Beiträge von Varia

    Es folgten keine weiteren Schläge, aber als Varia bewusst wurde, was nun folgen würde wünschte sie sich, dass er einfach weiter auf sie einprügelte. Sie presste mit aller Gewalt ihre Beine zusammen. Es war das einzige was sie noch tun konnte um den Soldaten ein seinem Tun zu hindern, Er würde wohl nicht lange brauchen um festzustellen, dass in den Bereich in den er gerade vordrang noch nie ein Mann vorgedrungen war.
    Sie wusste, dass sie es nicht verhindern konnte und doch würde sie nicht um Gnade betteln, würde sich nicht zur Sklavin machen lassen. So spukte sie die folgenden Worte verachtend heraus. „Egal was du tust, ich bin keine Sklavin.“ War es Überheblichkeit, war es Verzweiflung in dem Wissen was folgen würde? War es ein Überspielen ihrer eigenen Angst? Wahrscheinlich war es von allem etwas. Dennoch war sie nicht bereit sich zu beugen, sich zu ergeben. Nein dies würde sie nicht tun. Sie sollten sie doch machen was sie wollten mit ihr. Solang am Ende dieser Leidenszeit der Tod stand war es ihr egal was sie mit ihr taten.

    Eine Atempause ja mehr war es wohl nicht. Aber immerhin ließ der Soldat von ihr ab. Für einen Moment war sie allein. Und sie riss an den Ketten. Natürlich war es nur ein untauglicher Versuch, aber in ihrem inneren kochte die Wut und sie musste irgendwo hin damit. Nur Augenblicke später war er wieder da und verspottete sie mit seinen Worten erneut. Sie hätte es so gewollt. Sie wollte nur eins... sterben.
    Nun fand sie sich mit dem Gesicht an der Wand wieder, spürte noch wie ihre Rüstung gelöst wurde und achtlos auf dem Boden landete.Unfähig sich zu bewegen, wegen der Ketten und dem Gewicht des Mannes der sie an die Wand drückte musste sie dies hinnehmen.
    Als der Mann nun zurücktrat musste er unweigerlich die große Narbe quer über ihren Rücken, die ihr einst ein Römer mit seinem Gladius verpasst hatte, sehen. Diese und so viele andere kleine Narben. Von den meisten würde Varia wohl nicht einmal mehr sagen können wann und wo sie sie erhalten hat. Sie erinnerte sich nicht mehr an jede einzelnen. Es waren so viel. Ebenso bedeutungslos wie die vielen Toten. Die vielen Soldaten die durch ihre Hand gestorben sind.
    Schon sauste die Rute herab und traf sie an ihren Oberschenkel und auf ihrer Kehrseite. Die Amazone grub ihre Zähne in ihre Lippen, sie würde nicht schreien, diese Genugtuung würde sie dem Römer nicht geben. Ihr Körper zuckte unter den Schlägen zusammen und doch gab sie keinen Ton von sich. Der Schmerz breitete sich in ihren Körper aus und machte ihr bewusst, dass sie immer noch am Leben war. Tränen stiegen in ihr auf und liefen ihr über die Wangen, Tränen, der Wut, der Verzweiflung und des Schmerzes.
    Wieder brach sein Spott über sie herein. Sie schüttelte den Kopf und presste hervor. „Nicht in diesem Leben!“ Nein sie würde nicht gehorchen. Sie würde sich nicht in ihr Schicksal ergeben, sollte er sie doch tot prügeln. Sie presste ihre Lippen wieder aufeinander und ihr Körper spannte sich in Erwartung weiter Schläge an, was ihre Muskeln noch mehr zur Geltung brachte.
    Nein sie würde sich nicht ergeben, sie würde nicht gehorchen.
    Jetzt da sie dem Tod so nah war würde sie sich sicherlich nicht ergeben, sie würde sich treu bleiben und sich nicht beugen.

    Männer. Sie würde diese Wesen nie verstehen. Der nächste Schlag saß und traf, so das sie Blut in ihrem Mund spürte. Was sagte er da? Sie starrte ihn ungläubig an. Nicht hässlich .. so ein Körper? Der Mann redete im Wahn eindeutig. Und doch ließ er seine Worten Taten folgen. Was sie ihm ersten Moment in eine Schockstarre versetzte und so ließ sie den Kuss über sich ergehen. Als nun aber seine Hand unter ihrer Kleidung verschwand fing sie an zu zappeln. Die Hand an ihrem Hals konnte sie nicht schocken, sollte der doch zudrücken. Ihre Arme konnte sie nicht einsetzen, aber ihre Beine sehr wohl und so riss sie ihr rechtes Bein nach oben und traf wohl den Mann der ja dicht vor ihr stand an einer empfindlichen Stelle*. Im gleichen Augenblick spuckte sie dem Mann mitten ins Gesicht und einen ganzen schwall nicht jugendfreier Schimpfwörter hinterher. Sie würde sicherlich nicht stillhalten und es über sich ergehen lassen.




    Sim-Off:

    *der Schreiber soll selbst entscheiden wo er getroffen wurde

    Der Schlag kam überraschend und traf sie mit voller Wucht, so das ssie taumelte. Ehe sich Varia versah war auch schon eines ihrer Handgelenke mit Eisen umschlagen. Für eine kurzen Moment überlegte sie ob es Sinn machen würde sich zu wehren. Doch sie verwarf diesen Gedanken, sicherlich hätte sie den Soldaten mit einem gezielten Tritt auf die Knie befördern können, doch hätte das was genutzt? Nein hätte es nicht. Sie wusste auch so, dass ihr eine Zeit des Leidens bevorstand. Eine Zeit des Leidens die erst der Tod beende würde. Doch als seine Hand ihren Brust umschloss, regte sich Widerstand in der Amazone. Sie drehte sich so weit es ihr möglich war weg von dem Mann.
    Sie hielt sich ja schon von klein an nicht für anziehend. So war dies hier sicher nur ein Versuch sie zu verunsichern. Männer taten derlei Dinge nur mit Frauen die sie gutaussehnd fanden. Und das war sie ja in ihren eigenen Augen nicht.
    Als er dann aber drohte sie am Leben zu lasen, weiteten sich ihre Augen vor Schreck. „Was?“ Auch wenn es nur ein Wort war so konnte man das Entsetzen wohl heraushören. Doch dieser Schreck dauerte nur einen Moment. Schon gewann die Amazone in ihr die Oberhand und sie legte diese Männer gegenüber so typische arrogante Haltung an den Tag. „Rom muss mich töten.“ Sagte sie mit arroganter Stimme. „Leben ist Gnade. Ich habe keine Gnade verdient. Außerdem wollen Männer gutausehende Lupas nicht so eine wie mich.“ Ihre Stimme war fest und sie wusste, dass sie Recht hatte. Sie hatte diesen Weg bewusst gewählt, weil sie wusste, dass sie auf die eine oder andere Weise den Tod finden würde. Natürlich wäre ihr der Tod im Kampf lieber gewesen, aber ihre Göttin hatte anders entschieden.

    Das Knarren der Tür war es das sie aus ihren Gedanken holte. Schon stand sie wieder auf ihren Füßen und doch brauchte sie einen Moment um sich an das dämmernde Licht welche die Fackel verbreitetet zu gewöhnen. Sie starrte den Mann an, wenn er mit seinen Worte auf eine emotionale Reaktion ihrerseits wartete, hoffte er umsonst. Und doch erwiderte sie emotionslos auf seine Worte. „Wenn ich keine wäre, dann wäre es mir wohl kaum gelungen etliche Soldaten Roms ins Elysium zu schicken.“ Dann huschte doch ein verächtliches Lächeln über ihr Gesicht? „Mein Platz? In dieser Welt ist kein Platz für mich.“ Ja so war es wohl, in dieser Welt gab es keinen Platz für sie.

    Sie starrte in die Dunkelheit. Die Schreie aus den anderen Zellen nahm sie nicht wahr. Sie versank in ihren eigenen Gedanken.
    Sie war eine Kriegerin. Als Kriegerin geboren. Hatte sie jemals hinterfragt was sie tat. Nein hatte sie nicht sie war geboren um zu töten. Sie hatte es getan, hatte nie hinterfragt, hatte getan wofür sie bestimmt war. Sie hatte nicht mal hinterfragt, als ihre Schwester in ihren Armen gestorben war. An jenem Tag war auch ein Teil von ihr gestorben und doch hatte sie weiter gemacht.Getan wofür man sie erwählt hatte. Sie hatte nie aus Hass oder Blutdurst getötet. Es war stets nur ein Mittel zum Zweck gewesen. Es war das was sie konnte.
    Doch hatte das alles einen Sinn? Hatte es jemals einen Sinn gehabt oder war es nur eine Illusion? War das Leben eine Illusion der man folgt. Wer wählt aus auf welcher Seite man geboren wurde? Wer wählte aus wer lebte und wer starb? Wer wählte aus wer kämpft und wer nicht?
    Sie hatte gekämpft für jene Illusion, die man ihr seit Kindestagen eingeimpft hatte. Sie hatte gelebt für jene Illusion. Sie hatte für ihre Göttin gekämpft, immer breit ihr Leben zu geben.
    Und doch verwehrte ihre Göttin ihr ihren tiefsten Wunsch – zu sterben. Seit dem Tod ihrer Schwerster hatte sie alle Vorsicht fallen lassen, hatte den Tod immer gesucht. Doch satt ihr den Tod zu gönnen, war sie nach Rom gekommen – als Sklavin. Welchen Sinn hatte dies? Varia konnte keinen erkennen und doch hatte sie nicht hinterfragt. Sie hatte getan was man von ihr verlangte. Sie hatte getan was sie konnte. Der Römer hatte sie genau so im Stich gelassen wie ihre Göttin. Sie hatte nicht aus Hass auf die Römer gekämpft. Es war nichts weiter als ein Versuch zu sterben, mit den Mittel die ihr zur Verfügung standen. Ein Versuch sich endlich aus dieser Illusion des Lebens zu befreien. Ein Versuch diesem Leben zu entkommen. Sie war eine Kämpferin und hatte dies nie hinterfragt. Sie hatte gelebt um zu kämpfen um ihrem Volk und ihrer Göttin damit zu dienen. Auch jetzt hinterfragte sie nicht. Sie hinterfragte nicht wie ihr Leben wohl gelaufen wäre, wenn sie nicht als Amazone geboren wäre. Sie fragte nicht ob es noch etwas anderes gegeben hätte, ob ihr Leben anders verlaufen wäre. Sie wollte es nicht wissen. Sie war müde. Sie wollte das diese Leben ein Ende fand. Ein Leben, dass sie so nie gewollt hatte und doch gelebt hatte, weil man nicht hinterfragte. Weil man tat wofür man bestimmt war. Sie war ihr Leben lang einer Illusion gefolgt. Einer Illusion die man sie gelehrt hatte. So war sie ihr ganze Leben lang schon eine Sklavin gewesen. Eine Sklavin ihrer Erziehung, eine Sklavin ihrer Göttin. Niemand auf dieser Welt war wirklich frei. Die einzige wahre Freiheit brachte der Tod.
    Sie war eine Kriegerin, geboren um zu kämpfen, zu töten und zu dienen. Idealen zu dienen, Vorstellungen zu dienen, einer Idee zu dienen und sie hatte nie hinterfragt.
    „Erlöse mich von diesem Leben.“ flüsterte Varia in die Dunkelheit hinein.

    War der Marsch lang? Standen Menschen an den Straßen? Hatten sie was gesagt oder gerufen? Varia hätte es nicht sagen können. Sie war erhobenen Hauptes, stumm und mit starrem Blick hinter dem Pferd hergegangen.
    Innerlich verfluchte sie zum wiederholten Male ihre Göttin. Warum gönnte sie ihr den Tod nicht? Was musste sie noch tun, damit man sie endlich aus diesem Leben entlassen würde?
    Sie landete auf dem schmutzigen Boden der Zelle. Für den Kommentar der Männer hatte sie nur einen verachtenden Blick, erwiderte nichts. Sie war allein. Es war dunkel, es war stinkig und es roch nach allen Möglichen Körperausscheidungen. Doch sie nahm all das nicht wahr. Sie erhob sich und lehnte sich an die kalte feuchte Wand.
    Sie schloss ihre Augen und begann in ihrer Muttersprache griechisch mit ihrer Göttin zu sprechen. „Ich bin nicht mehr als ein Schatten. All der Kampf führt zu nichts. Meine Göttin kann ich auf den Tod hoffen? Befreist du mich von diesem Leben? Befreie mich von diesem Leben. Welche Schuld habe ich auf mich geladen, dass du mir den Tod verwehrst? Befreie mich von meinem Leben. Setze mich nicht dem Spott der Narren aus. Bitte strafe mich nicht länger mit diesem Leben, ich bin erschöpft, erschöpft von diesem Leben. Oh meine Göttin vernimm meinen Hilfeschrei. Verschließe nicht die Augen vor meinen Tränen und schenke mir den Tod.“ Zum Schluss wurden ihre Worte immer lauter. Die letzten Worte schrie sie förmlich.
    Langsam sackte sie an der Wand herunter. So saß sie nun mit dem Rückten an der Wand. Die Hände auf den Knien abgelegt und starrte in die Dunkelheit.

    Mit Armen weit ausgestreckt, dem Schwert und dem Messers in der Hand kämpfte sie gegen die sich ihr nun gegenüberstellenden Prätorianer. Sie griffen widererwarten nicht gemeinsam, sondern nacheinander an. Das war ihr Fehler, so hatte die Amazonen die Chance den ein oder anderen ins Elysium zu befördern. Sie unterschätzen sie. So wie es viel Männer immer taten. Ein Frau die kämpft? Nein so was konnte es nicht geben und wenn, dann konnte sie es nicht gut. Doch hier täuschten sich die Römer. Varia war genau so gut ausgebildet wie sie selbst. Ihr ganzes bisheriges Leben hatte nur aus Training und Kampf bestanden.
    Nun stand sie alleine.
    Nein sie war keine Heldin, keine Göttin nicht aus Stein gemacht.
    So gelang es den nun geschlossen agierenden Prätorianern natürlich sie zu bezwingen. Unsanft landete sie auf dem Boden. Unzählige Tritte trafen ihren Körper, die Waffen wurden ihr entrissen.
    Sie wurde gepackt, nach oben gezogen nur um sofort wieder auf die Knie gezwungen zu werden. Die Arme schmerzhaft auf den Rücken verdreht. kniete sie nun vor den Soldaten. Blute tropfte von ihren Händen, ihre lederne Rüstung war mit dem Blut der Soldaten bedeckt. Natürlich hatte auch sie einige kleinere Wunden einstecken müssen. Aus so einem Kampf kam man nie ungeschoren heraus. Ihre Augen waren leer und tot kein Hass keine Emotionen spiegelte sich in ihnen wieder.. Sie war innerlich schon tot. "Bringt es zu Ende."Kam es emotionslos über ihre Lippen. Doch diesen Gefallen taten ihr die Römer nicht. Warum hatte ihre Göttin kein Einsehen mit ihr? Warum ließ man sie nicht einfach aus dieser Welt gehen?
    Sie war auf der falschen Seite des Himmels und der gerechten Seite des Hades.
    Sie wehrte sich nicht, als man sie zum Abtransport fertig machte. Dennoch erhob sie ihren Kopf, sie würde nicht mit gesenkten Blicken durch die Straßen Roms gehen. Auch wenn sie um sich herum kaum etwas wahrnahm. Innerlich sank sie in die Tiefe und fiel weiter und weiter, sie kommt jeden Moment näher. Sie kommt jeden Moment näher zum Ende, zum Ende, zum Ende vom Ende.

    Die Sklaven, die eben noch in ihrem Rücken standen schlossen zu ihr auf und standen nun an ihrer Seite. Nein sie würden nicht ängstlich weichen. Sie würden kämpfen bis zum Ende. Natürlich wussten sie, dass es vorbei war. Aber aufgeben war für sie keine Option. Sie würden kämpfend sterben. Noch einmal nickten sich die letzten Verbliebenen der Aufständischen zu. Auch jene erhoben sich, die zwar nur noch mühsam eine Waffe halten konnten. Einzelne von ihnen hatten auch Schilder, welche sie den toten Soldaten abgenommen hatten. Varia erhob ihr Schwert über ihren Kopf und hielt es dort. Sie hörte den Ruf eines Mannes, dass man sie lebend haben wollte. Verächtlich spuckte sie aus. Nun rückte sie vor. Immer noch bewegte sich keiner der Aufständischen. Noch vier Schritte, noch drei noch zwei. Varia ließ ihren Arm mit dem Schwert ruckartig nach unten fallen. Dies war das Zeichen. Nun kam Bewegung in die Aufständischen, die ebenso geschlossen wie die Römer vorrückten. Jene mit den Schilden voran. So dass nun Schilder auf Schilder prallen. Lücken öffneten sich auf beiden Seiten und so fielen Soldaten und Aufständische gleichermaßen. Die Formationen brachen auf und es kam zu Kämpfen Mann gegen Mann. Hier zeigte sich auch wieder der Vorteil der Römer, während die Sklaven schon den ganzen Tag kämpften, waren viele der Römer ausgeruhter und damit hatten sie natürlich auch mehr Reserven. Varia stand einem der Männer in schwarz gegenüber. Er hatte nur ein müdes Lächeln für die Frau. Schon sauste sein Gladius herab, doch Varia war immer noch wendig genug um diesen auszuweichen. Und hier ging es nicht um Ehre oder Anerkennung hier ging es darum zu töten. So war die Amazone ehe es sich der Prätorianer versah auf ihren mit Lederschienen geschützten Knien, rutsche aufgrund des mitgebrachten Schwungs nach vor und rammte ihm ihr kurzes scharfes Schwert in den Oberschenkel. Der so getroffene Mann brach überrascht von diesem Manöver zusammen. Varia war wieder auf ihren Füßen und stand hinter ihm. Es war ein schnell ausgeführter Schnitt von einer Seite des Halses zur anderen. Ein kurzes Röcheln, dann sackte der Mann tot zu Boden. Sie hatte keinen Blick mehr für ihn. Das Töten machte ihr keine Freude, er war nichts weiter als etwas das sie bringen konnte schnell und präzise. Schon wand sie sich dem nächsten Soldaten zu.
    Varia sah sich kurz um, sie sah wie immer mehr der Sklaven getroffen zu Boden sanken. Sie sah die aufgerissenen Augen, die schmerzverzerrten Gesichter. Die Geräusche des Kampfes um sie herum nahm sie nicht mehr wahr. Sie war bereit diese Welt zu verlassen. Sie funktionierte nur noch, sie tat das was man ihr seit ihrem fünften Lebensjahr beigebracht hatte. Sie kämpfte, schnell, wendig. Sie nutzte ihre Vorteile aus. Wenn sie einem Soldaten den Tod brachte, dann kam er schnell über diesen. Immer weniger wurden sie. Immer mehr Gegner umringten sie.
    Nur noch vereinzelt kämpften hier und da noch Aufständische. Sie wurden umringt und die Römer stachen zu. Auch u Varia zog sich ein solcher Ring nun immer enger. Jeder der in ihre Augen sehen konnte, der sah, dass die Frau den Tod nicht scheute, ja der konnte sehen, dass sie diesen sogar suchte.
    „Nun los Römer beendet es schon.“ sagte sie mit kalter Stimme und erhobenem Schwert.

    Varia sah, dass sie einige von den passiv agierenden Cohortes Urbanes aus aus den Reihen zerren konnten. Dreizacke bohrten sich in die Schild und rissen einzelne Lücken in die reihen. Nur kurz war dort eine Schwachstelle bevor diese sich wieder schloss. Die Angreifer gingen gezielt auf die Füße und Oberschenkel, die ja am wenigsten geschützte waren. Jene die aus den Reihen gezerrt wurden fanden den Tod.
    Die Amazone fuhr herum, als sie Hufgetrappel hören, der erste Angriff kam überraschen. So fanden einige unter den Hufen den Tod oder lagen mit schweren Verletzungen auf dem Pflaster. Die die Noch lebten wurden in den Ring den die Aufständischen nun bildeten gezogen.
    Varia gab einigen Sperrträgern eine Anweisung, also nun der Nächste Angriff der Reiter kam , nahmen die Sperrträger einen der Reiter ins Visier, als er nah genug war, schnellten sie nach vor. Rechts und links bohrten sich die Speere in den Oberkörper des Prätorianers. Er wurden aufgrund des Aufpralls der Sperre vom Pferd gehoben und landete auf der Straßen, wo er seinen Tod fand.
    Varia selbst hatte ihr Messer in den Gürtel gesteckt und fixierte das herranrasende Pferd. Im letzten Moment machte sie einen kleinen Schritt zur Seite, grif in die Mähne des Pferdes und schwang sich im vollen Ritt des Pferdes auf dessen Rücken. Ja wenn sie etwas konnte, dann das. Sie konnte reiten noch bevor sie richtig laufen konnte. Sie brauchte nicht lange, bis sie das Pferd unter ihre Kontrolle gebracht hatte. „Schließt die Reihen!“ brüllte sie. Sie umrundete die Aufständischen kurz und ließ sich einen Kampfstab geben. Nun war sie in ihrem Element. Ja man konnte auf dem Gesicht der Amazone ein Lächeln sehen. Das kurze Schwert hatte sie in die Halterung auf ihrem Rücken gesteckt. Den Stab hatte sie noch in der Mitte gegriffen und schwang in über ihren Kopf, als sie urplötzlich die Richtung änderte und auf die Cohortes Urbanes die passiv auf Angriffe wartete im vollen Galopp zuritt.
    Schon ließ sie den Stab nach vorn gleiten, so dass sie nun das letzten Ende in der Hand hielt. So traf der Holzstab mit voller Wucht nicht die erste sondern die zweite Reihe der Soldaten. Unter diesem Aufprall musste der getroffene unweigerlich zu Boden gehen. Varia selbst war weit genug von der ersten Reihe entfern, so dass die Schwerter der Soldaten sie nicht erreichen konnten. Sie trieb das Pferd weiter an und wieder holte dieses Manöver noch zwei oder drei Mal. Dann warf sie den Stab weg und griff sich ihren Boden, sie hatte nicht merh viele Pfeile, aber die die sie noch hatte würden ihr Ziel nicht verfehlen. Sie trieb da Pferd an, umritt wieder die Aufständischen, die sie damit auch schütze und nahm nun jene ins Visier, die hinter den ersten Reihen standen, jene die die Befehle gaben, Die Centurionen und Tribune. Und einige ihre Pfeile fanden ihr Ziel. Ja sie war in der Lage aus vollem Ritt präzise Schüsse abzugeben. Nun bekamen auch die Römer hier – jene die noch nie einer Amazonen gegenüberstanden einen Eindruck davon, was die Taktik , der Vorteil der Amazonen war. „Zündet Fackeln an!“ lautete der nächste befhel, als nun der letzte Pfeil abgefeuert war, sammelte sie bei ihrern Umrundungen die Fackeln ein und schleuderte sie in Richtung der reiter. Feuer, ja mit Feuer konnte man Pferde ängstigen. Das ein oder andere würde bestimmt durchgehen. Doch all das würde die Soldaten nur aufhalten stoppen konnte sie sie nicht.
    Gerade die Männer in Schwarz rückten immer weiter vor. Varia zog nun wieder ihr Schwert und ritt auf die Schwarzen zu.
    Hier und da konnte sie unter den Reitern noch einige Hiebe verteilen, bis sie einer von ihnen sie vom Pferd holte. Sie konnte sich jedoch aufrappeln und stand nun mit dem kurz Schwert in der Hand, mit ihren Männern im Rücken einer Wand gegenüber...




    Sim-Off:

    wegen mir ist das ok... also das wir es vorantreiben

    Einige von den Flüchtenden bemerkten, dass eine Flucht sinnlos war und so stellten sie sich dem Kampf. Mit dem Mute der Verzweiflung, den Tod als Gewissheit warfen sie sich den Soldaten entgegen. Einige taten dies in der Absicht ein schnelles End ezu finde, andere um so viele wie nur möglich mit sich in den Tod zu nehmen. So kämpften sie auch entsprechend unterschiedlich. Bei einigen traf man kaum auf Gegenwehr, andere jedoch nutzen alle ihre Fähigkeiten und trafen so auch den ein oder andere Soldaten, der sie verfolgte. Schlussendlich waren aber irgendwann alles Flpchtenden gestellte, tot, schwerverletzt oder leicht verletzt und von den Soldaten festgesetzt.


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    Die Aufständischen um Varia herum harrten der Dinge die da aus allen Richtungen auf sie zukamen. Sie erblickte nur eine Mauer aus Schilden, die sich langsam auf die zubewegte. Aufgeben oder gar davonlaufen war für die hier verbliebenen keine Option. Sie würde kämpfen bis zum letzten.
    Als nun Soldaten der Cohortes Urbanae und der Prätorianer immer dichter kamen, machten sie sich zum Kampf bereit. Jeder hing seinen Gedanken nach, jeder machte für sich seine Frieden mit diesem Leben.
    Varia war es, die mit ihrem Ruf "AUF SIE!" den Punkt zum Angriff setzte. So nun kam Bewegung in den Aufständischen und sie griffen an. Ja sie waren es die angriffen, denn sie würden nicht hier stehen und darauf warten abgeschlachtet zu werden.
    Keiner derer die hier noch standen waren im Kampf unerfahren. Sie alle hatte ihre Erfahrungen in zahlreichen Schlachten gesammelt. Jeder hier wusste von den Grausamkeiten der Römer. Jeder hier war ihnen schon mal auf dem Schlachtfeld begegnet. Man kannte die Römer und ihre Strategien. Und so waren sie auch vorbereitet. Jene die mit Sperren und dem Dreizack kämpften versuchten mit ihren Vorstößen die reihen zu öffnen. Tat sich eine Lücke auf war ein Schwertkämpfer zur Stelle und stach in die Lücke.
    Varia selbst nutze ihre Schnelligkeit und Wendigkeit aus. Ihr Schwert war kleiner und leichter, aber es war Messer scharf. Wenn es auf Fleisch traf schnitt es sich tief hinein und glitt ohne Probleme hindurch. Viele ihrer Wegbegleiter fielen. Die Luft war getränkt von Geruch des Blutes, den Schreie der Sterbenden, den Schreien der Verletzen. Aber es lagen auch wütenden Schreie der Aufständischen darin. Die Zahl der Aufständischen dezimierte sich immer weiter. Natürlich fiele auch Römer, doch diese konnte die Gefallenen ja immer wieder Auffüllen, ein Vorteil, den die Aufständischen nicht hatten. Und doch war hier keiner bereit seine Waffen zu strecken, ja sie würden kämpfen bis zum bitteren Ende....

    Der Römer stellte sich dem Kampf. Ein Grinsen huschte über des Gesicht des Todgeweihte. Er konnte den ein oder andere Schlag parieren. Seine Schläge landeten auf dem Schild. Immer wieder drosch er mit wuchtigen Schlägen auf dieses ein. Natürlich versuchte er auch über, unter oder neben das Schild seien Schläge und Hiebe zu setzen. Den Stoß auf einen Bauch konnte er gerade noch so ausweichen, doch er weich nicht weit genug aus, so dass es dem Römer gelang seinen Arm eine heftige Wunde zu verpassen. Lauft fluchte der Germane vor sich hin und wechselte nun die Schlaghand. Die Hieben waren immer noch heftig, jedoch nicht mehr so kräftig und präzise wie zuvor. Immerhin war er nun gezwungen mit seinem nicht so trainierten Arm zuzuschlagen. Jedoch war er nun noch um so mehr angestachelt, so das er nun ein Wahres Feuerwerk an Schlägen auf den Tribun niederprasseln ließ. Dies führte natürlich auch dazu, dass er seine Deckung vernachlässigte. Nein nicht nur vernachlässigte. Sie war eigentlich nicht mehr existent.

    Der Anführer der Bande glaubte seinen Augen kaum zu trauen, griff hier der Tribun tatsächlich selbst in den Kampf ein? Ein fieses Grinsen erschien nun auf dem Gesicht des erfahrenen Krieger. Er hatte oft genug den Römern gegenübergestanden. Die Centurionen waren Haudegen, erfahrenen Kämpfer aber Tribune die so jung waren wie der dort hatte diese Erfahrung nicht. So nun bahnte sich der Germane, der den meisten der Miles hier an Größe und Kraft deutlich überlegen war seinen Weg durch die heraufströmenden Römern. Immer wieder bekam einer mal einen Tritt gegen das Schild, so dass er das Gleichgewicht auf der rutschigen Treppe verloren und Rückwärts taumelte und schließlich auf die nachströmenden Soldaten fiel. Nun stand der Hüne dem blutrünstigen Tribun gegenüber „Komm her Milchgesicht und hol dir deinen Todesstoß ab.“ Brüllte der Germane. Beide Männer waren wohl gerade dem Rausch des Blutes verfallen. So hob er das schwere Schwert und hieb auf den Tribun ein.

    Überall in der Subura wurde gekämpft, mal konnte die Sklaven einen kurzen Zwischenerfolg erziele, aber immer wenn sie einen Soldaten niederstachen oder anderweitig zu Boden brachte wurde dieser einfach ersetzt. Den Vorteil immer wieder auf frische ausgeruhte Kämpfer zurückgreifen zu können hatten die Aufständischen natürlich nicht. So wurden sie nun von allen Seiten ins Zentrum der Subura getrieben. Einige versuchten ihr Heil in der Flucht zu finden. Die meisten von ihnen wurden jedoch dabei gestoppt und niedergemetzelt. Einige waren klüger und versteckten sich in den dunkeln Ecken der Subura oder in den Häusern. Ja es gab nicht wenige Sympathisanten hier im Elendsviertel von Rom. Deswegen war dieses Viertel auch von Plünderungen und Brandschatzungungen verschont geblieben. Viele hier hatten schon lange gewusst, dass ein Aufstand geplant war. Hier hatten sie die Rädelsführer getroffen und in den letzten tagen hatten gerade Dracon und Varia ihre Beute hier an die Leute verteilt.
    So öffnet sich kurz eine Tür, bevor sie sich hinter dem sich Versteckenden wieder man würde sie hier einfach ein paar tage versteckt halten und dann sollten sie einfach versuche aus der Stadt herauszukommen.
    Ja man wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis der Kamp vorbei war. Man konnte sehen wie die reihen der Aufständischen immer weiter dezimiert wurden. Nun kamen auch noch die Schwarzen. Im Gegensatz zu den Cohortes Urbanae waren die meisten der Prätorianer ja Kampferfahren.
    Die letzten zweihundert Aufständischen standen nun also hier von allen Seiten umzingelt. Varia hatte noch einen der Gladiatoren nach Dracon gefragt, der angesprochenen hatte nur mit dem Kopf geschüttelt. „Er ist im Kampf ehrenvoll gestorben.“ Sagte Varia und sah sich um. In den Augen derer die um sie herum standen sah sie keine Angst. Nein die Kämpfer die hier versammelt waren, hatten den Tod schon oft ins Augen geschaut. Sie wussten wie es sich anfühlte zu töten. Sie waren erfahren... erfahren genug zu wissen, dass dies hier ihre letzten Stunden sind. Varia schwang sich auf eine herumliegende Kiste um sich einen Überblick zu verschaffen. Sie kamen aus jeder Gasse, aus allen Richtungen. „Bildet einen Kreis! Seite an Seite!“ rief sie den Kämpfern zu. Wir werden nicht weichen! Für die Freiheit. Lieber stehend sterben als kniend leben!“ Ein letztes Mal sprach sie zu den Leuten um die letzten Reserven zu mobilisieren. „Für die Freiheit!“ schallte es ihr entgegen, bevor wieder das Kampfgeschrei erklang. „AAAAAAAAAAAAAAAAAHUUU!“ „AAAAAAAAAAAAAHHHHHU!“ „AAAHHHUUU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“
    Varia nahm ihren Platz zwischen den anderen ein bereit zu kämpfen und zu sterben. ja sie suchte den Tod, sie suchte die Erlösung von diesem Leben. Bald schon würde es soweit sein. Und so war auf ihrem Gesicht trotz der Situation ein Lächeln zu sehen.

    Sie kamen langsam kamen sie. Varia steckte den Bogen weg. Und nahm das leichte Kurzschwert und das Messer in die Hand. Sie stellte sich auf die Barrikade und sprach ihren Leuten noch einmal Mut zu. Jederhier wusste wohl, dass sie heute und hier sterben würden. Für die Freiheit. Wir sehen uns auf der anderen Seite.“
    Ja die andere Seite nicht so wie diese hier. Dies hier war die falsche Seite des Himmels. Nein sie war kein Held und sie war nicht aus Stein.
    Noch einmal richtete sie ihren Blick nach oben. Heute würde selbst ihre Göttin es nicht verhindern können. Nein heute nicht. Sie würde hier und heute ihrem Leben ein Ende setzen lassen. Sie lächelte. „Du kannst es nicht verhindern.“ Und so stürzte sich die Amazone in die Schlacht. Nicht wie die römischen Tribune, die hinter ihren Männer die Befehle gaben, nein sie war in der ersten Reihe und koordinierte das ganze von hier aus. Sie nutze aus was sie konnte, ihre Wendigkeit. Ja die Römer waren gut gepanzert konnten sich hinter ihren Schildern verstecken, aber sobald sich eine Lücke auftat war sie da, stach durch und verschwand wieder. Schnell war sie auf den Knien um ihr Messer oder ihr Schwert in das Bein eine Legionärs zu rammen. Ihr Ziel war nicht das Töten, aber sie wollte so viele wie möglich außer Gefecht setzen.
    Das ein oder andere mal wurde es knapp, aber bisher waren es nur kleinere Wunden die sie abbekommen hatte. Nichts was sie beeinträchtigen würde. Jeder jedoch der ihr in die Augen sehen konnte, würde erblicken, dass diese Frau keinen Angst vor dem Tod hatte. Im Gegenteil sie suchte ihn und ebenso kämpfte sie auch. Ohne Angst und ohne Hoffnung, was sie vollkommen unberechenbar machte.
    Langsam zogen sie sich hinter die Barrikade zurück. Die ersten Römer überschritten diese. „Jetzt!“ brüllte Varia. Kaum ausgesprochen krachten kurz vor der Barrikade mehrere schwere Marmorstatuen auf die Straße und die darauf befindlichen Legionäre. Ja sie wollte sterben, aber sie wollte es den Römern auch nicht zu einfach machen. Die Römer sollten sehen, dass es auch Gegner gab, die sich ihnen stellten, die es wagten sich gegen sie zu erhben. Als die schweren Steinstatuen auf den Boden und die Soldaten krachten brannte Jubel unter den Sklaven auf. Ja es breitete sich unter einigen von ihnen so etwa swie Hoffnung aus. Varia wusste zwar, dass dies nur ein kleiner Etappensieg war, aber so wurden die Frauen und Männer ermutigt weiter zu kämpfen. So hatten sie nicht das Gefühl einfach nur Schlachtvieh zu sein. So hatten sie das Gefühl, dass sie den Römern wirksam was entgegensetzen konnte. Der Angriff der Römer würde wohl einen Moment gestoppt werden. Diesen Moment nutzen auch die Aufständischen um sich neu zu sortieren. Von den Dächern regnet es weiter alles Mögliche auf die Soldaten. Einige der Männer waren inzwischen aus Mangel an Wurfgeschossen dazu übergegangenen auf die Soldaten zu urinieren. Auch wenn das wohl kaum die Kampfkraft der Römer beeinträchtige, so zweigte es doch was die Aufständischen von ihnen hielten. Einige waren von den Dächer herunter gekommen und kamen nun aus den Haustüren, entweder stießen sie direkt zu den anderen auf der Straßen, oder wenn sie auf Höhe der Soldaten aus einem Haus kamen nutzen sie den Überraschungsmoment und griffen diese unvermittelt an. Natürlich war auch dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es waren immer wieder keinen Nadelstiche, die die Sklaven tief in das römisch Selbstbewusstsein, in den römischen Stolz rammten.
    Sie kamen nun auf einen Weggabelung, die einem kleinen Platz ähnlich war. Hier sammelten sich nun alle Überlebenden um Varia. Sie sahen wie sich der römische Lindwurm auf sie zubewegt. „Wir weichen nicht. Auf in die letze Schlacht." Um sie herum waren etliche Gladiatoren, die oft genug dem Tod in s Augen gesehen hatten. Viele ehemalige Krieger, die den Tod gut kannten, Keiner von ihnen hatte Angst vor dem Sterben. So rissen die letzten zweihundert Aufständischen ihre Waffen in die Luft und putschten sich für das letzte Gefecht. „AAAAAAAAAAAAAAAAAHUUU!“ „AAAAAAAAAAAAAHHHHHU!“ „AAAHHHUUU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ „AHU!“ Drang es aus den Kehlen. Bevor sie sich in Kampfpostion begaben – bereit zu kämpfen und zu sterben.

    Es waren nicht jene die im Kampf erfahren waren, sondern jene die nicht genug Erfahrung hatten Diese sahen nur den gestürzten Centurio und rannte blindlings auf diesen zu. Der Mann wurde von mehreren Männern über den Boden geschliffen. Unzählige Messer, Schwerter und andere spitze Gegenstände wurden in den Mann gerammt. Viele von diesen Versuchen prallten an der Rüstung ab. Doch der ein oder andere Stich traf den Mann, der sich mit dem Mute der Verzweiflung wohl währte und seinerseits einige Hiebe und Stiche verteilen konnte.
    „ZURÜCK!“ ertönte laut eine Frauenstimme wütend durch die Gasse. Varia war sauer, diese unerfahrenen Sklaven rannten blindlings in ihr eigenes Verderben und das nur um einen Mann zu töten. „ZURÜCK!!!“ Halte wieder der Ruf. Ein erfahrenen Gladiator drang nun zu den Sklaven vor. „Los hinter die Barrikaden!“ sofort herrschte er die Aufständischen an. Sein kalter Blick glitt über den halbtoten Centurio. Dann hob er kurz das Schwert und rammte es dem Mann mitten ins Gesicht und erlöste diesen damit von seinem Leben. „Los jetzt!“ schrie er und riss den ein oder anderen mit sich, damit diesen wieder hinter die Barrikaden kamen. Immer wieder warf der Gladiator einen Blick zurück um die Soldaten zu beobachten, würden sie sie verfolgen? Würden sie vorrücken?
    Varia beobachtet missmutig dies Szene. Wir konnten sie nur so dumm sein. Wie oft hatte sie ihnen eingebläut, dass sie sich niemals einer Formation entgegenstellen sollten? Die Männer und Frauen auf den Dächer bekamen entsprechende Zeichen, wenn die Soldaten die Sklaven auf der Straße, die sich nun außerhalb der sicheren Barrikaden befanden verfolgen würden, dann würde ein neuerlicher Regen an Steinen und Dachziegel auf die Soldaten niedergehen. Varia nahm sich wieder ihren Bogen, hielt ihn gespannt und wartete bis einer der Soldaten sein Schild senkte und ihr damit eine Trefferfläche bot. Sie würde den Hals oder das Gesicht des Soldaten ins Visier nehmen, denn nur an dieses Stellen konnten ihre Pfeile effektiv etwas ausrichten. Der ein oder andere Pfeil würde wohl sein Ziel finden, auch wenn die Sicht ob des brennenden Wagen mit Stroh voller Qualm war.

    Varia hielt den Bogen in der Hand, erst als sie sah, dass ihr Pfeil sein Ziel getroffen hatte senkte sie ihn. Ihre Lippen umspielte ein Lächeln. Ja sie konnte es immer noch. Nun nahm auch sie sich die umwickelten in Öl getränkten Pfeile. Ein wahrer Feuerregen prasselte auf die Soldaten nieder. Immer wieder wurde von oben nun neue Ladungen mit Öl geworfen. Sie bewegten sich nicht von der Stelle, dies machte es natürlich einfacher. Varia sprang von ihrer erhöhten Position herunter und es dauerte nicht lange, da wurde ein paar errichtet Barrikaden beiseite geschoben und ein mit Stroh beladener Wagen wurde in Gang gebracht, Auch das Stroh war mit Lampenöl getränkte. Mehrere Fackeln wurde auf das Stroh geworfen. Etwa zehn Männer und Frauen brachten den Wagen zum rollen und so nahm das nun brennende rollende Geschoss ordentlich Fahrt auf und raste auf die Soldaten zu.
    Ja das würde die ersten reihen der Formation durchbrechen. Nun hatten die Soldaten also nicht nur mit dem Feuer, welches sich unter ihnen auf ihren Schilden, an ihren Umhängen ausbreitet zu kämpfen, nein nun sahen sie sich in einer engen Gasse auch noch einem brennenden auf sie zurasenden Wagen gegenüber. Zurück konnten sie nicht denn die hinter Reihen drängten nach vorn, die Vorderen konnten also nicht zurück. Die Türen der Häuser waren verbarrikadiert. Schließlich befanden sich auch etliche Aufständische auf den Dächer und da wollten sie ungern von den Soldaten erwischt werden, so hatte sie Vorsorge getroffen, dass es nicht so einfach erden würde ein die Häuser einzudringen. Wurde diese enge dne Soldaten nun zum Verhängnis?
    Varia hatte ihren Bogen nun auf dem Rücken. In der Rechten hielt sie ein leichtes scharfes Kurzschwert in der Linken ein Messer. Sie wartete. Sie wartete ab, was der Wagen bewirken würde. Würde er sein Ziel erreichen und die ersten Reihen niedermähen, dann war ihre Zeit gekommen. Sie hielt das Schwert über ihrem Kopf, jederzeit bereit das Zeichen zu geben.

    Die Soldaten stürmten die Treppen hinauf und nun entbrannte auf jeder der Etagen ein erbarmungsloser Kampf. Die Soldaten kämpften für ihr Rom, die Sklaven für ihre Freiheit. Die Sklaven kämpften im Angesicht des Todes und so waren ihre Handlungen mitunter auch todesverachtend, was sie unberechenbar macht. So stürmte einer mit erhobenen Schwert auf die Soldaten die die Treppen erklommen zu. Hob einer sein Schild um den Schlag abzuwehren, war ein zweite Sklave da und rammte dem Miles ein Schwert in die nun ungeschützte Seite. Ja hier erwies es sich als Vorteil, dass die Treppen schmal und eng war und die Römer nur einzeln oder zu zweit nach oben kommen konnten. Immer wieder wurden ihnen auf der Treppe Gegenstände aller Art entgegengeworfen. Es waren tatsächlich auch einzelne Gefallene, ob nun tote Sklaven oder Soldaten, machte dabei für die mit dem Mute der Verzweiflungen kämpfenden Sklaven keinen Unterschied. Hier und da legen auch Verletze, jene die stark genug getroffen waren um nicht mehr kämpfen zu können, jedoch nicht so stark, dass sie ihren Verletzungen zeitnah erliegen würden. Fand ein Sklave einen derartig verletzen Römer, so versetzte er ihm den letzten tödlichen Stoß um ihn ins Elysium zu befördern. Überall waren sie zu hören, die Geräusche des Kampfe, die Schreie der Verletzen, die Schreie jener, die gerade den tödlichen Stoß empfingen. Unübersichtlich war es. Es war für die Soldaten wohl ein ungewohnter Kampf, hier nütze ihnen ihre Formation nicht. Hier war jeder Soldat für sich ein Einzelkämpfer.
    Doch natürlich waren die Aufständischen irgendwann den Soldaten unterlegen. Sie nahmen zwar viele mit sich und doch waren die Römer im Vorteil, sie waren ihnen an Zahl, Ausrüstung und Ausbildung überlegen und so wurden die Geräusche weniger und weniger, bis man schließlich die Kampfgeräusche gänzlich zum erliegen kamen. Jetzt hörte man nur noch das Jammern und Stöhnen jener, die noch nicht über die Schwelle des Todes getreten waren.

    Da kamen sie nun die Römer und versteckten sich unter ihren Schildern. Ein Lächeln huschte über Varias Gesicht. Ein Pfiff gellte durch die Gassen und auf den Häuserdächern über den Soldaten erhoben sich nun jene, die sich bisher verborgen gehalten hatten. Schwerte Steine und Ziegel prasselte auf die Soldaten nieder.
    Unterdess wurde die Pfeile mit Stoffresten umwickelt und in eine Flüssigkeit, welche normalerweise für Öllampen verwendet wurde getaucht.
    Schnell wurden Fackeln gebracht...
    Ein neuerliche Pfiff und kleine Tongefäße gefüllt mit dem Lampenöl fanden ihren Weg nach unten auf die Soldaten.
    Die Pfeile wurden nun entzünde und auf Varia Kommando hin auf die nun Öl getränkten Schilder und Soldaten abgefeuert. Und sie fanden ihre Weg, bohrten sich in die Schilder, die zwar einen Moment brauchten, bis das Feuer der Pfeile seine Wirkung entfalten konnte, aber dann doch Feuer fingen.


    Varia selbst spannte ihren Bogen und nahm den Mann ins Visier, der sich hinter den eigentlich Truppen befand. Er war der Befehlshaber und leicht für jedermann zu erkennen. Diesen Mann musste sie ausschalten, er war der Kopf der Truppe, ohne ihn würde die Truppen planlos werden. Nur so hatten sie eine ganz geringe Chance.
    Es war ein leichtes ihn anzuvisieren. Wahrscheinlich gingen die Soldaten nicht davon aus hier unter den Sklaven auf wirklich geübte Bogenschützen zu treffen. Ja so konnte man sich täuschen. Die Bänder vor seiner Brust und der auffallende Helm boten ihr ein gutes Ziel. Sie visierte nun also eine Stelle unterhalb des Helmes an. Jene Stelle zwischen Brustpanzer und Helm, wo selbst ein gut gepanzerter Römer ungeschützt war.
    Ja hier kam ihr ihre jahrelange Erfahrung zu Gute. Und sie musste nicht mal die Bewegung eines Pferdes ausgleichen, so wie sie es einst auf den Schlachtfelder hatte tun müssen. Nein sie konnte sich Zeit lassen, konnte in aller Ruhe den Tribun ins Visier nehmen. Der Pfeil verließ mit einem sirrenden Geräusch den Bogen. Der Pfeil schwang im Flug noch eine Zeit lang nach und schlängelt sich in Richtung Ziel. Er stabilisiert sich im Laufes seinen Fluges und schießt nun schnurstracks auf den Tribun zu.




    Sim-Off:

    Ich will ihn nicht tödlich verletzen, aber ich bitte zu bedenken, das hier eine Bogenschützin am Werk ist, die ihr Handwerk versteht.

    Varia kniete in der Art der Krieger. Ihre Hände ruhte auf ihrem rechten Knie. Sie ging kurz in sich.


    Sie war keine Heldin, sie war nicht aus Stein. Ob richtig oder falsch. Sie konnte es nicht sagen.
    Was hatte sie getan und wer ist aus ihr geworden? Eine Kriegerin, eine Stolze Amazone, die hier nun in Rom in der Subura den letzen Kampf ihres Lebens bestreiten würde.
    Wer ihr in die Augen sah, der konnte erblicken, das sie den Tod schon mehrfach ins Auge geblickt hatte. Der konnte sehen, dass sie wusste wie es sich anfühlt zu töten. Der konnte sehen, dass sie innerlich starb.
    Ruhig waren ihre Hände, sie blickte auf die Narben der vielen Kämpfe und nahm das Schwert in die Hand und erhob sich.


    Vögel schweigen, der Wind steht ganz still. Kampf um Kampf bestritt sie sicher und hart. Hat keinen Schrecken gescheut. Vorwärts nur Vorwärts, das Schwert in der Hand. Den Wind im Gesicht das Schwert in der Hand, das Kinn stolz erhoben, nun sieht sie zum Himmel mit Asche im Blick, sie weiß für sie gibt es keinen Weg zurück. Sie lächelt nun, denn sie hat erkannt, dass sie nun bald ihren Frieden findet, denn sie sonst nirgends fand Der Tod ist willkommen wie ein alter lange vermisster Freund.
    Sie stand da und schaute den Soldaten, die sich nun in die Gassen der Subura ergossen entgegen. Der Wind spielte mit ihren offenen Haaren.
    Das Schwert fand seinen Weg und steckte schon kurz danach in der Halterung auf ihrem Rücken. Varia nahm ihren Bogen in die Hand. Sie suchte sich eine etwas erhöhte Position. So wie sie taten es ihr die anderen Bogenschützen gleich. Die Bögen wurden gespannt. Noch nicht.“ Raunte sie. Ja sie wusste, dass nicht jeder der hier mit einem Bogen stand auf diese Entfernung treffen würde. Und Treffer waren wichtig. Nicht da sie sich wirklich Chancen ausrechnete, aber sie wollte für die anderen die Illusion aufrecht erhalten. Und sie wollte es noch einmal wissen, wollte noch einmal zeigen für was sie geschaffen war, für was sie ihr Leben lang trainiert wurde. Sie war einen Kriegerin durch und durch.
    Varia selber war hier und heute angetreten um ihren Tod zu finden um endlich den so ersehnten Frieden zu finden. Diese Mal würde ihre Göttin es nicht verhindern können. Selbst wenn sie hier und heute nicht fallen sollten, würden die Römer schon dafür sorgen, dass sie schon bald ihren Tod fand. Varia lächelte. Ja sich fürchtete den Tod nicht, denn er bedeutete für sie Erlösung. Erlösung von diesem so ungeliebten Leben. Erlösung von der Knechtschaft. Erlösung von ihrem Schwur. Erlösung von allen Zwängen denen sie unterlag.
    Noch nicht. Wartet bis sie näher dran sind. Ja sie warteten geduldig mit ihren Gespannten Bögen. Sobald die Soldaten in Reichweite waren würde ein wahrer Pfeilhagel auf sie nieder gehen.