Ocella nahm die Nachricht des Duumvirn zu Kenntnis und strich den Wachs auf der Tabula danach wieder glatt. Die Tabula lag unter einer Akte, die es durchzuarbeiten galt, was für sich sprach. Normalerweise landeten solche Nachrichten ganz oben auf dem Stapel. Daher legte er die Tabula neben die übrigen Akten und würde die Nachricht auch diskret behandeln.
Beiträge von Titus Helvetius Ocella
-
-
Ocella ließ sich die Tafel aus der Hand nehmen und wartete dann auf das Urteil des Iuliers. Als dieser nickte und sein Signum unter das Geschriebene setzte, nahm er die Tabula wieder an sich. Auf die Frage des Iuliers konnte er schnell Nein, Duumvir Iulius. Es gibt keine weiteren Angelegenheiten. antworten. Er erhob sich aus dem Becken, legte sich sein Handtuch um und schlüpfte in die Badesandalen. Vale, Duumvir Iulius. verabschiedete er sich dann und verließ den Raum.
-
Ocella hörte konzentriert zu und schrieb das Diktierte deutlich mit. Es gehörte ohnehin zu seinen Aufgaben, viel mitzuschreiben und der Duumvir würde vermutlich eh keinen Finger rühren.
Ad manus Quaestoris
Der Scriba Ostiensis Titus Helvetius Ocella, dessen Großvater Helvetius Gracchus eins bereits das Duumvirat der Civitas Ostia bekleidete, verdient aufgrund dessen - von seinem ersten Arbeitstag als Scriba an - den Satz von CL Prozent des Schreibergrundgehaltes, das heißt XXX Sz. pro Woche.
Danach las er es nochmal vor: Ad manus Quaestoris Der Scriba Ostiensis Titus Helvetius Ocella, dessen Großvater Helvetius Gracchus eins bereits das Duumvirat der Civitas Ostia bekleidete, verdient aufgrund dessen - von seinem ersten Arbeitstag als Scriba an - den Satz von CL Prozent des Schreibergrundgehaltes, das heißt XXX Sesterzen pro Woche.
-
Ocella ließ sich von dem Scriba ins Officium leiten. Als er dies betrat, erblickte er den Procurator Annonae, der an einem Tisch saß. Das ganze Officium war erstaunlich ruhig, zumal der Helvetier eigentlich davon ausgegangen war, dass mit Blick auf die nahende Schlacht zwischen den Kaisertreuen und den Rebellen die Getreideversorgung insbesondere für die kämpfende Truppe viel Arbeit in Anspruch nahm. Nichtsdestotrotz würde Ocella nun seine Arbeit hier machen. Vermutlich würde es noch früh genug zu mehr Arbeitsaufwand kommen. Er setzte sich auf den ihm zugewiesenen Platz ud begann dann zu sprechen: Salve, Procurator Germanicus. Ich bin von Aedilis Mercatuus Herennius damit beauftragt worden, als Kontaktmann zwischen deinem Officium und dem Officium des Aedils zu fungieren. Ich möchte dieses erste Gespräch nutzen, um mich vorzustellen und gleichzeitig anfragen, ob es erste Themen oder Fragen gibt, die dein Officium geklärt wissen möchte.
-
Der Helvetier rief einen Sklaven herbei, der ihm eine Tabula und einen Stilus bringen sollte. Beides würde er bei seinen Sach finden. Er überlegte kurz und teilte ihm dann die Fachnummer mit. Kurze Zeit später erschien dieser wieder. Der Helvetier hatte sich mittlerweile an den vorderen Beckenrand gesetzt, griff zum Handtuch und trocknete Hände und Arme ab. Als der Sklave mit Tabula und Stilus wieder erschien, legte er sie an den Beckenrand, sodass entweder der Helvetier oder der Duumvir schreiben konnten. Ich habe leider keinen Vorlage dabei, sodass wir das Dokument schnell aufsetzen müssen. sagte der Helvetier und griff zum Stilus.
-
Der Helvetier schüttelte den Kopf. Nein, das war es erstmal an Fragen. Er schaute wieder auf seinen Tisch und auf den drei Akten, die grade noch auf diesem lagen, lagen nun wieder drei neue. Beim Asinier schienen sich Blumen zu sammeln, bei ihm die Akten...
Er schluckte kurz. Wenn das so weiter ginge... Er rechnete es kurz hoch... Nein. Das ging nicht. Er ließ seinen Blick nicht mehr vom Tisch weichen und schloss das Gespräch dann ab Falls es noch was gibt, richte ich mich dann erstmal an Herennianus oder - wenn es was Größes gibt - an dich, wenn das in Ordnung ist.
-
Ocella überraschte diese direkte Erhebung dann doch. Natürlich würde er dieses Angebot nicht ausschlagen und er hatte einen jungen zuverlässigen Sklaven, der im Falle des Falles als vetrauenswürdiger Bote fungieren würde. Natürlich müsste er den Maiordomus der Casa informieren, da dieser irgendwann Fragen stellen würde, sah er sich ja selbst als eine Art Mentor des jungen Sklaven, das würde aber unproblematisch werden. Was ihm jetzt aber noch mal klar bewusst wurde, war die Feindschaft zwischen dem Duumvir und dem Aedil. Was wohl dahinter stecken mochte, fragte er sich. Jedenfalls musste es einiges sein, wenn er einen neuen Scriba gehaltsmäßig direkt auf die Stufe eines erfahrenen Scribas erhob. Vielleicht würde er es irgendwann erfahren, was allerdings eher unwahrscheinlich war. Es war wohl wieder ein Besuch auf dem Markt erforderlich, um die neusten Gerüchte über den Iulier und den Herennier in Erfahrung zu bringen. So abwegig solche Gerüchte auch sein mögen, ein Quäntchen Wahrheit war doch immer dabei.
Der Helvetier nickte dem Iulier zu. Dann darfst du demnächst die eine oder andere Abschrift in deinem Privatofficium erwarten, Duumvir. Nun wartete er noch darauf, ob es noch eine Angelegenheit gab, die der Iulier zu besprechen wünschte.
-
Als ihm ein junger Mann entgegen kam, der eindeutig ein Scriba war - mehrere Wachstafeln unter dem rechten Arm, Papyrusrollen in der Hand und ein Stilus hinter dem Ohr - nickt Ocella diesem freundlich zu. Als der Scriba dann auch grüßte, konnte er sich vorstellen. Salve. Meine Name ist Titus Helvetius Ocella. Ich bin Scriba im in der Curia Ostiensis und dem Aedilis Mercatuus zugeordnet. Von diesem wurde ich auch damit beauftragt, als Kontaktmann zwischen dem Officium des Aedils und dem des Procurator Annonae zu fungieren. Er machte danach erstmal eine Pause und wartete darauf, wie der Scriba reagieren würde. Entweder er würde ihn direkt zum Procurator schicken oder ihm einen anderen Scriba nennen, der sein Konterpart im hiesigen Officium sein würde.
-
Ocella hatte sich an diesem Tag am Kapitol von Ostia eingefunden. Er hatte den großen germanischen Leibwächter Wolfhart der Casa Helvetia Ostiensis bei sich, da bei solchen Menschenansammlungen, wie sie heute am Kapitol versammelt war, jederzeit jemand unvorsichtig mit einem Messer herumfuchteln oder Taschendiebe unterwegs waren, die die große Menschenmenge für ihre Beutezüge nutzen wollten. Der Germane hatte stets ein Auge auf der Geldbörse des Helvetiers, sodass dieser sich auf die Gespräche mit Händlern konzentrieren konnte.
Ein bekannter Händler hatte zwei Kaufleute, einen aus Hispania und einen aus Alexandria bei sich, die er dem Helvetier natürlich gerne vorstellte. Es hatte sich schnell herumgesprochen, dass ein bekanntes Gesicht nun beim Aedilis Mercatuus arbeitete. Und die Kaufleute wussten, wie praktisch es war, einen Ansprechpartner bei dem für sie verantwortlichen Magistrat zu haben. Im Gegenzug wusste Ocella bestens darüber bescheid, wie gut informiert die Händler waren, da sie quasi unbeschränkt durch die Provinzen reisen konnten.
Als die Opferung begann, nickte der den Händlern freundlich zu und blickte dann nach vorne zum Altar. Nach der Schlachtung sah man das Blut auf den Altar spritzen und war nun gespannt, ob der Größte und Beste das Opfer annehmen würde. Auch dies wäre ein Zeichen dafür, ob der Duumvir die Gnade Iuppiters erhielt, was ihm in jedem Fall eine größere Autorität gegenüber der Bevölkerung genießen würde.
-
Ocella meldete sich im Officium des Procurator Annonae an. Er wollte sich als neue Kontaktmann zwischen dem Procurator und dem Aedilis Mercatuus von Ostia vorstellen und bereits erste Gespräche führen, sofern es gewünscht war.
-
Ocella schaute jeweils in die Richtungen, die ihm vom Asinier aufgezeigt wurden. Der erste Blick ging zu dem Ägypter, der grade wieder eine Zahlenkolonne auf eine Tafel schrieb, wie wild alles zusammenrechnete, um die Rechnung danach wieder zu verwerfen. Danach ging sein Blick zu Herennianus, der, als er seinen Namen hörte, sich kurz umdrehte, dem neuen kurz zunickte und sich dann wieder in die Akten vertiefte. Herennianus hieß also der ältere Freigelassene vor ihm. Wenigstens einer, an den er sich wenden konnte. Zuletzt ging sein Blick auf den Tisch des Asiniers. Dieser war mit einer Blume geschmückt. Du meinst den mit der Blume? Auch eher ungewöhnlich, dass die Tische hier geschmückt werden? Er zwinkerte dem Asinier zu, war eine solche tiefrote Blume doch immer ein klares Symbol.
Zwei Frage noch: Wo finde ich die Arbeitsgeräte, also Papyrii, Wachstafeln und Griffel für die Schreibarbeit? Und wo bekomme die Lampen und das Öl für mögliche Nachtschichten? Diese waren nach dem Arbeitspensum der anderen Scribae des Aedilis Mercatuus sehr wahrscheinlich, weshalb er das sofort ansprach, bevor er irgendwann nachts durch die Gänge irren und danach suchen musste.
-
20 Sesterzen waren ja schon mal ein gutes Angebot. Damit würde er sich bereits früh einen kleinen Vermögensstock aufbauen können, bevor er sich in den Wahlkampf zum Aedilsamt stürzen würde. Vielleicht kann man ja noch etwas mehr bekommen, schoss es ihm dann durch den Kopf. Schließlich waren der amtierende Aedil Herennius und der Duumvir nicht unbedingt grün. Und da der Aedil ihm ja klare Anweisungen bezüglich seiner allgemeinen Interessen gegeben hatte, konnte man hier vielleicht meinem kleine Angebot durch die Blume etwas mehr erreichen. Ocella atmete laut hörbar aus und begann dann beinahe beiläufig zu sprechen. Der Aedil hat mir dazu eine klare Anweisung gegeben, dass er nur für ihn wirklich entscheidende Informationen auf dem Tisch sehen möchte. Das kann ich natürlich gut verstehen, ist er ja ein viel beschäftigter Mann.
Er ließ diesen letzten Satz erstmal wirken, zumal die Ironie, die dabei mitschwang, kaum zu überhören war. Vielleicht hat das Officium der Duumvirn ja auch Interesse an, Informationen von vielleicht weniger entscheidenden, aber doch wissenswerten Informationen, die der Aedil gar nicht erst auf seinem Tisch sehen wollen würde. In der Hoffnung, dass dieses durch die Blume gesprochene Angebot beim Duumvirn ankam, der ja eigentlich ein Mann der klaren Worte war, so wie es Ocella in seinem Bewerbungsgespräch wahrgenommen hatte. Aber ein allzu klares Angebot in einem öffentlichen Raum, wo jederzeit ein Anhänger des Aedils vorbeikommen könnte, würde schnell nach hinten los gehen.
-
Ocella hörte wir immer aufmerksam zu, eine Eigenschaft, die er von seiner Mutter gelernt hatte. Auf die Frage seines Großcousins konnte er derweil leider nur mit dem Kopf schütteln. Leider nicht. Ich hatte das Pech, dass die Verwandten in Rom sehr beschäftigt waren und ich entweder im Haus war, als sie Geschäfte zu tätigen hatten und Freunde besuchte, als sie im Hause waren. Ich habe es als seltsamen Zufall wahrgenommen... Bezüglich seiner Geschichte dachte Ocella kurz nach. Es war verständlich, dass er nie als Familienmitglied wahrgenommen wurde, hatte sich doch in den letzten Jahren vor allem seine Mutter um ihn gekümmert, nachdem der Vater verstorben war.
Ich kann gut verstehen, dass ich als Familienmitglied sozusagen unter den Tisch gefallen bin. Meine Mutter war sehr reiselustig. Regelmäßig reiste sie nach dem Tod meines Vater zwischen Rom und Ostia hin und her und ich musste stets mitkommen. So waren wir entweder nur kurz Gäste in den Häusern unserer Familie oder kamen bei den Verwandten meiner Mutter unter. Allerdings hatte ich dabei viele Möglichkeiten, verschiedene Leute kennenzulernen. Meine Mutter war wohl nach dem Tod meines Vaters sehr daran interessiert, dass ich bereits als junger Mann viele Verbindungen, insbesondere zu Händlern, aufnehmen konnte. Nach dieser etwas längeren Rede trank er noch einen Schluck Wasser. Nun aber strebe ich eine Anstellung in der Curia Ostiensis an. Und ich glaube, die Chancen dafür stehen sehr gut. So schloss er erstmal seine Geschichte ab und hoffte, dass auch Varus etwas von sich erzählen würde.
-
Das bekannte Gesicht des Asiniers beruhigte Ocella nach dem seltsamen Zusammentreffen mit dem Aedil wieder. Jedenfalls grüßte er ebenfalls mit einem Salve, Asinius! und ließ sich dann zu einem Fensterplatz führen. Er hatte wirklich Glück gehabt - zwar nicht unbedingt mit dem Vorgesetzten, aber doch mit dem Arbeitsplatz. Er hatte eigentlich erwartet, irgendwo am Mittelgang untergebracht zu werden, wo ihm jeder auf den Arbeitsplatz hätte gucken können. Vielen Dank. Ich nehme gerne den Arbeitsplatz hier am Fenster.
Als er sich jetzt umsah, saß vor ihm ein älterer Scriba, vermutlich ein Sklave oder Freigelassener, und hinter ihm einer im mittleren Alter. Sein Arbeitsplatz war noch von allen Akten leer. Das würde sich aber spätestens dann ändern, wenn die übrigen Scribae des Aedilis Mercatuus mitbekamen, dass er sie nun unterstützen würde. Er hatte natürlich die vielen übervollen Tische gesehen und sprach nun zu Asinius: Lass mich raten: Die Scribae mit den übervollen Tischen arbeiten dem Aedilis Mercatuus zu? Er konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Allerdings erstarb es schnell wieder, als er drei Akten erblickte, die plötzlich auf dem bisher leeren Tisch lagen. Er hatte keine Ahnung wo diese plötzlich herkamen, aber vermutlich kamen sie von Scribae, die die Frage des Asiniers zu seiner Zuordnung mitbekommen hatten und nun ihre eigenen Arbeitsplätze etwas leeren wollten.
-
Nach dem Gespräch im Officium Magistratorum ging er sofort in das nächste Officium. Dieses Mal erwartete ihn die Zuteilung seines Arbeitsplatzes. So meldete er sich auch hier mit Namen an und bat darum, dass ihm ein Arbeitsplatz zugeteilt werde.
-
Er nahm den Redeschwall des Aedils aufmerksam zu Kenntnis. Allerdings wurde Ocella nun auch klar, dass er wohl einen jener Amtsträger als Vorgesetzten bekommen hatte, die eher damit beschäftigt sind, den nächsten Karriereschritt zu nehmen, als ihre derzeitigen Aufgaben wahrzunehmen. Er verzichtete auch darauf, sich die Regeln des Herenniers zu notieren. Schließlich ließen sie sich leicht zusammenfassen: Stör mich ja nicht oder nur, wenn dir etwas zu Ohren kommt, was mir einen Informationsvorsprung verschafft, mir Kontakte ermöglicht oder was mir Mittel gegen meine Rivalen entstehen lässt. Dieser Mann würde wohl ebenso unwissend aus diesem Amt ausscheiden, wie er hineingekommen war und zu einem pedarius im Stadtrat werden, der seine Fahne nach der Stimme derjenigen richtet, die ihm den einträglichsten Posten mit der meisten Macht verschaffen konnten...
Jedenfalls wurde der Helvetier aufmerksamer als es um seine Aufgaben gibt. Er würde also mit dem Procurator Anonnae zu tun haben und wäre damit auch für die Getreideversorgung zuständig. Er würde zeitnah den neugewählten Procurator aufsuchen, um sich als Kontaktperson vorzustellen. Vermutlich wäre dieser nicht sonderlich angetan, dass er mit einem einfachen Scriba zusammenarbeiten müsste, aber die Anweisung des Herenniers war klar. Ebenso müsste er mit dem Duumvir zusammentreffen, um über sein Gehalt zu sprechen. Also schon zwei Termine am ersten Arbeitstag. Ob das positiv oder negativ für ihn war, wollte er erst am Ende des Tages entscheiden.
Als der Herennier seinen Wortschwall beendete, nickte Ocella schnell und sagte nur Jawohl, Aedilis Herennius. Er hatte bereits genug Aufgaben am ersten Tag bekomme, die es abzuarbeiten galt. Da wollte er nicht auch noch eine Diskussion mit dem Aedil führen, in der Ocella ohnehin unterliegen würde. Denn im Zweifel holte der Herennier einfach den Vorgesetztenhammer raus und warf ihn achtkantig aus der Curia. Und das musste ja auch nicht sein. Als sich der Herennier daraufhin wieder in seinen Brief vertiefte verließ Ocella das Officium und machte sich auf zum Officium der Scribarum.
-
Alle Versuche, seine Gesichtzüge unter Kontrolle zu halten, scheiterten kläglich. Sie entgleisten ihm für den Aedil deutlich sichtbar. Dazu gesellte sich ein leichtes Kopfschütteln des Helvetiers. Auf alles hätte er eine Antwort gewusst: Wie viele Händler befinden sich derzeit in Ostia? Welche Waren haben bieten sie zum Verkauf? Wie ist das Wetter draußen? Auf alle fachlichen Fragen hatte er sich sicherheitshalber mit einem Besuch auf dem Markt vorbereitet. Aber eine Frage zu einer möglichen Verlobung war dann doch zu viel. Er war froh ein deutlich unhöfliches, vollkommen ahnungsloses und in die Länge gezogenes Ähhhhhh noch unterdrücken zu können und brachte ziemlich verwirrt nur ein Verzeihung...?! heraus.
-
Es sprach nicht für die gute Organisation des Officiums, dass sich hier alle möglichen Akten auf den Tischen der Vorzimmerbeamten stapelten. Ihm schwante dabei bereits Übles, nämlich dass sein Tisch bald auch so aussehen könnte. Als er dann endlich zum Aedilis durchgeschickt wurde, bestätigten sich diese Befürchtungen. Die Tische waren leer, was eine ebenso logische, wie beängstigende Schlussfolgerung nach sich zog...
Der Aedil bemerkte ihn nicht, da er in einen Brief vertieft war, dessen Inhalt wohl, aufgrund des amüsierten Gesichtsausdrucks des Aedils wenn überhaupt nur wenig mit amtlichen Aufgaben zu tun hatte. Nachdem er nun glaubte, lang genug gewartet zu haben, da er nun nicht nur vom Vorzimmerbeamten, als auch vom Aedil stehen gelassen wurde, brachte er den Satz heraus, auf den er sich in den letzten Stunden vorbereitet hatte: Aedilis Herennius*! Der neue Scriba der Stadt Ostia, Titus Helvetius Ocella, meldet sich zum Dienstantritt. Nun erwartete er eine von drei Reaktionsmöglichkeiten, geordnet nach der für ihn realistischen Wahrscheinlichkeit: 1. Der Aedil würde ihn zum Dienstantritt erstmal kräftig zur Sau machen, um zu zeigen, wer der Chef hier im Officium ist. 2. Der Aedil würde ihn weiter stehen lassen, seinen Brief zu Ende lesen und dann langsam mit der Einweisung beginnen. 3. Der Aedil würde sich seiner Amtspflichten bewusst werden und mit der Einweisung beginnen.
Sim-Off: *Trotz Recherche in den entsprechenden Treads habe ich bisher keinen Namen gefunden. Falls etwas anderes gewünscht ist, wird der Name natürlich editert.
-
Hatte er etwas verpasst... Vermutlich. as kam von dieser unnützen Nervosität. Er legte das Handtuch beiseits und stieg in das Becken zum Iulier. Wieder umhüllte ihn die angenehmer Wärme des Wassers. Er atmete einmal tief ein und aus und begann dann zu sprechen: Ich möchte mit dir über meine Entlohnung sprechen. Der Aedilis Mercatuus meinte nur lapidar zu mir, dass nicht er, sondern du mich eingestellt hättest und nun auch du meine Entlohnung festlegen solltest. Außerdem fügte er an, dass ich das möglichst schleuigst klären sollte, damit er dem Quaestor Bericht darüber abstatten könne. Ocella wusste, dass der Iulier und der Aedil zumindest keine Freunde waren und der Iulier vermutlich auch nicht unbedingt von der Art des Aedils begeistert war. Der Aedil, so hatte der Helvetier bereits an seinem ersten Tag erfahren müssen, delegierte gerne, wie er selbst sagte, was nichts anderes hieß, als dass er seine Arbeit an seine Mitarbeiter verteilte und selbst zumeist damit beschäftigt war, die Beziehungen zu seinen Klienten zu pflegen, die eine oder andere Gefälligkeit zu gewähren und einzulösen und das Officium früh am Tag zu verlassen, um an einer Abendgesellschaft teilnehmen zu können.
-
Wieder so eine Situation, in der sich Ocella unwohl fühlte. Während der Duumvir geschäftsmäßig und pflichtbewusst nach seinem Begehr fragte, sagte die Körpersprache des Iuliers genau das Gegenteil aus. Offenbar musste er sich noch von diesem seltsamen Mann erholen, der das Becken erst vor kurzem lautstark verlassen hatte. Er wollte schon wieder die Segel streichen, entschied sich dann aber doch dafür, sein Anliegen zu äußern. Es geht um meine Tätigkeit bei der Curia. Wieder wartete er, bis ihn der Iulier einlud ins Becken zu steigen. Im Zweifel würde er ihn auf die Arbeitszeit vertrösten und er würde sich einfach ins sudatorium begeben und so tun, als sei nichts geschehen.