[Officium Decemviri stlitibus iudicandis] Marcus Iulius Dives

  • Der vermutete Schreiber, denn derlei hatte man auf der untersten Stufe des Cursus Honorum für gewöhnlich noch nicht, war Dives selbst. Er saß in eine Wachstafel vertieft an seinem bescheidenen Schreibtisch, während sein Sklave und zugleich einziger Mitarbeiter hier einige Akten in ein hölzernes Regal sortierte. Die Mittagspause war gerade erst vorbei, sodass im Moment vergleichsweise wenig los war und der Helvetier also in keine Unterhaltung platzte oder ähnliches. Stattdessen blickte der Iulier mit nach der Pause wieder entspannterem Gesichtsausdruck auf, als er angesprochen wurde.
    "Sei gegrüßt und tritt ein, Helvetius.", nickte er seinem Gast sodann lächelnd zu und deutete auf eine der beiden einfachen Sitzgelegenheiten vor seinem Schreibtisch. "Soweit ich das sehen kann, bist du hier genau richtig. Ich bin der Decemvir stlitibus iudicandis Iulius Dives. Sag, wie kann ich dir weiterhelfen?", erkundigte er sich wohl etwas überflüssig. Denn wie viele Gründe mochte es wohl geben, aus denen man mit einem decemvirischen Schreiben in den Händen das Officium eines Decemvirn aufsuchte? "Du bist der Cousin der Sergia Fausta, oder? Kann ich dir passend zur Vorsaturnalienzeit einen fruchtigen Würzwein anbieten?", fügte er an, nachdem ein Glöckchen bezüglich des Namens in seinem Kopf klingelte. Der alte Aglaopes wurde mit einem Handzeichen dazu aufgefordert, dem Helvetier gegebenenfalls den entsprechenden Becher Wein einzuschenken.

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Für einen kleinen Moment war Commodus überrascht. Es mag daran gelegen haben das er die letzten Wochen in Misenum zuviel unnötigen Prunk gesehen hatte das ihm das hier nun als fast zu wenig vorkam. Oder daran das er irgendwie gedacht hätte ein Iulier hätte sich mit... "mehr" umgeben. Aber dieser kurze Moment war schnell vorbei und Commodus nahm das Angebot sich zu setzen gerne an.


    "Auch ich grüße dich"


    Bei der Frage nach dem Wein entgegnete er:
    "Sehr gerne wenn es ein leichterer ist. Mir steht gerade der Sinn nicht so nach schwerem Wein."


    Er rückte nochmal auf em Stuhl zurecht, wie schnell sich so ein Hintern doch an luxeriöse Sitzgelegenheiten gewöhnte...


    "Nun du kannst mir weiterhelfen bezüglich des Erbes meines verehrten und vor kurzem verstorbenen Großvaters Helvetius Geminus. Ich komme quasi direkt aus Misenum wo ich einige... Angelegenheiten zu regeln hatte die nach seinem nicht unerwarteten ob seines Alters aber doch plötzllichen Todes eintraten."

  • Ganz sicher: Auch der Decemvir hätte sich liebend gerne mit "mehr" umgeben. Doch nicht nur als Vigintivir auf der untersten Stufe des Cursus Honorum, sondern auch dazu noch als Iulier, der zwar nicht persönlich, doch aber als Teil seiner Gens für eine gewisse Nähe zu Vescularius Usurpator bekannt war, stand dergleichen absolut außer Frage. Nein, Dives konnte es sich politisch einfach nicht leisten, sondern musste den Drang danach, ein schöneres Officium zu haben, schlichtweg zu Hause ausleben - was er ja durchaus tat.


    Die erneute Begrüßung ignorierend nickte der Decemvir seinem Sklaven zu, bevor jener dem Gast sodann einen Becher Würzwein einschenkte.
    "Dann lass mich dir zunächst mein herzliches Beileid aussprechen zu deinem Verlust. Leider habe ich den Senator Helvetius nicht mehr persönlich kennenlernen können, doch konnte ich von meinem Cousin, dem Senator Iulius Centho, durchaus einige Dinge auch über deinen Großvater hören. Ein großer Mann, nicht zuletzt auch für ganz Roma.", bekundete Dives ehrlich, während er bemerkte, dass sein Gegenüber der Frage nach der Sergia aus dem Weg gegangen war oder sie vielleicht auch einfach nur überhört hatte.
    "Darf ich also davon ausgehen, dass du hier bist um mir zu sagen, ob du das Erbe deines Großvaters antreten willst oder nicht? - Wie hast du dich entschieden?", erkundigte er sich nach kurzer Zäsur und trank hernach einen Schluck aus seinem eigenen Becher: Der Wein selbst war ganz sicher kein Falerner, was dem Wein-nicht-Kenner Dives allerdings abgesehen vom Preis sowieso in aller Regel entging, doch in der Mischung mit einigen Gewürzen und nicht zuletzt auch dieser etwas fruchtigeren Note für den iulischen Gaumen wirklich exquisit.


    Sim-Off:

    Dein Erbschaftsfall ist nach deiner letzten PN bereits zusammen mit einigen anderen bei Hungi, der sich demnächst sicher um die Überweisung kümmern wird.

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  • Der Wein war in Ordnung, nicht mehr und nicht weniger. Allerdings hätte ein besonders guter Wein weder zur Tageszeit, noch zum Anlass und auch nicht zum sonstigen Aussehen des Officiums gepasst. Ein schlechter natürlich auch nicht aber das war er ja auch nicht.


    "Auch mir waren nur sehr wenige Augenblicke mit persönlichen Kontakten mit meinem Großvater vergönnt. Die meisten liegen lange zurück und fanden in meiner frühen Kindheit statt, aufgewachsen bin ich ja auf einer Insel im Mare Ionium, und bei den letzten war mein Großvater schon halb auf dem Styx."


    Commodus trank einen Schluck.


    "Ja du darfst ausgehen. Ich will und werde das Erbe meines Großvaters antreten. Hier und so die Götter wollen auch an anderen Stellen."

  • Einige Tage nach seiner Rückkehr aus Mantua und Ankunft in Rom hatte Ahala sich schließlich zur Basilica Ulpia aufgemacht, um seinen Amtsnachfolger Marcus Iulius Dives in dessen Officium aufzusuchen. Allzu lange war es noch nicht her, dass Ahala das Amt des Erbschaftsmuckels selbst ausgeübt hatte, und er erinnerte sich noch recht genau an eine schier unendliche Flut von durchgähnten Tagen, angefüllt mit staubigen Schriftrollen, jammernden Witwen und gierigen Nachkömmlingen.
    Heute hingegen war Ahala mal im eigenen Interesse hier, schließlich galt es bei den tiberischen Besitztümern noch so einiges, was durch den Bürgerkrieg durcheinander geraten war und nun endlich geklärt werden musste.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, auch vor der richtigen Tür zu stehen, hob Ahala die Hand und klopfte schwungvoll an.

  • Der Decemvir machte sich eine entsprechende Notiz den Willen des Helvetiers betreffend.
    "Gut.", meinte er anschließend. "Dann wirst du demnächst die entsprechenden Unterlagen zugestellt bekommen, die dich sodann zum Eigentümer des senatorischen Nachlasses machen werden.", erklärte Dives hernach den weiteren Verlauf dieser Erbschaftssache. Damit war an und für sich der von den Amtspflichten beherrschte Pflichtteil dieser Unterhaltung wohl weitesgehend abgeschlossen, sodass der Iulier versuchsweise noch einmal die Sergia zur Sprache brachte:


    "Dass auch du in den Senat strebst, wie ich deinen Worten entnehme, freut mich - und freut sicherlich auch meine Verlobte, Sergia Fausta. Das heißt, sie ist doch deine Cousine, oder?", versicherte er sich noch einmal, obwohl er sich dessen auch zuvor bereits recht sicher war. Warum sonst sollte die Sergia sich schließlich für den Helvetius einsetzen und ihn als Cousin titulieren?
    "Den Willen der Götter betreffend lass mich noch hinzufügen, dass sich dieser durchaus auch ein wenig nach dem Prinzip des 'Do ut des' beeinflussen lässt.", lächelte der Iulier schlussendlich mit einem gewissen Witz in seiner Mimik und lehnte sich auf seinem wenig bequemen Amtssessel etwas zurück, während er seinen Gegenüber und dessen Reaktion abschätzte und bobachtete.

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  • Der alte Unfreie Aglaopes, aus dem Privatbesitz des iulischen Magistrats stammend, denn Personal von Amtswegen bekam man als einfacher Decemvir offenkundig noch nicht gestellt, öffnete die Tür zum Officium des Vigintivirn zunächst einen kopfbreiten Spalt weit, bevor er die Porta sogleich wieder hinter sich schließend auf den Flur heraustrat. Er blickte entschuldigend drein und erklärte dem zuvor schwungvoll Anklopfenden, dass der Decemvir gerade in der Verabschiedung eines anderen Gastes begriffen wäre und dass es folglich noch einen winzigen Augenblick dauern würde, bis der Iulius Zeit erübrigen könnte. Und tatsächlich auch nur wenig später öffnete sich die Tür erneut und ein junges Paar, von dem nicht gleich ersichtlich war, ob es sich um Geschwister oder Eheleute handelte, trat mit zufriedenen Mienen heraus. Sie nickten dem Wartenden freundlich stumm zu, bevor sie sodann miteinander ins Gespräch kommend dem Ausgang der Basilica Ulpia entgegenstrebten. Anschließend bedeutete Aglaopes dem Tiberius durch die geöffnete Porta einzutreten in das Officium, in welchem Dives hinter seinem bescheidenen Schreibtisch sitzend seinen Blick fest auf eine vor ihm liegende Wachstafel gerichtet hatte und schrieb...

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  • Für heute hatte der Consul einen Besuch im Officium der Decemviri stlitibus iudicandis angesetzt. Zum einen interessierte es ihn, wie sich die jungen Magistrate in ihrer Arbeit taten und zum anderen wollte er sich natürlich auch über die aktuellen Fälle erkundigen, mit denen die Decemviri stlitibus iudicandis betraut waren. Auch wenn es sich in den meisten Fällen um Standardfälle handelte, so waren hin und wieder doch interessante und erwähnenswerte Testamentseröffnungen und Erbfälle dabei, die mitunter zu einem interessanten Gespräch führen oder ebenso interessante Informationen hervorbringen konnten. Zudem hatte Livianus noch selbst einen offenen familiären Erbschaftsfall, den es mit dem zuständigen Vigintivir zu besprechen gab.


    So wurde der Vigintivir Iulius Dives von einem seiner Schreiber darüber in Kenntnis gesetzt, dass der Consul in Begleitung seiner Liktoren in der großen Halle der Basilica eingetroffen war und den Iulier zu sprechen wünschte, sofern dieser Zeit hatte.

  • Nachdem er beim Praetor gewesen war, saß Dives grübelnd in seinem Officium der Basilica Ulpia mal zurckgelehnt mit der Falltafel dieses Archias in der Hand, mal auf seinen Tisch gestützt mit der Falltafel direkt vor seiner Nase liegend. 'Das stimmt doch alles hinten und vorne nicht!', ärgerte er sich, strich das Wachs hier und dort nochmal ordentlich glatt und überlegte im Selbstgespräch:
    "Ausgehend davon, dass dieses Testament gültig ist...", nahm er eine Kopie ebenjenes zur Hand, "...prüfe ich ZUERST, ob der Aelius sein gesamtes Vermögen verteilt hat. Betriebe, Geld, Sklaven und Ländereien: Check, Check, Check und Check. Sonstige Waren: Genauer zu überprüfen. Das heißt, dass der gesamte Nachlass testamentarisch verteilt wurde und eine Akkreszenz maximal bezüglich des Warennachlasses eintritt." Soweit so gut. "DANN überprüfe ich, inwieweit die eingesetzten Erben tatsächlich auch als solche auftreten können: Decima Seiana, Duccius Vala und Flavius Piso. Die sind nach meinen Informationen..." Es folgte ein kontrollierender Blick zur Kopie aus dem Eheofficium. "...allesamt nicht zeitig genug verheiratet gewesen, sodass sie nach Lex Iulia et Papia als nicht mit dem Erblasser Verwandte von der Erbschaft ausgeschlossen sind. Iunia Axilla bekommt als Witwe zunächst ihre Dos in Höhe von 50 Aurei zurück, was nach meinen Informationen bereits genauso geschehen ist, wie die Überweisung der Sklaven an sie. Ferner und ebenfalls nach Lex Iulia et Papia darf sie maximal den zehnten Teil des aelischen Nachlasses erben." Eingedenk der Ländereien überschritt das ihr zugedachte Erbe diese zehn Prozent aber vermutlich nicht. "Trotzdem besser, ich prüfe das gegebenenfalls nochmal nach.", beschloss er und atmete erst einmal durch. Es hatte niemand behauptet, dass die Bearbeitung eines Testaments aus dem nahen Umfeld des Kaiserhauses besonders einfach wäre, ging es dem Iulier dabei durch den Kopf.
    "Da für den Rest, der nicht verteilt werden kann, weil die eingesetzten Erben nicht erbberechtigt sind, keine Ersatzerben vorgesehen wurden, geht das Ganze dann also folglich nach Intestaterbrecht an... Nein, es WÄRE dereinst an den Eques Aelius Callidus gegangen.", rollte er nach dem Blick auf die Verwandtschaftsaufstellung mit den Augen. "Jetzt geht es an... ah, Consular Aelius Quarto also.", stellte er letztlich fest, sodass es hier neben der Überprüfung des Warenvermögens und jener der Höhe des Gesamtvermögens zur Feststellung der Höhe des zehnten Teils davon nurmehr eine offene Frage zu klären gab: ...


    "Jaja, wer auch immer da ist, kann eintreten.", wimmelte der Iulier irgendeinen Anklopfer, dem er in seinen Fall vertieft ansonsten nicht weiter zuhörte oder groß Aufmerksamkeit schenkte, nur etwas unwirsch ab. Er war SO kurz davor, hiermit wenigstens für den Moment endlich durch zu sein, dass er das jetzt einfach beenden musste! Ein Augenblick des Nachdenkens verging: Wo war er gerade stehengeblieben? Genau: "Die Acta Diurna und die Frage 'Ist eine Schenkung auf Todesfall eher zu behandeln wie ein Legat oder Vermächtnis, sodass die Institution erbfähig wäre, oder ist eine Schenkung auf Todesfall doch eher zu handhaben wie eine Erbschaft, die von einer Institution folglich nicht empfangen werden kann?'. - Schwierig...", vergas Dives nach der Unterbrechung wieder etwas leiser für sich selbst zu sprechen und wurde folglich leicht rot, als er beim Aufblicken von der Wachstafel bereits den Besucher in der Tür stehen sah. *
    "Hhm.", lächelte er hernach verlegen. "Salve..."


    Sim-Off:

    * Ich hoffe, das geht mit dir d'accord? Ansonsten: PN und ich editiere.

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  • Livianus konnte die Verlegenheit im Gesicht des jungen Iuliers ablesen, doch schmunzelte er ebenfalls nur belustigt.


    "Salve junger Iulius. Ich hoffe ich störe nicht."


    Die Frage war schon fest mehr eine Feststellung als eine tatsächliche Nachfrage. Da auch kaum zu erwarten war, dass der Iulier den Consul wieder aus seinem Officium hinauskomplimentierte, trat Livianus selbstbewusst ein und ging zielstrebig auf den Stuhl zu, der vor dem Schreibtisch stand.


    "Ich wollte nur kurz vorbeikommen um zu sehen wie es dir bei deiner Aufgabe als Decemvir geht und um nachzufragen, ob ich dich irgendwo unterstützen kann."

  • "...Consul Decimus!", beendete der Iulier beim Aufstehen seine halb begonnene Begrüßung. "Selbstverständlich störst du nicht! Tritt nur ein und setz dich.", deutete er dann auf einen der zwei beiden Stühle vor seinem Schreibtisch und nickte dem Senator freundlich zu. Wann konnte ein Consul - noch dazu in einem amtlichen Officium und keinem privaten - einen auch schon groß stören? Denn selbst wenn er dies täte, dann verlangte es schon allein der Rang dieses höchsten Magistrats, dass man nicht zugab sich gestört zu fühlen. Während sich Dives sodann wieder setzte und die folgenden Worte des Consuls vernahm, begann ihm etwas in seinem Bauch zu sagen, dass dies in der Tat kein reiner Freundschaftsbesuch war, sondern er sich diese zweifelhafte Ehre tatsächlich anderweitig 'verdient' hatte.
    "Nun, Consul, wie du sehen kannst, gibt es in meinem Officium wirklich allerhand zu tun, wie ich mich auch in den vergangenen Wochen und Monaten nie über einen Mangel an Arbeit und Aufgaben habe beschweren können." Den jüngsten Krankheitsfall eines seiner Kollegen kehrte der Decemvir an dieser Stelle mal großzügig unter den Tisch, um sich nicht die letzten paar Wochen seiner Tätigkeit hier unnötig unbeliebt zu machen. Doch auch das trug letztlich nun natürlich dazu bei, dass die Arbeit mitnichten weniger wurde. "Ich hoffe daher, dass du es mir verzeihen magst, dass ich deiner Einladung vor einiger Zeit in die Casa Decima bislang noch immer nicht zu folgen, sie ja noch nicht einmal zu beantworten vermochte. Es tut mir Leid.", bekundete er letztlich, nur um sich im selben Atemzug daran zu erinnern, dass er auch kurz nach Amtsantritt des Consuls auf dessen feierlichem Empfang in der Casa Decima nur mit Abwesenheit geglänzt hatte. Blieb an dieser Stelle wohl nur zu hoffen, dass Faustus' Vater jetzt nicht allzu sauer deswegen war... "Darf ich dir einen Becher Wein anbieten?", erkundigte er sich mit entschuldigendem Lächeln und deutete auf einen kleinen Krug samt dreier Becher auf dem Beistelltisch.

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  • "Das ist überhaupt kein Thema Iulius. Als Consul sehe ich es natürlich viel lieber, wenn die unter mir dienenden Magistrate mit dem nötigen Eifer pflichtbewusst ihrer Arbeit nachgehen, als mir einen Besuch abzustatten. Da gibt es überhaupt nichts zu verzeihen."


    Das Angebot eines Becher Weins nahm der Decimer dankend an nachdem er sich gesetzt hatte, auch wenn er sich erbat, dass dieser sehr stark mit Wasser verdünnt werden sollte. Nach einem kräftigen und durstlöschenden Schluck, nahm er das Gespräch wieder auf.


    "Wie geht es dir bei deiner Aufgabe Iulius? Keine Sorge, bisher sind mir keine Probleme zu Ohren gekommen, die mit der Arbeit der Decemviri zusammenhängen. Ich wollte mich lediglich einmal persönlich erkundigen."

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    Der Decemvir machte sich eine entsprechende Notiz den Willen des Helvetiers betreffend.
    "Gut.", meinte er anschließend. "Dann wirst du demnächst die entsprechenden Unterlagen zugestellt bekommen, die dich sodann zum Eigentümer des senatorischen Nachlasses machen werden.", erklärte Dives hernach den weiteren Verlauf dieser Erbschaftssache. Damit war an und für sich der von den Amtspflichten beherrschte Pflichtteil dieser Unterhaltung wohl weitesgehend abgeschlossen, sodass der Iulier versuchsweise noch einmal die Sergia zur Sprache brachte:


    "Dass auch du in den Senat strebst, wie ich deinen Worten entnehme, freut mich - und freut sicherlich auch meine Verlobte, Sergia Fausta. Das heißt, sie ist doch deine Cousine, oder?", versicherte er sich noch einmal, obwohl er sich dessen auch zuvor bereits recht sicher war. Warum sonst sollte die Sergia sich schließlich für den Helvetius einsetzen und ihn als Cousin titulieren?
    "Den Willen der Götter betreffend lass mich noch hinzufügen, dass sich dieser durchaus auch ein wenig nach dem Prinzip des 'Do ut des' beeinflussen lässt.", lächelte der Iulier schlussendlich mit einem gewissen Witz in seiner Mimik und lehnte sich auf seinem wenig bequemen Amtssessel etwas zurück, während er seinen Gegenüber und dessen Reaktion abschätzte und bobachtete.


    Die Sache mit der Erbschaft und damit der "förmliche" Teil war abgeschlossen und so konnte man nach der Pflicht sozusagen zur "Kür" übergehen.
    Die Eröffnungszene dieser Kür quittierte Commodus mit einem kurzen Lächeln und eine halbwegs knappen Antwort
    "Sehr richtig das ist sie und ich glaube niemand der sie kennt wird sie vergessen. Meinen Glückwunsch übrigens zur Verlobung. Ich denke nicht viele junge Männer haben zur Zeit die Gelegenheit jemanden wie Fausta zur Frau zu nehmen."


    Auch Commodus lehnte sich ein wenig zurück.
    "Ja natürlich. Es versteht sich doch von selbst das man die Traditionen wahren sollte und nach meinem dafürhalten ist "Do ut des" eine die auf jeden Fall dazu zählt. Einzig ist es immer recht schwer einzuschätzen was man zu geben hat um etwas gegeben zu bekommen. Manche Dinge sind ja auch von Natur oder durch Abstammung gegeben. Andere verloren gegangen oder gar vergessen. Wieder andere müssen zurückgewonnen oder schlicht auch einfach nur erkannt werden.
    Ich selber habe ja bisher noch nicht das Glück einer Ehefrau oder Verlobten aber die zuweilen doch sich stark und schnell ändernden Dinge nach der eine Frau verlangt zeigen doch ein gutes Beispiel für dieses Dilemma!"

  • Der Consul versuchte den Iulier offenkundig in seinen Befürchtungen zu beruhigen. Doch so ganz traute Dives dem Frieden dennoch nicht. Er suchte nach alternativen Erklärungen: Vielleicht war auch der Vinicius und dessen angekündigtes Wahlverhalten bezüglich der decimischen Consulatswahl der Grund für das Erscheinen des Senators hier? Ja, vielleicht wollte er ergründen, inwieweit der Decemvir mittlerweile die Meinung seines Patrons vertrat. Konnte ja sein, dass es auch für den Decimer einen ganz besonderen Grund gab, aus dem ihm viel an der iulisch-decimischen Freundschaft lag, so wie Dives seinen eigenen Grund hierfür in Faustus hatte. Oder ging es letztlich eventuell gar um eben Faustus, dessen Auseinandersetzung mit seinem Vater, sowie den letztlichen Auszug aus der Casa Decima, den Dives wohl begründet annehmen konnte? - Da keines der Themen dem Iulier hier und jetzt nun übermäßig angenehm wäre, blieb ihm ein leicht mulmiges Gefühl in seiner Magengegend, während er dem Consul einen Becher Wein nach dessen Wünschen einschenkte.


    "Nun, mir geht es sehr gut mit der mir anvertrauten Aufgabe. Und in erster Linie bin ich natürlich dir und dem Senat dankbar dafür, dass ich nicht nur die Chance dazu habe als Vigintivir tätig zu sein, sondern darüber hinaus auch noch hier meiner präferierten Tätigkeit als Decemvir nachgehen darf.", antwortete er dem Senator, was ihm so spontan in den Kopf schoss. Dankbarkeit zu zeigen war sicherlich nicht allzu verkehrt, dachte er sich - insbesondere dann nicht, wenn man befürchtete, dass hier noch etwas auf einen zukam.
    "Doch lass mich auch dich fragen: Wie geht es dir?" so ohne Faustus. "Ich hörte, du bist verlobt mit einer Nichte des Consulars Aelius Quarto. Meine herzlichsten Glückwünsche dazu!", lenkte Dives sodann ab. Denn der Senator war bestimmt nicht hierher gekommen, um mit dem Iulier über sich zu sprechen. Ergo: Solange man über den Decimer sprach, hatte der Decemvir hier eigentlich nichts zu befürchten. Eine bestechende Logik, wie er selbst fand.

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  • Mit einem zurückhaltenden Lächeln nickte Dives dankbar auf die Glückwünsche seines Gegenübers.
    "Ich danke dir und versichere dir, dass ich mir vollkommen bewusst bin, welche Ehre es darstellt deine Cousine zur Frau nehmen zu können. Denn in der Tat ist wohl eine jede Begegnung mit ihr auf eine ganz besondere Weise... unvergesslich.", bestätigte er den Helvetius äußerlich, während er innerlich seine Mühe dabei hatte, seine Fassade aufrecht zu erhalten. Denn unvergesslich war für den Iulier in der Tat vor allem, dass sie ihn in eine Ehe erpresste, was nicht zuletzt auch schon einigen unschönen Stress mit Faustus bedeutet hatte. Da wagte man beinahe kaum daran zu denken, wie es wohl sein würde, wenn Dives dann erst einmal tatsächlich verheiratet war! Er selbst hegte ja irgendwie die Hoffnung, dass dann alles besser, weil wieder entspannter würde.
    "Sag, bist du eigentlich auch verlobt oder vielleicht gar schon verheiratet?", erkundigte er sich dann mit vorgeblichem Interesse, solange er damit dafür sorgen konnte, dass seine eigenen Ehepläne nicht allzu sehr in den Fokus der Unterhaltung gerieten.


    Und promt erhielt der Iulier hier seine Antwort.
    "Nunja, zunächst erst einmal bin ich mir sicher, dass eine so gute Partie wie du sicherlich eher über kurz denn lang eine passende Gattin für sich finden wird.", erklärte er überzeugt lächelnd und nickte. "Was speziell das von dir aufgezeigte Dilemma angeht, so bin ich der Überzeugung, dass es nicht unbedingt immer darauf ankommt, genau das zu geben, was eine Frau verlangt. Vielmehr gilt es ihr aktiv Gehör zu schenken, um ihr hernach auch mit einer unperfekten Gabe dennoch zeigen zu können, wie sehr man sie schätzt. Und wie fast überall ist natürlich die Kommunikation nicht zuletzt der eigenen Gedanken, die man sich bei einem Geschenk gemacht hat, das A und O einer erfolgreichen, liebevollen Beziehung.", umriss der Decemvir grob seine eigene Sicht der Dinge, die er so allerdings keineswegs in Bezug auf die Sergia hatte. Aber das behielt er hier selbstredend für sich.
    "Was ferner den zuvor angesprochenen Konflikt angeht, was man geben müsste, um etwas gegeben zu bekommen. Da bin ich der Auffassung, dass es im Zweifelsfall wohl die einfachste und letztlich sicherlich auch offenste und ehrlichste Strategie ist, wenn man zunächst einfach anbietet und gibt und darauf hofft und vertraut, dass der Gefallen letztendlich erwiedert wird." Kurz zog Dives seine Augenbrauen nachdenklich zusammen. "Sieh zum Beispiel meine Tätigkeit in der Schola Atheniensis: Dort bewarb ich mich als junger Praeceptor, um zunächst einfach nur FÜR die Schola zu arbeiten und zu wirken.", log er ein kleines bisschen, weil er natürlich schon auch einen Hintergedanken Faustus betreffend dabei hatte. "Mittlerweile nun zahlt sich mein Engagement dort aber auch aus... nicht nur finanziell, sondern vor allem auch gesellschaftlich und damit letztlich auch politisch." War das ein gutes, überzeugendes Beispiel dafür? Dives hoffte es.

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  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    ......."Doch lass mich auch dich fragen: Wie geht es dir?" so ohne Faustus. "Ich hörte, du bist verlobt mit einer Nichte des Consulars Aelius Quarto. Meine herzlichsten Glückwünsche dazu!", lenkte Dives sodann ab. Denn der Senator war bestimmt nicht hierher gekommen, um mit dem Iulier über sich zu sprechen. Ergo: Solange man über den Decimer sprach, hatte der Decemvir hier eigentlich nichts zu befürchten. Eine bestechende Logik, wie er selbst fand.


    Wohlwollend nickte der Consul über die dankbaren Worte des Vigintivirs und nahm einen kräftigen Schluck aus seinen Becher. Die darauf folgende Gegenfrage und der damit plötzliche Themenwechsel des Iuliers überraschte den Decimer jedoch sichtlich, hatte er doch mehr ein amtliches, als ein privates Gespräch im Sinn gehabt. Doch nun wo der Vigintivir es ansprach, wollte er nicht unhöflich sein und auf die Frage eingehen. Eine bekannte Schwäche des Decimers, die manch einer vortrefflich auszunutzen wusste.


    "Vielen Dank! In der Tat hat der Consular sein Einverständnis zu einer Verlobung mit seiner Nichte Vespa gegeben. In den nächsten Tagen ist auch ein Treffen geplant. Danach wird sich zeigen, in wie weit eine Hochzeit stattfinden wird. Ich bin allerdings guter Hoffnung."


    Dass auch der junge Iulius Heiratspläne hegte, die weitaus fortgeschrittener waren als seine eigenen, wusste der Consul zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Er selbst rechnete nicht damit, dass eine Hochzeit mit der Aelia noch während seiner Amtszeit zustande kam, auch wenn er dies eigentlich bei seiner Kandidatur versprochen hatte. Leider hatte sich die Entscheidungsfindung im Hause der Aelier dazu zu sehr verzögert. Zudem hatte der Consul bereits jetzt zu viele gleichzeitig laufende Projekte am Hals, als das er sich auch noch der Planung einer der Verbindung entsprechend prestigeträchtigen Hochzeitsfeier widmen konnte. Livianus versuchte erneut das Gespräch in die gewünschte Richtung zu lenken und es diesmal ohne Umschweife gleich auf den gewünschten Punkt zu bringen.


    "Doch eigentlich bin ich hier, um über deine Amtsgeschäfte zu reden. Wie ich hörte gibt es derzeit einen größeren Fall betreffend dem von Salinator beschlagnahmten Erbe einer Iunia? Du bist doch mit diesem Fall betraut oder?"


    Dies war eigentlich einer der Hauptgründe für Livianus Besuch, hatte er doch gleich aus zwei guten Gründen größeres Interesse an diesem Fall. Zum einen war das Haus der Decimer seit langer Zeit freundschaftlich mit den Iuniern verbunden und zum anderen viel ein solches Vergehen, sofern es nachgewiesen werden konnte, genau in seine forcierte Aufarbeitung der Vergehen des Vesculariers.

  • Mit einem höflichen Lächeln nahm der Iulier die Antwort des Consuls entgegen, während er sich unweigerlich fragte, wie weit die Ehepläne seines Gegenübers jetzt nun eigentlich schon waren oder eben auch noch nicht waren... Hatte der Decimus nicht vor einer ganzen Weile bereits offen verkündet, dass die Ehe mit der Aelia beschlossene Sache war? Weshalb also klang er nun hier auf einmal so zögerlich zweifelnd mit den Worten 'inwieweit eine Hochzeit [überhaupt] stattfinden wird'? Er wurde doch nicht etwa genau wie Dives selbst auch in eine Ehe gezwungen oder erpresst, oder doch? 'Was hätten die Aelier davon, den Decimer, der doch eh schon Quartos Klient ist, noch enger an sich zu binden?', begann der junge Magistrat kurz zu grübeln, bevor er - in jener Frage noch vollkommen ergebnislos - durch die weiteren Erkundigungen des Consuls wieder in andere Gedanken gestürzt wurde:


    "Hm? Ja. Ja, in der Tat kann man das wohl so sagen. Ganz genau genommen habe ich diesen uralten Fall natürlich erst einmal ausgegraben und mich eigeninitiativ an die kaiserliche Kanzlei gewandt, um zu ergründen, ob man dort überhaupt daran interessiert wäre, dieses Unrecht gegenüber unter anderem erwähnter Iunia, Iunia Axilla, auszuräumen.", korrigierte der Decemvir den Consul ein kleines bisschen. Denn tatsächlich hätte er ja auch einfach gleich seiner direkten Amtsvorgänger die Beschlagnahmung Beschlagnahmung sein lassen können. Fertig und aus die Maus. Erbschaftsfälle hatte es auch jetzt noch genügend aus dem Bürgerkrieg aufzuarbeiten gegeben.
    "Neben der Iunia wird im Übrigen wohl auch der Consular Aelius zum Kreis der Begünstigten gehören, da die Iunia schließlich von Gesetzes wegen her nur einen gewissen Teil des Nachlasses ihres einstigen Gatten erben kann.", wies er darüber hinaus noch auf ein Faktum hin, das dem Klienten des erwähnten Aelius sicherlich auch nicht schlecht gefiele. Wie die Gentes Decima und Iunia im Gegensatz dazu nämlich zueinander standen, darüber wusste Dives beinahe gar nichts. "Das alles hängt aber natürlich davon ab, inwieweit meine beim Praetor Urbanus Fundanius eingereichte Feststellungsklage in dieser Sache das von mir gewünschte Ergebnis liefern wird... Möchtest du mehr darüber wissen?", unterbrach der Iulier seine eigenen Ausführungen dann allerdings einst einmal, um nicht wieder auf dem falschen Schiff zu segeln und dem Consul am Ende lauter Details zu erzählen, die der gar nicht hören wollte. "Oder anders gefragt: Was genau ist es, das du zu diesem Fall wissen möchtest?" Denn der Decimer hatte ja ganz gewiss nicht grundlos gerade diesen Fall zur Sprache gebracht.

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  • Ein Sklave gab eine – sehr - kurze Nachricht für das Officium des Decemvirn Iulius ab.



    Iunia Axilla s.d.


    Ich erbitte dringend einen Termin wegen eines Irrtums bei der Erbschaft bezüglich Iunius Merula. Antworte bitte an die Casa Iunia.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    ...... "Oder anders gefragt: Was genau ist es, das du zu diesem Fall wissen möchtest?" Denn der Decimer hatte ja ganz gewiss nicht grundlos gerade diesen Fall zur Sprache gebracht.


    Das sein Interesse für ausgerechnet diesen Fall Rückfragen nach sich ziehen würden war zu erwarten. Daher versuchte Livianus möglichst nicht ertappt zu wirken und eine Antwort zu formulieren, die zwar den Grund seines Interesses preisgab, aber nicht so wirken sollte, als ob er sich in die Angelegenheit einmischen oder irgendwie Einfluss darauf nehmen wollte.


    "Eigentlich gar nichts Bestimmtes. Ich wollte mich nur nach dem bisherigen Verlauf erkundigen und wie du den Ausgang einschätzt, sofern dies schon möglich ist. Wie du weißt ist Consular Aelius mein Patron und auch zu den Iuniern hege ich schon lange ein freundschaftliches Verhältnis.


    Der frühere Vormund besagter Iunia, der Procurator a libeillis Iunius Silanus ist zudem einer meiner Klienten."


    Letzten Satz schob Livianus noch schnell hinterher um dem Vigintivir zu verdeutlichen welche Kreise diese ohnehin schon ungewöhnliche Angelegenheit mit sich zog. Der Iulier leistete gewiss hervorragende Arbeit, aber es schadete nicht zu unterstreichen, welche zusätzlichen Augenpaare auf diesen speziellen Fall gerichtet waren.


    "Du siehst das einige hochrangige Personen in diesen Fall verwickelt sind. Ich möchte nur sicher gehen, dass alles nach Vorschrift abläuft und keine Probleme auftreten."

  • Axilla war schon lange nicht mehr in der Basilica gewesen und es dauerte ein wenig – und benötigte der Rückfragen gleich drei – bis sie den Teil des Gebäudes ausgemacht hatte, in welchem die Decemviri ihren Dienst taten. Dann war es noch eine kleine Suche nach dem für ihren Fall passenden Decemvirn – seines Zeichens Iulius Dives – damit sie den Termin wahrnehmen konnte und diesen schrecklichen und erschreckenden Irrtum aufklären konnte.


    Nach dem kurzen Anklopfen und dem Warten auf die formelle Einladung zu ihrem Gesprächspartner betrat Axilla das Officium des Iuliers und grüßte ihn, noch immer etwas aufgelöst von dem Schrecken der Nachricht und dementsprechend leicht fahrig.
    “Salve, Decemvir Iulius. Danke, dass du so schnell Zeit für mich gefunden hast.“
    Weil es für das Sitzen ohnehin bequemer war – und besser aussah – schlug Axilla ihre Palla aus feiner, rotgefärbter Wolle auf Schulterhöhe vorsichtig zurück, ehe sie sich auch ohne vorhergehende Aufforderung setzte.

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