Nickend schaute Haakon Quintillius an, als dieser sprach und verdrängte dabei die Geschehnisse aus seiner Heimat, die ihn damals dazu gedrängt hatten, alles stehen und liegen zu lassen um nach Süden zu ziehen. Um sich hier ein neues Leben aufzubauen und sein Glück zu versuchen.
Doch dann begann sein Patron zu erzählen, wie es ihm in Haakons Abwesenheit ergangen war und daher konzentrierte er seine Aufmerksamkeit auf den alten Petronier und ließ von Quintilius ab.
"Das sind ja wunderbare Neuigkeiten.", bemerkte Haakon als er erfuhr, dass Lucius Petronius es zum Eques gebracht hatte.
Octavena und Marsus - daran hatte Haakon auch noch Erinnerungen, wie er der Hochzeit der Beiden und der damit einhergehenden Freundschaft der Familien beiwohnen durfte. Und jetzt haben die Beiden auch schon ein Kind zusammen. Das Produkt einer funktionierenden Ehe. Das Haus der Duccier brannte komplett nieder? "Jedes Unglück kann auch Glück bringen. Diesen Landsitz will ich mir unbedingt einmal ansehen gehen." Er musste sowieso noch zu den Ducciern, um sich für einen längst überfälligen Gefallen zu bedanken. Dann sprach er von Marcellus, dem Sohn seiner Schwester. "Oh, das freut mich. Dann wird er in dir ja einen grandiosen Lehrmeister haben als Vorbereitung für seine Zeit bei der Legion." Haakon hatte einfach angenommen, dass Marcellus als Soldat auch zur Legion geht, da es ihm als römischer Bürger möglich war. Zur Elite des römischen Reichs, der schweren Infanterie.
Doch dann warf Quintilius etwas ein, mit dem Haakon beim besten Willen nicht gerechnet hatte. Er wusste zwar, dass der Petronier bereits aktive Ämter in der Stadt Mogontiacum inne gehabt hatte, schließlich war er ein angesehener Decurio des Municeps, doch hatte er nicht damit gerechnet, dass er sich für die Wahl zum Duumvirat aufstellen lassen würde. Scheinbar führte nach der besiegelten Freundschaft mit den Ducciern, die ein großes politisches Gewicht in die Mogontinische Waagschale warfen, eins zum andern und Petronius Crispus, Haakons Patron, saß im höchsten Amt der Stadt. "Ich gratuliere!", rief er im völligen Überschwang. "Und wie gefällt dir dein Amt? Hält dich ganz schön auf Trapp, nehme ich an?", grinste Haakon dann bis über Beide Backen. Da hatte sich ja eine ganze Menge getan in der Zeit in der Haakon weg war. Dann dachte er wehmütig an Willigis, mit dem er auf dem Steinbruch eng zusammen gearbeitet hatte und an seinen alten Begleiter, mit dem Haakon damals nach Mogontiacum kam. Wie es den Beiden eigentlich ergangen war?
"Wie geht es eigentlich Willigis, ... und Vetulus?", fragte er dann vorsichtig.