Beiträge von Caius Duccius Callistus

    Eldrids Zustand erschütterte Caius zutiefst. Er fühlte sich völlig hilflos angesichts des verzweifelt weinenden Häufchen Elends. "Rufus ist hier", versuchte er Eldrid zu beruhigen. Die wickelte sich schutzsuchend in die dargebotene Decke ein. Nunmehr regte sich der Annaeus auf seiner Liege und erwachte mit Schrecken aus seiner Umnachtung. Caius erhob sich hastig aus der Hocke und eilte um Eldrids Liege herum zu Rufus. "Rufus, Sorana ist hier!", sagte er eilig und zeigte auf die nebenstehende Liege. Er war sich zwar nicht sicher, wen Rufus mit 'Mutter' meinte, aber immerhin waren beide zusammen hergebracht worden. Caius ging also davon aus, dass der Annaeus sich um sie sorgte.


    Caius ging jetzt vor dessen Liege in die Hocke, schob den erschrockenen Sklaven beiseite und sprach Rufus mit ruhigem Ton an: "Ihr seid bei mir in Sicherheit. Trink erstmal etwas. Ein Medicus wurde gerufen. Was ist denn passiert?" Rufus' Ausruf zeigte Caius auf, dass jener wohl mitbekommen hatte, was ihnen - insbesondere Eldrid - zugestoßen war. Auch wenn Caius sich davor fürchtete, er musste es hören. Womöglich konnte man die Verantwortlichen ja noch fassen, auch wenn er die Chancen für gering hielt. Erstmal reichte er dem Annaeus jetzt allerdings einen Becher Wasser, damit dieser seine Stimme wiederfand.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    Wie wäre es zur Entschuldigung zudem mit einem Hengst aus divitischem Gestüt - für einen gemeinsamen, äh, 'Ausritt'? (Versuchen kann man es ja mal... ;-P ) ^^


    *lach*
    Das hilft dir aber nicht, wenn nächstes Mal wieder nicht aufgeräumt ist. Jetzt hast du jedenfalls erstmal Post von mir. ;)

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    Uff. Schon wieder? Da frage ich mich doch glatt, ob ich selbst zu viel schreibe oder nur das Glück habe, so viele Nachrichten von anderen zu bekommen...


    Während ich darüber nachdenke, habe ich einige Mitarbeiter des divitischen Hausstands damit beauftragt, wieder etwas Platz für neue Nachrichten zu schaffen. ;)


    Dives! Schon wieder! Dein Posteingang ist voll! Und an mir liegt's nicht. :]

    Caius war regelrecht erschüttert vom Anblick seiner Verwandten. Eldrid redete wirres Zeug. "Hol einen Krug Wasser und zwei Decken!", trug er einem Sklaven auf und hockte sich dann neben Eldrids Liege. Er nahm der Sklavin das feuchte Tuch ab und tupfte nunmehr selbst die Stirn seiner Base. Ein mitfühlendes Lächeln huschte über sein Gesicht, als diese ihn endlich erkannte. "Eldrid. Du bist in Sicherheit. Ihr seid beide in Sicherheit." Er legte seine Hand in einer Geste der Zuneigung an Eldrids Wange. Auch wenn Eldrid ein paar Jahre älter war als er, so waren sie doch einige Jahre lang zusammen in der Casa Duccia in Mogontiacum aufgewachsen. Er mochte sie sehr und es machte ihn unendlich wütend, was ihr nun wiederfahren war. "Schhh", machte er beruhigend, als Eldrid in Tränen ausbrach. Caius fühlte sich hilfslos. Er sah zu Polydorus, doch der konnte auch nur das Gesicht verziehen und mit den Achseln zucken. Wenigstens kam nun der Sklave mit den Decken und dem Wasser. Caius nahm eine der Decken und breitete sie über Eldrid. Hoffentlich konnte bald ein Medicus organisiert werden.

    Puh, das war geschafft! Als Scato ihm auf die Schultern klopfte, bemerkte Caius erstmals wie weich seine Knie während dieses Vorsprechens geworden waren. Er musste sich zusammenreißen, damit er nicht wackelig wirkte. Gleichzeitig kam er nicht umhin stolz zu grinsen. Umso mehr erfüllte es Caius mit Stolz, dass sein Patron nun doch tatsächlich seine Salutatio abbrach, um sich ganz und gar seiner Person zu widmen. Das hatte er nicht erwartet!


    "Du ehrst mich über alle Maßen, Patron", entgegnete Caius deshalb auch mit deutlich hörbarer Überraschung. Er nahm den Weinbecher entgegen und reckte ihn seinem Patron entgegen. Er war sich zwar nicht ganz sicher, ob Scato über die Probleme seiner Klienten scherzte, oder ob er es ernst meinte. Jedenfalls fühlte er sich wahrlich geehrt, was seiner Miene auch anzusehen war. Sein Sklave Polydorus hielt sich derweil dezent im Hintergrund auf und beobachtete haargenau, wie sich sein Dominus schlug.

    Caius sah sich bereits als Sieger den Ring verlassen. Er hatte seinen Kontrahenten fast so weit, dass dieser aufgab. Davon war er überzeugt. Und plötzlich traf ihn ein Schlag vor die Brust. Caius blieb die Luft weg, keuchend ließ er von Atticus ab. Genauso männlich wie zuvor Atticus rang Caius nun nach Luft. "Hhh-ärch-hhh", keuchte er und schaute dabei verwundert seinen Gegner an, den er gerade aus dem Schwitzkasten entlassen hatte. Aber Aufgeben war keine Option und so versuchte er sogleich seine Atmung zu beruhigen. Natürlich keuchte er noch immer, aber sein Kopf brachte schnell wieder klare Gedanken hervor. Er wollte diesen Kampf jetzt zügig beenden. Kurz und - für ihn - schmerzlos. Immer noch nach Luft schnappend erkannte er seine Gelegenheit in den Kniekehlen seines Kontrahenten, die ihm zugewandt waren. Blitzschnell hob er den recht Fuß und trat laut schnaufend in Atticus' rechte Kniekehle.

    Schlecht? Machte der Kerl Witze? Das sah Caius ja wohl auch. Bei den Göttern, trieben sie Streiche mit ihm? Eldrid sah wahrlich fürchterlich aus. Ihr musste schlimmes zugestoßen sein. Und Annaeus Rufus hatte offenbar mindestens eine ordentliche Tracht Prügel empfangen, wenn nicht schlimmeres. Caius starrte den beiden Verletzten entsetzt nach, während die Sklaven sie in die Casa trugen.


    Der praetorianische Decurio machte derweil völlig ungerührt seine Arbeit. Caius blinzelte, als der Offizier ihm empfahl die Türen zu verbarrikadieren. "Äh, ja. Natürlich", brachte er hervor und nickte unsicher. Das hier war der letzte Albtraum! Wie konnte es zu diesem Unheil kommen? Es gab doch so viele Urbaner in Rom, wie konnte es da zu Ausschreitungen auf der Straße kommen?


    Dann setzte Caius' Verstand endlich wieder ein. Natürlich konnte es immer zu Gewalttätigkeiten kommen. Das konnten auch Urbaner und Praetorianer nicht verhindern. Sie konnten einen Aufstand nur beenden. Wenn es dabei zu Plünderungen oder Ausschreitungen mit Verletzten kam, war das eben so. Das war in der Antike nicht anders als in späteren Zeiten.
    "Vale, Decurio. Vielen Dank für deine Hilfe. Mars mit dir!", sagte er an die Adresse des Offiziers und machte so deutlich, dass er die Soldaten nun nicht länger von ihrem Dienst abhalten wollte. Es gab sicherlich noch weitere Brandherde, die es zu bekämpfen galt.


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/28.jpgSodann wandte Caius sich von den Milites ab und strebte ins Innere der Casa. Dort hatte man Eldrid und Rufus im Peristyl auf zwei Liegen gebettet. Polydorus kümmerte sich darum, dass ihnen die zerrissenen Kleider abgenommen und ihre Wunden gewaschen wurden. Caius blieb bei Eldrids Anblick wie angewurzelt stehen und sah die Geschundene erschüttert an. "Bei Donar, was ist ihr bloß geschehen?", keuchte er. Polydorus fuhr sich über die hohe Stirn. "So wie sie aussieht" - sein zerknirschter Blick sprach Bände - "Wird sich wahrscheinlich jemand an ihr vergangen haben." Caius schlug die Hände über dem Kopf zusammen. "Nein!" Mit dem Schicksal hadernd rang Caius die Hände. "Schickt nach einem Medicus, sofort!", befahl er wütend. Polydorus nickte. Derweil hatte sich eine junge Sklavin vor Eldrid gekniet und wischte ihr mit einem feuchten Tuch die Stirn.


    "Und er?", fragte Caius seinen Sekretär nun, den Blick auf den Annaeer gerichtet. "Bewusstlos, aber er atmet", fasste Polydorus zusammen. "Hat wohl einen über den Schädel gezogen bekommen. Aber es sieht nicht aus, als wäre er lebensgefährlich verletzt." Na immerhin. Caius nickte ernst. Auch um Rufus kümmerte sich ein Sklave, der ihm Blut und Dreck aus dem Gesicht wusch und sich bemühte, den jungen Mann wieder zu Bewusstsein zu bekommen.

    "Äh, ja. Ich bin Caius Duccius Callistus", bestätigte Caius eilig die Nachfrage des Praetorianers nach seiner Identität. Die undurchdringliche Miene des Decurios verunsicherte ihn erheblich. Dieses gefühllose Starren machte ihn nervös.


    So nervös, dass er nicht sofort realisierte, was der Mann gesagt hatte. Seine Verwandte? Ihr Stiefsohn? Caius hatte keine Verwandten mehr in Rom, seit Alrik zum Statthalter Germaniae berufen worden war. Und einen Stiefsohn kannte Caius schon gar nicht. Irritiert blinzelte er den Decurio an, als das As endlich fiel. Das Domus Annaea war gebrandschatzt worden! Annaeus Modestus war doch mit Duccia Sorana - Eldrid - verheiratet gewesen. Und dessen Sohn - Annaeus irgendwas - musste der besagte Stiefsohn sein. Also hatte dies alles hier doch mit den Krawallen zu tun?!


    "Bona dea", entfuhr es Caius. Er war schockiert. "Wie geht es ihnen?" Jetzt warf er erstmals einen aufmerksamen Blick auf die beiden Geschundenen. "Oh, ihr Götter", rief er beim Anblick der beiden aus und warf in einer Geste des Entsetzens die Hände in die Luft. "Was haben sie mit ihnen gemacht? Schnell, bringt sie herein, ich bitte euch!" Polydorus hatte im Hintergrund bereits auf dem Absatz kehrt gemacht und trommelte die Sklavenschaft des Hauses zusammen. Er würde jede helfende Hand brauchen, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen.

    Erneut war Caius erleichtert ob der Reaktion des Flaviers. Der Patrizier hatte offenbar kein Problem mit der Nennung von Senator Duccius Vala, der ja in Rom als eine äußerst streitbare Person bekannt gewesen war. Caius hatte erwartet, dass es allein wegen seiner Verwandtschaft mit Vala Schwierigkeiten im Hause Flavia geben würde, aber offenbar hatte er da falsch gelegen. Flavius Scato schien ein Mann zu sein, der ebenso pragmatisch dachte wie Caius selbst und sich obendrein nicht nachtragend zeigte. Das machte ihn sogleich sympathisch.


    "Absolute Loyalität und Treue", wiederholte Caius und schlug ein. Er lächelte unsicher, aber glücklich. Er hatte jetzt einen Patron. Und was für einen! Einen flavischen Patrizier! Adelig, reich, mächtig, sprich einflussreich. "Ich danke dir für dein Vertrauen, Patron."


    Sim-Off:

    Fehlen nur noch ein paar Klicks im Control Panel, richtig?

    Ein junger Sklave öffnete und starrte den furchteinflößenden Schwarzrock mit angstgeweiteten Augen an. "Ich hole den Hausherrn!", quiekte er und machte auf dem Absatz kehrt, um ins Hausinnere zu fegen. Die Türe ließ er offen stehen.


    Caius saß soeben zusammen mit seinem Sekretär Polydorus im Peristylium und besprach die neuesten Bilanzen seines Weinguts auf Sicilia, als er das Türklopfen vernahm. Und wie da geklopft wurde! Caius horchte auf. Polydorus sah ihn fragend an. Dann stob der erschrockene Sklave ins Peristyl und rief atemlos: "Dominus, da sind Praetorianer an der Tür!"


    Caius ließ augenblicklich alles fallen und erhob sich. Sein Herz pochte mit einem Mal heftig. Was hatte das zu bedeuten? Er wusste ja, dass draußen auf den Straßen Tumulte herrschten, aber die hatte er bisher weit weg in anderen Stadtteilen gewähnt. Es konnte also nicht daran liegen. Weshalb also sonst? Hatte man ihn zu Unrecht eines Staatsverbrechens beschuldigt? Donar bewahre, das wäre furchtbar! Das Herz pochte ihm bis zum Hals, während er möglichst würdigen und gemessenen Schrittes das Atrium querte und das Grüppchen an der Porta erreichte.
    "Salve, Decurio", grüßte Caius den Offizier. Er erkannte den Rang des Mannes geübten Auges, da er in einer Militärgarnisonsstadt aufgewachsen war. Er wusste, wie Reiteroffiziere aussahen. Beunruhigt warf er einen Blick auf die beiden geschundenen Gestalten, die die anderen Milites bei sich hatten. Was sollte das hier werden? Mit fragendem Blick wandte er sich wieder dem Decurio zu. "Wie kann ich den Cohortes Praetoriae zu Diensten sein?" In seinem Rücken war auch Polydorus aufgetaucht, der einen neugierigen Blick auf die Truppe warf.

    Atticus klammerte sich einfach an ihn! Caius erkannte schnell, dass mit diesem Manöver sein Vorhaben neutralisiert wurde. Hebelte er Atticus hoch, würde er selbst von dessen Gewicht zu Boden gerissen. Oder nicht? Zeit zum Nachdenken blieb nicht. Er versuchte es einfach, zog mit aller Kraft Atticus' Oberschenkel nach oben und packte zugleich dessen linke Wade, die er mit voller Wucht ebenfalls hochzog. Dabei stemmte er sich mit aller Kraft entgegen der erwarteten Fallrichtung seines Gegners in den Sand. Natürlich funktionierte dieses Manöver nicht. Caius strauchelte, stolperte schräg nach vorn. Schließlich ließ er seinen Gegner schnell wieder los, bevor sie beide zu Boden gingen. Nun versuchte er seinen Arm um Atticus' Hals zu legen, um diesen zu drosseln. Das war nicht einfach, da Atticus etwas vorgebeugt vor ihm Stand, denn der hatte seine Arme ja wiederum unterhalb von Caius' Achseln um ihn geschlungen. Wenigstens hatte Caius dadurch die nötige Armfreiheit, musste aber darauf achten, nicht von Atticus zu Boden gerissen zu werden. Als er meinte, den richtigen Ansatz gefunden zu haben, drückte er kräftig zu.

    Erleichtert atmete Caius auf angesichts der ersten Worte, die Flavius Scato nach seiner Vorstellungsrede aussprach. Natürlich äußerte der Patrizier auch Bedenken. War ja klar, Standesunterschiede und so weiter. Als Plebejer kannte man das. "Ich bin mir des Standesunterschieds zwischen unseren Familien sehr bewusst, Flavius", beteuerte Caius. Die nächste Bemerkung des Patriziers ließ Caius allerdings aufhorchen. Tirocinium?


    "Nun, äh, das Tirocinium Fori habe ich bereits absolviert. Bei Senator Titus Duccius Vala, bevor er zum Legatus Augusti Pro Praetore nach Germania Superior berufen wurde." Um aber auch Scatos Frage zu beantworten, schob er hinterher: "Nichtsdestotrotz ist es die Pflicht eines Klienten, hinter den Entscheidungen seines Patrons zu stehen. Wankelmut ist mir fremd, Loyalität hingegen eine hohe Tugend. Und wer in die Politik strebt, der wird unangenehme Entscheidungen nicht umgehen können." Caius erkannte zwar nicht so recht, weshalb Flavius dermaßen auf dem Standesunterschied zwischen Patriziern und Plebejern herumritt, denn die Ständekämpfe waren seit Jahrhunderten beendet. Heutzutage ging es ja nicht mehr so sehr um derlei soziale Probleme. Aber für einen Patrizier schien das Thema offenbar noch immer aktuell zu sein. Caius nahm es hin. Seine Worte über Loyalität meinte er dennoch ehrlich.

    Zitat

    Original von Caius Flavius Scato
    "Es ist klug zu mir zu kommen. Auch ich habe, trotz Herkunft und Stand, eine eher ungewöhnliche Laufbahn gehabt bisher." gab Scato sein grundsätzliches Befinden zu verstehen und fuhr fort "Jedoch sind wir immer noch in Rom, man kommt nicht einfach hierher und bittet in einem kurzen Gespräch um Hilfe. Wer ist Duccius Callistus? Warum sollte ich Duccius Callistus fördern? Welche Ziele und Ansichten vertritt er? Erzähle mir von dir, warum sollte ich dir helfen und keinem Jüngling aus patrizischem Hause?" stellte er seinen Fragenkatalog vor und legte seinen Kopf auf eine Hand um gespannt zuzuhören.


    Caius Mundwinkel zuckte. Die Art und Weise, wie er sein Anliegen vorgetragen hatte, schien den Flavier pikiert zu haben. Großartig, er schien einmal mehr in den Fettnapf gestampft zu sein.


    "Mitnichten möchte ich dich überfallartig zu einer Entscheidung drängen, werter Flavius", versuchte Caius daher sein Gesuch zu erläutern. "Und ich will auch höchst gern deinem Wunsch entsprechen und mich ausführlich vorstellen, denn selbstredend wird kein Mann von Stand und Ansehen irgendeinen dahergelaufenen Fremden in sein Klientel aufnehmen." Caius schluckte. Jetzt bloß nicht noch mehr Fettnäpfe.


    "Ich will also deine Fragen gern beantworten. Wer ist Duccius Callistus? Caius Duccius Callistus ist der Sohn des Numerius Duccius Marsus, Eques Imperii und Eigentümer ausgedehnter Länderein in Germania Superior. Aufgewachsen in Mogontiacum, der Provinzhauptstadt, dort von einem Privatlehrer und anschließend einem Grammaticus unterrichtet, wie es üblich ist. Die Tugenden der mos maiorum erlernte ich ebenso wie die Grundlagen der Rhetorik. Hinzu kommt ein Studium des Rechts, das ich mit großem Interesse betrieben habe und das mich bis ins Alter begleiten wird. Latein und Griechisch spreche ich zudem fließend."


    Zur Demonstration wechselte er nun vom Lateinischen ins Griechische.
    "Warum solltest du mich fördern? Weil ich strebsam und geduldig meine Ziele verfolge und hierfür keine Mühen scheue. Zudem bringe ich das nötige Kleingeld mit, so dass ich meinem Patron nicht auf der Tasche liegen würde. Sicherlich kann ich nicht behaupten derart wohlhabend zu sein wie die Gens Flavia, aber hinter mir steht eine wirtschaftlich gut gestellte Sippe."


    Nun wechselte er zurück in die lateinische Sprache.
    "Welche Ziele und Ansichten vertrete ich? Mein Ziel ist die Senatorenwürde. Freilich weiß ich, dass es bis dorthin ein langer und arbeitsreicher Weg ist. Doch ich bin gewillt diesen zu beschreiten und bin mir auch der Würde und Erhabenheit des Senates bewusst, den ich anstrebe. Deshalb befürworte ich auch eine strikte Einhaltung der römischen Traditionen und Werte. Ich habe zwar Wurzeln in der germanischen Provinz, aber meine Sippe verdankt ihre Stellung dem römischen Gemeinwesen. Dieses gilt es zu erhalten und zu pflegen."


    Und zuletzt:
    "Warum solltest du mir helfen und keinem Jüngling aus patrizischem Hause? Nun, je mehr Klienten, desto angesehener ist der Patron. Und wieso solltest du denn nicht beide fördern? Den patrizischen und den plebeischen Jüngling? Denn eines galt schon in den ältesten Zeiten: Je mehr Unterstützer ein Senator hat, desto mehr Einfluss kann er ausüben."

    Sim-Off:

    'Tschuldige. Lange Wartezeiten bedeuten nicht, dass ich diesen Thread geringschätze.


    Caius zog die Augenbrauen hoch. Atticus' Geständnis entlockte ihm dabei ein weiteres schiefes Grinsen. "Alles halb so wild", entgegnete er mit einer lahmen Plattitüde, die dem Umstand geschuldet war, dass er sich bereits den ersten Angriff zurechtlegte. Was er bisher vom Pompeius gehört hatte sprach dafür, dass er mit einer Überrumpelungsattacke vermutlich Erfolg haben konnte. Oder sollte er doch lieber Vorsicht walten lassen und seinen Gegner abtastend umkreisen?


    So überlegte Caius, während Atticus seine Schultern kreisen ließ und sich ebenfalls in Position begab. Das dauerte noch einen Augenblick und Caius musste sich im Geiste Geduld zureden. Er hatte es schon öfter erlebt, dass Kontrahenten Psychospielchen vor dem Ringkampf spielten, um den Gegner zu verunsichern oder zu unvorsichtigen Attacken zu animieren. Atticus traute Caius eine solche Intention jedoch nicht zu, weshalb er einfach entspannt abwartete. Der nickte sodann auch. Der Kampf begann.


    Caius erkannte schnell, dass Atticus nicht die Initiative ergriff. Damit hatte er nach der Premieren-Ankündigung bereits gerechnet. Also ging er in Kampfhaltung, wofür er den Oberkörper leicht nach vorn beugte und die Hände auf Brusthöhe vor sich hielt. Sodann machte er ein, zwei Schritte schräg links auf seinen Gegner zu. Er wollte Atticus' Beinarbeit studieren, beobachten wie er sich zu ihm verhielt. Einige Schritte machte er so, langsam, abwartend. Dann schnellte er urplötzlich vor und versuchte mit dem rechten Arm Atticus Oberschenkel zu umschlingen. Mit der Linken wollte er unter seine Wade greifen, um diese als Hebel zu nutzen. So würde er seinen Kontrahenten zu Boden befördern können. Gleichzeitig stemmte er selbst seine Füße in den Sand in Erwartung einer Abwehrreaktion.

    Zitat

    Original von Caius Flavius Scato
    Die Flavier ließen sich natürlich nicht lumpen und boten den Gästen zumindest immer ein Getränk an. Es dauerte eine ganze Weile bis der Duccier an der Reihe war, an diesem Tag war ungewöhnlich viel los, doch nach einiger Zeit musterte Scato den Mann und ihm wurde etwas ins Ohr geflüstert sodass der Mann im Bilde war und seinen Gast dementsprechend ansprechen konnte...
    "Ich grüße dich Duccius, es freut mich dich hier in der Villa Flavia begrüßen zu können. Ich hoffe die Wartezeit war nicht allzu unangenehm. Aber bitte, setz dich und berichte mir von deinem Anliegen." begrüßte Scato den Mann und deutete auf die Sitzplätze vor ihm, sodass der Mann sich setzen und sein Begehr frei heraussprechen konnte.


    Caius Flavius Scato übertraf sogar seine Erwartungen und bot Caius einen Stuhl an, als er an der Reihe war. Überrascht nahm er Platz. "Die Freude ist ganz auf meiner Seite, verehrter Aedil Flavius", erwiderte Caius die Begrüßung. Sein Magen hatte sich vor Nervosität zwar zusammengezogen, da er immerhin vor einigen versammelten Menschen und einem flavischen Amtsträger sprechen musste. Aber er hatte das vorher geübt und versuchte einen möglichst sicheren Eindruck zu erwecken.
    "Im Gegenteil, die Wartezeit war höchst erträglich. Du, äh, hast ja dafür gesorgt, dass hier niemand dürsten muss." Er versuchte sich an einem schmalen Lächeln, das aber nicht ganz gelang. Egal, Flavius forderte ihn auf, seine Bitte vorzutragen. Immerhin hatte ein Aedil nicht den ganzen Tag Zeit.
    Also nicht lange trödeln, zum Punkt kommen: "Nun, Flavius, ich stamme aus Germania Superior. Mein Vater ist der Procurator Rationis Privatae Numerius Duccius Marsus. Ich bin nach Roma gekommen, um den senatorischen Cursus Honorum zu bestreiten. Dazu suche ich einen Fürsprecher, einen Patron." Eine kurze Pause folgte, in der Caius seinen ganzen Mut zusammennehmen musste, um daraufhin zu sagen: "Flavius, würdest du mir die Ehre erweisen, mich als Klienten anzunehmen?"

    Der stoische Ianitor hatte Caius und seinen Sklaven Polydorus eingelassen, so dass sie nunmehr ins Atrium zur Salutatio vordringen konnten. Dort reihten sie sich in die Schlange von Klienten und Bittstellern ein. Caius hatte Geduld im Gepäck. Er wusste, dass eine Salutatio bisweilen lange dauern konnte und hoffte darauf, dass man in der Villa Flavia als Wartender mit Erfrischungen und Frühstück versorgt wurde, wie es sich in manchen Haushalten mit der Zeit eingebürgert hatte.
    Und während Caius und sein Sklave sich die Beine in den Bauch standen, wanderten sie Schritt für Schritt weiter nach vorn, um schließlich vor Caius Flavius Scato zu treten, als sie an der Reihe waren.

    Der Pompeius schien also Spaß zu verstehen, denn er reagierte auf den Scherz auf Gaetulicus' Kosten mit einem ebenso schiefen Grinsen. Das war schonmal eine gute Voraussetzung um miteinander auszukommen, dachte Caius bei sich. "Pompeius, Malachi, ist mir eine Freude", sagte er zur Abrundung der Begrüßung. Malachi gab also Nachhilfe im Ringen. Caius schluckte. Der Mann sah ziemlich muskulös aus. Ob er wohl professioneller Ringer war? Es bestand womöglich die Gefahr, sich lächerlich zu machen, falls Caius sich nicht anstrengte.


    Er nahm Atticus' Angebot an und sagte: "Sehr gerne nehme ich mit dir Vorlieb." Dabei zwinkerte er dem Pompeius zu. "Also dann." Er schlüpfte aus den Sandalen und machte seine Füße gemächlich mit dem Sandboden vertraut. Dann legte er das Handtuch ab, das er Gaetulicus zuwarf. Auch wenn er in Germania Superior in einem auch germanisch geprägten Haushalt aufgewachsen war, so hatte er sich nach römischer Art das Schamhaar entfernen lassen. Er war darauf bedacht, keinesfalls als seltsamer Provinzler aufzufallen.
    Caius lockerte mit kreisenden Bewegungen seine Schultern, beugte sich nach links und rechts und hoffte einen möglichst durchtrainierten und geübten Eindruck zu erwecken. Die wenigen Augenblicke nutzte er, um seinen Ringpartner einzuschätzen. Atticus war vermutlich etwas jünger als er und auch nicht so gut trainiert. Beim Ringen war Muskelkraft aber nicht alles, es kam auch auf die Technik an. Caius wusste, dass man in keinen Kampf mit der Einstellung gehen sollte, man würde ohnehin gewinnen. Dennoch nahm er - auch unter Berücksichtigung des vorangegangenen Ringkampfes - an, dass er seinem Gegner überlegen war.


    "Keine Sorge, ich bin kein Wettkämpfer", ließ Caius Atticus daraufhin wissen, um ihm die Sorge zu nehmen, er könne womöglich an einen Profi geraten sein. "Ich übe mich im Ringen nur um der eigenen Gesundheit Willen. Naja, und manchmal auch um mich mit meinen Freunden zu messen, wenn sie denn wollen." Er schielte spitzbübisch zu Gaetulicus herüber, der mit verschränkten Armen abseits stand und mit kritischer Miene das Schauspiel betrachtete. Caius nahm gegenüber von Atticus seine Position ein und wartete nun darauf, dass dieser sich ebenfalls bereit zeigte.


    Sim-Off:

    Ich nehme diesen Wikipediaartikel als Grundlage für alles Folgende und hoffe, damit halbwegs den Kern der Sache zu treffen. Ansonsten habe ich nämlich keinerlei Ahnung von Ringen, weder von antikem noch modernem.

    Caius war erst kürzlich nach Rom zurückgekehrt und wollte nun einige Schritte in Angriff nehmen, die er viel zu lange vor sich hergeschoben hatte. Einer davon war die Gewinnung eines Fürsprechers, der ihm während seiner Laufbahn alle erdenkliche Unterstützung anerbieten würde. Einen solchen hoffte Caius im Hause Flavia zu finden. Deshalb ließ er seinen Sekretär Polydorus früh morgens an die Pforte des städtischen flavischen Anwesens klopfen.


    Als geöffnet wurde, sagte Polydorus: "Caius Duccius Callistus bittet um Einlass zur Salutatio des ehrbaren Senators Caius Flavius Scato." Dabei wies er auf den jungen Mann schräg hinter ihm, der in eine gute Toga gekleidet war und dessen rechte Hand auffällig der duccische Siegelring schmückte.

    "Ich fühle mich heute wirklich schlapp", jammerte Gaetulicus, der hinter Caius her trottete. Caius hatte Titus Vitrasius Gaetulicus, Sohn eines Eques, kürzlich beim Würfelspiel kennen gelernt. Nächtliche Ausflüge waren eben doch zu etwas nütze, wenn man dabei gleichaltrige Burschen kennen lernte, die einem eventuell nützliche Kontakte zu den Mitgliedern der römischen Oberschicht vermitteln konnten. Und dass Caius irgendwann Kontakt zum Vater seines Kameraden bekommen würde, stand für ihn bereits als sicher fest.


    "Papperlapapp", fegte Caius die Einwände seines Begleiters beiseite. Die passende wegwischende Handgeste machte er auch, während sie ihre Kleidung an der Garderobe einem gelangweilten Sklaven in Verwahrung gaben. Nur mit Handtuch und Sandalen angetan durchquerten sie so die Thermae Agrippae auf der Suche nach den Sportplätzen. "Bei Wodan, ist diese Anlage gigantisch", staunte Caius. Und Gaetulicus ächzte hintendrein: "Ich bin heute eigentlich gar nicht in der richtigen Verfassung..."
    "Ja, ich habe auch schon etwas Fett am Bauch angesetzt. Da müssen wir schnellstmöglich etwas dran ändern", fuhr Caius ihm gut gelaunt dazwischen. Er freute sich auf körperliche Ertüchtigung, auf den Nervenkitzel eines freundschaftlichen Wettkampfes. Gaetulicus war zwar nicht der Sportlichste, sondern etwas weniger atheltisch und meist eher fauler Natur. Aber Caius hatte momentan niemand anderen für ein ordentliches Kräftemessen.


    Sie fanden den Weg zu den Palaestrae, wo bereits eine Vielzahl jüngerer Sportler aktiv war. Sie alle bedachte Caius nur mit einem flüchtigen Blick, bevor er die Sandplätze erspähte, auf denen gerungen werden konnte. Dort waren zwei Ringer aktiv, ein recht junger Bursche und ein Mann wohl mittleren Alters. Caius wandte sich dorthin. Gaetulicus, sich sichtlich unwohl fühlend, schlich ihm hinterher. Als Caius näher trat, hatten die beiden Fremden einen ersten Kampf begonnen. Das Ringen war schnell vorüber, denn der junge Bursche landete flugs im Sand. Caius zog die Augenbrauen hoch. Er selbst war nicht der beste Ringer, aber soviel war sicher: Dieser junge Mann war Anfänger. Er spinkste zu Gaetulicus hinüber, der mit fragendem Blick die Szenerie inspizierte. Da fasste Caius einen Entschluss. Er würde sich lieber an dem Fremden versuchen, statt mit sich mit seinem unmotivierten Kameraden herumzuschlagen, der sowieso keine Lust auf Sport hatte.


    "Salvete", sprach er deshalb die beiden Ringer an, noch einen Schritt nähertretend. "Mein Name ist Caius Duccius Callistus und ich bin auf der Suche nach körperlicher Ertüchtigung im Ringkampf. Darf ich mich - beziehungsweise dürfen wir uns - zu euch gesellen?" Dabei wies er auf seinen Begleiter. "Dies ist Titus Vitrasius Gaetulicus. Er ist allerdings nicht ganz so erpicht auf einen Ringkampf, vielleicht helft ihr mir aus." Caius grinste schief. Gaetulicus zog beleidigt die Stirn in Falten.

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    "Dieser Brief soll bitte nach Mogontiacum übersandt werden", wies der Sekretär des Caius Duccius Callistus, Polydorus, den Postbeamten höflich an. Er hatte gemäßigten Schrittes die Amtsstube betreten und mit geschäftsmäßiger Miene eine verschlossene und versiegelte Wachstafel auf den Tresen gelegt. "Wird bitte über die Wertkarte Ducciae abgerechnet."


    Eques Imperii
    Numerius Duccius Marsus
    Villa Duccia
    Provincia Germania Superior | Mogontiacum



    Lieber Vater,


    sommerliche Grüße aus der Urbs Aeterna!


    Nach meinem letzten Brief darf ich dir freudig berichten, dass das Weingut auf Sicilia nach kurzer Zeit der Inbetriebnahme hervorragend läuft. Die Produktion konnte auf Grundlage alteingesessener Sklaven und mit einem neuen strebsamen Verwalter mehr oder weniger reibungslos anlaufen und die Transportverbindung nach Ostia steht ebenfalls. So haben wir bereits große Mengen Wein nach Italia und anderswo veräußern können. Ein detaillierter Finanzbericht liegt diesem Schreiben bei.


    Neben dem Geschäftlichen kann ich sagen, dass es mir gut geht. Ich bin gesund und arbeite weiterhin fleißig daran, den Ordo Senatorius verliehen zu bekommen. Hierzu werde ich mir nunmehr einen Patron suchen, denn nach Alriks Abreise und dem Tod des Senators Annaeus Modestus sind mir mächtige Fürsprecher verloren gegangen. So erhoffe ich mir gewichtigen Beistand von einem Senator, der erst kürzlich erfolgreich aus den Wahlen zum Cursus Honorum hervorgegangen ist. Sobald ich in dieser Angelegenheit einen Erfolg vorweisen kann, werde ich dir erneut schreiben.


    Und wie geht es der Familie? Ich hoffe, alle sind wohlauf. Bitte grüße mir alle sehr herzlich, insbesondere auch meine liebe Schwester und meine liebe Mutter Petronia. Ich bete zu Frigg, dass die neueste Schwangerschaft problemlos verläuft und ihre Niederkunft unter göttlichem Schutz stattfinden möge. Lass mich wissen, wenn es Neuigkeiten gibt. Ich freue mich auf deine Antwort.



    Es grüßt dich ganz herzlich dein treuer Sohn,


    Audaod



    Casa Accia Ducciaque | Collis Esquilinus | Roma


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    SKLAVE - CAIUS DUCCIUS CALLISTUS