Beiträge von Sergia Fausta

    Die Zeit mit mir zu verringern.. wenn es doch nur das wäre! Meine Mundwinkel zuckten kurz nach oben. So richtig glücklich sah mein Lächeln aber sicherlich trotzdem nicht aus. Denn mein Problem war: Selbst in der Zeit, in der wir zusammen waren, sah mich Marcus nicht. Er nahm mich einfach nicht wahr. Er beschäftigte sich mit seinen Verwandten im Haus, mit seinem Sohn, mit irgendwelchen Gästen. Aber selbst wenn wir zwei allein in unserem Gemach waren, lag er nur still und stumm neben mir. Wie ein toter Fisch. (Manchmal wünschte ich mir fast schon, er würde wenigstens schnarchen. Damit ich wenigstens irgendetwas von ihm hörte und wusste, dass er noch da war!)
    Dann sprach Commodus davon, wie ich doch ein Vorbild für alle römischen Frauen wäre. Ich warf ihm einen misstrauischen Blick zu. Meinte er das ernst? Denn eine einzige Heirats- und Gebärmaschine, wie sich der gute alte Augustus das wahrscheinlich gewünscht hatte, war ich bestimmt nicht. Ich betrachtete mich selbst da eher als eine Karrierefrau, so wie Decima Lucilla oder Decima Seiana. Abhängigkeiten hasste ich und versuchte deshalb auch immer so unabhängig wie möglich zu sein: Ich wollte mein eigenes Geld verdienen, war eine Ritterin aus eigenem Recht und gab gerne mal meine Meinung zu irgendeinem Thema ab, egal was andere dazu dachten. Das brachte mir alles in allem zwar nicht großartig viele Freunde. Aber es machte mich relativ unabhängig. Und zum Vorbild? Keine Ahnung. Ich ließ das einfach mal so im Raum stehen. "Danke, das ist lieb von dir.", kommentierte ich stattdessen den letzten Satz meines Vetter und nickte einmal, während wir langsam ins Peristyl kamen. >>>

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    Original von Titus Duccius Vala
    Im Tabularium werden in der Senatsliste derzeit nur die amtierenden Konsuln und die gewesenen Konsuln (=Consulare) hervorgehoben.


    Die Rangabstufungen im Senat waren allerdings feiner als die bloße Unterscheidung in Consulare und die 'normalen' Senatoren. Ich bin mir nicht sicher ob das im Tabularium automatisch erfolgt oder per Hand eingetragen wird.


    Meinungen?


    Surprise, surprise: Find ich eine gute Idee! =)
    Nur ein-zwei Anmerkungen:


    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Ich fände es sinnvoll, die Ränge aber noch genauer zu unterscheiden... hinsichtlich der zuletzt absolvierten Amtszeit, die den Status dann definiert:


    Beispiel Tiberius Lepidus: Der war erst Quästor, dann ein zweites Mal Vigintivir. Deshalb finde ich, dass das höchste bekleidete Amt für den Rang zählen sollte, nicht das zuletzt bekleidete Amt. ;)
    (Wenn ich an den ehemaligen Prätorianerpräfekten Quintus Marius Turbo denke, dann würde der in meinen Augen aber natürlich zu den Prätoriern gehören - obwohl er nie ein Amt des Cursus Honorum absolviert hat.)


    Außerdem würde ich zwischen Consularis und Censorius keinen Unterschied machen. Das ist beides die Nobilitas, der Kaiser ist alleiniger Zensor (und per se immer nur Senats-Beisitzer). Deshalb..
    Fehlen tun mir stattdessen die Ränge der amtierenden Magistrate. Denn ein Aedilis ist ja nunmal ein amtierender Ädil, kein Aedilicius (= gewesener Ädil) oder noch nur Quaestorius (= gewesener Quästor). Deshalb würde ich die Übersicht also erweitern auf:



    * Der amtierende Konsul steht dem Senat vor und sollte deshalb auch weiter ganz oben (und insbesondere auch VOR den Konsularen) stehen. Alle anderen amtierenden Magistrate würde ich aber (wie man sieht) immer DAHINTER einordnen (also zum Beispiel einen Prätor hinter die Prätorier usw.).
    ² Eine Zählung der Amtszeiten (1x, 2x, 3x, usw.) würde ich aber weiter auf Konsulare beschränken.
    ³ Wenn eine ID höheren Ranges ein Amt unterhalb ihres Ranges ausübt, dann sollte sie ihren Rang dadurch nicht verlieren. (Hier: Auch wenn Tiberius Lepidus gerade Vigintivir ist, gehört er trotzdem weiter in den Kreis der Quästorier.)


    Just my opinion. 8)

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Zur Sache: Das Gesetz und die Daten, auf dessen Basis überhaupt erst der Gedanke zu diesem entstanden ist, liegen schon seit ner ganzen Weile in der Schublade. Dass sich mittlerweile nach zwölf Jahren IR EINE Ausnahme von der Regel ergeben hat beunruhigt mich nicht im geringsten... auch diese sind im Spiel vorgesehen und können ebenso im Spiel behandelt und gelöst werden.


    Ich für meinen Teil kann mich nur noch daran erinnern, dass Furia Stella schon eine ganze Weile (seit Juni 2014) wieder aktiv war, bevor im Senat die Rede davon war, dass noch nie eine ID nach über 4 Jahren "in Exilium" zurückgekehrt wäre. Und das fand ich schon ein bisschen lustig. ;)


    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    @Lectio: der Usus ist, dass die dadurch ausgesiebten IDs als von den Hinterbliebenen/Mit-IDs als aus dem einen oder anderen Grund als verstorben ausgespielt werden. Und das sind sie de facto auch: tot ohne Wiederkehr. Das Gesetz schließt eine Wiederkehr nicht aus. Dein Argument trifft den Kern der Sache also nicht...


    Ich würde eher sagen: Da sieht man mal, wie gut das mit den Todeserklärungen schon funktioniert! Die zuständigen Beamten arbeiten da so akribisch und beflissen, dass hier WIRKLICH nicht im Nachhinein ein für tot Erklärter plötzlich und unerwartet ganz quicklebendig wieder auf der Matte steht. 8)
    Und du musst doch zugeben: Sobald man bei diesem Thema Ausnahmen/eine Wiederkehr zulässt, fangen die ganzen Probleme an.... von längst verkonsumierten Waren.. über längst ausgegebenes Geld (bedenke: gerade bei den Patriziern ist mittlerweile die Steuerfreiheit abgeschafft!).. bis hin zu vielleicht lange weiterverkauften Grundstücken (die Möglichkeit besteht ja). Und dann fängt das große Streiten an.. vielleicht sogar sim-off nach dem Motto "als ich vor 5 Jahren das letzte Mal hier war, da war bei meiner ID alles noch so-und-so und jetzt kehre ich zurück und mir fehlt plötzlich alles Mögliche". Sowas kann ich mir sehr lebhaft vorstellen. (Dazu sind IDs "in Exilium" ja per se nicht gleichzeitig "desideratus"=verschollen.)


    Aber zurück zur eigentlichen Topic:


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    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Worum es mir geht ist das ich anregen möchte das man sich Gedanken macht um eine Lösung zu finden für die Grundstücke 1-5.
    Ich habe kein Interesse daran irgendeine Änderung zu bewirken das jemand der schon 20 Grundstücke hat sich nun das 21te zu besorgt.


    Jep. :)


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    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Meiner Meinung nach muss und sollte es die Leute mit dem Landbesitz groß wie Sizilien geben. Es geht nur darum im geringen Maße und mit ordentlichen Hürden eine Möglichkeit zu schaffen an 1-5 Grundstücke zu kommen die eben nicht von einer ID und ihrem Grundbesitz kommen.


    Und nochmal jep. :]
    (Anmerkung: Ich hatte es vorher schon einmal ausgeführt. Es geht nicht darum, dass jemand mit 1 Grundstück sich ab morgen für je 5000 Sesterzen einfach ohne Aufwand auf dem Markt sein 2. bis 5. Grundstück einfach so kaufen kann. Es geht darum, dass jemand mit 0 bis 4 Gründstücken grundsätzlich die Möglichkeit hat, sich durch besonderes Engagement zum Beispiel in einem bürokratischen/kultischen/militärischen/politischen Amt die Chance auf einen Grundstückskauf zu verdienen. Das ist jetzt SO neu nicht, ich weiß. Der letzte solche Fall ist wahrscheinlich Titus Decimus Varenus gewesen. Aber ein bisschen weniger Ausnahme und ein bisschen mehr Regel würde ich hier einfach schön finden.)

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    Original von Matinia Musa


    Eigentlich nicht, auch wenn es schade ist, denn dein Vater steht nicht unter der Patria Potestas von Publius Matinius Agrippa. Das ist ja eine Voraussetzung, um weiterhin der Nobilitas anzugehören.


    Geht mich eigentlich nichts an, aber schaust du hier den letzten Beitrag von Matinius Agrippas Vater an: Links (direkt neben dem Avatar) wird kein "Bäumchen" angezeigt. Das heißt: Zum Zeitpunkt seines Todes stand der Vater unter der Patria Potestas von Publius Matinius Agrippa.. genauso wie Matinia Musas Vater. ;)


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    Original von Matinia Musa
    Musa wie ihr verstorbener Vater unterstehen hingegen der Patria Potestas. Wird jedoch leider wegen technischer Probleme nicht angezeigt.


    Also für mich sieht dein Acanthus ziemlich goldig aus. :D

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    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Lange Rede kurzer Sinn.
    Ich denke nicht das man zu alter Praxis zurückkehren sollte und, soweit ich weiß, eine Stück Land wieder für 5000 Sesterzen in die WiSim zum Verkauf stellt. Aber irgendeine Möglichkeit Land zu kaufen, zu bekommen sollte es mMn dringend geben.


    Ob ganz dringend oder nicht, das weiß ich jetzt nicht. Aber ganz grundsätzlich stimme ich dir zu, dass allein die Möglichkeit "gehe zu ID X und hoffe, dass sie dir mit etwas Glück und Überzeugungskraft ein Grundstück überlässt" vielleicht etwas wenig ist.


    Zitat

    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Vielleicht könnte man ja einen Schwellenwert einführen.
    Zum Beispiel hat man weniger als 20 Grundstücke (oder 15, 12, 10) hat man es relativ einfach bzw. es ist auf anderen Wegen möglich, weitere Grundstücke zu bekommen. Zum Beispiel durch Kauf vom Staat, NSC´s mit viel Land, Verkauf von Belohnungsland von Legionären usw.
    Hat man mehr bleibt es so wie es jetzt ist.
    Damit würde man dann halbwegs effektiv verhindern das sich die ganz reichen ständig weitere kaufen und gleichzeitig die Möglichkeiten für die Normalsterblichen verbessern.


    Abgesehen davon, dass ich die Grenze deutlich weiter unten ansetzen würde.. ja, warum nicht. Wenn man das bei Soldaten an einen aktiven Dienst im Heer bindet und bei Senatoren an einen aktiven Dienst als Curator oder Legat.... Gerade bei den Senatoren stelle ich mir das dann irgendwie so vor: ID X muss erstmal im Cursus Honorum eine bestimmte Stufe erreichen, damit ID X überhaupt Curator oder Legat werden kann. (= Grundvoraussetzung) Leistet ID X dann in den Augen der Spielleitung eine sehr ansprechende Arbeit (und hat weniger als 5 Grundstücke <= da würde ich die Grenze ansetzen), dann ergibt sich eine Situation, in der ID X irgendwie an ein zusätzliches Grundstück kommen kann.


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    Original von Decima Messalina
    Ich fand die kürzliche Anregung im Senat gar nicht so verkehrt. Das von Charakteren, die sehr lange im Exil sind, die Grundstücke an aktive Mitglieder übertragen werden. Persönlich gemeint, vorrangig natürlich erst an die direkten Erben/Agnaten.


    Die Diskussion fand ich auch interessant, ja. Aber mehr, weil ich der Meinung bin, dass es auch sim-on schon längst Usus ist, dass Leute für tot erklärt werden. Unzwar: Jeden Monat durch die Lectio. Da gibts einen großen Aushang, wer alles für tot erklärt wurde. Und dann verteilen die Decemvirn die Erbschaften. 8)
    Weil: "in Exilium" heißt ja laut Spielregeln, dass man grundsätzlich weiß, wo sich zum Beispiel der gute Publius Matinius Agrippa ( ;)) aufhält. Erst "desideratus" bedeutet ja, dass jemand verschollen ist. (Und weil es mir dazu gerade einfällt: Damals wurde in der Diskussion auch von irgendwem behauptet, dass absolut NIEMAND nach 4 Jahren JE wieder aus dem Exil zurückgekehrt wäre. Wer auch immer das behauptet hat: Hier ist der Gegenbeweis.)

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    Original von Faustus Decimus Serapio


    Und darum sollten wir es doch soweit wie möglich vermeiden, unser modernes Verhältnis zur Religion auf dieses Spiel im historischen Rahmen zu übertragen.
    Oder aus irgendwelchen modernen Urkunden, die doch offensichtlich einen vollkommen anderen Sinn und Zweck erfüllen als das Charakterblatt im IR, Schlüsse zu ziehen darüber, was für ein Charakterblatt für einen historischen Rollenspielcharakter sinnvoll sei... ?(


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    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Hamma jetzt das Kapitel der offiziellen Dokumente damit abgeschlossen?


    Gerne können wir das Kapitel der offiziellen Dokumente damit abschließen. Zumal: Wenn man mal kurz zurückblättert zum Anfang der Topic "offizielle Dokumente" sieht man, worauf ich mich dabei bezog. Ich bezog mich dabei auf Decimus Serapios Vergleich der Religion mit irgendwelchen Bezugspersonen, Werten und Zielen einer ID.. bis hin zur Lieblingsfarbe. => Ich führte also diese offiziellen Dokumente an, um klarzumachen, dass dieser Vergleich erheblich hinkt. Die Religion(szugehörigkeit) hat einen anderen Stellenwert. Heute. Und ich wage zu behaupt: Damals aber auch. Das war auch schon der ganze Punkt damit. ;)


    Edit:

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    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    Ich frage mich stattdessen, was für Schlüsse ein Eintrag im Charakterblatt auf heutige monotheistische Religionsvorstellungen zulässt? Falls das Argument war, dass man nur eine einzige Gottheit eintragen kann, dann ist das wohl bereits vom Tisch. Ich sehe hier überhaupt keine 'Gefahr' heutige moderne Religionsvorstellungen in das Spiel allein durch einen simplen Eintrag im Charakterblatt zu imporieren. Die Bedeutung, die ein solcher Eintrag hat, scheint mir hier doch deutlich überschätzt zu werden. Es ist einfach ein nettes Feature - eines, was ohnehin bereits da ist und was ohnehin wahrscheinlich nur diejenigen nutzen würden, die ein bisschen was mit den Gottheiten im IR am Hut haben.


    *subscribed*

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Und ich hab mir gerade die Mühe gemacht, mal in meinen offiziellen Dokumenten nachzuschauen: Also bei mir steht nirgends meine Religionszugehörigkeit. Kann ich also als Argument nicht gelten lassen. ;)


    Dann will ich mal schauen, ob ich dir auch da noch etwas beibringen kann. :P
    Siehe: Eheurkunde, Lebenspartnerschaftsurkunde, Geburtsurkunde und Sterbeurkunde (kurz: das Gros der Personenstandsurkunden / siehe dazu auch: Personenstandsregister).


    Und da meine ich eben: Bei allen diesen Beispielen interessiert niemanden meine Lieblingsfarbe oder welche Ziele im Leben ich verfolge. Was aber sehr wohl interessiert (bzw. interessieren kann): Meine Religionszugehörigkeit. Offensichtlich. ;)

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    Original von Decima Messalina
    Ich habe das bisher immer so verstanden, dass die Angabe einer oder mehrere Gottheit(en) nur darüber Aufschluss gibt, welchem Tempel der jeweilige Aedituus etc. zugeteilt ist.
    Spieler A weiß, aha, Aedituus D kümmert sich um den Tempel C. Nur möchte der Spieler A jemanden für den Tempel B, also muss er den Aedituus F kontaktieren, weil dieser für Tempel B zuständig ist.


    Nicht mehr und nicht weniger. Pragmatisch eben.


    So habe ich es auch verstanden. Die Frage ist nur: Wie gehört das zum Charakter einer ID, ob die ID nun Aedituus im Kapitol oder nur im Venustempel ist? (Merke: Wir sprechen hier ja vom Charakter-Blatt einer ID.)


    Und zum Charakter würde es in meinen Augen nur dann gehören, wenn es bei dem Punkt "Gottheit(en)" eben nicht mehr darum geht, ob man im Cultus Deorum arbeitet und welchem Gott man dort gegebenenfalls dient, sondern wenn es bei diesem Punkt künftig wirklich um (wenigstens eine Art von) Charakterzug ginge: Nach dem Motto "Ich bin Tiberius Lepidus und stelle mich unter den besonderen Schutz von Tiberinus und Minerva (weil ich ein Tiberier bin -> siehe Tiberier-Gentilgeschichte) und Bellona (weil ich eben Lepidus bin)." oder "Ich bin Iulius Caesar und stelle mich unter den besonderen Schutz von Veiovis (weil ich ein Iulier bin), Apollo (weil ich während der Ludi Apollinaris geboren bin), Mars (weil mein Onkel der große Gaius Marius war) sowie Venus (weil ich eben der mit dem Glück der Venus gesegnete Caesar bin)."


    Und weil hier auch mehrfach die Abstammung von irgendwelchen Gottheiten angesprochen wurde: Soweit soll hier ja niemand gleich gehen. Um es also mal an Caesar festzumachen: Reicht doch, wenn der sich unter den Schutz der Venus stellt und damit sein ganzes Glück im Leben erklärt. Muss ja niemand einen auf Herrscher machen, indem er sich gleich eine ganze königlich-göttliche Vergangenheit andichtet.... ;)


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    Original von Faustus Decimus Serapio
    Zudem sehe ich das auch so, dass im Charakterblatt kurz und knapp die Sachen stehen, die man der Person ansehen kann. Wenn da alles drinn stehen würde was der Person wichtig ist, dann müsste es Schaltflächen geben nicht nur für Religion, auch für Temperament, Werte, Ziele, Bezugspersonen usw.... bis hin zur Lieblingsfarbe. ;) Aber das hat alles Platz in der Charakterbeschreibung.


    Und klar, kann man jetzt sagen: Wenn die Religion jetzt für alle eine Schaltfläche im Charaklterblatt bekommen soll, dann müsste es auch für anderes eine Schaltfläche geben. Allerdings: Wenn ich an irgendwelche offiziellen Dokumente denke vom Personalausweis bis hin zur Geburtsurkunde: Da steht mein Name, mein Alter (inform des Gebursdatums), meine Größe, meine Herkunft (bin ich Römer?), meine Augenfarbe, usw.... Und da steht sicherlich eher etwas über meine Religion (bin ich zum Beispiel getauft? gehöre ich einer Kirche an? bin ich konfessionslos?) als dass irgendwen meine Lieblingsfarbe interessiert oder welche Ziele im Leben ich habe. Natürlich: Unser Verhältnis heute zur Religion ist ein anderes als im Mittelalter und definitiv auch ein anderes als im Altertum. Aber ich persönlich finde einfach, dass die Religion durchaus ihre Daseinsberechtigung im Charakterblatt eines Altertums-Charakters hat - im Gegensatz zu irgendwelchen Werten und persönlichen Zielen, der eigenen Lieblingsfarbe oder dem Namen des erstes eigenen Haustiers. ;)

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    "Ja! Weiter so!", kam der Iulier jedoch schon bei Prusias Zweikampf in der ersten Runde nicht um zumindest eine kleine und leise verbale Freude über den Ausgang des Duells herum.


    Langeweile. Gaaanz laaange Langeweile. Mit der hatte ich heute zu kämpfen. Denn natürlich war es eine Pflichtveranstaltung hier teilzunehmen und mich blicken zu lassen, nachdem mein Marcus als Quästor dem Rennausrichter im Hintergrund ein bisschen zur Hand gegangen war. Aber ausgerechnet Wagenrennen? Hatte Cornelius Palma kein Freund der Gladiatorenspiele, am besten noch von Naumachien sein können? Oder wenigstens ein Liebhaber des Schauspieltheaters? Musste er wirklich ausgerechnet diesen Wagenrennsport so gern haben, dass er nach seinem Tod mit solchem Rennen geehrt werden wollte? Jetzt saß ich hier mit meinem aufgesetzten Lächeln (sollte ja nicht jeder schon auf den ersten Blick sehen, wie ermüdend ich diesen Sport fand) neben meinen Mann auf einem der gehobeneren Plätze in der Nähe des Ausrichters.. und fieberte schon vor der Eröffnung dieser Veranstaltung sehnsüchtig dem Ende dergleichen entgegen.


    Unterdessen starteten unten in der Arena irgendwann die Wagen. (Gut, dass es so laut knallte. Durch den Schreck schlief ich wenigstens nicht schon zu Beginn ein.) Tja, und dann fuhren sie also.. der eine etwas schneller.. der andere etwas langsamer.. aber wie erwartet alle in die gleiche Richtung, alle auf der gleichen langweiligen Bahn, alle ganz stumpfsinnig im Kreis. Wie man sowas nur so spannend finden konnte, wollte einfach nicht in meinen Kopf. Und trotzdem dauerte es keine halbe Runde, da hörte ich, wie sich Marcus neben mir leise freute. Dabei gabs nicht mal einen großen Crash, einen Wagen, der an der äußeren Bahnbegrenzung zerschellte, oder sonst irgendwas Spektakuläres. Nein. Alle fuhren sie nur ihre Bahnen und Kreise, überholten einander, ließen sich überholen und wirbelten dabei ein bisschen Staub auf. Waaahnsinn.


    Ich lehnte mich ein bisschen zurück auf meinem Platz. Denn solange auf den Bahnen unten nichts passierte (und es passierte ja nichts!), interessierte mich das auch nicht. Stattdessen schaute ich ein bisschen durch die übrigen Zuschauerreihen. Aber so durcheinander wie die Leute hier im Circus immer saßen (nicht wie im Theater, wo immer alles seine (standesgemäße) Ordnung hatte), war ich natürlich nicht in der Lage, einzelne Personen auszumachen. Es saß eben auch nicht jeder hier in solcher Loge, sodass man mich vielleicht aus der Masse heraus sah. Aber ich erkannte definitiv niemanden in der Masse. Also beschäftigte ich mich einfach in Gedanken ein bisschen.. mit.. joah.. zum Beispiel der Frage, wie es dem Hause Aurelia wohl gerade so ging. Zu meiner Hochzeit war der heutige Rennausrichter Aurelius ja nur zusammen mit seiner Schwester oder Base oder so gekommen. Er also ohne Frau; sie unterdessen ohne Mann. Aber apropos: Wo war diese Aurelia heute eigentlich? Hatte sie einen Weg gefunden, diesem ganzen Zirkus hier zu entgehen?

    Zu dem Kommentar zu meiner Schwangerschaft sagte ich nichts weiter, sondern lächelte nur. Denn warum hatte ich zu Beginn meiner Schwangerschaft die Frequenz, mit der ich andere besuchte, reduziert? Es war mir einfach unangenehm, wenn ich beim Essen erst irgendwelche Speisen miteinander kombinierte, die man normalerweise einfach nicht zusammen aß. Dazu musste ich ständig Angst haben, dass ich mich übergab (sowas passierte zwar hauptsächlich morgens, aber eben nicht nur - jedenfalls bei mir). Und irgendein Gerede darüber, wie es mir während meiner Schwangerschaft so ging, das hatte ich echt nicht auch noch brauchen können! Das war Grund Nummer eins. Und Grund Nummer zwei, warum ich gegen Ende meiner Schwangerschaft dann kaum noch aus dem Haus gegangen war: Ich war kaum noch dazu in der Lage gewesen, so lange in immer der gleichen Position still am Tisch zu sitzen oder zu liegen. Ständig musste ich auf die Latrine, weil mir mein Schwangerschaftsbauch so auf die Blase drückte. Und mehr als das, konnte ich machen, was ich wollte: Immer dauerte es nicht lange, bis ich das Gefühl bekam, mir irgendwo eine wunde Stelle zu liegen. Spätestens da hatte ich also für auswärtige Besuche wirklich keinen Kopf mehr gehabt. - Aber was wusste mein Vetter, ein Mann, schon davon?


    Ich nickte zustimmend. "Ja, da kannst du aber Gift drauf nehmen. Ich lass es bestimmt nicht zu, dass mir irgendeine Amme meinen Sohn verzieht, indem sie viel zu weich und nachlässig mit ihm ist." Am Ende kam dabei noch sowas wie mein werter Ehegatte bei rum: Ein verweichlichter Galbinus, den man zu seinem eigenen Glück zwingen musste.. "Äh." Mein Mann. "Nein.. also.. ja. Ich meine, er ist eben einfach sehr beschäftigt: Erst wird er Quästor, dann stirbt der Kaiser, dann wird seine Amtszeit auch noch verlängert." Ich zuckte mit den Schultern und versuchte so den wahren Grund für meine Unzufriedenheit mit ihm etwas zu überspielen. "Es geht uns gut; aber es ist eben trotzdem alles nicht so leicht." Doch wem sagte ich das, nicht wahr?
    Meine Gegenfragen blieben erstmal unbeantwortet. Stattdessen wollte Commodus wissen, wo wir jetzt hingehen sollten. "Ich begebe mich hier ganz in deine fähigen Hände.", schmunzelte ich. "Aber wenn wir heute noch ein bisschen an der frischen Luft wandeln wollen, dann sollten wir das vermutlich besser jetzt tun, als später." Denn je später der Abend wurde, umso frischer wurde es ja draußen. Weil: Bis zum Sommer war'n es eben noch ein paar Tage...

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    Original von Manius Flavius Gracchus
    Darüber hinaus opferten zweifelsohne nicht alle Römer allen Göttern, die Annahme jedoch, dass ein Römer eine einzige Gottheit präferierte erscheint mir als eine zu sehr durch die heute vorherrschend monotheistisch geprägte Kultur beeinflusste Ansicht.


    Ich bin heute abend gerad aufm Sprung auszugehen. Deshalb will ich mal nur ganz kurz diesen einen Satz mit dieser Fettung kommentieren: Wenn du dir das Profil von Tiberius Lepidus anschaust, Flavius Gracchus, ich zähle da irgendwie 3 Götter bei ihm. Just saying. ;)


    Ggf. mehr dazu, wenn ich am Wochenende ein paar Momente mehr Zeit zum Schreiben hab. 8)

    Sergia Chaerea.. sagte mir nichts. Nada. Pi mal Daumen lag die Wahrscheinlichkeit also ungefähr bei 2:1, dass diese Chaerea nicht aus dem guten Familienzweig des Sergius Prior, sondern nur aus dem.. anderen des Sergius Asina stammte. Ich enthielt mich also eines Kommentars zu dieser Frau. Viel interessanter war eh eine ganz andere Information: "I don't understand. Why did you live in our Casa Sergia.. for rent I suppose?" Denn da hatte mein Cousinchen ein sehr pfiffiges Näschen fürs Geschäft. "..when you could have all along lived here, in this house?" Spontan würde ich ja sagen: Wahrscheinlich hatte sich der Voreigner nicht mit diesem Iulius hier verstanden. Aber wenn der Iulius sogar als Erbe für diese Casa eingesetzt wurde, dann konnte das Verhältnis zwischen den beiden so schlecht ja eigentlich nicht gewesen sein, oder? Ich setzte meine nächsten beiden Steine und sicherte damit meine ersten beiden ab. Dann warf ich dem Iulius einen interessierten Blick zu.. weil mich diese seltsame Wohnkonstellation wirklich irgendwie neugierig gemacht hatte.


    Sim-Off:

    Englisch entspreche griechisch. Zu deutsch:
    1. Das verstehe ich nicht. Warum hast du in der Casa Sergia gewohnt.. zur Miete nehme ich an?
    2. ..wenn du auch hier, in diesem Haus, hättest leben können?

    Ach, da kam er auch schon.. "Commodus." und wie immer mit einem originellen Kompliment auf den Lippen: Keine Farbe, die ich angeblich nicht tragen könnte. Mir selbst kamen gleich drei in den Sinn. Aber umso schöner war natürlich dieses Kompliment. "Ich danke dir.. nicht nur für deine aufmerksamen Worte, auch für deine liebe Einladung." Ganz fantastisch riechen tat er heute auch noch! Aber das behielt ich erstmal für mich und lächelte meinen Vetter stattdessen einfach nur an.


    Dann fragte er nach meinem Sohn und dessen Vater. "Viel zu gut.", kam mir spontan und unüberlegt über die Lippen. Denn nach einem meiner letzten Gespräche mit Marcus war ich immernoch ziemlich enttäuscht und verletzt von ihm. Aber das konnte ich meinem Vetter unmöglich auf die Nase binden. "Das betrifft natürlich hauptsächlich den Kleinen, der sich immernoch manchmal nicht an seine Essens- und Schlafenszeiten hält und damit seiner Amme Licinia schon einige graue Haare geschenkt hat." Von ihren Augenringen nach einer unruhigen Nacht mal ganz zu schweigen. "Aber wenn wir dabei sind: Wie geht es dir? Wie geht es unserem Vetter Varus?" Er hatte sich seit meiner Hochzeit und meinem Brief über die Quintilia immernoch nicht wieder bei mir gemeldet. Das machte mir ein bisschen Sorgen.. dass er auch im nüchternen Zustand jetzt vielleicht nicht von der Frau loslassen wollte. "Und was macht deine Schwester?", erkundigte ich mich am Ende. Und das nicht ohne Grund am Ende. Denn es war die Frage, deren Antwort mich am wenigsten interessierte. Diese Frau war mir unsympathisch gewesen. Aber weil sie Commodus Schwester war, musste ich natürlich auch nach ihr fragen.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Ich versteh nicht wirklich, warum das im Tabularium stehen sollte, welchen Gott man selber jetzt besonders leiwand findet. Vor allem im Charakterblatt, weil dort stehen jene Dinge drin, die einem jeden auf den ersten Blick auffallen, wie Größe, Geschlecht, Haarfarbe. Welchem Kult jemand anhängt, kann man aber nicht auf den ersten Blick sehen, auch heute nicht bzw nur in Ausnahmefällen. In die Charakterbeschreibung kann man das von mir aus reinschreiben, aber eine eigene Schaltfläche deswegen?


    Das Ding ist: Es steht ja bereits im Charakterblatt. ;) Allerdings stehts eben nur im Charakterblatt von IDs, die entweder Aedituus sind oder mal Aedituus waren (oder laut Helvetius Curio eben auch bei Discipuli). Und das ist der Punkt: Warum darf und sollte es bei denen stehen, aber nicht bei "normalen" (nicht im Cultus Deorum tätigen) IDs?


    Das ist die Frage, die man jetzt in zwei Richtungen stellen kann.. Entweder könnte man fragen, warum das überhaupt bei irgendjemandem steht. Denn welchem Gott ein Discipulus oder Aedituus dient und sich besonders verschrieben hat, hat ja WEDER etwas mit dem Charakter NOCH etwas mit irgendeiner Eigenschaft zu tun. Das gehört in meinen Augen klar zur Karriere, zum Beruf, zu solchen Dingen.


    Aber weil ich ja sim-off nicht immer und nicht ganz so böse bin ( 8)) frage ich eben genau in die andere Richtung: Es gibt die Schaltfläche. Irgendwer hat sich also schon die Arbeit gemacht, die zu erstellen. Soll diese Arbeit umsonst gewesen sein? Zur Zeit ist sie das nicht, denn: Die Schaltfläche wird auch schon von einem kleinen Kreis von IDs genutzt. Denen will ich da auch nichts wegnehmen, indem ich eine Streichung der Option befürworte. Deshalb frage ich also: Wenn ein Aedituus das darf, sich einem Gott zu verschreiben, warum darf das eine "normale" ID dann nicht?


    Ich bin also für eine Ausweitung einer vorhandenen Charakterblatt-Option auf alle IDs....

    Zitat

    Original von Decimus Duccius Verus
    Leider fehlt bei mir im Charakterbogen auch die vorgesehene Schaltfläche, um eine Gottheit auszuwählen.


    Kann das daran liegen, dass Verus ein Pontifex ist und kein Aedituus? Ist nur so eine Idee, weil (soweit mein weniges Wissen geht) kümmert sich ein Pontifex (in Rom genauso wie außerhalb) ja eigentlich um den gesamten Cultus Deorum zusammen mit den anderen Pontifices. Ein Aedituus aber kümmert sich ja eigentlich eher um einen einzelnen Tempel, wenn ich das richtig verstanden habe.
    Also: Pontifex => alle Götter => keine Schaltfläche / Aedituus => ein Gott => Schaltfläche


    Wie das bei den Discipuli ist (ob die Schaltflächen haben oder nicht), weiß ich nicht. Aus dem Bauch heraus würde ich aber denken: Die sind noch in der Ausbilung und entscheiden sich ja eigentlich erst beim Aufstieg zum Aedituus für eine Gottheit, in deren Tempel sie dienen. Also eher keine Schaltfläche?


    Und bevor jemand Tiberius Lepidus anführt: Der ist zwar Pontifex, war ja aber mal Aedituus. Und der Eintrag bei ihm ist, glaub ich, auch schon ein bisschen älter.... ;)



    (Nichtsdestotrotz hätte ich natürlich nichts dagegen, wenn man vielleicht überlegt, ob man diese Option nicht eventuell sogar für alle IDs öffnet: Denn Fausta hat mit Sicherheit keinen Gott, an den sie besonders glaubt. Aber es soll ja IDs geben, die sich sehr wohl einer bestimmten Gottheit besonders verbunden fühlen. Einige dieser IDs dienen diesem Gott im Rahmen eines kultischen Amtes. Andere opfern dem Gott "nur" verstärkt. Will sagen: Im Charakterbogen finde ich, dass eine ID eigentlich auch ohne Amt im Cultus Deorum die Eigenschaft haben kann, ein besonderes Verhältnis zu der einen oder anderen Gottheit zu pflegen. Ämter wie Discipulus, Aedituus und Pontifex können dann zwar Ausdruck dieser Eigenschaft sein, gehören meiner Ansicht nach dann aber eher zum Werdegang einer ID. Und ich sehe nicht, warum eine Eigenschaft für eine ID nur dann eingetragen werden können sollte, wenn diese ID auch einen bestimmten Karriereweg verfolgt. *
    Just saying: Ich ganz persönlich finde, dass man da bei dieser Gelegenheit vielleicht mal drüber nachdenken könnte. My two cents.) 8)


    * PS: Mal ein paar Beispiele. Die Spieler der IDs mögen mir ihre Nennung hoffentlich verzeihen. Vestalin Decima Messalina ist sicherlich Vesta sehr verbunden, aber auch dem Divus Augustus, wenn ich das richtig gelesen habe. Decimus Serapio (ohne kultisches Amt!) hat ein besonderes Verhältnis zum Gott Serapis, wenn mich nicht alles täuscht. Iulius Dives (auch ohne kultisches Amt) steht dem Apollo etwas näher, wenn ich das richtig in Erinnerung hab. Die vielen Soldaten im Reich werden (das ist reiner Spekulatius) vermutlich in einigen (bestimmt auch nicht allen) Fällen eine etwas intensivere Beziehung zu Mars pflegen. Oder vielleicht zieht jemand den Dienst bei der Classis einem anderen Militärdienst vor, weil er von seiner Natur aus eine engere Bindung zu Neptun hat.... und und und.

    Hm. Die Antwort des Iulius klang eigentlich ganz glaubwürdig. (Auch weil er seine Anrede jetzt anpasste und mir damit signalisierte, dass er also doch merkte, dass man Vertraulichkeit und eine vertrauliche Anrede nicht erzwingen oder einfach voraussetzen konnte. Denn wie man sich anredete, das konnte eben nicht einfach einer allein für beide Gesprächsteilnehmer entscheiden. Da waren in der Regel immer beide Meinungen der Beteiligten gefragt. - Und überging jemand meine Meinung (egal ob ich eine zustimmende oder eine ablehnende Ansicht dazu hatte), dann reagierte ich darauf eben etwas empfindlich, weil ich mich nur ungern bevormunden ließ.) Aber zurück zur Sache: Dieser komische Nebensatz, auf den ich hier so angesprungen war, bereitete mir auch weiterhin ein unbehagliches Gefühl. Oder sollte sich der Senator am Ende einfach nur etwas unglücklich ausgedrückt haben? "Gut. Vergessen wir das.", lenkte ich ein. Warum, das wusste ich selbst nicht so genau. Vielleicht lag es daran, dass der Mann ein Senator war. Vielleicht lag es daran, dass ich glaubte, dass er einen größeren Einfluss auf meinen Mann hatte. Vielleicth lag es daran, dass ich einfach nur einen Anflug von Gutmütigkeit verspürte. Wie auch immer. Ich war bereit, vorerst einen Haken an die Sache zu machen.


    Du beginnst. Bei dieser bestimmenden Anweisung regete sich anschließend gleich wieder der Widerstand in mir. Konnte er nicht sagen, "du darfst beginnen" oder fragen "willst du beginnen"? Musste er wieder so uncharmant seine Männlichkeit raushängen lassen?! Vielleicht wollte ich ja gar nicht anfangen.. (Ja, ich wollte. Aber das war nicht der Punkt.) "Your wish.. is my command.", antwortete ich ihm also mit einem freundlichen Lächeln trotzdem leicht unzufrieden. Nur kurz überlegte ich, dann setzte ich meine ersten beiden Steine.. weit drüben in die Bretthälfte des Iuliers. Denn ich war schließlich kein kleines Mäuschen, sondern verfügte über einiges Selbstbewusstsein und war auch bereit, das offen zu zeigen. "Severa 'nd you, wherefrom do you know each other?", fragte ich nebenher. Dann war der Iulius am Zug, seine ersten beiden Steine zu platzieren....


    Sim-Off:

    Englisch entspreche griechisch. Zu deutsch:
    1. Dein Wunsch.. ist mir Befehl.
    2. Severa und du, woher kennt ihr euch eigentlich?

    Oh, eine Begrüßung als Präfektin! Ich lächelte unweigrlich, denn mein Amtstitel gehörte nunmal zu den Dingen, auf die ich besonders stolz war und die ich deshalb besonders hoch hielt. Und wenn mir also jemand zeigte, dass auch er dieses Detail an mir zu schätzen wusste, dann freute mich das natürlich. Und so positiv gestimmt trat ich anschließend also auf die Eingangspforte zu, schenkte dem Öffnenden im Vorübergehen ein zufriedenes Kopfnicken als Zeichen meiner Anerkennung und ließ mich dann ins Atrium begleiten. >>>

    Sim-Off:

    Ich klau einfach mal den Titel von hier. ;)


    >>> Das Vestibulum hatte ich hinter mir gelassen. Dort hatte ich auch das Gros meiner Begleiter abgestellt und zurückgelassen. Nur eine Gruppe von drei Jungs passte ganz draußen noch auf meine Sänfte auf. Mit hinein zu meinen Vetter Commodus nahm ich sonst niemanden weiter. Ich wusste nicht wozu. Denn ich vertraute darauf, dass Commodus hier genügend Personal hatte, um mich angemessen umsorgen zu können. Und irgendeinen Leibwächter brauchte ich in seiner Gegenwart sicherlich auch kaum. Und also stand ich nun offenbar erstmal allein im Atrium und wartete darauf, dass man mich weiter zu meinem Vetter führte.. oder meinen Vetter zu mir.. oder wie auch immer er meinen Empfang hier geplant hatte. Da ließ ich mich einfach mal ganz unbedarft überraschen, nachdem mich der Mann an der Tür nun schon so ein bisschen in eine positive Grundstimmung versetzt hatte.

    Sim-Off:

    Einspruch: Glaucia befindet sich sim-off in Exilium und wurde nicht sim-on verbannt! - Ja, er darf nicht zurückkehren. Aber auch das ist sim-off.. ;)


    Von der etwas abstusen Idee, dass erstens es eine sergische Familientradition gäbe verbannt zu werden (Warum? Weil ein Sergier vor über 150 Jahren mal zum Staatsfeind erklärt wurde?? Lächerlich!) und dass zweitens erst jüngst wieder sowas geschehen wäre (Davon war mir nichts bekannt. Und ich sollte meine Familie wohl ein bisschen besser kennen als irgendein dahergelaufener Iulius.), ahnte ich zum Glück nichts. Genauso wie ich auch zum Glück nichts davon ahnte, dass mein Gegenüber so naiv war und glaubte, dass sich der gute Lucius Sergius Catilina (Der war übrigens damals ein gewesener Prätor. Was hatte der Iulius hier vorzuweisen?) alles, was ihm geschehen war, selbst zuzuschreiben hatte. Denn mitnichten war das so! Ja, er war am damals Geschehenen nicht unschuldig. Das stimmte. Trotzdem waren es eben immer die Sieger, welche die Geschichte schrieben.. aus ihrer Sicht.. und mit ihren Übertreibungen, Dramatisierungen und kleineren wie größeren Lügen. (Und das war meiner Überzeugung nach ein ganz genereller Fakt in der Geschichtsschreibung.) Man nehme also eines der größten rhetorischen Talente der damaligen Zeit (Wer das wohl war?) und überlasse ihm die Geschichte darüber zu schreiben, wie toll er doch seine ideale Republik (die es schon damals längst nicht mehr gab) vor einen zum Sündenbock erklärten bösen, bösen Sergius Catilina gerettet habe. Wer die Geschichte schreibt....


    Aber weil ich ja nicht ahnen konnte, was der Iulius dachte, konnte ich ihn natürlich auch nicht anregen, das bloße Auswendiglernen der Meinungen anderer mal abzulegen und sich durch kritisches Hinterfragen von Absichten und Motiven stattdessen selbst mal ein Bild von der Sache zu machen. Was ich hingegen konnte, das war auf seine Antwort einzugehen: "Das, Iulius, beantwortet leider meine Frage nicht. Denn es lässt mich nur weiter fragen: Warum fühlst du dich verpflichet, dazu berufen oder was auch immer, dein "Kompliment" so speziell auf mich auszuweiten? Was heißt das, "gerade wenn man meinen Rang bedenkt"? Das würde ich wirklich gerne wissen." Ich konnte den Finger (noch) nicht darauf legen, aber irgendetwas unterstellte er mir oder meiner Familie damit doch. Schwang da sowas mit wie, dass ich es besonders nötig hatte? Wollte er mir zwischen den Zeilen sagen, dass meine Erziehung für eine Ritterin in Ordnung war, aber die Erziehung der Sergier im Allgemeinen nicht? Ich war mir nicht sicher. Ich wusste nur: Ich fühlte mich durch diese Worte einmal mehr angegriffen. (Und weil ich zu Leuten, von denen ich mich angegriffen fühlte, in der Regel kein freundschaftlich vertrautes Verhältnis hatte, passte sich auch meine Anrede hier prompt wieder den Gegebenheiten an. Der Iulius hatte mir den Gebrauch seines Cognomen ja auch ohnehin bislang nicht ordentlich angeboten. Und aufdrängen ließ ich mir sowas schon aus Prinzip nicht.)


    Vielleicht können wir sie demnächst mal einladen? "Wenn du meine liebe Base gerne hierher einladen möchtest, dann kannst du das gerne tun." Wir. Tze. Der Iulius schien ja wirklich ganz krampfhaft zu versuchen, hier ein engeres Verhältnis herzustellen.. und machte die ganze Chose damit nur noch schlimmer. Denn damit ignorierte er ja ganz offen meine Kritik. Er nahm mich also nicht ernst. Und das verhärtete nur meine Front. (War es wirklich so schwer zu sagen: "Du, Sergia, ich glaube wir haben auf dem falschen Fuß miteinander begonnen. Ich bitte dich, lass mich also nochmal einen Schritt zurücktreten und uns von vorne beginnen. Ich bin Senator Iulius, der Vetter deines Mannes, du darfst mich aber gerne bei meinem Cognomen Centho nennen." War das so schwer?) "Ich kann dir nach meinem letzten Brief allerdings sagen, dass sie wahrscheinlich erst bei etwas wärmeren Temperaturen ihre Freunde und Verwandten besucht." So hatte sie mir geantwortet. Ich ließ eine kleine Kunstpause, dann lächelte ich schmal. "Black is beautiful.", erklärte ich dann in piekfeinem Griechisch und wählte damit also die schwarzen Spielsteine....

    Und auch weiter gab es also keine Entschuldigung für sein Verhalten - weder dafür, dass er mich ungefragt einfach beim Cognomen nannte, noch dafür, dass er sich lieber darüber beschwerte, dass ich eben nicht so dreist ihn einfach beim Cog- oder womöglich noch Praenomen ansprach. (Der schien das offenbar nichtmal einzusehen, dass die Art und Weise seines Verhaltens alles andere als nobel und senatorisch gehoben war! Sein Ziel, dass wir uns als Vetter meines Mannes und Ehefrau seines Vetters beim Cognomen nannten, mochte ja ganz grundsätzlich in Ordnung sein - der Weg dahin, mich also einfach so "Fausta" zu nennen, war es ganz klar nicht!)
    Statt einer Entschuldigung folgte dann erstmal ein Kommentar seinerseits darüber, wie wichtig eine gute Erziehung doch sei, gerade für mich. (Ich fragte mich: Wollte der mich gerade absichtlich auf die Palme bringen?) "Wenn du erlaubst: Das würde ich jetzt aber gerne mal genauer wissen wollen. Was willst du mir damit sagen, dass gerade bei mir eine gute Erziehung nicht verkehrt ist?", erkundigte ich mich mit gereiztem Unterton. "Dir ist bewusst, dass ich einer Familie angehöre, deren Geschichte sich bis zu Aeneas zurückverfolgen lässt" im Gegensatz zu jener der Iulii Caepiones "die über Jahrhunderte dem Patrizierstand angehörte" im Gegensatz zu den Iulii Caepiones, die meines Wissens nach ja erst kurz vor Ende der Republik überhaupt erst das Bürgerrecht erlangt hatten und von jedem Adel damit weit entfernt waren "und dass es daher eine Selbstverständlichkeit und eine lange Tradition ist, dass die Mitglieder meiner Familie eine ihnen angemessene Bildung und Erziehung erhalten" Die Unterschiede, die es hier zwischen den verschiedenen Zweigen der Sergii Furores noch gab, ließ ich hier mal unter den Tisch fallen. Erstens wollte ich den Iulius nämlich nicht überfordern und die ganze Chose noch komplizierter machen, als sie eigentlich war. Und zweitens ging es ihn ja eigentlich auch nichts an, was es innerhalb meiner Verwandschaft für Probleme gab. "das is dir bewusst, oder?" Das sollte ihm eigentlich bewusst sein. (Andererseits sollte ein Senator ja auch selbst gut erzogen sein.. und sollte eigentlich wissen, wie man nicht schon beim Thema "Anrede" mit Anlauf zielsicher ins Fettnäpfchen sprang. Sollte.)


    Ich guckte den Iulius einen Moment stumm an, bevor sich meine Gesichtszge wieder minimal aufhellten. "Severa gehts gut. Danke der Nachfrage.", beantwortete ich dann nur kurz und einsilbig seine Frage. Anschließend erhob ich mich von meinem Platz und setzte mich demonstrativ auf den frei gewordenen Platz neben dem Spielbrett. Wieder schlug ich die Beine elegant übereinander und schaute diesen Iulius erwartungsvoll und ein bisschen auch auffordernd an. Er wollte ja spielen. Vielleicht bot er mir ja jetzt, nach meinem Umsetzen, mal an, eine Farbe zu wählen und zu beginnen. Denn wenigstens die Farbwahl stand mir ja, allein schon weil ich eine Frau war, eigentlich zu. Sollte sie. Fand ich.