Bitte meinen Betrieb Pigmentarius/Mogontiacum freischalten.
Danke
Pacatus
Beiträge von Titus Matinius Pacatus
-
-
Zitat
Alpina: "Das ist kein frommer Wunsch für die Bürger Deiner Stadt, wenn man das so sagen darf."
Pacatus lachte vergnügt: "Als Aedil muss man sich gelegentlich auch mal mit unfrommen Wünschen zufrieden geben. Ah, danke." Er nahm den Becher und trank ihn aus. "Jetzt warte ich mal auf die gute Laune. Wenn die wirklich kommt, dann hätte ich einen Auftrag für Dich. Kannst Du den Trank auch in einer höheren Konzentration herstellen? Wir haben da einen ziemlich übellaunigen Quaestor in der Curia ..."
-
Zitat
Albin: "Da, der ist zwar nicht tief... aber es ist genug Wasser da."
Acilianus war erleichtert. Das würde helfen. "Danke. Sehr gut, ich lass jetzt die Pumpe aufstellen. Komm, wir gehen zurück zum Haus. Wenn Du Dich hier im Haus auskennst, sag mir, ob wir noch Zeug aus dem Haus rausholen können und was davon wichtig ist."
ZitatCorvinus: "Was ist hier los und wie kann man helfen?"
Gerade rumpelte ein Centurio mit einer Horde Legionäre auf den Hof und wollte wissen, wo er anpacken könnte. Acilianus brüllte durch das allgemeine Geschrei: "Siehst Du doch, es brennt, Centurio. Ich kann eine Handvoll von Deinen Männern gebrauchen, um die Pumpe aufzustellen und die Rohre zu verlegen. Hier, Laurus, zeig ihnen wie's geht."
Er blickte zu Haus hinüber, dessen Inneres wie ein Ofen brannte. Inzwischen hatte man die Pumpe in Stellung gebracht und einige Kerle warteten auf Anweisungen. Acilianus schrie: "Wasser in die Fenster, los pumpt bis Euch die Zunge raus hängt! Wenn das Feuer drinnen nachgelassen hat, reißt die Fachwerkmauern ein, bevor sie zu brennen anfangen, aber nur die Fachwerkmauern, damit wir reinkommen. Centurio, Deine Leute sollen sich Einreißhaken geben lassen und es genauso machen, wie die Fabrorer."
Dann sah er den Aedil in der Eimerkette schuften. "He, Aedil, lass das Eimerchen stehen, nimm Dir ein paar Männer und verjag die Gaffer, wir brauchen auch den Platz auf der Straße". -
Nachdem Pacatus mit Lysander die Sache mit den bröckelnden Mauern erledigt hatte, wollte er nochmal über das Forum talpen, um ein bißchen nach dem Rechten zu sehen. Da kam er aber an der funkelnagelneuen Taberna Medica Alpina vorbei und dabei fiel ihm ein, dass Alpina ihn ja eingeladen hatte. Also, rein in den Laden.
An der Tür stieß er fast mit Octavena zusammen, die mit einigen Kräutlein gerade den Laden verließ. "Salve, Petronia Octavena, heute schon geniest?" Er wartete die Antwort gar nicht ab und betrat den Laden.
"Salve, Susina Alpina, wie laufen Deine Geschäfte? Eigentlich müsste man Dir wünschen, dass es viele kranke Mogontiner gibt, damit Du sie kurieren kannst."
-
Pacatus überlegte einen Augenblick. Klar, die Sache musste im Ordo besprochen werden. Innerlich kam in ihm ein leises Gekicher auf, denn die Decuriones mochten sich streiten, wie sie wollten, die Sache duldete keinen Aufschub: je länger man sich im Ordo herumstritt, desto größer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass den Decuriones die Decke auf den Kopf fiel. Herrlich, was sich die Götter da ausgedacht hatten!
Pacatus fragte bei Lysander noch ein paar bauliche Details ab und meinte: "Hm, ich mach mal einen Bericht an die Duumviri und wenn die es nicht in den Ordo bringen, dann mach ich's." Er nahm einen Papyrus und begann zu schreiben.
RENUNTIATIO
Bericht über die Untersuchungen der Bausubstanz städtischer Gebäude durch den Architekten Lysander
Nach den Feststellungen des Architekten Lysander sind bei zwei städtischen Gebäuden in Mogontiacum Sanierungsarbeiten vonnöten:
I. Augustalium
Die Bausubstanz selbst ist noch in Ordnung. Nötig wäre ein neuer Anstrich und die Erneuerung, eventuell auch der Austausch einiger Steinfiguren, was in diesem Fall auch ein Gebot der Dankbarkeit gegenüber dem Kaiser wäre. Aus Sicherheitsgründen sollten unbedingt alle abgenutzten Treppenstufen des Tempels durch neue ersetzt werden.II. Gebäude der Curia
Die Fundamente, welche die Wände der Aula (Sitzungssaal des Ordo Decurionum) tragen, weisen gravierende Schäden auf. Dies hat dazu geführt, dass diese tragenden Wände sich um zwei bis vier digiti abgesenkt haben. Die Wände der angrenzenden Gebäudeflügel sind bis auf ihre Nahtstellen zur Aula nicht davon betroffen. Die Ursachen für die Schäden an den Fundamenten sind nicht bekannt. Deshalb sind die Fundamente selbst und der Baugrund vor Beginn irgendwelcher Baumaßnahmen genauestens zu prüfen.Die Absenkung der Fundamente ist zur Zeit noch im Gange. Sie wird, sobald sie einen Betrag von acht bis zehn digiti überschreitet, dazu führen, dass der Gebäudeteil der Aula nicht mehr standfest sein wird. Augenblicklich besteht aber noch keine Einsturzgefahr.
Ein Abriss und Neubau der Aula und der betroffenen Achsen der angrenzenden Gebäudeflügel erscheint in dieser Situation unumgänglich.
T. Matinius Pacatus
Aedil"Hab ich das so richtig aufgeschrieben?"
-
Pacatus schlenderte mal wieder über das Forum und ließ seine Äuglein umgehen. Da war einer, der hatte so wenig Platz zum Nachbarstand gelassen, dass bloß noch ein Halbverhungerter durchgepasst hätte. Er ging zu dem Stand, schaute den Händler scharf an und deutete auf den schmalen Durchgang: "Rück deinen Stand mal ein bißchen zur Seite, wenn da mal ein gut genährter Kunde durch will, dann quietscht es". Der Händler antwortete mit einer weitschweifigen Erklärung darüber, weshalb das so und nicht anders sein können müsste, aber Pacatus meinte nur: "Los, fang an mit dem Wegrücken!"
Er ging weiter und sah einen Stand, der mit einer dichten Menschenmenge umlagert war und von dem ab und zu Gelächter und lautes Gerede herüberkam. Er stellte sich dazu und reckte sich auf seine Zehenspitzen. Aha, ein Hütchenspieler. Pacatus wusste, dass man die meisten Leute hier leicht betuppen konnte, aber wenn sie es dann merkten, gerne die Fäuste sprechen ließen. Es war so klar wie Erbsensuppe, dass, wenn mal einer seine Fäuste fliegen ließ, die anderen dann sogleich mitmischen wollten. Und blitzartig ratzfatz hatte man eine hübsche Klopperei auf dem Forum von Mogontiacum.
Er drängelte sich etwas nach vorne, verschränkte seine Hände auf dem Rücken und schaute sich die Szene erst mal an.
-
Die Gaffer waren viel zu lange nur damit beschäftigt gewesen, ihre Mäuler aufzusperren bis endlich irgendwer mal auf die Idee gekommen war, das Collegium Fabrorum zu alarmieren. Er rannte hinunter in den Vicus Navaliorum, um den Magister des Collegiums, den Acilianus Largus aus dem Haus zu trommeln, während ein anderer ebenfalls im Vicus Navaliorum den Aedil aus den Federn holte.
Nachdem Acilianus seine Leute zusammengeholt hatte, war es nicht schwierig, den Brandherd zu finden, denn man brauchte nur dem Feuerschein zu folgen. Vor dem Anwesen der Duccii angekommen, mussten erst mal die Gaffer verjagt werden. "Macht Platz, ihr Tranfunzeln, wir müssen hier durch!"
Man hatte Eimer, Leitern, Stangen, Decken, Körbe, Schwämme, Besen und Einreißhaken dabei. Sogar eine Spritze und eine Kolbenpumpe wurde herbeigeschleppt. "Habt iht hier einen Teich mit ausreichend Wasser?" rief Acilianus den schon fast erschöpften duccischen Brandbekämpfern zu. Es sah mit dem Haupthaus schon nicht mehr allzu gut aus, deshalb schickte er erst mal einen Trupp mit Einreißhaken vor, um besser an den Brandherd zu kommen.
Dann schickte er einen weiteren Trupp mit nassen Decken zu den strohgedeckten Hütten im Hros der Duccier, auf dem sich inzwischen ein Funkenregen ablud. Jetzt kam auch Pacatus atemlos herangetrabt. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich irgendwo in die Reihe der Helfer einzuordnen und mitzumachen.
-
Pacatus hatte sich, angetan mit seiner besten Toga bei den Magistraten aufgestellt. Es war tatsächlich seine beste Toga, denn er hatte nur eine. Als er auf den Platz kam, der schon mit viel Volks angefüllt war, warf er dem Quaestor einen wütenden Blick zu und wünschte sich, dass die Götter bei Gelegenheit der anstehenden Opfer den Quaestor mit einer geistesfördernden Eingebung beschenken könnten. Dann aber wurde ihm sogleich bewusst, dass dies ein ungerechter Wunsch war, denn auf diesem Platz hier befanden sich mit Sicherheit eine Menge Leute, die dies ebensogut vertragen könnten.
Dann ging aber ein Gemurmel durch die Menge. Es galt der Ankunft des Legatus Augusti, der gerade eingetroffen war. Pacatus widmete sich jetzt dem Geschehen auf dem Platz.
-
Pacatus konnte sich vor Lachen kaum halten. "Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie einen freigiebigen Quaestor gesehen. Du vielleicht?"
Aber der Gedanke, dass man als Municipium kaum mit einem mickrigen Curalein auskommen könnte, war ihm auch schon durch den Kopf geschossen, wobei er aber keinesfalls an einen Prachtbau zu denken wagte.
"Jetzt sag mal, das mit den Fundamenten, ist das Pfusch am Bau oder hat man vergessen, den Untergrund richtig zu untersuchen?"
-
Pacatus hörte sich ganz versonnen den Sprech seines Patrons an. Zugegebenermaßen wurzelte seine Versonnenheit nur anfänglich in den dessen Worten, war dann aber ganz übergangslos von dem Anblick einer vorbeigehenden Mogontinerin gekapert worden. Als er gedanklich wieder zu dem Gespräch mit seinem Patron zurückgekehrt war, runzelte er die Stirn.
"Beim Hades, wozu haben wir eigentlich die Duumviri? Meinst Du nicht auch, dass die Burschen gelegentlich mal ihre Birne anstrengen und eine Vorlage aus ihrem werktätigen Magistrat kritisch beäugen sollten? Ich weiß, ich weiß, Denken kostet Kraft und manchmal ist die grade um die Ecke. Zweitens, und auch diesmal beim Hades, ist es denn nicht die Aufgabe der Duumviri, einem Quaestor auf die Finger zu hauen, wenn er bloß rumschlenzt? Na gut, ich geh jetzt also zum Quaestor, hau ihm auf die Finger und sag ihm, dass das eigentlich dienstwegmäßig, Tschuldigung, von den Duumviri hätte kommen müssen oder sollen. Wie findest Du das?"
"Oder ich geh in den Ordo, leg denen meinen Entwurf hin und sag, Tschuldigung, aber die Duumviri haben keine Ahnung, was da drinsteht. Ich hör jetzt schon Plutos dröhnendes Gelächter, wenn er sagt, 'seht her, das ist das Municipium von Mogontiacum, wie es leibt und lebt'."
-
Pacatus kratzte sich ausgiebig am Kopf. "Mmh, ja, ich will nochmal den Eselsweg einer Wahl durchwandern. Da drüber muss ich aber nochmal mit den Duumviri reden."
Er fingerte noch ein paar Krümelchen seiner Stulle zusammen, schob sie sich in die Backe und hob die Schultern. "Ob das in der nächsten Amtszeit dann auch über die Bühne geschubst werden kann, wissen die Götter. Nachdem Petronius Crispus mit der Stadterhebung aus Roma zurück ist, stehen uns, na sagen wir, recht tumultäre Zeiten bevor."
Und dann die nassen Füße, beim Hades, der Quaestor hatte sich bis jetzt noch kein bißchen gemuckst. "Weißt Du, Patron, das Ding ist ja beschlossene Sache, ordomäßig wenigstens. Die Decuriones haben ja den Quaestor beauftragt, die Höhe des Zolls festzusetzen, mit dem wir die Kröten für das Vorhaben zusammenkratzen wollen. Zu dumm, dass sie dem Quaestor keinen Termin hingeknallt haben. Unerfreulich, würd ich sagen. Ich hab mir anfänglich überlegt, ob ich mich für das Amt des Quaestors zur Wahl aufstellen lassen soll. Dann könnte ich ja das Ding vom Tisch kriegen, falls ich gewählt werde. Aber ich hab mich dann doch dafür entschieden, noch mal den Aedil zu machen, um mit der neuen Marktordnung die Straßen zu fegen."
Pacatus grinste fröhlich.
-
So manche Vorgänge verschwinden manchmal aus dem Blickfeld und tauchen dann irgendwann mit einem kurzen *plopp* wieder auf. So auch hier. Pacatus lachte kurz auf.
"Ach ja, das war ja noch ein Auftrag, den ich zu meiner Zeit als Scriba aufgedrückt bekommen habe. Eigentlich hätte ich dafür sorgen müssen, dass ein anderer Scriba das übernimmt. Aber jetzt hängt's halt an mir. Und so muss sich eben der Aedil dafür Zeit nehmen. Am besten, wir gehen rüber in mein Officium, da können wir in Ruhe drüber reden. Komm mit, Lysander."
-
Im Officium des Aedilen angekommen, bat Pacatus seinen Besucher, Platz zu nehmen. Er stellte eine Karaffe und zwei Becher auf den Tisch.
"Nimm Dir ein paar Schluck verdünnten Wein und dann lass uns mal sehen, wo uns bald die Decken auf den Kopf fallen werden, Lysander."
-
Genau besehen, wäre es natürlich dienstwegmäßig gepflegter, wenn der Entwurf eines Edictums vom Chef der Magistrate dem Ordo vorgelegt würde, dachte sich Pacatus. Außerdem sollten die Duumviri sich ja auch mal den Kopf drüber zerbrechen, ob der pacatische Entwurf in Ordnung war. Patzermäßig gesehen. Aber da gab es noch andere Stolpersteine.
"Tja, meine Amtszeit geht bald zu Ende und dann werde ich nicht mehr im Ordo Decurionum sitzen, meine Herren," bemerkte Pacatus lächelnd. "Selbst wenn ich mich nochmal zur Wahl stelle, ist ja nicht gesagt, dass ich die auch gewinne, oder? Und wenn ich mir angucke, was da an Festvitäten in der nächsten Zeit auf uns zukommte, denke ich, dann wird der Ordo sowieso nicht schon heute nachmittag dazu kommen, sich mit der Sache zu beschäftigen".
Pacatus rieb sich das Kinn und legte den Kopf schief. "A propos Wahl, ich wollte da auch gleich mal mein Interesse anmelden. Zuerst hatte ich ja an den Quaestor gedacht, aber eigentlich hat mir die Zeit als Aedil ziemlich Spaß gemacht, so gesehn hab ich mich entschieden, mich nochmal als Aedil zur Wahl zu stellen. Natürlich nur, wenn Ihr nichts dagegen habt, meine Herren".
-
Pacatus nahm noch einen kräftigen Schluck und wischte sich mit dem Handrücken die Tropfen aus seinem spärlichen Bartgewächs.
"Nein, wo denkst Du hin, Patron. Ich werd das Ding erst mal den Duumviri hinlegen, und zwar heute noch. Die sollen dann entscheiden, ob sich der Ordo damit beschäftigen soll. Wenn ich das an ihnen vorbei in den Ordo bugsiere, dann sind sie eventuell beleidigt, meinst Du nicht auch?"
-
Die Scrbae hatten fleißig gepinselt und dann Pacatus den ersten Entwurf seiner Marktordnung auf den Tisch gelegt. Pacatus hatte das Geschreibsel nochmal durchgelesen und fand keine Fehler mehr. So ging er zu den Duumviri und legte ihnen seinen Entwurf vor.
"Salvete, Ihr Duumviri. Ich bin nach einigem Hin und Her doch noch mit der Marktordnung fertig geworden. Ich bitte Euch, schaut Euch das noch mal an und werft es dann in den Rachen des Ordo Decurionum".
Er legte sein Produkt auf den Tisch.
ENTWURF EINER MARKTORDNUNG FÜR DIE CIVITAS MOGONTIACENSISI. Handel
(1) Handel im Sinne dieses Edictums ist das öffentliche Feilbieten und der öffentliche Verkauf von Waren.
(2) Jeder römische Bürger und jeder Peregrinus ist berechtigt, Handel zu betreiben.
(3) Handel darf nur auf Marktplätzen und in Tabernae stattfinden.II Marktplätze
(1) Hauptmarkt ist das Forum im Vicus Apollinensis. Zu diesem Hauptmarkt gehört auch die Basilica.
(2) Vicinalmärkte bestehen auf den Marktplätzen der folgenden Vici: Vicus Navaliorum, Vicus Salutaris, Vicus Victoria, Vicus Novus, Vicus Britannicus und der Marktplatz in den Canabae Castellae.
(3) Jeder zum Handel Berechtigte kann auf diesen Märkten einen Marktstand betreiben. Händler, die nicht in der Civitas Mogontiacensis ihren Sitz haben, können nur auf dem Hauptmarkt oder auf dem Markt des Vicus Navaliorum Marktstände einrichten.III. Tabernae
(1) Jeder zum Handel Berechtigte kann eine Taberna betreiben oder verpachten.
(2) Jeder zum Handel Berechtigte kann städtische Tabernae in den Magazinen der Basilica anmieten und nutzen.IIII. Marktzeiten
(1) Die Marktzeit erstreckt sich von der zweiten bis zur neunten Stunde. Tabernae außerhalb der Basilica können ihre Öffnungszeiten auch in die Nacht ausdehnen, wenn sie für ausreichende Beleuchtung sorgen.
(2) Am Tag nach den Nundinae findet in der Basilica kein Markt statt. Die Duumviri können bei Bedarf jederzeit den Markt in der Basilica schließen, wenn sie dies neun Tage vorher bekanntgemacht haben.
(3) An den Nundinae ist ein Drittel des Forums im Vicus Apollinensis vor dem Capitolium für die Marktstände der Bauern und den Viehmarkt reserviert.V. Größe der Marktstände
(1) Jeder Marktstand darf eine Breite von höchstens 20 Fuß und eine Tiefe von höchstens zwölf Fuß haben.
(2) Zwischen den Marktständen muss ein Durchgang von sieben Fuß und vor den Marktständen eine Gasse von 15 Fuß freigehalten werden.
(3) Die Pferche auf dem Viehmarkt dürfen höchstens 40 Fuß im Geviert betragen. Dazwischen sind Gassen von 15 Fuß freizuhalten.VI. Größe der Tabernae
(1) Der Verkaufsraum einer Taberna muss eine Breite von mindestens 15 Fuß und eine Tiefe von mindestens zwölf Fuß haben.
(2) Die Fläche unter dem Porticus vor der Taberna ist von jedweder Nutzung für Handelszwecke freizuhalten.VII. Gebühren
(1) Für die Genehmigung eines Marktstandes wird eine Gebühr von fünf Sesterzen erhoben. Die Genehmigung gilt für drei Monate und zwar sowohl für die Vicinalmärkte als auch für den Hauptmarkt.
(2) Für die Genehmigung einer Taberna wird eine Gebühr von zehn Sesterzen erhoben. Die Genehmigung gilt für Jahr. Will der Betreiber einer Taberna zusätzlich einen Marktstand eröffnen, wird eine Gebühr von 20 Sesterzen erhoben. Diese Genehmigung gilt für drei Monate.
(3) Der Pachtzins für eine städtische Taberna in der Basilika beträgt 40 Sesterzen pro Jahr. Eine Gebühr für die Genehmigung wird hierbei nicht erhoben.
(4) Für Marktstände und Pferche des Bauern- und Viehmarkts werden keine Gebühren erhoben, sofern die Betreiber für die Reinigung der Flächen Sorge tragen. Andernfalls ist der Aedil berechtigt, eine Reinigungsgebühr zu erheben.VIII. Sicherheit
(1) Jeder Betreiber eines Marktstandes oder einer Taberna hat drei Eimer Wasser mit einem Mindestinhalt von jeweils zwei Congii vorzuhalten.
(2) Während der Marktzeiten ist jeglicher Verkehr von Karren und Kutschen auf dem Marktgelände verboten.VIIII. Verstöße
Verstöße gegen diese Marktordnung werden mit einem Strafgeld von mindestens 20 Sesterzen und höchstens 200 Sesterzen geahndet. Im Einzelfall legt der Aedil die Höhe des Strafgelds fest. Dagegen kann bei den Duumviri Widerspruch eingelegt werden. -
Boduus ...
hatte mal wieder in der Poststelle nach neuer Post geguckt und siehe da, da war tatsächlich etwas angekommen. Es war von Petronius Crispus aus Roma und an die Duumviri adressiert. Boduus ahnte, dass dies eine oberwichtige Nachricht sein könnte und rannte in das Officium der Duumviri."Salvete Duumviri, da scheint wichtige Post aus Roma angekommen zu sein. Hier."
[FONT=cataneo bt, amaze]
Duumviri - Mogontiacum
Legatus M Petronius Crispus Duumviri i.d. s.
Hiermit melde ich mich aus Rom, wo unsere Gesandtschaft zum Kaiser vorgelassen wurde. Wir haben ihm unsere Glückwünsche zum Regierungsantritt samt der Geschenke ordnungsgemäß überreicht. Im Gegenzug hat er uns die Erhebung zum Municipium unter dem Titel Municipium Cornelium Mogontiaciensis mündlich zugesagt und angekündigt, die offizielle Erhebung an den Kalenden des Martius (1.3.2014) durch den neuen Legatus Augusti pro Praetore M Vinicius Hungaricus vollziehen zu lassen.
Unsere Lex Municipalis wird noch von der kaiserlichen Kanzlei geprüft, weshalb unsere Gesandtschaft hier in Rom wartet, bis diese Sache geklärt ist. Trotzdem bitte ich darum, die Vorbereitungen für das Fest anlässlich der Verleihung des Stadtrechts schon in die Wege zu leiten. Wir haben dem Kaiser versprochen, zu seinen Ehren ab sofort jährlich Spiele abzuhalten (was dieses Jahr vermutlich ein bisschen kurzfristig wäre). Wir hoffen, dass wir Mogontiacum noch rechtzeitig zu dieser Feier erreichen.
Außerdem möchte ich bereits hervorheben, dass der Senator Titus Duccius Vala sich besonders für unsere Erhebung engagiert hat. Ich möchte deshalb vorschlagen, ihn offiziell zu unserem Stadtpatron zu ernennen. Dies kann aber nach unserem ausführlicheren Bericht bei unserer Rückkehr geklärt werden.
Pro Legatione
[/FONT]
-
Pacatus kam mit ein paar Tabulae in der Hand ins Officium der Scribae. Sie sollten den ersten Entwurf der Marktordnung ins Reine schreiben, damit er sich nochmal drüber her machen konnte. Beinah wäre er an der Tür mit Lysander zusammengeprallt.
"Salve Lysander! Du wirst doch nicht wegen der bröckelnden Mauern in Mogontiacum hier hereinschneien? Oder wie?"
-
Diese kleinen Unterbrechungen taten manchmal richtig wohl, vor allem dann wenn sie von einer hübschen jungen Frau verursacht wurden. Pacatus war nämlich bei seiner Arbeit an einem kaum entwirrbaren Knoten angelangt, weshalb er auch zum Fenster hinausgeschaut hatte. Darauf hatte dieser verdammte Boduus auch anspielen wollen, mit seiner Bemerkung über das 'Augenleiden'.
"Gern geschehen, Alpina. Es hat Dich deshalb kein As gekostet, weil über eine Gebührenordnung für Bewilligungen noch nicht entschieden ist. Du hast einfach Glück gehabt, dass wir in diesem Fall an den Verwaltungsakt 'Bewilligung' nicht auch noch einen weiteren Verwaltungsakt 'Entgegennahme einer Gebühr' dranhängen mussten. Das hätte die Bearbeitungszeit dann natürlich gewaltig verlängert. Aber wir arbeiten feste daran, diesen Mangel auszuwetzen."
Er nahm das Säckchen mit dem Kräutergemisch entgegen und wog es in seiner Hand. "Oh, ich danke Dir vielmals. Das ist also die Geheimwaffe gegen die Schnieferei? Vermutlich ist das exakt das, was wir hier brauchen, denn im Winter kann man bei Besprechungen manchmal wegen dem Gehuste kaum ein Wort verstehen, vor allem, wenn der Redner vor lauter Heiserkeit kaum noch ein flüsterndes Gekrächze absondern kann. Wie auch immer, ich danke Dir auch für Deine Einladung und werde gerne kommen."
-
Boduus schniefte verstehend.
"Ja, richtig, junge Frau. Die meisten Römer heulen ja Rotz und Wasser, wenn sie nach Germanien müssen. Und unser Aedil ist ja auch so einer. Ich meine Römer. Aber er ist in seinem Officium dahinten. Komm, ich bring Dich dahin."