Haakon war bereits den ganzen Morgen damit beschäftigt gewesen die Beladung der Schiffe zu überwachen und zu organisieren, damit auch ja alles, was mitgenommen werden sollte, seinen Platz an Bord fand. Und dessen ungeachtet auch die gesamte Gesandtschaft, inklusive Begleitern und Wachmannschaft noch mit drauf passte. Alles in allem garkein so einfaches Unterfangen, wie es möglicherweise auf den ersten Blick den Anschein haben könnte. Vorallem, wenn es jemand leiten soll, der eigentlich keinen Schimmer von den Gesetzen der Beladung eines Schiffes hatte. Doch zu Haakons Glück, hatte auch der Kapitän davon etwas, wenn sein Schiff nicht unterwegs kenterte, so dass er sich dem Borchter recht schnell an die Fersen heftete und ihn tatkräftig unterstützte.
"Wenn ma bugsaats noch mar druff packe, wiad dat Ruda am Heck nitma Nass.", versuchte er Haakon in seinem Dialekt einigermaßen klar zumachen. Ein Dialekt, den Haakon selbst kaum verstand. War wohl eher aus den Gegenden um die Albis herum.
"Let op!", versuchte er dann den Rat des Käpt'n an die Belader weiter zugeben. "Nix mehr vorn hin, pack des na Hinten!", kommandierte er dann die Belader weiter. Immer der Devise folgend, alle arbeiten und einer überwacht das Ganze. Eine Rolle, in der Haakon es sich gut gehen ließ. Gerade als Klient des Pontifex, kam er desöfteren in den Genuss solcher Aufgaben, statt der wirklich handgreiflichen. Offenbar schien er bisher einen recht guten Eindruck auf den Decurio gemacht zu haben.
Nachdem die Arbeit an den Schiffen endlich soweit erledigt war, gönnten sich die Arbeiter eine Pause und Haakon machte sich auf den Weg zum Tempel des Mercur, wo die Opfer gerade im vollen Gang sein mussten.
Dort angekommen, versuchte Haakon einigermaßen unauffällig um die Menge herumzuschlendern, bis er Blickkontakt mit dem Pontifex aufnehmen konnte, der momentan ebenfalls in der Menge vor dem Tempel stand. Sein Sohn schien gerade den offiziellen Part des Opfers übernommen zu haben. Mit dem jungen Petronius Cispus hatte Haakon in der ganzen Zeit, in der er schon für den Pontifex arbeitete, nie allzuviel zu tun gehabt.
Davon abgesehen, versuchte er, ohne wild herum zu zappeln, den Blickkontakt zu seinem Patron aufzunehmen. Er wollte sich nicht durch die Menge wühlen und nachher noch das Opfer stören. Daher sollte ein Handzeichen reichen, mit dem er dann seinem Patron signalisierte, dass die Beladearbeiten bei den Schiffen nun gänzlich abgeschlossen waren und alles nur noch auf die Gesandtschaft wartete.