Beiträge von Titus Helvetius Ocella

    Der Gesichtsausdruck des Iuliers sprach Bände. Und auch die lange Bedenkpause sprache dafür, dass Ocellas Chancen immer besser wurden. Als er dann vom Duumvir das Amt des Aedilis mercatuus, zeigte sich auf seinem Gesicht ein leichtes Lächeln. Das würde ja genau seinem Wunsch entsprechen.


    Der Helvetier zog sich leicht seine Kleidung zurecht, als er dann die Frage des Dummvirn zu seinen Erfahrungen hörte. Ocella dachte kurz nach und antwortete dann: Ich gehe bereits seit meinem sechsten Lebensjahr regelmäßig auf den Markt und kenne mich dort bereits recht gut aus. Zudem habe ich dann später regelmäßig bei diversen Händlern ausgeholfen, sodass ich mich mit den Vorgängen auf dem Markt bereits intensiv beschäftigt habe und weiß, worauf ich achten muss, wenn ich mit Händlern zu tun habe. Und er hatte sich seitdem auch ein kleines Netzwerk zu Händlern aufgebaut, die ihn sobald er mal über den Markt schritt, schnell heranriefen und über die aktuellen Ereignisse auf dem Laufenden hielten. In diesem Zusammenhang bin ich auch mit der Notwendigkeit der Straßenpflege konfrontiert worden, da die Händler Straßen kennen und wissen, worau es ankommt, wenn man einerseits schnell und sicher reisen möchte, andererseits aber auch oft darauf hinwiesen, wenn Straßen verdreckt waren. Dabei machten sie dann auch Vorschläge, wie die Straßen verbessert werden könnten. Ihren Rat hielt ich stets für sehr wertvoll, da sie viel herumkommen und gleichzeitig viel gesehen haben, sodass sie auf dieser Grundlage auch ein glaubwürdiges Urteil sprechen konnten.

    Folgendes Problem:


    In regelmäßigen Abständen fliegt mein PW raus, d.h. ich kann mich nicht mehr anmelden, obwohl ich den korrekten Namen und das richtige PW eingebe. Gab es das schon mal, oder woran kann das liegen?

    Vor ihm saß also ein Mann der klaren Worte. Für ihn, der eher dezent diplomatisch agierte, war dies unerwartet; nun hieß es aber auf die neue Situation einzugehen. Wenn der Iulier klare Worte haben wollte, würde er diese auch geben. So ist es. Ich plane vor den nächsten Wahlen den Cursus de rebus vulgaribus abzuschließen und mich dann für ein Amt im Magistrat Ostias zu bewerben. Danach möchte ich mich als Decurio engagieren und sicherlich ist es auch mein Ziel, sobald sich die Gelegenheit bietet, für das Duumvirnamt zu kandidieren.


    Er hatte nicht vor, dem Iulier bereits jetzt davon zu erzählen, dass er auch in den Cursus Honorum wechseln würde, wenn sich ihm die Gelegenheit böte. Einmal wollte er selbst noch gar nicht soweit denken, da bis dahin noch viel passieren konnte, anderseits würde der Iulier schon merken, dass Ocella zwar sehr loyal sein konnte, aber auch von sich aus den Weg nach oben suchte. Ocella wollte durch Leistung und nicht durch abgehobene Zukunftsplanungen auf sich aufmerksam machen. Es galt für ihn, einen Schritt nach dem anderen zu machen, und jetzt hatte er dem Iulier gegenüber bereits drei Schritte im Voraus offenbart, was er ungern tat, aber jetzt, in dieser Situation tun musste, um nicht als vollkommen planlos dazustehen.


    Die anderen Fragen hingegen waren wiederum recht absehbar. Zu Beginn möchte ich vor allem die gewählten Amtsträger bei ihrer Aufgabenerfüllung unterstützen, ihnen assistieren und zuarbeiten. Hierbei interesse ich mich vor allem für die Bereiche Marktaufsicht und Straßenpflege.

    Ocella blieb natürlich nicht verborgen, dass sich das Gespräch in eine günstige Richtung entwickelte. Bereits mit der Formulierung des Hausbau-Bildes übernahm der Duumvir seine Argumentation bereits und dachte sie sogar weiter. Das freute ihn, da dadurch deutlich wurde, dass sich hier eine günstige Position für ihn fortentwickelte. Ocella stimmte daher gerne zu: Du hast vollkommen Recht und mein kommender Weg ist sicherlich bereits bezüglichh einiger Aspekte angedacht. Jedoch lässt sich natürlich auch nicht alles voraussagen, sodass ich mich nicht allzu früh auf Handlungen oder Ziele in allzuweiter Zukunft festzulegen, um flexibel auf Unerwartetes reagieren zu können. Schließlich plant ein Architekt zwar das Haus gemeinsam mit dem Auftraggeber vor, der Baumeister muss jedoch auch Lösungen finden, wenn zum Beispiel während des Baus Probleme auftreten.


    Als der Duumvir nach seinem Alter fragte, fiel ihm auf, dass das tatsächlich noch nicht zur Sprache gekommen war. Offensichtlich hatte er zu Beginn des Gesprächs vergessen, dieses Thema anzusprechen, sodass er jetzt schnell darauf reagieren musste. Ich bin 20 Jahre alt.


    Wieder konnte er in seinem Kopf einen Haken hinter ein Thema machen, dass zu besprechen galt und war dann etwas überrascht, nach seinem Großvater gefragt zu werden. Er hatte sich aber natürlich auch darauf vorbereitet und kannte die Geschichte seines Vater von vorne bis hinten. Mein Großvater Publius Helvetius Gracchus war von PRIDIE ID DEC DCCCLVI A.U.C. bis ANTE DIEM XVIII KAL OCT DCCCLVII A.U.C. Duumvir der Civitas Ostia. Davor und danach hatte er Ämter in der Regionalverwaltung von Italia, darunter das Amt des Magister Scriniorum und das Amt des Aquarius inne.

    Trotz seines Aufenthalts in Rom, hatte er nicht am letzten Cursus rerum vulgaribus teilnehmen können, und damit auch nicht an irgendeinem anderen Kurs der Schola Atheniensis. Er bedauerte das selber, musste sich aber nun bis zu den nächsten Wahlen gedulden. Leider kann ich bislang keine abgeschlossenen Kurse an der Schola Atheniensis vorweisen. Es ist mein Ziel, weitere Erfahrungen zu sammeln, um dann beim nächsten Cursum ein gutes Ergebnis erzielen zu können. Die anderen Fragen waren dementgegen leichter zu beantworten. Seine Verwandten waren angesehene Bürger in der Stadt und hatten sich oft für die Civitas eingesetzt. Sein Großvater war Duumvir und er selbst wollte auf kurz oder lang auch in den Magistrat der Stadt aufsteigen. Er liebte diese ruhige und doch spannende Stadt Ostia, die so viel zubieten hatte.


    Ja, ich wohne hier in Ostia. Im Haus meiner Familie der Casa Helvetia. Und was meine Motivation betrifft: Einerseits bin ich von der Pflicht geleitet, meiner Heimatstadt einen Dienst zu tun. Ich weiß von meinem leider verstorbenen Großvater Helvetius Gracchus gut, dass hier stets jede helfende Hand willkommen ist. Weiterhin glaube ich, dass man - vor allem wenn man noch jung ist - am besten seine Erfahrungen in den Civitas macht. Wer direkt und schnell nach oben strebt, kann auch schnell wieder nach unten durchgereicht werden. Wer jedoch an der Basis anfängt, sammelt viele Erfahrungen, die im weiteren Leben äußerst hilfreich sein können. Natürlich hatte er sich die Worte vorher zurechtgelegt und hatte sich dabei auf einige Weiheiten berufen, die er von seinem Großvater, seinem Vater und seinem Erzieher gelernt hatte. Er selbst fand vor allem den Teil um das schnelle Streben nach oben beachtlich, da dieses Schickal auch den ein oder anderen Bekannten von ihm getroffen hatte.

    Wie erwartet waren die Wachen am Tor verstärkt worden. Ocella ließ sich von den Wachen kontrollieren zeigte alle Sachen vor, die er dabei hatte und teilte den Wachen mit, dass er nach Ostia gehen wolle. Er hoffte, dass die Kontrollen trotz der hohen Sicherheitsvorkehrungen effektiv vonstatten gehen konnten, damit er sich bald auf den Weg nach Ostia machen konnte.

    Ich danke dir. Ocella nahm seine Sachen wieder an sich. Das war einfacher, als erwartet. Er hatte insgeheim befürchtet, dass die Wache mal testen wollte, wie man sich mit einem Stock verteidigt. Das hätte dann noch Ärger gegeben und ihn vielleicht sogar für einige Tage aus Gefecht gesetzt, da ein ausgebildeter Kämpfer natürlich ein anderes Kaliber war, als ein Straßenräuber. Jedenfalls konnt er nun seines Weges gehen. Ja, der Weg ist mir bekannt., sagte er dann abschließend und verabschiedete sich noch mit einem Nicken von der Wache. Sein Bett rief bereits nach ihm nach der langen Wanderung und er war froh, dass jetzt der Weg frei war.


    Sim-Off:

    Das werde ich in Zukunft machen. :)

    Er trug nie Waffen, höchstens mal eine Klinge, wenn er nachts ohne Leibwächter durch Rom ging. Stattdessen hatte ihn ein germanischer Sklave in die Kunst des Stockkampfs eingewiesen. So hatte er bei Wanderungen bereits mehrere Räuber verscheuchen können, die nur mit einem Messer bewaffnet waren. Hierzu war auch der Wanderstock sehr stabil und wenn man ihn genau betrachtete, konnte man daran auch die eine oder andere Klingenspur finden. Allerdings würde es schwierig werden, die Wache davon zu überzeugen, da der Stockkampf doch eher primitiv schien, aber interessanterweise seine Wirkung gegen dahergelaufene Straßenräuber nie verfehlte. Er überlegte kurze, wie er verfahren sollte, entschied dann aber, offensiv damit umzugehen.


    Du kannst mich gerne durchsuchen, du wirst keine Waffe an mir oder in meinem Gepäck finden. Als Verteidigung dient mir mein Wanderstock, der deutlich stabiler ist, als er aussieht.

    Ocella merkte, wie ihn der Duumvir lange musterte. Tausend Gedanken schossen ihm während dieser gefühlt endlos langen Zeit durch den Kopf: Hat er mich schon abgeschrieben? Hätte ich doch das Wort ergreifen müssen? Nein, das macht man doch nicht. Oder vielleicht erwartet er, dass ich die Initiative ergreife? Aber vielleicht störe ich ihn ja bei irgendeinem Gedanken... Sein Erzieher hatte ihm mal gesagt, dass er alles zerdenken würde. Dieses Wort kannte er nicht, konnte sich jetzt aber bestens denken, was er damit meinte. Als der Duumvir dann plötzlich schmunzelte, kam die Hoffnung zurück. Er dachte an die Redensart: Geprüft und für gut befunden. Nachdem der Duumvir dann doch das Wort ergriff und ihm einen Sitzplatz anbot, konnte sich Ocella endlich setzen, wurde ruhiger und konnte sich nun wieder auf sein Anliegen konzentrieren.


    Salve, Duumvir Iulius. Ich möchte mich gerne in den Dienst der Stadt Ostia stellen und dazu anfragen, welche Stellen derzeit frei sind. Ich beherrsche natürlich das Lesen und Schreiben sowie die Mathematik. Weiterhin bin ich in der Lage, auch komplizierte Sachverhalte zu durchblicken und Angelegenheiten zu organisieren.


    Dass der Helvetier ruhiger wurde, zeigte sich auch an seinem gesamten Auftreten. Die Stimme hat die gewohnte Ruhe zurückgefunden. Er sprach deutlich und nicht zu schnell. Seine Hände ruhten derweil auf den Armlehnen.

    Denn Siegelring kann ich dir natürlich zeigen., sagte der Helvetier mit fester Stimme er zog seine rechte Hand aus der Tunika und streckte sie der Wache entgegen. Auf dem Ring war frontal der Kopf eines Widders zu sehen. Er ließ die Wache den Ring mustern und fuhr dann fort.


    Alles was ich dabei habe, kannst du sehen. Diesen Wanderstab. Er zeigte ihm den Stab, der von Ocella selbst zu einem Stab geschnitzt worden war. Weiterhin dieser Hut und eine Tasche für mein Gepäck. Ocella zeigte der Wache seinen Hut und reichte ihr dann seine Tasche, in der nur Kleidung war. Mehr habe ich nicht dabei., sagte Ocella dann abschließend und hoffte, der Überprüfung genüge getan zu haben.

    Ein großer Stein fiel ihm vom Herzen, als er den letzten Satz des Mannes hörte. Noch wusste er nicht, wer er genau war, seinem Auftreten beim Betreten des Officium Duumvirorum nach musste er auch in der Stadtverwaltung arbeiten. Und das Wort Klient wies ihn als Civis aus. Jedenfalls war Ocella nun dort, wo er hinwollte und hatte auch noch einige freundliche Worte mit auf den Weg bekommen. Es ging also - hoffentlich - bergauf.


    Er trat nun den Raum und wartete darauf, dass er zum Reden aufgefordert wurde, so wie er gelernt hatte, sich zu verhalten, wenn er es mit ranghöheren Personen zu tun hatte.

    Vollkommen verständlich, dass die Torwache so misstrauisch ist. In der jetzigen Situation kann man nicht vorsichtig genug sein, dachte sich Ocella, der sogleich den Hut abnahm, damit er deutlich zu erkennen war. Mein Name ist Titus Helvetius Ocella. Ich komme aus Roma und habe dort in den letzten Wochen meine Familie besucht. Nun möchte ich wieder zu dem Haus meiner Familie hier in Ostia der Casa Helvetia. Er rechnete damit, dass er mindestens nach Waffen durchsucht werden würde und hoffte, dass er bei dieser Dunkelheit nicht auch sein Gepäck ausbreiten musste. Das Zusammenpacken hätte ihn erneut einige Minuten gekostet, die ihn von seiner heißersehnten Schlafliege fernhalten würden.

    Als er einen Mann auf sich zukommen sah atmete er einmal tief durch, bevor er anfing zu sprechen. Mein Name ist Titus Helvetius Ocella. Ich möchte mich für eine Stelle in der Stadtverwaltung bewerben und möchte daher anfragen, an wen ich mich dafür wenden muss. Er fluchte innerlich, dass er bei seiner Rede zunehmend schneller wurde. Offensichtlich die Aufregung. Er wusste nicht, mit wem er es zu tun hatte, denn das Gesicht seines Gegenübers sagte ihm nichts, und er hoffte, nicht direkt einen schlechten Eindruck hinterlassen zu haben. Hinterher hatte er es noch mit einen hochrangigen Mitglied der Stadtverwaltung zu tun, einem Aedilen, einem Quaestor oder gar einem der beiden Duumvir... Sein Herz klopfte bei dem letzten Gedanken deutlich schneller und er rief innerlich alle Götter an, die ihm trotz der Aufregung einfielen.

    Am Mittwochabend kommt Ocella nach langem Marsch von Rom an der Porta Romana an. Er war schon eine seltsame Erscheinung so mitten in der Nacht. Mit leichtem Reisegepäch, dem Wanderstock und vor allem dem Strohhut, den er als Sonnenschutz auf dem Kopf trug. Hierbei war der Hut schon das ungewöhnlichste, da normalerweise Kapuzen genutzt wurden. Der Helvetier jedoch hatte diesen Hut von einem befreundeten griechischen Peregrinus in Rom geschenkt bekommen und Ocella merkte schnell, dass der Hut guten Sonnenschutz boten, aber gleichzeitig luftig war, was bei den Kapuzen nicht unbedingt der Fall war. Er wurde schnell von einer Tochwache bemerkt und angehalten.


    Sim-Off:

    Ich habe den Beitrag hier deutlich geändert, da ich ansonsten hier nicht ganz mit den Regeln konform gegangen bin. Ich bitte da zu entschuldigen.

    Ich bin Titus Helvetius Ocella und bin derzeit zu Besuch bei meinen Verwandten hier., sagte er mit fester Stimme. Diese Stimme musste er trainieren, da er wohl zukünftig häufig davon Gebrauch werde machen müssen. Dennoch war er verwundert, dass ihn der Mann nicht erkannte, als ihm einfiel, dass er mit den meisten Sklaven nur wenig zu tun hatte und er direkt mit einem Verwandten angekommen war, der einfach ins Haus trat ohne darauf zu warten, dass ihm jemand öffnete.

    In seinem Cubiculum war so eingerichtet, wie er es verlassen hatte. Rechts stand eine Liege zum sitzen und schlafen, links von ihm die Truhe für seine Kleidung sowie seine persönlichen Sachen und direkt vor ihm ein Tisch mit Stuhl zum Schreiben und Arbeiten. Er schaute sich um, mit der Lampe in der Hand, stellte diese auf den Tisch und begann sich zu entkleiden. Ich werde heute Nacht wie ein Stein schlafen und dann morgen beginnen, eine Stelle in der Stadtverwaltung zu bekommen., dachte er. Der Helvetier löschte schließlich das Licht, legte sich auf die Liege und schlief sofort ein.

    Am späten Abend erreichte der Helvetier das Haus seiner Familie in Ostia. Er war den ganzen Nachmittag und Abend unterwegs gewesen und hatte nur in einem Gasthof auf halber Strecke eine kurze Rast eingelegt. Er hatte sich bereits kurz nachdem Rom verlassen hatte mit einigen Männern zusammengetan, die den gleichen Weg hatten wie er, sodass sie vor Straßeräubern verschont geblieben sind. Da es draußen bereits dunkel gewesen war, war er schnellen Schrittes durch die Stadt gegangen, den wohlbekannten Weg hin zum Haus seiner Familie.


    Er wusste, dass derzeit kaum Bewohner anwesend sein dürften, da sie entweder in Rom oder ihren Militärdienst ableisteten. Er erwartete also, dass der mürrische Verwalter ihm öffnen würde. Dieser war ein Freigelassener, schon seit Ewigkeiten im Dienster der Helvetier in Ostia und war deswegen auch in Abwesenheit der meisten Helvetier zum Verwalter eingesetzt worden. Ocella atmete daher einmal tief ein, klopfte laut vernehmlich an die Haustür und bereitete sich darauf vor, einen ernsten Ton einzulegen, um den Verwalter in seine Grenzen zu verweisen. Doch passierte lange erstmal nichts. Er wartete kurz, klopfte dann erneut fest an die Tür. Aperite!!.


    Kurz darauf hörte Ocella ein Murmeln hinter der Tür. Er glaubte, griechische Flüche zu vernehmen, als sich plötzlich ruckartig die Tür öffnete. Ein wohlbekanntes Gesicht schaute ihn an, dessen Ausdruck von verschlafener Verstimmtheit in eine ebenso verschlafene Freude umschwang. Es war der griechische Sklave Promachos, der meisten jüngeren männlichen Helvetiern, darunter auch den jungen Helvetius Ocella.


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/pragerq8a5s.jpg|Promachos


    Der junge Helvetius Ocella! Und das mitten in der Nacht. Komm schnell rein. Ich sorge derweil dafür, dass du noch was zu Essen bekommst und dein Cubiculum hergerichtet wird. Sprach er, schloss die Tür wieder, nachdem Ocella eingetreten war, und ging dann schnellen Schrittes zuerst in die Küche, wo die Köchin noch mit der Reinigung beschäftigt war, und wies dann einen jungen Sklaven an, das Cubiculum herzurichten.


    Ocella schritt ins Haus, ging schnurstracks in die Küche, wo ihm die Köchin bereits Brot und einige Oliven hergerichtet hatte. Diese nahm er sich mit in den Oecus und aß sie in Ruhe. Einige Minuten später erschien dann wieder Promachos. Das Cubiculum ist hergerichtet. Bitte erzähl mir doch morgen alles was du erlebt hast. Aber heute willst du bestimmt nur noch ruhen. Ocella kaute noch an einem Stück Brot, dass er schnell hinunterschluckte. Sic est! Ich bin froh wieder hier zu sein und erzähle dir morgen alles, was ich erlebt habe. Und in zwei Tagen will ich dann durchstarten. Aber dafür nehmen wir uns morgen viel Zeit.


    Promachos nickte und konnte sich dann ein Gähnen nicht verkneifen. Verzeih mir. Ich ziehe mich nun wieder zurück und wünsche dir eine erholsame Nacht. Er verließ den Oecus, nachdem ihm Ocella nickend zustimmte und ließ ihn zurück. Dieser aß noch in Ruhe zwei Oliven und zog sich dann ebenfalls in sein Cubiculum zurück.

    Ocella hatte die letzten Tage bei seinen Verwandten, der Familie des Faustus Helvetius Milo, verbracht. Nun wollte er zurück nach Ostia, um dort sein berufliches Leben zu beginnen und der Familie Ehre zu machen. Hierzu musste er durch die Porta Raudusculana auf die Via Ostiensis, um einen direkten Weg gehen zu können. Er wäre noch bis heute Abend unterwegs, bevor er in Ostia im Haus seiner Familie ankommen würde.


    Aufgrund der aktuellen Situation rechnete er mit intensiven Kontrollen an allen Stadttoren Roms, sodass er nichts bei sich hatte, was auch nur einen Verdacht hätte erregen können. So ging er mit seinem spärlichen Reisegepäck auf den Schultern, einem Sonnenhut auf dem Kopf und einem Wanderstab in der rechten Hand auf das Stadttor zu.