Natürlich versuchte sich der Mistkerl unter mir zu befreien. Er wandte sich hin und her, so gut er es eben konnte, dann allzu viel Spielraum ließ ich ihm nicht. Trotzdem hatte ich meine Mühe, ihn weiterhin festzuhalten. Außerdem hoffte ich auf eine baldige Ansage, was mit dem Angreifer geschehen sollte. Aber von flavischer Seite passierte da mal erst gar nichts. Zuerst musste man sich gegenseitig über das jeweilige Befinden austauschen.
Inzwischen hatte sich eine richtige Menschenmasse um uns herum gebildet. Ich wartete ja im Grunde nur darauf, bis mich jemand von diesen Leuten auch noch anfeuerte. Aber dafür waren die meisten einfach zu sehr überrascht. Ich glaubte sogar, Vulpes bei den umstehenden Leuten erkannt zu haben. Auch ihr stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben.
„Lass mich los, ich bin unschuldig,“ schrie der Kerl unter mir und versuchte es nun mit dieser Masche. Aber darauf fiel ich nicht hinein.
„Halt‘ die Fresse, du Dreckskerl!“ , schrie ich wütend zurück und wandte dann wieder meinen suchenden Blick gen Scato, in der Hoffnung endlich noch ein paar brauchbare Anweisungen zu bekommen. Doch über das weitere Vorgehen musste erst noch lang und breit beraten werden, am besten vielleicht noch bei einem Becher verdünnten Wein... Es war wirklch nicht zu fassen! Inzwischen musste ich mein ganzes Gewicht auf diesen Mistkerl legen, damit er mir nicht noch entwischte. 'Holt doch endlich einer die Stadtwachen', schrie meine innere Stimme.
Wieder sah ich zu dem Flavier hiüber. Scato war allerdings, wenn ich das so sagen darf, ziemlich weiß um die Nase herum und auch sonst machte er keinen stabilen Eindruck. Eigentlich wartete ich nur noch, bis er zusammenklappte. Zum Glück war ja sein Bruder und auch Lupus in seiner Nähe. Der konnte ihn auffangen, falls es dazu kommen sollte…
„Verdammt nochmal!“, grummelte ich schließlich in meinen nicht vorhandenen Bart, als es mir langsam dämmerte, dass es dann wieder einmal Lupus war, der am Ende wahrscheinlich die ganzen Lorbeeren einheimsen würde.