Wie ein kleiner Junge an der Hand seiner Mutter, ließ er sich von Candace mitziehen. Ehrlich gesagt wusste er nicht, wie er sich ihrer resoluten Art hätte erwehren sollen. Die Aussicht auf was zu Essen und eine neue Tunika minderten den Drang dieses überhaupt zu wollen. Was ihn störte, waren die Blicke der Sklaven. Wie ein Spießrutenlauf kam es ihm vor. Er wich den meisten Blicken aus. “ Candace du kriegst Ärger.” flüsterte er ihr zu. Unbeirrt ging sie mit ihm ins Servitricium. Aber er war derjenige, der frei und ungezwungen seinem Leben nachgehen konnte und saß nun am Tisch und wurde von einer Sklavin mit Essen versorgt. Das lief verkehrt, das war nicht gut. Letztendlich wurde Candace wegen ihm bestraft und er landete im Carcer der Urbaner, oder bei einem der Claudier. Man wusste nie, wie die Herren des Hauses drauf waren.
Ihr setz dich war eindeutig. Sie duldete von ihm keinen Widerspruch. Dracon traute sich nicht einen Muchser zu machen. Kein widerwilliges Brummen. Er setzte sich artig auf den Schemel. Das Essen auf dem Tisch lockte. Würste, Käse, Brot…..sein Denkapparat war kurzzeitig lahmgelegt. Was wollte Candace? Achso, sie wollte wissen….Mmhhh, eine Wurst, nur einen Bissen…Er riss sich zusammen. Das Essen durfte ihm nicht so dermaßen den Verstand vernebeln, dass er alles andere vergaß. Einen Schluck Wein genehmigte er sich. Musste er alles erzählen? Er wollte so gar nicht. Candace ließ bestimmt nicht locker. Seufzend und nur widerwillig begann er zu erzählen. “ Ich war nur einen Wein trinken. Morrigan tauchte plötzlich auf und da waren die zwei von den Claudiern. Wir trennten auf der Flucht vor ihnen. Ich bin entkommen. Später erfuhr ich durch Apolonia, dass sie Morrigan erwischt hatten. Es wurde für uns zu gefährlich im Lupanar. Alles ging den Bach runter. “ Die Hilfe durch den Helvetier ließ er weg. Bis jetzt tat sich von der Seite her nichts. Leere versprechen glaubte Dracon. Was war von einem Römer anderes zu erwarten gewesen. Apolonia hatte zu viel von dem Helvetier erwartet. Dracon war von vornherein skeptisch und traute dem Römer nicht über den Weg. Ein Grund war, er hatte Dracon die ganze Schuld an dem Schlamassel gegeben. “ Ich muss jeden Tag aufpassen, dass sie mich nicht erwischen, aber ich komme zurecht. “ sagte er nicht sehr überzeugend. “Das hier ist nur eine Ausnahme. Mir geht’s wirklich gut.” Er war ein mehr als schlechter Lügner. Die Würste zogen ihn magisch an, er griff zu. Iss wie ein Mensch, egal wie groß der Hunger ist. Zeig den Römern, dass du kein Barbar bist. Er biss hinein, nahm ein Stück Brot dazu. Nicht Schlingen, kauen. Verdammt ich hab Hunger! Zähle beim kauen. Er versuchte ruhig zu bleiben. Am liebsten hätte er alles in sich reingestopft. So wie es ihm eben in die Finger kam. Vor Candace riss er sich zusammen. “ Gut, lange nicht so gut gegessen.” gab er kleinlaut zu. “ Ich werde dann auch gleich wieder verschwinden.” Ein scheuer Blick zu Candace. Bis eben hatte er vermieden sie anzusehen.
Beiträge von Dracon
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Eine Bewegung gegenüber. Dracon gab seine gelangweilte Stellung auf. Drei Frauen traten auf die Straße. Candace! Die Rufe der zwei, die mit ihr gingen, verhinderten, dass Dracon die Straßenseite wechselte. Viel zu viel Aufsehen um seine Person, das er nicht gebrauchen konnte. Am liebsten wäre er davon gelaufen. Candace war schneller. Ihre Umarmung fiel glücklicher Weise nur kurz aus. Ihm war es peinlich. “ Sieh mich nicht so an.” brummelte er. Ja, seine Tunika saß lockerer, der kleine Speckring, den er sich im Lupanar angefuttert hatte, war verschwunden. Alles eine Ewigkeit her. Sie dagegen sah gut aus. Bei Centho wäre es ihm genau so gut gegangen. Bei Morrigan auch wäre da nicht …..Er schüttelte mit dem Kopf. “ Nein, ich…. Mir geht’s gut. Ich wollte dich nur wiedersehen.” Er straffte sich. “ Du siehst gut aus.” Dracon sah kurz in die Runde. Keiner zu sehen, der ihm gefährlich werden könnte. Er nutzte die Gunst der Stunde und umarmte Candace nun seinerseits. Gab ihr einen Kuss. Was für ein Hochgefühl sich in ihm ausbreitete. Ihm ging’s gleich viel viel besser. Was nicht rein passte, war das einsetzende Magenknurren. Dracon sah sie entschuldigend an.
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Keine neue Tunika, dafür eine Gang in die Thermen. Dreckig und stinkend wollte er Candace nicht vor die Augen treten. Die Tunika hatte er im Tiber einigermaßen sauber bekommen. Der ausgefranste Rand ließ sich leider nicht verbergen. Lange hatte er sie nicht gesehen. Viel war seit ihrem aufeinander treffen geschehen. Mittellos, auf der Flucht, ständig hungrig. Zum Dieb, Räuber oder Mörder war noch nicht geworden. Tief im innersten weigerte er sich in die untersten Regionen abzusteigen. Von dort gab es keinen Ausweg mehr. Lieber nur einen halbvollen Magen und die Gewissheit Candace nicht zu verlieren. Er kannte das und konnte vorerst damit leben. Die Villa der Flavier lag da vorn. Dracon beobachtete die Porta und ihre Umgebung. Langsam ging er die Straße runter und bog in die Nebenstraße ein. Der Hintereingang zur Villa. Nicht zu sehr Auffallen. Ein flüchtiger Blick nach hinten, niemand folgte ihm. Kein Urbaner war zu sehen. Er blieb an der Hauswand gegenüber stehen. Lange durfte er sich hier nicht aufhalten, Barfuss und in zerschlissener Tunika fiel er zu sehr auf. Hinüber gehen und klopfen? Um ein Stück Brot bitten? Er ging ein bisschen auf und ab. Vielleicht musste ein Haussklave auf den Markt oder einen Botengang erledigen und Dracon konnte ihn nach Candace fragen. Nichts rührte sich an der Tür. Seine Geduld wurde hart auf die Probe gestellt.
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Dracon spürte die Blicke des jungen Mannes. War es Respekt oder Angst ? Sein Krug füllt sich jedenfalls prompt als er ihm den entgegen hielt. Dracon überzeugte sich, dass der Krug bis zum Rand voll war. Mit einem Blick zum jungen Mann, der sagte, dein Glück, dass der Krug voll ist, verließ er seinen erkämpften Platz und drängelte sich zu den Brotverteilern durch. Hier macht er es genauso wie bei den Ölspenden. Er machte sich Platz, die Proteste wurden nicht weniger. Mehr und mehr gingen dazu über, zu drängen, zu schubsen, erste Handgreiflichkeiten begannen. Dracon war auf der Hut. In dem Gedränge war schnell ein Messer gezückt und zugestochen. Von der Seite versuchte sich glatt einer an ihm vorbeizuschieben. Ein Ellbogenstoß in die Rippen und Faustschlag reichten. Kreischend zerrte eine Frau an Dracon’s Tunika und schlug ihn mit ihren Fäusten auf den Arm. “ Du Tier, mein Mann hat dir nichts getan. Hilfe!! Urbaner!” Blödes Weib dachte sich Dracon und schubste sie zur Seite. Warum hatte der Gnom sich versuchte vorbei zu drängeln. Dracon wollte Brot und das machte ihm keiner streitig. Hungrig war mit ihm nicht gut Kirschen essen. Ein schiefer Blick genügte und der Hüne, machte sich Luft. “ Platz klar? Ihr könnt warten. Ich hab Hunger.” knurrte er in die Runde.
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von Candace Minor Die traute Zweisamkeit wurde allerding jäh gestört, als eine Lupa in die Küche gelaufen kam, um Candace wieder zu ihrer Domina, pardon Freundin, zurückzubringen. Ein letzter sehnsuchtsvoller Blick, dann musste sie gehen…
Diese vermaledeite Situation. Das erste Mal, dass Dracon sich wünschte sein Dominus würde noch Leben. Er hätte die Flavia geheiratet und Candace wäre ständig in Dracon’s Nähe gewesen. Was war jetzt? Die Götter hatten ihm einen anderen Weg beschert. Ganz unschuldig war er nicht daran. Seine Entscheidung mit Morrigan zu gehen, bescherte ihm jetzt Unbehagen. Abgesehen von dem guten Leben, was er hier im Lupanar führte. Aber es war nicht die vollkommene Erfüllung. Ein Teil fehlte. Dieser Teil saß neben ihm und zeigte ihm, unerwartet aus heiterem Himmel, dass er nicht alleine so dachte und fühlte. Ihre Nähe, so wohltuend. Ihr Kuss, wie von Venus selbst. In ihm fing ein Feuer an zu lodern. Halt sie fest und lass sie nie mehr los. Nur nicht zu fest, sie ist ein zartes Wesen, mach sie nicht kaputt. Was für ein innerlicher Zwist, Angst, der Funke, der das Feuer entfachte, wieder Angst, loderndes Feuer, ein losbrechender Sturm und plötzlich stand er im Sturm alleine da. Ausgerechnet in dem Moment, als er seine Angst überwunden hatte. Wie ?! Sie musste gehen ? Nicht jetzt !! Wehmütig blickte er ihr hinterher. “ Ich komme zur Villa. ” rief er ihr hinterher. “ Ich mag dich so sehr.” flüsterte er und sah zur leeren Tür. Was war schon Gefahr. In seiner Vergangenheit gab es unzählige gefährliche Situationen. Das hier war ein Klacks. Irgendwie kam er zur und in die Villa.
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Öl- und Brotspenden bedeuteten für Dracon und viele andere einen Tag weniger mit knurrendem Magen durch die Subura ziehen. Seine Sesterzen waren aufgebraucht. Er lebte von der Hand in den Mund. Botengänge, Handlangerdienste, Packesel für Damen, die mehr kauften als ihre Sklaven tragen konnten. Es reichte für das tägliche Überleben. Nur so viel, dass sein Magen nicht mehr ganz so laut knurrte. Ins Lupanar traute er sich nicht. Wer weiß wer dort alles auf sein Erscheinen wartete. Apolonia hatter er lange nicht mehr besucht. Es war zu gefährlich. Sie war ohne ihn sicherer.
Mit seinem " gekauften Krug" wollte er eine Ölspende abfassen. Das würde den Hunger ein paar Tage minimieren. Er wartete und vergewisserte sich, dass kein bekanntes Gesicht unter den Spendern war. Um die Ausgabe für Öl hatte sich ein Pulk gebildet. Zig Arme mit leeren Krügen streckten sich dem Verteiler entgegen. Dracon dachte sich jetzt oder nie. Er machte es wie alle. Jeder ist sich selbst der nächste. Ohne Rücksicht, drängte er sich nach vorn. Eine Alte, zahnlos, zeterte los. Dracon in seiner dreckigen Tunika, warf ihr einen mürrischen Blick zu, der sie verstummen ließ. " Halts Maul Alte. Ich bin dran." Brummte Dracon gereizt und streckte dem jungen Mann, der das Öl austeilte, seinen leeren Krug entgegen. Der da oben wusste nicht was Hunger war. Dracon nur zu gut. Er hatte seit zwei Tagen nichts richtiges zwischen die Zähne bekommen. -
Ein toter Kaiser mehr. Was machten sie für einen Rummel um den Mann? Beeindruckt von dem Pomp blieb Dracon stehen. Letztendlich drängelte er sich nach vorn. Alles ganz genau sehen. Was er mit dem ausgegebenen Geld für ein Leben hätte führen können. Freikaufen und wie ein Dominus leben. Um ihn würde man nicht so einen Sums machen, gab er den Löffel ab. Wichtiger war, dass ihm kein bekanntes Gesicht unter kam, das ihn erkannte. Nichts wie weg hier. Dracon schob sich zurück in die trauernde Menschenmenge.
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von Candace
Die Sklavin strahlte Zuversicht aus. Doch irgendetwas schien sie zu bedrücken.
„Dracon, meinst du, wir können uns irgendwann noch einmal sehen? Oder ist dies hier… das letzte Mal?“Bei Dracon stellte sich keine Erleichterung ein. Mochte ihre Herrin kein gutes Sklavengedächtnis haben, wie stand es um die anderen im flavischen Haushalt mit denen Dracon Kontakt hatte? Candace wegen der Ungewissheit aufgeben? Nein, das wollte er auf keinen Fall. Er brauchte dieses zarte Geschöpf. Ohne sie verlor er in der Subura vielleicht sein vorhandenes bisschen Menschlichkeit. „ Nein, nein….nicht das letzte Mal. Wir können uns auf dem Forum treffen oder …ich komme zur flavischen Villa.“ Sagte er, die Oder-Variante auszusprechen kostete ihn Überwindung. Die Freiheit, die er jetzt genoss war eingeschränkt, aber besser als Sklave. So war seine bisherige Erfahrung. Nicht mehr in der Arena zur Freude und Unterhaltung anderer kämpfen und ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein. Das lag hinter ihm. Sein Beutel war mit Sesterzen gefüllt, in der culina gab es immer was zu Essen und seine Unterkunft war ausgestattet, wie die eines freien Bürgers. Er führte ein relativ sorgenfreies Leben.
Sein Griff an ihren Schultern lockerte sich. Sein Blick ruhte weiter auf ihr. Wie sehr er sie mochte. Seine Angst ihr weh zu tun war groß. Sollte er oder lieber nicht? Jetzt fand er, war ein guter Zeitpunkt. Ein zaghafter, flüchtiger Kuss auf ihre Wange. Mehr traute er sich nicht. Ein verlegener Blick. Er wäre gern mit ihr für immer zusammen, aber das hieße, er musste alles aufgeben und ob es dann dazu kam? Nie hätte er geglaubt, dass alles so kompliziert werden würde. Die Götter mussten helfen. Gleich morgen wollte er zu den Tempeln gehen. „ Ich werde eine Lösung für uns finden.“ -
Ein Tisch, ein Hocker zum setzten, es fehlt nur noch eins der Wein. Seit wann hatten die hier männliche Bedienung fragte sich Dracon und sah dem Mann ins Gesicht. „ Ich will nur …..“ Es war eine blöde Idee gewesen hier rein zu spazieren. Aber er hatte so einen Durst. Das Verlangen nach Wein war stärker als die Vernunft, allen waffentragenden Vertretern von Recht und Ordnung der Stadt Rom aus dem Weg zu gehen. Ah, ne der Lieblingsurbaner von Apolonia. „ Ich, bei Apolonia, ja. Ähm nein.“ Druckste er rum. „ Ohne mich kommt sie besser zurecht. Du musst dir keine Sorgen um Apolonia machen ich sehe alle 2 Tage nach ihr.“ Versicherte Dracon dem Iunius.
Stimmt doch, dachte er insgeheim. Sie schlängelte sich mit ihrem scharfen Verstand und ihrer Art an allen Unannehmlichkeiten vorbei. Wobei er von einem Fettnäpfchen ins andere stolperte, seit sie bei den Claudiern entflohen waren. Den Beweis trat er gerade wieder an. „ Ein schlechter Zeitpunkt für einen Becher Wein.“ Dracon sah den Urbanern nach, die den Unruhestifter im Schlepp hatten. „ Draußen warten drei oder vier auf euch. Lass dich nicht abstechen, Apolonia wäre nicht glücklich drüber.“ Dracon sah suchend nach der Wirtin oder einer Schankhilfe. „ Ist jetzt ein Wein erlaubt? Ihr habt ihn im Griff und hier ist wieder Ruhe.“ Dracon war kurz vorm Verdursten. -
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von Candace. „Ihr müsst völlig verrückt sein! Habt ihr eine Ahnung davon, was sie mit euch machen werden, wenn sie euch finden?“, brach sie schließlich hervor. Wie gerne hätte sie sich nun an Dracon geschmiegt, doch ihre Angst uns die Trauer, ihn wohl nie wieder sehen zu können, war stärker. „Natürlich werde ich kein Wort sagen,“ versicherte sie ihm. Sie fühlte sich so verloren in seinen Armen.
Ohne Zweifel würde sie versuchen ihn nicht zu verraten. Aber Dracon kannte die Methoden, wie man Sklaven zu sprechen brachte und Candace war ein zartes Pflänzchen. Sie hielt das nicht lange durch. Bei ihr reichte die Androhung von Gewalt sicherlich aus, sie zum Reden zu bringen. „ Jetzt habe ich mehr Angst um dich als um mich.“ Er drückte sie fester an sich. „ Hier wird uns keiner suchen. Verstehst du? Wer würde uns hier vermuten? Niemand. Allerdings…“ Sie war mit ihrer Domina hier. Ein Schwatz unter Freundinnen, eine harmlose Plauderei konnte verheerende Auswirkungen haben. Dracon musste mit Morrigan sprechen. Er griff Candace an den Schultern und sah ihr fest in die Augen.„ Hat deine Domina jemanden erkannt, als ihr hier her gekommen seid?“ Das war äußerst wichtig. Hatte sie jemanden erkannt, durfte sie nicht einfach gehen gelassen werden. Es wäre nur eine Frage der Zeit, dass man sie hier aufstöberte und den Claudiern auslieferte.
Sim-Off: Entschuldigung .........
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Pfiffe, da rief jemand seine "Freunde" zu Hilfe. Wieder wurde irgendwo einer ausgeraubt, ermordet oder verschleppt. Was ging es ihn an. Er war unterwegs zur Taverne auf einen Wein. Hier in dieser belebten Gegend um die Taverne vermuteten die Häscher der Claudier ihn wahrscheinlich am wenigsten. Alles ließ er sich nicht von ihnen vermiesen , besonders nicht die Aussicht auf einen Schluck Wein. Die Menschenansammlung nahm er nicht weiter ernst. Eine Rauferei unter Kumpanen oder Besoffenen. Er wollte nur Wein. Diese neugierige Bande versperrte ihm glatt den Weg. Er drängte die Gaffer beiseite und stand direkt im Geschehen. Die Urbaner und ein Raufbold. Alle leicht angeschlagen, demnach hatten beide Seiten gut ausgeteilt und eingesteckt. Die Luft knisterte immer noch. Ruhig Blut und nicht mit reinziehen lassen. Eine kleine Bewegung in seinem Augenwinkel, Dracon war gewarnt. Scheinbar gelassen beobachtete Dracon die Szenerie. Neben und hinter sich spürte er die Anspannung einiger Gestalten, die sicherlich nicht vor hatten Beifall zu klatschen. Die Pfiffe, fiel es ihm wieder ein. Nichts wie weg hier. Von wegen, man ließ ihn nicht wieder nach hinten. Hätte er jetzt deswegen einen Aufstand gemacht, an die Folgen wollte er nicht denken. Was blieb ihm, die Flucht nach vorn. Da rechts war Platz, um an den Urbanern vorbei zu kommen, hinten war ein Tisch frei. Er hatte Durst, großen Durst. Hier vorn konnten sie sich seinetwegen abstechen.Er brauchte endlich einen Becher Wein. Die Urbaner ignorierend ging er los, den Tisch fixierend. Macht was ihr wollt, ich brauche unbedingt einen Becher Wein, dachte er sich.
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Bereitwillig gab er die Türe frei. Die Ungewissheit wie es weiterging verursachte bei Dracon eine flaues Gefühl im Magen. Das der Helvetier bei den Claudiern erreichte bezweifelte er. " Apolonia, willst du zurück zu deiner Wohnung? Hier ist es mir zu unsicher. ich will hier weg. " Trotz der Freunde von Morrigan fühlte sich Dracon hier wie auf dem Präsentierteller, seit der Helvetier dieses Zimmer kannte. Apolonia war in ihrer Wohnung sicherer und er, er musste sich eben was suchen. In der Subura war das nicht schwer.
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Wie sich herausstellte war sie der Schutz des Helvetiers. Was anderes wäre unwahrscheinlich gewesen. Ihre Versteigerung hatte er noch gut in Erinnerung. Dracon’s Instinkt mahnte ihn zur Vorsicht, trotzdem zeigte er sich unbeeindruckt von ihrer Warnung. Er blieb an Ort und Stelle stehen, rührte sich nicht von der Stelle „ Morrigan bestand darauf, dass wir uns trennen und versuchen sie abzuschütteln.“ Morrigan gab immer den Ton an, sich gegen ihr Dickkopf durch zu setzen hatte Dracon bisher nie geschafft. Er hatte keine Lust den Helvetier weiter über die Vorgänge an diesem Tag in Kenntnis zu setzen. Der Helvetier hatte von Nichts eine Ahnung. Dracon beließ es dabei. „Mein Dominus ist Tod.“ murmelte er. Mit scheinbarer Gelassenheit drehte sich der Hüne um und ging zurück zur Tür.
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Mit Mühe hielt sich Dracon zurück, blieb an der Tür stehen. Das Lupanar war immer sicher. Nie war dort jemand in Gefahr. Der Helvetier wusste überhaupt nicht was geschehen war. Apolonia stellte zum Glück klar. Die Schuld an all dem wies Dracon nicht von sich. Er war sich bewusst, dass es nur durch ihn so weit kam.
Ein warnender Blick, zu spät. Apolonia gab preis, wem sie gehörten. Dracon trat auf den Helvetier zu. " Warum wolltest du das wissen? Willst du uns an sie ausliefern?" Daran sollte der Helvetier besser keinen Gedanken verschwenden. " Überleg dir gut, was du tust." Dracon war sich bewusst, dass er ihre einzige Hoffnung bedrohte. Damit musste der Helvetier leben. Zurück zu den Claudiern wollte Dracon nicht. Das wäre entweder sein Tod oder im schlimmsten Fall der Verkauf in die Minen.
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Wie viele Gassen sie durchliefen und welche Ecken sie hinter sich ließen war Dracon reichlich egal. Verstecken mussten sie sich. Ein kleines Zimmer. Eng auf eng mit Apolonia zusammen. Dracon schwieg wie Apolonia und Ines. Ihre Lage war ziemlich bescheiden. Ausflüge in die Subura waren nicht drin. Seine Geschäfte auf der Straße hatte mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit einer seiner Rivalen übernommen. Die wenigen Minuten vor der Tür, in einem dunklen Durchgang, genoss Dracon. Widerwillig ging er zurück in den Unterschlupf. Zwei Besucher, der Helvetier und ein fremdes Gesicht. Dracon schloss die Tür hinter sich und blieb bei ihr stehen. „ Salve.“ Grüßte er. Seine Augen gewöhnten sich an das Dämmerlicht. Er erkannte die zweite Person. Die Kriegerin vom Sklavenmarkt. Er nickte zu.
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Die ganze schlugen sie sich um die Ohren. Dracon fand keinen Schlaf, dafür sorgte Borkan. Er schwatzte wie ein Weib. Sobald sie sich niederließen um auszuruhen redete er auf Dracon ein. Wäre es irgendwelches Liebes und Gefühlsgefasel gewesen hätte Dracon ihm den Mund gestopft. Leider ging es um andere Dinge, die ihm gar nicht schmeckten. Morrigan war ihren Häschern nicht entkommen. Die Urbaner, der ganze Trubel ums Lupanar. An Schlaf war nicht zu denken. Borkan ging mit ihm auch nicht zum Lupanar. Diese Gegend hier war Dracon fremd. Wo brachte ihn Borkan hin? Borkan wusste nur diese Lösung. Apolonias Unterkunft in einer der Insulae. Mit gemischten Gefühlen folgte Dracon. Hatte Borkan hier einen Freund oder Liebhaber? Noch eine Straße, ein Hauseingang, die Treppe hinauf. Borkan blieb vor einer Tür stehen und klopfte. Dracon hatte sich hinter Borkan gestellt, nicht das er gleich von jemanden angefallen und umarmt wurde. Dreck ud Gestank waren für Borkan auch kein Hinderungsgrund gewesen.
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Borkan, was machte der hier? Turteln, Busch suchen? Nichts von all dem, was Dracon durch den Kopf ging. Die Umarmung nahm er gelassen hin. Er kannte Borkan und seinen Geschmack, was Freunde betraf. Dracon hätte ihn sonst nicht an sich ran gelassen. Er war zum Glück nicht sein Typ. „ Ich habe versucht zu schlafen. Erst störten zwei Turteltäubchen, dann ein Trampeltier.“ Eine klein wenig Sarkastisch. Die Umarmung hielt an. Dracon war nicht der sauberste und nach Veilchen duftete er bei Leibe nicht. Langsam kam er ins Schwitzen. „ Würdest du bitte los lassen?“ flüsterte er Borkan ins Ohr. Sein Schlafplatz unterm Busch hatte sich erledigt.“ Gehen wir an ein ruhigeren Platz.“ Wie das Borkan auffasste war ihm im Augenblick egal. Nur weg hier.
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Dracon zögert nicht. Das ging ihm gewaltig gegen den Strich. Er hastete zu Varro, schupste ihn beiseite und trat dem Fettberg voll in den Wanst. Ein gurgelnder Laut, Dracon versuchte sich aus der Flugbahn des außer Kontrolle geratenen überdimensionalen Geschosses zu bringen. Der Boden kam näher ein harter Aufprall. Dracon war einiges gewohnt, das schwere Ding von dem er halb begraben wurde, verursachte lange nicht mehr gekannte Schmerzen. Sein Selbstversuch sich zu befreien schlug völlig fehl. Dracon stemmte sich gegen den stöhnenden Fettberg auf seinem Unterkörper. „ Mach dich hoch du elender fetter Ochse.“ Brummt er wütend. Die umstehende Menge rührte sich nicht. Keiner traute sich einzugreifen. Wer wollte schon unter die Räder geraten.
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Waren jetzt aus den Täubchen Trampeltiere geworden ???? Das ging echt zu weit. Das Turteln hat er sich ja gefallen lassen, aber Belästigungen am Schlafplatz? Das ging zu weit. Das war diese Nacht sein Busch und es gab bessere Wege um den Park zu verlassen. Na warte, das ließ sich Dracon nicht gefallen. Jetzt werde ich mal turteln, aber aufs feinste. Er wartete bis das Täubchen an ihm vorbei war und kroch unter dem Busch vor. „ Bleib stehen. Ich hab mit dir ein Täubchen zu rupfen.“ Knurrte er böse. Nicht mal Zeit nahm er sich den Dreck von seiner Tunika zu wischen. Sein Aussehen hatte die letzten Tage gelitten. Die paar Erdkrümel machten da nichts mehr. Dracon konnte sich selbst kaum mehr riechen. Schlug er sich hier gleich, kam vielleicht ein bisschen Blut dazu. Die passende Ergänzung. Also ran und ... Dracon griff nach der Schulter des Trampeltiers.
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Ein Ast stach ihm in den Rücken. Dracon brummte zerknirscht. Anstatt in der culina zu sitzen musste er sich hier im Park einen Unterschlupf suchen. Nachts war hier nicht viel los. Außer Gesindel trieb sich hier nichts rum. Weniger gefährlich als in einem Hausflur in der Subura.
In der Subura wäre er beinahe unter die Räder gekommen. Die Häscher des Claudiers waren sicher noch unterwegs und suchten ihn. In den letzten Tagen war er mehrmals in die Nähe des Lupanars geschlichen. Verdächtiges war ihm nicht aufgefallen. Besucht wurde es weithin gut, also war da alles in Ordnung. Apolonia war nicht aufgeflogen. Morrigan war sicherlich auch längst wieder da. Dracon dachte nicht einmal daran, dass man sie erwischt hatte. Hinein getraut hatte er sich trotzdem nicht. In ein paar Tagen wollte er es angehen. Schnaufend rollte er sich auf dem Erdboden zusammen und hoffte, dass ihn Morpheus in seine Arme nahm. Nichts wars, Flüstern und Tuscheln ließen ihn nicht einschlafen. Da hatten zwei Täubchen ausgerechnet in der Nähe seines Schlafquartiers angefangen zu turteln. Es war ein öffentlicher Park, das war nicht von der Hand zu weisen, hier durfte jeder und trotzdem, was macht man mit unliebsamen Federvieh? Man dreht ihm den Hals um und brät es über offenem Feuer. Dieses turtelnde Federvieh hier war zu groß und er nicht lebensmüde. Aber eine Blick musste er riskieren. Vorsichtig drückte er die Äste beiseite und versuchte was zu erkennen. Ach wie schön...die beiden...Täubchen turtelten. Dracon vergaß seinen Groll und dachte an Candace. Mist warum machen die denn nicht weiter? Dracon ließ die Äste langsam los und verkroch sich wieder. Wenigstens war wieder Ruhe und er bekam seine Mütze Schlaf. Eins wollte ihm nur nicht einleuchten, nachts ohne Begleitung im Park? Er hätte Wegelagerer werden sollen, das wäre fette Beute gewesen. Eine gute Einnahmequelle in seiner Lage.