Beiträge von Titus Pompeius Atticus

    “Sehr schön. Dann kommt jetzt die übliche Belehrung. Die Vigiles gehören nicht zum Exercitus Romanus, unterliegen aber weitestgehend denselben Regeln. Du wirst zunächst als Tiro aufgenommen und erhältst eine Grundausbildung, die insbesondere den Einsatz der Feuerlöschwerkzeuge beinhaltet, aber auch ein rudimentären Kampftraining. Danach bist du ein vollwertiger Vigil und als solcher verantwortlich für Brandschutz, Brandlöschung, Verfolgung von kleineren Straftätern und entflohenen Sklaven, Nachtwache und Aufrechterhaltung des Kultes der Stata Mater.“ Kurz hielt er inne und überlegte, ob er wohl etwas vergessen hatte. Dann fuhr er fort.
    “Es gibt drei Mahlzeiten am Tag und du wohnst in der dir zugeteilten Castra. In deinem Fall... hmhmhm...“ Er sah seine Listen durch und suchte wohl nach derjenigen Einheit, die am dringendsten Nachschub benötigte. “.. ach, nehmen wir die Cohors II Esquilina. Ohne Erlaubnis darfst du dich nicht von deiner Cohorte entfernen. Dies gilt insbesondere im Brandfall! Du hast sämtlichen Befehlen deiner Vorgesetzten stets und ohne Widerspruch zu gehorchen. Die Ausrüstung wird dir für die Zeit deines Dienstes gestellt. Du verpflichtest dich für sechs Jahre zum Dienst. Dies ist kürzer als bei anderen Einheiten, allerdings haben die Vigiles auch das höchste Risiko für Tod, Verstümmelung, Erblindung und dergleichen durch Brand. Wenn du die sechs Jahre überlebst, erhältst du die Möglichkeit, römischer Bürger zu werden, dir einen Gentilnamen zu wählen und dich in eine Bürgerliste eintragen zu lassen.


    Wenn du mit all dem einverstanden bist, gehen wir zum Fahnenheiligtum und du legst deinen Schwur ab. Danach erhältst du deinen Einsatzbefehl für die Cohors II und meldest dich in der dortigen Castra für die Zuteilung zu einer Centurie, deiner Ausrüstung et cetera.
    Noch Fragen?“

    Der Rekrutierungsoffizier schien mit den Ausführungen der Kniebeugen und den Zähnen soweit zufrieden zu sein. Zumindest sagte er nichts gegenteiliges, sondern kratzte nur eifrig mit dem Stylus auf der Wachstafel herum. Als Azizos dann weiter ausführte, dass er nicht nur lesen und schreiben konnte, sondern das ganze zur Not auch auf Griechisch, blickte der Rekrutierungsoffizier mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Überraschung auf. Und so jemanden hatte die Classis gehen lassen, anstatt ihn einfach zum Schreiber zu machen? Nein, den Fehler würden die Vigiles sicherlich nicht machen.


    “Damit kannst du mehr als die meisten anderen Vigiles. Würde mich nicht wundern, wenn du damit recht schnell zum Tessarius aufsteigst. Vielleicht ist sogar eine Stelle als Cornicularius drin.“ Eigentlich war sich der Rekrutierungsoffizier sogar sehr sicher, dass Azizos, sollte er die Grundausbildung überstehen, sehr schnell Tessarius werden würde. Allein schon, weil es kaum andere gab, die Schreiben konnten.



    Name: Azizos


    Name und Stand Eltern: Azizos, Berenike, Peregrini aus Palmyra


    Alter: 26


    Erfahrung: Kann lesen und Schreiben! Evtl. auf Griechisch!


    Vorerkrankungen: keine


    Körperlicher Zustand: gut


    Gehör: gut


    Sonstiges: Hat Grundausbildung bei der Classis abgebrochen



    Der Mann blickte also noch auf seine Tafel, die keine weiteren offenen Punkte hatte. Fehlte also nur noch eines.
    “Schön, wenn du mir jetzt noch versichern kannst, dass du keine Straftaten begangen hast, sind wir auch schon durch.“ Immerhin sollte man ja die Kriminellen verhaften und nicht noch selbst ausbilden.

    So ganz zufrieden schaute der Rekrutierungsoffizier nicht aus seiner Tunika. Aber wenn der Bursche seinen Mund gehalten hätte, gäbe es ja auch kein Problem, und sollte es ein Problem geben, dann würde Azizos sehr schnell von den Ausbildern aussortiert werden. Abgesehen davon waren letzte Woche bei einem Brand einige Vigiles so schwer verletzt worden, dass sie wohl ausscheiden würden, also brauchte man Ersatz.
    “Nun gut. Dann zeig bitte einmal deine Zähne. Hmhm... Und jetzt bitte einmal zehn Kniebeugen“, begann der Rekrutierungsoffizier also mit dem medizinischen Teil.


    “Kannst du lesen, schreiben oder rechnen?“ klapperte er dann noch weitere Befähigungen ab, die vielleicht nützlich sein könnten.

    Der Offizier notierte fleißig auf der Wachstafel mit.


    Name: Azizos


    Name und Stand Eltern: Azizos, Berenike, Peregrini aus Palmyra


    Alter: 26


    Erfahrung:


    Vorerkrankungen:


    Körperlicher Zustand:


    Gehör:


    Sonstiges:



    Soweit, so unspektakulär. Als es dann aber zu den Erfahrungen kam, hielt der Offizier doch inne und sah den jungen Mann etwas kritisch über die Wachstafel hinweg an.
    “Warum haben sie dich dann nicht einfach zum Dienst in der Castra versetzt, oder zu den Segelzurrern hier im Colosseum?“ fragte der Offizier dann doch noch einmal nach.
    Es war ja nicht so, als ob man nicht auch bei den Vigiles die Leute aussortierte, die einfach ungeeignet waren. Entweder, weil sie körperlich nicht mithalten konnten, oder, weil sie sich angesichts ihres ersten Brandes als feige erwiesen hatten, oder weil sie Befehle nicht ausführen konnten, oder aber, weil der Centurio sie einfach nicht leiden mochte. Aber einen guten Mann bekam man doch immer irgendwie unter? Da wollte er also doch noch einmal nachhaken.

    Da explizit darum gebeten wurde, sich brieflich bei Iulius Caesoninus zu melden, war heute der Bote direkt zur Casa Iulia geschickt worden. Er übergab also dem Ianitor eine Wachstafel.



    T. Pompeius Atticus Dom. Fac. ALBATA Iulio Caes. s.d.


    Gerne nimmt die Albata die Einladung zu einem Trainingsrennen an.
    Ich bitte um Mitteilung von Ort, Zeitpunkt und sonstiger zu beachtender Modi wie Wagenanzahl, Durchläufe et cetera.



    Der Rekrutierungsoffizier - ein sichtlich schon älterer Mann, an dessen Hals bei genauerem Hinsehen Narben einer alten Verbrennung zu erkennen waren, sah sich den neuen Anwärter zunächst einmal von oben bis unten genau an.
    “Gut, dann brauche ich ein paar Angaben von dir. Name hatten wir schon, dann brauche ich noch Alter, den Namen und den Stand deiner Eltern und deine bisherigen Erfahrungen und praktischen Talente.“


    Er zückte auch sogleich eine Wachstafel und einen Stylus, um sich alles wichtige mitzunotieren.



    Name: Azizos


    Name und Stand Eltern:


    Alter:


    Erfahrung:


    Vorerkrankungen:


    Körperlicher Zustand:


    Gehör:


    Sonstiges:


    [

    Ein Bote gab zwei Wachstafeln ab, die mit einem Faden zu einem kleinen Paket zusammengebunden waren.


    Auf der ersten stand:



    T. Pompeius Atticus Dom. Fac. ALBATA s.d.


    Irrtümlicherweise erhielten wir eine Nachricht, die wohl für euch bestimmt war. Damit sich keine Verzögerungen ergeben und im Sinne des allgemeinen Sportsgeistes, lasse ich sie meinen Boten einfach anbei überbringen. Verzeiht das gebrochene Siegel, es fiel erst beim Lesen der Nachricht auf. Warum sollte auch jemand Aurata und Albata verwechseln?


    Viel Erfolg beim Rennen.




    Auf der zweiten war dann die falsch zugestellte Renneinladung zu lesen:


    Einladung


    Factio Aurata
    Roma


    Die Factio Praesina möchte euch, liebe sportliche Mitstreiter von der Aurata, zu einem gemeinsamen 3er-Freundschaftsrennen gegen die Factio Russata und die Factio Praesina einladen, um die Leistungen und das Geschick von Mann und Pferd aller drei Parteien zu trainieren und zu steigern. Ist die Factio Aurata interessiert? Falls ja, bitten wir darum, dass ihr euch brieflich bei Gaius Iulius Caesoninus als Verbindungsmann der Praesina meldet zur Besprechung von näheren Details.


    Valete bene!
    GAIUS IULIUS CAESONINUS
    Factio Praesina

    Nach einem doch eher langweiligen Tag fand sich Atticus gegen Abend wieder einmal bei der Factio Albata ein und ließ sich auf den neuesten Stand bringen. Besonders viel gab es da zwar nicht, was unbedingt eines neuen Standes bedurfte, aber irgendwas war ja immer. Heute zum Beispiel gab es auch einmal Post von einer anderen Factio, der Praesina. Das wunderte Atticus zwar ein bisschen, da diese Factio sich ja bislang sehr öffentlich über die Albata ausgelassen hatte, und innerlich verdrehte er schon die Augen. Als er dann aber las, musste er doch schmunzeln.
    Nicht, weil Iulius Caesonius jetzt bei der Praesina war und die Nachricht geschickt hatte. Das wunderte ihn eigentlich keine Sekunde, dass er nach diesem komischen, ersten Gespräch direkt zu dem Rennstall gegangen war, der der Albata das schlechteste unter der Sonne wünschte. Das passte genau ins Profil.
    Nicht, weil es eine Einladung zu einem Trainingsrennen war – das hätte Atticus sogar mal als positives Zeichen gesehen und sogar angenommen. Ihm war nur sportliche Fairness wichtig, solange die gewährleistet war, war alles prima.


    Nein, der Grund für das Schmunzeln war, dass Iulius Caesonius ganz offensichtlich einen Brief an die Aurata falsch hatte zustellen lassen. Was entweder absicht war – und dann war es kindisch – oder ein Versehen – dann war es peinlich. Aber gut, man wollte nicht so sein. Also sandte Atticus zwei Boten mit Nachrichten los. Einmal zur Aurata und einmal zur Praesina.

    Also ich war Ewigkeiten ein NSC meiner Mutter und dann nochmal zwei Jahre lang Adolescens, ehe ich Civis wurde. Ist jetzt nicht unbedingt ein Maßstab :D
    Flavius Gracchus Minor ist auch im IR erwachsen geworden, der war sogar 4 Jahre lang Kind.


    Vor Urzeiten gab es mal eine Spielregel dazu, wie schnell man aus dem Militär wieder raus kann (i.e. auch nichts anderes, als altern) oder wie lang die Ausbildung und die Zeit als Vestalin so dauert. Und wenn ich jetzt keinen totalen Schmarrn im Kopf habe, galt mal "nur alle 3 Monate eine Altersstufe" (Die damals auch noch 10 Jahre war und nicht 5).


    Das hieße dann übertragen zu "von Baby zum Civis" in etwa 6 Monate. (Oder 4,5, weil man ist ja schon mit 14 erwachsen).
    Ist aber aktuell keine feste Spielregel mehr. Trotzdem würd ich weniger auch nicht machen. Sonst kann man echt gleich als junger Erwachsener einsteigen und sich die Kinderzeit sparen.

    Oh, hatte das hier übersehen.
    Wenn du möchtest, kannst du natürlich gern zu den Vigiles kommen. Zu zweit macht das sicherlich auch mehr Spaß als so ganz allein :D Wenn du möchtest, kannst du mir auch gerne eine PN schreiben, dann besprechen wir das noch etwas genauer, wie, was und wo, und ob überhaupt :)

    Vorsichtig, um ja nicht auszurutschen, folgte Atticus Cleomedes. Hin und wieder ließ er dabei seinen Blick schweifen. Er bemühte sich ja, das alles nur mit fachlichen Augen zu sehen und nur nach möglichen Brandgefahren zu sehen, aber so ganz konnte er sich der Pracht des Hauses nicht erwehren. Er hatte in seinem nicht ganz so alten Leben ja durchaus schon in unterschiedlichen Stufen des Reichtums gelebt: In der Casa Pompeia, die doch recht klein und eher praktisch war, kaum dem alten Namen dieser Gens und ihrem Erbe angemessen. Ein Mietshaus in Ostia, eines von der besseren Sorte, wo mehrere Familien sich eine Insula teilten und gemeinsam dafür sorgten, dass der Ort lebenswert wurde. Und natürlich die Domus Iunia, ein vornehmes Haus mit allem Komfort, mehreren Gästeräumen in einer guten Wohngegend.
    Aber verglichen mit diesem Haus hier...


    Atticus schlich also Cleomedes hinterher und betrat schließlich die Küche. Ein Schwall heißer Luft wehte ihm schon beim Eintreten entgegen – was angesichts der ohnehin schon hohen Temperaturen dieses Sommers nicht unbedingt angenehm war – und plötzlich stand Atticus einem unwirsch wirkenden Koch entgegen. Irgendwie verwirrte ihn das. Bislang hatte er immer nur Frauen als oberste Instanzen der Küche kennen gelernt. Aber natürlich, warum sollte das nicht auch ein Mann können? Trotzdem war er für einen Moment perplex und überdies sprachlos.
    “Ähm, hrmhrm“, räusperte er sich also, um seine Stimme wiederzufinden und spannte ein wenig die Brust an. Mittlerweile hatte er gelernt, dass allein seine Körpergröße und Statur, zumal in Rüstung, ihm eine gewisse Autorität verliehen. Und die brauchte man als Tribun dringend. “Und ich bin hier, um dabei zu helfen, dass das so bleibt“, sagte er also schließlich und sah sich um. “Wann wurde denn das letzte Mal die Genehmigung zum Betrieb einer eigenen Küche im Haus erneuert?“ fragte er also einfach mal. Die wenigsten Leute wussten so etwas, denn normalerweise fragte da nie jemand danach. “Wo wird das Holz für den Herd gelagert? Und was für Steine sind hier verbaut? Und natürlich interessiert mich besonders die Decke, die Wege aus der Küche hinaus und der Rauchabzug.“
    Eigentlich könnte Atticus auch selbst einfach durch die Küche gehen und alles suchen. Aber der Mann vor ihm hatte bedrohlich wirkende Holzlöffel in Reichweite, und Atticus hatte nicht nur bei einem Besuch in einer Küche so ein Ding hinter die Ohren bekommen und wusste, dass damit nicht zu spaßen war.

    Na, ob hier wirklich im Winter überall Löscheimer stehen würden, wagte Atticus zu bezweifeln. Das war auch nicht vorgeschrieben, wenn auch sehr vorbildlich. Atticus öffnete die ihm gewiesene Tür und sah sich dann einmal an, was der Sklave so beschrieben hatte. Axt und Hammer waren natürlich eine willkommene Überraschung. Normalerweise mussten die Vigiles die aus ihren Zeughäusern mitschleppen. Wenn vor Ort schon was vorhanden war, ging das alles natürlich schneller, falls einmal Feueralarm wäre. Die Eimer nahm Atticus mal eben in die Hand und damit unter die Lupe. “Die Eimer sind in Ordnung und entsprechen den Anforderungen. Am besten wäre es, wenn sie mit Sand gefüllt würden. Gerade, wenn ein Brand durch brennendes Öl ausgelöst wird, ist Sand wirkungsvoller als Wasser. Aber was ich nicht sehe, sind Filzdecken?“ Atticus schaute nochmal nach, aber er fand keine. “Die müssen nachgerüstet werden. Dicker Filz oder schwerer Loden, mindestens einen halben Digitus dick und groß genug, dass man damit einen ausgewachsenen Mann auffangen kann. Im Brandfall in der Nachbarschaft sollten sie gewässert werden und können als Schutz gegen Funkenflug auf das Dach gelegt werden. Und falls es nötig ist und sich Nachbarn nur noch auf ihr Dach retten konnten, kann man sie damit auffangen. Wenn dein Herr das wünscht, kann er auch für ein paar starke Männer des Hauses hierfür einen Termin zum Üben bei der Castra Vigilum vereinbaren.“ Letzteres bot Atticus nicht jedem Hausbesitzer an. Aber angesichts der Größe des Hauses und den Imagines Verstorbener, die er aus den Augenwinkeln erspähte, nahm er ganz stark an, im Haus eines Senators zu sein. Eines reichen Senators. Da konnte man schon mal ein wenig schleimen und versuchen, für gute Beziehungen zu sorgen.
    “Gut... ähm... dann weiter zum Tablinum und Richtung Küche?“ Es war kein Befehl, sondern wirklich eine Frage. Er hatte keine Ahnung, wie sie hier am effektivsten durch die Räume laufen sollten, um möglichst alles, was brennen konnte, einmal zu inspizieren. Die Küche als möglicher Brandherd würde so oder so mehr Zeit in Anspruch nehmen als der Rest.

    In Caligae auf Marmor laufen war jedes Mal wieder eine Freude. Gerade jetzt beneidete Atticus den Vigil der Subura zutiefst, da dort, wenn es überhaupt Böden gab, diese aus Holz bestanden. Da fanden die Nägel in den Sohlen einen Halt. Aber feiner Terrazzo, Marmor oder glattgeschliffener Granit, die waren glatt, glatter, am glattesten. Atticus bewegte sich also ausgesucht vornehm, um nicht zu sagen: langsam.
    “Salve“, grüßte Atticus erst einmal freundlich. Er war es von zuhause gewohnt, Sklaven auch nicht anders als jedes andere Haushaltsmitglied zu behandeln, daher dachte er sich auch hier gar nichts dabei und hielt Cleomedes einfach nur für ein bisschen schüchtern. So ein Haufen Vigiles konnte ja auch furchteinflößend sein.
    “Ja, wir teilen uns auf. Ihr drei schaut nach dem Stall und den Außengebäuden. Ihr drei die oberen Stockwerke – aber mit besonderem Feingefühl! Ich will keine Klagen hören! Und ihr zwei zum Heizraum des Hypocaustons.“ So teilte er sein Contubernium auf, damit das alles nicht den ganzen Tag dauerte.
    “Cleomedes, richtig? Es wäre sehr nett, wenn du mir als erstes die Löschwerkzeuge des Hauses zeigen würdest und wo sie aufbewahrt werden.“

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Ja, also im Grunde betrifft es wohl das gesamte Anwesen. Wenn du mir noch deinen Namen nennen würdest, Tribun, werde ich die Damen informieren, dass sie sich in den Hortus zurückziehen können, sofern sie sich gestört fühlen. Dann könnt ihr euch aufteilen."


    “Oh, ja, natürlich“, meinte Atticus etwas verlegen auf die Frage nach sienem Namen hin. Angesichts der Tatsache, dass das hier keine kleine Mietcasa war, sondern eine stattliche Villa, war es wohl in der Tat angemessen, sich vorzustellen. Da hätte er aber auch selber drandenken können! “Pompeius. Titus Pompeius Atticus. Und wir werden uns natürlich bemühen, die Damen so wenig wie irgend möglich zu stören.“ Er blickte dabei noch einmal kurz zu seinem Männern, diesmal mit ausgesprochenem Tribun-Blick, was diese auch als eindeutige Warnung aufnahmen. Auch, wenn Atticus jung war, er war Tribun, und als Tribun konnte er jeden einzelnen von ihnen mal eben in das nächste brennende Haus hineinbefehlen. Oder andere schreckliche Strafen verhängen. Da verhielt man sich lieber unauffällig in seiner Gegenwart.


    “Warte hier, Pontus“ gab er seinem Hund noch einen Befehl. Ein kurzes Fiepen folgte, dann aber suchte Pontus sich ein schattiges Plätzchen und legte sich gehorsam hin. “Wenn ihr ihm noch eine Schale mit Wasser hinstellen könntet, wäre das sehr freundlich“ bat Atticus dann noch den Türsteher. Und dann trat er ein.

    Atticus wartete und lauschte. Hinter der Tür war ein wenig Bewegung auszumachen, dann eine bitte um Geduld. Es folgte ein Schaben von Holz auf Holz, und schließlich schwang die Tür auf. Begrüßt wurde Atticus von einem freundlichen Ianitor, dessen Lächeln er ganz selbstverständlich erwiderte.
    “Salve. Also kontrollieren müssen wir alle Räume, die mit Feuer in Kontakt kommen. Insbesondere sind dies die Küche, sofern vorhanden. Für die würde ich dann auch die Betriebserlaubnis an der Stelle erneuern. Also, wenn alles passt, heißt das. Dann natürlich eventuelle Heizräume für eventuell benutzte Hypocausta oder für das Erwärmen von Badewasser und alle Räume, die durch Kohlepfannen beheizt werden. Also, im Winter, nicht jetzt. Und Räume, die mit Holz oder Harz vertäfelt sind, oder Stroh als Bodenbelag oder Decke haben...“ Atticus Blick wandte sich nach oben, als er überlegte, ob er etwas vergessen hatte. “...oder von denen sonstig eine Brandgefahr ausgehen könnte. Wenn die Vigiles auch eintreten, geht das natürlich schneller, dann können wir uns aufteilen. Wenn es die Nerven der anwesenden Damen aber schont, kann auch ich allein die Inspektion machen, dann brauch ich halt ein bisschen länger“, bot Atticus noch freundlich an. Er wollte ja niemanden erschrecken, und besonders schwer war das inspizieren nun ja doch nicht. Und die Vigiles würden die Pause wohl auch mehr als begrüßen, gerade angesichts der sommerlichen Temperaturen.

    Die Tür wurde relativ rasch vom Ianitor geöffnet, und Atticus wollte auch gleich anfangen, seine Fragen zu stellen und eben alles einmal kurz nachzuprüfen, als er eine vertraute Stimme hörte. Allerdings hatte der Hausherr ihn wohl nicht erkannt, so von hinten und in Rüstung. Grinsend drehte Atticus sich also ihm zu. “Salve, Sodalis. Ich wusste gar nicht, dass das hier dein Haus ist.“ Weil die ihn begleitenden Vigiles aber bei dieser freundlichen Begrüßung schon fragende Blicke tauschten, räusperte er sich kurz und versuchte, wieder möglichst Tribun-artig zu wirken.
    “Wir führen gerade Brandschutzkontrollen im gesamten Gebiet durch, um bei der sommerlichen Hitze die Brandgefahr noch weiter eindämmen zu können. Also... ähm...fangen wir mal an. Als erstes die Frage, wo die Brandbekämpfungsmaterialien des Hauses aufbewahrt werden, und ich muss den Zustand kontrollieren.“

    Heute hatte Atticus einmal raus aus seinem täglichen Trott in seiner Castra gemusst. Jeden Tag den Rekruten beim Üben zuzusehen, Bücher über Brandschutz zu lesen, Berichte über Hehlerei, Brände, Diebstähle und Karrenzusammenstöße zu hören und die Leute einzuteilen war ab einem gewissen Punkt einfach nur langweilig. Und da Atticus ohnehin einen den langweiligeren Bezirke Roms unter sich hatte, ließ er es sich nicht nehmen, heute begleitet von einem Contubernium Vigiles selbst auf die Staßen zu gehen und die Brandschutzkontrolle durchzuführen. Wenn man schon so viel über Brandschutz auswendig hatte lernen müssen, sollte es sich wenigstens auszahlen.


    Also ging er, seinen Hund Pontus an seiner Seite, voran und klopfte an die nächste Haustür. “Brandschutzkontrolle!“ rief er dabei schon laut, um den Bewohnern gegebenenfalls noch die Gelegenheit zu geben, etwaig anderweitig gebrauchte Eimer noch schnell wieder in den Eingangsbereich zu räumen.

    Heute hatte Atticus einmal raus aus seinem täglichen Trott in seiner Castra gemusst. Jeden Tag den Rekruten beim Üben zuzusehen, Bücher über Brandschutz zu lesen, Berichte über Hehlerei, Brände, Diebstähle und Karrenzusammenstöße zu hören und die Leute einzuteilen war ab einem gewissen Punkt einfach nur langweilig. Und da Atticus ohnehin einen den langweiligeren Bezirke Roms unter sich hatte, ließ er es sich nicht nehmen, heute begleitet von einem Contubernium Vigiles selbst auf die Staßen zu gehen und die Brandschutzkontrolle durchzuführen. Wenn man schon so viel über Brandschutz auswendig hatte lernen müssen, sollte es sich wenigstens auszahlen.


    Also ging er, seinen Hund Pontus an seiner Seite, voran und klopfte an die nächste Haustür. “Brandschutzkontrolle!“ rief er dabei schon laut, um den Bewohnern gegebenenfalls noch die Gelegenheit zu geben, etwaig anderweitig gebrauchte Eimer noch schnell wieder in den Eingangsbereich zu räumen.

    Heute hatte Atticus einmal raus aus seinem täglichen Trott in seiner Castra gemusst. Jeden Tag den Rekruten beim Üben zuzusehen, Bücher über Brandschutz zu lesen, Berichte über Hehlerei, Brände, Diebstähle und Karrenzusammenstöße zu hören und die Leute einzuteilen war ab einem gewissen Punkt einfach nur langweilig. Und da Atticus ohnehin einen den langweiligeren Bezirke Roms unter sich hatte, ließ er es sich nicht nehmen, heute begleitet von einem Contubernium Vigiles selbst auf die Staßen zu gehen und die Brandschutzkontrolle durchzuführen. Wenn man schon so viel über Brandschutz auswendig hatte lernen müssen, sollte es sich wenigstens auszahlen.


    Also ging er, seinen Hund Pontus an seiner Seite, voran und klopfte an die nächste Haustür. “Brandschutzkontrolle!“ rief er dabei schon laut, um den Bewohnern gegebenenfalls noch die Gelegenheit zu geben, etwaig anderweitig gebrauchte Eimer noch schnell wieder in den Eingangsbereich zu räumen.