Beiträge von Dracon

    Die Geschosse der Schleuderer prallten wie Kieselsteine von Helmen und Schilden der Urbaner ab. Was diese bewog einen Testudo zu bilden. Die Entfernung war wahrscheinlich zu groß oder die Ziele einfach zu klein um sie zu treffen. Bei den römischen Auxilareinheiten bedienten sich die Schleuderer anderer Steingeschosse, so konnte man bei den Auswirkungen die hier ausblieben zumindest meinen. Das war wie immer das Los des kleinen Mannes. Nichts funktionierte.
    Oder die Urbaner vor ihnen waren eine von den ganz harten Truppen vor denen andere gewarnt hatten.
    Das bekamen sie beim weiteren Verlauf des Kampfes zu spüren. Beim Aufreißen der Schildwand dem gezielten Stich mit dem Speer war nichts hinter dem Schild. Das verunsicherte die Kämpfer, ungeübt wie sie waren. Waren eben nicht die besten, nicht Mal das Mittelmaß, sie waren grottenschlecht und bekamen das immer wieder zu spüren. Aus purer Verzweiflung rannten sie einzeln gegen die Schildwand an und holten sich den Tod.
    Die letzten 5 zogen sich auf den kleinen Platz, auf den die schmale Straße mündete, zurück, warfen ihre Waffen und Schilde weg und harrten der Dinge die da kamen.

    Die Steingeschosse schlugen gezielt ein. Keine kleinen Steine, die man auf dem Boden fand, nein gefertigte Steingeschosse wie auf den Schlachtfeldern üblich. Die die sie verschossen, keine ungeübten Jungen, nein, Männer als Sklaven verkauft. Männer die tagtäglich mit der Schleuder umgegangen waren. Die Männer dahinter, entflohene Gladiatoren der Spiele in ihrer Ausrüstung entsprechend ihrer Gattung. Sie hatten die Gelegenheit genutzt. Männer die weniger Glück bei ihren Kämpfen in der Arenen hatten und irgendwann geopfert wurden. Einzelkämpfer, über Jahre ausgebildet. Sie hatten keine Angst vor dem, was auf sie in Form von Urbanern zukam.
    Bei jedem Steingeschoss, dass einschlug, waren sie zu hören. Sie taten den Urbaner kund, wer da kam. „ Dracon, Murmillo!“ Die Männer bei ihm brüllten im Chor. „ AHUUU!!“ und schlugen gegen Schild oder Türen. „ Marcantos, Hoplomachus!“ „AHUUU!!“ wieder der dumpfe Klang von Schwert auf Schild und Holz auf Holz. „ Apalaxis, Thraex!" „ AHUU!!“ Das nächste Geschoss schlug bei den Urbanern ein. ….. "Telemos, Retiarius!“ „ AHUU!!“ Das Donnern hallte in der Gasse. „ Klarix, Retiarius!" „ AHUU!!“ Sie rückten auf die Urbaner vor.


    Hoplomachus und Retiarius machten sich bereit. Sie sollten versuchen mit ihren Hasta, und Dreizack die Formation aufzubrechen. Die Schleuderer zogen sich nach hinten zurück. Dreizack und Hasta stießen zu. Sie zielten auf die Füße, suchten Lücken im Testudo. Metall traf auf Metall. Die Spitze der Hasta traf auf den Helm hinter dem Scutum. Die zwei Retiarier konzentrieten sich auf einen der Urbaner in der Reihe, stießen ihren Dreizack in das scutum und zogen mit kräftigen Ruck daran. Ein Hoplomachus stieß seine Hasta in die entstandene Lücke. Er spürte wie etwas hinter dem scutum nachgab. Seine Hasta hing fest, es gelang ihm nicht sie zurück zu ziehen. Loslassen und hinter die Murmillo und Thraex. Ein Retiarier musste seinen Dreizack aufgeben. Er riskierte es, zog ein Messer, unvorsichtig und leichtsinnig. Zu dicht stand er bei den Urbanern. Man sah es nur kurz aufblitzen, der Retiarier krümmte sich und brach zusammen. Die Gladiatorengruppe zog sich langsam zurück. Zwei Thraex griffen die Formation wieder an, flink und schnell. Suchten Lücken, stachen mit ihren abgeknickten Schwertern über die Schilde zu, zogen sich zurück. So, wie sie gegen den Murmillo zu kämpfen pflegten. Es hieß Zeit schinden für die zwei Gruppen, die einen Weg aus der Subura finden sollten.


    Sim-Off:

    Stein,Bogen und Co.; Die Leichtbewaffneten unterschätzten Spezialisten ; Wiki, Schleuder, Absatz "Reichweichte" und Schleuderer in der Geschichte - "Römisches Reich", beachten


    Die Prätorianer befinden sich außerhalb der Reichweite jeglicher Distanzwaffen (wie selbst beschrieben) Sind dem zu Folge nicht in der Nähe der Gruppe um Dracon. Ich bitte die angegebenen Quellen ein wenig zu beachten. Wir verschießen keine kleinen Kieselsteine.

    Sie hatten sich voneinander verabschiedet. Beide wussten was auf sie zu kam. Dracon war mit seiner Gruppe, die zu einem Drittel aus Gladiatoren bestand, genau in die entgegengesetzte Richtung gegangen um dort zu kämpfen, vielleicht auch einen Weg aus Rom heraus zu finden. Zumindest wollte Dracon es versuchen einigen von ihnen den Tod im Kampf oder am Kreuz zu ersparen.
    Alle Waffen, die erbeutet wurden waren verteilt. Die Gladiatoren waren zum größten Teil mit Gladius, Kurzschwert oder Spatha bewaffnet. Schilde waren Mangelware. Einige hatten eine Dreizack oder eine Hasta. Der größere Teil der Gruppe, einfache Sklaven, hatte Stöcke, Kanthölzer, Steine und Messer.
    Die Straße entlang ging es Richtung Nordwesten. Sie mussten sich nicht mehr verstecken. Sie wollten sich nicht mehr verstecken.
    Dracon hatte Späher voraus geschickt.Er wollte nicht vollends überrascht werden. Sie überqueren einen kleinen Platz und drangen in die nächste Straße vor. Eine Querstraße weiter endete die Subura.
    Die Späher kamen zurück. „ In der nächsten Straße stehen die Urbaner. Sie haben uns noch nicht bemerkt.“ sagte der eine. Dracon nickte. „ Wir greifen von hier frontal mit einer Gruppe ( 30 Mann) , vorwiegend aus Gladiatoren bestehend, an. Lenken damit ihre Aufmerksamkeit auf uns. Der Rest teilt sich auf in zwei Gruppen, die jeweils von links und rechts versuchen durch die Straßen aus der Subura zu kommen.“
    Sie verabschiedeten sich, teilten sich auf. „ Wir sehen uns auf der anderen Seite.“ Dracon sah in die Gesichter seiner Kampfgefährten. Alle waren sie entschlossen bis zum letzten zu kämpfen. Jeder prüfte seine Waffe und war vorbereitet. Gleich ging es um alles. Dracon fuhr über das Blatt seines Gladius. Eine tödliche Waffe, wenn man sie zu gebrauchen wusste und das wussten hier alle, die bei ihm waren. Ausgebildete Gladiatoren, Kämpfer, die nicht nur einmal in der Arena standen. 4 oder 5 Männer ohne Kampferfahrung hatten sich ebenfalls zu seiner Gruppe gesellt. „ Ihr wisst, dass ihr sterben werdet. Sie werden keine Gnade walten lassen.“ warnte er sie. „ Ja, besser als wieder in die Hölle zurück zu müssen.“ erwiderte einer. „ Dann lasst uns gehen.“ Dracon ging mit seinen Männern die Straße entlang auf die Urbaner zu. Vornweg gingen 5 Männer mit Steinschleudern. Dahinter eine Reihe von 5 Gladiatoren mit kleinen Viereck- und Rundschilden. So wie sie Thraex und Hoplomachus trugen. Die Männer mit Hasta und Dreizack versetzt in der zweiten Reihe. Ihnen folgte der Rest.
    Dracon gab das Zeichen. Die 5 mit den Steinschleudern gingen ein Stück vor, auf Schußreichweite und ließen abwechselnd ihre Steingeschosse fliegen. Mit Wucht schlugen sie bei den Urbanern ein.

    Ein Grüppchen der Aufständischen unter Führung Dracon‘s war auf dem Weg zum nächsten Treffpunkt. Sie kamen am Haus der Annaer vorbei, die Tür stand weit offen, Rauchschwaden stiegen empor, Flammen fraßen sich durchs Gebälk und Tode lagen vor der Tür. Dracon konnte sich nicht erinnern, dass Varia dieses Haus als Ziel angegeben hatte. Wieder so eine Bande, die den Aufstand genutzt hatte um Häuser zu plündern.„ Seht nach ob noch einer lebt.“ Die Männer fanden keinen Lebenden mehr. Einer rief aufgeregt und winkte die andern zu sich. „ Kommt her, kommt her, hier liegen Prätorianer.“ Die kleine Gruppe sammelte sich bei den Prätorianern, die offensichtlich dort abgelegt worden waren. Ein kleines Waffenarsenal am Straßenrand, sehr zur Freude Dracon‘s. „ Nehmt die Waffen und sämtliche Ausrüstung mit. Die können wir gut gebrauchen.“ Den toten Prätorianern ließ man nur ihre Tunika. Weiter zog die kleine Gruppe mit ihrer Beute. Zur Sicherheit, die Prätorianer konnten jederzeit wiederkommen, schlich man sich durch Hinterhöfe und Gassen zum nächsten Treffpunkt.

    An die Hauswand geschmiegt wartete Dracon mit seinen Leuten auf Varia‘s Signal. Sein Aussehen hatte sich geändert. Er trug keine Tunika mehr, nur den Schurz eines Gladiators mit breitem Gürtel. Zwei hohe Beinschienen ( bis zum Knie)ergänzten das Outfit. Bewegungsfreiheit wollte er haben und zeigen woher er kam, was er ursprünglich war.
    Warten, für Dracon eine leichte Übung. Für seinen Leute nicht. Die ersten wurden unruhig.
    Erste Steine und Ziegel fielen herab. „ Wartet bis Varia das Signal gibt.“ raunte Dracon nach hinten. Die Legionäre waren gezwungen die Schilde hoch zu nehmen um sich zu schützen. Genau das war der Plan. Mehr Steine, Ziegel, Blumentöpfe, Tongeschirr regnete herab. Das Signal kam. Dracon gab das Zeichen, sie griffen an. Mit lautem Brüllen stürmten sie auf die Legionäre zu. Ein Stechen und Hauen brach los. Speere trafen auf Lorica‘s und splitterten durch den harten Aufprall. Knüppel trafen auf Helme und hochgehaltene Schilde. Dracon konzentrierte sich auf einen Legionär, der gerade nach oben sah. Er griff ihm am Hals in die Lorica und zerrte ihn aus dem Pulk. Überraschung und Angst standen dem Miles ins Gesicht geschrieben. Er vergaß seinen Gladius, starrte Dracon an. Die Lorica war an sich ein guter Schutz. Dracon wusste wie man diesen Schutz umging. Er zog den Miles blitzschnell zu sich heran und stach mit seinem Galdius von unten nach oben unter die Lorica. Die Beine des Miles knickten ein. Er sackte zusammen. Dracon ließ ihn los. Seine Leute hatte unterdessen weiter angegriffen. Es gab die ersten Verluste. Einige lagen getroffen, sich unter Schmerzen windend, andere tot auf dem Pflaster. Dracon fluchte. Das war ihr großes Manko, sie hatten kaum ausgebildete Kämpfer unter sich. Die schiere Masse war im Moment ihr Vorteil. Lange ging das nicht gut. Dracon stürzte sich wieder in den Kampf.

    „ Quatsch nicht rum.“ knurrte ihn Dracon an. Er hatte sich diesen komischen Kauz geschnappt. „ Was mache ich mit dir?“ Wer aus Morrigan‘s Lupanar kam war kein armer kleiner Peregini. Wollte er von seiner wirklichen Zugehörigkeit ablenken? So, wie er sprach, gehörte er niemals zu den Peregrini. Dracon musterte die Kleidung. So hielten es die reichen Plebeyer. Einfache Kleidung sollte ablenken und verbergen. Er schnappte Tolmides am Schlafittchen und schlug ihm die Faust ins Gesicht. „ Für deine blöden Sprüche die du uns aufgetischt hast gibt‘s eine drauf.“ Seine Faust landete wieder in Tolmides Gesicht. Die Lippe platzte auf. Dracon drückte ihn gegen die Wand. „ Du warst bei Morrigan? Du kannst kein kleiner Peregrini sein.“ Dracon wusste was für Leute bei ihr ein und aus gingen. Das waren alles Leute mit viel Geld. Seine Fäuste flogen. Auf die Rippen, in den Unterleib und wieder ins Gesicht. Bei der Kraft, die Dracon in seine Schläge packte, waren schwerere Verletzungen vorprogrammiert. Rippen, Nasen- und Jochbein, blieben nicht verschont. Lippe und Augenbraue geschwollen und aufgeplatzt. Tolimedes ursprüngliche Gesichtszüge kaum noch erkennbar. „ Du warst im Lupanar bestimmt nicht zimperlich. Oder? Willst du gleich nochmal? Ich klopfe für dich an.“ Dracon schliff ihn mit sich und versuchte ihn an die Tür zu stellen. Zu seinem Verdruss knickten diesem Kerl die Beine weg. Dann wird er eben davor gesetzt. Dracon hockte sich daneben. Sein Messer blitzte auf. Er packte das rechte Handgelenk Tolmides. Arm nach oben, Handrücken an die Tür. Dann holte Dracon aus und stach zu. Das Messer bohrte sich durch Tolmides Hand tief in das Holz der Tür. So zugerichtet wie er war, sollte er kaum diesen Tag überstehen. Zur falschen Zeit am falschen Ort. „ Der steht nicht wieder auf.“ brummte Dracon. Seine Fäuste waren blutig. Abwischen wozu. Der hier war heute nicht der Letzte, der ihm vor die Fäuste lief.



    Sim-Off:

    Sollte es nicht nach Wunsch sein. Bitte PN.

    Für ihn war es eine Casa wie jede andere. Der Zutritt unproblematisch. Die erste Überraschung, die Haussklaven kannten Varia. Alles klar für Dracon. Hier hatte sie ihre Hölle erlebt. Weiter ging es in die Casa. Keiner stellte sich ihnen in den Weg. Dracon teilte die Leute auf. „Alles durchsuchen, Gold, Silber und das was wertvoll aussieht mitnehmen.“ Er selbst ging in die culina, sah sich um. Mit einem Wisch, räumte er den großen Tisch ab. „ BRINGT DAS ZEUG, WAS MIT GEHT IN DIE CULINA!!“ neben ihm stand ein recht junger Sklave. „ Araxes, ich brauche ein großes Stück Stoff. Sieh in den cubiculae nach.“


    Aus den Räumen hörte man es scheppern, Holz splitterte. Das unterste wurde zu oberst gekehrt. Truhen wurden aufgehebelt. Schriftrollen flogen durch die Luft. Stoffe lagen verstreut. Zerschlagener Zierrat verteilte sich auf den Fußböden. Büsten wurden von ihren Sockeln gestürzt. Der Hausaltar blieb nicht verschont und wurde leer geräumt.


    Der Junge kam mit einem Berg von Stoffen zurück und ließ sie auf den Boden fallen, Dracon grinste. Das größte Tuch wurde auf dem Tisch ausgebreitet. Die ersten kamen und legten ihre Beute darauf ab. Das Häufchen wuchs. „ Die Truhe im Atrium?“ fragte Dracon kauend. Während die anderen suchten, hatte er sich in der culina umgesehen und zugeschlagen. „ Barrus und Liam haben das erledigt.“ Dracon nickte und bis von einer Zwiebel ab. „ Bringt den Kram zu Varia. Ich komme gleich nach.“ Ein kleineres Stück Stoff wurde zum Proviantbündel. Schinken, Wurst, Brot, Zwiebeln. Das andere war weniger zur Mitnahme geeignet, was noch an Essereien in der culina vorhanden war. „ Du nimmst den Krug Wein und das.“ Dracon hatte einen Topf mit Honig entdeckt und gab ihn an Araxes weiter. „ Komm wir zünden die Bude an.“ nuschelte einer im Gang. „ Nein, davon hat Varia nichts gesagt und die CU ist nicht so langsam wie du denkst. Raus jetzt!“ Dracon machte deutlich, dass er keinen Widerspruch duldete. „ Wir haben alles.“ rief er auf Anfrage von Varia und warf sich das Bündel mit dem ergaunerten Proviant über die Schulter. Beim Verlassen der culina knirschten die Scherben des zerschlagenen Geschirr‘s unter seinen Caligae. Man hatte ganze Arbeit geleistet.

    Gibt es unter den Römer keine Helden mehr? Einen Aedil oder Consular mit seiner Haut schützen?


    He DU oder DU !!!! Eure Kinder und Kindeskinder werden von euch erzählen können.


    Ihr werdet in die Geschichte eingehen.


    Nur ein bissl Haut ritzen und ein wenig Blut. Ihr sollt selbst von eurer Heldentat berichten können. Keiner stirbt wenn er es nicht will !


    He, wir verletzten auf Wunsch und mit Sachverstand. :D :D :D :D


    PM an Varia

    it zwei anderen kam Dracon durch die Gasse. „ TITUS !!!! TITUS JETZT RECHNEN WIR AB.“ brüllte einer von den beiden. Am liebsten wäre Dracon alleine gegangen. Diese Ratte Titus hatte seinen besten Freund an die CU verraten.
    Schmuggel und nicht gezahlte Steuern hatte man Attius vorgeworfen. In den Steinbruch wurde er geschickt und kam nie wieder.
    Die zwei, die mitkamen waren ebenfalls Freunde von Attius und wollten es sich nicht nehmen lassen dabei zu sein. Dracon missfiel, dass Gebrülle. So viel Aufmerksamkeit brauchte er nicht. Wenn nur einer von denen, die sie hörten und sahen bei der CU quatschte, hatten sie sie früher oder später an den Hacken. „ Brüll nicht so rum.“ grummelte Dracon.
    Die Tür war offen. Alle drei gingen hinein. Ein Frau rannte entsetzt nach hinten ins Dunkel. Zwei Kinder sahen neugierig um die Ecke, wurden sofort von ihrer Mutter zurück gezogen. „ Erste Etage, die dritte Tür links.“ sagte Dracon und ging vor, die Treppe hinauf. „ Passt auf, er kann gut mit dem Messer umgehen.“ Ein Tritt und die Tür flog auf. Titus stand mitten im Raum ein Messer in der Hand. Seine Frau kauerte in der Ecke neben der Truhe und wimmerte. „ Lasst ihn doch. Bitte, ich bekomme ein Kind.“ Dracon sah sie nicht an, fixierte Titus. „ An Attius Frau und ihre zwei Kinder hat er auch nicht gedacht.“ murmelte Dracon. „ Wir werden dich an den Füßen aufhängen und abstechen wie eine Sau.“ zischte der eine Begleiter von Dracon und wagte sich vor. Er hatte die Warnung von Dracon nicht ernst genommen. Titus war flink und stach gezielt zu. Wie angewurzelt blieb der getroffene stehen, sah verwundert zu der Stelle seiner Tunika, die sich in Windeseile blutrot verfärbte. Keine Sekunde später brach er zusammen. Dracon blieb ungerührt stehen und ließ Titus nicht aus den Augen. Sein zweiter Begleiter, griff Titus wütend an. Vielleicht war Titus überrascht, dass sich nach der Szene noch einer traute ihn anzugreifen. Jedenfalls traf er nicht richtig, aber es reichte. Schreiend zuckte der Angreifer zurück, hielt sich seinen Arm. „ Du kommst nicht davon Titus.“ sagte Dracon kalt. Jahrelange Übung gegen Todesangst. Aufpassen musste er, ein Mensch, in die Enge getrieben war unberechenbar. Titus tat den ersten Schritt und der wurde ihm zum Verhängnis. Mit einem Ausfallschritt stach er nach Dracon. Der machte eine Meidbewegung zur Seite, griff nach dem Handgelenk, der Hand mit dem Messer und stach seinerseits mit dem Gladius fest und unerbittlich zu. Titus stöhnte auf, sein Gesicht war schmerzverzerrt. Bis zum Heft stieß Dracon den Gladius in seinen Gegner. Titus wurde kreidebleich, brach zusammen, landete auf seinen Knien. Dracon hatte das Handgelenk längst losgelassen. Es klapperte, das Messer fiel auf den Boden. Titus hatte es fallen gelassen. Sein Frau schrie wie irre. Dracon hob das Messer auf und schlitzte ihm die Kehle auf. „ Du hat wie eine Ratte gelebt, dann stirb auch wie eine Ratte.“ röchelnd fiel Titus um. Dracon zog ungerührt seinen Gladius aus dem Toten und wischte das Blut ab. „ Los jammer nicht rum und komm.“ Die Verletzung seines Begleiters war nicht so schlimm, dass er nicht selbst hätte laufen können. „ Binde den Lappen drum.“ Dracon half ihm auf die Beine und reichte ihm ein Tuch was auf dem Bett lag. " Der hat mich glatt abgestochen." heulte der Verletzte. Dracon verdrehte die Augen. " Quatsch, dann wärst du jetzt tot. Komm endlich." Die Frau schrie immer noch. Nichts wie raus hier. Zu viele wurden aufmerksam. Seinen Begleiter im Schlepptau, verließ Dracon den Block und verschwand in den Gassen der Subura.

    Viele Worte hatte er nie gemacht. Auf Varia's Frage nickte er nur. Es war alles erledigt. Das gelegte Feuer zeigte seine Wirkung. " Crachus ist tot. " sagte er dann doch. " Der Drecksack, der Media fast totgeschlagen hat." als Erklärung. Skrupel kamen keine auf. Sein Gewissen war rein. Gewalt gegen Gewalt. Für ihn war es kein Mord, für ihn war es die Bestrafung eines Übeltäters.


    " Sie werden uns wie wilde Tiere jagen. Ich brauche was besseres als den Knüppel." Dracon hatte die Legionäre gesehen, die vor der Arena aufgetaucht waren. Ein Knüppel konnte da nichts ausrichten. Ein Gladius wäre das richtige. Als ehemaliger Gladiator kannte Dracon sich bestens damit aus.

    Alles war fein säuberlich ausgeklügelt. Dracon war einer von denen, die ausgesuchte Häuser in der Stadt heimsuchen sollten. Ihre Besitzer und Bewohnen hatten sich keinen guten Namen unter den Armen und versklavten dieser Stadt gemacht. Er selbst nahm sich eine Haus vor mit dessen Besitzer er ein sehr altes und großes Hühnchen zu rupfen hatte. Wer Frauen quälte stand seit je her auf seiner Du-verdienst-Prügel-Liste.


    Die Gasse war leer. Vorn auf der Straße nicht sehr viel los. Wie Varia gesagt hatte. Der Großteil der Bevölkerung suchte heute Belustigung bei den angekündigten Spielen.
    Ein kräftiger gezielter Tritt gegen die Tür, sie flog auf. Dracon sah sich um, nichts rührte sich. Da ein Husten rechts oben, aus einem der Fenster. Dracon schlüpfte schnell durch die Tür ins Haus. Stockfinster war es, seine Augen mussten sich erst an das dämmrige Licht gewöhnen. Nichts, niemand da, um so besser. Langsam zeichnete sich ab, was alles im Raum stand. Auf die Truhe hatte Dracon es abgesehen. Er brach sie auf und fand das was er suchte, Geld in Silber und Goldstücken. Auf einem Tisch mit Spiegel stand eine kleine Schatulle mit Schmuck. Die kam mit in den kleinen Sack. Ein Geräusch hinter seinem Rücken, ließ Dracon herumfahren. Verschlafen und die Situation noch nicht ganz erfasst, stand der beleibte Hausherr im Türrahmen zum Nebenzimmer. „ Du Drecksack bist ja doch hier.“ murmelte Dracon, stellte den Sack ab und ging auf ihn zu. Der Dicke in der Tür war mit einem Mal putz munter, hatte begriffen wer da vor ihm stand und holte Luft um Hilfe herbei zu schreien. Dracon machte einen Satz, holte im Sprung aus und schlug seinem gegenüber die Faust ins Gesicht. „ Schnauze, Crachus.“ Der Getroffene taumelte nach hinten ins Nebenzimmer. Dracon blieb an ihm dran, schlug wieder zu. „ Das ist für Media.“ kommentierte er den Schlag. Es knackste. Aus Crachus Kehle kamen nur gurgelnde Laute. Kiefer und Nase waren gebrochen. Er konnte weder sprechen noch schreien. Dracon war wütend und schlug ein drittes Mal zu. Sein Opfer kippte nach hinten weg und schlug unsanft auf den Boden auf. Stille. Regungslos lag Crachus da. Dracon beugte sich nach unten, wischte seine blutige Faust an dessen Tunika ab und hielt ihm die Hand vor den Mund. Kein Hauch zu spüren. Aber so fest hatte er, seiner Meinung nach nicht zugeschlagen. Es war so wie es war und dieser Drecksack hatte es verdient.


    Dracon musste hier fertig werden, das hieß Feuer legen und ungesehen verschwinden. Mit übergestülpter Kapuze machte er sich von dannen.


    Das Feuer wuchs stetig, fand immer neue Nahrung. Nach einer Weile waren die ersten Schreie "Feuer !!! Feuer!!!" zu hören.


    Dracon wartete am angegebenen Treffpunkt. Er sah wie die Menschen panikartig die Arena verließen, die heranrückenden Urbaner. Schreie, Befehle. Plötzlich stand Varia neben ihm. Er grinste und verschwand mit ihr.

    Die Tür war einen winzigen Spalt geöffnet. Genau so viel, dass er das Gespräch belauschen konnte. Nichts wussten sie, Augenzeugen gab es keine. Bisher hatten sie keinen gefunden, das sollte weiter so bleiben. Leise schloss Dracon die Tür, ging nach hinten durch und verschwand ungesehen vom Ort des Geschehens. In der Nähe zu bleiben wäre leichtsinnig gewesen.
    Unterwegs ließ er einen Apfel mitgehen, biss beherzt rein. Alles hatte sich geändert, seit er Varia über den Weg gelaufen war. Genüsslich kaute er auf dem knackigen Apfelstück herum. Sie wusste was sie tat. Sie bestrafte die, die Schwache unterdrückten oder quälten. Dafür hatte Dracon ein offenes Ohr. Er selbst wartete auf die Gelegenheit die zu bestrafen, die ihm und einem seiner ehemaligen Mädchen übel mitgespielt hatten.

    Frauenschreck, das hatte Dracon drauf. Flavia Domitilla sah nicht gut aus. Fehlte noch, dass sie um Hilfe schrie. Zum Glück mischte sich Candace ein und beruhigte die Lage. Sie musste ihrer Domina Rede und Antwort stehen das gefiel Dracon nicht. Alles wegen ihm. Als Flavia Domitilla begann auf und ab zu laufen, erhob sich Dracon von der Kline. Weiter sitzen zu bleiben war nicht angebracht. „ Nein, ich glaube nicht Domina.“ So abgerissen wie er vor seinem Auftritt hier aussah, hatte keine Mensch Notiz von ihm genommen. Einer der an den Türen um Brot bettelte war hier alltäglich.
    Die Flavia sagte offen, was man von entlaufenen Sklaven hielt, aber sie schickte ihn nicht weg. Da flammte ein kleines Fünkchen Hoffnung auf. Was größer wurde, als Flavia Domitilla laut über eine eventuelle Schenkung mutmaßte. „Mein Dominus war sehr großzügig. Außerdem hat er dich vergöttert. “ Murmelte Dracon. Die Schwärmerei von Centho war an manchen Tagen nicht auszuhalten gewesen. Das dicke Fell und seine Art auf Durchgang zu schalten rettete seinem Dominus an gerade solchen Tagen das Leben. „ Ich bin ein gutes Geschenk Domina.“ Dracon richtete sich auf, das Häufchen Elend war verschwunden. Seine Chance wieder gut zu Essen, ruhig schlafen zu können und in der Nähe von Candace zu sein. Die Nachteile? An die wollte Dracon jetzt nicht denken.

    Ein schickes cubiculum hätte jeder an Stelle Dracon’s bemerkt. Den interessierte nichts von der Ausstattung. Seine Aufmerksamkeit lag auf, der Bewohnerin. Er sah sie nicht direkt an, das war nicht erwünscht und ihre Reaktion auf seine Anwesenheit war zu befürchten gewesen. Am liebsten wäre er aus dem cubiculum gerannt, zurück auf die Straße, weg von hier. Candaces Idee ihn hier in der Villa unter zu bringen war viel zu gewagt. Was hatte er sich dabei gedacht, ihr ohne einen einzigen Einwand zu folgen. Resignation und Schuldgefühle waren die hauptsächlichen Ursachen. Er war an allem Schuld was mit Morrigan geschehen war. Er taugte nicht für das Leben da draußen. Redete er sich das gerade selbst ein?
    „ Du bist Centho’s Sklave.“ ….wie? ja natürlich… nein er war Centho’s Sklave. Jetzt wäre er der Sklave des Erben …. Nein, er war weggelaufen. Was für ein Verwirrspiel. Aber da gab es ein Gerücht. Ein entlaufener Sklave, der bei einem anderen Dominus für ein Jahr unterkam wurde zu dessen Eigentum? Ob das der Wahrheit entsprach war reine Spekulation. Wer machte das schon. Für die Rückgabe eines entlaufenen Sklaven an seinen Besitzer gab es immer eine Belohnung. Lehnte die Domina es ab ihn zu behalten, wurde er an die Claudier zurückgegeben. Was ihn da erwartete? Auf jeden Fall kein Empfang mit Blumen und Wein.
    Also sollte er ihre Nerven nicht unnötig strapazieren und das tun was sie verlangte. Hinsetzen? Gut, hinsetzen, zu ihr auf die Kline. Über Centho’s Tod reden? Ja, warum nicht. Dem Tod war Dracon oft begegnet und das gab ihm den nötigen Abstand zum Geschehen mit Centho. Er begann, monoton, ohne ein Gefühl zu zeigen. „ Es war am späten Nachmittag. Centho wechselte vom Hortus in das Triclinum. Ich sollte Wein bringen und das Essen vorbereiten lassen. Ein anderer Sklave brachte ihm eine Schriftrolle. Centho lag lesend auf einer der Klinen, als ich ging. In der culina ließ Morrigan das Essen anrichten und ich ging mit dem frisch abgefüllten Wein in das Triclinum. Centho war nicht da, die Schriftrolle lag auf der Kline. Keiner der Sklaven hatte ihn weggehen sehen. Ich suchte nach Centho bis ich ihn leblos fand.“ Dracon wechselte einen Blick mit Candace. Sollte er? Nein, besser nicht. „ Die näheren Umstände seines Todes will ich dir ersparen Domina. Aber eins schwöre ich dir. Ich habe ihn nicht umgebracht. Ich war es nicht Domina. Angst und die Unsicherheit was aus mir wird..…ich bin weg gelaufen.“ Dracon saß mit hängenden Schultern am Rand der Kline und starrte auf den Fußboden. Nichts war von einem Selbstsicheren Hünen zu sehen. Er verschwieg, dass er mit Morrigan und Apolonia zusammen gegangen war. Sie hatten nichts mit dem hier zu tun. War es richtig hier zu sein? Candace war das was ihn hier hielt. Er musst es durchstehen und hoffen. Welche Alternativen gab es ? Wieder weglaufen und dann? Er dachte nicht weiter. Es brachte nichts sich den Kopf zu zerbrechen bevor festand was aus all dem hier wurde.

    Vor sich hin starrend saß Dracon weiter am Tisch. Keinen Milillimeter bewegte er sich. Er scheute sich davor selbst zu entscheiden wie es weiter ging. Er hoffte auf eine Lösung und die lieferte ihm Candace. Eine mögliche Lösung. Nicht unbedingt die perfekteste. So eine brauchte er nicht. Die hier gab ihm die Möglichkeit bei Candace zu bleiben. Was er aufgab? Im Augenblick, Hunger, Dreck, Angst vor der Entdeckung. Was aber, wenn die Domina nicht so ragierte wie Candace hoffte? Für Dracon ein Katrastrophe. Candace wurde unerreichbar für ihn, welche Strafe ihn dann erwartete war ihm fast gleichgültig. Ohne Candace war alles egal. Nicht mal das Bergwerk oder die Arena flößten ihm dann noch Angst ein.
    Damals beim Kampf gegen Angus ….Eine Zeit die er sich komischer Weise sofort zurück wünschen würde. An Kraft und Geschicklichkeit hatte er nichts eingebüßt. Die Tage des versteckens hatten seine Sinen geschärft. Leise Zweifel waren trotzdem da. Er gab seine “Freiheit” auf nicht, die beste, aber frei. Was er wirklich bereit dazu? Wie sich seine Freiheit jetzt gab, würde sie nicht sehr glücklich verlaufen. Ihr Reden holte ihn aus seiner Erstarrung.
    “ In ihrem cubiculum. Sie liest. “ brummelte er. Lesen hatte er nie gelernt. Als Sklavenjunge gab es für ihn nur die Feldarbeit bis man ihn an den Ludus verkaufte und zum Gladiator ausgebildet wurde. “ Bist du dir ganz sicher, dass sie mich nicht an die Claudier ausliefert?" Fragte er unsicher. “ Ich weiß nicht, Candace.” Dracon stand unvermittelt auf. “ Bring mich zu ihr.” Was sollte passieren. Schlechter als die Tage in der Subura konnte es nicht werden. Das hoffte er und er vertraute auf Candace.

    Von wollen war keine Rede, er musste gehen. Die Flavier kannte Dracon nicht im einzelnen. So wie sein Dominus gab es für ihn keinen zweiten, davon war er überzeugt. Auf dem Weg zum Servitricium waren sie auf andere Sklaven des Hauses getroffen. Einen gab es immer, der seine Position im Haushalt stärken wollte und der verriet ihn vielleicht an einen der Herren im Haus. Dracon malte sich aus, was Candace zustoßen könnte. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Seine kleine zarte Blume sollte nicht wegen ihm leiden. “ Candace ich muss gehen. Du kannst mich hier nicht verstecken, ohne das es deine Domina erfährt.” Hier bleiben ? Ein Bett, Essen, einen geregelten Tagesablauf. Bis dahin war alles gut. Die Kehrseite, ein Dominus mit unbekanntem Charakter. Wie der mit einem entlaufenen Sklaven umsprang? Entlaufen? Geflüchtet vor einer Bestrafung. Schließlich war er der letzte der Centho lebend gesehen hatte. Vielleicht hätte man ihn für seinen Tod verantwortlich gemacht. Da war die Alternative mit Morrigan zu gehen besser. Das was er jetzt durch machte war nie so geplant. “ Ich finde einen Platz.” Was für einen? Viel blieb da nicht übrig. Ein Drecksloch irgendwo in der Subura oder am Tiberufer. Immer auf der Hut vor den Urbanern und Vigilen. Dracon saß da, die geballten Fäuste auf dem Tisch und starrte vor sich hin. Er wusste nicht wie es weitergehen sollte. So hilflos hatte er sich auch nach Centhos plötzlichem Tod gefühlt.