Beiträge von Iullus Flavius Fusus

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    "Ist der Princeps ebenfalls einer der Ausrichter dieser Spiele? Oder warum gibt es nun kaiserliche Almosen.
    , fragte er ob dessen seine Gefährten in einiger Disturbation.


    Eine gewisse Skepsis ist dem jungen Flavius Fusus weiterhin immanent, während er den Fortgang des Kampfes betrachtet und noch mit größtmöglicher Objektivität versucht, die ihm innewohnende Logik zu ergründen. Selbige Skepsis zeichnet sich überdies fortwährend allzu deutlich auf der fein gezeichneten Mimik des Flaviers ab und begleitet die grundsätzliche Unruhe, welche das gewaltsame Geschehen in ihm hervorruft.
    "Hrch... Ich wüsste noch immer bei Weitem nicht, welchen der Kämpen ich als meinen Favoriten wählen sollte. Weder mit einem Fischer noch zu Fischen höchstselbst empfinde ich eine besondere Verbundenheit... Wie steht es um Vögel? Jene erscheinen mir stets angenehm zu betrachten. Sie sind so flink und zierlich... außerdem singen sie geradezu bezaubernd. Gibt es Gladiatoren, welche zu Vögeln korrespondieren?"


    So verweilt seine Aufmerksamkeit vorläufig primär auf dem Geschehen in der Arena, bis der Kommentar seines Kameraden ihn sich mit den Rufen der Brotausteiler befassen lässt. Fusus unterbricht zu diesem Anlass seine Beobachtung des Kampfes und reckt seinen Hals, um nach den austeilenden Sklaven zu sehen, sowie deren Worte zu vernehmen. "Nicht, dass ich davon gehört hätte... Aber es ist vermutlich nicht ganz unwahrscheinlich, dass auch er sich an den Ehrungen des Tiberius Durus beteiligt haben könnte." entgegnet er Manius nachdenklich. "Allerdings erscheint es mir in dem Fall als sehr ungewöhnlich, dass diese Beteiligung in den Ankündigungen des Spektakels keine Rolle hat gespielt." Schließlich zieht Fusus ratlos die Schultern hoch, für dieses Rätsel kennt auch er keine Lösung. Sein Blick wandert kurz zu dem älteren Gracchus sowie seinem Bruder Scato, welche wohl stärker am politischen Puls der Zeit weilen.

    Eine Weile lässt Fusus sich die Argumentation des jüngeren Onkels durch den Kopf gehen und nickt schließlich widerstrebend. "Wenn ich es genau bedenke, dann erscheint mir deine Argumentation als sehr schlüssig, Manius. Und das Bild mit den Fischen gefällt mir..." Kurz lächelt er sinnierend. "Haben alle Gladiatoren solch animalische Entsprechungen? ...und gibt es einen besonderen Grund, weshalb sie ausgerechnet mit so absonderlichen Waffen kämpfen? Abgesehen davon, dass dies der Tradition entspricht...?" sinniert er weiter über Sinn und Unsinn der Veranstaltung in ihrer speziellen Form. Rechter Enthusiasmus regt sich natürlich nach wie vor nicht bei dem jungen Flavier. Dennoch verfolgt er den Kampf mit nun fast wissenschaftlichem Interesse, welches seinen Widerwillen gegen die immanente Rohheit vorübergehend an den Rand seines Denkens verdrängt.


    Flavius Fusus reckt seinen schlanken Hals überrascht, als er des Rückzuges von Manius' Favoriten ansichtig wird, im Bemühen den Kampf mehr analytisch denn emotional wahrzunehmen. "Oh...!" verleiht er seiner Verblüffung über das sich wendende Blatt unvermittelt Ausdruck. "Mir scheint, dass dein Retiarius mitunter doch nicht gänzlich überlegen ist." Es gelingt ihm derzeit noch mitnichten, den Verlauf des Kampfes auf eindeutige Fehler oder kluge Strategien hin zu durchschauen. Dementsprechend hat er nicht wirklich nachvollzogen, weshalb sich der mit dem Dreizack bewehrte Gladiator sich nunmehr zurückgezogen hat.

    Der junge Flavier zieht leicht die Nase kraus und wirft seinem Bruder einen skeptischen Seitenblick zu. "Gewiss, die Beliebtheit dieser Form von Unterhaltung lässt sich kaum leugnen..." Unvermeidlich wird sein Blick unmittelbar wieder vom Geschehen im Zentrum des Amphitheaters angezogen. Wenn ihm auch der rechte Bezug zum konkreten, bewaffneten Kampf - sei es in der Arena und selbst beim Militär - zu fehlen scheint, so zieht die Darbietung dennoch Fusus' Aufmerksamkeit beharrlich in ihren Bann. "...einen Favoriten?" hakt er währenddessen mit ratlosem Unterton zu Scatos Vorschlag an. "Sind sie nicht alle ziemlich einerlei? Der größte Unterschied scheint allenfalls in ihren jeweiligen Waffen zu bestehen. Warum kämpfen sie eigentlich nicht mit der gleichen Ausrüstung, wie das unsere Legionäre tun?" Bislang hat er sich nie wirklich intensiv mit dem Gladiatorenkampf befasst und auch jetzt widerstrebt es ihm noch hörbar, sich damit näher auseinanderzusetzen. Lieber wäre er in die Scheinwelt eines komplexen, tragischen oder auch humorvollen Theaterstücks entflohen.

    Nachdem man sich mit so unterschiedlich stark ausgeprägter Begeisterung dem Wagenrennen gewidmet hat, attendiert die Abordnung der romulanischen Flavier auf wiederum privilegierten Plätzen in den Zuschauerrängen auch die Kämpfe der Gladiatoren.


    Zu dieser Darbietung hat Flavius Fusus bislang einen vergleichbaren Enthusiasmus vermissen lassen. Er empfindet die Zurschaustellung von Gewalt zweifelsohne als äußerst aufregend, aufgrund seiner stark empathischen Veranlagung aber zugleich auch zu einem guten Maße als irgendwie unheimlich. Als beobachte er einen schrecklichen aber doch irgendwo spektakulären Unfall oder die grässliche Verunglimpfung eines literarischen Meisterwerks durch einen dilettantischen Vorleser sitzt er angespannt auf seinem Platz und späht in einer Mischung aus Faszination, Spannung und Entsetzen in das sandige Rund. In ihm widerstreben seine eigenen Emotionen einander und das Ereignis wühlt ihn - trotz derlei ständiger Präsenz im kulturellen Leben der römischen Gesellschaft - spürbar auf.
    "Herrje, herrje..." murmelt er dabei eher zu sich selbst als das Blutvergießen längst im Gange ist und anschaulich die sukzessiv Verletzten offenbar werden. "Also für mich wäre das ja nichts.... Meiner Treu."

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    Die Elation, mit welcher Fusus dem finalen Abschnitt des Rennens folgte, amüsierte selbst den jüngsten der Flavii, obschon auch dieser durchaus die Neigung verspürte, selbst in etwas höherem Maße sich auch äußerlich für seinen Rennstall zu begeistern. Dessen Kommentierung endlich war hingegen aufs Neue zu kommentieren, was Manius Minor mit einem freundlichen Lächeln sowie wenigen Worten auf sich nahm:
    "Durchaus, durchaus, mein lieber Iullus! Aber bis dahin wird zweifelsohne auch die Purpurea wieder aktiv sein und sämtliche Factiones in die Tasche befördern!"
    Sein Fiebern zugunsten der Russata war geprägt von deutlich niedrigerer Intimität, sodass auch der Triumph seines Favoriten den Knaben zwar erfreute, doch nicht in überragendem Maße, weshalb er zwar immerhin in den Applaus einstimmte, doch von einem wilden Rufen und Toben absah.


    Da die Antwort seines Bruders auf Fusus' kleine Neckerei nicht unmittelbar erfolgt, widmet dieser seine Aufmerksamkeit zunächst wieder seinem jungen Onkel und lächelt verschmitzt, während er erst jetzt allmählich seine Toga wieder in Form bringen will. Beiläufig winkt er sich zu diesem Zweck die eigene Sklavin heran, ohne sich dadurch in seinem Gespräch stören zu lassen. "Das wird sich noch zeigen, Manius. Nach diesem spannenden Rennen verspüre ich doch eine gewisse Verbundenheit zu diesem blauen 'Hamiris' und will ihm meine Gunst nicht gänzlich unvermittelt wieder entziehen." Fusus atmet einmal tief durch und beruhigt sich nach der ganzen Aufregung allmählich wieder. "In jedem Fall sollten wir das bei Zeiten wiederholen, welchen Farben auch immer wir jeweils gewogen werden sein. Dieses Wagenrennen war weitaus erquicklicher, als ich das von früheren Gegebenheiten in Erinnerung hatte."


    Nachdem Vulpes seine Toga für den Moment soweit 'gerettet' hat, wie das unter den gegebenen Umständen möglich ist, entlässt er sie mit einem subtilen Wink wieder von seiner Seite. Dann sieht Fusus sich gutgelaunt auf den Rängen der Zuschauer um und mustert auch die Gesichter und Stimmungen seiner Anverwandten, darunter neben seinem älteren Bruder auch Gracchus Maior und Domitilla. "Haltet ihr es denn üblicherweise alle mit den Purpurnen, oder für welche Farben schlagen eure Herzen?" erkundigt er sich einfach, direkt und neugierig.

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    Dann neigte er sich etwas weiter nach vorn, um auch den ausgelassenen Fusus fixieren zu können, dessen Favorit in jenem Rennen gewissermaßen als erster Verlierer ins Ziel eingefahren war. Mit einer entsprechenden Plaisir ob der augenscheinlich irrtümlichen Wahl seines 'Neffen' kommentierte er dessen Abschneiden mit ironischem Verve:
    "Wie mir scheint, hast du auf das falsche Pferd gesetzt, mein lieber Iullus!"


    Zitat

    Original von Caius Flavius Scato
    "Nun Iullus, Pech im Spiel, Glück in der Liebe." kommentierte Scato knapp und fuhr ebenso schelmisch fort, "Oder war deine mangelnde Einschätzung wieder ein typischer Confusus?" fragte Scato grinsend, und blickte wieder nach vorne auf das Geschehen, natürlich hatte er keine Ahnung vom Wagenrennen, aber da er sich so dezent zurückgehalten hatte, konnte er später immer noch behauptet dass ein blinder gesehen hätte, dass Fusus' Favorit es nicht mehr schaffen würde..


    Aufgebracht über den nervenzerreißend spannenden Zieleinlauf, war Fusus zuletzt aufgesprungen und hat Hamiris bis auf die letzten Meter des Rennens lautstark angefeuert. Als der vierte Platz des Blauen sich schließlich als Gewissheit manifestiert, ist sein Aufruf eine Mischung aus Triumph und Enttäuschung. "Aaaahh...rghh..." Geradezu verausgabt lässt er sich anschließend wieder auf seinen Sitzplatz fallen und bedenkt Manius wie auch Caius mit einem zerknirschten Lächeln. "Er hat immerhin gut gekämpft und noch einiges an Pferdelängen gutgemacht. Unter den gegebenen Voraussetzungen erscheint mir der vierte Platz nicht als der Schlechteste!" bleibt Fusus seiner vorläufigen Loyalität zu seinem Favoriten noch treu. "Ihr werdet es schon sehen... Spätestens wenn die nächsten Spiele stattfinden." Sein eifriges Nicken soll diese optimistischen Worte noch unterstreichen.


    Der Kommentar seines Bruders entlockt dem Flavier ein amüsiertes Lachen. "Glück in der Liebe, wie...? Worauf du damit nur wieder anspielst... Nein, mein lieber Bruder, ich habe noch keine geeignete Partie als meine künftige Gemahlin ins Auge gefasst. Aber so lange du noch zu haben bist, muss ich mir diesbezüglich wohl auch keinen Zeitdruck einbilden, nicht wahr?" Er lacht arglos und in dem Glauben, Scato seine Neckerei damit auf eine humorvolle Weise sowie in angemessener Harmlosigkeit zurückgegeben zu haben.

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    Augenscheinlich war sein Anverwandter geneigt, an diesem Tage in spielerischer Weise die Kapazitäten ihrer beider in der Kenntnis des Rennsportes zu messen, obschon beide doch ihre Wahl auf rein emotional-ästhetischen Erwägungen basieren hatten lassen. Nichtsdestoweniger akzeptiert Manius Minor jene Provokation in freudiger Weise und kaum hatte Fusus seine Intonation der Fangesänge vollendet, stimmte der jüngere der Flavii, seinem timiden Naturell völlig zuwiderlaufend, in den Jubel der Russati ein:
    "Russata! Russata!"
    , ehe er in den Augenwinkeln seinen Vater erblickte, der, wie es seinen Gepflogenheiten entsprach, auch im Angesichte eilender Pferde einer marmornen Statue gleich Gravitas uns Dignitas verströmte, sodass der Knabe sich seiner eigenen Obliegenheiten erinnerte und augenblicklich schamvoll verstummte.


    Vergnügt lacht Fusus auf, als Gracchus Minor sich seiner Euphorie anschließt und in einen kleinen Wettstreit zu ihm tritt. "VENETA! VENETA!" versucht er seinen Gefährten zu übertönen, ohne dessen plötzlichem Verstummen eine besondere Bedeutung beizumessen. Auch stört er sich selbst nicht im Mindesten an jeglicher um ihn herum präsenten Gravitas geschweige denn dass er diese zum Anlass nähme, sein eigenes Verhalten zu überdenken. Allzu sehr geht er in der tobenden Stimmung des Circus Maximus auf und lässt sich von ihrer Brandung tragen. Voller Freude funkeln seine braunen Augen und die Falten seiner Toga sind inzwischen größtenteils außer Form geraten. (Letzteres ist ein Umstand, welcher seine unweit postierte und diesbezüglich zu äußerster Perfektion gedrillte Leibsklavin in eine gewisse innere Unruhe versetzt. Sie besitzt indes die Einsicht, während des noch laufenden Rennens - und des damit verbunden andauernden un-gravitätischem Verhaltens ihres Herrn - keine sofortigen Maßnahmen in Sachen Re-Arrangement zu ergreifen.)


    Als der blaue Wagen ein weiteres Mal an ihren Plätzen vorüberzieht, hält es Fusus nicht mehr auf dem seinen und er springt applaudierend auf. "Hamiris! Fahr schneller!" gibt er 'seinem' Fahrer einen laut gerufenen und doch in seiner Nützlichkeit eher fragwürdigen Rat mit auf den Weg in die sechste Runde. "Seht ihr!? Seht ihr...?!? Er holt auf! Er holt auf!" spricht er in seinem Überschwang auch die anderen, größtenteils gesetzteren Flavier an und klatscht begeistert in die Hände.

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    Unterdessen Fusus sich augenscheinlich einem jener Verlierer zuwandte, verharrte Manius Minor bei seinem roten Renner, zumal er doch die Farbe rot dem blau eindeutig vorzog, da dies doch auch die Farbe der Flavii, des Triumphes und des Soldatenstandes war.
    "Ich werde diesmal die Russata anfeuern!"
    , offenbarte er somit und wandte sich seinerseits neuerlich der Rennbahn zu, wo sein Heroe Proteneas noch immer das Feld dominierte, während Iullus' Protegé augenscheinlich noch immer, obschon er in verzweifelter Manie auf seine Pferde einzuschlagen schien, auf den hinteren Rängen chargierte.


    Mit großer Freude nimmt Fusus wahr, wie der blaue Hamiris sich keineswegs geschlagen gibt und die Verfolgung aufnimmt, um das Feld - hoffentlich - von hinten aufzurollen. "Ha-ha! Dann wünsch' ich dir viel Glück damit, Manius! Mein Hamiris wird sie nämlich nun allesamt überholen!" tut er optimistisch seine Hoffnungen kund und feuert den Wagen seiner Wahl unverwandt weiter an. Angefeuert von dem Gemeinschaftsgefühl mit den anderen Anhängern dieser Factio, fällt er sogar hin und wieder in eine Zeile deren Gesänge ein, soweit er die Texte erahnen kann. "...Superstar - Veneta, klar - Hamiris!" Allerdings erweist er sich dabei - schließlich ist er zum ersten Mal als aktiver Veneta-Fan 'tätig' - nicht immer als textsicher. "...zäumt von hinten auf... vermisst sein Geld!"


    Dieser kleinen, aber feinen Fehler nicht gewahr jubelt der junge Flavier unbeirrt weiter und verfolgt gebannt das Rennen. Seine toga pura ist folglich mittlerweile schon ein wenig derangiert und die einst so sorgfältig drapierten Falten in nicht mehr einwandfreiem Zustand. Doch für den Augenblick scheint es Fusus nicht weiter zu stören. Hin hin und wieder späht und hält er im näheren Umfeld der Flavier Ausschau nach weiteren als Veneta-Anhänger durch ihre blaue Farbe zu identifizierenden Zuschauern. Schon hat er nämlich ein gewisses Gemeinschaftsgefühl mit jenen entwickelt und winkt einem jeden freudig zu, sofern sich einmal die Blicke kreuzen sollten.

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    "Die Purpurea oder die Praesina für gewöhnlich. Beide fehlen indessen heute."
    Ironischerweise erwies sich auch jener Umstand als Parallele zu den Spielen des Tiberius von damals, wie ihm nun bewusst wurde, sodass er lächelte und diesen Umstand prompt verkündete:
    "Bei den Spielen zum Latinerfest, als Tiberius Durus Consul war, war dies ebenfalls der Fall. Die Götter belieben bisweilen zu scherzen!"
    Als Kompromiss hatte Manius Minor kurzerhand beschlossen, jene Factio anzufeuern, welche die höchste farbliche Similität zu den flavischen Favoriten besaß und nahm somit mit höchster Satisfaktion, dass Proteneas von der Russata die Spitze des Feldes tapfer verteidigte.


    "Ohh... Hm... Das macht die Sache natürlich schwierig..." kommt Fusus vorübergehend ins Grübeln, was die Wahl seines persönlichen Favoriten angeht. Es dauert jedoch nur Sekunden, da hellt sich seine Miene wieder auf und er tut seinen frisch gefassten Entschluss kund. "Dann will ich den Blauen anfeuern! Eine hübsche Farbe ist es allemal und außerdem scheint er ein wenig Außenseiter zu sein, muss als einziger Factio-Fahrer ohne einen Teamkameraden mit antreten." Mit einem eifrigen Nicken wendet der Flavier sich nach diesen Worten wieder dem Rennen zu und folgt sogleich seiner Idee, dem vermeintlichen Underdog seine Anfeuerungsrufe zu widmen. "Hamiris vor! Du schaffst es!!!"
    Insbesondere alsda jener zuvor deutlich zurückgefallen war und nun seine Aufholjagd in Angriff nimmt, gefällt sich Fusus durchaus in seiner Wahl. Gespannt und aufgeregt applaudiert er dem Wagen der Veneta, verfolgt begierig dessen weiteres Vorankommen und Abschneiden.

    Solch aufregende Ausflüge sind selten für Flavius Fusus und rasch hat er sich dem Enthusiasmus der Menge angeschlossen, wodurch er vermutlich gegenüber dem einen oder anderen gesetzteren Zuschauer auf den Rängen der Elite etwas hervorsticht. Ganz aufgeregt feuert er die einander jagenden Gespanne an, ist sich indes noch gänzlich unsicher, welchen der Fahrer er nun favorisieren solle. "Jaaa! Schneller!!" jubelt er und applaudiert er somit allen zugleich. Das Wagenrennen scheint ihm damit mehr zuzusagen, als so manche von mehr Gewalt und Brutalität gezeichnete Attraktion.


    Die unterkühlte Stimmung zwischen Domitilla und Scato ist bislang nicht zu ihm durchgedrungen und das Schweigen hat er anderen Ursachen zugeschrieben. Dementsprechend ist er auch völlig unbekümmert und seine Augen funkeln fröhlich, als er sich seinen Verwandten kurz zuwendet, ohne einen von ihnen im Speziellen anzusprechen: "Zu welcher Factio halten wir eigentlich? Gibt es da eine bestimmte Tradition in unserer Familie?"

    Mit einem strahlenden Lächeln begrüßt Fusus auch Gracchus, als dieser nahezu zeitgleich mit ihm im Atrium eintrifft. "Salve, Gracchus. Wie schön ist es insbesondere, dass tatsächlich so vieledie Zeit für einen Besuch der Munera haben einrichten können. Mich deucht, dass wir die anderen bei der abendlichen Cena noch eine ganze Weile mit diesem Thema entweder langweilen oder begeistern können." Ein kurzes, melodisches Lachen begleitet seine Worte, die ganz offensichtlich nicht wirklich ernst gemeint sind.


    Mit einem fröhlichen Funkeln in den Augen sieht sich der junge Flavier unter den Mienen seiner Verwandtschaft um, bis Flavius Scato schließlich zum Aufbruch ruft. "Du hast Recht, lieber Bruder. Lasst uns aufbrechen!" Damit setzt Fusus sich auch bereits in Bewegung und schreitet gen Ausgang, nicht ohne sich auf halbem Weg noch einmal umzuwenden und auf den Anschluss der Übrigen zu warten.

    Es dauert nur eine kleine Weile, da gesellt sich auch Flavius Fusus zu seinen wartenden Anverwandten. Mit einem strahlenden Lächeln tritt er ihnen entgegen und begrüßt sie mit einem warmen, freundlichen: "Salvete, meine Lieben. Ist das nicht ein wunderbarer Tag?" Die Laune des jungen Flaviers ist hörbar gut, insbesondere nachdem er zuvor Stunden mit seinen ausgiebigen Ritualen zur Körperpflege verbracht hat, welche ihm bekanntermaßen zugleich eine essentielle Pflicht wie auch zu seinen absoluten Lieblingsbeschäftigungen gehören. Selbstredend trägt auch er die Symbole seines Standes als Patrizier und Enkel des Senators Flavius Felix, und passt somit rein optisch schon gut in die Gesellschaft der beiden anderen Herren. Die sorgfältig frisierten und gelegten Haare und der feine Lidstrich, welcher seine dunkelbraunen Augen unterstreicht, geben ihm mit seiner schlanken Figur überdies eine etwas femininere Note (wenn man von der getragen Toga freilich absieht).


    Nacheinander mustert er zufrieden die anderen Flavier und deren Gewandung, während kurz nach ihm noch seine Sklavin Vulpes folgt, welche sich aber gewohntermaßen im Hintergrund hält und den Auftritt ihres Herrn nicht weiter beeinflusst.

    Unter den Trauergästen befindet sich auch Iullus Flavius Fusus und hat den Lauf der Dinge bis dahin still und unauffällig aus dem Hintergrund verfolgt. Er selbst mag hinsichtlich Verwandtschaftsgrade der Toten nicht allzu nah sein, doch weiß er ihr zumindest ein vages Bild aus den Nebeln seiner frühkindlichen Erinnerung zuzuordnen. Unbenommen von dieser nur schwachen Verbindung, fühlt sich der junge Flavier jedoch von starken Emotionen heimgesucht. Auslöser hierfür sind sowohl der Gedanke an den Verlust der Großtante, als auch das mitempfundene Leid derer engsten Anverwandten, die ihm in seiner Zeit in Rom schnell ans Herz gewachsen sind. Unentwegt kämpft er mit den Tränen und wischt sich hin und wieder verstohlen eine solche Weg, bemüht nach außen hin die Contenance zu wahren.


    Gebannt und ergriffen starrt Fusus in das beginnende Züngeln der Flammen, nachdem Manius Maior diese entfacht hat, und ist der tieftraurigen Stimmung nahezu hilflos ausgeliefert. Allein seine weitaus reserviertere und beherrschte Sklavin Vulpes ist ihm in diesem Moment an seiner Seite eine Stütze, deren schmale Schulter ihm allerdings vielmehr physikalischen als wirklich emotionalen Halt bietet. Die sonst so weichen und zumeist lächelnden Lippen hat der Flavier zu einem schmalen Strich fest aufeinandergepresst. Funken und Flammen des Feuers spiegeln sich in seinen tränenfeuchten Augen.

    Nach etwas längeren Turbulenzen bin ich jetzt wieder da und noch dabei, mir einen Überblick zu verschaffen. :) Wenn ich etwas übersehen oder vergessen haben sollte, kann man mich für eine zügige Reaktion gern per PN erinnern.

    Leider ist bei mir die Krankheit fließend übergegangen in wenige Tage Vor-Urlaubs-Stress und nun wird sich meine Abwesenheit aufgrund eines Urlaubs unmittelbar fortsetzen. Möglicherweise schaue ich hin und wieder sporadisch rein, aber eine Garantie auf Zeit zum Posten kann ich momentan nicht geben. Insofern ist innerhalb der kommenden 4 Wochen - bis zum 21.04.2014 - nicht mit mir zu rechnen.


    Sorry an die Betroffenen in den dadurch vernachlässigten Threads. Ich hatte eigentlich auch vorgehabt, diese vor meinem Urlaub noch zu einem definierten Punkt / Ende zu bringen. :(

    Den Erläuterungen des Lehrers folgt Flavius Fusus soweit willig und gehorsam, da sie sich in diesem Fall angenehm kurz und pragmatisch gestalten und er der Argumentation bis dahin leicht folgen kann. Allein mit einem kurzen Seitenblick vergewissert er sich zwischenzeitlich, dass seine Sklavin auch diese Passagen zum späteren Repetieren fleißig notiert.


    Ein feines Schmunzeln zeichnet sich auf Fusus' Zügen schließlich ab, als er die Frage seines Verwandten vernimmt und die angesprochene Feinheit hinsichtlich einer Unterscheidung der Gattungen daraus erkennt. Folglich gilt ein anerkennendes Lächeln jenem, ehe er sich selbst interessiert wieder nach vorne wendet, um die Antwort des Rhetors zu vernehmen.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Mit großem Interesse lauscht Fusus der philosophischen Debatte, welche sich an dem initialen Ratschlag an ihm entzündet hatte, und auf den auch hin und wieder Bezug genommen wurde. Gelegentlich entlockt ihm dieser Punkt auch einen anschaulichen Ausdruck von Verwirrung, während er die verschiedenen Sichtweisen verarbeitet. Schließlich räuspert er sich etwas verlegen und versucht selbst einen vorsichtigen Ansatz einzubringen: "Wäre es aber nicht auch eine sehr eingeschränkte Definition vom 'Wert' einer Leistung, so man diesen nur auf ein etwaiges Arbeitsergebnis bezieht?" Mit leicht gerunzelter Stirn überlegt er kurz und versucht zur Veranschaulichung ein passendes Beispiel zu finden. "Nehmen wir beispielsweise zwei imaginäre Triumphatoren, die jeweils in einer Schlacht einen Sieg erringen und ihr Herrschaftsgebiet erweitern. Nicht der alleinige Sieg mag dabei von Relevanz für die Bewertung ihres Werkes sein, sondern auch die Beschaffenheit der sie begleitenden Randbedingungen. So erscheint mir doch die Haltung desjenigen als wertvoller für die Gesellschaft, welcher diese Schlacht aus einer Notwendigkeit heraus geschlagen hat, um einen aggressiven Nachbarn zu befrieden und in einer Zeit des Mangels zusätzliche Steuerquellen zu erschließen, als die eines anderen, welcher eine solche Auseinandersetzung mit einem friedliebenden Bündnis- und Handelspartner heraufbeschwört hat, um sich einen militärischen Sieg in den eigenen Lebenslauf schreiben zu können. In beiden Szenarien wären das Ergebnis und die Auszeichnungen dieselben, aber derjenige mit der bescheideneren Haltung wäre dem Gesamtwohl seines Volkes zuträglicher gewesen. Der andere wiederum wäre aus eigenem Karrierestreben über das Ziel hinaus geschossen in einer Zeit, in welcher der Allgemeinheit eine Zeit des Friedens und der Stabilität womöglich besser getan hätte."
    Fusus' Miene ist wohl als 'vorsichtig' zu bezeichnen, während er einen Tadel ob seines Einwurfs bereits im nächsten Zug des Gesprächs zu erwarten scheint. Immer wieder gleitet sein Blick dabei zu Flavius Gracchus ab, um von dessen Haltung und Gebaren abzulesen, ob er sich in dieser Gesellschaft nicht doch etwas zu weit vorwage.

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor


    "Noch habe ich meinen Vater nicht konsultiert."
    , gab der jüngste der Flavii zu bedenken, ehe er exkulpierend annotierte:
    "Indessen erweckt Mars momentan eher mein Interesse denn Quirinus."
    "Die Grundlagen mögen indessen dieselben sein, nicht wahr?"


    Fusus macht große Augen, als sein Bruder die empfundene Enttäuschung über seine Wahl der Sodalität offenbart. Mit großer Betroffenheit sieht er Scato an und macht erst gar keine Anstalten seine Bestürzung nach außen hin zu verbergen. "Oh, aber warum hast du denn nichts davon gesagt, Caius? Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass dieser stille Wunsch dich beseelt." Fast schon etwas verunsichert hinsichtlich des bis dahin so fest gefassten Entschlusses sieht er fragend zuwischen Scato und Gracchus umher und kaut dabei verlegen auf seiner Unterlippe. "Ach, herrje. Mitnichten lag es in meiner Absicht dich mit dieser Entscheidung zu enttäuschen..." Mit schwerem Herzen atmet der Flavier einmal tief durch und wirkt für den Moment gänzlich abgelenkt von den übrigen Vorgängen, wie etwa der Ankunft der Magistrate.


    Geplagt von äußerster Verlegenheit über seine vermeintliche Gedankenlosigkeit, dass er diesen Aspekt hat übersehen können, versucht er sich schließlich zu rechtfertigen: "Weißt du... unsere Intention war die, dass wir gerne miteinander in derselben Sodalität agieren würden. Außerdem hatten wir festgestellt, dass du unsere Generation bei den collinischen Saliern bereits formidabel vertreten dürftest, wohingegen es bei den Arvalsbrüdern und den palatinischen Saliern noch an jungem, flavischem Blut - sozusagen - fehlt..." Erneut gilt ein hilfesuchender Blick Fusus' seinem jüngeren Oheim.