Beiträge von Iullus Helvetius Curio

    Curio war grade dabei das Gesicht und den Bart der großen Statue zu polieren, als Silvana ins Tempelinnere trat. Da die Arbeit auf der Treppe eine ganze Menge Konzentration, sodass er ihr Eintreten zuerst nicht bemerkte. Stattdessen hörte er nun das Murmeln der Discipuli und Tempelsklaven und da er sich konzentrieren musste, folgte dem Murmeln kein böser Blick, sondern lediglich ein deutlich vernehmbares, leicht verstimmtes Räuspern, das aber durch das Tempelinnere hallte. Erst als er die Stimme Silvanas hörte, zuckte er leicht zusammen, verlor dabei fast sein Gleichgewicht und wäre die Leiter nicht festgehalten worden, wäre er wohl hinabgestürzt. An seiner Stelle fiel aber nur der Lappen hinab und landete mit einem penetranten Klatschen auf dem Tempelboden. Erst jetzt konnte er nach unten blicken, erst dem nassen Lappen auf dem Tempelboden und dann Silvana.


    Salve, Duccia!


    grüßte er zuerst und begann dann den Abstieg von der Leiter, bis er unten angekommen war, den Lappen an die Seite des Eimers hängte und sich wieder Silvana zuwandte.


    Natürlich hab ich Zeit. Allerdings habe ich von dem Druiden nur aus zweiten Hand erfahren. Was möchtest du denn darüber besprechen.


    Ein freundliches Lächeln umspielte seine Lippen und wären sie nicht unter Beobachtung von sieben Augenpaaren, hätte er sie wohl umarmt. Stattdessen folgte nun ein fragender Blick, ob sie hier oder lieber unter vier Augen sprechen wollte. Ersteres könnte ja sofort folgen, zweiteres aber wäre mit gewissen Risiken verbunde.

    Nach seiner Amtszeit als Magister Vici war Curio nun wieder einfacher Aedituus im Tempel des Apollo. Einzige Neuerung war, dass sein Weg zur Arbeit aufgrund des Umzug in die neue Casa Helvetia nun deutlich länger war. Ansonsten war alles beim Alten geblieben. Der alte Aedituus Livianus Pythermon hatte bereits mit der Ausbildung eines neuen Discipulus begonnen und Curios Aufgabe war es nun, den Tempel mal wieder einer Grundreinigung zu unterziehen. Hierfür schnappte er sich ein paar ältere Discipuli und Tempelsklaven, teilte sie in die einzelnen Aufgaben - die Reinigung der Kultgegenstände, das Fegen des Tempelvorhofs, das Putzen des Cellabodens und der Säulen, die Reinigung der großen Kultstatue und der einzelnen Seitenaltären und nicht zuletzt die Verteilung, Entsorgung und Verwertung der Opfergaben. Curio selbst legte bei der Reinigung der Kultstatue Hand an, kletterte auf eine der angelegten Leitern und putzte den oberen Teil der Statue. Natürlich hatte er dabei auch ein Auge auf die übrigen Discipuli, die innerhalb des Tempels arbeiteten und beobachtete, dass sie ihre Arbeit auch richtig machten und nicht schluderten.

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    | Decria Timarcha


    Es ging recht schnell, die Voraussetzungen waren auf beiden Seiten gegeben und nun konnten die eigentlichen Verhandlungen beginnen. Curvus' Hand ruhte, wie es seine Angewohnheit war, auch beim Sitzen auf dem Knauf seiner Vitis. Dieses Ding hatte selbst nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst immer noch seinen Zweck erfüllt, weswegen er sie auch nie aus der Hand legte. Gegenüber den Ducciern war das aber wohl nur ein Kuriosum, wie Curio dachte, denn es stand ja außer Frage, dass der Stab ihnen gegenüber irgendeine Funktion haben könnte.


    Gut.


    sagte er nun mittlerweile zum dritten Mal und hakte damit für den Protokollanten deutlich den aktuellen Punkt ab, um zum nächsten voranzuschreiten.


    Kommen wir zur Frage der Mitgift. Welches Angebot möchtet ihr uns dabei machen, Pontifex?


    Curio hatte seine Eltern bereits darauf vorbereitet, dass die Mitgift selbst nicht allzu groß ausfallen würde. Stattdessen würde er durch das doppelte Verhältnis zu den Ducciern auch ungleich mehr von dem Patronat des duccischen Pontifex profitieren und könnte sich zudem auch auf die Unterstützung der übrigen duccischen Sippenmitgliedern bauen. Das konnte, und das wussten wohl alle hier, mehr wert sein, als eine einmalige große Mitgift. Nun allerdings war der junge Helvetier schon ein bisschen nervös, eben weil er mit Verus nicht über konkrete Summen oder sonstige Zuwendungen gesprochen hatte. Zwar hatte er die Duccier immer als faire Verhandlungspartner wahrgenommen, doch ging es ja auch immer um persönliche Befindlichkeiten und grade bei seiner Mutter wusste er nicht, wie tief ihre Schmerzgrenze lag.

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    | Decria Timarcha


    Der alte Primus Pilus nickte zufrieden. Natürlich war es eine reine Formalität, aber bevor sie hier über Formalitäten stolperten, konnte man diese besser gleich abarbeiten. So wanderte der Blick des Curvus auch kurz zu dem duccischen Procurator, in dessen Namen der Verus ebenfalls sprach, sodass dem alten Helvetier bewusst wurde, welche Rolle der Procurator spielte. Nach einem Räusperer fuhr er dann aber fort.


    Gut. Weiterhin erfüllt mein Sohn alle übrigen Ehevoraussetzungen. Er besitzt als römischer Bürger das Conubium, ist mit 21 Jahren im besten Heiratsalter, ist noch nicht anderweitig verheiratet und körperlich gesund. Es gibt zudem keine Erkrankungen, die die Produktion von Nachkommen einschränken würde. Gleiches nehme ich auch für deine Tochter an, Pontifex?


    Jetzt geht es also ans Eingemachte, ging Curio durch den Kopf, während er seinem Vater so zuhörte. Da sprach der alte Primus Pilus vom "besten Heiratsalter" von "körperlicher Gesundheit" und der "Produktion von Nachkommen". Fast glaubte der junge Helvetier, der Alte würde hier eines seiner Lasttiere auf dem Markt anpreisen. Doch so lief das alles wohl ab. Es war ein Handel zwischen den Familien und nun wurden die Voraussetzungen geklärt, bevor es dann um die Umstände des "Kaufs" gehen konnte.


    Er schielte kurz zu seiner Mutter, die mit einem eingemeißelten Lächeln den Ausführungen ihres Mannes folgte, dann zu Silvana, die sich wohl auch gleich wie ein Stück Handelsware vorkommen würde und fokussierte schließlich wieder seinen Patron.

    Der Abend neigte sich dem Ende zu und schon war das Finale durch die frühlichen Klänge der Musiker eingeläuter. Zuerst traten dabei die Schauspieler auf die Bühne und zum Schluss rief der Rezitator auch die beiden Organisatoren auf die Bühne. Während Curio noch die Glückwünsche seines Sitznachbarn entgegennahm, kam Phryne bereits die Stufen der Zuschauerränge hinab. Noch früh genug erhob sich nun auch Curio, reichte ihr nach einem - reichlich übertrieben provokanten - Blick die Hand (er hätte sie wohl sogar von ihrem Platz abgeholt oder wäre ihr entgegangen, um ihren gemeinsamen Auftritt noch größer zu machen), um ihr den Schritt auf die Bühne zu erleichtern und folgte ihr schließlich in das Zentrum der Bühne, wo immer noch die Schauspieler standen und den Applaus der Zuschauer entgegennahmen.


    Mit einem gutgelaunten Lächeln nahm er den Applaus des Publikums entgegen, ließ die Schauspieler aber auch nochmal nach vorne und beugte sich irgendwann zu Phryne hinüber.


    Das sollten wir beizeiten wiederholen.


    sagte er mit einem freundlichen Nicken, bot ihr die Hand an und führte sie dann wieder an den zurücktretenden Schauspielern nach vorne.

    | Acanthos


    Lange Zeit passierte nicht viel. Acanthos sah sogar noch einige bekannte Gesicht, auf die er sich konzentrieren konnte, anstatt der recht drögen Vorstellung des Druiden zu folgen. Da war einmal Alpina mit Neman, die zwar nicht in der Schlange der "Kunden", sondern ebenso wie er etwas abseits stand, allerdings sehr interessiert beobachteten. Er sah keine Veranlassung hinüber zu gehen, zumindest nicht solange es so ruhig blieb. Etwas später erschienen auch die Duccier, beide mit hohen Ämtern bekleidet und irgendwie mit der Überwachung der örtlichen Kulte betraut, bei denen es kaum überraschend war, dass sie hier anwesend waren. Sie hatten sogar weitere Apparitores mitgebracht, die wohl eingreifen sollten, falls doch noch irgendwas passieren sollte. Und auch die zwei Reiter, die noch weiter entfernt auf ihren Pferden saßen, entgingen seinem Blick nicht. Zwar kam ihm der eine der beiden von seiner Haltung und seinen Bewegungen entfernt bekannt vor, doch konnte er nicht erkennen, um wen es sich handelte.


    Unerwarteterweise wurde seine Aufmerksamkeit dann aber wieder auf die Menschenmenge gezogen, denn einem kurzen Handgemenge folgte spitze Schreie. Offenbar versuchte da jemand, den Druiden anzugreifen. Acanthos runzelte die Stirn, als der kurze Angriff jedoch in einen regelrechten Tumult ausartete und plötzlich wie aus dem Nichts traten grüne Flammen aus dem bisher nur roten, vor sich hinknacknackenden Feuer in die Höhe. Der Macedone verkrampfte sich und unterband das Bedürfnis sofort Kehrt zu machen, um nach Hause zu laufen. Dann allerdings besann er sich eines besseren. Denn Alpina und Neman waren ja noch da und jetzt stürmten auch noch die die Duccier mit ihren Apparitores auf den Druiden ein.


    Währenddessen wurde es immer unruhiger, erste Menschen nahmen Reißaus und nahmen dabei keine Rücksicht auf ihre Umgebung. Schwer atmend suchte Acanthos die Gesicht ab, bis er bei dem duccischen Pontifex hängen blieb, der mitten in der Menge stand und sich zu einer jungen Frau mit rot-braunen Haaren... ja, da was sie. Mit einer schnellen Bewegung stieß er sich von dem großen Findling ab und lief mit gezielten Schritten auf Alpina zu, die er nicht mehr aus den Augen ließ. Solche Situation waren gefährlich, selbst wenn Alpina nicht schwanger gewesen wäre. So aber waren nicht nur Neman und sie, sondern auch das ungeborene Kind gefährdet. Langsam aber zielstrebig arbeitete er sich zu den beiden Frauen durch, bis er schließlich so nah war, dass sie ihn wohl hören konnten.


    Alpina, Neman! Kommt mit, ich bringe euch hier weg.

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    | Helvetia Coriolana


    Lana zwinkerte zurück und lehnte sich nun etwas entspannter in ihrem Stuhl zurück, um ihrem Bruder wieder das Feld zu überlassen. Curio wiederum griff wie automatisch zu Silvanas Hand, drückte sie leicht und hielt sie dann erstmal wieder fest.


    Ja, Lana ist bezaubernd.


    antwortete er, nickte seiner Schwester zu, die leicht errötete und ihr Gesicht schnell hinter ihrem Becher verschwinden ließ und Curio wandte sich wieder Silvana zu. Bei seiner Schwester hatte sie ganz klar gepunktet, vielleicht hatte sie auch eine weitere Verbündete in der Familie gefunden, aber darüber wollte er jetzt erstmal nicht spekulieren.


    Lana, Lucius und meine Mutter kennst du ja bereits und meinen Vater lernst du ja auch in ein paar Tagen kennen. Mein jüngerer Bruder Titus ist aber leider viel in der Stadt und in den nächstliegenden Weinguten unterwegs. Wie lange sie noch hier sein werden, weiß ich nicht. Mutter und Lana werden aber auf jeden Fall noch bis zur Geburt von Lucius' und Alpinas Kind hierbleiben.


    Jetzt, da wohl auch die ersten Planungen für die Hochzeit anstanden, wollte er nicht ausschließen, dass sie auch noch länger hierblieben. Sein Vater und Cornutus konnten aber nicht allzu lang vom Weingut fernbleiben. Man würde sehen, wie lange sie hierbleiben könnten... Zumal sie ja auch eigentlich vor allem für die Eröffnungsfeier der Casa hergekommen waren, die aufgrund der zahlreichen Probleme in jüngster Zeit immer und immer wieder verschoben werden musste.

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    | Decria Timarcha


    Natürlich bekamen auch alle ihre kurzen Antworten vom alten Primus Pilus, der heute, so wirkte es Curio, einen wirklich guten Tag hatte. Bislang hatte er weder eine Spitze gegen die germanische Herkunft der Duccier von sich gegeben, noch eine abfällige Bemerkung über den Cultus Deorum gemacht.


    Salve, Duccius. Ich freue mich natürlich ebenso.


    antwortete Curvus zuerst Verus und auch auf den kurzen Einschub der jungen Duccia antwortete er, auch wenn er ein wenig überrascht war, dass sie gleich das Wort an ihn richtete. Da hatte sein Sohn wohl bei der Ausbildung der jungen Frau ein bisschen geschlampt. Aber das wird sie auch noch lernen.


    Ja, sehr erfreut, Duccia.


    Schließlich kamen sie dann im Triclinium an und die Duccier nahmen auch gleich ihre Plätze an der einen Seite des Tisches ein. Passend dazu nahmen auch die Helvetier platz. Curvus setzte sich als Verhandlungsführer dem duccischen Pontifex gegenüber, neben ihm und gegenüber dem duccischen Procurator kam Curio zu sitzen. Timarcha hatte sich den Platz zur anderen Seite ihres Mannes und gegenüber von Fusa gesichert und schließlich setzte sich auch Acanthos gegenüber von Silvana dazu, der eine Tabula und einen Stilus vor sich hinlegte, mit denen er die Verhandlungsergebnisse festhalten und später auf eine zweite Tabula übertragen würde, damit jede Partei auch eine Kopie der Abmachungen mit sich nehmen konnte. Auch würde er bei Bedarf noch Sonderwünsche der Duccier erfüllen, zum Beispiel wenn sie etwas anderes zu trinken oder auch eine kleine Mahlzeit wünschten, je nachdem, wie lange die Verhandlungen dauern würden.


    Schließlich erhob Curvus das Wort, schließlich war er Verhandlungsführer der helvetischen Seite.


    So, dann wollen wir mal beginnen. Mein Sohn hat mir mitgeteilt, dass du deine Tochter mit ihm verheiraten möchtest. Ist das soweit korrekt? Falls dies der Fall ist, kann ich dir die Zustimmung meines Sohnes versichern. Nicht wahr, Curio?


    Curvus Blick wanderte kurz zu seinem Sohn, der schnell nickt.


    Ja, Vater.


    Curvus nickte und blickte nun wieder zum duccischen Pontifex.


    Gut, stimmt deine Tochter dem ebenso zu, Duccius?


    Mit zusammengekniffenen Augen wanderte der Blick des alten zuerst zu Silvana und wieder zurück zu Verus. Es musste ja auch alles seine Ordnung haben.

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    | Helvetia Coriolana


    Auch wenn Lana sehr gute Antennen für die Gefühlswelten in ihrer Umgebung hatte, verstand sie noch nicht jede einzelne Gefühlsschattierung. Was sie allerdings sah und erkennen konnte, davon war sie überzeugt: Silvana und ihren Bruder verbindete irgendwas ganz besonderes.


    Ich freue mich für euch beide, dass ihr euch gefunden habt.


    sagte sie schließlich mit einem zurückhaltenden Lächeln und war froh, dass Silvana auch gleich wieder das Thema wechselte und zwar auf ihr andere baldige Schwägerin.


    Ja, Alpina ist wirklich toll. Ich mag sie sehr und ich glaube für Curio ist sie auch sehr wichtig. Und weißt du was ganz besonders toll ist: Ich werde bald Tante!


    Mit einem kleinen Anflug von Euphorie hatte Lana diese Neuigkeit ausgesprochen. An eigene Kinder war ja noch lange nicht zu denken, aber dass sie bald Tante wurde, das war schon was ganz besonderes.


    In dem Moment kam auch Curio schon wieder, trug einen weiteren Stuhl zum Tisch und zückte dann auch einen weiteren Becher, den er zu den beiden anderen auf den Tisch stellte.


    So, da bin ich wieder. Ich hoffe Lana hat nicht alle Familiengeheimnisse ausgeplaudert?


    Ein kurzer Blick zu seiner Schwester und ihr darauffolgendes unschuldiges Lächeln ließ ihn hoffen, dass sie längst nicht alles, aber doch die eine oder andere Geschichte zum Besten gegeben hatte. Na ja, mal schauen womit Silvana ihn gleich aufziehen würde.

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    | Decria Timarcha


    Und da waren sie nun die amilie von Silvana samt dem duccischen Procurator als Sippenoberhaupt. Curio wartete, bis alle im Atrium angekommen waren, warf Silvana schnell einen liebevollen Blick zu und wandte sich dann als seinem Patron zu.


    Salvete! Patron, ich begrüße dich und deine Familie herzlich in der Casa Helvetia.


    sagte er freundlich, aber auch ein bisschen nervös, und reichte seinem Patron die Hand. Es gab nun das große Aufeinandetreffen.


    Ich möchte euch meine Eltern vorstellen, mein Vater Lucius Helvetius Curvus, Primipilaris der 15. Legion "Apollinaris" und meine Mutter Decria Timarcha. Mutter, Vatter, dies sind mein Patron und Silvanas Vater, Pontifex Decimus Duccius Verus, Procurator Numerius Duccius Marsus, Sippenoberhaupt der Gens Duccia, Silvanas Mutter Calventia Fusa, und schließlich Duccia Silvana, Aeditua im Capitolinum.


    Schritt für Schritt war er die Reihen abgegangen, hatte bei der Vorstellung der Duccier auch nochmal jeden einzeln mit einem Händedruck begrüßt und obwohl der Silvana nur zu gern umarmt hätte, verzichtete er darauf, da es zum jetzigen Zeitpunkt wohl kaum angebracht gewesen wäre. Dann trat er einen Schritt beiseite und überließ seinen Eltern die große Begrüßungsbühne.


    Als erstes trat nun seine Vater nach vorne. Obwohl er kein großer Freund von repräsentativen Treffen war, wusste er doch um seine Pflicht, das weitere Gespräch zu eröffnen. So trat er auf den Pontifex zu, reichte ihm nun ebenfalls die Hand und drückte sie trotz seines fortgeschrittenen Alters noch immer mit der selben Stärke, wie er vor gut zwanzig Jahren die Hand des Medicus gedrückt hatte, der seinen zweiten (!!) Sohn zur Welt gebracht hatte.


    Salvete und herzlich Willkommen.


    fuhr er militärisch knapp fort und schritt, in der linken die Vitis haltend, die Reihe der Duccier ab, verpasste dem Procurator einen ähnlichen starken Händedruck, hielt sich dann bei den Frauen aber etwas zurück. Bei Silvana blieb er einen Augenblick länger stehen, denn er kannte sie ja bislang noch nicht und erhielt heute den ersten Eindruck seiner zukünftigen Schwiegertochter. Wie immer kniff er seine Augen etwas zusammen und musterte die junge Frau. Ein hübsches Ding, wie er fand. Durchaus mit Ähnlichkeiten zu seiner Frau. Ihm fielen besonders die wachen blauen Augen auf. Als würde er die Wahl seines Sohnes bestätigen nicht er und trat dann ebenfalls einen Schritt zurück neben seinen Sohn.


    Nun war es Timarcha, die den Reigen komplettierte. Mit einem freundlichen Lächeln tat sie es ihrem Mann gleich, begrüßte jeden einzeln mit ein paar freundlichen Worten, blieb ihrerseits etwas länger bei Fusa, mit der sie einige Worte mehr wechselte, schüttelte zuletzt Silvana die Hand und hakte sich dann bei ihrem Mann ein.


    Zum Schluss des ersten Aktes war es Curio, der wieder die Initiative ergriff. Es war die erste größere Gästegruppe, die er hier als Hausherr empfing und daher wurde deutlich, dass er sich noch ein bisschen in seine neue Rolle einfinden musste.


    Wenn ihr mir dann nun alle ins Triclinium folgen möchtet. Dort ist bereits alles für die Gespräche vorbereitet.


    Kurz hatte er vor dem Wort "Gespräche" gezögert, da er eigentlich "Verhandlung" hatte sagen wollen. Das gefiel ihm aber nicht, da sie hier ja nicht auf dem Marktwaren und die Eltern ihre Kinder auch nicht verschacherten, sondern es um die Umstände der Hochzeit ginge und vor allem darum, dass sich die Familien kennenlernen könnten. Bald wären sie nämlich über ihre Kinder miteinander verbunden. So ging Curio vor und gefolgt von seinen Eltern führte er die Gäste durch das noch immer recht spartanisch eingerichtete Atrium ins Triclinium, das im Gegensatz dazu nun recht üppig ausgestattet wirkte. Die beiden großen Fenster zu den gärten spendete viel Licht und sorgten dafür, dass die Gespräche in angenehmen Rahmen vonstatten gehen konnten.

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    | Decria Timarcha


    Als er das Klopfen an der Tür hörte, zuckte er leicht zusammen. Es war nun also soweit. Jetzt mussten sich nur noch alle verstehen und dann könnten sich Silvana und er am Ende des Tages als Verlobte bezeichnen. Er legte mit großen Schritten den Weg zur Zimmertür seiner Eltern zurück, informierte sie, dass die Duccier nun da seien, wanderte hinüber zu Küche, aus der Gwynn nun die Tabletts mit Käse und Weintrauben ins Triclinium trug und stellte sich dann vor das Impluvium, von wo aus er bereits die Stimmen Liams und der Duccier hören konnte. Nun kamen auch seine Eltern dazu, zuerst seine Mutter in einer orangenen Damentunika und dann sein Vater wie immer in schlichter Militärtunika gekleidet und auf seine Vitis gestützt. Gut, nun ganz ruhig atmen, die Duccier begrüßen, alle miteinander bekannt machen und die Gäste anschließend ins Triclinium bringen, das, nachdem Gwyn grade wieder in die Küche trat, ebenfalls komplett hergerichtet war. Es konnte also losgehen.

    | Liam


    Schon den ganzen Tag herrschte eine gewisse Unruhe im Haus. Liam allerdings blieb davon vollkommen unberührt. Er hatte seinen Platz an der Tür und auch wenn ihm eingebläut wurde, dass gleich die gesamte Familie der zukünftigen zweiten Hausherrin zur Besuch käme, schnitzte er seelenruhig an seinem Holzhasen herum, um ihm den letzten Schliff zu verpassen. Dann klopfte es. Er kannte seine Aufgabe. Und dieser kam er nun nach. Nach wenigen Augenblicken öffnete er die Tür und sah sich zwei großgewachsenen Männern - den Pontifex kannte er ja bereits - und zwei deutlich kleineren Frauen entgegen, von denen er Silvana ja ebenfalls bereits kannte.


    Salvete! Bitte tretet ein, ihr werdet bereits erwartet. Bitte folgt mir.


    So ließ er die Duccier ein, schloss hinter ihnen die Tür und führte sie dann zuerst ins Atrium, wo Curio bereits auf sie wartete.

    | Helvetia Coriolana


    Mit großen, interessierten Augen blickte Lana Runa an. Sie war erstaunt darüber, mit welcher Selbstverständlich sie Dinge aussprach, die bei ihr in der Familie einiges durcheinandergeworfen hatte.


    Vater ist nunmal Soldat. Und er hätte wohl lieber einen Tribun, der unseren Namen bekannt macht, als einen Priester im Cultus Deorum. Aber diese Schlacht hatte er schon verloren, als er Curio von zu Hause weggeschickt hat.


    Sie wusste wirklich nicht, wie lange ihr Vater es Curio noch nachtragen würde. Aber gegen die anstehende Hochzeit hatte er ja offenbar nichts einzuwenden gehabt. Gut, er schimpfte in den letzten Tagen immer mal wieder darüber, dass er an einer barbarischen Hochzeitszeremonie teilnehmen musste, aber er würde es wohl tun, schon, weil er ja bereits seine Zustimmung erteilt hatte.


    Auch die nächsten Worte der jungen Duccia ließen Lana schweigend dasitzen und mit bewunderndem Blick auf sie schauen. Die junge Frau hat wirklich Mut, dachte Lana, musste dann aber auf ihre letzte Frage wahrheitsgemäß den Kopf schütteln. Lediglich bei ihren Eltern hatte sie solch ein Gefühl und es wirkte auf sie irgendwie unwirklich, dass ihr großer, rebellierender Bruder ein solches Gefühl entstehen lassen konnte. Doch sprach Runa so nachdrücklich davon, dass es wohl auch tatsächlich so war.


    Als Mutter und ich hier angekommen sind, hat er den ganzen Abend so über dich gesprochen, wie du grade über ihn gesprochen hast. Stärke und Sicherheit waren die Worte, die er gesagt hat.


    stellte sie staunend fest, was sie seinerzeit noch nicht so ganz verstanden hatte.


    Nur in den Wochen nach dem Frst vn Virtus und Victria... Also... da hat er sich förmlich vergraben, hat nichts mehr gegessen, sein Zimmer nicht mehr verlassen und auch niemanden zu sich gelassen. Der arme Acanthos hat sich sogar ein Kissen neben Iullus' Zimmertür gelegt, um irgendwie da zu sein. So habe ich ihn noch nie gesehen... Es wirkte... als hätte er vollkommen aufgegeben. Sogar Vater war ein bisschen besorgt.


    Was im Vergleich zum Gefühlsleben von Gaius Normalrömer schon einer regelrechten Gefühlsexplosion glich.


    Erst Alpina hat ihn aus dieser Verfassung wieder rausholen können, auch wenn er danach auch noch.. komisch blieb.


    Mittlerweile hatte sie sich wieder etwas zurückhaltender gebärdet und sich auch körperlich mit ihrem Rücken an die Stuhllehne zurückgezogen, ohne aber ihren Rücken durchzudrücken. Wahrscheinlich erzählte sie nun wirklich mehr, als Curio wollte. Aber irgendwie wollte sie, dass Silvana das wusste. Auch wenn sie nicht genau verstand, warum das so wichtig war.

    | Helvetia Coriolana


    Lanas grinste noch breiter. Silvana war wohl ebenso neugierig, wie sie selbst. Doch musste sie erstmal überlegen, was sie erzählen wollte. Kindergeschichten kannte sie ja nur aus zweiter Hand.


    Alles, hm?


    antwortete sie daher erstmal, lachte leise und legte dann mit einer Geschichte los, die unter den Geschwistern eine Art Dauerbrenner war, wenn sie Curio ein bisschen ärgern wollten.


    Du kennst Curio ja bestimmt als nachdenklichen, zurückhaltenden Menschen. Wir alle sind da, glaube ich, sehr von unserer Mutter geprägt... Na ja, alle außer Lucius, aber das ist ein anderes Thema.


    Erneut grinste sie, als sie an ihren ältesten Bruder dachte. Viel hatte sie von ihm nicht gehabt, da er bereits früh zur Legion gegangen ist, Curio aber, den kannte sie besser, viiieeel besser.


    Einmal waren wir alle auf den Weinhängen des Landguts unseres Vaters und Curio wollte unbedingt dabei helfen, die reifen Trauben zu ernten. Normalerweise machen das bei uns die Pächter, aber er ließ sich nicht davon abbringen. Also bekam er einen der großen Rückenkörbe und machte sich an die Arbeit. Er kam sogar gut voran, bis er am höchsten Punkt des Hanges war. Dort rutschte er auf hinabgefallenen Trauben aus und da er so gar keine Kontrolle über den Kob hatte, fiel er schnurstracks nach hinten und die ganzen Trauben purzelten den Hang hinab. Puh, war Vater da sauer...


    Titus und sie hatten dementgegen lauthals gelacht. So kamen Sturheit und Unerfahrenheit ihres großen Bruders zusammen und sorgten für eine riesige Implosion.


    Oder das eine Mal, als er sich heimlich zum Saturnschrein geschlichen, die Zeit vergessen und erst nach Einbruch der Dunkelheit zu Hause war. Er versuchte sich leise in sein Zimmer zu schleichen, traf aber ganz genau jene Dielenbretter, die immer am lautesten knarrten.


    Dann wurde sie aber ein bisschen nachdenklicher, denn letztlich war ihr Bruder ja auch in den ersten Jahren nach seiner Abreise praktisch totgeschwiegen worden. Lana wusste zwar, dass Briefe gekommen sein mussten, doch wurden sie, im Gegensatz zu denen ihres ältesten Bruders nie verlesen. Erst die letzten Briefe waren der Familie wenigstens wieder zu Kenntnis gegeben.


    Du weißt ja bestimmt, dass er es besonders kurz vor seiner Abreise hierher nicht leicht hatte mit unserem Vater. Er ist ja auch letztlich aus dem Haus geworfen worden. Na ja, bei meinen Brüdern hat er seitdem wohl eine Art Heldenstatus. Da weiß Vater allerdings nicht so wirklich, was er davon halten soll.


    Flupp, die nächste Traube war weg. Diesmal war die Bewegung aber bewusster und langsamer.


    Iullus und du... ihr... empfindet wirklich viel füreinander, oder?

    Eigentlich störte Lana doch, na ja, zumindest ein wenig, denn jetzt lag noch ein weiteres Augenpaar auf ihnen beiden, von dem Curio wusste, dass deren Besitzerin in der Lage war, alles, was sie hier sah, brühwarm an seine Eltern weiterzugeben. Lana mochte ja der Sonnenschein der Familie und allseits beliebt sein. Das hinderte sie aber nicht daran, auch mal auszuteilen oder zu tratschen. Natürlich konnte er das nicht sagen, zumal Silvana sie schon eingeladen hatte, sich dazuzusetzen.


    Meine ganze Familie ist im Moment hier. Und das habe ich dir auch gesagt... glaube ich zumindest...


    verteidigte sich Curio recht schwach, erhob sich dann aber und ließ Silvanas Hand vorsichtig auf den Tisch gleiten. Mit einer kurzen Handbewegung bat er Lana, sich zu setzen, was sie auch tat. Natürlich...


    Ich hole schnell einen weiteren Stuhl... und... ähm... Lana, du erzählst Runa natürlich nichts, solange ich nicht hier bin.


    Sein Blick war nicht streng, ganz im Gegenteil strahlte er eine gewisse Herzlichkeit und Freude aus, seine Schwester und seine baldige Verlobte hier sitzen zu sehen. Zwei wundervolle Menschen direkt nebeneinander. Dennoch: Wusste sie Sachen, die für Curio unangenehm waren? Ja und sogar mehr, als ihm lieb sein konnte. Würde sie sie erzählen? Ja, sogar brühwarm ohne mit der Wimper zu zucken. Verhindern könnte er das sowieso nicht. Vielleicht könnte er aber die eine oder andere Geschichte abwürgen, denn seine Schwester wusste nur allzu gut, dass er, da er ja älter war, ungleich mehr solcher Geschichten über sie kannte und sie in einem schnellen Racheakt auch ebenso problemlos ausplaudern konnte. Das einzige was ihn davon vielleicht abhalten konnte, wäre die Lawine an Geschichten die darauf noch folgen würden.


    So verschwand Curio nun für ein paar Augenblicke im Triclinium und ließ die beiden Frauen allein im Garten zurück.


    | Helvetia Coriolana


    Lanas Unsicherheit war derweil komplett ihrer sehr, sehr, seeeeehr großen Neugier gewichen. Mit einer schnellen Bewegung schnappte sie sich eine Weintraube, steckte sie sich in den Mund und schenkte Silvana ein breites Grinsen.


    Also, was willst du wissen?


    Verbündete waren immer gut und soweit Lana wusste, konnte Silvana eine weitere Verbündete in der helvetischen Familie gut gebrauchen. Ihr Mutter jedenfalls wäre wohl einige Zeit noch sehr reserviert gegen die arme Silvana, die sicher viel netter war, als ihre Mutter sich das auch nur vorstellen konnte.

    Curio war froh, dass beide Duccier für den ersten Opferteil nun erstmal aus seinem Blickfeld verschwanden. Dennoch hatte er noch daran zu knabbern, denn der neutrale Blick des Pontifex und der abwesende Blick Silvanas sprachen für ihn schon Bände. Nun aber konnte er sich ablenken und nutzte diese Chance auch, indem er mit Argusaugen beobachtete, dass auch im Altarbereich alles seinen korrekten Gang ging. Die beiden Schweine waren vollkommen unbeteiligt und kauten irgendwas vor sich hin, was er nicht erkennen konnte, zwei Ministri standen am Altar undsorgen dafür, dass alles an seinen Platz stand und ein älterer Discipulus, der kurz vor seiner Prüfunf stand, hatte sich bereits an seinen Platz gestellt, um gleich das Favete Linguis zu sprechen. Soweit war also alles in Ordnung.


    Als die beiden Duumviri dann aber in Begleitung des duccischen Pontifex wieder aus dem Tempel heraustraten, musste er doch nochmal schlucken. Letztlich blieb ihm jetzt nur noch ein Halt: Er musste sich auf den Ablauf der einzelnen Tätigkeiten konzentrieren. Mit einem kurzen Nicken seinerseits wurden die beiden Opfertiere an ihre Plätze geführt und ein zweiter eindringlicher Blick zu dem an exponierter Stelle stehenden Discipulus reichte, dass dieser wusste, was er zu tun hatte.


    FAVETE LINGUIS!


    erscholl die Stimme des Dieners über den Platz und bald kamen die Menschen zur Ruhe und blickten nun auf den Vollzug des blutigen Opfer. Während die Hauptakteure nun nach vorne traten, um die rituellen Handlungen zu vollziehen, beordete Curio die Opferdiener mit dezenten Kopfbewegungen zu sich und verteilte in einem Abstand von wenigen Schritten hinten den Opferherren so an, dass sie ihnen einerseits alls nötige anreichen konnten, andererseits aber auch Dinge zurücknehmen konnten, die die Opferherren nicht mehr brauchten. Als erstes wurde nun die Handwaschschale zu den den Opferherren gebracht.


    Als er letztlich so im Hintergrund alles ordnete, fiel sein Blick für einen Augenblick auf Silvana, die in der Tempelpforte stand, fast so als wolle sie sich verstecken. Und wieder war da dieser Stich, den er verpacken musste. Einzig, dass er nun recht weit hinten stand und von den Opferdienern verdeckt wurde, würde wohl dafür sorgen, dass keiner der Zuschauer sehen konnte, wie er sich kurz an die Brust fasste, wo er den steinernen Anhänger mit dem helvetischen Widder trug. Allzu lang hielt er sich damit aber nicht auf, sondern fokussierte sich wieder auf den Ablauf, damit auch bloß keine Fehler passierten oder auch nur Verzögerungen eintraten.

    | Acanthos


    Etwas abseits der großen Menschenmenge und der Schlange, die zu dem Druiden vorgelassen werden wollten, stand auch Acanthos. Er trug einen Kapuzenmantel von Curio und in dessen Auftrag war er auch hier, um sich ein Bild von dem zu machen, was der Druide hier veranstalten wollte. Als der Helvetier nämlich gehört hatte, dass ein Druide in der sei, hatte er sich an seine Ausbildung erinnert, während der sein Lehrer ihm gesagt hatte, dass Druiden oft Ärger machen und Aufstände anzetteln wollten, um ihre alte Rolle als gesellschaftliche Elite zurückzugewinnen. Und so stand Acanthos nun hier, an einen in der Nähe liegenden Findling gelehnt, seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, und beobachtete, was der Druide, dessen Namen, Myrddin Ariamir, er bereits hatte aufschnappen können, hier veranstaltete.


    Bis auf ein paar Zauber- und Bauernfängertricks war aber bislang nichts dabei gewesen, was irgendwie verdächtigt gewirkt hätte. Und aufwiegelnde Reden hatte er auch noch keine gehört. Lediglich einige leichtgläubige Bauern, die sich hatten übers Ohr hauen lassen, aber dafür konnte man dem Mann ja nichts. Solange die Salben wirkten und keinen Schaden anrichteten, war das einfach nur Show, die zum Stil jedes Händlers gehörte.

    Schon vor der neunten Stunde, in der die Duccier erwartet wurden, war das Triclinium für die Verlobungsverhandlungen hergerichtet worden. Der große Esstisch stand wieder in der Mitte des Raumes und an den beiden Seiten standen Stühle für die teilnehmenden Personen. Von Seiten der Duccier wurden vier Personen erwartet, neben Duccia Silvana und ihren Eltern auch der duccische Procurator als Sippenoberhaupt der Duccier. Auf Seiten der Helvetier nahmen nur Curio und seine Eltern an dem Gespräch teil. Auf dem Tisch standen bereits Becher und Kannen mit Wasser und Wein und in der Küche wurden Tabletts mit Weintrauben und Käsehäppchen vorbereitet. Nun wartete das Haus gespannt auf das Eintreffen der Duccier. Alle Sklaven hatten Anweisunen bekommen, was sie zu tun hatten und während sich seine Eltern in ihrem Zimmer vorbereiteten tigerte Curio durch das Atrium. Seine Unruhe war ihm deutlich anzumerken, denn heute träfen nicht nur die beiden Familien, sondern auch zwei Welten zusammen.