Beiträge von Titus Matinius Pacatus

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    Avianus: "Überlege es dir noch einmal. Was ich tun kann ist dir meine Ersparnisse zu überlassen damit du nicht ganz mittellos weiterziehen musst".


    Es war langsam etwas ruhiger geworden auf dem Lagerforum. Pacatus sah sich um. Es waren nur noch drei oder vier Händler da, die auch schon damit begonnen hatten, ihre Stände abzubauen.


    "Das ist sehr großzügig von dir, Avianus. Das werde ich dir nicht vergessen. Aber, glaub mir, ich habe genug Geld, um irgendwo neu anzufangen. Lass dein Geld stecken, du wirst es irgendwann mal brotnötig brauchen, da bin ich ganz sicher".


    Nun tauchte auch ein Optio auf, der den Platz in Augenschein nahm, dann stracks zu den verbliebenen Händlern ging und auf sie einzureden begann.


    "Ich glaube, ich muss jetzt raus aus dem Castellum, Avianus. Mach deine Arbeit gut! Die Götter mögen immer ihre Hand über dich halten. Und das mit den Prätorianern erzähl ich dir nach dem Krieg. Und wenn du den alten Matinius Agrippa triffst, dann sag ihm Grüße von mir. Vale, Avianus!"

    "Über Matinius Agrippa weiß ich nicht besonders viel. Er scheint sehr zurückgezogen in Roma zu leben. Ich weiß auch nicht, wie er zu dem neuen Kaiser steht. Deshalb wäre es nicht besonders klug von mir gewesen, mit ihm Kontakt aufzunehmen, nach dem ich mal, wenn auch nur kurz, ins Visier der Prätorianer geraten war. Ich wollte vermeiden, dass er Ärger bekommt".


    Pacatus hob die Schultern: "Es sind schwierige Zeiten, Avianus, da muss jeder seinen Weg alleine gehen. Und du hast harte Arbeit vor dir, die Götter mögen dir beistehen. Da wirst du keine Zeit haben, mir zu helfen. Ich danke dir aber für dein Angebot". Er schaute sich kurz um. "Ich will nach Norden und ich werde mich erst dann wohl fühlen, wenn ich die Alpes zwischen mir und Roma habe. Weißt du, ich habe mir schon länger überlegt, ob ich mit der Sippe in Verbindung treten soll. Ich wollte das aber nicht in Roma tun. Deshalb bin ich hier vorbei gekommen. Liegt ja auf meinem Weg, oder? Blöd ist nur, dass unsre Wege jetzt in entgegengesetzte Richtungen führen".


    Er kratzte sich am Kinn und überlegte einen Augenblick. "Wenn du nach Rom kommst, kannst du ja mal bei Galeo Virginius Toxotius nach mir fragen. Das ist ein schmieriger Winkeladvokat in der Subura in Roma. Ihm werde ich schreiben, wenn ich einen Platz im Norden gefunden habe, wo ich mich niederlassen kann. Ich werde dann auch dir schreiben. Ich denke, dass die Legio Prima auch nach dem Krieg in dieser Welt noch auffindbar sein wird". Pacatus grinste: "Ich schreib dann an den Centurio Matinius Avianus".

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    Avianus: "Warum bist du nicht in Rom geblieben? Und...seit wann bist du in Rom? Hast du dich in der Casa Matinius blicken lassen? Seit Wochen habe ich keine Nachricht von meinem Onkel bekommen und befürchte nichts Gutes.


    Es war Pacatus zwar ein bißchen peinlich, aber warum sollte Avianus nicht wissen, dass die Familie eben nicht nur aus Ehrenmännern bestand. "Schau, Avianus, mein Vater, Matinius Mercator gehörte sozusagen zum ausgefransten Rand der Sippe. Er lebte zuletzt in Roma, wo ich auch aufgewachsen bin, und hat dort ein Lupanar betrieben. Also kein Wunder, dass du mich nicht kennst. Er war ziemlich streitsüchtig und als er starb, war ich erleichtert, dass ich aus seiner Patria Potestas entlassen war. Ich hab mich dann mit einem Gewürzladen zwar ehrenhaft, aber halt nur schlecht und recht durchs Leben geschlagen. Die Casa Matinia habe ich, wie du jetzt verstehen wirst, nie betreten".


    Pacatus schloss mit einem Lächeln und einem Schluck Posca diesen Teil seiner Erzählung ab. Die saure Lorke passte ganz gut zu seinen Worten. "Mir ist aber die Luft in Roma zu stickig geworden und das liegt an dem neuen Kaiser. Anstatt zu regieren, vergnügt er sich damit, eine schlimme Schreckensherrschaft zu errichten. Er hat ehrenwerte Senatoren ins Gefängnis geworfen oder in die Verbannung geschickt. Nicht mal vor den kleinen Leuten macht er halt, Pluto möge ihn strafen. Seine Prätorianer veranstalten eine fiese Hexenjagd in Roma und wer bei der Nennung des Namens 'Salinator' nicht sofort in Freudentränen ausbricht, kann sich auf Schlimmes gefasst machen. Mich haben sie auch schon schief angeguckt. Mehr aber nicht, den Göttern sei Dank. Weil ich frische Luft zum Atmen brauche, hab ich mich dann aus dem Staub gemacht".

    Struthas hatte die Klamotten besorgt und er hatte noch ein Stück weiter gedacht. Er hatte auch Fressalien zusammengekauft. Speck, geschrotetes Getreide, getrocknete Datteln, Wein und ähnliches. Er sagte, die Leute würden davon reden, dass bald große Heere aus dem Norden kämen. Und die würden wie die Heuschrecken über die Lebensmittel in der Gegend herfallen, so dass man bald auf dem Markt nichts mehr bekäme.


    Während sie aßen, kam er immer wieder auf dieses Thema zurück und begann Pacatus zu bedrängen, möglichst bald aufzubrechen. Er meinte, dass die Luft in Mantua nicht mehr rein sei. Pacatus versuchte zwar herauszufinden, wie diese Verschlechterung der Luftreinheit zustande gekommen war, aber Struthas blieb stur und schwieg.

    Pacatus stand von seinem Sitzplatz auf und stellte seinen Becher auf ein Gesims. "Ja, Avianus, ich glaube, ich bin im richtig falschen Augenblick hergekommen. Hier gehts ja zu wie in einem Bienenstock, wenn grade der Bär angeklopft hat. Wollt ihr in den Krieg ziehen?"


    Pacatus musterte den Tiro, der da vor ihm stand. Noch jung, grade mal Tiro und schon in den Krieg? Nicht besonders verheissungsvoll. Es war ja das erste Mal, dass man sich sah. "Ich weiß, wir kennen uns noch nicht. Irgendjemand hat mir geflüstert, dass in Mantua einer von unsrer Sippe bei der Legio dient. Obwohl ich sonst mit unsrer Sippe recht wenig am Hut hab, dachte ich, man kann ja mal vorbei schauen. Ich habe in Roma einen Gewürzladen gehabt, aber mir ist dort die Luft zu stickig geworden. Jetzt bin ich auf dem Weg nach Norden."

    Zeit hatte Pacatus jetzt. Bis Vetter Avianus seinen Wachdienst abgedödelt hatte, würde es noch eine gewisse Zeit und ein kleines Weilchen dauern. Er ging die Lagerstraße lang und bog dann ins Lagerforum ab. Über dem Castellum lag eine Nervosität, die man mit Händen greifen konnte. Überall wurde gepackt, Maultiere wurden beladen, Säcke lagen herum und wurden von da nach dort geschafft, auf Karren geladen oder landeten auf dem Rücken von Maultieren. Für einen Zivilisten sah es nach einem undurchschaubaren Chaos aus Schilden, Säcken, Lanzen, Männern, schreienden Centurios, Tragtieren, Zeltbahnen und viel Staub aus. Und doch wohnte diesem Durcheinander eine geheimnisvolle Ordnung inne, die letztlich dazu führte, dass alles dorthin kam, wo es hinkommen sollte. Eben die geheimnisvolle Ordnung, die das Imperium zusammenhielt.


    Auf dem Lagerforum war es etwas weniger laut, aber die Nervosität war auch hier zu spüren. Einige Händler hatten schon begonnen, ihre Stände abzubauen und um die verbliebenen Stände scharten sich die Legionäre, weil sie das eine oder andere noch in letzter Minute ergattern wollten. Dinge, von denen sie meinten, dass man sie in der nächsten Zeit unbedingt brauchen würde. Oder vielleicht bald gar nicht mehr bekommen könnte.


    Pacatus entschied sich für einen Becher Wein und warf sich in einen der gestikulierenden Haufen. Nein, Wein gab es nicht mehr. Also Posca. Her damit! Mit seiner Beute setzte er sich dann auf die Stufen einer Treppe und harrte der Dinge, die da kommen würden.

    Pacatus hatte schon die Antwort 'Na, wenns bloß hundert sind ...' auf den Lippen, da geschah das, was man nicht sehr häufig erlebt: eine unbeantwortbare Frage beantwortet sich selbst. Mit innerlichem Grinsen hörte er sich das brummige Wortgerassel des Centurios an. Muss ja sein, dachte er sich, woher soll den sonst die militärische Disziplin herkommen.


    "Salve Cousin, ich bin Matinius Pacatus, auf der Durchreise hier". Dann ließ er die Durchsuchung über sich ergehen. "Bis dann, ich geh schon mal aufs Lagerforum. Ich wünsche dir eine unterhaltsame Wache."

    Am nächsten Morgen ging Pacatus raus aus der Stadt zum Castellum. Eigentlich rechnete er nicht damit, seinen Verwandten sprechen zu können, weil ja das halbe Imperium in Aufruhr war. Und die Militärs ganz besonders. Aber, man kanns ja mal versuchen.


    Pacatus ging also an das Lagertor: "Salve, Centurio. Mein Name ist Matinius Pacatus. Ein Verwandter von mir names Publius Matinius Avianus dient hier in der Legio Prima. Ich glaube als Tiro. Kann man ihn sprechen?"

    Der Weg über die Alpes lag noch vor ihnen. Man hatte Pacatus erzählt, dass dort der Winter früh Einzug hielt, weshalb er sich hier nicht allzu lange aufhalten wollte. Dennoch wollte er hier einen Ruhetag einlegen, der für einige Erledigungen gut sein sollte.


    So bekam Struthas den Auftrag, warme Klamotten und brauchbares Schuhwerk auf dem Markt zu besorgen. Er selber würde versuchen, Einen seiner Sippe, der hier bei der Legio I diente, ausfindig zu machen.

    Sie hatten zwei Maultiere mitgenommen, die aber nur wenig zu tragen hatten. Pacatus hatte das meiste seiner Habe in Roma zurückgelassen und so kam nur das mit, was für die Reise absolut notwendig war. Struthas hatte ohnehin keinen Besitz, wenigstens nicht offiziell. Er hatte trotzdem zwei kleine Säcke halb gefüllt, die jetzt schlaff an beiden Seiten des Maultierrückens herunterhingen.


    Bis Pisae hatten sie vorwiegend Vicinalstraßen benutzt und auf Landgütern um ein Dach über dem Kopf gebeten. Die Landbesitzer oder deren Verwalter waren nicht immer begeistert, wenn sich Reisende in den oft abseits gelegenen villae rusticae blicken ließen, sodass man gelegentlich auch unter Bäumen schlafen musste. So war das Gasthaus und die Thermen in Pisae eine willkommene Abwechslung.


    Von Pisae in die Ebene des Padus führte ohnehin keine Fernstraße und deshalb ging es auch jetzt weiter auf Vicinalwegen. So kam Mantua als nächste Station für einen erholsamen Halt in Frage.


    Einwohner hatten ihnen die Taberna zum gerupften Huhn empfohlen. Sie war nicht schwer zu finden und der Wirt, der tatsächlich wie ein aus dem Hades zurückgekehrtes gerupftes Huhn aussah, hatte noch eine Kammer frei. Und auch etwas zu Essen in den Töpfen.


    Die Gaststube war halb gefüllt, zum Teil mit Soldaten. Pacatus fielen zwei Gäste auf, ein Mann und eine junge Frau, die an einem Tisch abseits saßen. Er musterte sie aufmerksam. Aber dann nahm ihn sein Essen in Anspruch, das der gerupfte Wirt auf den Tisch stellte.

    Den Kopf in die Hände gestützt, schaute Pacatus den beiden noch eine Weile zu. Ein Satz ging ihm immer wieder durch den Kopf: einen Stein über den ganzen Fluss springen lassen, so dass er drüben ankommt. Oder: von hier weg, weg aus dem stinkenden Roma. Die Zelte abbrechen und woanders wieder aufbauen.


    Er stand auf und ging nach Hause. Die Idee musste noch etwas gehätschelt werden, aber im Grunde war es das, was er tun wollte. Er musste nur noch einmal darüber schlafen.

    Die Sturheit von Struthas war ja irgendwie rührend, aber schuf eine neue Komplikation. Komplikationen waren aber genau das, was Pacatus jetzt am wenigsten brauchen konnte. Eigentlich hatte Pacatus geplant, dass Struthas das Haus während seiner Abwesenheit beaufsichtigen sollte. Daraus wurde nun nichts, aber andererseits konnte er sich jetzt auch die ganze blöde Freilassungszeremonie sparen. Dann überlegte Pacatus, ob er sein Haus, eine zweistöckige Bude mit einem winzigen Atrium, vielleicht seiner Sippe überschreiben sollte.


    Seine Sippe. Er hatte sich nie um die Sippe gekümmert. Den alten Matinius Agrippa hatte er vor Jahren einmal bei einer öffentlichen Zeremonie von weitem gesehen, das war alles. Irgendwo in Roma wohnte ein Sohn von Agrippa, aber Pacatus hatte keine Ahnung, wo das war. Im Augenblick war auch keine Zeit, da lange nachzuforschen und er wollte vermeiden, denen auch noch Ärger ins Haus zu bringen. Da musste der dicke Toxotius eben ein zweites Mal herhalten.


    Toxotius war nicht überrascht, als Pacatus wegen des Hauses nochmal bei ihm aufkreutzte. 'Du hast eine geradezu germanische Ordnungsliebe. Das habe ich an dir immer geschätzt', meinte er spöttisch. Er war bereit, das Haus zu beaufsichtigen, vor allem deswegen, weil Pacatus etwas Knete da ließ und weil er Toxotius einräumte, den Laden und zwei Kammern im Haus zu vermieten. So hatte Pacatus wenigstens einen Unterschlupf bei einer eventuellen Rückkehr in trockenen Tüchern.


    Toxotius hatte noch an etwas anderes gedacht: 'Wenn du unauffällig aus Roma rauskommen willst, geh zu Artayntes, dem Perückenhändler an der Ecke, der bringt euch für einen Batzen Kohle geräuschlos aus der Stadt'.

    Pacatus hatte heute vormittag schon ein gewaltiges Pensum hinter sich gebracht. Zuerst ließ er sich seinen Entschluss von gestern noch einmal durch den Kopf gehen. Er war sich heute morgen nicht mehr so sicher, ob seine Idee, die ihm gestern am Ufer des Tiber gekommen war, wirklich das Richtige war. Deshalb war er dann zu Virginius Toxotius gegangen, um mit ihm darüber zu sprechen. Toxotius, das war der Herr der windigen Geschäfte, eigentlich kein Mann, dem man blindlings vertrauen konnte. Pacatus war dennoch mit diesem fetten, immer schwitzenden Winkeladvokaten in einer lange währenden und vertrauensvollen Geschäftsbeziehung gestanden. Eine Verbindung, die immerhin dazu geführt hatte, dass er nicht nur auf die kläglichen Erträge seine Gewürzladens angewiesen war, sondern mittlerweile sogar einen Hauch von Reichtum sein Eigen nennen konnte.


    Der Besuch bei Toxotius erbrachte zwei Dinge. Erstens konnte Toxotius ihn an einen anderen Gewürzhändler vermitteln, der ihm die Lagerbestände seines Gewürzladens zu einem halbwegs anständigen Preis abkaufte. Zweitens erzählte ihm Toxotius, dass zwei andere Geschäftspartner, Quintius Bambalio und Siculus Severus vor einigen Tagen verhaftet und bisher nicht wieder aufgetaucht seien. Das war eine ernst zu nehmende Nachricht. Es war Zeit, Roma zu verlassen.


    Zurück in seinem Laden, hatten sie, Pacatus, sein Sklave Struthas und der andere Gewürzhändler den Laden ausgeräumt. Struthas wusste noch nichts von dem, was dahinter stand. Er musste jetzt eingeweiht werden. Pacatus bot ihm die Freilassung an, aber Struthas blieb stur. Er wollte mit.

    Der Mann am Ufer schien tief in Gedanken versunken zu sein. Als die Frau dann begann, ihm wortreich zu erklären, wie man flache Steine über das Wasser springen läßt, erwartete Pacatus, dass der Mann unwirsch auf die Störung reagieren würde. Es war merkwürdig, aber jetzt hatte die bloße Neugierde darauf, zu sehen, was da als Nächstes geschehen würde, seine sauertöpfische Laune einfach zur Seite geschoben.


    Während er sich noch Gedanken über diese Wendung seiner Gemütslage machte, sprach die Frau ihn an. Ob etwas wäre? Ja, dachte Pacatus, es gibt eigentlich genug Zeug zum lamentieren, aber innerlich sträubte sich in ihm Alles dagegen, den Ablauf dieser Szene auch nur ein bißchen zu ändern. Er wollte ja sehen, wie es weiter ging.


    "Nein", rief er ihr zu, "ich schau euch nur zu. Vielleicht schafft es ein Stein auch ans andere Ufer?"

    Pacatus war sauer. Er hatte gerade seinen Laden zugemacht und sich in einer Ecke auf einen Hocker gesetzt. Seit Wochen liefen die Dinge nicht mehr so, wie er es sich gedacht hatte. Irgendwie wehte ihm der Wind ins Gesicht, seit der neue Kaiser ...


    Nein, am Kaiser hing das nicht. Das Geschäft mit den Gewürzen war noch nie gut gelaufen. In diesem Scheissviertel hier konnte der Laden auch gar nicht laufen, weil hier sowieso nur Gesocks hauste. Auf dem Forum müsste man einen Laden haben, dachte er sich und widersprach sich gleich wieder. Quatsch, er hatte doch ein Haus mit Laden, einen Sklaven, er brauchte keine Pacht zu zahlen. War doch alles ganz ordentlich. Pacatus musste sich zwingen, seine Gedanken zu ordnen.


    Vor ein paar Tagen hatten sie ihn wieder laufen lassen, nach drei Tagen Verhör. Dabei war nichts als hundert iugera warme Luft herausgekommen. Gelangweilt hatten sie aufgegeben und ihn dann wieder an die Luft gesetzt. Seitdem hatte Pacatus schlechte Laune. Seitdem widerte ihn dieser Laden, die Gewürze und das Scheissviertel hier an. Obwohl sein Sklave Struthas in seiner Abwesenheit ganz gute Einnahmen erzielt hatte. Er klammerte sich jetzt an diesen Gedanken, um sich in eine bessere Laune zu katapultieren. Nein, das half auch nicht.


    Er sprang auf und rief nach Struthas. Der solle das Haus abschließen. Pacatus lief auf die Straße. Dann hinunter zum Tiber, er brauchte frische Luft. Etwas anderes als den verdammten Laden vor den Augen.


    Er setzte sich auf einen Stein. Unten am Ufer stand ein Mann und etwas weiter warf eine Frau einen flachen Stein über das Wasser, wie er es als kleiner Junge auch gemacht hatte. Unbeeindruckt von dem hüpfenden Stein strömte der Fluss weiter. Wie kann es hier so empörend schön sein, dachte sich Pacatus und schon widerte ihn auch das an. Alles, das Grün der Bäume, die glitzernden Reflexe auf den Wellen des Flusses, das Blau des Himmels und das Weiß der kleinen Wolken. Ja, er war sauer auf diese ganzen verdammten Schönheiten.

    Zitat

    Pacatus ist kein gültiger Cognomen. Als ähnlich hätte ich Pacarius im Angebot, oder du schaust nochmal durch die Namensliste.


    Salve,


    danke für die schnelle Reaktion. Ja, ich möchte in die Gens Matinia.
    Was das Cognomen angeht: Pacatus steht in der Liste der bürgerlichen Cognomina. Du hast wahrscheinlich bei den Gensnamen nachgesehen: dort steht nur Pacarius. Ohne Rechthaberei, ich bleibe also bei Pacatus.


    T. Matinius Pacatus