Beiträge von Sergia Fausta

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    Mein Vorzimmer-Stationarius Titus Nonius Turbo nahm den Brief und nickte. "Ich danke dir, Nacharchus Decimus." Für diese lobenden Worte (die gingen runter wie feinstes kaltgepresstes Olivenöl erster Güteklasse!) und natürlich für das kleine Trinkgeld. Diesen Brief würde der Nonier später noch von einem Tabellarius fix nach Ostia bringen lassen, damit der heute noch gleich mit auf die Reise in den Südosten ging! Für so einen netten und aufmerksamen Soldaten konnte man diesen ungezwungenen Extraaufwand schon mal machen. So würde der Brief dann ein bisschen flotter ankommen und nicht erst in der nächsten Ladung übermorgen übers Meer schippern. Zum Glück legte das entsprechende Schiff heute erst am frühen Abend ab.


    Die nächste Frage erwischte Turbo dann etwas unvorbereitet. "Äh.. oh.. äh.." Was sollte er sagen? Er hatte von dem Laden gehört, war aber noch nie dort gewesen. "Naja." Moment. War nicht irgendein Helvetius der Eigentümer dieses Schuppens? Und war nicht seine sergische Vorgesetzte, moi, eine Verwandte da irgendwie in diese Richtung? "Ich war zwar noch nie dort, ganz einfach weil ich zu Hause alles auch so bekomme, was ich brauche, aber den Namen dieses Hauses kenne ich natürlich! Gehört irgendeinem Helvetius und soll definitiv einen Besuch wert sein.. habe ich mir sagen lassen.", warb er ein bisschen und hoffte, dass er damit später auch Pluspunkte bei mir sammeln konnte. Das verlockende Angebot zum Schluss musste er allerdings ausschlagen: "Tut mir Leid, aber ich kann hier gerade nicht weg. Die Präfektin.. also sie ist gerade nicht da, sondern.. woanders.", druckste er ein wenig herum. "Aber bis sie wieder da ist, muss ich hier noch einige Sache erledigen." Er zog eine bedauernde Miene. "Leider."


    Sim-Off:

    Oh, der ist schon aus seinem "Desideratum" zurück? :D Eure Sache. ;)


    Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    Da ich wohl die Ursache dieser Verwirrungen bin, melde ich mich auch mal zu Wort:


    Ich muss leider gestehen, dass ich bezüglich der Postzustellung schlicht und einfach keine Ahnung hatte, wie das zu funktionieren hat. Ich hatte irgendwie in Erinnerung, dass eigentlich die Gruppen-ID der Equites Singulares diese Post zustellt - allerdings habe ich dann auch gesehen, dass der Cursus Publicus momentan immer wieder Post holt...


    Deshalb hatte ich eine PN an die Praetorianer, den italischen Postboten und auch noch an den A Libellis geschrieben mit der Frage, wie zu verfahren sei.


    Tatsächlich, Postumius Rufus hat eine PN! 8o
    Aber wenn man weiß, dass es zur Zeit nur eine aktive ID im Postdienst gibt, dann wäre eine PN an mich statt diese GruppenID wohl sinnvoller gewesen. ;)
    (Du hast ja auch Iunius Silanus direkt die gleiche PN geschrieben - und nicht etwa der Palatinus-ID oder so.)


    Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    Außerdem hatte ich darum gebeten, die Briefe möglichst zügig zu versenden, denn aufgrund wechselseitiger Abwesenheiten und der Einbindung von etwas Rollenspiel auf dem Weg hatte die Erstellung dieser Briefe eine ganze Weile gedauert (ca. 1 Monat - was natürlich auch wieder eine ziemlich unrealistisch lange Zeit für ein paar einfache Briefe ist). Da das aber Amtskorrespondenz des Quaestors ist, der im SimOff-September schon wieder sein Amt niederlegen muss, hielt ich es für vertretbar da ein bisschen zu drängen, damit die Antworten noch so eintreffen, dass mein Herr und Meister sie noch in Amt und Würden bearbeiten kann...


    Das war ja auch mehr so ein Nebenkommentar von mir. Wenn die Prätorianer meinen, dass sie heute mal den Olympiasieger im Meldereiten nach Syrien, den Zweitplatzierten nach Ägypten und den Dritten nach Germanien schicken.. ja mei. Finde ich nicht gut, aber dann sollen die Prätorianer es eben so machen. Das ist letztlich deren Bier.


    Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus
    Dass ich dabei aus Unwissenheit den Dienstweg nicht eingehalten hab, tut mir leid :(
    Evtl. sollte man im ersten Posting des Threads eine kurze Anleitung reinschreiben (z.B. dass der CP normalerweise alles abholt, es sei denn man gibt es explizit an den Eilkurier (mit PN an die entsprechende Stelle) o.ä.)...


    Das finde ich eine sehr gute Idee! =) Und dann wird (ab dem nächsten Post dort) jedwede Post wieder nur durch den Cursus Publicus zugestellt - es sei denn, dass jemand dort ausdrücklich etwas von Eilkurieren erwähnt oder anders kenntlich macht, dass er die Prätorianer direkt damit beauftragen will!
    Und damit dort auf dem höchsten Gipfel Roms kein Missbrauch entsteht, darf man sich dann auch gleich eine Regel ausdenken, dass zum Beispiel nur Post direkt an Provinzstatthalter oder so auf diese Weise zugestellt werden kann. Die Prätorianer haben ja schließlich auch noch ihren Wach-Job am Palatin und in den Castra Praetoria sim-off zu bewältigen, während der Briefversand nunmal so mehr oder minder die einzige sim-off-Aufgabe des Cursus Publicus darstellt. ;)


    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Im Prinzip hast du den Dinstweg nicht übergangen. Wenn das die Post des Questors ist und irgend ein Tribun das abgenickt hat ist das dann kein Problem. Aus meiner sicht ist die Abfrage aufgrund der vorrausgegangenen Ereignisse wichtig genung und wenn ich ich die PN gelesen hätte hätte ich die Briefe mit der Gruppen ID auch zugestellt.


    Die Unterstreichung ist/war hier unter anderem mein Punkt. -.^
    Denn es ist eben nichts passiert! Die drei Briefe wurden dort im Officium abgegeben, wie alle anderen zuvur auch. Keine Besonderheiten. Kein Kommentar zur Eile. Kein Kommentar, dass die Briefe anders behandelt werden sollen als der Rest. Nichts. Und dass ich nicht tagtäglich alle GruppenIDs des Cursus Publicus nach PNs kontrolliere, ist hoffentlich verständlich.


    Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus
    Ich glaube ihr versteht nicht ganz was Fausta gemeint hat.
    Ingame lässt sich der Transport vielleicht noch halbwegs erklären und sie hat ja auch nicht angezweifelt das der CP dem Prätorianer Präfekt untersteht. Letzteres hat sie Ingame sogar schon diverse Male angemerkt da dieser eben fehlt.


    Es geht ihr viel mehr um die Praxis der Versendung genau dieser drei Briefe.


    Du bist ein Schatz! :dafuer:

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    Mein Vorzimmer-Stationarius Titus Nonius Turbo nahm noch einmal ganz besonders Haltung an (es war trotzdem nicht mit der Haltung des Soldaten zu vergleichen), als er hörte, dass hier sogar ein Nauarchus höchst selbst vor ihm stand! "Ein Brief. 10 Sesterzen.", kam die Antwort dann auch zügig und auf den Punkt.. bevor.. "Es sei denn natürlich, dass die ehrenwerte Classis Augusta Alexandrina hier in Italia" Okay, der Nonier merkte hier selber bereits, wie irrwitzig das war. "ein' Wertka'e für den Brief'ersand besi'zt.", verschluckte er den restlichen Satz also so halb.
    Das hieß: Nein, Moment! Vom Geistesblitz getroffen wurden Turbos Augen größer. "Wenn ich mich recht erinnere, dann gibt es sogar eine Wertkarte hier in Italia.. eine, die für die gesamte Classis Romana Gültigkeit besitzt." Warum auch immer und wer auch immer auf die Idee gekommen war, das so einzurichten (es gab ja auch für die Legio I und die Legio II getrennte Wertkarten und keine gemeinsame Wertkarte für alle Angehörigen nur irgendeiner Legio). "Wenn du willst, Nauarchus Decimus, dann kann ich dein Schreiben auch darüber - für dich persönlich dann völlig kostenfrei - abrechnen!" Man sah wohl, dass der Nonius ein bisschen stolz war auf diese spontane Eingebung. Mit einem gewinnenden Lächeln sah er den Marinesoldaten an.


    Sim-Off:

    Wäre aber vielleicht mal eine Idee, dass ihre wenigstens die halbe Wertkarte oder 2/3 oder so nach Alexandria überschreiben lasst, damit auch von dort Briefe portofrei verschickt werden können. ;)


    Salvete und guten Morgen alle zusammen!


    Eigentlich habe ich nur eine ganz simple und klitzekleine Frage: Liegt es im Interesse der Prätorianerschaft künftig wirklich alle direkt auf dem Palatin aufgegebene Post selber über die "ein Praetorianer"-GruppenID zu verschicken? Wenn ja, dann hätte ich natürlich eigentlich mal eine kurze Info an mich ganz cool gefunden, war diese Post, die nun bereits hier, hier und hier zugestellt worden ist, doch die erste meiner mittlerweile mehr als einjährigen Zeit, die ich mich sim-off im Prinzip alleine um den Cursus Publicus und die Postzustellung im IR kümmere. (In diesem Fall darf die werte Prätorianerschaft dann natürlich auch gerne eigene Versandregeln und Versandlisten usw. anfertigen, wenn man in der Truppe eben sonst gerade nichts weiter zu tun hat....) -.^


    Sollte (Konjuktiv!) der Cursus Publicus allerdings auch weiterhin bis auf wirklich höchstkaiserliche Depeschen oder solchen Krams als dem Praefectus Praetorio bzw den Provinzstatthaltern unterstellte Institution auch die Korrespondenz des hohen Palatin bearbeiten, dann wäre es ganz schön, wenn man es den Cursus Publicus auch tun lassen würde! Denn als kleine Information für all jene, bei denen die Entfernungen in der Forenstruktur hier schnell mal ein bisschen verschwimmen und untergehen: Es hat schon seinen Grund, dass die Postzustellung nicht von jetzt auf gleich innerhalb von Minuten oder Stunden vonstatten geht. (In der Regel stelle ich Briefe innerhalb einer Provinz am Folgetag zu, während alles andere 3 Tage; bei längeren Entfernungen selten (!) auch bis zu 5 Tage dauern kann.) => Auch in der Antike gab es eben gewisse Postlaufzeiten, die man nicht so einfach unter den Teppich kehren kann. (Und keine 36 Stunden, d.h. unter 1,5 Tagen für erwähnte drei Postzustellungen zu berechnen, das halte ich - meine ganz persönliche Meinung - schon für ziemlich.... NAJA, wenn man bedenkt, dass mir einst in der Einführung zum Cursus Publicus mitgeteilt wurde, dass jedwede Post doch bitte Minimum 3 Tage liegenzubleiben habe.) :fad:


    Und zuletzt noch so als kleiner Gedanke am Rande: Die letzten Briefe, die so in dem eingangs verlinken Thema abgegeben wurden, sind auf kuriose Weise immer irgendwie beim Cursus Publicus gelandet. Jetzt postet jemand (LPC, um auch mal einen Namen hier reinzuhaun :P) ohne jedweden Kommentar dazu (kein noch so simples "ich gab die folgenden drei Briefe im Officium ab"!) drei Briefchen. Und aus irgendeinem nirgens ersichtlichen Grund sollen diese Briefe nun auf einmal direkt bei den Prätorianern landen.... Reichlich erstaunlich, wie ich finde! Reichlich erstaunlich. :app:


    In Spannung und innerer Vorfreude (ihr kennt mich :D) auf eure Meinungen und Kommentare dazu,
    eure Fausta

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    Mein Vorzimmer-Stationarius Titus Nonius Turbo hatte den Laden (so ungern ich das zugab) auch ohne mich ganz gut im Griff: "So, Voconius. Erst kümmerst du dich um.. das da.", wies er einen der neuen Postmitarbeiter an. "Anschließend braucht Acisculus noch eine Paar helfender Hände, wenn er heute noch mit der letzten Versandliste fertig werden will." Er bedeutete dem Voconier sich an die Arbeit zu machen und drehte sich erst kurz vor Verlassen meines Arbeitsplatzes noch einmal um: "Ach, und schick diesen Presenteius zu mir, wenn du ihn siehst. Der hat sich schon wieder fünf Fehler in seinem letzten Bericht geleistet. Das geht so nicht!" Der Nonier war ja selbst eher ein gutherziger Mensch, der dergleichen auch gerne mal mit einem zugekniffenen Auge großzügig übersah. Doch wusste er, dass ich gerade zur Zeit dazu imstande war, aus jeder Mücke eine halbe Staatsaffäre zu machen....


    So trat Turbo also aus dem Officium ins Vorzimmer zurück, wo er bekanntlich seinen eigentlichen Arbeitsplatz hatte. Der war zur Zeit nicht besonders aufgeräumt. Dafür zeugte er aber davon, dass hier auch tatsächlich geschuftet wurde. "Ich grüße dich.", nickte der Nonius dem Besuch zu und trat hinter seinen Schreibtisch. "Ich bin Nonius Turbo, der Vorzimmer-Stationarius der Praefecta" Vehiculorum (aber das wusste ein Gast in diesen Räumlichkeiten sicherlich). "Sergia. Wie kann ich dir weiterhelfen, ..eh?", implizierte Turbo zum Schluss die Frage nach dem Namen seines Gegenüber und lächelte freundlich. Dass ich kurz zuvor meinen Posten mit Krankheitssymptomen verlassen hatte, verschwieg er. (Persönliche Befindlichkeiten gingen Fremde und/oder die Öffentlichkeit eh nichts an, war meine viel gepredigte Meinung dazu.)



    Ein leichter Hauch von Verwunderung schlich sich in meine Gesichtszüge. Wollte mir dieser (Bart, Bart - ich sah immer nur diesen Bart!) Kanzleibeamte hier etwa irgendetwas zwischen den Zeilen sagen? Irgendwie beschlich mich nämlich das Gefühl; aber ich wusste einfach nicht, was es sein konnte. Oder vielleicht doch? Er hatte sich nicht vorgestellt. "Ich danke dir, Primicerius Decimus.", antwortete ich also, während ich mich setzte, um zu zeigen, dass ich trotzdem sehr wohl wusste, wer hier vor mir stand (oder saß)! Unter diesem Aspekt hatte er wirklich Glück, dass ich seinen komischen Zauselbart noch sehr gut von meinem letzten Besuch hier in Erinnerung hatte.
    Mein Blick richtete sich auf den anderen Kanzleimitarbeiter, der mir etwas zu trinken in einen Becher goss. Derweil erzählte mir der Decimer nur, was ich eh schon wusste: Der Finanzprimicerius hatte mich in meiner Funktion als Postpräfektin von Italia in sein kleines Finanzofficium auf dem Palatin bestellt, weil.. es doch tatsächlich im die Finanzen des Cursus Publicus ging! Ja, vor Überraschung wäre ich beinahe sogar aus meinen hübschen Tretern gekippt.. wenn ich nicht eh schon gesessen hätte. Ich nickte dem Eingießer kurz als Zeichen des Dankes, bevor ich meinen Becher nahm und ihn zum Mund führte. Eh ich redete und redete, wollte ich erstmal einen kleinen Schluck trinken....


    Bäh, was war das denn?! Ich verzog leicht das Gesicht. War der Augustus etwa schon so pleite, dass er sich für seine Beamten und deren Besucher keinen anständigen Wein mehr leisten konnte?! "Mmh, was ist das?", versuchte ich die Situation mit einem anerkennenden Lächeln zu überspielen und hoffte dabei nicht allzu pikiert zu klingen. Dann musste ich an meine Leibsklavin Callisto denken, die mir sowieso seit dem Besuch des Medicus Tag für Tag einreden wollte, dass ich jetzt keinen Wein mehr trinken sollte und dass ich jetzt nicht mehr so doll schuften sollte und dass ich jetzt vor allem weniger Stress in mein Leben lassen sollte. Da hatte ihr der Kerl mit seinem hochtrabenden Medicus-Gebrabbel einen richtigen Floh ins Ohr gesetzt! - Denn natürlich war ich NICHT schwanger! (Erst neulich hatte ich einen Brief aus Alexandria bekommen: Eine meiner besten Freundinnen dort unten war im Kindbett verstorben. Ich durfte jetzt also auch einfach nicht schwanger sein!) Oder sah ich etwa so aus wie eines dieser fetten Flusspferde aus dem Nil mit ihren tonnenschweren Presswurstkörpern? War es das?!?
    Ich stellte den Becher wieder vor mir ab und versuchte auch gedanklich damit wieder zum eigentlichen Inhalt dieses Gesprächs zu finden. "Nicht ganz 500 Aurei.", gab ich dem Decimus knapp zur Antwort auf seine Frage. "Allerdings wirst du mir erlauben, dass ich anmerke, dass aufgrund der aktuellen Personallage unter anderem noch eine Abrechnung meiner Dienstreise durch Italia aussteht." Ich hatte in den Akten nämlich gesehen, dass so einige hohe "Tiere" im Postwesen solche Reisen separat über den Cursus Publicus abgerechnet hatten! "Und bevor du mich falsch verstehst: Ich rede hier vor allem von der Personalie des Prätorianerpräfekten." Bei wem, wenn nicht bei meinem direkten Vorgesetzten sollte ich auch sonst so eine Dienstreise ordentlich abrechnen?! "Man kann also davon ausgehen, dass Kasse des Cursus Publicus seit meinem letzten Besuch hier weder voller noch leerer geworden ist.", rechnete ich vor und lächelte unbeeindruckt. So einfach machte ich es diesem gierigen Finanzhai nämlich ganz sicher nicht!

    Viele Worte gab es hier nicht mehr zu verlieren. "Ja, das werde ich.", bestätigte ich nur, dass ich dem Senator eine Nachricht zukommen lassen würde wegen der Einladung zum Essen. Dann bedankte sich der Decimus für meinen Besuch und ich fragte mich für einen kurzen Moment wirklich, ob man das als Gastgeber obligatorisch eigentlich machen musste. Ich an seiner Stelle wäre definitiv jetzt nämlich nicht auf diese Idee gekommen, nachdem ich mich ja eigentlich fast schon selber hierher eingeladen hatte und seine Gastfreundschaft und Zeit mit meinen Bitten in Anspruch genommen hatte. (Ich beschloss, mir auf dem Heimweg mal ein paar Gedanken dazu zu machen, ob ich meine Gewohnheiten in diesem Punkt nun ändern würde oder nicht.) "Und ich bedanke mich natürlich auch bei dir für deine Zeit und dein Gehör.", antwortete ich stattdessen. "Vale, Patronus Decimus."


    Kurz darauf war ich auf dem Weg, auf dem ich in dieses Tablinum gekommen war, auch schon wieder zurück an die frische Luft gelangt.. von der es in meiner noblen Sänfte wirklich reichlich gab. "Und ab zu Tusca, der Guten!", befahl ich aus dem Inneren der Sänfte gut gelaunt meinen Trägern und klatschte zweimal euphorisch in die Hände. "Die wird mich sicherlich schon sehnlichst erwarten bei ihren Vorbereitungen für ihre kleine Feier in zwei Tagen...." Dabei wusste doch wohl jeder: Nur eine Närrin feiert, dass sie älter wird!

    Sim-Off:

    Wenn es hier schon einen Arzt gibt, dann frag ich natürlich auch erstmal hier an, ob gerade Zeit und Lust vorhanden sind, bevor ich mir selber einen Doc schreibe. ;)


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    Sichtlich in großer Sorge (hatte ich wirklich so schlimm ausgesehen - das war ja beinahe schon wieder peinlich!) erreichte meine Leibsklavin Callisto die Taberna Medica Decima, angeblich eine der besten Adressen der Stadt, wenn es um ärztlichen Rat und Beistand ging. Feine Schweißperlen glänzten an ihren Schläfen, als sie die Taberna abgehastet betrat. Sie gönnte sie nicht einen winzigen Moment, um wenigstens die Schweißflecken unter den Achseln noch ein bisschen besser zu kaschieren. Denn ihre Herrin - ich - konnte sterben! Davon war Callisto felsenfest überzeugt. Ich war schließlich nie besonders zimperlich gewesen, weder im Bezug auf mich, noch im Bezug auf andere. So schnell kippte ich nicht aus den Sandalen. Es musste nach ihrer Auffassung also schon überaus schlecht um mich stehen, wenn ich so aussah!
    Und obwohl sie nicht das beste Verhältnis zu mir hatte, weil sie meinen Ansprüchen nur einmal im Jahr (wenns hoch kam) überhaupt nur einigermaßen genügte, wollte sie nicht daran denken, was eine Zukunft ohne mich für sie bedeutete: Ungewissheit. Ich war vermögend, konnte mir ganz locker auch neben Callisto noch einige weitere Sklaven leisten (samt Bekleidung, Unterkunft, Verpflegung und einem geizig bemessenen Taschengeld). Wenn sie da an manches andere Gensmitglied dachte, das sogar im Müll nach Lebensmitteln kramte, dann war das Aushalten meiner Launen aus ihrer Sicht doch wesentlich erträglicher. Sie hungerte nicht, sah nicht aus wie der letzte Lump, stank nicht, hatte ein Dach über dem Kopf und könnte sich bei regelmäßigem Taschengeld in 20 bis 25 Jahren vielleicht sogar von mir freikaufen. Alles nicht zu verachten....


    "HILFE!", war das erste, was sie rief; laut und deutlich und mit dem rechten Arm ausgestreckt in Richtung eines hier angestellt aussehenden Mannes. "Es ist meine Herrin! Sie braucht dringend Hilfe! Sie stirbt, wenn ihr niemand hilft! Hilfe!", flehte sie eindringlich und wirkte zunehmend aufgelöst. In all ihrer Aufregung vergaß sie sogar jede Vorstellung, Namens- oder Adressnennung. "So helft ihr doch! BITTE!"




    SKLAVE - SERGIA FAUSTA

    Sim-Off:

    Eigentlich wollte ich damit ja bs nach dem Besuch von Commodus und Vera warten. Aber naja.... 8)


    Himmel, Arsch und Zwirn! Diese iulische Sippschaft machte mich ganz krank! Wirklich! Diese Cena mit erst dieser alten Faltenvisage, die zusammen mit seiner Dürrpflaume jetzt zum Glück erstmal irgendwohin an den Arsch der Welt abgedampft war, und dann auch noch diese rotzfreche Göre, die sich meinte mit mir anlegen zu müssen, obwohl sie bisher wieviel im Leben erreicht und geleistet hatte?!? Im Gegensatz zu mir? Nichts! Aber Hauptsache natürlich dieses junge Miststück war hochnäsig bis zum Get-no und machte damit (und das sagte ich hier absolut nicht leichtfertig!) selbst dieser Tiberia ernsthaft Konkurrenz. (Man konnte mich bescheuert nennen, aber mittlerweile ertappte ich mich sogar ernsthaft manchmal selbst dabei, von dieser patrizischen Unperson als echte Freundin und nicht nur als Zweckverbündete gegen diesen ekelhaften - ich verkneife mir hier mal ein Schimpfwort für diesen.. "Faustus" - zu denken.)


    Jedenfalls war mir nun schon den gesamten Vormittag speiübel, sodass ich im Prinzip nach jedem Übergeben nur darauf wartete, dass ich mich gleich wieder übergab. Konzentration auf meine Arbeit? Das konnte ich gerade echt vergessen! "Turbo, antreten!", zitierte ich meinen Vorzimmer-Stationarius in einer Unter-brech-ung meines Er-brech-ens zu mir ins Büro. Er war eine der wenigen treuen Seelen, auf die ich mich hier wirklich einigermaßen verlassen konnte. "Turbo, du hälst hier bis auf Weiteres die Stellung für mich! Ich hab mir scheinbar den Magen verdorben oder irgendeine.. Krankheit ist im Anflug oder so." Dabei hatte ich (nachdem dieser ganze "Spaß" schon direkt nach dem Aufstehen heute losgegangen war) das Frühstück echt voller Heißhunger zu mir genommen: Ein paar süße Datteln im Speckmantel (frisch gegrillt), dazu Brot mit ordentlich scharfem Garum und als Highlight feinstes Honiggebäck mit schwarzen Oliven - der Hammer! Erst beim Geruch dieses leichten Weins mit dieser zart fruchtigen Note war mir wieder speiübel geworden.
    "Weis Callisto", die ich heute aufgrund meiner Befindlichkeiten mit zur Arbeit genommen hatte, "an, dass sie sich um einen Arzt kümmert. Ich werde in der Zwischenzeit die Sänfte nach Hause nehmen." Kurz hielt ich die Hand vor den Mund. Aber Fehlalarm. Es kam nichts. Noch nicht. "Ach, und sorg doch bitte dafür, dass sich einer der Neuen hier um dieses.. Ding kümmert.", wies ich angewidert auf eine einfache Schüssel mit unschön riechendem Inhalt (Mageninhalt, um genau zu sein). Und obwohl ich mich so schlecht fühlte, freute ich mich innerlich schon wieder auf die iulische Küche: Hoffentlich waren noch ein paar dieser leckeren Honigkekse zusammen mit einigen Olivchen da. Damit würde es mir bestimmt bald wieder besser gehen! "Vale.", wünschte ich ihm zum Abschied und schleppte mich nach dem kräftezehrenden Tagesbeginn sichtlich abgemüht aus meinem Officium zurück in meine Sänfte. Diese iulische Sippschaft, die machte mich wirklich ganz krank!

    Offenbar beschäftigte man hier am Kaiserhof hauptsächlich irgendwelche verweiblichten Eunuchen, dass mich hier niemand auch nur eines Blickes würdigte. Denn ganz ehrlich: Ich hatte schon damals in Alexandria ja durchaus auch meine Beobachtungen mit Männern gemacht. Und wenn da ein heißer Feger über einen der Märkte stolzierte, dann drehten sich die Kerle um. Punkt. Und diesen triebgesteuerten Trotteln konnte man dann zehnmal vor Augen führen, dass ihr Objekt der Begierde nur eine ausgestopfte Oberweite zum Beispiel hatte - das interessierte die einfach nicht! (Bei unseren Nachbarn hatte das mal riesig für Krach gesorgt.... Aber das war wieder eine andere Geschichte.)
    Ich stand also einfach nur da, inmitten dieser (durfte man den Ausdruck "eierlos" eigentlich gedanklich sagen?) Eunuchen, und wartete darauf, dass mich einer dieser.. Wesen dann vielleicht doch mal ansprach. Dabei stellte ich mich aus irgendeinem Grund schonmal auf eine sehr helle und hohe Stimme ein. Deshalb erschreckte ich mich dann auch ein bisschen, als mich jemand von hinten.. ja, fast schon anbrummte. "Nein, ganz sicher nicht!", reagierte ich so erschrocken dann etwas gereizt. Und noch während ich mich umdrehte kam mir der Gedanke: Eigentlich logisch, dass mich nur eine richtige Männerstimme angesprochen hatte. Den ganzen Eunuchen hier fiel meine Anwesenheit ja nicht auf!


    Dann erblickte ich diesen Kerl und natürlich sofort auch dessen.. B.a.r.t. - igitt! Mehr als ein verkrampftes Lächeln brachte ich nicht zustande. "Sei gegrüßt. Sergia Fausta, Postpräfektin von Italia.", grüßte ich zurückhaltend und stelle mich vor. (Memo an mich selbst: Mir unbedingt merken, den Kontakt zu diesen Decimus möglichst auf Briefebene zu belassen. Ein scheußlicher Zauselbart!)

    Zitat

    Original von Decima Messalina
    1. Gibt es überhaupt das Wort "miliaren"?


    "Miliaren" heißt undekliniert "miliar" - und tatsächlich kennt Duden.de sogar das Wort.. wennauch nur unter einer völlig anderen Bedeutung. :D Ansonsten kann man sich natürlich streiten, ob man die Reitereinheiten miliare - / quingenare Reitereinheit nennt oder gleich ganz alles als Alae miliariae / - quingenariae bezeichnet. :rolleyes:


    Stattdessen ist mir hier aber bei nochmaligem Lesen ins Auge gefallen: Abschluss hat ein kurzes u und wird deshalb mit Doppel-s geschrieben statt mit ß. ;) (Nimm hier also einfach diesen Fehler und kreide den an. Dann haben wir am Ende beide Recht. 8))

    Zitat

    Original von Decima Messalina
    http://www.imperium-romanum.info/tabularium.php?a=i&p=1376


    Ein "t" bei miliaren Reitereinheiten zu wenig.. :P


    Einspruch! Es geht hier um die Ala miliaria, eine verstärkte Ala. Das ist schon richtig so, wie es ist. ;)


    Zitat

    Original von Decima Messalina
    http://www.imperium-romanum.info/tabularium.php?a=i&p=1378


    "er" Beim zweiten Satz am Anfang bitte großschreiben. Besser sogar, wenn das erste "und" gestrichen wird.


    "Der Praefectus Annonae ist für die Nahrungsversorgung der Stadt Rom zuständig. Eer überwacht die Speicher, und die Getreideflotten und kann im Bedarfsfall die römische Flotte zur Unterstützung anfordern."


    Satzanfänge gehören groß, genau! :] Aber das "und" würde ich lassen. Das macht den Bezug von "überwacht" auch auf "Getreideflotten" deutlicher, finde ich: Er überwacht die Speicher und die Getreideflotten (hier muss man jetzt einmal durchatmen :D) und kann im Bedarfsfall die römische Flotte zur Unterstützung anfordern.

    Keine Waffen? Sah ich etwa so aus, als würde ich keine Waffen tragen?? "Ach, Schätzchen..", seuftzte ich gelassen. "Du hast in deiner Freizeit noch nie mit einer richtigen Frau zu tun gehabt, was?" Ich lächelte ein bisschen mitleidig und hob dabei gleich abwehrend die rechte Hand, bevor er mir hierauf wirklich noch irgendetwas aus seinem Leben erzählte. "Nein, das war keine Frage.", stellte ich klar. Kurz schmunzelte ich amüsiert über diesen kleinen Soldaten, der etwas größer war als ich (bezogen auf die Körperhöhe). Dann klärte ich ihn auf (irgendjemand musste es ja tun): "Jede Frau.. und damit meine ich natürlich jede Frau von Stand.. ist niemals ganz unbewaffnet!" Ich neigte meinen Kopf ansatzweise und wirklich nur ein kleines bisschen zu diesem Prätorianer. "Nur sind unsere Waffen", denn natürlich zählte ich mich selbst ganz klar zu den Frauen von Stand, "sehr viel spitzer als irgendwelche Schwerter und wesentlich gefährlicher als irgendein Gift." Verwegen sah ich den Kerl aus schmalen Augen an. Hatte er verstanden, was ich meinte? Ich guckte rückversichernd kurz zu seinem Kollegen (denn alleine tat hier ja sicher niemand seinen Dienst). Zur Not würde der diesem Grünschnabel schon erklären, was Phase war, war ich mir dann relativ sicher. Ich nickte also kurz hochnäsig wissend, bevor ich mit einem "Guten Tag." diese Type verließ, um dessen Kollegen zur richtigen Räumlichkeit zu folgen. Ab ins Officium des Decimus.... (Ob der wohl immernoch seinen ollen Zauselbart hatte?)

    >>> Am richtigen Officium angekommen klopfte ich zunächst an. Dann wandte ich mich an meinen prätorianischen Begleiter. "Danke. Von hier an komme ich auch ohne dich zurecht.", bedeutete ich ihm mit einem aufgesetzten Lächeln doch ein bisschen deutlicher, dass er sich nun verziehen konnte. Nach dem obligatorischen "Herein" betrat ich den Raum.


    Kurz blickte ich mich um. Sehr viel hatte sich hier seit meinem letzten Besuch nicht verändert, fand ich. (Und dabei hatte ich natürlich längst vergessen, wie es hier damals ausgesehen hatte!) In einem Wort: Unspektakulär. Das war mein Eindruck von diesem Büro. Und nachdem ich beim letzten Mal (ja, das wusste ich noch!) erst den falschen Caiulus angesprochen hatte, blieb ich jetzt also einfach erstmal still und stumm mitten im Raum stehen. Irgendwem würde ich schon auffallen, dachte ich mir dabei ganz unbedarft - und sei es auch nur meiner äußeren Reize wegen.... (Da waren wir jetzt thematisch also wieder bei den Waffen einer Frau.)

    Alle gucken keiner antwortet. (Feige Hühner!) :D


    Ja, das ist bitterböse, berechnende Absicht. Ich bin mir gerade nicht sicher, aber probier doch einfach mal die E-Mail-Funktion (Button, auf dem dick und fett "E-Mail" steht), wenn du willst. Sermo hat so einen.. ich habe so einen.. und eigentlich jeder hat so einen, der etwas auf sich hält.... (Spaß.) 8)

    Sim-Off:

    Weil ich gerne pünktlich sein will, stehe ich einfach mal schon heute hier auf der Matte. ;)


    Ich hätte meinen herzallerliebsten Hintern darauf verwetten können, dass er nur an mich und den Cursus Publicus gedacht hatte, weil er mich bei meinem letzten Besuch auf dem Palatin irgendwo aus einem versteckten Winkel, aus irgendeiner verwinkelten Ecke, aus irgendeinem eckigen Versteck (okay, das wurde jetzt albern) heraus gesehen hatte! Nur deshalb hatte ich diese Vorladung zu einem Gespräch mit ihm bekommen. Und das hieß natürlich, dass es glasklar auf der Hand lag, wem ich es zu verdanken hatte, sollte sich der raffgierige Fiscus am Vermögen des Cursus Publicus bereichern wollen: Iulia Flaminina und ihrem alten Sack von einem faltengesichtigen Tutor! Aber gerade diesem alten, staubigen Mehlsack und seiner schrumpligen alten Dürrpflaume würde ich das gegebenenfalls noch einmal gehörig heimzahlen! Da konnten sie aber Gift drauf nehmen! (Und das durften diese beiden Trockenfrüchtchen sehr gerne wörtlich nehmen.)


    Natürlich wurde ich wieder hübsch in einer von ansehnlichen Sklavinnen geschulterten Sänfte bis praktisch fast genau vor die Füße der Wachen getragen. Dort ließ ich mir dann elegant von einem männlichen Leckerbissen eines Sklaven aus der Sänfte helfen. "Ich danke dir, Adonis.", flirtete ich beinahe schon mit dem Typ (ich hatte wieder einmal keine Ahnung, wie dieser Unfreie wirklich hieß) mit einem honigsüßen Lächeln. Dann wandte ich mich an die wachhabenden Prätorianer. "Die Herren seien gegrüßt." Kam mir der eine der beiden da etwas bekannt vor oder bildete ich mir das nur ein? "Mein Name ist Sergia Fausta, Postpräfektin von Italia, Gattin des Stadtkohortentribuns Marcus Iulius Dives, Klientin des Consulars und amtierenden Stadtpräfekten Marcus Decimus Livianus, sowie geladener Gast des Finanzprimicerius Titus Decimus Varenus.", stellte ich mich bewusst überladen vor und hielt beim letzten Teil meiner Worte dem mir näher stehenden der Soldaten diesen Kanzleiwisch unter die Nase:


    Praefecta
    Sergia Fausta

    Casa Iulia
    Roma, Italia




    T. Decimus Varenus Primicerius a rationibus
    Praefecta Sergiae Faustae s.d.


    der Fiscus lädt dich zu einem Gespräch PRIDIE KAL AUG DCCCLXIV A.U.C. (31.7.2014/111 n.Chr.) in Officium XXII ein. Primicerius Decimus erwartet dein Erscheinen.


    Inhalt:
    Ist unter anderem die Fortführung von Rücklagen beim Cursus Publicus.



    Im Auftrag


    T. Decimus Varenus
    ~~ Primicerius a rationibus - Admistrationis Imperatoris ~~




    Hatte ich noch irgendetwas vergessen? "Ich wünsche, dass man mich umgehend zu diesem Finanzprimicerius geleitet. Zeit ist schließlich Geld - und meine Zeit ist besonders kostbar!" Logisch, bei den ganzen Titeln die ich hier spazieren trug und den Wachen gerade vor die Füße geworfen hatte. Arrogant lächelte ich. Dann musste ich einfach noch loswerden: "Ich nehme an, meine Sänfte mit meinem bescheidenen Gefolge darf hier auf mich warten?" Der Tonfall machte eine gewisse Erwartungshaltung meinerseits deutlich erkennbar.

    Sim-Off:

    Ich hatte ja eigentlich nochmal auf Flaminina warten wollen, aber gut. :)


    Gut, damit war die Sache mit der Adoption dann wohl erstmal geritzt. Ich lächelte nur stumm und wenig amüsiert darüber, ließ mir noch ein bisschen verdünnten Wein nachschenken und aß noch zwei Oliven zu dem kühlen Rebensaft. Dann betrat eine weitere Iulia - sie stellte sich als Flaminina vor und erinnerte mich damit zwangsläufig an das letzte Mal, das ich mich mit diesem seither für mich eher negativ belegten Namen auseinandersetzte - den Raum. Die Frau (denn wie eine Zwölfjährige wirkte sie nicht mehr auf mich) sprach mich erstmal nicht an, schien dafür aber fast schon ein bisschen zu flirten mit meinem Marcus. Ich lächelte teils leicht erheitert, teils abschätzig in ihre Richtung. Ganz nebenbei stellte ich dabei fest, dass es mir eine unglaubliche innere Gelassenheit gab, zu wissen, dass mein Liebster nicht auf solche billigen Anmachen stand. (Ich fand, ich war zwar nicht eifersüchtig. Und als Frau durfte man in dieser Welt ja auch ohnehin nicht eifersüchtig sein. Aber das hatte schon was, zu wissen, dass man die einzige war!)


    Die paar Sätzchen über diese olle Vibullia perlten reaktionslos an mir ab, wie ich auch bei der so formellen Vorstellung durch meinen Mann ganz ruhig blieb. (Nebenbei erwähnt fand ich das gut, diese gewisse Unnahbarkeit, die dadurch aufkam.) Jedenfalls: Diese vibullische Schachtel hätte mir heute abend gerade noch gefehlt! Und kaum hatte ich das gedacht, da nahm der passende Kauz, dieses alte Faltengesicht, meinen Namen in den Mund. Als wäre das allein nicht schon genug, nuschelte er sich in seinem greisen Alter (keine Ahnung, ob der wikrlich schon so betagt war - er wirkte aber auf jeden Fall so!) sich einen zurecht, das war unglaublich. Unglaublich! Das war so typisch für diese alten Tattergreise! Die hatten eine Konzentrationsfähigkeit.. im Prinzip fast schon nur wie ein 14-jähiges Mädchen! Ehrlich. Ich gab diesem alten Sack ein spitzes Lächeln zurück, bevor ich meinen Blick erwartungsvoll auf diese Flaminina richtete. Bevor sie sich nicht bei mir bedankte und mich damit also nun endlich doch auch mal ansprach, würde ich selbst mein Wort nicht an sie richten. Das war eine Frage von Anstand und Würde und vom Respekt, den ich von ihr mir gegenüber erwartete.

    Sim-Off:

    Nach zwei Wochen mach ich dann einfach schonmal alleine ein bisschen weiter. ;)



    Tja, da traute sich die prätorianische Wache offenbar nicht, dem Procurator zu widersprechen. Recht so! (Vor allem, solange das zu meinen Gunsten so lief.)


    Dann wurde ich nochmal persönlich begrüßt. "Ja, für seine Familie tut man doch alles, nicht wahr?" Sich mit der hochnäsigen Tiberia verbünden. Den eigenen Patron hintergehen, indem man gegen dessen Sohn versuchte zu intrigieren. Der Adoption einer völlig verzogenen Göre durch den eigenen Ehemann zustimmen. Und nun also auch noch die Verwandte des eigenen Gatten hierher auf den Palatin begleiten. So sahs aus! "Aber natürlich freue ich mich auch außerordentlich über die Ehre, die mir hiermit ebenfalls zuteil wird. Nicht, dass ich etwa zum ersten Mal hier wäre" Kurz erinnerte ich mich an mein Treffen mit diesem alten Zauselbart aus der Finanzabteilung. Ich konnte bis heute nicht verstehen, wie man sich so einen barbarischen Urwald am Kinn wachsen lassen konnte (und wie seine Frau das nur zulassen konnte!); aber ansonsten hatte ich mich ja ganz gut mit ihm arrangiert - spätestens nach der Sache mit meiner Besitzurkunde für mein Land bei Misenum und den zwei kleinen Lotteriegewinnen, mit denen ich am Ende immerhin die Kosten für die Urkunde (neben den Kosten für die Lotterieteilnahme) decken konnte. "aber es ist und bleibt doch immer irgendwie etwas Besonderes, nicht wahr?", beendete ich meinen Satz mit einem oberflächlichen Lächeln und sah nun meinerseits zu der Iulierin an meiner Seite.

    Ich hatte ja fast schon nicht mehr damit gerechnet, dass sich diese Patricia dazu.. "herabließ" mir, der unsittlichen weil arbeitenden Sergia Fausta, zu schreiben. Wäre ich sauer, würde ich natürlich sagen: Ich war bestimmt nicht die Unsittliche hier, die so sehr über den eigenen Durst getrunken hatte, dass sie am Ende wie wild andere Männer angrub und sich tags drauf an kein As von all dem mehr erinnern konnte! (Genau das hätte ich nämlich angenommen, wenn mir diese Patrizierin nicht geschrieben hätte.) - Aber ich war ja nicht sauer. Denn am Ende hatte ich mit dem Brief der Tiberia ja beinahe genau das bekommen, was ich mir erhofft hatte.... von meiner Zitat "lieben Freundin".




    SERGIA FAUSTA



    Ad Tiberiam Luciam
    Villa Tiberia
    Rom - Italia



    Sergia Fausta Tiberiae Luciae s.d.


    Ich freue mich, dass du dich an unser kleines Gespräch erinnert hast, und habe mich wirklich sehr über deinen Brief gefreut! Und unter uns Frauen: Mein.. "Fest für die Sinne" hat mich später in der Casa Iulia noch einige Zeit überaus gut bei Laune gehalten! Wie erging es dir mit deinem Iullus oder Iulius oder wie der Kerl hieß?


    Sehr gerne komme ich also in der Villa Tiberia vorbei, trinke ein Gläschen Wein mit dir und lass mir die schmutzigen Details aus erster Hand berichten! Wenn du möchtest, dann packe ich auch selbst noch die eine oder andere ungeheuerliche Geschichte aus.. meine liebe Freundin.
    Und über diesen hoffentlich nicht ganz so weinerlichen Memmius hoffentlich nicht ganz so versoffenen Saufeius hoffentlich nicht ganz so zittrigen Tremulus reden wir bei der Gelegenheit gerne auch gleich etwas eingehender. Wie passt es dir an den Kalenden in drei Tagen? *


    Grüß die Götter, wenn du sie siehst!
    Vale!


    /images/signet/Siegel_Sergia.png


    Sergia Fausta
    ANTE DIEM IV KAL AUG DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Iulia | Rom | Italia


    Sim-Off:

    * Dieser Fall ist der berühmte Casus Fictus, auch Fiktiv genannt. (Achtung: Einmal geschrieben mit "c"; einmal geschrieben mit "k"; nie jedoch mit "ck".) :D