Beiträge von Titus Pompeius Atticus

    Heute hatte Atticus einmal raus aus seinem täglichen Trott in seiner Castra gemusst. Jeden Tag den Rekruten beim Üben zuzusehen, Bücher über Brandschutz zu lesen, Berichte über Hehlerei, Brände, Diebstähle und Karrenzusammenstöße zu hören und die Leute einzuteilen war ab einem gewissen Punkt einfach nur langweilig. Und da Atticus ohnehin einen den langweiligeren Bezirke Roms unter sich hatte, ließ er es sich nicht nehmen, heute begleitet von einem Contubernium Vigiles selbst auf die Staßen zu gehen und die Brandschutzkontrolle durchzuführen. Wenn man schon so viel über Brandschutz auswendig hatte lernen müssen, sollte es sich wenigstens auszahlen.


    Also ging er, seinen Hund Pontus an seiner Seite, voran und klopfte an die nächste Haustür. “Brandschutzkontrolle!“ rief er dabei schon laut, um den Bewohnern gegebenenfalls noch die Gelegenheit zu geben, etwaig anderweitig gebrauchte Eimer noch schnell wieder in den Eingangsbereich zu räumen.

    Sim-Off:

    Sorry für die Wartezeit. Großer Anfall von akuter Unlust


    “Ah, einer, der mitdenkt! freute sich Grisuix. “Genau, Äxte, Seile und Haken. Nicht immer kann man ein Feuer löschen und ist damit fertig. So manches Mal ist der einzige Weg, es gezielt abbrennen zu lassen. Und dafür muss rundherum alles brennbare weggeschafft werden. Tja, und was machen wir, wenn das brennbare Material rundherum aus einer stabilen Holzwand, einer Treppe oder einem Dach besteht?“ Grisuix wartete gar nicht erst lange darauf, ob einer der Tirones die Antwort hervormurmeln würde. Es war offensichtlich. “Wir reißen es ein! Wir fangen an mit den perticae! Jeder nimmt eine Hakenstange und sucht sich ein freies Ziel!“


    Als die Tirones alle bewaffnet und verteilt waren, konnte es dann losgehen. “Die Stange könnt ihr sowohl als langen Hebel einsetzen, um Bretter damit herauszustemmen, als auch, um mit dem Haken sie nach unten zu reißen. In jedem Fall müsst ihr dabei darauf achten, dass nicht ihr selbst oder andere von den herabstürzenden Holzteilen getroffen werdet. Erst recht, wenn diese brennen, ist besondere Vorsicht geboten. Und vor allen Dingen müsst ihr sie so abladen können, dass sie nicht weiterhin eine Brandgefahr darstellen. Dann üben wir mal.
    Ich möchte, dass ihr das oberste Brett eures Zieles löst und hinter euch abladet. Wie ihr das anstellt, ist euch überlassen. Tirones, agite!“

    Atticus nickte. “Gut, werde ich gleich ausrichten. Die Veneta kann dann aber direkt dir antworten, oder soll das auch wieder über mich gehen?“ fragte er aber sicherheitshalber noch einmal das letzte Detail nach. Wahrscheinlich würde die Veneta auch erst ihre Termine abgleichen müssen. Atticus bezweifelte, dass Callistus ihm gleich und sofort eine Antwort würde geben können. Der war ja auch nur ein Mitglied unter vielen bei der Veneta und konnte wohl auch nicht einfach alle Termine ausmachen. Wobei Iulius Dives schon eine Weile weg war und die Veneta da vielleicht die Aufgaben inzwischen umverteilt hatte.

    Atticus legte die Stirn in Falten. “Also, es kam mir jetzt nicht wie ein bloßes Missverständnis vor“, antwortete er ein wenig zweifelnd. Und er fragte sich immernoch, wie man seinen Satz ohnehin hätte missverstehen können. Aber er wollte jetzt nicht wirklich mit seinem Patron darüber diskutieren. Er hatte ihm jetzt von dem Vorfall berichtet, und wenn Purgitius Macer ähnliche Vorkommnisse während eines weiteren Zusammentreffens dann hatte, war er wenigstens nicht unvorbereitet.
    “Aber ich komme auch noch wegen etwas anderem. Und zwar hat Pepe ja seine Zügel an den Haken gehängt. Die Albata hat nun zwei neue Fahrer – weil Pigor Secundus ist ja auch so alt wie Pepe und fährt wohl nicht mehr soooo lange. Also, ich wollte fragen, ob die Russata auch mal wieder Lust hätte auf ein Trainingsrennen, solange Pigor Secundus noch dabei ist? Die Veneta wollte ich auch noch fragen, aber zu dritt bräuchten wir ja jetzt eine Genehmigung, daher wohl eher einmal so und einmal so.“

    Eigentlich war das, was Archytas nun verlangte, mehr, als Atticus hatte zahlen wollen. Natürlich hätte er auch einfach lügen können und behaupten, Athenodorus würde weniger bekommen, als er bekam. Auf der anderen Seite war er durchaus der festen Überzeugung, dass eines Mannes Wort gelten musste und Lügen der eigenen Ehre zuwider liefen. Abgesehen davon kam die Wahrheit sowieso immer irgendwann ans Licht und Atticus' Gedächtnis war nicht gut genug, um sich bis dahin sämtliche Lügen zu merken.
    Also haderte er einen Moment und überlegte. Doch so sehr er auch abwägte, am Ende kam es immer auf ein Ach, scheiß drauf!' hinaus.
    “In Ordnung, die Hälfte von dem, was Athenodorus bekommt, plus die 200.“


    Sim-Off:

    Wenn ich nicht zu doof zum rechnen bin, sind das 2450 Sesterzen, die die Staatskasse II nun hat

    Eigentlich war die Rückfrage ja schon zu erwarten gewesen. Trotzdem wusste Atticus jetzt nicht, wie er am diplomatischsten antworten sollte. Daher bot sich den Anwesenden der seltene Anblick eines riesigen jungen Mannes in Rüstung, der ungefähr so gefährlich wie ein Hundewelpe wirkte, während er sich verlegen am Kopf kratzte.
    “Ähm, das ist schwer zu beschreiben. Er... also... er wollte der Albata beitreten. Und als ich ihn gefragt habe, warum nicht der Veneta, weil immerhin sind da schon die beiden iulischen Senatoren, da dachte ich, das wäre doch viel logischer, und so... naja, auf jeden Fall hat er dann etwas komisch geantwortet und eben auch seine beiden Verwandten erwähnt. Da hab ich nur gesagt, dass ich ja Senator Iulius Dives auch kennengelernt habe. Das war beim Wahlkampf von Callistus. Ähm, Duccius Callistus meine ich. Auf jeden Fall hab ich dann nur gesagt, dass Senator Iulius ziemlich nett zu sein scheint und dass Duccius Callistus auch dasselbe sagt und dann... dann wurde ich angeschnauzt.“ Atticus zuckte abschließend mit seinen großen Schultern. Er hatte immer noch keine Ahnung, was da genau passiert war, und er konnte sich noch immer keinen Reim darauf machen. “Und sowas mein ich mit seltsam. Ich mein, ich schwöre, ich hab nichts gemeines gesagt, noch nicht einmal gedacht, und trotzdem... naja, mir kam es so vor, als antworte Iulius Caesoninus auf Dinge, die überhaupt gar niemand gesagt hat. Und das war.... seltsam.“

    Nachdem die Mannschaft wieder angetreten war, ging es weiter. Nach weiterer 'körperlicher Ertüchtigung', wie Grisuix es gerne euphemistisch bezeichnete, kam es zu der Lektion, auf die die meisten Tirones erfahrungsgemäß schon hingefiebert hatten. Im übrigen war das auch eine der Lektionen, bei der es häufig zumindest einen Verletzten gab. Manchmal sogar einen Toten.


    Während die Tirones also zur Auflockerung mal wieder runden liefen, bauten einige Vigiles derweil Holzplatten auf. Sie waren nur krude zusammengezimmert, das Holz splitterig und schief, aber sie erfüllten ihren Übungszweck. So wurden etliche Platten aufgestellt, schnell noch gegen einen Pfahl genagelt, damit sie halbwegs aufrecht stehen blieben, mal mehrere übereinander, mal nebeneinander, bis ein nettes Sammelsurium an Holzbauten den Innenhof schmückte.
    “Tirones! In aciem venite!“ , erschallte der vertraute Befehl, sich in einer Reihe aufzustellen. Als alle richtig standen, setzte Grisuix zu seiner nächsten Lektion an.


    “Nun, wir hatten die Eimer, wir hatten die Decken. Jetzt geht es ans Eingemachte. Welche Werkzeuge bei der Brandbekämpfung haben wir noch? Na, wer hat eine Idee?“

    Das neue Gesicht hatte Atticus zwar schon bemerkt, sich aber nichts weiter dabei bislang gedacht. Das war also der neue Tiro. Atticus nickte dem jungen Mann, der wohl ein paar Jahre älter als er war, zu und murmelte ein kurzes “Salve“ zur Begrüßung, ehe er sich mühte, seine Gedanken wieder zu Ordnen. Gar nicht so einfach, das Ganze.
    Caesoninus hatte also hier nicht die Wahrheit gesagt. Aber er hatte sich ja auch allerlei eingebildet, was Atticus angeblich gesagt haben sollte, vielleicht hatte er sich im Gespräch mit Purgitius Macer auch etwas eingebildet, so dass die Aussage gar keine echte Lüge, sondern eben... wie nannte man das, wenn jemand Dinge hörte, die nicht existierten?
    “Ähm... ich will nicht ungebührlich neugierig sein, aber kam er dir bei diesem Gespräch auch... ähm... seltsam vor?“ Ein bisschen kam sich Atticus schon wie der Klassenstreber vor, der gerade beim Lehrer petzen gegangen war. Aber er hatte bislang einfach noch nie mit solchen Dingen zu tun gehabt und wusste sich einfach keinen Rat!

    Verdammt, der Plan ging wohl nicht auf. “Ja, Athenodorus kriegt mehr, aber wie du schon gesagt hast, er hat mehr Erfahrung und die Albata kennt ihn auch schon länger, während das hier, soweit ich weiß, dein erstes Rennen in Rom war.“
    Atticus überlegte, wie er jetzt den Bogen kriegen sollte. Er wollte ja gerne Archytas ebenfalls in den eigenen Reihen wissen. Pigor Secundus war ähnlich alt wie Pepe und konnte daher ähnlich bald aufhören. Für diesen Fall wollte Atticus weiterhin wettbewerbsfähig sein, wie es so schön hieß.
    “Hm, aber wie wär es, wenn ich dir für heute einen… Bonus zahle? Sozusagen eine Siegprämie? 200 Sesterzen sind doch ein schöner Tagespreis, nicht?“

    Verlegen kratzte sich Atticus am Hinterkopf. “Ähm, fast. Helm und Crista fehlen ja“, meinte er mit leicht spitzbübischen Lächeln. Aber ja, ansonsten kam man eher weniger geharnischt zur Salutatio seines Patrons. “Ich muss nur gleich weiter zur Castra, und die liegt genau in der anderen Richtung als die Casa Pompeia, also... ja...“, fügte er noch als Erklärung an und hoffte, dass Purgitius Macer das schon verstehen würde. Aber so, wie er ihn kannte, wäre das schon in Ordnung. Und zur Not musste Pontus eben besonders mitleidig gucken.


    Daher kam er auch gleich zum Punkt, der ihn eigentlich hergeführt hatte. Also abgesehen davon, sich mal wieder sehen zu lassen und ein braver Klient zu sein. Insbesondere, da er die betreffende Person nirgends sah.
    “Wenn ich dir eine Frage stellen darf, Purgitius? Ich hatte vor ein paar Tagen ein Gespräch... oder sowas ähnliches, mit einem Iulius Caesoninus. Kennst du den Mann? Er behauptet, er sei dein Tiro, und... ähm... ich wollte wissen, ob das denn so stimmt, weil er mir doch ein wenig merkwürdig vorkam.“

    Nachdem die beiden Rekruten bestraft waren und die Tirones endlich einmal still und ernst waren, wandte sich Grisuix noch einmal ihnen zu. “Vergesst nie, dass das hier kein Spaß ist. Das, was ihr in eurer Grundausbildung lernt, kann euch eines Tages das Leben retten. Das, was ihr durch Unaufmerksamkeit oder Blödelei nicht erinnert oder vergesst, wird euch ganz sicher eines Tages das Leben kosten. Oder das des Mannes neben euch. Oder das eines Menschen in dieser Stadt. Vor allen Dingen das der Menschen in dieser Stadt.
    Eure einzige Aufgabe allerdings ist es, genau die zu beschützen. Und entweder, ihr lernt das, oder ich muss es euch einprügeln.“


    Er ließ die Worte einmal wirken, ehe er weiter befahl. “Bringt die beiden ins Valetudarium. Das nächste Antreten hier ist nach dem Mittagessen.“

    Heute stand mal wieder ein Besuch beim Patron an. Seit Atticus nun Tribun war, hatte er die morgendliche Salutatio auch ein paar Mal ausfallen lassen müssen, damit er alles unter einen Hut bekommen konnte. Aber heute hatte er genug Zeit, oder zumindest fast. Seine Rüstung hatte er trotzdem schon angezogen, weil er vom Haus seines Patrones dann direkt zur Castra gehen wollte. Sein eigenes Zuhause wäre genau in der entgegengesetzten Richtung gelegen, das war unpraktisch.
    Also stand er recht imposant zwischen den übrigen Gästen in seiner blitzenden Lorica, Pontus an seiner Seite, und wartete, bis er denn dran war. Scheppernd und rasselnd und darauf bedacht, auf dem teuren Boden möglichst keine Kratzer zu hinterlassen und auch möglichst nicht hinzufallen, begab er sich nach vorne, als er an der Reihe war. Wie immer trottete Pontus schon einmal zum Hausherrn vor, um sich seine Streicheleinheit abzuholen und doch einmal nach einem Leckerchen zu schnüffeln.
    “Salve, Patron“ begrüßte Atticus also den Consular und wartete, bis dieser auch ihn begrüßte.

    Atticus war auf dem Weg zur Domus dreimal wieder umgedreht. Er wollte nicht hier sein und wollte nicht Hochzeit feiern. Er hielt es immer noch für einen Fehler. Warum musste seine Mutter überhaupt heiraten? Sollte es nicht irgendwelche Gesetze geben, die erstgeborenen Söhnen zumindest ein wenig Mitspracherecht einräumten? Irgendwas? Aber das hier, das war einfach... unnatürlich.
    Aber trotzdem wusste Atticus, dass es wohl keine schlimmere Beleidigung geben würde, als nicht zu erscheinen, wenn seine Mutter heiratete. Und egal, wie wenig er von dieser Hochzeit hielt, er wollte seiner Mutter sicherlich nicht derart weh tun.


    Vor dem Haus tummelten sich diverse Sänften und eine kleine Schlange Menschen. Atticus hatte schon keine Lust auf die Hochzeit, aber noch wneiger Lust hatte er, sich hier wie ein Gast in die Reihe zu stellen. Er gab also Pontus nur einen kleinen Wink und ging nach hinten zum Eingang zum Hof. Pontus würde sowieso im Hof bleiben müssen, dann konnte er ihn auch gleich ohne Umwege dort hinbringen.
    Die Hunde des Hauses begrüßten Pontus bereits durch die geschlossene Tür mit freudigem Gebell, das ebenso freudig erwidert wurde. Es dauerte etwas länger als normal, bis die Tür geöffnet wurde. Überhaupt war es für Atticus ungewohnt, dass sie verschlossen war, aber bei so vielen Gästen sollte das wohl so sein. Schließlich aber machte ihm Aesara die Tür auf und begrüßte ihn gewohnt einsilbig. Atticus schlüpfte hinein, ließ Pontus bei seinen Freunden und schlich durch die Küche, in der heute fürchterlicher Betrieb herrschte, ins Innere des Hauses. Natürlich nicht ohne im Vorbeigehen einen Leckerbissen von einem Tablett zu klauen, aber das kannte Aesara ja nicht anders von den jungen Herren des Hauses. Er ging seinen Weg so rückwärts bis zum Atrium und blieb erstmal im Hintergrund. Wenn die ganze Begrüßungsschlange abgearbeitet wäre, könnte er seiner Mutter etwas unverfänglicher kurz Salve sagen, ohne dass es so hochoffiziell wäre.

    Dass Archytas so unsicher wirkte, machte Atticus deshalb nicht automatisch sicherer. Er musste erst einmal selber grob überschlagen, wie viel ein Legionär denn verdiente, und nichte dann, als er in etwa auf dieselbe Summe kam. Allerdings wollte er nicht zugeben, dass es weniger war, als Athenodorus bekam, das hätte wohl nur größere Diskussionen nach sich gezogen.
    “Es ist mehr als doppelt so viel, wie wir Lusorix gezahlt haben, als er bei uns angefangen hat“, sagte er also stattdessen wahrheitsgemäß, um dem jungen Fahrer vielleicht so ein wenig zu schmeicheln.

    Der Rekrut war noch nicht einmal richtig von der Decke gepurzelt, als sich der selbsternannte Befehlsgeber einer verdammt harten Centurionenfaust gegenübersah. Nunja, zumindest für eine Sekunde, denn dann lag er getroffen am Boden und einem stinkwütenden Grisuix zu Füßen.


    “Ihr haltet euch wohl alle für witzig und denkt, das hier sei ein großer Spaß, was?
    Hier gibt nur einer Befehle, und zwar ich! Zehn Schläge Strafe für diesen Rekruten wegen Insubordination!
    Und du!“
    brüllte er zu dem anderen Rekruten auf dem Dach hinauf. “Runterkommen, und zwar zackig!“


    Die übrigen Rekruten konnten sehen, wie Grisuix vor unterdrückter Wut erst rot und anschließend weiß wurde. “Ihr haltet das hier für ein Spiel, was? Für eine nette Art und Weise, eure Eier zu schaukeln, ja? Die Hälfte von euch wird noch vor Ende des Jahres tot sein, erschlagen von Räubern, begraben von einem einstürzenden Haus, gestorben an Rauch bei einem Feuer, verbrannt, verkohlt, erblindet. Und du Schwanzlutscher findest es lustig, einen der Männer hinterhältig zu schubsen, der dabei an deiner Seite stehen sollte und das verhindern sollte? Ebenfalls zehn Schläge, durchzuführen von deinen Kameraden hier, auf die du ja scheinbar so gerne scheißt!“


    Grisuix schnaubte. Er hatte hier die Zügel eine Spur zu locker gelassen, das würde sich jetzt aber drastisch ändern. Und wenn diese Idioten es anders nicht lernten, dann eben mit drakonischen Strafen.


    “Ad poenam!*“ bellte er also den Befehl an die gesamte Truppe, sich zur Strafvollstreckung einzufinden. Zwei blutig geschlagene Rücken sollten hoffentlich erst einmal die Freizeitstimmung hier eindämmen.


    Sim-Off:

    *Antreten zur Bestrafung


    Als alle Männer angetreten waren, wurden erst der erste der beiden – der, der den Befehl gegeben hatte – an den Palus gebunden. Der Optio schritt dann auch sogleich zur Tat und zählte laut die Schläge mit. “Eins..... Zwei...“
    Mit jedem Schlag wurde die Haut am Rücken roter, bis sie schließlich ziemlich unschön aufplatzte und blutete. Irgendwann kam dann der letzte Schlag, und der Mann wurde losgebunden und an die Wand gelehnt, wo er erst einmal liegen bleiben konnte.
    Danach kam der Schubser an die Reihe, und der Optio drückte dem nächstbesten Tiro die Vitis in die Hand, um die Bestrafung durchzuführen. “Und wenn du es nicht ordentlich machst, bist du der nächste“ knurrte er den Mann dabei an.

    Dass der Iulier jetzt lachte, machte ihn nicht wirklich sympathischer. Eigentlich wirkte er so nur noch großkotziger auf Atticus als zuvor schon. Auch seine Erklärung klang zwar auf den ersten Blick ein wenig einsichtiger, auf den zweiten Blick allerdings und an einem schlechten Tag konnte man ihn durchaus als weitere Herabsetzung sehen. Als Senator also hatte man keine Zeit, eine Factio zu führen, aber als Ritter in der militia equstris hatte man unendlich viel Zeit und nichts besseres zu tun, oder wie? Und trotz der wenigen Zeit, die er als Aedituus und Tiro und baldiger Senator hatte, wollte er unbedingt mit Pferden höchstselbst trainieren?


    Atticus blieb skeptisch. Insbesondere war er sich sicher, nicht zu wissen, woran er bei dem Iulius war. Der war so widersprüchlich, wie man nur sein konnte. Einzig die Erwähnung von Purgitius Macer hielt Atticus davon ab, hier sofort einen Deckel drauf zu machen. “Ich werde eine Nacht darüber schlafen und überlegen“, gestand er also zu. Er würde zur morgigen Salutatio bei seinem Patron gehen und den als allererstes nach dem Wahrheitsgehalt der Aussage fragen und dann weitersehen.