Nach der Vereidigung ging Pacatus hinüber zur Curia. Er ging ins Officium der Scribae, quatschte noch ein bißchen mit Boduus und räumte sein Schreibpult. Boduus ließ es sich nicht nehmen, ihm weitläufig und wortreich zur gewonnenen Wahl zu gratulieren. Dahinter verbarg sich, wie Pacatus sogleich witterte, die Absicht von Boduus, im Rahmen einer Wahlfeier kostenfrei an ein paar Bierchen zu kommen. So sei es, sagte sich Pacatus und lud ihn und die anderen Schreiber in eine der Kneipen von Mogontiacum ein. Dann raffte er seinen Krempel zusammen, vergaß auch nicht die sechs Stapel Wachstäfelchen einzupacken und nahm sein neues Officium in Besitz.
Dort breitete er seine Papyri auf dem Tisch aus, stützte sich auf seine Ellenbogen und überlegte, womit er sein Aedilat beginnen sollte. So eine Amtszeit war schnell herum, das hatte er im Amt des Magister Vici schon bemerkt. Kaum hatte man mit irgendwas angefangen, da ging schon wieder der verdammte Wahlkampf los.
Uferstraße, Bauschäden, Marktordnung. Eigentlich war es ja die Marktordnung, die einen Aedil was anging. Um die Uferstraße konnten sich die Duumviri und der Quaestor kümmern, ebenso um die bröckelnden Mauern der städtischen Gebäude. Bei letzterem fiel ihm ein, dass ja eventuell die mogontinische Delegation beim Kaiser die Erhebung Mogontiacums zum Municipium herausleiern könnte. Dann würde es natürlich nicht gut aussehen, wenn bei den Feierlichkeiten irgendjemand von herabfallendem Putz getroffen würde. Er beschloss, einen der Duumviri mal daran zu erinnern.
Also Marktordung. Pacatus stand auf, ging ans Fenster und schaute hinaus.