Beiträge von Caius Flavius Scato

    Auftritt der Patrizier...
    Eine edle Sänfte schlängelte sich durch die Straßen und machte, wie so häufig, auch beim Sklavenmarkt halt. Während die große Entourage aus Sklaven und Leibwächtern einen großen Ring um die Sänfte freischob, immerhin gedachte Flavius Scato etwas sehen zu können, schob eben dieser den Vorhang seiner Sänfte ein wenig zur Seite. Die Germanin gefiel ihm. Nicht in dem Sinne in der sie wohl den meisten Männern gefallen würde, er hatte nur selten derlei Bedürfnisse, doch sie strahlte eine gewisse Exotik aus, und würde sich in der Villa Flavia sicher nützlich und dekorativ machen können, und somit auch einen gewissen Prestigeeffekt vermitteln. Und ging es nicht genau darum bei Menschen seines Standes?
    Mit einem Handzeichen orderte er einen seiner Sklaven heran und flüsterte ihm ein Informationen ins Ohr, woraufhin dieser sich seinen Weg durch die Menschenmassen bahnte. Noch einen Moment lang fixierten seine kalten Augen das Mädchen, bevor seine Hand den Vorhang wieder fallenließ, und er sich in seiner Sänfte zurücklehnte.


    Der Sklave indes angekommen in der Menge, ließ sein Gebot verlauten:
    "400 Sesterzen von Caius Scato von den Flaviern!

    Sulmo.. Schick. Das gehobene Hinterland also, Scato war mehr als zufrieden mit dem Gespräch, und dazu noch, und so hatte es der Imperator wohl geplant, überaus motiviert weiterzumachen.
    "Nochmals vielen Dank. Diese Geste bedeutet mir viel." entgegnete der Flavier aufrichtig, und wusste, dass sich das Gespräch wohl dem Ende zuneigte. Aber wer war er schon das auch offen zuzugeben? Sofern der Princeps also nichts mehr zu besprechen hatte, würde er ihn schon entlassen.

    Sim-Off:

    Entschuldige vielmals, ich habe den Thread tatsächlich übersehen. Aber er knüpft perfekt an die Story an, von daher werde ich ihn recyclen. ;)


    "Onkel Gracchus, salve!" entgegnete Scato und trat ein, nur um sich sogleich auf einen der Stühle zu setzen, "Ich muss zugeben, dass ich die Muße ein wenig verlernt habe. Untätigkeit bereitet mir unbehagen, doch ich habe ja nun einige Betriebe die meine Aufmerksamkeit benötigen. Auch wenn diese Tätigkeit nicht annähernd so erfüllend ist wie die Politik." merkte er an, und legte beide Hände in seinen Schoß, "Ich hoffe doch dass deine Amtszeit zufriedenstellend verläuft? Ich hatte noch gar keine richtige Gelegenheit dir zu deinem großen Amt zu gratulieren Onkel."

    Scato hörte die Worte des Kaisers und wusste nicht so recht wie er reagieren sollte. Er war der Enkel des großen Flavius Felix, er hatte alles hier in Rom, doch von seinen Vorfahren hatte er lediglich den Namen erhalten, keine Ländereien, weshalb ein eigenes Stück Land für ihn schon eine gewisse Sehnsucht stillte.
    Er legte den Kopf ein wenig schief und nickte dankbar,
    "Ich danke dir Princeps. Auch wenn ich meine Tätigkeit natürlich nur zum Wohle des Staates und seiner Bürger ausübte, so liegt es wohl doch in der Natur der Menschen Wertschätzung erfahren zu wollen."
    ...Auch wenn das in typisch flavischer Manier etwas umständlich formuliert war, so sollte die große Dankbarkeit wohl dennoch beim Kaiser ankommen, "Aus purer Neugier: Wo liegt dieses Stück Land? Nicht das ich noch Ansprüche ob deiner großzügigen Geste hätte, nur war ich schon immer sehr an der Geographie interessiert." fragte Scato vorsichtig, wobei das nicht einmal gelogen oder berechnend war, denn wo genau das wichtige Puzzlestück auf dem Weg in eine glorreiche Zukunft lag war ihm gleich.

    "Manius Claudius Maecenas." entgegnete Scato knapp, und dem sonst so kühlen Mann merkte man sein bedauern noch immer an, auch wenn sein Ableben nun schon etwas zurückliegt, "Es ist eine Tragödie, besonders auch weil ich es war, der die Nachricht seines Todes auf dem Schreibtisch hatte, und mich um sein Erbe kümmern musste." fuhr er fort und presste die Lippen aufeinander.
    "Aber solche Schicksale ereignen sich wohl zu tausenden jeden Tag im Reich Princeps, ich danke jedenfalls für deine Anteilnahme." fasste er dieses emotionale Kapitel zusammen, und kam nochmal auf seine Karriere zurück,
    "Ich muss dir auch nochmal für die Möglichkeit meiner Amtszeit danken. Ich denke der Elan und mein Eifer direkt weitermachen zu wollen haben Eindruck im Senat hinterlassen."
    So langsam lenkte er das Gespräch wieder in Richtung Politik, "Ich muss meine Optionen überprüfen mein Kaiser, solltest du eine Aufgabe oder einen Wunsch haben, so lasse es mich wissen."

    Die Senatoren? War der Kaiser ihm etwa voraus? Scato versuchte sich nichts anmerken zulassen und kreiste nur kurz mit seinen Daumen über seine Hände, nicht mehr als ein kleiner Tick, ein Ventil, welches er in Situationen wie diesen zum Abbau von Emotionen nutzte, welche er sonst nur äußerst selten zur Schau trug..
    "In der Tat habe ich das Princeps, Claudia Agrippina, die Schwester eines alten Freundes aus Athener Tagen, wird wohl meine Ehegattin." erklärte Scato nüchtern, und wollte noch einmal auf diese Senatorensache zurückkommen, fand aber den Einstieg nicht so recht, weshalb er diesen Gedanken erst einmal beiseite schob, "Leider ist eben jener alter Freund erst kürzlich verstorben, weshalb sie nun Zeit braucht die Angelegenheiten ihrer familiären Bestände zu regeln."

    Zufrieden nahm Scato zur Kenntnis, dass sein Engagement bis hin zum Princeps durchgedrungen war. Auch wenn bald darauf eine Frage folgte, welche er nicht einmal annähernd so einfach beantworten konnte.
    Er trank kurz einen Schluck, eine Pause welche er nur dafür nutzte sich passende Worte zusammenzulegen, und noch während er den Becher absenkte, begann er bedächtig zu sprechen, die Hände gefaltet in seinem Schoß liegend..
    "Nun, die Palatini benötigen natürlich ihre Aufmerksamkeit, und darüber hinaus habe ich erst kürzlich aus dem familiären Nachlass einige Betriebe übernommen." erklärte Scato zunächst einmal das offensichtliche, bevor er schließlich fortfuhr, "Darüber hinaus Imperator, arbeite ich an einer Verbindung mit den Claudiern, auch wenn sich dort einiges verzögern wird. Ich plane jedoch auf den politischen Pfad zurückzukehren, und ich denke dies wird bereits im nächsten Amtsjahr der Fall sein."
    ... bis dahin hatte sich die Stellung seines Onkels hoffentlich für ihn bezahlt gemacht.

    Natürlich konnte man dem Imperator einfach nicht böse sein. Also man konnte schon, aber man war es einfach nicht. Nachdem auch Scato den Händedruck erwiderte, beschwichtigte er sogleich auch den Imperator, "Keine Sorge, ich wurde gut versorgt." entgegnete Scato sogleich, wartete auf bis der Imperator sich hingesetzt hatte, und setzte sich dann sogleich auch auf seinen Stuhl.
    "Einen Eilkurier von der Ostgrenze also?" fragte Scato etwas vorschnell, in der Hoffnung dass die Parther nicht eingefallen waren, bevor er diese doch zu neugierige Frage als eine eher belanglose abzutun versuchte, "Meine Amtszeit, nun, sie war ertragreich." befand er zunächst einmal, bevor er weiter ins Detail ging, "Natürlich habe ich mich hauptsächlich um die Ruhe und Ordnung auf den Handelswegen und Straßen im Imperium gekümmert, auch wenn es kaum erwähnenswertes an dieser Stelle zu berichten gäbe. Darüber hinaus, habe ich die Chroniken des Imperiums penibel gepflegt, sodass auch künftige Generationen stets einen Blick in diese werfen können, und die Ereignisse deiner Herrschaft, inklusive aller Beförderungen und Erhebungen, nachvollziehen können. erklärte Scato, auch wenn das vielleicht nicht die glorreichste Aufgabe war, so oblag sie in seiner Obhut, und hatte erledigt zu werden, "Ein altes Thema aus meiner Zeit als Vigintivir hat mich ebenfalls verfolgt, denn ich habe auch weiterhin, sofern es meine Zeit zuließ, meiner ehemaligen Wirkungsstätte geholfen die Erbschaften im Reich zu verteilen."

    Es war mal wieder soweit, der Princeps hatte gerufen, und Scato war diesem Ruf natürlich umgehend gefolgt. Nachdem er die Wachen passiert hatte wurde er zur Aula Regia geleitet wo er zunächst, natürlich gut versorgt mit etwas verdünntem Wein, auf den Kaiser wartete.


    Natürlich war er pünktlich erschienen, aber der mächtigste Mann der Welt konnte sich wohl kleinere Verspätungen leisten.

    ...ließ man ihn besser nicht warten, und so hatte sich der junge Flavier zur besagten Stunde am besagten Tage vor dem Palast eingefunden, und wartete mit seiner Entourage, welche freilich nicht mitkommen würde, vor der Wache auf Einlass. Einer seiner Sklaven hatte Scato bereits angekündigt und auch das Schreiben an die Wache übergeben, sodass dem Einlass eigentlich nichts mehr entgegenstehen könnte.

    "Mein Dominus, Caius Scato, Sohn des Milo, Enkel des großen Secundus Felix aus dem Hause der Flavier wünscht den Hausherren zu sprechen." kündigte der Sklave seinen Herren großspurig an und trat dann einen Schritt zurück. Natürlich würde der Ianitor sie kaum zurückweisen, aber dieses ständige ankündigen ging ihm allmählich auf die Nerven. Aber er kannte seinen Platz und bewahrte die ehrenvolle Mimik während es sein Dominus im Hintergrund schon aus der Sänfte geschafft hatte.

    Mit ernstem Gesicht betrat Acanthus dass Officium des Caius Flavius Scato während dieser über einigen Schriftrollen brütete und die letzten Feinheiten seiner Amtszeit aufarbeitete, um eben jene in die Archive zu verfrachten.
    Normalerweise wollte der Dominus Scato nicht gestört werden wenn er arbeitete, und so legte Acanthus die Schriftrolle, mittlerweile mit gebrochenem Siegel, auf dem Schreibtisch ab, jedoch nicht ohne sicherzustellen dass der Flavier seinen ernsten Blick wahrnehmen würde.


    In der Regel scherte sich der Flavier nicht allzu sehr um die Befindlichkeiten der Sklaven, jedoch wusste er dass Acanthus eine spezielle Rolle in diesem Haushalt erfüllte, das, und die Tatsache dass das Siegel an einem offensichtlich für ihn adressierten Brief gebrochen war, machten ihn dann doch stutzig sodass er unter einem genervten Schnauben seine Rollen zur Seite legte und sich den Brief mal etwas genauer ansah...



    M' Flavius Scato, Villa Flavia Felix, Roma - ad manus proprias*


    M' Minor Scatoni verito suo s.p.d.
    Ich schreibe dir aus einem Motiv, welches dich zweifelsohne irritieren und in Konfusion wird stürzen, doch ist es mir unumgänglich, dich in jene Materie einzuweihen, um größten Schaden von der Familia Flavia Romae im Allgemeinen und der Familia Flavia Graccha im Besonderen abzuwenden. Obschon manches der folgenden Zeilen womöglich erstlich deine Ablehnung wird evozieren oder gar dir als substanzloses Hirngespinst mag erscheinen, bitte ich dich inständig, selbige sorgsam zu bedenken und ihnen um meinetwillen, der ich zutiefst in jene Misere involviert bin und somit über Einsichten verfüge, die einem Fernstehenden verborgen bleiben, Glauben zu schenken.


    Alles dreht sich um meine Stiefmutter Aurelia Prisca, die seit einiger Zeit zu unserer Familia zählt. Obschon sie, wie zweifelsohne bereits offenbar geworden sein dürfte, von fragwürdigem Charakter und maßlosem Hochmut zerfressen, gelang es ihr, meinen Vater in eine fatale Verbindung zu locken, die nicht nur seiner eigenen Person, sondern seiner gesamten Familie zum äußersten Schaden gereicht:
    Du wirst dich erinnern, wie mein Vater noch vor der Eheschließung coram familiae mir befahl, Rom den Rücken zu kehren unter dem Vorwande, mich vor Umstürzen im Zuge des Thronwechsels zu defendieren, obschon mein Aufbruch erst nach Öffnung der Tore und damit einer Beendigung des Ausnahmezustandes wäre zu bewerkstelligen gewesen, sodann unter der dubitablen Annahme, meine Studien würden im fernen Alexandria besser gedeihen denn im Caput Mundi, wo Redekunst und Rechtswissenschaft statt brotloser Künste und Philosophie zu Kronen des Bildungswesens gelangten. Warum er indessen darauf brannte, mich aus der Stadt verbannt zu sehen, war darin begründet, dass wenig zuvor ich ihm, bewegt von Liebe zum Vater, freiheraus meine Missbilligung seiner Eheschließung mit jener gierigen Person aus minorischem Geschlechte, welche zweifelsohne einzig von dem Ehrgeize ist getrieben, das flavische Vermögen durch geschickte Winkelzüge in ihre Obhut zu bringen, ins Antlitz sagte. Da diese berechtigte Kritik eines dem familiären Erbe verpflichteten Sohnes das Ohr der Aurelia erreichte, mühte sie sich, meiner, der sie zur rechten Zeit hatte offenbart, ledig zu werden und nötigte meinen Vater, mich zu enterben und zur Cachierung jener Ungeheuerlichkeit aus Rom zu exilieren.
    Nachdem die Hochzeit dergestalt undisturbiert war vollzogen, schritt sie, wie ich unlängst musste erfahren, sogleich ans Werk, die legitimen Erben des Vermögens ihres Gatten Schritt für Schritt zu neutralisieren, wobei der erste Streich durch meine Enterbung bereits war vollzogen, sodass nunmehr meine geliebte Schwester das Los ereilte, unbemerkt beseitigt zu werden. Obschon mir unbekannt ist, wie jener schreckliche Kindermord wurde bewerkstelligt, bin ich der untrüglichen Ansicht, dass es sich derart hat zugetragen, was zu beweisen höchst vonnöten ist.


    Dies ist es auch, warum ich dich mit derart grässlichen Verdachtsmomenten zu behelligen habe, da es mir aus der Ferne versagt ist, jenes schändliche Verbrechen zu examinieren und Beweise für die Schuld meiner Stiefmutter zu sammeln. Ich bitte dich also inständig, in Diskretion Nachforschungen über das Ableben meiner Schwester anzustellen und mir eifrig zu berichten, respektive bei adäquater Beweislast eine Klage gegen sie zu erheben. Wie ich bis hierher vernehmen durfte, brilliertest du ja zuletzt als Tresvir Capitalis und bist somit mit derartigen Obliegenheiten ohne Zweifel bestens vertraut.


    Von weitaus größerer Bedeutung indessen ist, dass mein verbliebener, unschuldiger Bruder Titus so gut als möglich vor den Nachstellungen meiner Schwiegermutter wird bewahrt, weshalb ich dich noch mehr anflehe, für diese Erfordernis Sorge zu tragen, indem du dich beständig über seinen Verbleib erkundigst und zuwege bringst, was immer für die Gewährleistung seiner Sekurität du für adäquat erachtest!
    Selbst wenn du meine berechtigten Inkriminierungen für übertrieben erachten solltest, so bitte ich dich dennoch, um meinetwillen zumindest letzterem Ansuchen nachzukommen, da doch eine intensiviertes Interesse an deinem Vetter weder dir, noch ihm zum Nachteile wird gereichen, wie immer die Faktenlage sich mag gestalten.


    Ich gebe das Schicksal meiner Stirps, meine eigene Zukunft und das Leben meines geliebten Bruders, des letzten Garanten für das Überdauern der Flavia Graccha, in deine Hand, da ich untrüglich um deine Treue zu unserer Gens und zu unseren imperialen Ahnen, dein Pflichtbewusstsein und deine Umsicht weiß, wie du dir im Gegenzug meiner ewigen Dankbarkeit bis ans Ende meiner Tage darfst versichert sein.


    Mögen unsere Ahnen und sämtliche Unsterblichen über dich wachen!

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    Sim-Off:

    * Persönlich zuzustellen


    Nachdem Scato den Brief gelesen hatte, wohlgemerkt mit einer Mischung aus kaltem Schauder auf dem Rücken und einem leichten Unglauben, versuchte er seine nächsten Schritte zu planen. Vielleicht sollte er erst einmal zu Manius gehen und ungezwungen ein wenig plaudern. Oder sollte er ihn konfrontieren? Nein.. Nein, nein, das wäre diplomatisch äußerst ungeschickt, besonders in seiner prekären Lage welche sich gänzlich zwischen den Stühlen befand. Er könnte Prisca kaum effektiv angehen, schließlich hätte sie ihm selbst eigene Rachemotive vorwerfen können. Darüber hinaus konnte er Manius Minor auch nicht so wirklich glauben, schließlich hatte er selbst nichts mitbekommen, und Gracchus war lange genug im Leben um derartiges Treiben zu bemerken.


    Ein Gespräch, ja, ein Gespräch wäre wohl ein guter erster Schritt in dieser heiklen kleinen Angelegenheit.

    [Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/Acanthus.png| Acanthus


    Acanthus rieb sich kurz das Kinn, in der Tat war dies eine schwierige Situation, die er selbst zu lösen versuchen würde.
    "Nun gut, ich werde sehen dass ein Vertrauter den Brief öffnen wird. Hab Dank für deine Mühen." sagte er, streckte dem Boten dann ein paar Münzen entgegen und erwartete die Übergabe der Schriftstücke.






    IANITOR - VILLA FLAVIA[/quote]

    Erneut stand ein Besuch bei den Claudiern an, diesmal weniger unter einem schlechten Zeichen, sondern viel mehr guten, nämlich einer Verbindung der beiden Häuser durch Scato und Pina.
    Wie immer kam Scato in einem seiner feinsten Kleidungsstücke, und seine Entourage klopfte an die Porta, um den Dominus in der Sänfte anzukündigen.

    Da war er also, Caius Flavius Scato, Magister der Salii Palatini, praktisch für die Ablösesumme einer zweiten Amtszeit von den Salii Collini gewechselt hatte er heute seine erste Sitzung unter seinen neuen Brüdern. Natürlich verbat es sich eine Konkurrenz zwischen den beiden Gruppen herbeizudenken, aber gerade als Magister hatte man es irgendwie im Hinterkopf, sodass es nun doch seltsam für den Flavius war hier zu stehen.


    Er wusste von einigen Mitgliedern der Palatini, kannte aber nicht alle, sodass er gespannt auf die neuen Gesichter wartete und es sich solange im Saal bequem machte.

    Das Amtsjahr war wie im Flug vergangen, mehr noch als es vielleicht üblich sein würde für einen Magistraten, denn Scato hatte ja keinerlei Pause zwischen seinen Ämtern eingelegt, und somit hatte er fast schon vergessen wie sich längere Phasen der Muße anfühlten..


    "Patres Conscripti!", begann Scato seine Rede, sowie es allgemein üblich zu sein schien, "Es freut mich außerordentlich die vielen ehrenwerten und bekannten Gesichter zu sehen, welche ich nicht nur im vergangen Amtsjahr kennen, und auch schätzen gelernt habe." fuhr er fort und kam nach dieser kurzen Einleitung auch direkt zum Hauptteil seiner Rede.


    "Ich, Caius Flavius Scato, Sohn des Flavius Milo, Enkel des großen Secundus Flavius Felix, hatte im vergangenen Jahr die Ehre dem Reich als Quaestor Urbanus zu dienen. Darüber hinaus diente ich im Amtsjahr zuvor als Vigintivir, ein Privileg für welches ich dem Princeps heute noch dankbar bin."


    Nachdem er erstmal die Sachlage erklärt hatte, kam er auch ohne Umschweife zum Tatenbericht. Etwas nervös war er schon, schließlich hatte er viel Arbeit in seine Ämter gesteckt, und würde nun äußerst ungern vor den Kopf gestoßen werden. Aber er ließ sich natürlich nichts anmerken, und legte direkt los um die anwesenden Herrschaften nicht zu langweilen.


    "Als Quaestor Urbanus, ein Amt welches ich mir auch gewünscht habe, bestanden meine Pflichten im wesentlichen aus der Pflege der Chronik, und natürlich aus der Kontrolle der Verkehrsflüsse im Reich, Aufgaben, denen ich natürlich mit Gewissenhaftigkeit nachgekommen bin." berichtete er, und ging weiter ins Detail,
    "Roms Straßen sind ruhig, es gab nur einen Vorfall der weitere Maßnahmen forderte." ein kurzer Blick ging zum Senator Iulius Dives, einem Verbündeten wenn man sollte, aber der Blickkontakt verlor sich schnell wieder und seine Augen wanderten durch die Reihen.


    "In der Chronik habe ich ebenfalls alle relevanten Ereignisse meiner Amtszeiten eingetragen, sicherlich hätte ich die Chronik auch rückwirkend pflegen können, jedoch hatten meine Vorgänger dort eine exzellente Arbeit geleistet, an welche ich selbstverständlich mit dem nötigen Ehrgeiz anknüpfen wollte." komplimentierte er seine Amtsvorgänger und ging dann auf seine weiteren Aufgaben ein.


    "Als Vigintivir habe ich, übrigens auch abseits meiner eigentlichen Tätigkeit, die enorme Belastung und die immer größer werdende Schwemme von Erbschaftsfällen gesehen und bekämpft. Auch neben meinen eigentlichen Tätigkeiten als Quaestor habe ich Magistrate unterstützt und ihnen auch weiterhin Erbschaftsfälle abgenommen. Neben einigen Fällen welche mir ein persönliches Anliegen waren, sind es vor allem die vielen Witwen und Waisen im Reich, welche auch Dank meiner Arbeit weiterhin eine trockene Bleibe und eine Mahlzeit ihr eigen nennen können." Es war immer gut ein wenig Pathos einzustreuen, auch wenn die meisten seiner Erbschaftsfälle wohl eher die gut betuchten betrafen, und der Staat auch nicht zu knapp davonkam.


    "Als ich einst vor euch sprach, bat ich um nicht weniger als Rom mit ganzem Willen zu dienen. Man schenkte mir das Vertrauen, und ich ging ans Werk. Die Straßen waren ruhig, und dort wo ich Zeit für Muße hätte aufbringen können, dort nahm ich sie, und wandte mich an die Erbschaftsfälle und die Chronik. Ich hinterlasse meinen Nachfolgern ein sauber geführtes Amt, und ich hoffe dass ich meinen Teil zum Wohl des Reiches beitragen konnte. Doch die Bewertung obliegt nicht mir ehrenwerte Senatoren. Sondern euch, dem Senat und dem Volke Roms."

    "Ich habe keinerlei Fragen mehr Centurio. Das war sehr..." Scato baute bewusst eine kleine Kunstpause ein, schließlich hatte er doch die ein oder andere Lücke im Bericht der Urbaner aufdecken, "...erhellend. In der Tat das war es." beendete er seinen Satz und entließ den Centurio damit praktisch aus seinem Verhör, "Ich schätze du kannst gehen, es sei denn die Verteidigung des Mör.. Ich meine natürlich des Beschuldigten hat noch Fragen an dich Iunius."


    Sim-Off:

    Sorry, stramm zutun gehabt! :(

    [Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/Acanthus.png| Acanthus


    Acanthus blickte ein wenig verdutzt, IANITOR - VILLA FLAVIA"Es gibt einen Dominus Manius Flavius Gracchus, und einen Dominus Caius Flavius Scato. Ein Manius Flavius Scato ist mir in diesem Hause nicht bekannt." erklärte der Ianitor und schaute den Postboten ernst an.
    "Keiner der beiden schätzt es sonderlich wenn ihre Korrespondenz in die falschen Hände gerät."





    IANITOR - VILLA FLAVIA