| Decria Timarcha
Timarcha hatte sich bereits etwas früher zurückgezogen und die duccischen Frauen in das kleine Cubiculum geführt, in dem im Moment ihre Tochter schlief und in dem Silvana umgekleidet werden sollte. Danach hatte sie nochmal im Schlafzimmer überprüft, ob alles für die germanische Fleischbeschau vorbereitet war und als dann das Klopfen ertönte, das signalisierte, dass Silvana fertig war, öffnete sie die Tür und ließ die junge Frau ein. Gleich wurde der Raum von den zahlreichen Stimmen der duccischen Frauen erfüllt, von denen jedoch der weitaus größte Teil wieder zu den Feierlichkeit in Atrium und Triclinium abziehen würde. Ihren Platz nahmen dann die vier Zeugen des Vollzugs der Ehe ein. Von Seiten der Helvetier waren dies Timarcha selbst, die sich aufgrund mangelnder Alternativen bereit erklärt hatte, an dieser für die Duccier so wichtigen Tradition teilzunehmen, die sie wiederum für voyeuristisch hielt, und ihr ältester Sohn Lucius Corvinus, der hoffentlich wusste, wo seine Blicke während der Ereignisse hier im Raum NICHT zu liegen hatten.
Mit zufriedenem Blick sah sie, dass ihre Schwiegertochte von den Frauen ihrer Familie nochmal hübsch zurechtgemacht worden war, wobei ihr der Anhänger mit dem duccischen Familienwappen auffiel, der so gar nicht zu ihrem Aufzug passte. Einen ähnlichen Anhänger trug ihr Sohn, der Bräutigam, heute auch und sie hatte diesen auch mehrfach vorher an ihm gesehen. Offenbar eine weitere Verbindung, die die beiden bisher vor ihrer Umgebung verborgen hatten.
Allerdings merkte sie auch, dass die junge Frau mehr als nur ein bisschen nervös war. Vermutlich ging es Timarchas Sohn ebenfalls so, der ja noch bei den anderen Gästen war und nur noch auf das Zeichen wartete, sich in den Raum begeben zu können. Gleich müssten also nur noch die drei anderen Zeugen dazukommen, bevor Curio dann selbst hergerufen wurde.