Beiträge von Haakon

    Freudig, ob der Bestätigung seines Patrons, lächelte Haakon genau diesen an.
    "Ja, das stimmt! Honigbrot und Knüppel, stets zur rechten Zeit.", wiederholte er eine alte Redensart von seinem Onkel, die eigentlich ganz gut auf diese Situation passte.


    "Ich werde auf sie acht geben. Auch wenn ich befürchte, dass erst die Passage über die Alpes Montes bei den Meisten ihr wahres Gesicht zeigen lässt. Schwere Strapazen haben noch immer das Innere das Aussen gekehrt.", erläuterte er seine Gedanken zu der Mannschaft, während sein Blick über eben jene wanderte. "Erst die Furcht, offenbart das Ich!", ein weiterer Spruch seines Onkels. Irgendwie machte diese Schiffahrt ihn ein wenig Nostalgisch. Warum war ihm aber nicht klar, immerhin war bisher nur selten auf einem Schiff gestanden und noch seltener damit längere Fahrten unternommen. Auch wenn dies bei ihm, im Gegensatz zu manch anderem gestandenen Bürger, weniger stark zu sehen war, dass ein wankendes Deck nicht die gewohnte Erde unter den Füßen war.

    "Die meisten von denen sind ehemalige Milizionäre. Die begriffen haben, dass sie wieder auf der Straße sitzen werden, sobald die Legion wieder in Mogontiacum ankommt. Da kam diese Gelegenheit doch wie gerufen!", erklärte er die Herkunft von vielen der Wachleute und endete seine Ausführungen mit einem Augenzwinkern. Selbstverständlich hatte Haakon es in den Gesprächen mit den möglichen Wachleuten auf genau diesen Fakt angelegt und versucht ihn so schlimm wie möglich an die Wand zu malen. Die bevorstehende Arbeitslosigkeit hatte dann bei vielen als ausschlaggebendes Argument gefruchtet.


    "Es sind fast zwei Dutzend Wachleute dabei. Ich hielt es nur für angemessen, in Anbetracht dessen, dass wir mit so vielen wichtigen Leuten und deren Anhängen unterwegs sind. Um von den Waren mal garnicht zu reden."

    "Bring sie einfach mit.", war Haakons knappe Antwort, auf die angebotenen 'Kerle'. Immerhin könnte sich Haakon dann noch immer in Bild von diesen 'guten Männern' machen und sie im schlimmsten Fall dann noch kurzfristig ausmustern.


    "Bring sie mit zum Hafen, dann sprechen wir dort weiter. Ich muss jetzt los. Habe noch wichtige Dinge zu erledigen.", versuchte er dann das Gespräch wieder zu beenden und sich mit ominösen Aufgaben davon zu machen.
    "Also, wie gesagt, in 5 Tagen unten am Hafen. Du wirst mich kaum verfehlen können. Bis dann!", wiederholte er dann nochmal das Wichtigste und machte sich dann auf um wieder in den Straßen des Vicus Apollinensis zu verschwinden.

    "Den Informationen aus dem letzten Ort zufolge, sollen sich seit der Rückkehr der Legionen kaum mehr Banditen auf die Straßen oder Piraten auf den Fluss gewagt haben. Wobei natürlich die auch ihren Part dazu beigetragen haben.", antwortete Haakon seinem Patron und zeigte dabei auf die entgegenkommende Liburne der Classis Germania.


    "Aber wir sollten uns gerade in den Alpes Montes in acht nehmen und die Augen offen halten. Ich selbst war zwar noch nie soweit südlich, aber ich habe in der letzten Taberna ein paar unschöne Geschichten über Reisende gehört, die es nicht über die großen Berge geschafft haben sollen. Dies wird sicherlich der gefährlichste Teil unserer Reise, nehme ich an, Patron.", erläuterte er dem Decurio noch die möglichen Gefahrenherde, von denen der junge Borchter bisher gehört hatte. Was danach noch auf sie zukommen sollte, konnte Haakon noch nicht wissen. Die Reise war zwar sorgfältig geplant, doch verbargen sich in jeder Planung immer ungewisse Hindernisse, die zu entdecken es erst noch galt.

    Nun war es wirklich so weit. Die Prozession hatte den Hafen erreicht. Jetzt gab es kein zurück mehr für den Kapitän der kleinen Mietsflotte, wenn man diese Ansammlung an Flussschiffen, denn als solche bezeichnen konnte. Jetzt musste der Kapitän sich bereit machen für das finale Gebet, das finale Opfer, bevor es endlich losgehen konnte.


    Nachdem sich die Mannschaft und die Prozessionsmitglieder nun entsprechend aufgestellt hatten, wollte der Kapitän nun auch beginnen. Er drehte sich also um und ging die paar Schritte, bis er an der Spitze des Kais stand. Der Fluss wiegte gerade seine gigantischen Wassermengen von einem Ufer zum Anderen, als der Kapitän herabblickte und sich auf den wogenden Strom konzentrierte. Dann erhob er seine Arme zu den Seiten und richtete seine Handflächen in richtung des Flusses. Ein wenig ärgerte es den Käpt'n, dass er nun die Worte eines Anderen zu sprechen hatte. Jahrzehnte lang war er selber die Flüsse Germaniens rauf und runter gefahren und stets war er mit seinen Opfer an die Flüße auch gut gefahren. Doch hatte es nicht allzu lange gedauert, bis sich der Kapitän hatte dazu überreden lassen, weshalb man auch jetzt während des Opfers kein bisschen Ärgernis mehr in seinem Blick sehen konnte, doch seinen klingenden Dialekt konnte er nicht verstecken, auch wenn er bereits der lateinischen Sprache mächtig war, klangen manche seiner Laute doch recht Wild und außergewöhnlich.


    "Oh Rhenus! Vata, der germanischen Flüss'
    wie an nähand Ader fließt de durchs Land, bewahrst uns vor barbarischer Hord'n, auf dei' Wogen trag'n Schiffe Raachtuhm und Wohlstand herba, dei' Wata nährt uns're Felda und dei' Fisch dient uns zur Speis'
    Dafüa geb'n auch wia dia g'rechte Gaben, opfarn an dei' Feiertach un erhaltn dei' Schrein als dei' Heim!
    Nimmst nu uns're Schiff uff un' g'wahrst uns a ru'ige Faart über dei' Wata! Bewaar uns vor Schiffbruck und less uns sicha unser Zihal erreichen!
    Dafüa, giabts von uns kostbar Wein, uns're g'rechte Sach', für dei' Segn!"

    Kaum hatte er mit dem Sprechen geendet, wurde ihm eine Patera, eine flache Schale speziell für Opfer, gereicht. Dann löste er seine Opferhaltung, die er bis dahin durchgehalten hatte, nahm die Patera und goß den darin enthaltenen Wein in den Rhenus. Auf dass die Götter der Gesandtschaft wohlgesonnen waren.


    Kurz darauf drehte er sich um und blickte etwas mürrisch in die Gesichter der Anwesenden, die die ganze Zeit in seinem Rücken versammelt standen und ihn wohl mit Argusaugen beobachtet hatten.

    Den Göttern, also den germanischen selbstverständlich, sei dank, dass die Milizionäre wohl nicht allzu viel vom Rechnen, oder den Löhnen in der Legion verstanden. Zugegeben - Haakon auch nicht. Aber sein Patron hatte ihm ein wenig beigebracht und ihm in etwa auch gesagt, was er den Wachleuten als Wochenlohn vorschlagen durfte. Dass dieser Wert eigentlich dem Einstiegslohn, zu zwei Dritteln, entsprach, musste ja niemand wissen. Und selbst das, war noch immer eine Menge Geld für einen baldigen Arbeitslosen, fand Haakon.


    Doch all das, bekam der Borchter ja garnicht mit und freute sich nur darüber, dass die Milizionäre offensichtlich zufrieden mit der Höhe des Solds waren und so nickte er nur zustimmend, als diese von einer 'ganzen Menge' sprachen.
    "Eine große Ehre, wohl wahr.", hielt Haakon dann auch noch zusätzlich fest, um dies besonders zu betonen und beantwortete dann auch noch die wichtigste aller Fragen, die nach dem Startpunkt, der gesamten Geschichte.
    "Es sind schon noch ein paar Tage hin. Wir treffen uns am besten in 5 Tagen unten am Hafen, zum Sonnenaufgang. Dort wird alles besprochen und im Nachhinein die Schiffe beladen." Einen Atemzug lang dachte er nach und schob dann noch einen Satz hinterher. "Das müsst ihr natürlich nicht machen. Dafür haben wir Hafenarbeiter und Sklaven. Ihr werdet nur für Beschützen, Hüten und Kämpfen bezahlt." 'Auch wenn wir hoffen, dass es dazu nicht kommen sollte.'

    Haakon war bereits den ganzen Morgen damit beschäftigt gewesen die Beladung der Schiffe zu überwachen und zu organisieren, damit auch ja alles, was mitgenommen werden sollte, seinen Platz an Bord fand. Und dessen ungeachtet auch die gesamte Gesandtschaft, inklusive Begleitern und Wachmannschaft noch mit drauf passte. Alles in allem garkein so einfaches Unterfangen, wie es möglicherweise auf den ersten Blick den Anschein haben könnte. Vorallem, wenn es jemand leiten soll, der eigentlich keinen Schimmer von den Gesetzen der Beladung eines Schiffes hatte. Doch zu Haakons Glück, hatte auch der Kapitän davon etwas, wenn sein Schiff nicht unterwegs kenterte, so dass er sich dem Borchter recht schnell an die Fersen heftete und ihn tatkräftig unterstützte.


    "Wenn ma bugsaats noch mar druff packe, wiad dat Ruda am Heck nitma Nass.", versuchte er Haakon in seinem Dialekt einigermaßen klar zumachen. Ein Dialekt, den Haakon selbst kaum verstand. War wohl eher aus den Gegenden um die Albis herum.
    "Let op!", versuchte er dann den Rat des Käpt'n an die Belader weiter zugeben. "Nix mehr vorn hin, pack des na Hinten!", kommandierte er dann die Belader weiter. Immer der Devise folgend, alle arbeiten und einer überwacht das Ganze. Eine Rolle, in der Haakon es sich gut gehen ließ. Gerade als Klient des Pontifex, kam er desöfteren in den Genuss solcher Aufgaben, statt der wirklich handgreiflichen. Offenbar schien er bisher einen recht guten Eindruck auf den Decurio gemacht zu haben.



    Nachdem die Arbeit an den Schiffen endlich soweit erledigt war, gönnten sich die Arbeiter eine Pause und Haakon machte sich auf den Weg zum Tempel des Mercur, wo die Opfer gerade im vollen Gang sein mussten.
    Dort angekommen, versuchte Haakon einigermaßen unauffällig um die Menge herumzuschlendern, bis er Blickkontakt mit dem Pontifex aufnehmen konnte, der momentan ebenfalls in der Menge vor dem Tempel stand. Sein Sohn schien gerade den offiziellen Part des Opfers übernommen zu haben. Mit dem jungen Petronius Cispus hatte Haakon in der ganzen Zeit, in der er schon für den Pontifex arbeitete, nie allzuviel zu tun gehabt.
    Davon abgesehen, versuchte er, ohne wild herum zu zappeln, den Blickkontakt zu seinem Patron aufzunehmen. Er wollte sich nicht durch die Menge wühlen und nachher noch das Opfer stören. Daher sollte ein Handzeichen reichen, mit dem er dann seinem Patron signalisierte, dass die Beladearbeiten bei den Schiffen nun gänzlich abgeschlossen waren und alles nur noch auf die Gesandtschaft wartete.

    "Na jetzt macht mal halblang...", versuchte Haakon seine Zuhörer etwas zu beruhigen und konnte sich dabei ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen. So wie ihr Redner, ein ziemlicher Übertreiber, dies jetzt darstellte, konnte man beinahe davon ausgehen, dass es sich um einen Feldzug bis zur Albis handelte und nicht um eine gemeinschaftliche Vergnügungsfahrt ins zivilisierte Roma. "So seh ich das nicht. Die gefährlichsten Stellen werden sowieso schon umgangen. Der Plan stammt schließlich nicht von irgendwem, sondern von unserem erfahrenen Decurio Petronius.", versuchte er dann seine Zuhörer wieder auf den richtigen Pfad zurückzuholen. "Wir reisen vermehrt mit dem Schiff, und umgehen die Alpes Montes zu einem Großteil. Aber wie gesagt, euer Schaden soll es nicht sein. Ein wöchentlicher Lohn, der ungefähr zwei Dritteln von dem entspricht, was ihr in den Legionen verdienen würdet." Mal abgesehen davon, dass die zumeist germannisch oder gallisch stämmigen Milizionäre niemals in die Legion kämen, in der nur Männer mit römischen Bürgerrecht aufgenommen wurden.
    "Wo wir gerade bei der Legion sind.", da kam Haakon gerade spontan noch ein Argument, dass für die Strapazen einer solchen Reise stünde. "Der Decurio erzählte mir, dass die Legio Secunda jetzt jederzeit zurück erwartet würde. Womit die Miliz wieder überflüssig wird. Habt ihr schon eine Arbeit für die Zeit danach? Die Reise würde so einige Wochen wohl in Anspruch nehmen. Wochen, in denen ihr bezahlt werdet und euch keine Sorgen machen müsst." Mal sehen, wie die Milizionäre darüber dachten, immerhin musste doch das Ende der Miliz ihnen gedanklich ebenso im Nacken sitzen. Es konnte ja nicht jeder einem richtigen Handwerk nachgehen, es würden doch zahlreiche Tagelöhner bei der Miliz mitmischen, die danach wieder auf sich selbst gestellt waren. Welcher richtige Handwerker hätte denn auch die Zeit gehabt sich für die Miliz zu melden?

    "Ja, nach Roma.", erwiderte Haakon erst einmal bestätigend, ließ den Milizionären aber direkt wieder Zeit zum Fragen stellen, welche diese auch direkt dazu nutzten.


    Und damit die erste Frage, seiner potentiellen Wachleute nicht umsonst war, machte er sich direkt daran diese zu beantworten.
    "Der Pontifex wird eine Gesandtschaft anführen, dessen Ziel Rom ist. Ich bin mir nicht sicher, wieviel ihr bereits darüber gehört habt...", verbreiteten sich Gerüchte innerhalb solcher 'kleineren' Orte zumeist schnell. "..., doch sollen dem Kaiser einige Geschenke gemacht werden und wichtige Männer der Civitas werden mitkommen. Darum benötige ich erfahrene Leute für eine Wachmannschaft.", jetzt machte er erstmal eine gewichtige Pause, in derer die Zuhörer das Gesagte erst einmal aufnehmen sollten, doch nicht zu lange, als dass sie direkt darauf reagieren könnten, denn er hatte noch etwas in petto das die Entscheidung für die Milizionäre einfacher machen sollte.
    "Auch wenn allein die Möglichkeit Roma einmal hautnah zu erleben schon einen großen Lohn für die Mühen darstellt, soll es euer Schaden bei weitem nicht sein, denn es wird auch noch ein wöchentlicher Lohn gezahlt." Über die Höhe dieses ominösen Lohns schwieg er sich dafür aber aus, denn er wollte erst mal die Reaktion seiner möglichen Wachleute überprüfen, denn Männer, die nur fürs Geld mitkamen und nicht für die Sache selbst, waren bloß Söldner. Und auf Söldner ist im Eifer des Gefechts einfach kein Verlass. Allerdings war sich Haakon noch nicht sicher, inwieweit diese Leute überhaupt vertrauenswürdig waren.

    Nachdem Haakon den Domus Petronia wieder verlassen hatte, orientierte er sich an dem nahen Stadttor, das südlich des Kastells zu den Canabae führte. Eine Gruppe von Milizionären stand dort in der Nähe des Tores und machten offensichtlich Pause, während zwei Weitere den Durchgangsverkehr am Tor überprüften.


    Er ging zu den Milizionären hin und sprach einen von denen ganz unvermittelt an.
    "Heilsa! Mein Name ist Haakon und mich schickt der Decurio und Pontifex Petronius.", stellte er sich und seinen Auftraggeber erst einmal vor, es konnten ja nicht alle Bewohner Mogontiacums plötzlich wissen, dass er der Klient des Pontifex ist, auch wenn er dies nun bereits seit einem halben Jahr war und des öfteren Aufgaben in seinem Namen erledigt hatte.


    "Der Decurio sucht noch Leute für eine Eskorte nach Roma.", ließ er die Worte erst einmal im 'Raum' stehen, ungeachtet der Tatsache, dass sie sich draußen befanden. Denn er wollte zuerst die Reaktion der Milizionäre beobachten, ehe er mit den wirklich wichtigen Details, wie Dauer und Bezahlung herausrückte. Es konnte ja immerhin auch sein, dass die Arbeit für einen Decurio der Stadt, sowie einen Centurio der Miliz schon einen gewissen Reiz auf die einfachen Milizen ausübte und die Tatsache, dass es sich um eine anstrengende und lange Reise handelte, eher in den Hintergrund rücken würde. Doch das würde Haakon erst noch sehen müssen.

    "Acht Mann, mit je zwei bis drei Begleitern. Das sind dann wohl fast zwei Dutzend Leute, die geschützt werden müssen. Mitsamt den vielen Wertsachen.", dann kratzte Haakon sich an seinem bärtigen Kinn und überschlug noch einmal im Kopf kurz, wie viele Bewacher eine Eskorte für solch ein Vorhaben wohl haben sollte.


    "Wenn es dich nicht stört, würde ich gerne in deinem Namen mit den Angehörigen der Miliz sprechen. Es gilt eine Menge gute Männer aufzutreiben.", sprach er dann und wollte ich somit eigentlich auch schon wieder von seinem Patron verabschieden um dessen neuesten Aufgaben in die Tat umzusetzen. Wer gründlich sein wollte, musste früh beginnen, damit der Zeitpuffer groß genug ist, falls noch etwas dazwischen kommen sollte. Dann deutete er an, dass er wieder los wollte, damit es unmissverständlich rüberkam.

    Haakon hörte aufmerksam den Ausführungen seines Patrons zu und versuchte gedanklich mitzuhalten.
    "Der Statthalter ist sowas wie der Stellvertreter des Kaisers in dieser Provinz, oder?", fragte er dann vorsichtig nach, nicht dass er jetzt noch irgendwelche Begrifflichkeiten durch einander brachte.

    "Dann ist diese Reise also eine Art Vorsprechen beim Kaiser, dass dieser 'fast' Stadt Mogontiacum zu gute käme?"
    , rekapitulierte er dann den Inhalt, den der Pontifex aussprach, in seinen eigenen Worten, wie er ihn verstanden hatte.


    "Ist in Ordnung, ich werde schauen, dass ich eine vernünftige Truppe zusammen bekomme. Wieviel werden wir denn sein, die es zu beschützen gilt?", fragte er dann noch um sich ungefähr die Mannstärke der Eskorte vorstellen zu können.

    Sim-Off:

    wuhu :D


    Sein Patron winkte ihn herbei und begrüßte ihn gleich lobend für seine Reaktionsfähigkeit. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht setzte Haakon sich dann neben seinen Patron.
    Als der Pontifex und Decurio Mogontiacums dann von Stadtpolitik sprach, wurde er allerdings hellhörig. "Du könntest mir das ja auch erklären.", schlug er dann vor, um vielleicht beim nächsten Mal nicht mehr der gänzlich Inkompetente in Sachen Stadtpolitik wäre. "Warum ist Mogontiacum momentan denn keine 'richtige' Stadt? Es hat einen Markt, dutzende Häuser und eine Mauer, sogar Krieger wohnen hier um es zu verteidigen. Was benötigt es denn noch?", fragte er dann ganz offen seines Unbewusstseins der römischen Städtegliederung. Vielleicht könnte ja noch der lehrende Aspekt zu der Beziehung zu seinem Patron hinzukommen. In der Zeit, in der Haakon bereits in Mogontiacum war und für den Pontifex arbeitete, hatte sich sein Latein um einiges verbessert, was auch für seinen Patron bereits festzustellen sein sollte.


    "Hast du denn eine gewisse Auswahl, aus denen ich diese Eskorte zusammenstellen soll, oder soll ich selbst Welche auftreiben?", fragte er seinen Patron dann, als dieser von der Organisation einer Leibwache sprach.

    Haakon war wie aufgetragen direkt zum Domus Petronia geeilt und an der Pforte angeklopft. Nach dem halben Jahr der Zusammengehörigkeit, kannten ihn die Sklaven innerhalb des Domus schon gut und ließen ihn selbstverständlich passieren, so dass er ohne größeren Zwischenstopp bis zum Pontifex vorgelassen wurde.


    Dort angekommen grüßte er seinen Patron auch sofort höflich und wartete gespannt darauf, was er sich unter dieser Gesandtschaftsreise wirklich vorstellen konnte.


    "Salve mein Patron. Du hattest nach mir rufen lassen?"


    Sim-Off:

    ich hoffe das geht in ordnung, wenn ich mich jetzt selbst reingelassen habe ?

    Gesandtschaftsreise nach Rom? Was sollte das jetzt für ein Quatsch sein? Aber Haakon war es fast egal, in diesem Moment hätte er wohl jede Aufgabe übernommen, die ihn von diesem Steinbruch weggebracht hätte. Nach fast einem halben Jahr geschufte, hatte er ihn fast satt gesehen und freute sich nun auf jede andere Tätigkeit, derer er nachgehen durfte.

    "Dann schau ich ma watter genau will!"

    Sprach er und ging ins Zentrum Mogontiacums zur Domus Petronia.

    Und auch Haakon hatte sich in der geraumen Zeit, die seit dem damaligen Auftrag vergangen waren, so richtig eingelebt und mit seiner neuen Aufgabe angefreundet. Lediglich dem Alten schien es immer schlechter zu gehen, wenn es so weiter ging, würde er es wohl nicht mehr lange machen.


    Aus den Gedanken gerissen wurde Haakon dann durch Willigis, der in seiner unnachahmlichen Art quer über den gesamten Steinbruch brüllte und ihn zu sich rüber zitierte.


    Bei Willigis angekommen, fragte er: "Wat willer denn?" Kurz und knapp, so wie er es sich mittlerweile schon angewöhnt hatte, formulierte er diese Frage nach dem Grund. Weshalb sein Patron ihn sehen wollte, vielleicht hatte er ja gegenüber Willigis schon die ein oder andere Andeutung fallen gelassen. Gespannt wartete er auf eine Antwort.

    Und so tat er, wie ihm aufgetragen wurde und packte die Waren alle auf seinen mitgebrachten Karren, den er als nächstes nun wieder zurück zur Domus Petronia bringen würde. Hoffentlich wurde das nicht allzu anstrengend, sahen seine weiteren Anweisungen doch vor, wieder zur Feier dazu zu stoßen, vielleicht fiel dann auch der ein oder andere Happen, oder das ein oder andere Bier für ihn und seine Dienste ab.


    Schon bei der Besprechung mit dem Pontifex im Vorfeld, hatte es bei Haakon klick gemacht. So würde doch die Nichte des Pontifex den Duccius Marsus heiraten, der mit germanischen Namen Witjon Evaxsohn war. Genau der Witjon, der für Haakon die Gebühr für diesen Kurs an der Schola Germaniae übernommen hatte. Somit schuldete Haakon diesem auch noch einen Besuch und ein großes Danke, dass er gewillt war, vielleicht sogar noch an diesem Abend, an den Mann zu bringen.


    Es dauerte eine ganze Weile, bis Haakon den gesamten Brautschatz zur Domus Petronia gebracht hatte, dem entsprechend spät tauchte er auch erst wieder in der Casa Duccia auf und suchte den momentanen Ort der großen Festlichkeiten, so galt es doch zu erst seinem Patron zu bestätigen, dass der Schatz in Sicherheit war und er seinen Auftrag erfolgreich ausgeführt hatte. Also folgte er dem lauten Stimmengewirr, dass aus dem hinteren Teil des Gartens zukommen schien. Dieser Garten war wahrlich riesig, diese Duccier mussten ein großes Vermögen ihr eigen nennen.

    Haakon nickte nur, als der Petronier sich wieder setzte und anfing einen Brief zu verfassen, der das hier Gesprochene auch vor Willigis beweisen würde.


    Als der Brief fertig wurde und der Pontifex ihn Haakon in die Hand drückte, fragte dieser plötzlich nach dem Namen von seinem älteren Begleiter und Haakon musste unwillkürlich grinsen, denn das erinnerte ihn an die Begegnung mit der Milizwache am Tor der Civitas Mogontiacum.


    "Vetulus. Sein Name ist Vetulus."


    Danach nahm er den Brief und verabschiedete sich bei seinem neuen Patron. Nun würde er erst einmal den Alten aus der Taberna holen und sich seine neue Unterkunft im Steinbruch des Vicus Novus anschauen gehen. Es war bereits spät und nach den bisherigen Ereignissen, könnte Haakon eine Menge Schlaf gebrauchen.


    Ballomar blieb bei seinem bisherigen Besitzer zurück, sollte dieser über seine weitere Verwendung entscheiden. Sollte er wieder im Steinbruch arbeiten müssen, würde Haakon selbstverständlich auch die Aufgabe übernehmen, diesen dort wieder hinzubringen.

    "Das werde ich.", bestätigte Haakon mit knappen Worten den Wunsch seines zukünftigen Patrons, den Alten mal bei Gelegenheit vorbeizubringen.


    Dann nahm er die ihm entgegengestreckte Hand an und packte kräftig zu.


    "Ich fühle mich geehrt, diesen Bund mit dir einzugehen und werde dich nicht enttäuschen.", sprach er und bestätigte somit die neue Beziehung zwischen den beiden Männern.


    "Hast du noch etwas, oder kann ich gehen und mein neues Heim beziehen?", fragte er dann noch, bevor er einfach ging, er wollte seinen neuen Patron nicht gleich sofort vor den Kopf stoßen.

    Haakon nickte nur, als der Pontifex sich am Kinn kratzte.


    "Nun, was ihn angeht, er hat seine beste Zeit bereits hinter sich.", druckste Haakon ein wenig herum. "Was ich sagen will: Er ist schon ziemlich alt, doch möchte ich ihn in seinem letzten Lebensabschnitt nich im Stich lassen, ehe er an Odins Tafel speisen wird." Dafür schuldete Haakon dem Alten einfach zu viel, so hatte er ihm auch geholfen, in seinen bisher schwersten Stunden.


    "Aber die Unterkunft beim Steinbruch würde ich dankend annehmen.", antwortete er dann dem Decurio über dessen Vorschlag.


    "Dann Klient und Patron...", sagte er dann vielsagend und grinste sein Gegenüber an. "Wenn du gewillt bist...", fügte Haakon dann noch an, denn er wollte doch noch eine eindeutige Zusage haben, um diesen Bund mit dem Decurio zu schließen. Dabei bot er seinem Gegenüber die Hand zum einschlagen an, das hatten sie auch bei der Missionserteilung vorher gemacht. Da wollte er dies erneut damit besiegeln, denn immerhin war dies auch eine Art von Geschäft.