Beiträge von Titus Matinius Pacatus

    Hallo Ictis,
    die Würdenträger von Mogontiacum mussten sich in Deinem Fall noch bei ein paar Bierchen im Ratskeller die Köpfe heiß reden. Nun ist man auf die Idee gekommen, dass Du mir assistieren kannst. Ich bin zwar bloß der Magister Vici (von einem Vicus, der als die zweitmieseste Gegend von Mogontiacum gilt), aber ich hab trotzdem einiges zu tun. Komm also rein und schufte!
    Mach's also kurz: Irgendwer (denk Dir was aus) liefert Dich in der Curia, im Officium der Scribae, ab und dann können wir anfangen.
    Pacatus

    Ok, wenns ein Zeitungsformat wird, dann müsste man aber auch Rubriken haben. Beispielsweise Kurzmeldung, Kommentar, Bericht, Korrespondentenbericht. Davon hängt ja auch die Länge des Textes ab (die möglicherweise von der Redaktion vorgegeben werden kann).
    Ich bin bereit, Korrespondentenberichte aus Germania Superior zu liefern, auch wenn ich weiß, dass das von der Redaktion angefordert werden kann, wenns dort grade mal brennt. Recherche kann ich garantieren, da Germania Superior recht überschaubar ist.
    Pacatus

    Mit der Frage nach den Kosten hatte Pacatus fest gerechnet und sich deswegen dazu auch ausgiebig die Birne zermartert. Blödsinnigerweise waren die Kosten horrend hoch. Den Decuriones würde das grade mal so gut schmecken wie Kuhscheiße, nämlich gar nicht.


    "Verehrte Decuriones, die Frage nach den Kosten hat mich auch beschäftigt und ich kann dazu folgendes sagen: für die Erhöhung der Uferstraße müssen nach meiner Schätzung knapp 23000 Tagwerk angesetzt werden. Bei Einsatz von Taglöhnern ergäben sich damit Kosten von rund 45000 Sesterzen."


    Pacatus schaute in die Runde, aus der ihm erwartungsgemäß ein augenblickliches gemeinsames Erbleichen entgegenschlug. Er hob die Hände und fuhr fort.


    "Bei diesem Preis ist mir auch der Schreck in die Glieder gefahren, werte Decuriones, aber ich denke, dass man die Kosten durchaus noch senken kann, zum Beispiel, wenn man Sklaven einsetzt. Und ich bin der Meinung, dass ja nicht nur die Civitas an diesem Projekt interessiert ist, sondern vor allem auch der Handel. Und wer ein Interesse daran hat, muss auch Kosten übernehmen. So gesehen glaube ich, dass Mogontiacum ein solches Vorhaben durchaus stemmen könnte."


    "Ich habe gleichwohl nach billigeren Lösungen Ausschau gehalten. Wenn man also statt der Uferstraße die derzeit etwas enge Straße direkt vor der Stadtmauer ausbauen würde, könnte man die Kosten auf gut ein Drittel reduzieren, sodass wir mit vielleicht 17000 Sesterzen davonkämen. Die Straße müsste um zwei Fuß verbreitert werden und braucht unbedingt eine festere Decke. Weil sie insgesamt höher liegt als die Uferstraße, muss man sie nur auf einer Länge von knapp einem Stadium um drei Fuß erhöhen. Damit wäre auch das - allerdings recht geringe - Problem der verschütteten Hauseingänge vom Tisch, das du, verehrter Duccius Marsus angesprochen hast. Ganz entschieden würde ich jedoch vom Bau einer Kaimauer abraten, denn dies würde die Kosten ins Uferlose treiben."


    So weit, so gut. Jetzt konnten die Decuriones sich mit Eifer der Debatte um das Ja oder Nein und um die Kostenverteilung widmen. Pacatus setzte sich erstmal.

    Pacatus wurde sich mit einem leichten Schrecken bewusst, dass es jetzt kein Zurück mehr gab, nachdem er um das Wort gebeten hatte. Wie nicht anders zu erwarten, führte der leichte Schrecken dazu, dass ihm die Worte, die er sich in Gedanken wieder und wieder zurechtgelegt hatte, nun gänzlich entfallen waren. Aber, scheiss drauf, er hatte die schlafenden Hunde geweckt und jetzt musste er zusehen, wie er mit ihrem Gebell fertig werden würde.


    "Werte Decuriones, die Schwierigkeiten, die im Vicus Navaliorum bei Hochwässern auftreten, sind vielleicht dem einen oder anderen von Euch bekannt." Dieser etwas nichtssagende Satz verschaffte ihm einen kurzen aber wertvollen Zeitgewinn.


    "Ich will aber trotzdem die Situation kurz erläutern. Bei fast allen Hochwässern des Rhenus wird die Uferstraße überschwemmt, die vom Stadttor am Ende der Via Praetoria, wir nennen es Hafentor, zum Handelshafen führt. Dass die Vicani, die entlang dieser Uferstraße wohnen, dann nasse Füße bekommen, ist dabei nicht mal das primäre Problem. Vielmehr ist ihnen dann der Zugang zur Stadt abgeschnitten und, was mindestens eben so wichtig ist, die Handelsstadt Mogontiacum hat keinen Zuweg mehr zu ihrem Hafen. Bisher hat man sich mit lausigen Alternativen beholfen, indem man die Transporte durch die Canabae über elende Feldwege geschickt hat oder über die kleine Straße, die parallel zur Uferstraße direkt unterhalb der Stadtmauer zum Hafen führt. Für Schwertransporte mit Ochsengespannen sind beide Alternativen völlig ungeeignet und bislang sind diese Wege regelmäßig durch liegengebliebene Gespanne dann auch blockiert worden. Das Widersinnige dabei ist, dass der Hafen selbst bei den meisten Hochwässern funktionsfähig bleibt, weil man dort die Uferstraße beim Bau der Kaimauern hoch genug aufgeschüttet hat."


    Na, läuft doch, sagte sich Pacatus und wie es schien, hörten die Decuriones auch zu. Dass da hinten in der Ecke auch einige der hohen Herren miteinander tuschelten, störte ihn zwar etwas, aber das sind eben die unvermeidlichen kleinen Sauereien, die auch die Götter niemals verhindern können.


    "Ich möchte, mit Eurer Erlaubnis, einen Vorschlag zur Lösung dieses Problems machen. Wie ich beim letzten Hochwasser gesehen habe, wurde die Uferstraße zumeist drei Fuß hoch überflutet. Wenn man die Straße auf einer Länge von dreieinhalb Stadien oder 440 passus um etwa fünf Fuß höher anschüttet, wird es zwar immer noch Hochwässer geben, die da drüberschwappen, aber das wird sehr viel seltener passieren. Dabei kann man auch in Betracht ziehen, die kleine Parallelstraße unterhalb der Stadtmauer ebenfalls auf einer Länge von eineinhalb Stadien um drei Fuß zu erhöhen, um bei großen Hochwässern wenigstens einen fußläufigen Zugang zur Stadt einzurichten. Dabei könnte man die eigentlichen Arbeiten im Wesentlichen im Rahmen von Opus Publicum durchführen. Es sind ja nach dem letzten Strafprozess noch ein paar Burschen dazugekommen, die eine Schaufel schwingen können. Ich danke Euch für Eure Aufmerksamkeit."

    Pacatus schaute sich kurz um. Eigentlich wollte er sich gar nicht vordrängen, aber er sah, dass die Honoratioren und die wichtigen Familienmitglieder noch mit Hochrufen und Diskussionen über das Wie des Feuersprungs beschäftigt waren und so trat er vor.


    "Nehmt einen Wunsch aus dem Parterre von Mogontiacum, dem Vicus Navaliorum entgegen: Ich wünsche Euch, dass Ihr Euch immer wohl miteinander fühlt! Mögen die Götter Euch das gewähren!"


    Er lachte: "Es hat ja schon den ganzen Tag so ausgesehen, als hätten die Götter meinen Wunsch vorausgeahnt und ihr Wohlwollen über Euch ausgeschüttet."

    Es war das erste Mal, dass Pacatus an einer Sitzung des Ordo Decurionum teilnahm. Natürlich war das Alles für ihn noch neu und er verhielt sich zunächst ruhig. So wie ein junger Hund, der sich erstmal die Welt genau anschaut, bevor er mit dem Bellen anfängt. Als die Decuriones mit ihrer Diskussion zu einem Ende gekommen waren, meldete er sich.


    "Werter Duumvir, ich bitte um das Wort. Ich möchte eine Angelegenheit aus dem Vicus Navaliorum zur Sprache bringen."

    Als Pacatus an diesem Morgen an der Rückseite der Curia vorbeiging, sah er wieder die Risse in den Mauern. Da fiel ihm ein, dass sich eigentlich dieser Lysander schon längst mal hätte beim Aedil melden müssen. Anscheinend war aber in dieser Sache nichts passiert.


    Er ging zum Officium des Aedilen und klopfte.

    Pacatus machte auf dem Absatz kehrt, als Celeripes das Ding mit den Knöpfen rausplautzte. Erschrocken schaute er auf den Tisch. Was, bei Plutos Arsch war das denn? Knöpfe! Dann schaute er in seinen Geldsack. Da waren ein paar Sesterzen in fröhlicher Runde mit noch drei Knöpfen versammelt.


    "Oh, Kuhscheisse! Wie kommen denn die Knöpfe in meinen Geldsack? Bei allen Göttern, Celeripes, ich wollte Dich nicht reinlegen, garantiert."


    Er kramte noch ein paar Sesterzen aus dem Geldsack und tauschte sie gegen die Knöpfe aus.


    Sim-Off:

    Ich hab die zehn Sesterzen aus Versehen an die Staatskasse überwiesen. Kann man das korrigieren?

    Pacatus brachte den Antwortbrief an Avianus selbst zur Post, weil Struthas im Hafen zu tun hatte.


    Publius Matinius Avianus
    Legio I Mantua, Italia


    T. Matinius Pacatus P. Matinio Aviano s. d.


    Danke für Deinen letzen Brief, lieber Vetter. Du hast richtig vermutet, ich bin tatsächlich zum Magister Vici gewählt worden. Aber strunz nicht damit herum, es ist nur der winzige Anfang einer Politikerkarriere. Allein die Götter wissen, ob das so weiter geht. Und der Vicus, den ich in der Curia zu vertreten habe, hat nicht den besten Ruf in Mogontiacum. Wenn die reichen Decuriones den Namen - Vicus Navaliorum - bloß hören, ziehen sie gleich die Mundwinkel bis zu den Knieen herunter.


    Du willst nach Germania reisen? Du bist in meiner Hütte immer herzlich willkommen! Denk aber dran, in den Alpes beginnt der Winter schon im September und geht bis in den Mai. Eine Reise über die Alpes kann man in dieser Zeit komplett vergessen!


    So, da gibt es also eine Enkelin von Agrippa, deren reizendes Wesen Du in höchsten Tönen schilderst? Hat sie Dir den Kopf verdeht, Vetterchen? Na ja, ich bin bisher den höheren Töchtern der Sippe nicht vorgestellt worden. Vielleicht wird's noch, aber dieses Jahr hab ich hier noch viel zu tun.


    Mögen die Götter Dir wohlgesinnt sein!


    T. Matinius Pacatus
    Casa Matinia Mogontiacum


    Sim-Off:

    10 Sesterzen überwiesen

    Pacatus hatte sich einen guten Platz gesucht, um die Zeremonie auch in allen Einzelheiten mitzubekommen. Einige Abläufe kamen ihm bekannt vor, aber das meiste, was hier getan und gesprochen wurde, kam ihm krötenfremd vor. Um nicht zu sagen, germanisch. Natürlich war trotz aller fremdartigen Rituale sonnenklar, um was es hier ging. Da hatten einige Mitglieder beider Sippen sich nach langem Kuhhandel darauf geeinigt, gegen einen guten Preis, versteht sich, eine Frau aus der Fuchtel der einen Sippe unter die Fuchtel der anderen Sippe zu verschieben, ohne dass die Dame auch nur einen Augenblick etwas von der Freiheit zu sehen bekam. Das ganze Brimborium mit Treueschwüren und Geschenken diente nur dazu, die beiden Sippen dazu zu verdonnern, sich in Zukunft keine Extrawürste herauszunehmen, Besänftigungsgesten also. Das ist nun mal die höhere Politik des Vorgartens, sippenmäßig betrachtet.


    Pacatus sah sich um. Unter den männlichen Gaffern waren mit dem Fortgang der Zeremonie immer zufriedenere Gesichter zu sehen und man bemerkte auch, dass sich die Herren bei bestimmten Worten der Brautleute in eine stolzere Positur stellten. Bauch rein, Brust raus, wie sich's gehört. Die Weiblichkeit fiel im gleichen Gang der Dinge einer allgemeinen Rührung zum Opfer und ganze Wogen leisen Geschluchzes schwappten über die Köpfe hinweg.


    Pacatus war auch gerührt, obwohl er sich das nicht eingetehen wollte. Damit das niemand merkte, schaute er in seinen Bierkrug und beschloss, gleich nochmal die Dienste der Jungduccier in Anspruch zu nehmen.

    Zitat

    Duccius Callistus: "So, wenn es in Navaliorum so viele Kneipen gibt, weißt du ja wie man feiert. Das erproben wir heute mal"


    Hocherfreut nahm Pacatus den zweiten Krug Bier entgegen. Die beiden Burschen schienen ja dem Alkohol maßlos unerschrocken gegenüberzustehen. Im Augenwinkel erfasste Pacatus aber, dass sich die Übergabe der Braut an ihren künftigen Herrn und Meister anbahnte und er schenkte diesem Spektakel, das von salbungsvollen Sprüchen begleitet wurde, kurz seine Aufmerksamkeit. Dann wandte er sich wieder dem duccischen Jungvolk zu.


    "Beim Hades, nicht bloß zwei Duccier, sondern sogar zwei vergnügungssüchtige Duccier auf einmal! Danke für das Bier, Duccius Decula". Mit einer Kopfbewegung deutete er in die Richtung, wo gerade Braut und Bräutigam aufeinander zu gingen. "Das da hinten sieht so aus, als würde die arme Braut gerade in die lebenslange Gefangenschaft Eures Sippenhäuptlings geraten. Aber es sieht nur so aus. In Wirklichkeit kann man, wenn man genau hinguckt, deutlich sehen, wie Euer Sippenhäuptling mit Freude im Blick in eine aufgestellte Falle tappt. Für Euch beide hat das Schicksal auch schon solche schönen Fallen vorbereitet. Ich kann Euch nur raten, lebt Euch aus, bevor es Euch auch erwischt. Und wenn es im Navaliorum ist, egal."

    Zitat

    Duccius Callistus: "Caius Duccius Callistus. Das hier ist mein Vetter Faustus Duccius Decula. Prost."


    Pacatus konnte die Stimme, die ihn mit Namen ansprach, gerade noch aus der herrschenden Kakophonie herausfiltern. Oh, gleich zwei Duccier. Klar, die Wahrscheinlichkeit, über einen oder mehrere Duccier zu stolpern, erreichte im Garten der Casa Duccia sicher schon Höchstwerte.


    "Eh, gleich zwei Duccier auf einmal. Prost, Duccius Callistus! Prost, Duccius Decula! Ich werde mir gleich noch ein zweites Bier nehmen müssen. Ja richtig, ich bin Matinius Pacatus, Magister Vici. Allerdings vom Vicus Navaliorum, nicht gerade die beliebteste Gegend von Mogontiacum. Aber die Ecke hat auch ihre guten Seiten, wie zum Beispiel einen unverbaubaren Rhenusblick und niedrige Immobilienpreise. Schließlich gehöre ich absolut nicht zum mogontinischen Geldadel und da reicht's eben nur zum Navaliorum. Aber garantiert, da wohnen nette Leute und für die vergnügungssüchtige Jugend von Mogontiacum gibt's einen ganzen Haufen urige Kneipen".

    Pacatus betrat den Garten der Duccier. Schon von weitem konnte man das Gelärme der inzwischen eingetroffenen Gäste hören. Als Pacatus im Garten angekommen war, befand er sich sogleich im Zentrum eines animalischen und ohrenbetäubenden Gebrülls, musste aber feststellen, dass er kein Wort verstand. Nein, es war kein unartikuliertes Geschrei, es musste eine Sprache sein. Pacatus vermutete, dass das, was er da hörte, wohl germanisch sein musste. Ja, so stellten sich die Römer in Italia die akustische Manifestation des Furor Teutonicus vor, falls sie überhaupt dazu fähig waren, sich so etwas vorzustellen, denn eigentlich war das, was er da hörte, völlig unvorstellbar.


    Jetzt erschien der Hausherr auf der Gartenterrasse und dies bewirkte etwas für Pacatus eigentlich Unmögliches: der Lärm verdoppelte sich augenblicklich. Er schaute sich um und sah eine Menge ihm unbekannter Gestalten, die wild herumhüpften, als hätten sie einen Schwarm Wespen unter ihren Kitteln. Ja tatsächlich, sie hatten alle Kittel und Bracae an, weshalb Pacatus jetzt vorsichtig nach irgendwelchen Togaträgern lugte. Aber Fehlanzeige. So entdeckte er einen der Kittelträger, der sich gerade mit Bier versorgte. Er nickte dem jungen Mann zu und griff sich auch einen Krug.

    Das Bier schmeckte. Deshalb sagte sich Pacatus, dass man einen Plan ohne weiteres auch mit zwei Bier begießen kann. Und das war ja auch ein Beschluss, den man ohne Umschweife verwirklichen konnte. Und so kam bald ein zweiter Krug auf den Tisch.


    Bei der Gelegenheit fragte Pacatus den Wirt: "Sag mal, das Haus gegenüber, ich meine das mit den blauen Fensterläden, wem gehört das eigentlich?"


    Der Wirt stützte sich kurz auf den Tisch auf und erzählte: "Das gehört Domitius Massula. Er benutzt es als Lagerhaus für seinen Handel. Ne Zeitlang hat da ne junge Germanin drin gewohnt, Alwena oder so ähnlich. Die ist dann in die Cabanae umgezogen. Ich hab aber neulich von jemand gehört, dass sie gestorben sein soll".


    Irgendjemand in der Gastsube schrie nach Bier und der Wirt nahm sofort wieder seinen Geschäftsbetrieb auf. Viel Zeit, mit seien Gästen zu plaudern, hatte der nicht. So gab sich Pacatus mit den Auskünften zufrieden, zahlte und ging nach Hause.

    Der Wirt nickte, schenkte einen Krug ein und stellte ihn vor Pacatus auf den Tisch. "Dich hab ich hier noch nie gesehen", meinte er. Er musterte ihn noch genauer, dann sagte er: "Ach doch, Du bist der Typ mit dem roten Punkt. Ich war unten im Hafen, als Du Deine Rede gehalten hast. War ja ganz ausgeschlafen, Deine Rede. Hat mir gefallen. Und jetzt hast Du's geschafft und bist der Magister Vici, na Glückwunsch".


    Pacatus nickte. Das Ding mit dem roten Punkt hatte also doch Wirkung gehabt. Jetzt hatte er sein Markenzeichen weg. Er lachte: "Danke für Deinen Glückwunsch. Aber Du kannst Dir denken, dass die Leute jetzt kommen und mich auf dem festnageln, was ich da raustrompetet hab".


    Der Wirt breitete kurz die Arme aus: "Mach Dir deswegen keinen Kopp, komm ab und zu vorbei und trink ein Bier, das hilft immer. Der letzte Magister Vici hat hier auch manchmal ausgiebig einen zu sich genommen".

    Lassen wir mal den Legionär für einen Augenblick beiseite. Wenn's um die Frage geht, wie Aulus Normalverbraucher gelebt hat, empfehle ich:


    Weeber, Karl Wilhelm (2000): Alltag im Alten Rom. - Düsseldorf: Patmos-Verlag, 447 Seiten.


    Lasst Euch nicht davon abschrecken, dass es ein dickes Buch ist. Es ist wie ein Lexikon gegliedert, man kann also nachschlagen. Die Lektüre ist unterhaltsam, aufschlussreich und gut recherchiert.


    Wer etwas mehr über die Rolle der Frauen und über das Familienleben wissen möchte, kann sich


    Ariès, Philippe u. Duby, Georges (1989): Geschichte des privaten Lebens - 1. Band: Vom Römischen Imperium zum Byzantinischen Reich. - (Hrsg.: Veyne, Paul), Frankfurt: S. Fischer Verlag, 619 Seiten


    zur Brust nehmen. Es ist immer gut, wenn einem das IR zum Lesen bringt.
    Pacatus.