Dem schließe ich mich uneingeschränkt an.
Beiträge von Titus Helvetius Ocella
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Titel: Marktordnung der Civitas Ostia
I. Jeder römischer Bürger oder Peregrinus ist berechtigt einen Marktstand auf dem Marktplatz zu führen.
II. Jeder, der einen solchen Stand öffnen will, benötigt die Genehmigung der Stadtverwaltung. Der Handel auf dem Marktplatz ist nur an Ständen und nur in den Marktzeiten erlaubt.
III. Die Stadtverwaltung stellt sicher, dass eine angemessene Zahl von Ständen für reisende Händler zur Verfügung steht.
IV. Die Stadtverwaltung ordnet jedem Händler einen nummerierten Standplatz zu und führt eine Liste über die registrierten Händler und deren Standnummern.
V. Die Stadtverwaltung behält sich vor, jeden Stand ohne Angabe eines Grundes temporär zu schließen.
VI. Den Anordnungen der Vertreter der Stadtverwaltung ist Folge zu leisten.
VII. Die Stadtverwaltung garantiert die Sicherheit auf dem Marktplatz. Davon ausgenommen sind grobe Fahrlässigkeiten von Seiten der Händler.
VIII. Die Marktzeit erstreckt sich von der zweiten bis zur siebten Stunde.
IX. Der Abstand zwischen den Ständen muss mindestens zwei Passus betragen.
X. Durchgänge zu Haustüren und Gassen sind freizuhalten.
XI. Jeder Marktstand hat zwei Eimer Wasser zum Brandschutz bereitzuhalten.
XII. Die Bewegung von Karren und Kutschen ist während der Marktzeiten auf dem Forum verboten.XIII. Das Angebot von Waren erfolgt nach der Lex Mercatus.
XIV. Der Verkauf von mangelhafter Ware ist verboten.
XV. Die Entscheidung über die Qualität der Waren unterliegt der Stadtverwaltung.
XVI. Der Handel mit Raubgut ist strengstens verboten.
XVII. Der Handel mit Waffen ist nur mit einer besonderen Lizenz der Stadtverwaltung erlaubt.
XVIII. Glücksspiele sind auf dem Marktplatz verboten.
XIX. Der Standplatz ist sauber zu hinterlassen.
XX Bei einmaligem Verstoß gegen die Marktordnung werden durch die Stadtverwaltung Geldstrafen verhängt und/oder ein temporärer Entzug des Standplatzes vollzogen. Höhe und Art der Bestrafung liegen im Ermessen der Stadtverwaltung
XXI. Bei wiederholten Verstößen gegen die Marktordnung ist es der Stadtverwaltung erlaubt, einen endgültigen Entzug des Standplatzes auszusprechen. In diesem Fall ist eine Wiedererlangung eines Standplatzes nicht möglich.
XXII. Besucher des Marktplatzes haben sich an die Regeln dieser Marktordnung zu halten. Verstöße gegen die Marktordnung und Handlungen gegen die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit auf dem Marktplatz werden mit Platzverweisen oder Geldstrafen bestraft. Art und Höhe der Strafe liegen im Ermessen der Stadtverwaltung.
XXIII. Änderungen an der Marktordnung sind öffentlich bekanntzumachen.Nach dem Abschluss der beiden ersten Themen ging es also nun um die Marktordnung. Ocella gab den anwesenden Servi Publici ein Zeichen und diese teilten nochmal an jene Decurionen Tabulae mit Kopien aus, die bislang keine genommen hatten oder den Entwurf offensichtlich noch nicht kannten. Sodann erhob sich der Aedil und ergriff das Wort:
Werte Decuriones!
Bereits seit Anfang der aktuellen Amtszeit arbeitete die Stadtverwaltung an einer Marktordnung, die ich euch nun endlich präsentieren darf. Sie regelt dabei das, was geregelt werden muss. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Marktordnung besteht demnach aus dreiundzwanzig Punkte, die inhaltlich gruppiert sind und damit größtmögliche Übersichtlichkeit bieten.
Ocella machte eine kurze Pause und sah sich durch das Nicken einiger Decurionen bestätigt fortzufahren.
Die ersten sechs Punkte regeln grunsätzliche Fragen, darunter die Vergabe von Standplätzen, Hinderungsgründe für die Vergabe und das generelle Weisungsrecht der Stadtverwaltung. Die Punkte VII bis XII klären Fragen zur allgemeinen Sicherheit auf der Marktplatz. In den Punkten XIII bis XIX werden Fragen zur Qualität von Waren sowie kleinere Verhaltensvorschriften festgelegt. Der letzte Block, die Punkte XX bis XXII definieren Sanktionen gegen Regelverstöße.
Soviel zur inhaltlichen Zusammenfassung. Die war zwar recht dröge, aber man kam ja nie dran vorbei, eine solche zu bieten, damit die lesefaulen Decuriones auch wissen, was man hier überhaupt einbringt.
Die Stadtverwaltung schafft mit dieser Marktordnung verbindliche Regelungen für den Marktbetrieb, der das Herz unseres städtischen Lebens darstellt. Als Stadt der Händler liegt es an uns, ebenjenen eine sichere Arbeitsgrundlage zu bieten, aber auch klar zu machen, dass es im Sinne des rechtschaffenen Handels Regeln gibt, an die sie sich halten müssen. Ich bin davon überzeugt, dass diese Sicherheit noch mehr Händler in unsere Stadt ziehen wird. Und davon können wir nur profitieren. Daher rufe ich euch dazu auf, werte Väter unserer geliebten Heimatstadt: Gebt dieser Marktordnung eure Stimme und stützt das Motto unserer geliebten Heimatstadt "Per Mercaturam Ad Monetam" mit diesem klaren und stabilen Fundament!
Nach den letzten Worten setzte er sich wieder und erwartete die Redebeiträge der übrigen Decurionen.
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| Aulus Vibulenus Firminus (Liktor Ostiensis)
Die Palaestra hatte sich mittlerweile gut gefüllt. Viele junge, mittelalte und ältere Männer hatten sich dort versammelt, die wenigstens mit militärischer Erfahrung, die meisten kaum älter als zwanzig. Doch alle waren fit und gesund genug in den Dienst der Stadt zu treten, um sie vor Gefahren zu beschützen. Nun lag es an dem dienstältesten Liktor aus dieser Ansammlung von Männern eine einigermaßen gut ausgebildete Bürgerwehr zu formen, die in der Lage sein würde, die Tore zu bewachen und Patrouillen durch die Stadt zu laufen.
Salvete, ihr Männer Ostias. Kommt zusammen und bildet vier gleich lange Reihen!
ließ der Liktor seine Stimme über die Palaestra erschallen und wartete dann, bis diesem Befehl Folge geleistet wurde. Danach ging er die dadurch entstehende Reihe mit langsamen Schritten ab und musterte nochmal jeden Mann aufmerksam, an dem er so vorbeikam.
Ich habt euch freiwillig gemeldet, um unsere Heimatstadt zu beschützen.
Als er die Reihe einmal abgegangen war, ging er ein Stück von der Reihe weg und stellte sich ungefähr parallel zur Mitte auf. Sodann ließ er nochmal seinen Blick über die Männer schweifen.
Mein Name ist Aulus Vibulenus Firminus, ich bin Liktor Ostiensis und wurde mit eurer Ausbildung betraut. Diese wird insgesamt drei Tage dauern, bevor ihr den regulären Dienst aufnehmt.
Sicher, das war alles suboptimal und es konnte nur eine grobe Ausbildung werden, doch konnten die Liktoren nicht mehr alleine die Aufgabe zum Schutz der Stadt schultern. Letztlich hofften alle, dass dies kein Dauerzustand werden würde. Doch musste man jetzt das beste daraus machen.
An diesem ersten Tag wird es vor allem darum gehen, ein übliches Krafttraining zu absolvieren. Daher beginn wir leicht mit fünfzig Liegestützen für jeden von euch. Also runter auf den Boden!
Er wartete wieder einige Momente und zählte dann vor.
EINS!... ZWEI!!!... DREI!!!
So ging es einige Zeit. Im Vergleich zu den zehn aus der Musterung, waren diese fünfzig eine ganz andere Hausnummer. Vor allem, wenn sie vom Liktor vorgezählt wurden.
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Der Scriba notierte sich Namen und Anschrift des Caeliers auf einer Tabula rechts von sich, auf der die Namen der bisherigen Freiwilligen notiert waren und füllte dann eine weitere Tabula aus, die die Einberufung des Caeliers bestätigte und alle wichtigen Informationen nochmal zusammenfasste. Die zweite Tabula reichte der Scriba dann an Caldus weiter, nachdem sie von Ocella unterschrieben und gesiegelt worden war. Zum Abschluss nickte der Aedil dem Caelier noch freundlich zu.
Genau, die Thermen hier im Stadtzentrum. Nun denn, Caelius. Vale bene und einen schönen Tag noch.
Caelius war kaum aus der Tür raus, als auch schon der nächste Kandidat in den Raum trat, ein dürrer Bursche. Dem Vibulenier entfuhr ein kleiner Seufzer, bevor er sich dann wieder erhob und mit des Musterung begann.
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Diesmal nickte der Vibulenier nur. Wenigstens hatte er hier jemanden, der auch mal etwas Eigeninitiative zeigt. Tumbe Gestalten hatte er schon genug gesehen. So wandte er sich dem Scriba zu, nickte, grummelte ein
Geeignet.
Und setzte sich dann wieder auf seinen Platz, wo ein Becher verdünnten Weins auf ihn wartete. Sodann ergriff Ocella wieder das Wort.
Sehr gut. Herzlichen Glückwunsch, Caelius. Dann brauchen wir noch deinen vollständigen Namen und eine Anschrift bei der wir dich erreichen können. Die Ausbildung beginnt in drei Tagen Finde dich dafür dann zur zweiten Stunde auf dem Trainingsplatz der Thermen ein. Gibt es sonst noch irgendwelche Fragen?
Die Bürgerwehr war eine rein zivile Aktion. Ocella hatte sich daher dafür entschieden, die Kaserne der Vexillatio nicht zu nutzen, sondern für den Schnellkurs der Freiwilligen den Trainingsplatz der großen Thermen zu buchen. Das hätte im Zweifel auch den Vorteil, gegebenenfalls noch dort Leute verpflichten zu können.
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... und wieder traf sich Ocella mit seinen engsten Vertrauten. Darunter war auch wieder sein guter Freund, der Weinhändler Lutatius Frugi, der wieder den Wahlkampf des Helvetiers leiten würde und der Maiordomus und engste Berater des Helvetiers, der Sklave Promachos. Diesmal kam aber noch Ocellas Mutter, Pinnia Postumia, dazu, die schon Ocellas Vater bei seinen politischen Vorhaben unterstützt hatte.
Geplant wurden vor allem die ersten Auftritte. Eine Kandidaturerklärung war bereits an die Stadtverwaltung rausgegangen, sodass es jetzt darum ging, seine Kandidatur auch den ostiensischen Bürgern bekannt zu machen. Sein Gesicht war in Ostia bekannt, als amtierender Aedil gehörte er bereits zur Stadtverwaltung. Doch der nächste Schritt war natürlich eine andere Hausnummer. Für das Duumvirat müsste er sich wohl noch mehr ins Zeug legen, als er es beim letzten Wahlkampf getan hatte. Und er war bereit dazu.
Als erste öffentliche Handlung würde daher ein Opfer sein, dass er im Mercurius-Tempel abhalten würde, bei dem er um Unterstützung für die ostiensische Händlerschaft bäte. Danach würde er eine kurze Kandidaturrede auf der Rostra halten. Die weiteren Veranstaltungen würden dann später noch geplant werden.
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Ad:
Stadtverwaltung zu Ostia
Curia Ostiae
Ostia - ItaliaHiermit gebe ich, Titus Helvetius Ocella, meine Kandidatur für das Duumvirat für die anstehenden Wahlen bekannt.
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Bitte einmal SOKR I.
Angebot müsste vorliegen.
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Wenn ich sage zehn, dann meine ich auch zehn.
knurrte der Vibulenier und musterte den Kandidaten wieder kritisch. Was hatte er hier für einen Haufen bekommen, fragte er sich heute zum wiederholten mal und stemmte dann seine Arme in die Hüfte.
Aber wie ich sehe, haben wir hier einen ganz Motivierten. Dir ist klar, was mit der Verpflichtung zur Bürgerwehr einhergeht?
fragte er dann mit einem kurzen Nicken zum Scriba, der bereits wieder seinen Stilus zückte und sich zum Schreiben bereit machte.
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Ocella nickte zufrieden ob der Annahme seines Vorschlags. Ohne große Gegenrede war er letztlich angenommen wurden und Ocella war froh, dass sein Vorschlag letztlich maßgeblich für das Geschenk für den Cornelier sein würde. Für die Antwort auf die Frage des Duumvirs erhob sich Ocella erneut. Er selbst würde wohl mit der Organisation der Bürgerwehr gut ausgelastet sein und sein Collega Vaticanus würde wohl weiterhin gut mit dem Tempelbau ausgelastet sein.
Ich übertrage diese Aufgabe gerne dem ehrenwerten Quaestor Asinius.
sagte er kurz und setzte sich dann wieder Celer würde das Kind schon schaukeln. Und im Zweifel könnte er ja immer auch auf die Beziehungen von Vaticanus und Ocella zurückgreifen.
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Beim anderen Thema tat Ocella seine Zustimmung wieder mit akzentuiertem deutlichen Nicken kund. Unterstützung für diesen Vorschlag kam auch von den Anhängern der aktuellen Stadtverwaltung, während bei den Gegnern nur ein leises Murren zu hören war.
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Der Hortensier war grade dabei, den Abbau einer Säule zu überwachen, als der Augur wieder erschien.
Salve, Aufidius. Nach dem, was ich bislang gesehen habe, dürfte ein großer Teil der abgebauten Materialen wiederverwendbar sein. Es wird aber wohl ihm Zweifel die Entscheidung des Baumeisters sein, zu entscheiden, ob das Material für seine Zwecke ausreicht.
gab der Hortensier freundlich zur Antwort. Als er vor sich laute Rufe hörte. Sofort eilten zwei Arbeiter zu der Säule kamen aber zu spät. Eine Säulentrommel lag bereits zertrümmert auf der Erde und die Arbeiter konnten sich noch retten, bevor sie jemanden auf den Schädel fiel.
VORSICHTIG VERDAMMT!!!!
rief der Aedil ihnen zu und lief direkt zu den Arbeitern. Nach wenigen Augenblicken kehrte er wieder zum Augur zurück.
Entschuldige, Aufidius. Aber du siehst: Die kleinste Unkonzentriert hat... Jedenfalls würde ich wieder auf dich zukommen, sobal die Abrissarbeiten abgeschlossen sind.
sagte er und verabschiedete sich mit einem freundlichen Nicken von dem Augur. Sofort ging er zu der Säule und teilte eine neue Arbeitergruppe der Stelle zu. Jene Männer, die bislang dort gearbeitet hatten, wurden an einen Ort versetzt, wo sie weniger Schaden anrichten konnten.
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Letztlich wurden die Abrissarbeiten aber noch zu einem guten Ende gebracht. Unter Strich wurden acht Arbeiter verletzt und keiner getötet. Ein guter Schnitt, wie Vaticanus fand. Auch konnten sicherlich mindestens 60 Prozent der ursprünglichen Baumasse wiederverwendet werden, sofern die Materialen dem Baumeister als gut erschienen. Nun könnte mit der Weihe des Bauplatzes fortgefahren werden.
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Mal wieder eine Frage von mir, da ich ja im Moment in Ostia die Bürgerwehr etwas ausgestalten muss:
Was war die übliche Bewaffnung von Wachposten an Toren?
In der Theoria habe ich bei den CU gefunden, dass Straßenposten, wie auch die regulären CU-Soldaten Lanzen getragen haben. Welche Art von Lanze muss ich mir da vorstellen. Aus finanziellen Gründen würde ich in Ostia nämlich darauf verzichten wollen, alle Freiwilligen mit Schwertern auszustatten, sondern ihnen lediglich solche Lanzen stellen.
Ist es daher möglich auf Schwerter zu verzichten? Oder widerspricht das grob den historischen Realitäten?
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Der Liktor verdrehte die Augen. Weder hatte sich der Junge auf die eigentliche Frage konzentriert, noch war die Antwort wirklich prägnant. Ein Schwätzer also. Ein Mitglied seines ehemaligen Contuberniums hätte er wohl die Leviten gelesen, ebenso einem angehenden Liktor. Doch darum ging es hier nicht. Er hatte es mit Freiwilligen zu tun, die sich bislang eben nicht für militärische Vorhaben gemeldet hatten, was auch in den meisten Fällen seine Gründe hatte. Doch um genau solch einen Rückfall in sein militärisches Verhalte zu verhindern, saß der Aedil hinter ihm und machte ihm jedes Mal, wenn es soweit kam, klar, dass er hier nicht aus dem Vollen schöpfen könnte und daher jeder Freiwillige seine Chance kriegen sollte.
Das ist ja schon mal etwas, Junge.
brummte der Vibulenier daher erstmal auf die Antwort bezüglich der Waffe. Tatsächlich hatte er allein am Morgen ganze fünf Jungen, die noch nicht mal ein Opfermesser richtig benutzen konnten.
Ein Schreiber also. Dass du fit bist, kannst du mir jetzt auch sofort beweisen. Deswegen: Runter und zehn Liegestütze.
sagte er, ohne den Kasernenton gänzlich unterdrücken zu können. Hinter ihm war der Aedil in eine Tabula vertieft und interessierte sich nur peripher für die Musterung selbst.
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Aufgrund des Aufrufs kam es in den letzten Stunden zu einem erhöhten Besucheraufkommen im Officium der Aedile. Der Aedilis Operum Publicorum hatte sogar, da damit zu rechnen war, seinen Arbeitsplatz vorübergehend in einen kleinen Besprechungsraum verlegt, damit das Officium ausschließlich für die Musterung der Freiwilligen genutzt werden konnte.
Dementsprechend saß neben Ocella der dienstälteste Liktor, ein ehemaliger Optio der römischen Stadtkohorten mit dem Namen Aulus Vibulenus Firminus, der die Freiwilligen auf ihre grundsätzlichen Fähigkeiten testen sollte, und hinter ihm ein für die Bürgerwehr abgestellter Scriba, der als Verbindungsmann zwischen der Bürgwehr und dem Officium der Aedile eingesetzt werden sollte.
Als der Caelier das Officium betrat, wurde ihm vom Vorzimmerbeamten ein Platz neben den anderen Freiwilligen zugewiesen und nachdem einer nach dem anderen ins Officium gerufen wurde, war schließlich auch Caldus dran. Vor ihm verließ grade ein muskulöser junger Mann das Officium mit seinem Verpflichtungsschreiben und der Vorzimmerbeamte gab dem Caelier das Zeichen einzutreten.
Im Officium erwartete ihn der kritische Blick des Vibuleniers, der jeden Freiwilligen beim Eintreten erstmal von oben bis unten musterte. Auch wenn die Auswahl nicht groß sein würde, wollte er doch zumindest nicht jeden Hänfling hier verpflichten, der nichtmal einen Schwerthieb würde abwehren können. Schließlich hob auch Ocella den Blick und erkannt das Gesicht des iulischen Freundes vor ihm sofort.
Herzlich Willkommen.
Allerdings brauchte einige Augenblicke bis er das Gesicht einem Namen zuordnen konnte.
Caelius, richtig? Du möchtest dich also für die Bürgerwehr melden?
grüßte Ocella nett und übergab dann sofort an Vibulenus, der sich sogleich erhob und auf den Caelier zuging.
Hattest du schonmal eine Waffe in der Hand, Junge?
fragte er ebenso nüchtern, wie grob im typisch militärischen Ton. Ocella hatte diese Frage über den Tag verteilt sicherlich schon zigmal gehört und lehnte sich daher auf seinem Stuhl zurück und blickte in eine Tabula vor sich.
Sim-Off: Edit: Tiro => Optio. Immer diese Begrifflichkeiten.
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Nachdem sich Ocella wieder auf seinen Platz gesetzt hatte, schaute er kurz zu dem neben ihm sitzenden Vaticanus. Zur Überraschung des Helvetiers hatte Vaticanus mal wieder gut sichtbare Probleme damit, ein lautes Lachen zu unterdrücken und grinste über alle vier Backen. Ocella runzelte die Stirn. Ihm war gar nicht bewusst, dass er grade aus der extrem destruktiven Aktion des Herennius einen ernstzunehmenden Vorschlag gemacht und dabei gleichzeitig noch die herennische Opposition zum Schweigen gebracht hatte. Das Gefühl der Überraschung wurde umso stärker, als dann gar keine Gegenrede erfolgte, sondern der Iulier sogar aufgrunddessen auf eine Abstimmung verzichten wollte.
Sodann erhob sich auch der Hortensier und sagte mit breitem Grinsen:
Werte Decurionen, ich unterstütze den Vorschlag, auf eine Abstimmung zu verzichten, da die Decurionen hierbei meines Erachtens weitgehend zustimmen.
und setzte sich dann auch wieder. Eigentlich dürfte das Thema jetzt abgeschlossen werden können
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Beim nächsten Thema enthielt sich Ocella selbst eines Redebeitrags, und machte während der Rede des Iuliers seine Zustimmung zu dem Vorschlag mit akzentuiertem Nicken deutlich. Danach ließ er seinen Blick über die Decurionen schweifen, ob es weitere Vorschläge gab. Irgendwie erwartete, dass irgendwer den Herennier vorschlagen würde. Allerdings wäre dies aus Sicht des Helvetiers nur schwer zu begrünen, da er lediglich als gewesener Aedil relativ niedrig in der allgemeinen Hackordnung stand und vor ihm noch eine ganze Reihe gewesener Duumviri eher geeignet wären, der Delegation beizutreten.
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Wieder erhob sich der Helvetier und bekam sogleich das Wort erteilt.
Werte Decurionen!
Ich persönlich würde dem Vorschlag von Duumvir Cassius zustimmen. Damit hätten wir einen symbolischen Beitrag zur Amtseinführung des Corneliers geleistet.
begann er dann seine Rede, bevor er sich dem Herennier zuwandte.
Doch muss ich auch dem ehrenwerten Decurio Herennius zustimmen, dass eine solche Krone wahrscheinlich nur eine kurze Lebensdauer hätte und schnell die Staatskasse aufbessern würde. Wir müssen uns fragen, ob es uns wert ist, dem Cornelier ein Geschenk zu machen, dass vermutlich schnell eingeschmolzen und wieder in harte Aurei gegossen wird.
fuhr er dann fort, auch wenn er damit für eine kleine Überraschung sorgte und dem Herennier zustimmte, der sich bislang eigentlich nur durch eine ausgeprägte Blockadehaltung ausgzeichnet hatte.
Ich möchte daher einen dritten Alternativvorschlag vorbringen, der sozusagen auf dem letzten Vorschlag des ehrenwerten Decurio Herennius beruht. Wir füllen eine Truhe mit Aurei und überreichen sie dem Cornelier. Doch nicht irgeneine Truhe, werte Decurionen, sondern eine verzierte Truhe, mit ebenjenen Symbolen, die der ehrenwerte Duumvir Cassius soeben vorgeschlagen hat. So bringen wir Pragmatismus mit dem symbolischen Geschenk zusammen: Einerseits erhält der Cornelier einen nützlichen Gebrauchsgegenstand, der zugleich noch die Insignien unserer Stadt trägt, andererseits bekommt er den finanziellen Beitrag unserer Stadt.
schloss er seinen Vorschlag ab und setzte sich wieder.
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AUDITE!
Bürger meldet euch und helft dabei, die Sicherheit Ostias zu gewährleisten!
Der Ordo Decurionum hat die Stadtverwaltung damit beauftragt, für die Zeit der Abwesenheit der regulären Sicherheitstruppen der Stadt eine Bürgerwehr einzurichten.
Jeder, der sich an dieser Bürgerwehr beteiligen möchte, möge sich im Officium der Aedilen in der Curia melden. Erfahrungen beim Führen einer Waffe sind wünschenswert. Eine gesonderte Ausbildung wird aber durchgeführt.
Alle Freiwilligen erhalten für ihren Dienst eine Einmalzahlung von 30 Sz. und die Aussicht auf ein Diploma.
Titus Helvetius Ocella
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Der Aedilis Operum Publicorum Hortensius Vaticanus nickte geduldig und setzte dann ein freundliches Lächeln auf. Natürlich wurden für solche Arbeiten in der Regel Tagelöhner eingesetzt. Nur die Abschnittsleiter hatten entsprechend ihrem Einsatzfeld Spezialwissen, darunter Schreiner, Steinmetze, Mosaikenleger etc. Doch größtenteils würden wohl Tagelöhner hier arbeiten und das würde wohl das eine oder andere Mal auch zu weniger glücklichen Aktionen führen. Bei solch großen Bauprojekten ließ sich das aber nicht vermeiden, würden die Preise doch horrend steigen, wenn ausschließlich Facharbeiten eingestellt werden würden.
Nun, die Arbeiter wurden bereits von ihren Vorarbeitern und Abschnittsleitern umfassend über das allgemeine Vorgehen in Kenntnis gesetzt. Ich hoffe daher, dass wir mit dem Rückbau schnell vorankommen werden und auch einen Großteil der Grundsubstanz wiederverwenden können. Das hängt aber natürlich auch davon ab, welche Pläne der Architectus hat.
stelle Vaticanus dann noch fest. Als ihm plötzlich mehrere junger Arbeiter ins Blickfeld kamen, die einen ausgearbeiteten Marmorblock transportierten. Allerdings nicht zu Sammelsstelle.
ANDERE RICHTUNG!! ANDERE RICHTUNG!!! DORT GEHTS LANG!!
rief der Aedil der Gruppe zu, die umgehend kehrt machte. Das mussten wohl Neue sein, bei denen die Einarbeitung verschlampt worden war. Vaticanus schüttelte ob der unnötigen Arbeit den Kopf und wandte sich dann wieder dem Augur zu.
Nun gut, Aufidius. Wir sprechen uns dann wieder, sobald der Rückbau gestartet wird. Vale.
verabschiedete sich der Hortensier sodann und konzentrierte sich wieder auf seine Tabula und die Arbeit am Sacellum.
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Mittlerweile war der Rückbau voll im Gange. Und bislang hatte es noch keine größeren Probleme gegeben. Wieder machte der Hortensier einen langgezogenen Kontrollgang über die komplette Baustelle, damit unter Arbeitern ja nicht der Gedanke aufkam, sie könnten schalten und walten, wie sie wollen. Letztlich hätte der Aedil immer ein Aufgabe auf ihrer Arbeit. Und das machte sie sowohl genauer, als auch effektiver.
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Ocella verfolgte von seinem Platz aus die weitere Abstimmung und nahm zufrieden zu Kenntnis, dass sein Antrag angenommen worden war. Dass es allerdings auch jede Menge Gegenstimmen gab, ließ darauf schließen, dass die allgemeine Unterstützung für die Stadtverwaltung geringer ausfiel, als gewohnt. Man müsste nun abwarten, ob dies zum Dauerzustand werden würde, was dann wiederum Voraussagen auf die kommenden Wahlen ermöglichen würde, oder ob es nur der Wende geschuldet war, die allseits für einige Unsicherheiten sorgte.
Die folgende Rede des alten Cassius nahm Ocella mit Zustimmung auf. Bereits mit Beginn der Rede überlegte der Aedil, was man dem Cornelier schenken könnte. Geld schied aus, war zu einfallslos, da hatte der alte Cassius vollkommen recht. Was würde... weiter kam er nicht, da sich nun der Herennius wieder einschaltete. In seiner im eigenen unverschämten Art ging er den Duumvir an und wurde erst durch gemeinsame Arbeit der beiden Cassier zum Schweigen gebracht. Wie ein hungriger Wolf, dachte sich Ocella und schüttelte den Kopf. Doch plötzlich hielt er inne, legte seine Stirn in Falten und erhob sich dann, um das Wort zu erbitten. Nach dem zustimmenden Nicken des jungen Cassius begann er dann zu sprechen.
Werte Decurionen
erhob er die Stimmen und strengte sein Gedächtnis an. vor kurzem hatte er irgendwas gelesen über die Gens Cornelia. Es entstand eine kurze, peinliche Pause, bevor es Ocella aufging. Ja, der Wolf.
Soweit ich weiß ist das Wappentier der Gens Cornelia der Wolf. Ein stolzes Wappentier, dass bekanntlich nicht nur Stärke und Durchsetzungsfähigkeit symbolisiert, sondern auch engstens mit der Geschichte des Imperium Romanum verbunden ist. Die Wölfin säugte Romulus und Remus und zog sie auf. Als Mater Alma, als nährende Mutter, tritt sie auf und vervollständigt das Bild von nährender Mutter und sorgendem Vater. Und was ist ein Kaiser anderes als ein Vater für sein großes Reich. Ich schlage daher vor, eine Wolfsstatue für Cornelius Palma anzufertigen.
sprudelte es dann aus ihm heraus, wobei er sich natürlich an die grundlegenden Regeln der Rhetorik zu halten versuchte. Sodann setzte er sich wieder, um die Reaktionen der Decurionen entgegen zu nehmen.
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Der Aedil schaute von seinen Akten auf, als der Germane in sein Officium trat.
Ah... Äh... Asius. Gut, dass du herkommst. Ja, Aufgaben gibt es eigentlich immer, wenn man in das Officium eines Magistraten kommt...
stellte er dann mit einem abwesenden Lächeln fest und reichte dem Scriba eine Tabula.
Ich möchte dich bitten, dass du mir eine Liste der in Ostia gemeldeten Betriebe* erstellst, damit wir eine aktuelle Liste dieser Betriebe haben. Dazu solltest du angeben, ob die Betriebe auch tatsächlich produzieren und wie viele Personen dort arbeiten. Die notwendigen Informationen hierzu findest du im Archiv der Curia. Ich hätte die Liste gerne spätestens morgen Abend vor Dienstschluss.
übertrug er dem Scriba die Aufgabe ohne zu wissen, dass dieser gleich wohl zur Classis musste, was eigentlich immer mit irgendwelchen Problemen verbunden war.
Dann mach dich mal an die Arbeit.
schob der Aedil dann noch nach und vertiefte sich wieder in die dicke Akte vor sich. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass das Gespräch beendet war.
Sim-Off: * Gemeint sind die in der WiSim gemeldeten Betriebe.