Beiträge von Angus

    Die Saturnalien waren sicher das Verworrenste, was sich die Römer jemals ausgedacht hatten. So jedenfalls war es mir immer vorgekommen. Ich hatte nie richtig verstehen können, warum an diesen Tagen die ganze Welt Kopf stand und aus den Geringsten Gleichgestellte wurden. Trotz allem hatte ich die Saturnalien stets genossen, was weniger am Festmahl lag, welches Flavius Gracchus, der Hausherr, Jahr für Jahr ausrichtete. Dabei hatte er niemals Kosten und Mühen gescheut. Nein, der eigentliche Genuss dieser Tage lag an der Freiheit, die unsereinem zugestanden wurde. Vor vielen Jahren, ich war erst kurze Zeit Sklave gewesen, hatte ich SIE kennengelernt. Sie war damals wunderschön gewesen. Ihr langes schwarzes Haar war so exotisch gewesen und ihr Name hatte mir damals einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Morrigan – mein Rabenmädchen. Damals hatte ich mich unsterblich in sie verliebt. Sie hatte mir damals wieder Hoffnung gegeben, einen Sinn, um weiterzuleben. Wir hatten uns geküsst und berührt und uns schließlich die ganze Nacht geliebt…


    Doch das war lange her. Alles hatte sich verändert. Morrigan war fort und unerreichbar geworden. Inzwischen gab es eine andere Frau, die mein Leben bestimmte. Es war nicht die wahre Liebe, die uns zusammengeführt hatte. Immer noch erwischte ich mich manchmal dabei, dass ich zweifelte. Ich zweifelte an mir und meinem Tun. Doch spätestens seit Scato sich von den Lebenden verabschiedet hatte und mich und Iduna unserem Schicksal überließ wusste ich, dass es nun kein Zurück mehr gab.
    Ich hatte mich dem Neuen gestellt und versuchte nun das Beste daraus zu machen, obwohl wohl immer noch ein Teil von mir in der Villa Flavia herumgeisterte. Doch heute waren wieder einmal die Saturnalien. Also schob ich all meinen Gram und meine düsteren Gedanken zur Seite und versuchte das Fest zu genießen.


    Ich hielt mich ein wenig abseits des Germanicers auf und schlürfte gelangweilt an einem Becher Mulsum. Dabei beobachtete ich das Treiben und die Menschen um mich herum. Zugegeben, ein Cervisa wäre mir lieber gewesen.

    Der Weg zu unserem neuen „Zuhause“ verlief ereignislos und still. Es war jene Stille, die in einem bangen Gefühl begründet war. Iduna und ich standen vor dem Nichts. Wir wussten nicht, was auf uns zukam, dort wo man uns nun hinführte. Ich hatte aufgehört, mir Illusionen zu machen. Innerlich haderte ich nun umso mehr, dass ich nicht geflohen war – mit oder ohne Iduna. Doch nun gab es nur noch ein wir für mich. Unser beider Schicksal war nun unwiderruflich miteinander verbunden. Ganz gleich was es mich kosten würde oder was ich dafür in Kauf nehmen musste, doch der kleinen Germanin galt nun all meine Aufmerksamkeit. Ich würde dafür sorgen, dass es ihr und dem ungeborenen Kind gut gehen würde. Darum hielt ich sie den ganzen Weg über fest in meiner Umarmung, damit nicht einmal ein Regentropfen sie erschlagen konnte.


    Die Casa unseres neuen Besitzers unterschied sich wenig von anderen herrschaftlichen Stadthäusern. Selbstredend war das Anwesen viel keiner und nicht ganz so pompös, wie die flavische Villa.
    Relativ bald gewann ich den Eindruck, dass dieses Haus nahezu gänzlich verwaist zu sein schien. Der Germanicus lebte hier scheinbar allein, mit einer Handvoll Sklaven. Für einen Moment kam mir der Gedanke, dass womöglich dies der Grund dafür gewesen war, weshalb er uns erworben hatte.


    Während ich meine ersten Eindrücke sammelte, richtete er einige befremdliche Worte an uns, die ich nicht wirklich verstand. Daher ließ ich sie unkommentiert und nickte lediglich befangen.
    Letztendlich sollten sich nun zwei der wenigen Sklaven um uns kümmern. Zwar hatten wir uns am Morgen gebadet und frisch eingekleidet. Doch wenn es der Wille des Germanicers war, dann würden wir dem Folge leisten.

    "Es ist alles vorüber, Liebes. Komm!", flüsterte ich Iduna zu und schob sie vor mich her, das Podest hinunter und unserem neuen Dominus entgegen, der sich bereits an uns gewandt hatte.


    Es war schon ein seltsames Gefühl, nach all den Jahren in Scatos Diensten, unserem neuen Besitzer gegenüberzutreten. "Dominus!", sagte ich mit einem forschenden Blick und nickte ihm grüßend zu.

    Iduna krallte sich noch fester an mich. Je mehr Zeit verging und nichts geschah, kam ich zu der Erkenntnis, dass sie wohl allen Grund dazu hatte, Angst zu haben. Mir war klar geworden, dass andere Zeiten für uns beide anbrechen würden.
    Die Gebote für uns gingen nur unwesentlich höher. Schließlich beendete der Sklavenhändler diese Farce. Wir beide gingen für einen Spottpreis an den Kerl, der mir von Anfang an bekannt vorgekommen war ...

    Unser Verkauf ging nur schleppend voran. Zwar hatten sich inzwischen um das Podest etliche Gaffer eingefunden, die uns anglotzten und ganz versessen darauf waren, zu erfahren, weshalb man uns für ´nen Appel und ein Ei verscherbelte. Falls der Sklavenhändler tatsächlich eine Taktik verfolgte, schien die anscheinend ziemlich daneben zu gehen.


    Nach einer Weile erkundigte sich dann endlichendlich jemand, ob die 200 Sesterzen für uns nur ein Scherz gewesen seien. Der Sklavenhändler aber hatte in dieser Hinsicht nicht gescherzt. Dieser Spottpreis war sein voller Ernst gewesen. Daraufhin kam endlich das erste Gebot.


    Ich schaute mir den jungen Kerl genauer an. Mir war es, als hätte ich ihn schon mal gesehen. Allerdings konnte ich nicht genau einordnen, wo ich ihn bereits gesehen hatte. Er schien den gleichen Gedanken verfolgt zu haben, zumindest musterte er uns von oben bis unten und wollte genaueres über uns wissen.
    „Mein Name lautet Angus und ich bin 28 Jahre alt. Dies ist meine Gefährtin.“ Ich deutete mit meinem Kinn auf Iduna. „Liebes, sag dem Mann, wie du heißt und wie alt du bist, “ wisperte ich zärtlich meiner kleinen Germanin zu, da ich förmlich ihre Angst riechen konnte.

    Nein, ich hatte nicht die Gelegenheit ergriffen, in der Nacht zu fliehen. Zwar hatte ich die halbe Nacht wach gelegen, doch geflohen war ich nicht. Stattdessen stand ich nun hier, auf dem Podest zusammen mit Iduna und unserem ungeborenen Kind. Wenigstens hatten sie uns nicht getrennt!
    Wie in Trance war ich die Stufen hinaufgestiegen. Die Kleine hatte sich regelrecht mit ihren Fingernägeln in meinen Arm gekrallt. Doch ich spürte nichts mehr. Mein schlimmster Alptraum war zur Realität geworden.
    Idunas Murmeln holte mich langsam wieder zurück. Ich sah zu ihr hinunter, bis ihre Worte endlich zu mir drangen. „Alles wird gut, Kleines!“, log ich und sah mich um, in der Hoffnung, ein bekanntes Gesicht zu erblicken. Nein, da war niemand, der uns retten konnte! Schützend legte ich schließlich meinen Arm um sie und zog sie ganz dicht zu mir. „Keine Sorge, Liebes, wir werden zusammenbleiben!“, fügte ich noch hinzu. Die Stimme des Sklavenhändlers aber ließ, ich zusammenzucken, als er damit begann, uns anzupreisen.
    WAS??!! Nur lumpige 200 Sesterzen wollte er für uns beide als Anfangsgebot haben? Das war ein klarer Schlag ins Gesicht! Verdammt, wir waren mindestens das Zehnfache wert! Derjenige, der uns kaufte, machte nicht nur ein Schnäppchen, sondern hatte uns beide in der Hand. Um die Möglichkeit zusammen bleiben zu dürfen, konnte man uns nach Strich und Faden erpressen. Keine besonders guten Aussichten! Das einzige, was wir nun noch tun konnten, war eine gute Figur zu machen. Wir mussten uns von unserer besten Seite zeigen, damit wir nicht in irgendeinem Loch in der Gosse landeten.

    Ja, das war in der Tat alles! Der Villicus ließ uns einfach stehen und ging. Mein jetziges Dasein lag in Trümmern. Ich konnte noch immer nicht fassen, was gerade passiert war. Ähnlich schien es meiner Kleinen zu gehen. Ich sah auf ihren Bauch, auf dem sich bereits klar abzeichnete, dass sie in freudiger Erwartung war. Wobei das Wort „freudig“ ihr und auch mir geradezu im Hals stecken blieb. Was war, wenn sie uns morgen trennten? Heute Nacht zu fliehen, erschien mir nun noch gefährlicher als vorher. Sciurus würde dafür sicher Sorge tragen, dass es nicht so weit kam. Und falls die Flucht doch gelänge, dann brachte ich meinen Freund und seine Familie in Gefahr. Nein, das wollte ich nicht riskieren!


    Gemeinsam mit Iduna verließ ich den Speiseraum und verbrachte meine letzten Stunden in der Villa äußerst angespannt.

    Der Villicus zeigte sich nicht sonderlich beeindruckt von meinem Ausbruch. Ihn konnte nichts aus der Fassung bringen. Schließlich wusste er, dass er am längeren Hebel saß. Im Gegensatz zu uns. Wir waren gerade dabei, alles was wir noch hatten, zu verlieren. Da war es auch nur ein kleiner Trost, dass die Idee, uns zu verkaufen, nicht Scatos Idee gewesen war.
    Also warum nur wollte man uns loswerden? Sciurus‘ Antwort darauf gleich einem Tritt in die Magengegend. ‚Ihr werdet hier nicht mehr gebraucht.‘ Das war wirklich ein harter Brocken, den er uns da zugeworfen hatte! Ich brauchte einen Moment, bis die Botschaft angekommen war. Idunas Flüstern gab mir den Rest, denn mir wurde bewusst, wie schwach ich war. Ich konnte ihr nicht helfen, geschweige denn sie beschützen. Wahrscheinlich würde ich sie nie wiedersehen, wenn sie uns verkauften. Und unser Kind? Es würde als Sklave geboren werden. Ein Sklave, der seinen Vater nicht kannte.


    „Es tut mir leid, Kleines! Du hast gehört, wir werden hier nicht mehr gebraucht,“ antwortete ich leise und streichelte ihr sanft über die Wange. Ich warf ihr noch ein schmerzliches Lächeln zu, bevor ich mich wieder an den Villicus wandte. „Wir werden morgen früh bereit sein“, sagte ich gefasst. „Gibt es noch etwas oder können wir jetzt gehen?“

    Offenbar hatte die Nachricht von Scatos Tod Iduna tiefer getroffen, als ich vermutet hätte. Ich für meinen Teil trauerte dem Kerl keine Träne nach. Sicher, es hatte schon einige schöne Momente gegeben. Doch dann drängten sich immer wieder die unschönen Erinnerungen in den Vordergrund, in denen der Flavier sein wahres Gesicht offenbart hatte. Und scheinbar tat er das selbst jetzt noch, nachdem er schon im Tartarus saß.


    Ja, ich hatte mich viel zu früh in Sicherheit gewogen und gehofft, dass sich nach Scatos Tod nichts ändern würde… dass alles so bliebe. Sciurus jedoch lehrte mich eines besseren. Die Worte des Villivus, sie wollten zunächst an mir abperlen, denn damit hatte ich und Iduna sicher auch nicht gerechnet. Erst Idunas hilfesuchender Blick und das erstickende ‚Was.. . ‘ welches ihre Lippen verlassen hatte, rüttelte mich auf und ich versuchte die Botschaft, die hinter Sciurus Worten steckte, zu begreifen. Ein einziger bohrender Gedanke begann mich zu quälen ‚Scato… Ich pisse auf deine Asche, Scato, wenn diese Anordnung auf deinem Mist gewachsen ist!‘, dröhnte es in meinem Kopf.


    „NEIN!“, rief ich und meine Stimme wurde noch lauter. „Das kann nicht sein! Sag mir, hat er das verfügt? Hat Scato das verfügt, dass wir verkauft werden sollen?“ Ich war noch einen Schritt auf den Villicus zugegangen, denn ich wollte eine Antwort. Dabei war es mir völlig egal, ob er sich durch mich bedrängt fühlte. Das konnte doch nur ein schlechter Witz sein! Jedoch wer Sciurus kannte, wusste genau, dieser Mann machte keine Witze.
    Ein einziger Gedankenblitz jagte nun durch meinen Kopf, heute Abend musste die Flucht stattfinden, sonst war alles verloren. Ich wollte gar nicht daran denken, was morgen sein würde, wenn sie uns auf das Podest zerrten und uns der Meute zum Fraß vorwarfen.

    Wie gerne hätte ich Iduna beruhigt. ‚Es ist nichts, Kleines. Du wirst schon sehen.‘ Ja, das hätte ich ihr gerne in ihr Ohr geflüstert. Doch wir beide hätten gewusst, dass es eine Lüge war. So schwieg ich also und hielt ihre Hand, währenddessen wir vor Sciurus standen.
    Der Villicus hatte etwas Beängstigendes an sich. Man tat gut, es sich mit ihm nicht zu verscherzen und selbst dann konnte man nie genau wissen, woran man mit ihm war. Unberechenbar – ja genau, das war er!


    Innerlich jubelte ich, als er Astarte, diese widerwärtige Kröte, zurechtwies und sie das Feld räumen musste. Doch das änderte nichts an dem, weswegen wir hier waren. Vielleicht wäre es sogar besser gewesen, an Astartes Stelle zu sein, die nun den Speiseraum verlassen durfte.


    Es dauerte nicht lange, bis sich der Villicus wieder uns zuwandte, gleich einer Schlange, die kurz davor war, ihr Opfer zu verspeisen. Die Worte, die aus seinem Mund drangen, klangen nüchtern und bestimmt. Sie ließen keinerlei Zweifel aufkommen. Scato war tot. Dieser Satz traf mich in meinem Innersten. Nicht dass ich um den Mistkerl trauern wollte, doch die Wucht dieser Nachricht zog mir schier den Boden unter meinen Füßen weg. „Tot?“, fragte ich bestürzt. Ich spürte, wie sich meine Hand noch fester um Idunas Hand schloss. Der Villicus ließ uns nicht viel Zeit, um darüber nachzudenken, welche Konsequenzen sich daraus nun für uns ergaben.
    Sachlich kühl fuhr er fort. Wie ein Möbelstück sollten wir nun den Besitzer wechseln. Wir waren Teil des flavischen Haushaltes und nun im Besitz des Flavius Gracchus. Im Grunde würde sich nicht viel für uns ändern, dachte ich. In Zukunft würde uns Sciurus öfters im Nacken sitzen und uns beobachten. Damit konnte man sich arrangieren. Denn hatte er das nicht schon die ganze Zeit auch getan? Meine Hand um Idunas lockerte sich wieder und meine Anspannung wich der einer Erleichterung. „Dann hast du sicher eine neue Aufgabe für Iduna und mich?“, fragte ich und begann mir bereits auszumalen, wie Iduna in Zukunft Domina Prisca zu Hand gehen würde. Ich selbst sah mich weiterhin als Custos, so wie ich es auch unter Scato bereits gewesen war.

    Die beiden Sklavinnen führten uns zum Speiseraum der Sklaven. Der Raum, der um diese Zeit meist schon gut besucht war, wirkte heute verwaist. Auf einem Tisch stand noch eine halbvolle Schale mit Puls, die scheinbar stehen gelassen worden war, nachdem sich derjenige, der davon gegessen hatte, sich fluchtartig davon gemacht hatte. Lediglich Sciurus befand sich dort und erwartete uns bereits.
    Ich konnte sofort spüren, dass etwas passiert war. Sciurus ließ uns nicht aus einem nichtigen Grund zu sich rufen. Schließlich unterstanden wir nicht direkt seinem Dominus. Wir waren Scatos Eigentum. Sofort schoss mir ein Gedanke durch meinen Kopf. Irgendjemand musste mich oder besser gesagt uns verraten haben! Verdammt, ich hatte doch mit niemand darüber gesprochen. Nur Lyciscus hatte ich hin und wieder Andeutungen gemacht. Doch ich vertraute dem Thraker. Er war mein Freund. War er das wirklich? Das Misstrauen gegen alles und jeden begann meine Gedanken zu vergiften. Trotz der Kühle, die im Speiseraum herrschte, bildeten sich Schweißperlen auf meiner Stirn. Ich rechnete mit dem Schlimmsten! Arme Iduna! Worin hatte ich sie durch meine Fluchtgedanken nur verwickelt!
    „Du wolltest uns sehen,“ sagte ich kühl, als ich vor dem Villicus stehen blieb.

    Meine Augen lagen abwartend auf ihr. Warum sagte sie nichts? Oder kam es mir nur so vor, als zögere sie? Was es auch immer war, es würde vorerst ihr Geheimnis bleiben, denn bevor sie antworten konnte, drängten sich zwei Gestalten an uns vorbei. Sichtlich davon gereizt davon, wollte ich bereits meine Stimme erheben, als sich schon Astarte und Phrima zwischen uns aufbauten. Ausgerechnet Astarte! Diese hinterhältige Schlange! „Na? Probleme unter Liebenden?“, fragte sie spöttisch und grinste uns beide hämisch an.
    „Verzieh dich, du dämliches Miststück. Das hier geht dich gar nichts an!“, zischte ich zurück. Dann wandte ich mich an Phrima. „Nimm deine Freundin und dann seht zu, dass ihr Land gewinnt!“ Die Sklavin wollte etwas darauf erwidern. Eigentlich hatte ich nie Probleme mit Phrima gehabt und irgendwie tat es mir auch leid, sie so angefahren zu haben. Aber ich stand schon genug unter Druck wegen Iduna und der Flucht. Daher konnte ich gut und gerne auf Astartes Sticheleien verzichten.


    „Wir gehen nirgendwo hin. Jedenfalls nicht mit euch beiden Hübschen. Sciurus will euch sehen und zwar sofort! Wenn ich also bitten dürfte!“, entgegnete Astarte mit gleichbleibender Miene. Sie genoss es offenbar sehr, Iduna und mich herumkommandieren zu können.


    „Sciurus?!“, erwiderte ich erschrocken. Tatsächlich durchfuhr mich bei diesem Namen ein eiskalter Schauer. Ich wusste, dass es meist nichts Gutes bedeutete, wenn man zu dem Villicus zitiert wurde. Ich nickte nur still, ergriff Idunas Handgelenk und zog sie schweigend hinter mir her. Lediglich einen vielsagend Blick hatte ich ihr zugeworfen. Sie sollte sich keine Sorgen machen. Egal was kam, heute Abend würden wir von hier fortgehen.
    Die beiden Sklavinnen gingen voraus, so dass wir ihnen nur noch folgen mussten.



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    Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und trat näher. Zunächst stellte ich den Krug und die Becher am Beckenrand ab. Vorsichtig, wie es eben mein gegenwärtiger Zustand zuließ, stieg ich dann ins Wasser und ließ mich einfach neben ihn fallen, so dass das Wasser ordentlich Wellen schlug und es spritzte. „Ahhh“, rief ich genüsslich. „Das tut gut!“ Dann wandte ich mich zu dem Thraker hinüber. „Mir geht´s bestens!“, antwortete ich, wobei ein Hauch von Sarkasmus mitzuschwingen schien.
    Nun, da Lyciscus neben mir saß, durchfuhr mich wieder dieses seltsame Gefühl. Wollte ich wirklich wissen, was Morrigan ihm gesagt hatte. Tief in meinem Inneren wusste ich doch genau, dass es da keine Hoffnung mehr gab. Schließlich hatte ich mir inzwischen ja selbst eine neue Aufgabe aufgebürdet. Allein das wäre ein Hindernis für 'uns' –nein, für sie und mich gewesen. Jedoch versuchte ich dieses Gefühl erst einmal zu verdrängen. Ich wollte einfach nur guter Dinge sein. Der Alkohol würde in dieser Angelegenheit sicher hilfreich sein.
    „Oh ja, es gab heute einige Gelegenheiten, etwas zu trinken, “ antwortete ich grinsend. „Ich soll dir übrigens auch viele Grüße von Cian ausrichten!“ Der Thraker hatte meinen Freund und Landsmann bei unserer Tour durch die Subura kennengelernt. „Und den hier habe ich speziell für uns heute ausgesucht!“ Ich deutete auf die volle Kanne und die beiden Becher, die heute Abend unbedingt geleert werden musste. „Du wirst doch mit mir ein Schlückchen trinken, mein Freund?“ Lyciscus würde mich doch hoffentlich nicht enttäuschen. Heute Abend wollte ich nicht allein trinken. Nicht heute!

    Tag um Tag verging und ich versuchte die Vorkehrungen für meine Flucht weiter voranzutreiben. Immer wieder ging ich jeden einzelnen Punkt durch, denn je besser ein Plan war, umso besser funktionierte er hinterher. Zumindest wollte ich das so glauben. Jedoch gab es da etwas, was mir immer noch Kopfzerbrechen bereitete. Ich suchte immer noch nach einem passenden Anlass, der plausibel erklärte, warum ich die Stadt verlassen sollte. Einen Auftrag! Natürlich gab es den nicht. Scato war mit seiner Angetrauten in die Ferien entschwunden. Die beiden hatten dafür eine Schar erlesener Sklaven mitgenommen, zu der ich offenbar nicht gehört hatte. Das war mein Glück! Dummerweise hatte er keinen Siegelring da gelassen, mit Hilfe dessen ich mir sozusagen selbst einen „Auftrag“ hätte basteln können. Wenn die Stadtwachen mich am Tor kontrollierten, musste ich doch etwas vorweisen können!


    Doch dann geschah etwas, womit ich gar nicht mehr gerechnet hätte. Anscheinend hatten sich die Götter doch noch besonnen, denn der so langerwartete göttliche Fingerzeig kam eines Tages schließlich mit der Post. Ein Bote hatte einen Brief abgegeben, auf dem ein flavisches Siegel prangte und der für Scato bestimmt war.
    Diese Gelegenheit ließ ich mir nicht entgehen! Jetzt musste alles schnell gehen, falls sich doch noch jemand für diesen Brief zu interessieren begann. Also bereitete ich alles vor, so dass ich am nächsten Morgen noch vor Sonnenaufgang aufbrechen konnte.


    Geschäftig eilte ich durch die Villa und den Sklaventrakt und beachtete kaum meine Mitsklaven, die mir begegneten, bis jedoch ganz plötzlich Iduna vor mir stand.
    Als wäre ich einem Geist über den Weg gelaufen – genau das beschrieb meinen Gesichtsausdruck, als ich vor ihr erstarrte. War das ein weiterer göttlicher Fingerzeig?
    „Iduna“, brachte ich schließlich erstaunt heraus. Tausend Fragen schwirrten plötzlich durch meinen Kopf: Was machte sie hier? Wusste sie, was ich vor hatte? Ahnte sie etwas? Oder war gar etwas mit ihr oder dem Kind? Das Kind – natürlich!
    Endlich wich die Starre in mir und ich berührte sie sanft an ihren Armen. „Was ist los, Kleines? Alles in Ordnung mit dir?“, fragte ich besorgt.

    Tage und Wochen vergingen und was zunächst nur als fixe Idee in meinem Kopf begonnen hatte, war inzwischen zu einem handfesten Plan herangereift. Nächtelang hatte ich wachgelegen und darüber nachgesonnen, wie ich es am besten anstellen sollte, zu fliehen.
    Ich hatte sofort die Idee verworfen, ein Schiff nach Gallia oder gar Britannia zu nehmen. In Ostia würden sie zuerst nach mir suchen. Jedes Schiff, das auslaufen wollte, würden sie durchsuchen. Nein, das war wirklich keine gute Idee!


    Dann erinnerte ich mich an meinen Ritt nach Ravenna, vor einigen Jahren. An die stillen Augenblicke, als ich den Apennin überquert hatte. Ja genau! Mit einem Pferd hinaus aus dieser verkommenen Stadt und dann irgendwo in den Bergen Zuflucht finden. Abseits der Straßen würde mich so schnell niemand finden. Verborgen in den zerklüfteten Bergen. Ich konnte vom Jagen leben und von dem, was die Natur sonst noch hergab. Zum Glück war ich nicht so verweichlicht, wie diese verdammten Römer.


    Ich begann, Vorkehrungen zu treffen und schloss sogar meinen Freund Cian ins Vertrauen, der mich unterstützen wollte, wo er nur konnte. Obwohl es für ihn und seine Familie gefährlich werden konnte.


    Und Iduna? Ich hatte mich in den letzten Wochen kaum blicken lassen. Als ob ich damit rechnete, sie könne irgendwie herausfinden, was ich vorhatte. Noch immer haderte ich mit mir selbst, ob ich sie zurücklassen oder doch mitnehmen sollte. Konnte sich denn eine Frau wie sie in der Wildnis zurechtfinden? Sicher konnte sie das! Daran hatte ich gar keine Zweifel. Wahrscheinlich würde es mit einem kleinen Kind schwieriger werden. Doch ich war fähig, für eine Familie zu sorgen. Die Frage, die sich mir allerdings stellte, war folgende: Wollte ich das wirklich? Auch meine Götter verhielten sich, was diese Sache anging, weiterhin ruhig, um nicht zu sagen total verstockt. Kein einziger Fingerzeig, der mit eindeutig klarmachte, ob ich mich meiner Verantwortung stellen sollte. Es war wirklich zum Haare raufen!

    Mit einem Krug Wein und zwei Bechern bewaffnet, suchte ich den Weg zum balneum servorum. Das Torkeln in meiner Fortbewegung deutete darauf hin, dass ich den Tag nicht abstinent verbracht hatte. Am Vormittag hatte ich einige Botengänge zu erledigen, was mir ermöglicht hatte, auch einige private Dinge zu regeln. Ich hatte meinen alten Freund Cian einen Besuch in seiner taberna abgestattet und mit ihm darüber gesprochen, dass ich in nächster Zeit eventuell seine Hilfe bräuchte. Da Cian ein herzensguter Mann war, der einem Landsmann hier in der Fremde nichts abschlagen konnte, versprach er mir, eine Lösung zu finden. Indessen hatte er mir einige Becher Bier angeboten, die ich gerne angenommen hatte.


    Auch der Nachmittag hatte sich so gestaltet, dass es immer wieder die Gelegenheit gab, den einen oder anderen Schluck Wein zu erhaschen. Als sich nun der Tag seinem Ende neigte und ich durch Zufall erfuhr, der Thraker wolle mich nach Sonnenuntergang im Bad treffen, war mein erster Gedanke, einen Krug Wein zu organisieren. Natürlich sollte es nicht irgendein Wein sein! Kein billiger Fusel oder dergleichen, wobei sich ganz sicher kein Fusel im flavischen Weinkeller verbarg. Dennoch musste ich probieren, um den „Richtigen“ zu finden. Eine wahrlich angenehme Aufgabe!


    So machte ich mich also auf den Weg, um meinen guten Freund Lyciscus zu treffen und meinen Knochen im warmen Wasser noch etwas Gutes zu tun. Natürlich grübelte ich schon ein wenig, weshalb der Thraker mich sehen wollte. Doch dann fiel mir unser gemeinsamer „Ausflug“ in die Subura wieder ein und das, was er mir versprochen hatte. Morrigan! Er musst sie irgendwo getroffen haben.
    Selbstverständlich hatte mich dieser Umstand neugierig gemacht, obwohl ich mir keine großen Hoffnungen mehr machte, mein Rabenmädchen zurückgewinnen zu können. Doch vielleicht gab es doch noch ein kleines Fitzelchen Hoffnung. Vielleicht verfügte der Thraker ja über magische Zauberkräfte und hatte sie damit betören können.


    Fast lautlos öffnete ich die Tür zum Bad und versuchte mich noch lautloser dem Mann, der dort bereits die Wonnen des warmen Wassers genoss, zu überraschen. Da allerdings meine Sinne durch den Alkoholkonsum bereits etwas benebelt waren, hatte ich die Sandalen am Boden völlig übersehen, strauchelte und konnte mich gerade noch fangen, um Schlimmeres zu verhindern. Lediglich ein wenig Wein war meinem Beinahe-Sturz zum Opfer gefallen. „Mist!“ zischte ich leise und suchte mir einen Platz, wo ich Krug und Becher abstellen konnte, um mich meiner Kleidung zu entledigen. Zwar erwiesen sich meine Sandalen als sehr hartnäckig, so dass ich irgendwann versuchte, sie fluchend einfach abzustreifen, ohne sie vorher geöffnet zu haben. Schließlich nahm ich wieder den Krug und die Becher und trat zum Beckenrand. „Salve, mein Lieber!“, rief ich ihm zu. „Da bin ich!“

    Aphorismus von Johann Wolfgang von Goethe


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    Bei all meinen Göttern, die mir heilig sind, ich werde nicht zulassen, dass dir oder dem Kind etwas geschieht! Das musst du mir glauben, Kleines! Genau das hatte ich zu ihr gesagt. So hatte ich es auch gemeint, zumindest zu dem Zeitpunkt, als ich es ihr gesagt hatte. In den Stunden danach hatten diese Worte immer noch in meinem Kopf nachgehallt. Und damit waren auch die Zweifel wiedergekommen. Aber wo waren all meine Götter abgeblieben? Warum konnten sie mich nicht mit der Gewissheit segnen. Tat ich wirklich das Richtige? Was wenn Iduna nun doch nicht die Frau war, mit der ich den Rest meines erbärmlichen Lebens verbringen wollte? Für Scato mochte die aktuelle Situation mehr als willkommen sein. Ich hatte mich verpflichtet, auf die Germanin auszupassen, damit sie keinen Unsinn mehr machte. Eh ich mich versah, war ich nun noch tiefer in diesen Sumpf der Verpflichtungen geraten. War das Kind tatsächlich von mir? Niemand konnte das mit Bestimmtheit sagen, nicht mal Iduna! Der Einzige, der davon profitierte war Scato. Spätestens in neun Monaten würde sein neuer Sklave das Licht der Welt erblicken, wenn alles gut ging. Ja, ein Sklave! Genau das würde Idunas Kind sein, wenn nicht… wenn nicht ein Wunder geschah. Es war wohl kaum zu erwarten, dass der Flavier Iduna vor der Geburt ihres Kindes freilassen würde. Dafür war er zu habgierig. Also was das Kind dazu verdammt, als Sklave sein Leben zu fristen.
    An diesem Punkt überkam mich dann wieder mein schlechtes Gewissen. Schließlich war ich es der sie in diese Lage gebracht hatte. Aber sollte ich dafür bis zum Ende meines Lebens bezahlen? Was also sollte ich tun? Mich davonstehlen, wie ein feiger Hund? Was hatte ich denn noch zu verlieren? Das sogenannte Ehrgefühl, von dem ich glaubte, es zu haben, war doch nur Augenwischerei! Einer wie ich hatte keine Ehre mehr. Also warum nicht davonstehlen? Und um alles perfekt zu machen, war es das Beste, wenn ich mich tatsächlich aus dem Staub machte. Einfach abhauen… irgendwo untertauchen… für eine gewisse Zeit, bis niemand mehr nach mir suchte… Ja, das war es!

    [Blockierte Grafik: https://thumb.ibb.co/bHBXp8/image_2018_07_07.jpg|Cungah


    Ach ja, diese jungen Dinger, dachte die alte Nubierin bei sich. Ganz gleich ob sie nun feine flavische Damen waren oder einfache Sklavenmädchen – es war immer das Gleiche, wenn sie zum ersten Mal schwanger wurden! „Ach Schätzchen, mach dir da mal keine Gedanken! Dein Dominus wäre ein Narr, wenn er dich nicht etwas schonen würde, sobald er weiß, wie´s um dich steht.“ Schließlich bedeutete Idunas Schwangerschaft die Geburt eines weiteren Sklaven! Cungahs Pranke strich sanft über ihre Wange. „Außerdem kannste immer zu mir kommen, wenn was ist!“ fügte sie noch lächelnd hinzu.
    Als der Blick der Nubierin schließlich auf Angus fiel, gefror ihr Lächeln zu Eis. Hoffentlich waren das diesmal nicht nur leere Versprechungen, die der Kerl von sich gab. Sie kannte Angus inzwischen zur Genüge. Als der strafender Blick des britannischen Sklaven schließlich die Nubierin traf, hatte sie es plötzlich ganz eilig. Wahrscheinlich wollte er jetzt mit der Kleinen alleine sein. Da war sie fehl am Platz. „Tja, ich geh dann mal besser und lass euch beide allein!“ Damit stampfte sie aus dem Raum und warf noch einmal einen Blick zurück, bevor sie um die Ecke verschwand.



    Endlich allein, dachte ich, nachdem die alte Fettel verschwunden war. Ich spürte den warmen Körper Idunas an mir. Kaum zu glauben, dass nun auch noch ein kleines Leben in ihr heranreifte. Langsam schwanden meine Zweifel, die ich soeben noch hatte. Wahrscheinlich war es einfach nur die Überraschung gewesen, die mich überrannt hatte. Sicher konnte ich mich auch mit dem Gedanken anfreunden, Vater zu werden, solange ich die Möglichkeit ausblendete, dass vielleicht ein Anderer der eigentliche Vater war. Ich kannte das Gefühl von Glück und Stolz, wenn man für ein kleines Leben Verantwortung zu tragen hatte. Vor langer Zeit war ich ja schon einmal Vater gewesen. Mein armer kleiner Sohn! Sie hatten ihn umgebracht!
    Für einen kurzen Moment ergriff mich die Trauer wieder. Umso fester hielt ich Iduna in meinen Armen. Diesmal werden sie meinem Kind nichts antun. Sie werden ihm nicht das kleinste Haar krümmen! Das schwor ich mir.


    Auch Iduna machte sich Sorgen um ihr ungeborenes Kind, das konnte ich ganz deutlich aus ihren Worten heraushören. Doch sie sollte nicht sorgenvoll in die Zukunft blicken! Ich war nicht nur für ihr körperliches Wohlergehen verantwortlich, nein auch für ihr Seelisches! Weder Angst noch Sorgen sollten sie quälen!
    Ich lockerte meine Umarmung ein wenig, schob ihr Kinn mir meinen Fingern ein wenig nach oben, so dass ich in ihre Augen schauen konnte.
    „Bei all meinen Göttern, die mir heilig sind, ich werde nicht zulassen, dass dir oder dem Kind etwas geschieht! Das musst du mir glauben, Kleines!“ Kein Zögern war mehr in meiner Stimme nur noch kühne Entschlossenheit. Ich musste mir einen Plan zurechtlegen, wie ich meine Gefährtin und mein Kind schützen konnte! Nur das Wie... das war mir im Augenblick noch völlig schleierhaft.

    [Blockierte Grafik: https://thumb.ibb.co/bHBXp8/image_2018_07_07.jpg|Cungah


    Mit einem forschenden Blick bedachte die alte Nubierin die junge Sklavin. Es hätte sie nicht verwundert, wenn die Kleine das Kind nicht haben wollte – nach allem, was sie so gehört hatte. Allerdings handelte sie sich auch gehörigen Ärger ein, wenn sie absichtlich die Schwangerschaft beendete und ihre neue Domina, die Claudia, Wind davon bekam. So oder so, die kleine Germanin steckte ganz schön in der Klemme! „Du willst doch dein Kind behalten, oder?“, fragte sie mit großen Augen. Eifrig schüttelte ihr Gegenüber ihr rotes Köpfchen. Cungah nickte zufrieden. Wie man so hörte, hatte Iduna genug Sorgen, da war ein Kind auszutragen sicher die Geringste. „Gutes Mädchen!“ Die Pranke der Nubierin strich ihr sanft über die Schulter.


    „Ähm…“ Na bravo! War das alles, was ich sagen konnte. Doch bevor mir noch mehr Geistreiches über die Lippen kam, hatte Iduna die Initiative im wahrsten Sinne des Wortes ergriffen. Sie nahm meine Hand, blinzelte mich mit ihren unschuldigen Äuglein an und begann zu lamentieren, so wie sie es fast immer zu tun pflegte, wenn sie glaubte, etwas falsch gemacht zu haben.
    „Ja… äh nein! Aber Kleines, es ist doch nicht deine Schuld!“, versuchte ich auf sie einzureden. „Es wird unser Kind sein!“, fügte ich noch schnell hinzu. Allerdings war ich davon nicht wirklich überzeugt. War es wirklich meins? Aber was spieltes es auch für eine Rolle? Ich fühlte mich für sie verantwortlich und falls das Kind tatsächlich nicht von mir war, dann war dies eben das Sühneopfer, welches ich erbringen musste. „Es ist unseres! Deins und meins!“, fügte ich dann wesentlich überzeugter hinzu und nahm sie sanft in den Arm.