Beiträge von Iullus Flavius Fusus

    Mit einem eifrigen Nicken bezeugt Fusus ebenfalls seinen Enthusiasmus, bei solch einer Festlichkeit als Teilnehmer aufzutreten. "Mit dem größten Vergnügen!" bekräftigt er Manius' Zusage noch einmal explizit. Seinerseits fügt er zudem in heiterem Tonfall einen spontan ersonnenen Vorschlag mit an: "Vielleicht wäre es gar ratsam diesbezüglich einen Austausch mit den beiden Senatoren und uns als... nun ja... aufstrebende junge Männer anzuregen, um gemeinsam über einen geeigneten Zeitpunkt und die Zusammenstellung der Gästeliste zu beraten."


    Die Zuversicht seiner beiden Anverwandten hinsichtlich der Aufnahme in eine Sodalität quittiert er nunmehr lediglich mit einem feinen Lächeln und einem leichten Nicken. Zweifelsohne entspricht diese Annahme exakt jener Einstellung, mit der er selbst initial an die Sache herangegangen war. Allerdings hatte Senator Flavius Gracchus seinem Übermut seinerzeit durch mahnende Worte einen kleinen Dämpfer verpasst, weshalb er einer künftigen Aufnahme und dem zugehörigen Prozedere inzwischen mit etwas mehr Demut entgegen sieht. So hält er sich zu dieser Sache vorerst verbal zurück, erwartet aber ebenso interessiert die Replikation des Catus auf Manius' Frage, welche implizit auch nach weiteren Kontakten und Anknüpfpunkten aus dessen 'vorheriger' Familie zu suchen schien.

    Ohne jedwede Eile lustwandelt Flavius Fusus an der Seite seines Kameraden - sowie mit den diversen Sklaven im Gefolge - über das Forum Romanum und lässt seinen Blick ausgiebig durch die Umgebung schweifen. Er hat sich längst gedanklich von straffen Zeitplänen gelöst und genießt ganz die Atmosphäre der erlebten Momente. Neugierig folgt er so auch dem Fingerzeig Gracchus Minors auf die Baustelle des Ulpianums und besieht sich dieses eine Weile.
    "Interessant. Es sieht allerdings schon recht weit fortgeschritten aus, soweit ich das als Laie beurteilen kann. Womöglich werden wir alsbald an einer opulenten Einweihungsfeier teilnehmen können." entgegnet er heiter auf den Kommentar zur langen Bauzeit.


    Die weiteren Hinweise nimmt er als Empfehlungen hin und nickt bedächtig. "Notiere dir diese Orte für einen meiner oder unserer sicherlich noch kommenden Ausflüge, Vulpes." Wie so häufig benutzt er seine Leibsklavin auch als ausgelagertes Gedächtnis. An Gracchus Minor selbst äußert er noch einen darüber hinaus gehenden Wunsch: "Es werden hoffentlich bald wieder größere Wettkämpfe veranstaltet werden. Es wäre mir eine Freude, wenn ich euch zu einem solchen Anlass bei Zeiten begleiten könnte, Manius." Mit einem strahlenden, bittenden Lächeln unterstreicht er diese Bitte.


    Während sie so auch das Atrium Vestae passieren, versäumt es seine Sklavin Vulpes nicht, ihren Herrn mit einem leisen Hinweis darauf aufmerksam zu machen. Auch nach jenem Bau reckt sich so der schlanke Hals des Flaviers und interessiert taxieren seine braunen Augen jenen heiligen Bezirk. "Befindet sich derzeit eigentlich die eine oder andere flavische Dame im Dienst der Vesta?" erkundigt er sich dabei an die Adresse seines patrizischen Begleiters, den er diesbezüglich als kundiger wähnt. "Ich meine mich zu entsinnen, dass dereinst zumindest die Schwester deines Vaters einen hohen Stand unter den Vestalinnen inne hatte."

    Flavius Fusus quittiert die Frage nach seinem Tironicium mit einem unbestimmten Nicken. Die vage Absicht dies zu tun, hat er bereits gefasst. Von konkreten Plänen hinsichtlich eines auszuwählenden und anzusprechenden Mentors ist er allerdings noch ein gutes Stück weit entfernt. Allerdings setzt er sich mit dieser Überlegung hin und wieder vorsichtig auseinander, weshalb ihn auch interessiert: "Haben du oder dein Vater bereits entschieden, welchen Senator ihr auf ein Tironicium ansprechen werdet?" Derart konkrete Absichten sind Fusus seitens Gracchus Minor zwar noch nicht bekannt - und er geht wie selbstverständlich davon aus, diese als einer der ersten zu erfahren - doch aufgrund von Catus' Altersvorsprung glaubt er an eine größere Chance bei diesem auf fortgeschrittenere Überlegungen zu treffen.


    Zur Frage nach den Sodalitäten 'benickt' er die Antwort seines jungen Onkels und fügt noch hinzu: "Die Aufnahme in die Sodalitäten erfolgt ohnehin durch Kooptation und daher sind wir auf die Empfehlungen der Mitglieder angewiesen. Allerdings befinden wir uns in der glücklichen Situation, dass sich Angehörige unserer Familien sowohl in den Reihen beider Salier-Sodales als auch in denen der Arvales Fratres befinden und wir in den meisten Fällen daher wohl auf zumindest einen Fürsprecher bauen können."

    Ein amüsiertes Glucksen ist von Flavius Fusus zu vernehmen, als Gracchus das Offensichtliche so explizit und treffend feststellt. "Ich wäre auch sehr enttäuscht von den Tresviri aere argento auro flando ferunde, so sich bei derart markanten Merkmalen grobe Fehler in die Gestaltung unserer Münzen eingeschlichen hätten. Ich bin aber auch vor allem gespannt auf seinen ganzen Habitus... ob er auch in seiner Präsenz die Macht auszustrahlen vermag, die er tatsächlich verkörpert. Er muss einfach einen wirklich erhebenden Eindruck machen... aber wenn es anders wäre, dann wäre er wohl auch nicht unser Augustus geworden."
    Als Ausdruck seiner gespannten Neugier späht er kurz und vergeblich nach dem etwaig schon nahenden Kaiser. Auch wenn sein Bruder sich wünschen mochte, dass Fusus einfach still, geduldig und vor allem würdevoll abwarten würde, so ist er sich wohl der hohen Wahrscheinlichkeit bewusst, dass sich dies nicht so einstellen wird. Gerade in spannenden Augenblicken, in denen seine Neugier wirklich angeregt ist, neigt der junge Mann sehr dazu ins Plappern zu verfallen und seinen sich überschlagenden und dabei nicht immer wirklich tiefsinnigen Gedanken verbal Ausdruck zu verleihen.


    Ein feines Lächeln zeichnet Fusus' Gesichtszüge, während er auch seinen Bruder Flavius Scato mit einem kurzen Seitenblick bedenkt. "Durchaus, lieber Caius. Wenn die ewige Stadt auch eine Fülle von Eindrücken bietet, welche sich mitnichten innerhalb einer einzigen Erkundung bewältigen lässt, so haben wir doch einige ihrer Glanzpunkte entdecken können und auch unseren Besuch bei der Regia erfolgreich absolviert. Zumindest ich habe den Ausflug sehr genossen. Du doch bestimmt auch... Oder, Manius?"
    Mit diesen Worten wandert sein Augenmerk freilich zu dem anderen, noch jüngeren Flavier und er sieht ihn hoffnungsvoll, in positiver Erwartung einer Bestätigung an.

    Zufrieden zeigt sich auch Fusus weiterhin über die gefällte Entscheidung und nickt noch bekräftigend zu Gracchus' Worten. "Und ich fühle mich auch gleich viel wohler. Es wird zudem gut sein, deinen Vater als erfahrenen Salier und bekannte Koryphäe in Belangen des Cultus Deorum an unserer Seite zu wissen. So können wir auch gerade in der anfänglichen Zeit unserer Betätigung ohne großes Federlesens auch mit etwaigen weniger rühmlichen Fragen auf seinen weisen Rat zurückgreifen." In seinen Worten schwingt ein Anflug der Hochachtung mit, welche er selbst gegenüber dem älteren Gracchus entwickelt hat und damit einen Kontrast zu manchen Empfindungen des jüngeren Gracchus bilden dürfte.


    Da diese Angelegenheit für den Moment geklärt scheint, wendet sich der junge Flavier damit von den bis dahin noch studierten Tafeln ab und dem Ausgang der Regia zu. "Lass uns noch den restlichen Gang über das Forum Romanum genießen, ohne uns dabei bestimmte Ziele zu setzen. Ich genieße noch sehr die Atmosphäre dieses besonderen Ortes. Indes sollen unsere Schritte uns aber auch gerne schon in Richtung des kolossalen Amphiteatrum Flavium führen, auf dass wir es uns als die nächste richtige Station vornehmen. Wahrlich, es gibt hier deutlich mehr zu sehen, als man im Rahmen eines einzigen Tages mit angemessener Wertschätzung erkunden könnte."
    Inzwischen hat Fusus selbst teilweise schon den Überblick verloren, welche Stationen - mit all ihren Optionen und Alternativen - ursprünglich auf der erdachten Tagesordnung standen. Umso stärker ist er geneigt, sich an ihm nahgelegten Zielen zu orientieren und Vorschlägen zu folgen.


    "Pflegst du dem Amphitheater und den dortigen Spielen regelmäßige Besuche abzustatten?" interessiert er sich auf dem Rückweg zum Forum und den parallel ihnen nachgetragenen Sänften für die Gewohnheiten seines Freundes. "Hast du einen bestimmten... Lieblingsort, hier irgendwo in der Stadt?"

    Während der junge Flavier den Worten des Senator Duccius lauscht und die zahlreichen - zweifelsohne zutreffenden - Bemerkungen hinsichtlich der Randbedingungen seines Vorschlags vernimmt, bleibt sein leicht verblüffter Gesichtsausdruck noch eine Weile erhalten. Dennoch nimmt er mit Neugier und Interesse die kleine Lektion auf, die er somit auf vergleichsweise prominenter Plattform erhält. So angeleitet werden ihm viele der genannten Konsequenzen erst jetzt wirklich bewusst, während er manche implizit als eine Selbstverständlichkeit empfunden hatte. Schließlich heben sich seine Mundwinkel zu einem leichten Lächeln und nachdem der Senator geendet hat, entgegnet Fusus wieder beruhigt und freundlich:


    "Oh, aber ja... Deine Ausführungen sind natürlich vollkommen korrekt - vorausgesetzt man schlösse sich meiner Idee an und erlaubte mir noch dazu eine derart intensive Beteiligung an der Organisation und Umsetzung. Doch erschien es mir bislang als keine allzu große Besonderheit mich so zu betätigen, zumal ich im Mindesten meinen Ahnen und meiner Familie, sowie wohl auch Rom als solchem und ganzem ein derartiges Engagement schulde."


    In seinen Worten liegt dabei sicherlich eine gute Portion patrizischen Standesdenkens, wenn auch momentan in einer vor allem von Pflichtbewusstsein geprägten Art und Weise. Es ist dabei zwar nicht so, als wäre Fusus diesem in der Vergangenheit schon sonderlich ausgiebig nachgekommen, doch seine Zukunftspläne führen an gesellschaftlicher Einsatzbereitschaft nicht vorbei. Indes verpasst er es auch dieses Mal wieder, die irrige Annahme hinsichtlich seines Tironciniums bei Flavius Gracchus zu bereinigen und richtig zu stellen.

    Nach erneutem, kurzen Überlegen nickt der Flavier schließlich eifrig und ein freudiges Lächeln zeichnet seine Gesichtszüge. "Lass es uns einfach versuchen!" bekräftigt er in einem Anflug von Entschlussfreudigkeit den vorgetragenen Ansatz. "Bei nächster Gelegenheit werden wir deinen Vater auf unseren Wunsch ansprechen und dann wird er als Mitglied besagter Sodalität sicherlich noch eine relevante Meinung einzubringen haben. Ohnehin benötigen wir seine Zustimmung und sein Fürsprechen, um in jenen elitären Kreis aufgenommen zu werden. Einverstanden?", will er auch die Zustimmung seines Freundes nicht übergehen. Mit der Entscheidung im Sinn wirkt Fusus dabei schon sehr zufrieden und geradezu erleichtert, diese schwierige Frage hoffentlich endlich für sich beantwortet zu haben.

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    Einigermaßen perplex erwidert Fusus den Blick des Gastgebers, sein bis dahin strahlendes Lächeln verblasst und er scheint zunächst nicht ganz zu verstehen, worauf dieser hinaus will. Ein nennenswertes politisches Kalkül hat der junge Mann sich noch nicht angeeignet und daher mag seine Antwort etwas naiv ausfallen.
    "Sollte ich mit dieser Idee denn noch etwas besonderes bezwecken, was über die von Senator Flavius Gracchus genannte Begleichung unserer Schuld gegenüber den Göttern hinausgeht? Bereits geäußert wurde, dass wir ihnen durch den... ungünstigen Zeitpunkt für die anstehenden Wahlen gewissermaßen einen Feiertag 'schulden'. Diesen gedachte ich lediglich, wie beschrieben, zu gestalten."
    Geringfügig verunsichert entsendet er einen fragenden Seitenblick an seinen 'Mentor' für den heutigen Abend, Flavius Gracchus, in der insgeheimen Befürchtung mit seiner Idee einen doch etwas zu trivialen Wurf getan zu haben.
    "...oder zielte der Ansatz Ideen zu äußern, auf etwas ganz anderes ab?"

    Diesen Festakt zum Ehren der Concordia hätte Fusus sich keinesfalls entgehen lassen und hat sich daher flavischen Verwandten angeschlossen, den Platz vor dem Tempel der Concordia zu frequentieren. Für männliche Verhältnisse fein zurechtgemacht weilt er unweit des Gracchus Minor und besieht sich guter Stimmung das rege Treiben. Die Umgebung auf dem Forum Romanum ist für ihn inzwischen zu einer deutlich vertrauteren geworden und allmählich beginnt er sogar einen Orientierungssinn für einige Teile der Stadt zu entwickeln, ohne unentwegt auf die Hinweise seiner Sklavin angewiesen zu sein. Folglich bewegt er sich - trotz dieser einen negativen Erfahrung auf den Trajansmärkten - mittlerweile deutlich entspannter und weniger aufgeregt auf dem Pflaster der römischen Straßen.
    "Sie sind durchaus eindrucksvoll, diese Prätorianer. Nicht wahr? Ich bin gespannt darauf, den Kaiser einmal persönlich zu erblicken. Ob er wohl genau dem Eindruck entspricht, den man von seinen Statuen und Bildnissen erhält?" fasst er seine Gedanken als einen unverbindlichen Kommentar an die Adresse seiner Verwandten in Worte.

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    "Zumindest steht der Praetor Urbanus dem Prozess persönlich vor!"
    , wandte er ein und reckte den Kopf, um einen Blick auf die Bänke von Anklage und Verteidigung zu gewinnen, auf welchen indessen Personen Platz genommen hatten, die ihm in der Tat gänzlich unbekannt waren, was eine weitere Nachfrage erübrigte:
    "Sind dir die Anwälte denn bekannt?"


    In der Reihe hinter Gracchus und Ollius hat Fusus einen Platz gefunden und sich bereits ausgiebig in der Basilica umgesehen. Die Zeit bis zum Beginn der Verhandlung hat er mit Freuden genutzt, sich ein wenig mit der Architektur des Gebäudes auseinanderzusetzen. An die hochnäsige Art des Ritterssohns hat sich der Patrizier mitnichten gewöhnt und empfindet sie nach wie vor als äußerst irritierend. Zum einen, da sie seinem eigenen Verhalten kaum entspricht, und zum anderen da jener doch wohl 'nur' der Sohn eines Ritters sei und somit aus der Sicht des durchaus standesbewussten Patriziers kaum einen Anlass habe, sich dermaßen viel auf seinen Status einzubilden.


    Von derartigen Überlegungen wird Fusus schlagartig abgelenkt, als er - alarmiert durch die Reaktionen der anderen Beobachter - so gänzlich unverhofft eines Consuls ansichtig wird. Neugierig mustert er den Mann und flüstert den beiden vor ihm sitzenden Mitschülern tonlos zu: "Wenn der Consul diesem Prozess sogar höchstpersönlich beiwohnt, dann kann diese Angelegenheit gänzlich unbedeutend nicht sein..."


    Als der erste Redner sodann auftritt, verstummt der Flavier und hört zumindest anfangs aufmerksam zu, um den Anlass der Verhandlung nicht zu verpassen. Zunächst kann er sich einer sich einer gewissen Überraschung nicht erwehren, dass der sich glücklicherweise namentlich vorstellende Iulier seine eigene Familie scheinbar als Förderer des Usurpators anzuprangern beginnt. Angespannt hält er die Luft an, während weitere Worte allmählich ein anderes Bild zu zeichnen beginnen und den ersten Eindruck relativieren. Doch dann beginnt die juristische Sachlage den jungen Flavier allmählich abhzuhängen und wie ein offenes Buch gestaltet sich seine Mimik zu einer verwirrten solchen um, während er mit gerunzelter Stirn auf seinem Sitzplatz ein wenig zurücksackt. Fortan kostet es ihn einiges an Mühe und Konzentration, nicht gleich wieder gedanklich zu angenehmeren Dingen abzuschweifen. Letztlich bleibt bei ihm jedoch hauptsächlich der vage Eindruck hängen, dass jenem Verstorbenen wohl posthum ein Unrecht geschehen sei. Ohne die wirkliche Gesetzeslage selbst wirklich gut zu kennen, kommt er nicht umhin sich gedanklich den Argumenten des Iuliers anzuschließen. Etwas verwirrt kratzt sich der Flavier kurz am Kinn und atmet einmal tief durch, während er nach einer kurzen Pause mit den Augen den nächsten Sprecher sucht.

    Nachdem seine beiden Anverwandten bereits vorgesprochen haben, ist schließlich auch die Reihe an Flavius Fusus. Ihm selbst kommt die vom Rhetor erläuterte Technik sehr entgegen, da seine Gedankenwelt stark von Bildern dominiert wird und stupendes Auswendiglernen bislang stets einen wahren Graus für ihn dargestellt hatte. Nun jedoch wird diese verhasste Übung auf einmal zu einer kreativen Herausforderung und mit begeistert funkelnden Augen hat er sich über die ganze gegebene Zeit hinweg mit gänzlich neuer Motivation dem vorgegebenen Text gewidmet. Auf jeglichen Beistand seiner Sklavin hat er dabei verzichtet und sich auch mit keiner Frage oder gar Bitte um Hilfestellung an die Schulkameraden gewandt. Für diese eine Aufgabe entwickelt er rasch den Ehrgeiz, sie ganz aus eigener Kraft zu lösen.


    Als er schließlich an der Reihe ist, sein 'Werk' der Klasse vorzutragen, kann man ihm dieses Vergnügen an der kleinen Arbeit sowohl ansehen als auch anhören. Mit einem enthusiastischen Unterton rezitiert er seinen Text - wenn auch nicht wortgetreu, so hat er ihn doch inhaltlich vollständig memoriert. Sein Vortrag wird durch einen leidenschaftlichen Tonfall unterstrechen, welcher die Dramatik der Ereignisse untermalen soll.
    "Es herrscht Krieg zwischen den Vögeln und den Erdtieren! Die Schlacht tobt und der Sieg scheint ungewiss, jedoch scheinen dann die Vögel den Kampf zu verlieren... Die Fledermaus bemerkt dies und will die Möglichkeit nutzen, sich rasch auf die Seite der Sieger zu schlagen. Sie wählt die der Erdtiere und schließt sich ihnen an... Doch es stellt sich heraus, dass das Schicksal auf der Seite der Vögel ist und sie endgültig den Sieg erlangen. Die Fledermaus erkennt ihren Irrtum, wird aus der Gesellschaft der Vögel verstoßen und wagt fortan ihre Flüge nur noch bei Nacht."


    Zufrieden strahlend erläutert er im Anschluss noch seine gedankliche Herleitung dieser Handlung: "Zunächst habe ich ein Atrium betreten, in dessen Mitte ein Gladius als Zeichen des Krieges liegt. Darunter befindet sich ein Mosaik von einem einzelnen Vogel zur linken Seite und rechts einer Vielzahl von Erdtieren, um deren scheinbare Überlegenheit auszudrücken. Eine Fledermaus taucht aus dem Himmel herab und in das Atrium ein, um sich nach einer geflogenen Spirale für die rechte Seite - die der Erdtiere - zu entscheiden und eine dort angrenzende Türe zu durchfliegen. Ich folge ihrem Weg und begegne im nächsten Raum einer Statue der Göttin Victoria, auf deren gehaltenen Siegeskranz ein einzelner Vogel sitzt und ein triumphierendes Liedchen trällert. Von der zuvor noch fliegenden Fledermaus hingegen gibt es keine Spur, sondern lediglich den stummen Hinweis in Gestalt eines offenen, dunklen Fensters, welches in die Nacht hinaus führt."


    Mit diesen Worten überlässt Fusus weiteren Mitschülern die 'Bühne' und begibt sich guten Mutes zurück an seinen Platz, nicht ohne einen freundlichen Blick mit Gracchus zu tauschen und diesen auch für seinen Vortrag mit einem leise geraunten Wort zu loben.

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Sedulus hatte sich zuvor in Schweigen gehüllt und spielte den Zuhörer. Denn Reden war bekanntlich silber und Schweigen Gold. Doch nun meldete auch er sich das erste mal zu Wort.


    Nun, vielleicht sollten wir uns zuerst den Nachwuchs und dessen Meinungen und Ideen anhören, bevor wir alten Hasen dies tun. Vielleicht können wir ihnen ja somit ein klein wenig ihrer Scheu nehmen.


    Hoffentlich verstand dies nun keiner der Anwesenden verkehrt, nicht das hier wer Scheu hatte zu reden, doch wenn einige Senatoren anwesend waren, konnte dies schon etwas beklemmend wirken.


    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    Die Antwort des Duccius konvenierte Gracchus nicht übermäßig, obgleich die Terminwahl selbstredend nicht dessen Schuld und dies somit wohl mehr auf Gracchus‘ generellen Unmut über eben diese zurückzuführen war. Er sann einige Augenblicke über die Frage des Senators bezüglich der göttlichen Kulanz nach, ehedem er dazu antwortete.
    "Nun, insbesondere gilt es die divi parentes zu besänftigen, ist mit deren Unmut doch unbezweifelt nicht zu spaßen, doch letztendlich ist es ein einfacher Fall von do ut des - du nimmst dir heraus, an einem der ihnen zugesi'herten Tage deine eigenen Interessen zu verfolgen, darob schuldest du ihnen einen deiner Tage. Ein Tag zu Ehren deiner Vorväter, ein Opfer adäquater Gaben inkludierend, ist darob zweifelsohne angebracht - nicht in den Zeiten der parentalia, in welchen dies ihnen ohnehin zusteht, sondern ex..plizit an einem Tage vor dieser Zeit, mit der Bitte darum, diesen Tag anzunehmen als den ihren im Ausgleich zu jenem Tage, welchen du ihnen während der parentalia für die Wahl abspri'hst."
    Obgleich Gracchus insgeheim wohl annahm, dass dies im Falle Valas allfällig nicht gar so aufwändig würde sein, da die Angelegenheiten des römsichen Cultus seine germanischen Vorväter vermutlich nicht würden tangieren, so dass die Reihe der zu besänftigenden parentes nicht allzu weit mochte zurück reichen, sprach er diesen Gedanken nicht aus - denn weder wollte er den duccischen Senator kompromittieren, noch war er dieser Tatsache sich gewiss, hatte er sich doch stets nur mit zentralrömischer Religio beschäftigt und nicht mit all den Problemen und Fragen, welche die Interpretatio Romana mit sich brachte.
    "Der Unmut der Götter indes wird Angelegenheit des Staates und darob kaum durch die Gaben eines Einzelnen aufzu..wiegen sein."
    Durchaus befürchtete Gracchus eine Anhäufung schlechter Omen, allfällig gar prodigia ob dieser Vermessenheit.


    Bislang hat Flavius Fusus treu und brav an der Seite seines prächtigen Onkels verweilt und mit großer Aufmerksamkeit und Neugier die Gespräche und insbesondere auch das Gebaren der anderen verfolgt, während er selbst ganz von den vielartigen Eindrücken des Abends und der neuen Begegungen gefangen war. Dabei hat er sich nicht zurückgehalten, die anwesenden Personen ganz unverhohlen zu mustern. Mit wachem Interesse hat er ebenso den kleinen Exkurs zu einem der Belange des Cultus Deorum vernommen, begierig auf neue Erfahrungen zum unter Senatoren praktizierten Umgang mit den ihm bekannten theoretischen Regeln.


    Etwas überrascht und überrumpelt reagiert Fusus schließlich auf den für ihn sehr plötzlich kommenden Impuls der erfahreneren Senatoren, zunächst die jüngeren Teilnehmer der Zusammenkunft anhören und hinsichtlich ihrer Ideen befragen zu wollen. Gänzlich überrumpelt schluckt der junge Flavier verhalten und lässt einen Blick von besorgt geweiteten Augen über die anderen Aspiranten dieser auserwählten Untermenge der Gäste wandern. Recht bald gewinnt er den Eindruck, dass von jenen keiner darauf brennt sich vorzudrängen oder auch - wie er - schlichtweg nicht auf solch eine Situation vorbereitet waren und sich daher dem Austausch kaum gerüstet fühlen.


    So fasst sich denn Iullus Flavius Fusus selbst ein Herz, räuspert sich kurz und meldet sich mutig zu Wort. Den Gedanken an die mögliche Schmach einer jetzigen Blamage verdrängt er vorläufig recht erfolgreich und spricht daher in der ihm eigenen, zumeist heiteren und freundlichen Art.
    "Wo doch der Gedanke eines außerordentlichen Feiertages bereits angesprochen wurde, könnte man diesen doch gleich etwas konkreter ins Auge fassen. Eine große Festlichkeit, gemeinsam begangen vom Kaiser, dem Senat und den Volk - zu Ehren des Quirinus, beispielsweise. Als ein Zeichen unseres Aufbruchs in eine neue, gute Zeit, nachdem die Unruhen der Vergangenheit sich allmählich gelegt haben. Auf dass wieder Friede und Wohlstand im Zeichen der alten Traditionen des Imperium Romanum einkehren."
    Nachdem er sich ein wenig in Fahrt geredet hat, spricht der junge Flavier ungebremst noch etwas weiter: "In entsprechenden Theaterstücken ließe sich unsere Geschichte noch einmal wunderbar aufgreifen und jedem Bürger die Möglichkeit bieten, die großen Momente der Vergangenheit ein weiteres Mal zu erleben. Die Organisation ließe sich gewiss gut unter den traditionsreichen Gentes der Ewigen Stadt aufteilen, auf dass möglichst viele Aspekte in dem Spektakel berücksichtigt würden. Gekrönt wäre ein solcher Tag... Oder gar eine ganze Festwoche... freilich von einer großen Opferzeremonie zu Ehren der Götter."
    Zufrieden strahlt der junge Mann über seinen eigenen, rasch improvisierten Einwurf und hat seine anfängliche Scheu für den Moment gänzlich abgelegt. So spontan er diese Idee entwickelt hat, konnte er sich natürlich noch keine wirklichen Gedanken über die Realisierbarkeit oder den Aufwand eines solchen Ereignisses machen, geschweige denn darüber ob es seiner Sache angemessen war oder überhaupt gerne gesehen würde. Augenblicklich dominiert in seiner Vorstellung lediglich ein farbenprächtig ausgemaltes Bild gut gelaunter Zusammenkünfte, qualitätativ anspruchsvoller Theaterstücke und insbesondere einer prachtvollen Opferzeremonie in aller erdenklichen Pracht.

    Vergnügt zucken Fusus' Mundwinkel, als Gracchus seine Bedenken hinsichtlich der tänzerischen Aktivitäten äußert. Mit amüsiert funkelnden Augen wendet er sich seinem Gefährten wieder ganz zu und entgegnet ihm: "Es hat eine gewisse... Possierlichkeit, dieses Eindrucks kann auch ich mich nicht gänzlich erwehren. Und doch ist es irgendwo ein derart starker Ausdruck unserer Traditionen, als dass es mir durchaus angemessen erscheint, zu besonderen Anlässen ein derart ungewohntes Verhalten anzunehmen." Der Flavier gluckst verhalten und bemüht sich, die eigene Erheiterung nicht Überhand nehmen zu lassen. Gewiss ist ihm unterschwellig bewusst, dass die Regia wohl kaum der rechte Ort ist, sich allzu sehr über religiöse Traditionen zu amüsieren. Daher senkt er zumindest die Lautstärke seiner Stimme ein wenig. "Immerhin können wir sicher sein, dass man kaum wagen würde über uns zu lachen, so lange wir an der Seite gestandener Pontifices und Senatoren das Tanzbein schwingen."


    Ganz kann Fusus sich sein breites Grinsen so schnell nicht verkneifen und zeigt noch eine Weile die Reihe seiner wohlgepflegten Zähne, ehe er in einem Akt der Selbstbeherrschung einmal tief durchatmet und - Gracchus' Argument im Ohr - auf den eigentlichen Anlass dieser Visitation zurückkommt: "Hja... Ja, damit hast du nicht ganz unrecht. Auch ich fände es überaus erbaulich, wenn ich diese Erfahrungen mit dir teilen könnte. Zudem hat dein werter Vater mich in unserem Gespräch durchaus ein wenig auf den Geschmack gebracht, mich den Aspekten des Mars näher zu befassen und anzufreunden." Ein flüchtiges Lächeln durchbricht vorübergehend seine bemüht ernste Mimik: "...außerdem könnten wir gemeinsam diese Tanzschritte üben." Dem naheliegenden Verdacht ist er indes noch nicht auf die Schliche gekommen, dass sein Oheim aus sehr persönlichen Gründen derartige Betätigung scheut. So sehr Fusus auch auf sein eigenes Äußeres stets bedacht ist, übersieht er bei anderen - insbesondere bei jenen, die er zu seinen engen Freunden zählt - allzu häufig und gerne jedwede Makel.

    "Mmmh... Noch nicht so richtig... Nur ein paar kleine Fetzen von losgelösten Ideen und flüchtigen Inspirationen", gibt Fusus nachdenklich zu, den Blick zunächst noch weiter in Richtung der kunstvoll ausstaffierten Decke des Raumes gewandt. Bis zum Hals im Wasser versunken, dreht er sein Haupt dann ein Stück weit in des Claudiers Richtung und sieht diesen mit einem feinen Lächeln von der Seite her an. "...wir könnten uns gemeinsam etwas überlegen. Als kleines Gedankenspiel. Vielleicht ist die Muse der Dichtkunst uns tatsächlich hold... anderenfalls mag es später zumindest ein netter Zeitvertreib gewesen sein."


    Fusus räuspert sich kurz und setzt auch gleich an: "Also... Bis dahin habe ich als Protagonisten einen jungen Mann im Sinn, welcher im Rahmen besagter erster Verse noch reichlich glücklich und zufrieden bei seinen Eltern lebt und soeben die Mannbarkeit erreicht. Die zugehörigen Festivitäten erscheinen mir ein hinrichend positiv belegtes Moment, als dass sie vielleicht die erste Szene bilden könnten. Bald darauf - oder auch währenddessen noch - erfährt er jedoch... in noch zu definierender Weise... dass seine vermeintlichen Eltern nicht seine wahren Eltern sind. Folglich beginnt im Weiteren eine Art kleine Odyssee, welche er bewältigen muss, um seine wahre Herkunft und Identität zu erfahren und zu finden."
    Soweit seine gröbsten Vorstellungen dargelegt, gibt er seinem Badegenossen schlussendlich die Gelegenheit sich dazu zu äußern. Fragend wölbt er die fein zurechtgezupften Brauen und blickt Claudius Felix erwartungsvoll an.

    Interessiert und für den Moment tatsächlich in ungeteilter und ungebrochener Aufmerksamkeit lauscht Fusus den Ausführungen seines Oheims. Ein flüchtiges Lächeln ziert seine Lippen. "Ach, ja... Die Valerier..." meint er schließlich gedankenverloren als Gracchus mit der Benennung eines Mitglieds dieser traditionsreichen Gens seinen Vortrag beschließt, ehe er sich wieder besinnt.
    Daraufhin beginnt er Gracchus seine Gedankengänge darzulegen und beginnt dabei mit den familiären Aspekten: "Demzufolge hegen unsere Familien ihren engsten Kontakt bislang wohl zu den Salii Palatini sowie den Arvales Fratres. Hinsichtlich der näheren und ferneren Zukunft dürfte mein Bruder hingegen die Bande zu den Salii Collini bestärken. - Es scheint fast, als könne ich tatsächlich rein nach meinem inneren Streben handeln, wie es dein Vater mir schon ans Herz legte. - Allein wenn wir unsere Betrachtung auf unsere Generation beschränkten und dabei annähmen, dass du selbst dem Weg deines Vaters folgtest, empfählen sich die Arvales Fratres geringfügig mehr."
    Mit nachdenklich geschürzten Lippen lässt Fusus eine kleine Sprechpause Einzug halten und betrachtet nun noch einmal die von Gracchus näher erläuterten Namen der weiteren Sodales.
    "Ein Hortensier und ein Macentier auf Seite der Salii Collini... außerdem sehe ich da noch einen Claudier... Und ein Fabier, Tiberier und Valerier bei den Arvales Fratres. Hm... mich reizt es durchaus, einen wirklichen Pontifex im Collegium zu haben, da dieser über die reine Materie der Sodalität hinaus noch einiges an Wissen zu vermitteln vermag."
    Fusus seufzt verhalten und wendet seinen Blick damit wieder Gracchus zu. "Was meinst du, Manius? Siehst du eine klare Präferenz unter diesen? Oder sollte ich mich doch ausschließlich darauf besinnen, zu welcher der Gottheiten ich den engsten Bezug verspüre? Schließlich ist jede dieser Gesellschaften überaus erlesen und bei jeder einzelnen ist es wohl als Ehre anzusehen, in ihren Kreis überhaupt aufgenommen zu werden."
    Geplagt mit dieser ihm schwerfallenden Entscheidung ist der Flavier über eine ungewohnt lange Zeitspanne hinweg recht ernst und konzentriert. Er lässt - seit sie vor diesen Tafeln stehen - sogar davon ab, sich beständig in der Umgebung umzusehen und neugierig nach aufregenden Ereignissen oder interessanten Personen Ausschau zu halten.

    Bestätigend nickt der Flavier zu dem anderen und ist bald darauf gefangen von den sich ihm entbietenden Eindrücken innerhalb dieses Vorraums der Regia. Mit dem ihm immer wieder zu eigenen kindlichen Staunen mustert er die beschriebenen Tafeln und atmet andächtig einmal tief durch. Der regen Geschäftlichkeit des Forums entflohen tauchen sie in eine deutlich ruhigere Umgebung ein, welche schon eher zum Innehalten einlädt.


    Zwar wäre Fusus durchaus im Stande gewesen, die Listen selbst zu entziffern, doch da sich die Gelegenheit bietet, gönnt auch er sich den 'Luxus' lediglich den von Patroklos vorgetragenen Worten zu lauschen. Anschließend schweigt er kurz und schnaubt dann amüsiert. "Bis gerade eben war ich mir gar nicht so sehr der Tatsache bewusst, dass tatsächlich jeder der drei in Frage kommenden Sodalitäten ein enges Familienmitglied von uns beiden angehört." Mit einem leichten Lächeln sieht er zu Minor und mustert dessen jugendliche Züge. "In jedem Fall wäre uns somit schon mindestens ein Fürsprecher sicher."


    Mit nachdenklich geschürzten Lippen taxiert er dann erneut die ausgehängte Tafel. "Mhh... Die meisten der anderen Namen sagen mir nichts. Abgesehen von den Gentilnomen, natürlich. Kannst du mit einigen von ihnen etwas anfangen? Befinden sich interessante, schillernde Persönlichkeiten unter ihnen?" Ein Anklang von Optimismus hebt seine Stimme bei den letzten Worten.

    Ein erfreutes Lächeln zeichnet die Züge des jungen Flaviers als er eine erste positiv erscheinende Reaktion auf seinen kleinen Vortrag erhält. Die teilweise ignorante, teilweise ablehnende Haltung der anderen Gäste hat er schnell aus seiner Wahrnehmung ausgeblendet. So wendet er sich dem Claudier ein wenig zu, ohne dafür aber auch nur einen Digitus aus dem angenehm warmen Wasser emporzusteigen.


    "Keinesfalls, guter Mann. Ich strebe danach, der Schöpfer eines eigenen Kunstwerks zu werden. Noch besteht dieses in rudimentären Anfängen, doch ich habe schon ein großes Maß an Inspiration aus der ewigen Stadt beziehen können. Mein Werk soll zugleich dem Ohr und dem guten Stil gefallen, sowie dem Geiste eine interessante, aufregende und zugleich berührende Geschichte bieten." Er seufzt zufrieden und lässt seinen Blick gen Decke schweifen, während er fortfährt: "Dieses Tepidarium, beispielsweise, ruft in mir ein ruhiges, von warmem Sonnenlicht geflutetes Bild hervor, welches als Grundlage für die ersten Verse dienen könnten... eine Einführung der Protagonisten und eines positiven Ausgangszustandes."


    Während er gänzlich ungefragt seine Gedanken vor dem Fremden darlegt, kommt es Fusus noch nicht in den Sinn sich mit jenem namentlich bekannt zu machen. Für den Moment sind derlei Aspekte aus seinem Bewusstsein in den Hintergrund gerückt.

    Das vergnügte Funkeln in Fusus' Augen hält vorerst an und er lacht sogar kurz auf, als Manius ihm teilweise widerspricht. Die sich in seiner Mimik spiegelnde Arglosigkeit vermag ihn entweder als einen formidablen Schauspieler auszeichnen, oder aber dem Verdacht der Spitzzüngigkeit jedwede Grundlage zu nehmen. So entgegnet er in gutmütiger Verwunderung: "Oh, aber Manius... Hast du unser Gespräch in der Basilica Ulpia bereits vergessen? Ich dachte doch, dass wir bereits geeignete Kandidaten für jenen Posten identifiziert hatten..."


    Damit vertieft der Flavier dieses Thema nicht weiter und freundlich lächelnd wendet er sich dem Catus zu. "Wahrlich, zunächst sollten wir uns mit den näherliegenden Zielen befassen", schiebt er damit die nicht ganz ernst gemeinten, hochgegriffenen 'Pläne' beiseite und angelt sich eine Weintraube aus den bereitgestellten Naschereien. "Hast du schon konkrete Pläne über deine Betätigung hier in Rom? Gehörst du zufällig einer der hiesigen Sodalitäten an?" Damit lässt Fusus die kleine Frucht hinter seinen Lippen verschwinden und blickt seinen Cousin interessiert an.

    Sein Tempo passt Fusus dem seines Gefährten an, während sie gemeinsam gemächlich und gefolgt von ihren diversen Sklaven über das Forum Romanum auf die Regia zu wandeln. "Wahrlich. Das müssen ganz andere Zeiten gewesen sein als die heutigen. Seither hat das Imperium so einiges an technischen, künstlerischen und wohl auch wirtschaftlichen Errungenschaften ereilt." Neugierig mustert er die Regia und die sie umgebenden Gebäuden, welche sie an Pracht und Größe scheinbar mühelos in den Schatten stellen. "...und doch ist es erfreulich, dass dieser geschichtsträchtige Bau wie ein Zeichen der alten Traditionen noch immer an so prominentem Orte steht." Viele andere haben schließlich jüngeren Bauvorhaben längst weichen müssen. "Es erscheint mir als sehr passend, dass wir ausgerechnet dort uns über die traditionsreichen Sodalitäten informieren können." Die heitere Stimmung des jungen Mannes hält weiterhin an, nun da sie endlich ein mit wahrscheinlichem Erfolg gekröntes Ziel anstreben.