Für Momente wurde Aquilas Grinsen doch wieder breiter, bevor er sich wieder zusammenriss. Seinetwegen hätte das mit dem Lob für ihn ruhig so weiter gehen können... aber das Thema, das dann angesprochen wurde, war freilich interessanter. Dass es nur Patrizier gewesen waren, die ihn sich im Senat vorgeknöpft hatten, und dass das auch bei seinem Onkel zumindest zu einem großen Teil zutraf, war Aquila natürlich ebenso wenig entgangen wie anderen. Dass der Duccius besagte Patrizier dabei allerdings als Überbleibsel einer sterbenden Zeit betitelte, gefiel ihm. Diese Einschätzung hieß vor allem: er musste sich nicht allzu viele Gedanken darüber machen, was im Senat passiert war, weil es sich letztlich nur um ein paar Quertreiber handelte, die vielleicht früher mal von Bedeutung gewesen waren, aber zunehmend in der Versenkung verschwanden und bald nur noch davon würden träumen können, derart gehört zu werden. Livianus dagegen dämpfte diese Vorstellung wieder etwas. „Wär aber nicht klug, wenn der Kaiser die Patrizier bevorzugt, nur weil sie Patrizier sind. Genau deswegen hatte Vescularius doch so viele Anhänger. Oder nicht?“ fragte er den Duccius.
Was er während der Unterhaltung so ziemlich vergaß, war seine Rolle als Gastgeber, die er zum ersten Mal innehatte. Er bemerkte auch nicht, wie sein Onkel kurz nach dem Essen Ausschau hielt. Das fiel den anwesenden Sklaven auf, die allerdings eigentlich die Order hatten, auf ein Zeichen Aquilas zu warten... das nicht kam. Weshalb einer von ihnen nun vortrat, sich räusperte und Aquila gewandt leise kundtat: „Das Essen wäre vorbereitet, Dominus. Soll nun aufgetragen werden?“
„Eh, wie?“ machte der wiederum etwas verwirrt, weil überhaupt nicht daran gewohnt, dass er auf einmal derjenige war, der für so was zuständig war. Im nächsten Moment allerdings fiel der Sesterz, und mit einem raschen Nicken meinte er: „Ja, sicher.“ Woraufhin die Sklaven begannen, die Vorspeisen aufzutragen, und Aquila in einem unbeobachteten Moment mit seinen Lippen noch ein lautloses danke formte in Richtung des Sklaven, der ihn aufmerksam gemacht hatte.