Diese lausigen Römer! Hatten keinen Mumm in den Knochen und mussten sich wie Weiber hinter ihren Schildern verstecken. Dabei schlugen sie ihre Schwerter gegen die Schilder. Ein Geräusch das uns einschüchtern sollte, aber sein Ziel verfehlte. Adairs Vorstoß indes endete damit, dass sein Schwert auf eben eines jener Schilde traf und ehe er sich versah, spürte er das kalte Metall eines Gladius zwischen seinen Rippen. Mit Adairs Blut war ein Kampf unvermeidlich geworden. Niemand, weder Murdoch, oder Bron, noch ich selbst, hätten dies noch verhindern können.
Mittlerweile waren alle Alten, Frauen und Kinder verschwunden. Nur Männer im kampffähigen Alter befanden sich noch auf dem Dorfplatz, die sich inzwischen bewaffntet hatten. Auch ich hatte mein Schwert und mein Schild wieder. Hektisch sah ich mich um. Wo war Cedrec? Ich hatte ihn den ganzen Morgen über nicht gesehen. Aber nun hatte ich wahrlich anderes zu tun, als mich um diesen dummen Hitzkopf zu kümmern. Ausgerechnet jetzt war er, der er noch vor einigen Tagen zum Aufstand aufgerufen hatte, nicht da.
Murdoch, der unser Ältester war und der endlich auch einsehen musste, dass er diese Situation nur durch Reden nicht mehr entschärfen konnte, wusste, was nun zu tun war. Wie es einem Anführer gebührte, schwor er uns ein, bevor wir uns in den Kampf stürzten. „Für die Freiheit!“, schrien wir alle, bevor wir uns unseren Feinden mit gezückten Schwertern entgegenstellten.
Genau in dem Augenblick hörte ich wildes Hufgetrappel. Als ich mich umblickte, erkannte ich eine wilde Horde von Kriegern, die die blaue Farbe des Krieges in ihren Gesichtern und an ihren Leibern trugen. Die Selgovae! Irgend jemand musste sie doch gerufen haben. Es waren ungefähr fünfzig Reiter, die sich nun todesmutig auf die Römer stürzten und dabei ein markerschütterndes Schreien von sich gaben. Nun hatte der Kampf endgültig begonnen.