Beiträge von Sergia Fausta

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    /images/misc/ava_galerie/soldat23.jpg Während der Iulius so erzählte, hörte Aulus Sergius Faustulus aufmerksam zu und glich das Gehörte gedanklich mit dem ab, was er von seiner Großnichte bereits wusste. Der Name Helvetius war da ebenfalls definitiv gefallen, wie ihm auch etwas von einem Spaziergang und einem Antrag in einer Arena im Kopf hängen geblieben war. Die beiden Versionen schienen sich also ungefähr zu decken. Nur ganz zum Schluss gab der junge Verlobte etwas von sich, was Faustulus so nicht von seinem Mündel gehört hatte: Der Iulier war verliebt in Fausta! "Das hört ein Großonkel doch gerne!", reagierte der Sergius sichtlich zufrieden auf diese Neuigkeit. Denn einerseits steigerte das die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es Fausta bei diesem Mann wirklich gut gehen würde. Und auf der anderen Seite bedeutete dieses gefühlsduselige Geständnis an dieser Stelle aber auch, dass sich die Verhandlungspostion für die Mitgift und den Ehevertrag ganz allgemein für die sergische Seite verbesserte.
    Daher erhob also auch Faustulus gleich seinen Becher, nachdem er diesen bekommen hatte. "Trinken wir auf eine von Iuno.... trinken wir auf eine von allen Göttern gesegnete iulisch-sergische Eheverbindung!", prostete er seinem Gegenüber zu und trank nach einem verschütteten Trankopfer für die Unsterblichen einen ordentlichen Schluck. "Ein ganz ausgezeichneter Wein, dieser Misener!", stellte er dann fest, nahm sich ein Stück Obst und lehnte sich entspannt kauend etwas zurück. "Dann kommen wir doch am besten auch gleich zum Geschäftlichen: Ich nehme an, dass du dir nach zwei Heiratsanträgen doch schon ein paar Gedanken darum gemacht haben wirst. Darum sei doch so gut, und sag du.. mir, welche Vorstellungen du die Mitgift für meine Großnichte betreffend hast.", hielt Faustulus seine eigenen Vorstellungen davon für den Moment noch zurück. Er gönnte sich lieber noch ein weiteres Stück des frischen Obstes.[/FONT]




    TUTOR - SERGIA FAUSTA

    Was die Flavia jetzt nur tun sollte? "Ja, vielleicht hilft da wirklich nur noch beten.", meinte Tusca mit Blick zu Paula, die ja zuvor genau das getan hatte. Und prompt wurde letztere dafür nun von der Quintilia bestraft: Die Pontierin konnte sich überhaupt nicht mehr darauf konzentreieren, was man ihr da vielleicht gerade an den Kopf warf, so ungläubig-schockiert musste sie mitansehen, wie die Quintilia sie trotz des vorsichtshalber gewahrten Abstands berührte. Tusca wich zur Sicherheit gleich noch einen Schritt nicht nur von der fremden Dame, sondern auch von ihrer Freundin zurück. "Mich dünkt, du könntest dein Problem vielleicht lösen, indem du für den Rest des Thermenbesuchs die Sklavinnen mit meiner Freundin dort tauschst.", beriet die Titierin die hohe Patrizierin dann hinter vorgehaltener Hand. Denn für Paula machte es ja jetzt eh keinen Unterschied mehr, wer sie umsorgte. "Es tut mir Leid, mein Schatz.", fand Paula letztlich ihre (hörbar gereizte) Stimme wieder. "Aber gegen solche unsittlichen Avancen bin ich immun. Ich nenne mich mit Stolz eine äußerst glücklich mit einem Mann verheiratete Frau!", erklärte sie (und übertrieb, denn so glücklich war ihre Ehe ja nicht) und wischte sich die fremde Hand gleich eines lästigen Insekts mit einer der eigenen Hände vom Oberarm. Anschließend lief ihr ein kalter Schauer ob des soeben Geschehenen über den Rücken und ihre Mimik verzog sich für diesen Moment so, dass ihr innerer Ekel kurzzeitig an die Oberfläche trat.


    Unterdessen versuchte ich an meiner eigenen Baustelle Schadenbegrenzung zu betreiben: "Aber Clara, ich weiß doch, wie du heißt. Du tust ja beinahe so, als würden wir uns hier zum ersten Mal richtig treffen!" Ich kicherte kurz gespielt amüsiert, um sogleich wieder abzulenken: "Fühl dich in unserer Runde ganz herzlich willkommen! Das dort ist die ehrenwerte Flavia. Meine beiden Freundinnen Paula und Tusca..? Nein, ich glaube, ihr seid euch bisher noch nicht begegnet. Und Tiberia hier war gerade dabei uns zu berichten, wie es sei kann, dass ihre.. nun.. "Freundin" ohne jedes Personal hier ist, wo sie doch angeblich eine Großnichte - Richtig, Tiberia? - des Triumphators Decimus Meridius sein soll.", lenkte ich die Aufmerksamkeit auf das Biest, das hier den Streit mit mir vom Zaun gebrochen hatte. "Und Clara, meine Gute, ich kann dir sagen, wir sind auf die Antwort alle gerade mehr als gespannt!", reichte ich das Wort mit einem auffordernden Blick an die Tiberia und ihre Freundin weiter. "Na das kann ja noch heiter werden.", wandte sich Tusca noch immer mit vorgehaltener Hand an die Flavia, während ihr Blick vom Geschehen zwischen Paula und der Quintilia zum Duell-Doppel zwischen Tiberia und mir mit je einer unserer Freundinnen schwenkte.

    Zitat

    Original von Sergia Fausta
    Ich bitte darum, meine neuen Betriebe freizuschalten.


    Thx. :)


    Okay, überzeugt. Ich sage für drei Freischaltungen auch dreimal ganz lieb "bitte, bitte, bitte" und hoffe, dass die Dame, die noch mit dem Stationaria-Gehalt auskommen muss, jetzt erhört wird. 8)

    Ja, doch, die Stimme war mir eindeutig bekannt. Das war der Decimer. "Danke, Decimus.", antwortete ich zufrieden mit seinem Kompliment in einem eher selbstverständlichen Tonfall und lächelte gewinnend. "Es freut mich, dass du heute einmal.. trotz deiner" Achtung, Wortwitz: "Adleraugen.. nicht wieder als erstes etwas auszusetzen weißt.", spielte ich auf unsere Begegnung im Büro der Stationarii an. Denn da hatte er mich damals ja nur aufgesucht, weil er sich bei jemandem über meinen Brief beschweren wollte. (Dass er zunächst nur auf Erklärungen aus war und erst später richtig mit mir diskutierte, verbuchte ich als Politiker-Vorgehen - nachdem ich jetzt wusste, wie stark er auf diesem Gebiet war!) "Lass mich dir im Gegenzug auch noch einmal zu deiner so herausragend gewonnen Wahl gratulieren. Ich bin" beeindruckt? - Nein, ich wollte ja nicht übertreiben. "erfreut, dass es sich ausgezahlt hat.. mich warten zu lassen.", verpasste ich es irgendeinen Unterton in den letzten Teil zu legen und klang am Ende damit wohl etwas neutraler als ich eigentlich wollte. Irgendwie konnte ich ihn schließlich auch verstehen und nicht zuletzt machte es ihn ja auch nur noch ein bisschen interessanter.
    Daraufhin hakte ich mich undurchsichtig lächelnd mit meinem linken Arm bei ihm unter und legte meine freie Hand auf mein linkes Handgelenk. "Gerne. Gehen wir. Ich bin bereits ehrlich gespannt, was mich heute hier erwartet." Oh ja, das war ich wirklich! (Das kleine bisschen Skepsis beim Anblick dieser langweiligen Fassade verschwieg ich. Es war für ihn zu hoffen, dass er mich hier nicht in eine billige Absteige in der Hoffnung auf mehr auszuführen gedachte!)

    Heißa, jetzt gings aber los! Noch bevor mir die Tiberia auf meine ernst gemeinte Frage bezüglich der Decimer antworten konnte (falls sie mir darauf überhaupt antworten würde), stieß eine weitere Dame zu unserer Runde. Paula und Tusca grüßten sie beinahe einstimmig mit einem oberflächlich-freundlichen "Salve" zurück. Viel zu beschäftigt mit dem Lästern über zwei ganz andere Frauen hatten sie nämlich gerade kaum Zeit für eine größere oder kleinere Unterhaltung mit der Unbekannten. Diese ihrerseits schien jedoch wenigstens für den Moment eh auch nicht auf ein Gespräch mit den beiden gesteigerten Wert zu legen und begrüßte zuletzt die hübscheste Dame unserer Gruppe. Und wer war das? - Ich denke, da reichte ein einziger Blick aus, um zu sehen, dass hier nur entweder die Flavia oder meine Wenigkeit infrage kommen konnten. Ein Glück, dass ich mich vorbereitend auf den heutigen Thermenbesuch extra noch bei meinem Spieglein, Spieglein an der Wand erkundigt hatte, wer (natürlich nach der Augusta und ihrer Tochter, denn ich war ja nicht anmaßend) die Schönste im ganzen Land wäre. Und was antwortete mir mein kleines Spieglein? - Richtig, der schwieg sich (eben typisch männlich, denn es heißt ja DER Spiegel) bei der Frage, auf die es keine richtige Antwort gab, einfach darüber aus. Dafür jedoch war mein Spiegelbild umso gesprächiger, sodass ich mich an dieser Stelle angesprochen fühlte (nichts gegen die Flavia). "Sei gegrüßt! Ich bin Sergia Fausta und wohne in der Casa Sergia, richtig.", gab ich ihr zur Antwort und realisierte schnell, dass ich sie wirklich einmal dort gesehen hatte, als ich in der Küche war. Ihr Glück jedoch, dass sie das nicht laut ausplauderte! Denn niemals würde ich gerade vor dieser arroganten Tiberia, die wahrscheinlich nur darauf wartete und lauerte etwas zu finden um mich anzugreifen, zugeben, dass ich mich manchmal auch in der Küche herumtrieb. (Wo sonst sollte ich auch meine Mittelchen zubereiten, um zum Beispiel meinen Onkel Messalla ein bisschen "harmlos" zu vergiften?) Nein, offiziell begab ich mich nicht in diese Arbeitsräume der Sklavenschaft!


    Damit war ich nun also schon fast gezwungen (damit sie weiter darüber schwieg) sie zu meiner Freundin zu erklären.... was ich dann auch prompt tat: "Flavia, Tiberia; Paula, Tusca: Das ist ebenfalls eine sehr gute Freundin von mir.", erklärte ich den übrigen Damen der Runde lächelnd und hoffte, dass sich das mir bekannte Gesicht, zu dem mir an dieser Stelle allerdings so spontan der Name fehlte, selbst vorstellte. Äußerlich versuchte ich es dabei natürlich so aussehen zu lassen, als hätte ich die Situation völlig unter Kontrolle und wusste ihren Namen.
    Ein Glück, dass in diesem Augenblick auch noch die beiden Frauen, über die Paula und Tusca so getratscht und Gerüchte verbreitet hatten, jetzt zu uns stießen. "Salve Quintilia. Und salve, Decima. Ich bin Sergia, Sergia Fausta.", grüßte ich die beiden Damen und hoffte, dass es so aussah, als wenn ich durch diese beiden jetzt nur von der Namensnennung der angekündigten "sehr guten Freundin" abgelenkt wurde. Gleichzeitig versuchte ich aber auch den peinlichen Moment von der Flavia zu nehmen: Denn die Quintilia sprach ja aus irgendeinem Grund im Plural * mit der Patrizierin - fast so beleidigend wie die Tiberia vorhin bei mir! Mich auch angesprochen zu fühlen sollte das nun wieder etwas relativieren und den Fauxpas erträglicher machen für die hohe Dame. Denn ja, ich fand sie eigentlich ganz sympatisch - wesentlich sympatischer auf jeden Fall als die Tiberia!


    Paula und Tusca ihrerseits warteten die Vorstellungen ein wenig ab, um nicht zu sagen, dass sie sich erst nach allen anderen vorstellten. "Salvete, wir sind Pontia Paula", begann die erste aufgesetzt lächelnd. "und Titia Tusca. Welch Freude, auch ein paar einfachere Leute hier anzutreffen.", konnte sich Tusca eine gewisse unterschwellige Bissigkeit ob der offenbar nicht vorhandenen Sklaven nicht verkneifen, während sie so oberflächlich lächelte, dass wohl jeder die darin liegende Antipatie der Decima und der Quintilia gegenüber sehen könnte. Die dabei von beiden, Paula und Tusca, bewusst körpernah gehaltenen Gesten, um ja keinen übermäßigen Kontakt mit diesen einfachen Leuten einzugehen, unterstrich ihre Abneigung noch.


    Sim-Off:

    * Die Römer kennen noch kein Siezen und Euchzen: IR-Wiki. ;)

    >>> Die Sänfte schaukelte ein wenig hin und ein wenig her und zur Überbrückung der Wartezeit (vor allem war ich neugierig, wo unsere Reise hingehen würde!) kontrollierte ich nach jedem dritten Schwenk nach rechts, dass meine Frisur auch ja noch saß, wie sie sitzen sollte, und sich keine Strähne einfach so verselbstständigt hatte. Zum Glück dauerte die Fahrt nicht besonders lang, da es von der Casa Sergia, die seit uralter Zeit an der Via Nomentana am Fuße des Quirinal stand, nicht sonderlich weit bis zu den Traiansmärkten und irgendwelchen Seitengassen in dessen Nähe war. Und trotzdem erkannte ich, als ich der Sänfte damenhaft elegant entstieg, nicht ein Gebäude meiner unmittelbaren Umgebung. Wäre die Reise also nicht nur so vergleichsweise kurz gewesen, ich hätte nicht einmal völlig sicher sagen können, ob wir noch in Rom waren. Das hieß, doch, der beleuchtete Tempel, der sich da hinten über den Häusern erhob, sah dem der Iuno Moneta auf dem Kapitol ziemlich ähnlich (auch wenn ich das jetzt nicht beschwören könnte, dass der es war, weil ich mich für Religion und irgendwelche Opfer nicht sonderlich interessierte).
    In der Nähe dessen, was wohl der Eingang des Ziels war, glaubte ich dann den Decimer auszumachen, wenngleich ich mir da nicht absolut sicher war. Weil ich aber nicht schüchtern war oder glaubte hier groß Angst haben zu müssen, machte ich erstmal ein paar selbstbewusste Schritte auf den Mann zu und begrüßte ihn mit einem freundlich zurückhaltenden "Ich grüße dich!" erstmal ganz unspezifisch. Nicht, dass ich mich am Ende noch peinlich irrte.

    Der Tag meiner Verabredung mit dem attarktiven Adler war gekommen! Bereits am Vorabend hatte ich mich für ein hübsches cremefarbenes Kleid entschieden, weil ich Sorge hatte, dass ich sonst womöglich bei der Suche nach dem richtigen Outfit meine Sänfte ewig würde warten lassen. Ob diese Taktik Erfolg hatte? Ich weiß nicht. Doch nachdem ich heute vormittag noch auf einen agressiv-verführerischen Dress komplett in schwarz umgeschwenkt war, bevor ich aufgrund einer spontanen Stimmungsaufhellung am nachmittag doch einen sonnengelben, sehr dünn gehaltenen Fummel bevorzugte, nur um mich dann drei Stunden vor der Angst (ja, Schönheit kam eben nicht von ungefähr und kostete in meinem Alter vor allem eins: Zeit) doch in eine elegant körperbetont geschnittene Garderobe in tiefem weinrot kleiden zu lassen. Schließlich wollte ich ja auch weder wie eine leuchtend helle Fackel erscheinen, noch den Eindruck von Trauer vermitteln, noch mit dem cremefarbenen beige den Verdacht eines halben hochzeitsweiß nahelegen. Alle Blautöne wiederum erinnerten mich nur an meine Arbeit beim Cursus Publicus und waren damit ebenfalls ausgeschlossen, sodass zuletzt eigentlich fast nur noch das weinrote Ding blieb, das ich nun trug. Wenn ich so darüber nachdachte, dann musste ich wahrscheinlich einfach mal wieder shoppen gehen, damit ich mich nicht bald schon in einer ähnlichen Situation wiederfand (obgleich ich befürchtete, dass ich trotzdem irgendwann vor meinen prall gefüllen Kleidertruhen stehen würde und nichts zum Anziehen hätte).
    Mein Haar noch kunstvoll zu diversen Wellen und Spiralen auf meinem Kopf gelegt stand ich letztlich dezent geschminkt mit zwei leicht verspielten goldfarbenen Raben-Ohrringen, die ich zu meinem zwölften Geburtstag, DEM Geburtstag einer fortan jungen Frau, bekommen hatte, in der Nähe der Haustür (im Haus) und ließ immer mal wieder von Callista spähen, ob meine Sänfte schon da war. Als es dann tatsächlich soweit war (es kam mir vor, als hätte ich eine halbe Ewigkeit gewartet, was vermutlich aber nur daran lag, dass ich natürlich nur ein klitzekleines bisschen aufgeregt war), rückversicherte ich mich noch einmal, ob ich auch das richtige Outfit gewählt hatte, ob mein Make-up und meine Frisur so gingen und ob der dezente Witz mit den sergischen Rabenanhängern an meinen Ohrenringen (im Gegensatz zu Aquila, dem Adler) nicht vielleicht doch etwas zu verspielt war. Doch zum Glück hatte meine Leibsklavin es mittlerweile wenigstens ansatzweise gelernt, dass sie meine Entscheidungen zu unterstützen und nicht zu hinterfragen hatte und bekräftigte mich daher in meiner Wahl. Noch schnell den zierlich-fein floristischen Oberarmreif über meinen linken Arm gestreift (er war goldfarben und hatte einen dunkelroten Schmuckstein in der Mitte, der ganz gut zur Farbe des Kleides passte), dann war ich bereit.


    Nachdem die Sänfte also bereits einige Zeit wartete, kam ich aus der Casa. Einerseits hatte ich mich erwähntermaßen noch einmal rückversichern wollen, dass auch alles einigermaßen angemessen aussah; andererseits wollte ich natürlich auch nicht den Anschein erwecken, dass ich hier womöglich schon seit gestern Abend diesem Ereignis entgegenfieberte (das bleib mein Geheimnis!). "Salve, ich hoffe...." ich war hier nicht ins falsche Gefährt eingestiegen? Wo war der Decimus? - Auf meine Nachfrage erklärte man mir nur, dass er am Ziel unserer Reise auf mich warten würde. "Nun. Dann auf, auf!", versuchte ich mir von meiner resultierenden leichten Verunsicherung nichts anmerken zu lassen. Und schon setzte sich das Gefährt mit mir an Bord in Bewegung.... >>>

    Nein, wirklich? Kam mir diese Tiberia jetzt mit Catilina? "Nun, solange man auch aus den jüngsten Fehlern der eigenen Verwandten lernt, nicht wahr Tiberia?", meinte ich spitz lächelnd und spielte auf den Consular Tiberius an, der ganz offenbar in seinem Leben mindestens einen fatalen Fehler gemacht hatte. Ich ließ dabei offen, ob dieser Fehler nun erst am Ende seines Lebens geschah oder schon früher. Genau genommen hatte ich nämlich auch keinen Schimmer, ob er starb, weil er seiner Verhaftung entfliehen wollte (Feiger Hund!), oder wirklich gezielt umgebracht wurde, weil er sich zuvor zu sehr mit dem fetten Glatzkopf angelegt hatte (Arroganter Kautz!). Fakt war jedoch, dass andere einflussreiche Patrizier trotz Ergreifung diesen Krieg im Exil überstanden hatten.... Hier schloss sich der Kreis dann vermutlich auch wieder bei der Hochnäsigkeit, mit der mich die Tiberia ganz zu Beginn unserer Begegnung beleidigt hatte. Offenbar schien sie eben nicht vor der eigenen Haustür mit dem Kehren zu beginnen, sondern bei anderen. Es sah nicht danach aus, als hätte sie aus der jüngsten Geschichte ihrer eigenen Gens wirklich etwas gelernt.
    Aus genau diesem Grund belächelte ich auch ihre Aufforderung mich auf ihre Aussage zu verlassen. Denn einmal ehrlich: Würde sich die Tiberia im Gegenzug darauf verlassen, wenn ich ihr an dieser Stelle etwas prophezeihen würde - wohl ebenfalls kaum!


    Als die Flavia wenig später eine ihrer Sklavinnen zu den beiden unbekannten Damen schickte, waren Paula und Tusca selbstverständlich weiterhin in ihrem Element des spekulierenden Tratschens: "Wie großzügig du doch bist, Flavia!", zeigte sich Paula beeindruckt von der Hilfsbereitschaft. "Passt aber bloß auf, dass sich deine Sklavin danach auch ordentlich wäscht, werte Flavia. Man weiß ja nie, was heutzutage so für Krankheiten in den armen Teilen der Gesellschaft umgehen!", warnte Tusca leise aber eindringlich. Daraufhin nahm Paula abermals schockiert die Hand vor ihren Mund: "Bei Iuno und Minerva! Mögen die Göttinnen deinen Edelmut nicht bestrafen und deine Sklavin beschützen!"
    Dann klärte die Tiberia uns alle darüber auf, dass sie die eine der Frauen kannte und ich musste mir unweigerlich grinsend ein Lachen verkneifen. Wieso war mir das nur fast schon klar gewesen, dass sich diese Patrizierin auch mit so armen Leuten abgab?! Mein Grinsen erstarb etwas, nachdem sie erklärte, dass die Dame, die ohne eigenes Personal hier war, eine Großnichte des Triumphators Decimus wäre. "Wirklich?", erkundigte ich mich zunächst noch etwas ungläubig, weil mir dieses Bild doch etwas absurd schien. "Hat es die Decimer etwa tatsächlich so hart erwischt, dass sie plötzlich arm sind? Ich dachte, dass sogar einer der ihren erst jüngst zum Consul designiert wurde!", zeigte ich den Widerspruch auf. Denn es war bestimmt allen hier bewusst, dass man einiges Vermögen für eine erfolgreiche Wahl in jenes Amt benötigte! "Bist du dir da sicher, Tiberia?", erkundigte sich daher Paula, während Tusca vermutete: "Vielleicht ist sie eine Hochstaplerin, eine Schwindlerin oder wurde gar verstoßen! Wer weiß, welche infame Tat vielleicht auf ihr lastet...." Oder sie versuchte Demut zu zeigen, überlegte ich und fand mein amüsiertes Lächeln wieder. Denn dass Demut in der römischen Gesellschaft nicht sonderlich hochgeschätzt war, musste ich sicherlich niemandem groß erklären.

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    /images/misc/ava_galerie/soldat23.jpg >>> Durch das Atrium, in dem es wirklich fürchterlich penetrant nach frischer Farbe stank, kam Aulus Sergius Faustulus ins Tablinum der Casa Iulia geschritten, wo er erst einmal durchatmete, während er begrüßt wurde. Dabei war es keine konstitutionelle Schwäche, die Faustulus dazu trieb, sondern die doch deutlich angenehmere Luft hier. "Ich grüße auch dich, Iulius, und danke dir für deinen freundlichen und spontanen Empfang.", erwiderte er, bevor er sich der Einladung folgend setzte. "Ja, ich nehme gerne einen Becher dieses angeprisenen Miseners. Es liegt nämlich in meiner Natur, dass ich ein bisschen neugierig bin und gerne Neues probiere. Wenn dazu vielleicht noch ein wenig frisches Obst gereicht werden könnte?", blickte er den entsprechenden Diener an.
    Dann wandte er sich wieder dem Iulier zu: "Ja, wie gesagt. Ich bin ein neugieriger Mensch und konnte es daher kurz nach der Übernahme der Vormundschaft über meine Großnichte Fausta kaum erwarten ihren Verlobten, dich, einmal kennenzulernen.", gab Faustulus ruhig zur Antwort. "Lass mich dir an dieser Stelle dann auch erst einmal gratulieren zu deinem Erfolg bei den jüngsten Wahlen zum Vigintivirat. Du scheinst zweifellos ein Mann zu sein, der einer Sergia würdig wäre." Ein schmales Lächeln umspielte die Lippen des Sergiers. "Doch geht es mir natürlich nicht nur darum, dass du ihr würdig genug bist, sondern auch darum, dass es meiner liebenswerten Großnichte gut geht. Sie schwärmt in den höchsten Tönen für dich. Sag mir, Iulius, wie stehst du zu ihr? Erzähl mir, wie habt ihr euch kennengelernt? Ich möchte alles wissen.", eröffnete Faustulus das Gespräch und tauchte gleich mal kräftig ein in die Materie.[/FONT]




    TUTOR - SERGIA FAUSTA

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    /images/misc/ava_galerie/soldat23.jpg Zufrieden nickte Aulus Sergius Faustulus auf die Ankündigung, dass der gewünschte Gesprächspartner wohl anwesend sei. Andernfalls hätte er wahrscheinlich eben jetzt einen Termin ausgemacht. Wo wäre das Problem gewesen? Faustulus reiste ja gerne - auch mal durch die Metropole Rom. So allerdings war es ihm natürlich noch genehmer, dass dieser Iulier gleich spontan Zeit für ihn fände. Immerhin ging es ja auch um seine Großnichte Fausta, war also zweifellos wichtig. Und wehe dem, wenn der Verlobte Faustas das anders sähe!
    Mit diesen Gedanken folgte der Sergier also der Einladung einzutreten, murmelte im Überschreiten der Türschwelle dem Türöffner noch oberlehrerhaft "Es heißt Tab-li-num." zu und betrat schon wenig später die besagte Räumlichkeit. >>>[/FONT]




    TUTOR - SERGIA FAUSTA

    Sim-Off:

    Vorweg: Bitte nicht persönlich nehmen. Das ist nur Fausta, die eben einfach kein emotional ruhiger Mensch ist und sachliche Kritik daher für gewöhnlich nicht neutral ausdrücken kann. ;)


    Für einen kurzen Moment starrte ich diesen Schreiberling nur ungläubig an. Was wollte der denn bitte hier von mir.. uns?? Erst brabbelte er etwas von irgendeinem Vertrag, wo wir doch den Ehevertrag erst noch schließen mussten und für eine Verlobung mitunter eben auch eine bloße mündliche Willenserklärung ausreichte. Dann fing er an von der Anfechtung der Verlobung, die für eine spätere Hochzeit eh nicht zwingend notwendig war, zu palavern. Niemand würde meine Verlobung anfechten! Pardon, unsere Verlobung. "Nein, wie mein Verlobter bereits sagte: Wir haben uns am 4-Götter-Festtag am ANTE DIEM IX KAL OCT DCCCLXIII A.U.C. (23.9.2013/110 n.Chr.) offiziell verlobt. Das kannst und sollst du genau so festhalten.", ergriff ich noch vor meinem Marcus merklich zickig das Wort. "Bitte.", schob ich mit einem gemeinen Lächeln noch nach. Denn ich ließ mir hier doch nicht von irgendwelchen Feiertagen vorschreiben, wann ich mich verlobte! Überhaupt passte es alles andere als zu meiner Meinung über die Götter (dass die nämlich das menschliche Leben nicht beeinflussten), mir hier jetzt indirekt durch sie irgendetwas aufdiktieren zu lassen! Es reichte ja schon, dass ich mich bei meinem.. unserem späteren Hochzeitstermin nach den Unsterblichen richten musste und zum Beispiel nur deshalb nicht im März heiraten konnte (obwohl sich der frühe Frühling ansonsten sehr gut für solche Festlichkeit anbieten würde). - Nein, irgendwo musste man auch mal einen Punkt machen und eine Grenze ziehen. Und ich für meinen Teil zog die hier: In diese Verlobung ließ ich mir nicht reinquatschen! Keine Chance.


    // Edit: Links unterstrichen.

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    /images/misc/ava_galerie/soldat23.jpg Unbeeindruckt von der Größe und dem Auftreten des Türöffners sah Aulus Sergius Faustulus den Sklaven musternd an. Auf seinen diversen Reisen, die er bisher in seinem Leben unternommen hatte, waren ihm bereits mehrfach solche Unfreien begegnet. Einzig die Sprachkenntnisse dieses Exemplars hier schienen wirklich außergewöhnlich; außergewöhnlich schlecht.
    Faustulus räusperte sich. "Sei gegrüßt. Mein Name ist Aulus Sergius Faustulus und ich bin hier, um in meiner Funktion als gesetzlicher Vormund meiner Großnichte Sergia Fausta mit deren Verlobtem Marcus Iulius Dives zu sprechen.", erklärte er wichtig. "Ich nehme doch an, dass er da ist?", schob er noch fragend nach. Aber wo sollte der Iulier schon groß sein? Die Ernennung der Magistrate auf dem Forum Romanum war jedenfalls noch nicht erfolgt, sodass er wohl kaum bereits mit den Aufgaben seiner baldigen Magistratur befasst sein dürfte.[/FONT]




    TUTOR - SERGIA FAUSTA

    Zum Glück waren Verlobungen im Gegensatz zu den tatsächlichen Hochzeiten weniger an irgendwelche Formalien gebunden. Ja, mancheiner kam ja sogar hierher erst, wenn er schon längst verheiratet war und ließ seine Verlobung lediglich nachtragen. Insofern machte ich mir da eigentlich keinen großen Kopf um einen nefasti-Tag.... "Nun, ich bin sui iuris. Und mein Großonkel Sergius Faustulus, der vor kurzem zu meinem Tutor bestimmt wurde, ist ebenfalls ganz entzückt von unserem Willen einander zu heiraten! Nicht wahr, Marcus?", erwiderte ich mit strahlendem Lächeln und schaute bei meinen letzten Worten auffordernd zu meinem Verlobten.

    Sim-Off:

    Kein Problem. ;)


    Ich nickte verstehend und mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen. "Natürlich. Das verstehe ich.", erklärte ich und erhob mich, weil ich dies als eindeutiges Ende dieses Gespräches auffasste. "Ich danke dir für diesen Termin und bin froh, dass du so zufrieden mit meiner Arbeit hier bist. Für deinen weiteren Karriereweg wünsche ich dir nur das Beste und den Segen der Götter!" Auch wenn ich persönlich auf letzten nicht sonderlich viel gab, weil ich den Einfluss der Unsterblichen auf uns Menschen bezweifelte. "Vale bene, mein Präfekt!", verabschiedete ich mich letztlich, verließ dann das Büro und machte mich freudestrahlen und energiegeladen wieder an meine Arbeit als Stationaria. Ich würde die Tage bis zu meinem Aufstieg voll Ungeduld zählen....

    Herrje, fühlte sich die Tiberia jetzt etwa von meinem kleinen Späßchen ernsthaft angegriffen? - Wie köstlich! Andererseits aber konnte ich sie da natürlich auch schon verstehen. Neben ihr stand eine Flavia, die auf zwei Kaiser und einen Tyrann in ihrem Stammbaum blicken konnte, während die Sergier bekanntermaßen über Jahr-hun-der-te dem patrizischen Stand angehörten und die Politik Roms mitbestimmten. Das sah man an der Tribus Sergia nicht weniger, als man es aus Vergils Aeneis herauslesen konnte, wo jener ja völlig richtig schrieb, dass der sergische Urahn Sergestus einst mit Aeneas aus Troia nach Italia kam. Da konnte ich die letzten 170 Jahre nach dem Vorfall mit Sergius Catilina ganz getrost als Bruchteil der sergischen Geschichte ausblenden, um mich im gleichen Atemzug zu fragen: Was hatten die Tiberier da nun also gegen Flavier und Sergier aufzubieten? Reichte ihre Geschichte überhaupt sonderlich viel weiter zurück als bis zu ihrer Adelung durch den vergöttlichten Iulianus? (Denn wie lange lag jene mittlerweile erst zurück? Genau!)
    Der offensichtliche Vorwurf der Tiberia indes ließ mich absolut kalt. Es war schließlich gang und gäbe, dass man sich nicht nur auf Agnaten, sondern auch auf cognatische Verwandte (die nebenbei erwähnt genauso blutsverwandt mit einem waren - ihr Glück, dass die Tiberia hierzu keine offenen Worte verlor) berief! Solange die Verwandtschaft einigermaßen nah war (und das war sie hier angesichts der geringen Zahl der Verwandten definitiv), war das doch alles andere als ungewöhnlich: Auch der vergöttlichte Augustus hatte dereinst seine Enkel und Enkelinnen aus der Gens Vipsania unterstützt, wie überhaupt das verwandtschaftliche (und nicht nur gentile!) Umfeld des amtierenden Kaiserhauses stets vom ersten Mann im Staate profitierte. Oder wie sonst erklärte sich zum Beispiel auch die Domus Aeliana auf dem Palatin? - Nein, die Tiberia hatte Probleme!


    Doch ich behielt vorerst mein leichtes, noch immer von meinem Späßchen gezeichnetes Lächeln auf den Lippen. "Ach, das tut mir jetzt Leid, Tiberia. Ich wollte dich gewiss nicht in Verlegenheit bringen!", beteuerte ich innerlich lauthals lachend. "Deshalb hatte ich extra auch auf die Erwähnung meines Großvaters Sergius Stephanus verzichtet, der als Quaestor Consulum amtierte, bevor er leider viel zu früh verstarb.... mit seinem Ritterring an der Hand.", befriedigte ich selbstverständlich mit größtem Vergnügen auch die Neugier der Tiberia bezüglich meiner sergischen Verwandtschaft. Es sollte mir schließlich niemand nachsagen, dass ich mich für jene womöglich gar schämen würde (obgleich ich das im Falle meines Onkels Agrippa sogar tat - aber das gehörte jetzt nicht hierher).
    Die nächste Steilvorlage wartete ja schon auf mich: "Beeindruckend übrigens, wie gut du dich in meinem Stammbaum auskennst." Denn ich hatte niemals erwähnt, dass es eine Annaea war, die einen Sergius geehelicht hatte! Genauso gut hätte ich ja beispielsweise auch mütterlicherseits die Urenkelin des annaeischen Auguren sein können. "Ich nehme das als Kompliment, wenngleich ich natürlich weiß, dass die so weit in die Vergangenheit reichende Geschichte meiner Gens selbstverständlich faszinierend auch auf andere wirken muss...." Den Teilsatz "die auf eine nicht ganz so lange und bedeutungsvolle Tradition zurückblicken können" ließ ich nur ganz hauchzart unterschwellig in meinem Tonfall mitschwingen.


    Das glockenhelle Lachen, das ich für mehr als unangebracht hielt (ICH hatte zuvor nicht so laut gelacht, sondern zur Erinnerung: mich stets in dezentem Kichern geübt!), quittierte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue, während ich davon unbeeindruckt weiterlächelte. Daran, dass sich der Kerl also im Bürgerkrieg hier vergleichsweise sinnleer, wie mir erscheinen wollte, in Lebensgefahr gebracht hatte, war in meinen Augen nur wenig ruhmreich. Das tat mir fast schon ein wenig Leid, aber das war einfach meine Meinung dazu. "Nun, wenn du meinst. Dann werde ich vielleicht wirklich nochmal irgendwann von ihm hören.", antwortete ich der Tiberierin amüsiert über diesen missglückten Versuch des Eindruckschindens. Meine ursprüngliche Frage (zugegeben, sie war nur indirekt zwischen den Zeilen herauszuhören gewesen) hatte sie mir in ihrem Drang ihrem Bruder (zusätzliche) Größe zu verleihen damit allerdings noch immer nicht beantwortet. 'ER' hätte nicht übertrieben damit, dass ich eine hinreißende Verlobten meines Marcus sei, hatte sie gesagt. Woher aber bitte kannte dieser Tiberius mich, wenn ich ihn ganz offenkundig angab nicht zu kennen? - Fragen über Fragen, auf die ich weder Antwort wusste, noch Antwort bekam.
    Stattdessen lenkte die Tiberia nun ab und verwies mich so mehr oder weniger direkt wieder zu meinen beiden Freundinnen Paula und Tusca. Ja, es hörte sich beinahe so an, als könnte sie mich auf einmal nicht schnell genug wieder loswerden, obgleich ich mich dort gerade erst angefangen hatte mich in einem zivilisierten Disput mit ihr zu entspannen. Aus diesem Grund ignorierte ich diese Ausladung auch geflissentlich, wandte mich halb zu meinen beiden Freundinnen um und erklärte: "Meine beiden Freundinnen hier und ich, wir waren ebenfalls gerade auf dem Weg ins Wasser. Es wäre uns eine Freude, euch zu begleiten!", tat ich im Gegenteil so, als hätte ich dies als Einladung verstanden. Dann machte ich bekannt: "Paula, Tusca, das sind die edle Flavia Domitilla und ihre.. Bekannte Tiberia Lucia.", hielt ich mich natürlich an den Rang der Damen und stellte zunächst die Patrizierinnen vor, wobei ich bewusst nur von einer Bekanntschaft zwischen den beiden sprach und keiner Freundschaft. "Flavia, Tiberia, das sind meine beiden Freundinnen Pontia Paula und Titia Tusca." Meine beiden Freundinnen grüßen nahezu synchron mit einem freundschaftlichen "Salvete" und zu dritt schlossen wir uns den beiden Patrizierinnen an.


    Bei der kurz darauf folgenden Frage nach zwei anderen Damen, die doch tatsächlich ohne eigenes Personal hier waren, blickte ich nur mitleidig in deren Richtung. Dabei sprach Paula zu Tusca im Flüsterton aus, was auch ich vermutete: "Wer weiß, vielleicht gehören sie zu besonders armen Familien, die sich einfach nicht selbst das geeignete Personal leisten können...." Tusca nickte. "Oder schlimmer noch: Vielleicht sind sie ja noch nichtmal echte Römerinnen...." Schockiert nahm Paula daraufhin die Hand vor den Mund. "Nein!"

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    /images/misc/ava_galerie/soldat23.jpg Gemütlich aber dabei alles andere als entspannt reiste Aulus Sergius Faustulus an diesem wunderschönen Tage von der Casa Sergia aus mit einer wackelnden und schaukelnden Sänfte zur Casa Iulia. Nachdem sein Neffe Manius Sergius Messalla die Ewige Stadt nämlich zur Erholung von einer plötzlichen Erkrankung in Richtung Land verlassen hatte, war Faustulus zum neuen Tutor seiner Großnichte Sergia Fausta bestellt worden. In dieser Funktion nun hielt er es für mehr als angebracht, nachdem die Verlobung zwischen Fausta und diesem Iulier faktisch unumstößlich geschlossen war, dass er dem Herrn, der die Ehre hatte eine Sergia ehelichen zu dürften, einmal einen Besuch abstattete. Insbesondere sollte es auch um die vertraglichen Angelegenheiten gehen, die vor einer Ehe geregelt werden wollten.
    Vor der Casa Iulia angekommen wurde die Sänfte von und zusammen mit den sergischen Sklaven an geeigneter Stelle geparkt, bevor Faustulus im geübten Wanderschritt vor die Porta des Hauses trat und laut und deutlich dreimal anklopfte: Poch, Poch, Poch! Mit neutralem Gesichtsausdruck wartete dann auf Reaktion von Innen....[/FONT]




    TUTOR - SERGIA FAUSTA

    >>> .... blickte ich mich zunächst um, ob mir dieser Hector auch erfolgreich bis hierher gefolgt war. Dann setzte ich mich, ließ mir einen einfachen, gemischten Salat und einen Becher verdünnten Wein bringen und nahm anschließend erstmal einen Schluck des merklich nicht gerade allerbesten Gesöffs. Mein unfreier Beschützer, denn ohne den ging ich bestimmt nicht mit einem völlig fremden Mann weg (letztlich war ich ja körperlich doch nur eine Frau), wartete in Sichtweite, aber außer Hörweite einige Tische weiter. "Nun.... Hector", begann ich anschließend und stellte meinen Becher wieder vor mir auf den Tisch. "Ich denke, wir wissen beide, dass wir uns nicht ganz zufällig vor meinem Arbeitsplatz begegnet sind. Du hast einen Auftrag, der mich betrifft. Und ich möchte wissen, wer dir diesen Auftrag gegeben hat und was genau dein Auftrag umfasst." Ich lächelte mit einem bösen Funkeln in den Augen. "Jetzt."
    Dann nahm ich mir eine Olive meines Salats zwischen Damen und Zeigefinger meiner rechten Hand und besah sie mir von allen Seiten. "Sieh, du hast die Wahl: Entweder du lässt dich von einer Hand füttern, die einen sicheren und gut bezahlten Job hat und sich auch solche kleinen Köstlichkeiten problemlos leisten kann." Eine kurze Pause folgte. "Oder du lebst mit der Unsicherheit, dass dein ursprünglicher Auftraggeber plötzlich seinen Patron verliert, eine schlechte Ernte einfährt oder sonst einen geschäftlichen Misserfolg hat, sodass das bescheidene bisschen, das er glaubte zu haben, auf einmal weg ist", steckte ich mir die Olive in den Mund. "und für dich nicht mehr reicht. Es ist deine Entscheidung." Darauf nahm ich noch selbstsicher einen Schluck aus meinen Becher, denn diese Olive schmeckte mir nicht. Offensichtlich kamen die Dinger hier noch immer nicht wieder aus dem Osten, sondern waren.. keine Ahnung.. hispanische Importe, oder so.


    Sim-Off:

    Edit: Zweiten Teil (alles Nachfolgende) hinzugefügt.

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    Es hatte nicht lange gedauert, da hatte ich diesen Platz zum Tätigen fragwürdiger Geschäfte schätzen gelernt. Es fand sich immer eine ruhige, dunkle Ecke, in der man einigermaßen abgeschottet und unbeobachtet durch dritte reden konnte. Ich organisierte also, weil ich ja nicht jedes Geschäft persönlich abwickeln konnte, da ich ja noch einen anderen Job hatte, dass zwei meiner "Mitarbeiterinnen" sich fortan regelmäßig hier einfanden und als Großmutter und Enkelin getarnt im Schutze zweier dunkler Gestalten hier aßen und tranken und hin und wieder eben auch gemeinsame "Freunde" (hauptsächlich eigentlich Freundinnen) zu einem kleinen Plausch einluden.
    Cleopatra oder auch Cleopatra Ultrix, so nannte sich die jüngere, hübschere der beiden Damen. Den Namen hatte ich ihr aufgrund ihrer Jugend und noblen Blässe gegeben. Außerdem hatte sie, wie ich fand, einiges auf dem Kasten, war wortgewandt und nicht dumm. Sie führte auch in erster Linie die Gespräche mit den Kundinnen und wenigen Kunden und war sowas wie meine rechte Hand in allem Geschäftlichen.
    Agrippina, die sich auch Agrippina Ultrix nannte, wohnte den meisten Gesprächen hingegen nur wortlos bei und war ihrerseits hauptsächlich für die Aufbewahrung der Waren und die Übergabe nach Bezahlung verantwortlich. Hin und wieder wurde sie von Fremden sogar selbst als "Fausta Ultrix" identifiziert, was mir natürlich sehr entgegenkam. So war dank der Alten, die meine rechte Hand in allem Produktbezogenen wurde, die Gefahr für mich persönlich weitaus geringer mit meinen Geschäften irgendwann "hochzugehen".

    Ein potenzieller Rächer eines Ehemannes musste mich auch nicht kennen, um mich zu verfolgen. Es reichte eine Personenbeschreibung und eine Angabe über meinen Arbeitsplatz hier, um mich zu finden und eine wie auch immer geartete Racheaktion zu starten. Und weil ich mir ziemlich sicher war, dass der peregrine Mann mit dem Hunger bestimmt nicht selbst dieser potenzielle, auf Rache sinnende Ehemann war, lag es für mich klar auf der Hand, dass er einen Auftraggeber hatte. Von seiner Händler-Geschichte glaubte ich ihm daher nicht ein einziges Wort. Das hieß: Er mochte vielleicht noch aus dem Osten kommen. Da hörte es dann aber sicher auch schon auf.
    Trotzdem zögerte ich keinen Augenblick, winkte meinen großen sklavischen Beschützer, der seit meiner Ankunft heute morgen im Eingangsbereich des Gebäudes stand und auf meinen Feierabend wartete, herbei und lenkte anschließend meine Schritte in Richtung der angesprochenen Taverne. "Dann folg mir mal unauffällig.", erklärte ich dabei eigenwillig lächelnd. Denn tatsächlich hatte ich nicht vor, dass man mich hier in aller Öffentlichkeit direkt in Begleitung dieser Gestalt sah. Ich bildete mir schließlich ein, dass ich auch soetwas wie ein Image hatte. Und dieses umfasste, dass ich mich niemals ebenbürtig mit Nicht-Römern abgab. Schweigend erreichte ich kurze Zeit später die Taverna Apicia und....