alles wichtige. "Wollt ihr auch ein größeres Opfer vollziehen oder lieber im kleinen Rahmen die Gunst der Götter erbitten?"

    "Du kannst dich aber jederzeit bei mir melden, wenn du Geld oder jede Art von Unterstützung brauchst. Dafür bin ich als Patron und Freundin da." meinte sie mit warmen Lächeln auf seine Worte hin. Er schien äußerst zuversichtlich zu sein. Und vielleicht war ihre Unsicherheit auch unberechtigt, wenn er mit solcher Zuversicht in seine Zukunft ging.


    "Ich wünsche dir alle erdenkliche Gunst der Götter für dein Vorhaben und freue mich schon sehr auf unser Wiedersehen. Man trifft sich immer zweimal in einem Leben." lächelte sie und blickte dem gefühlsbetonten Termulentus mit mildem Blick hinterher.