Beiträge von Iullus Helvetius Curio

    Nun, so war es: Wer am lautesten hier schreit, bekam auch immer die meiste Arbeit. Aber solange sein Name im Gespräch blieb, umso besser. Je mehr Decurionen auch Taten mit seinem Gesicht und seinem Namen verbanden, desto eher könnte er auch mit einer Aufnahme in den Ordo decurionum rechnen und je schneller er dort aufgenommen werden würde, desto besser wäre seine Position bei der zukünftigen Werbung um Silvana. So nickte er nur.


    Ich danke dir für die freundlichen Worte und dein Vertrauen, Duumvir. Ich werde mich dann sogleich an die Arbeit machen.


    Was galt es nun also zu tun: Einladungen mussten raus, das Opfer musste vorbereitet, Opfergaben eingekauft und Essen und Getränke für das Bankett eingekauft werden. Der Saal war vorzubereiten und zu schmücken und dann war noch für das Wohl der Decurionen zu sorgen. Er würde sich gemeinsam mit Acanthos eine Liste machen und schauen müssen, was er wie und wohin delegieren könnte. Wieder mal gab es einiges zu tun. Da sich der Duumvir dann aber bereits von ihm abwandte und zu seinem Scriba schaute, um den nächsten Gesprächspartner anzukündigen, erhob sich Curio, verabschiedete sich mit einem freundlichen


    Vale bene, Duumvir Vitellius.


    und verließ dann die Basilica wieder.

    Mit interessiertem, aber immer ernster werdenden Gesichtsausdruck hörte er sich die silvanas Beschreibung des Fundanius an. Gewisse Marker in ihrer Rede: Prinzipienreiter, Mister Überkorrekt, Kotzbrocken, machten klar, was sie von dem Mann hielt und tatsächlich wurde es immer schlimmer. Auch, dass er kompromisslos und intolerant gegenüber anderen Religionen sei, war ja nicht wirklich das, was er noch vor kurzem mit seinem Patron besprochen hatte. Besonders als sie erwähnte, dass er ihre Karriere nicht unterstützen würde, läuteten bei Curio alle Alarmglocken. Hatte er nicht genau darauf hingewiesen? Hatte er nicht betont, dass Silvana eine göttliche Gabe hatte, die es zu pflegen und nicht zu unterdrücken galt? Curio seufzte kurz, streichelte seiner Freundin über ihren linken Unterarm.


    Es geht doch nicht nur um deine Karriere, sondern vor allem um die Gabe, die dir die Götter mitgegeben haben, Runa. Wenn der Fundanius dich zu Hause einschließt, kann er den Göttern genauso gut direkt auf die Altäre spucken...


    antwortete er mit gerunzelter Stirn. Es ging doch nicht nur darum, dass sie einen guten Draht zu den Göttern hatte, sie hatte seherische Fähigkeiten, die einfach nicht unterdrückt werden durften. Was Silvana aber von dem Fundanius erzählte, würde genau das passieren und das alles aus Familienräson...


    Na ja, wenn Venus uns beisteht, wird er wenigstens schon keine Alternative mehr sein, bevor er deinem Vater eine Zusage geben kann...


    Auch hier galt wieder: Zumindest dann, wenn sie ein blutiges Opfer haben wollte. Sanft führte Curio Silvana nun wieder zu ihren beiden Stühlen und drehte sie so, dass sie genau in den Kräutergarten gucken konnten. Dann schob er sie ganz eng zusammen und wartete, ob sich Silvana nun setzen oder was anderes tun würde. Das andere Fenster, das merkte er jetzt erst, wäre vielleicht sogar besser gewesen, da sie von dort aus direkt das Fenster seines (und hoffentlich bald ihres gemeinsamen) Zimmers sehen können.

    Auf die Musen!


    prostete Curio zurück und trank einen großen Schluck, der ihn zumindest ein wenig beruhigte. Dann schaute er sich um und sah auf Anhieb nichts, wo Phryne noch zur Hand gehen könnte. Die Schauspieler wussten, was sie zu tun haben und ein kurzer Blick auf die Bühne bestätigte ihm, dass bereits das nächste Bild vorbereitet wurde.


    Geh nur, Phryne. Hier hinten gibt es eigentlich nichts mehr zu tun.


    und schon als er das aussprach, wurde ihm bewusst, dass es für ihn damit auch keinen Grund mehr gab, hier zu bleiben. Dennoch wollte er grade nicht hinaus gehen, vielleicht um sich ein bisschen von den Blicken der Duccier und ihren mit Sicherheit wie immer freundlichen Worten ihm gegenüber verstecken. Im Moment, wo er sich offenbar zu allem Überfluss auch noch verplappert zu haben schien, konnte er diese nämlich einfach nicht ertragen. So fühlte er sich hier hinten ganz wohl, bevor es dann weiterging und er gezwungenermaßen seinen Platz wieder einnehmen müsste.

    Bekanntmachung


    Die Umbauarbeiten an der Curia sind abgeschlossen.


    Daher lade ich im Auftrage der Stadtverwaltung alle amtierenden Magistraten und Decurionen am ANTE DIEM XVI KAL AUG DCCCLXV A.U.C.* zur feierlichen Neueröffnung der Curia in den Sitzungssaal des Ordo Decurionum ein.


    Nach einem Opfer an Apollo Mogon wird ein Festbankett für alle Amtsträger und Honoratioren des Municipiums stattfinden.


    p.p.
    Iullus Helvetius Curio


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    Sim-Off:

    *17.07.2015

    Der Umbau der Curia war abgeschlossen und auf Bitte der Duumviri sollte Curio nun auch noch den letzten Schritt des Umbaus durchführen und die feierliche Eröffnung organisieren. Nach einem Opfer an Apollo Mogon am Lararium in der neuen Apsis war ein Festmahl der Decurionen geplant. Auch hier gab es wieder einiges zu tun und Curio war froh darüber, dass sein Sekretär Acanthos ihm dabei wie immer zur Seite stand.

    Curio war grade in ein Gespräch mit Acanthos vertieft und trank einen Schluck Wein, als er von hinten angesprochen wurde. Er fühlte sich irgendwie ertappt, warum, konnte er nicht sagen, doch wandte er sich der Stimme zu und erkannte Phryne, die offensichtlich ebenfalls den Weg hinter die Bühne gefunden hatte. Schnell ließ er einen weiteren Becher vorbereiten und ihn an Phryne reichen.


    Ja, ja, bislang läuft alles sehr gut, Phryne. Ich hoffe, dass es auch so weitergeht, wobei die Darsteller sehr souverän wirken.


    Ein kurzer Blick zu den Schauspielern bestätigte ihm, dass sie alle recht gelöst wirken, während sie sich auf den zweiten Teil vorbereiteten.

    | Liam


    Der Brite fühlte sich unwohl dabei, so ausgefragt zu werden. Schließlich war seine Aufgabe die Bewachung der Tür und nicht die Unterhaltung von Gästen. Dennoch gab er geduldig Auskunft, woei aber auffiel, dass er nicht allzu viel auf Etikette legte.


    Ich komme aus Britannia. Aus der Nähe der Stadt Devam falls due sie kennst. Helvetius Curio hat mich vor ein paar Wochen auf dem Sklavenmarkt gekauft zusammen mit zwei Sklavinnen.


    Er erzählte natürlich nicht, dass ihm mit einer der beiden Frauen enger verbunden war, doch verspürte er trotz der Unzufriedenheit mit seinem Sklavendasein, doch eine gewisse Dankbarkeit, dass er und die arme Gwyn zusammenbleiben konnten.

    Meine Schwester, die ich dir auch noch unbedingt vorstellen möchte... aber nicht mehr heute..., sagte, Mutter hätte sich wohl mehr darüber geärgert, dass man, das heißt wir, sie nicht darüber informiert haben, dass sie Großmutter wird. Zumindest gab es ein Gespräch zwischen den beiden und das schien recht gut gelaufen zu sein.


    Im Moment war so viel im Haus los, dass er kaum die Übersicht behalten konnte. Und natürlich war er auch nicht bei jedem Gespräch dabei. Doch war seine Mutter Alpina gegenüber regelrecht fürsorglich, fast schon mütterlich. Gut, sie wurde bald Großmutter und freute sich sichtlich darüber, wer konnte ihr das schon verübeln. Hoffentlich würde sie Silvana ebenso aufnehmen und Curio zweifelte keinen Moment daran, dass sie genau das tun würde. Aber erst, wenn sie ordentlich verheiratet wären. Bei Corvinus und Alpina war das freilich was anderes. Sein großer Bruder durfte als Soldat nicht heiraten und Konkubinate als Quasi-Ehen waren dort an der Tagesordung.


    Dann jedoch verfinsterte sich Silvanas Miene wieder, sie legte ihren Kopf an seine Schulter und schüttelte ihn leicht. Sie wollte nich erzählen - Curio hätte auch nicht darauf bestanden - und setzte dann aber doch dazu an. Sie blickte auf und Curio konnte sehen, dass Tränen in ihre Augen stiegen. Ruhig hörte er sich darauf an, was sie erzählte, hielt sie dabei im Arm und streifte durch ihre blonden Haare. Das Ergebnis jedenfalls war niederschmetternd. Nicht nur, dass ihr Vater ihr Widerstreben rundheraus abgeschmettet hatte, er hatte sogar noch einen weiteren Kandidaten ins Spiel gebracht. Hatte Curio etwas besseres erwartet? Definitiv nicht. Hatte er gehofft, dass Venus schon etwas früher eingriff? Definitiv. Aber all das war nicht gegeben. Nun stand, zu allem Überfluss, auch noch der Praefectus Alae auf der Liste, der den Posten schon recht lange innehatte und Gerüchten zufolge den nächsten Karriereschritt anpeilte. Er war sogar eine noch bessere Partie als der Fundanius, denn nach dem Alapraefectenposten waren es nicht mehr viele Schritte zur Spitze des ritterlichen Cursus Honorum. Der einzige Hoffnungsschimmer könnte seine Haltung zum Cultus Deorum sein, denn wenn die irgendwie zur Debatte stand, war er raus. Da hatte Curio ja selbst während des letzten längeren Gesprächs mit seinem Patron für gesorgt. Als Silvana endete gab Curio ihr einen Kuss auf die Stirn und wischte ihr mit seinem Ärmel die Tränen von ihren Wangen. Er konnte ihre Tränen verstehen. Sie hatte sonst immer ein enges Verhältnis zu ihrem Vater, das dieser jetzt ohne erkennbaren als erschüttert ansehen musste. Auch seine Mutter neigte in solchen Fällen dazu, ihre Kinder weichzukochen, so wie sie es seit ihrem letzten Streit so konsequent getan hatte.


    Dann aber ging er wieder auf ihre Herausforderungen ein.


    Praefectus Quintilius Sermo... hm...


    Er wühlte in seinen Erinnerungen und kam schließlich zu einem Ergebnis.


    Ich habe ja direkt nach dem Beginn unserer Beziehungen Nachforschungen über die potentielle Heiratskandidaten in der Stadt anstellen lassen. Gerüchten zufolge sollte er schon eine andere Duccia heiraten...


    Er hatte damals Acanthos losgeschickt, der ihm das bis heute noch ein wenig übel nahm, da es eine Heidenarbeit gewesen war, die ganzen Informationen zu sammeln. Allerdings waren diese Information kaum belastbar, dass musste er sich eingestehen.


    Na ja, wie auch immer... Den Fundanius scheinst du aber zu kennen, nicht wahr? Was ist er für ein Mann?


    fragte er weiter. Fundanius war zwar eh aus dem Rennen, wenn Venus ein blutiges Opfer haben wollte, doch sicher war sicher. Dann aber kommentierte noch mit einem leichten Lächeln ihren letzten Satz.


    Natürlich kannst du keinen der beiden heiraten. Denn dann könntest du ja mich nicht mehr heiraten.


    Ein weiterer Kuss landete auf ihrer Stirn und er strich ihr danach die unbändige Strähne, über ihr rechtes Ohr.

    Coriolana nickte strahlend, doch Timarcha mischte sich erstmal ein. Denn sie wusste ja, welche "Neuigkeiten" auf ihren Mann warteten und dass sie eher Überraschungen sein würden.


    Ich bringe dich gleich erstmal in unser Zimmer, Lucius. Dort kannst du dir dann den Staub aus Kleidung, Haaren und Gesicht waschen und nachher beim Essen können wir dann alles in Ruhe besprechen.


    Timarcha wusste, wie sie ihren Mann um den Finger wickeln musste und so folgte dem herzlichen Lächeln gleich noch ein dritter Kuss auf seine Wange.


    Nur Curio fühlte sich sichtlich unwohl. Bei den Worten seines Vaters, die in seinen Ohren wie immer einen teils missbilligenden, teils spöttischen Unterton annahmen, fühlte er sich gleich zurückversetzt in jene Zeit, in der sie sich ständig in den Haaren hatten. Nie hatte sein Vater ihn ernstgenommen und jetzt schien sich das einfach so weiter fortzusetzen.


    Als Magister Vici muss ich auch vernünftig aussehen.


    gab er kurz angebunden und mit einem deutlichen Hinweis auf seinen aktuellen Titel, den er aber bereits morgen verlieren würde, zurück und folgte dann dem Blick seines Vaters im Atrium.


    Wir haben uns dafür entschieden, die Ausstattung vorerst auf das notwendigste zu beschränken. Du siehst hinten das Lararium, an den Seiten einige bequeme Bänke und dort eine kleine Sitzecke.


    Es weniger eine Führung, als ein kurzes Hindeuten. Für mehr wäre der alte Primus Pilus aber wohl auch nicht zu begeistern gewesen. Dann sprach er das Wort Decurio aus, mit einem Unterton, der nun endgültige Missbilligung kundtat. Curio schluckte.


    Lucius Corvinus ist noch im Castellum, wird aber bei der Cena anwesend sein.


    betonte er. Sollte er ihm dann den Kopf waschen. Curio hingegen hatte nur wenig Lust, auch dafür noch den bösen Blick abzubekommen.

    Silvana bestätigte seine Vermutung und nachdem sie noch ein Opfer an Venus Freya angekündigt hatte, schmiegte sie sich wieder an ihn. Wieder genoss er ihre Nähe, von der er einfach nicht genug bekam. Den Duft ihrer Haare, die Zartheit ihrer Hände an seinen Armen, ihr regelmäßiger Atem auf seiner Schulter. Er hielt sie ganz fest an sich gedrückt, um sie ja nie wieder loszulassen. Dann allerdings sprach sie erneut ein Thema an, dass er eigentlich schon abgehakt hatte.


    Vielleicht... Aber sie würden uns nicht in Ruhe lassen.


    antwortete er leise. Es war für ihn keine echte Alternative. Das war es schon bei ihrem Fest nicht gewesen, auch wenn er sich seitdem immer mal wieder ausgemalt hatte, wie es hätte sein können. Doch es half nichts. Sie hatten hier ihre Realität, mit der sie umzugehen lernen mussten. Denn wer einmal vor Problem davonlief, tat es wahrscheinlich immer und immer wieder. Falls sie dies alles aber durchstehen könnten, würden sie auch in Zukunft alles meistern, was sich ihnen in den Weg stellen würden. Sie stellte eine weitere Frage und ihm wurde klar, dass sein anfängliches Rumgestottere letztlich doch dazu geführt hatte, dass sie seinen Gedankengängen nicht hatte folgen können.


    Lucius ist bei Mutters Ankunft quasi eingeknickt. Es tat ihm zwar leid, aber irgendwie glaube ich, dass er nur von Alpinas Schwangerschaft ablenken wollte. Denn auch das wusste unsere Mutter noch nicht.


    antwortete er, selbst etwas geknickt, und Silvana würde wahrscheinlich auch ein bisschen Enttäuschung aus seiner Stimme heraushören. Allerdings wollte er sich nicht mehr an den kleinen Niederlagen aufhalten. Seine Mutter wusste bescheid, seine Mutter hatte zugestimmt. Punkt. Dann allerdings interessierte ihn aber doch noch das eine oder andere von ihrer Seite.


    Dein Vater hat ja mittlerweile mit die gesprochen. Möchtest du mir davon erzählen?


    Dort war wohl vorerst kein Erfolgserlebnis in Sicht. Doch mussten sie grade an dieser Front einen langen Atem beweisen, zumal sie mittlerweile nur noch dort zu kämpfen hatten. Und wenn er sie schon nicht direkt an der Front unterstützen konnte, wollte er doch ihre Seele streicheln, damit sie wieder frisch gestärkt in die Höhle des Wolfs gehen könnte.

    Von Timarcha kam etwas mehr als eine Umarmung, denn sie hauchte ihrem Mann einen Kuss auf die Wange. Er schien gute Laune zu haben, was sie sogleich mit einem Lächeln in seine Richtung quittierte. Danach trat sie einen Schritt beiseite und stellte sich neben ihren Mann, um den Weg auf die Kinder freizugeben.


    Das habe ich, mein Liebster.


    antwortete sie auf seine Frage und nahm zufrieden zu Kenntnis, dass er sich, im Gegensatz zu seinem Sohn, nicht die leidige Diskussion über irgendwelche lächerlichen Bootsreisen eröffnete.


    Curio hatte gehofft, dass er sich erstmal Lana widmen würde, dies war aber nicht so. Der alte Primus Pilus grüßte ihn kurz und musterte ihn von Kopf bis Fuß. Was er sah war ein gutgekleideter junger Mann, der extra für seinen Vater die am wenigsten abgetragene Tunika angelegt hatte. Dennoch war Curio nervös, denn sie hatten sich seit seiner... Verbannung vom Weingut nicht mehr gesehen. So kam nur ein kurzes


    Vater...


    als Antwort über seine Lippen und glücklicherweise geschah dann das, was er eigentlich schon erwartet hatte. Der Blick des Alten wanderte zu seinem Nesthäkchen.


    Diese wiederum strahlte förmlich, als ihr Vater auf sie zukam. Auch sie umarmte ihren Vater, drückte ihm einen Kuss auf die zweite, noch nicht geküsste Wange und wurde auch sogleich kurz in die Höhe gehoben. Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, strahlte sie fast so wie Sol persönlich.


    Ja, alles in Ordnung, Vater. Aber es gibt einige Neuigkeiten.


    Curio nickte ihr kurz dankbar zu, da sie weder Details nannte und ihm dadurch Zeit ließ, die Art und Weise zu überdenken, wie man ihm die vielen "Neuigkeiten" beibringen sollte.. Wenigstens auf sie konnte man sich verlassen. Die Frage war nur, wie lange...

    | Liam


    Kaum war der Sklave zurück an der Tür, trat auch schon der zweite Helvetier herein, der sich zuvor noch darum gekümmert hatte, die Pferde unterzustellen. Der junge Mann untersuchte die verstärkte Tür zum Thesaurus, nickte und wandte sich dann Liam zu.


    Ich bin Sklave, Dominus, und mein Name ist Liam.


    Manchmal kam es ja vor, dass er die Worte ein bisschen vernuschelte. Heute war es aber anders. Den ganzen Tag war die Spannung im Hause förmlich zu greifen gewesen. Jetzt wollte er nichts falsch machen.

    Stumm drehte sich Silvana sich um und lehnte sich an seine Schulter. Curio ließ es zu und streichelte ihr sanft über den Rücken, während sie sich beruhigte und ihr Herzschlag sich wieder normalisierte. Sie brauchte diese Moment, das spürte er und so sagte er nichts, sondern gab ihr alle Zeit, die sie brauchte. Eltern konnten schon grausam sein. Und dabei hatte sie das Highlight seiner Familie, den alten Primus Pilus, noch gar nicht kennengelernt. Allerdings wäre ihr Vater wohl nicht viel besser, denn wenn er erstmal erfuhr, dass sein Patron ein Verhältnis mit seiner Tochter hatte, würden wohl alle väterlichen Alarmglocken läuten. Irgendwann fasste sie sich und fuhr dann auch mit dem fort, was sie zu berichten hatte.


    Nela... Dunkle Haare, leichter iberischer Teint, etwa so groß wie du?


    versuchte er sich an einer Beschreibung jener jungen Frau, die er im Kopf hatte und die sie wahrscheinlich meinte. Er hatte mit der jungen Frau einige wenige Worte bei ihrem Fest gewechselt, doch dann war auch schon Silvanas Mutter aufgetaucht und er hatte sich ganz auf diese konzentrieren müssen.


    Nun ja, je mehr Verbündete, desto besser, aber je größer der Kreis der Geheimnisträger, desto größer auch die Gefahr, das jemand plaudert...


    So wie sein Bruder... Ja, er brauchte wohl noch ein bisschen, um zu verdauen, was bei der Ankunft ihrer Mutter hier passiert war. Dass es ihm leid getan hatte, war zwar offensichtlich gewesen, wie schnell er aber eingebrochen war, war für Curio bis heute noch unverständlich. Wahrscheinlich wollte er aber auch nur, dass es weitere Verbündete gab und wenigstens hatte seine Mutter ja auch kein allzu großes Hindernis dargestellt. Dennoch, an der Situation kaute er noch herum wie auf einem sehnigen Stück Fleisch.


    Umso überraschender dann die Eröffnung, dass die Mutter der Decima auch entgegen der familiären Wünsche aus Liebe geheiratet hatte. Ob es da allerdings die gleichen Vorzeichen gab, wusste Curio nicht. Diejenigen von Silvana und ihm waren ja alles andere als gut. Nichtsdestotrotz erhielten sie dadurch vielleicht Unterstützung aus unerwarteter Richtung. Und Unterstützung konnten sie immer gebrauchen, egal aus welcher Richtung.


    Dann rückte Silvana ein Stück von ihm weg und er entließ sie zumindest aus der engen Umarmung, in der er sie grade quasi aufrecht gehalten hatte. Eine weitere Überraschung folgte, denn sie hatte tatsächlich die Taubenfeder bei sich, die er ihr bei ihrem Fest gegeben hatte. Ein liebevolles, freudiges Lächeln erschien auf seinen Lippen. Seine eigene Feder lag in seinem Zimmer direkt neben dem Holzkästchen auf einem Ehrenplatz, wo er sie morgens nachdem er aufgestanden war und abend bevor er zu Bett ging stets kurz zur Hand nahm. Ja, sie hatte sicherlich recht damit, dass viele Römer einzig eine gewisse Kultfrömmigkeit an den Tag legten. Auch er wusste von einigen Kultmitgliedern, die sich dort lediglich engagierten, um ihre gesellschaftlichen Netzwerke aufzubauen. Tatsächliche Frömmigkeit wurde dementgegen nur allzu gern als superstitio abgestempelt und bekämpft. Auch er hatte als Aedituus entsprechende Order bekommen, allzu frömmlerische Opferwillige ein wenig zurechtzustutzen. Und dennoch war er der festen Ansicht, dass die Götter die Geschicke der Welt lenkten und dass nichts einfach nur so geschah, sondern alles einen tieferen Sinn für das große Ganze hatte. Meistens konnte Curio diesen Sinn zwar nicht nachvollziehen, aber er hatte mittlerweile ein gewisses Gespür dafür entwickelt, Zeichen in dieser Richtung zu erkennen. Die beiden Tauben und die beiden geschenkten Federn waren definitiv ein solches Zeichen.


    Ich habe Venus bereits bei euch im Garten ein Gelübde abgelegt, dass ich ihr ein Opfer erbringen werde, wenn sie Fundanius... vom Markt nimmt und ein weiteres Opfer sowie einen Weihestein, wenn sie unsere Hochzeit ermöglicht. Die beiden Federn waren sozusagen eine Bestätigung dafür, dass sie uns gehört hat. Daher weiß ich nicht, was ich sonst noch für sie tun soll. Nicht dass ihr ihr noch auf die Nerven gehe und sie wieder von uns abrückt...


    Im Rahmen des Do ut des war sie nun eigentlich an der Reihe, ihm etwas zu geben, damit er wieder mit der Einlösung seiner Gelübde an der Reihe sein würde. Denn nerven wollte er die Göttin, die ja auch noch anderswo genug zu tun hatte, auch nicht. Wenn sie ein Interesse daran hatte, was hier geschah, wenn sie auf Silvanas und Curios Seite war und wenn sie letztlich die beiden Opfer und den Weihestein haben wollte, dann sollte sie agieren, in welchem Ausmaße und mit welchen Methoden auch immer. Die Geschichte bewies, dass sie und ihre Mitgötter dabei ja recht einfallsreich sein konnten.

    | Liam


    Ohne große Anstalten und Umschweife hatte ihm die Mutter der Hausherren eingebläut und genauso antwortete er kurz und militärisch


    Sofort, Dominus.


    und brachte erstmal den alten ins Atrium. Offenbar hatte man die Ankommenden bereits gehört und so standen zuerst Timarcha und einen Schritt hinter ihr Coriolana neben Curio bereits im Atrium. Ob Alpina bereits informiert worden war, wusste Curio nicht, ebenso war er sich nicht sicher, ob Corvinus noch im Castellum war. Aber wie sollte er das auch wissen, wenn er sich den ganzen Tag in seinem Cubiculum förmlich verschanzt hatte, um sich zu überlegen, wie er seinen Vater begrüßen sollte.


    Den Anfang machte aber ohnehin Timarcha, die sofort auf ihren Mann zutrat.


    Salve, Lucius! Es ist gut, dass du jetzt endlich hier bist.


    Währenddessen verzog sich der Brite sofort wird zur Tür, um den jungen Dominus ebenfalls herein zu lassen.

    Der ganze Haushalt war in den letzten Tagen vorbereitet worden. Timarcha hatte dem mürrischen Ianitor mehrfach das Aussehen ihres Mannes beschrieben und hatte ihm eingebläut, keine Anstalten zu machen, wenn dieser Mann erscheinen würde. Curio hatte sich an seinem letzten offiziellen Amtszeit komplett freigenommen - wobei man nicht davon reden konnte, dass er diesen Tag genoss, ganz im Gegenteil war er bereits seit dem Aufstehen angespannt, denn heute hatte sich sein Vater, der alte Primus Pilus angekündigt.


    | Liam


    Als es dann tatsächlich klopfte erhob sich Liam von seiner Bank, auf der er sich mittlerweile bestens eingerichtet hatte. Ein Geschicklichkeitsspiel rechts von ihm und ein Schniitzwerk mit Messer rechts von ihm sorgten für Beschäftigung, wenn es mal nichts zu tun gab. Aber jetzt gab es etwas zu tun. Die zwei Schritte zur Tür wurden diesmal deutlich schneller zurückgelegt und so öffnete er die Tür. Dort sah er genau jene beiden Männer, die ihm angekündigt worden waren. Und ganz automatisch nahm er vor dem alten Offizier Haltung an, ohne zu wissen, warum er das tat.


    Savete! Dominus Helvetius Curvus, du und dein Sohn werden bereits erwartet.

    Überraschend früh stimmte seine Mutter der ganzen Geschichte zu. Er hatte eigentlich mit mehr Gegenwehr gerechnet, doch Silvana schien sie beeindruckt zu haben. Curio war sich nun endgültig sicher, dass sie die richtige Frau an seiner Seite sein würde. Dennoch merkte er natürlich, dass sich Silvana sichtlich unwohl fühlte und ziemlich aufgelöst wirkte, obwohl sie hier einen Etappensieg errungen hatten.


    | Decria Timarcha


    Timarcha nahm das allerdings nicht war. Stattdessen nickte sie nun auf die letzten Ausführungen Silvanas leicht, trank den letzten Schluck aus dem Becher, friemelte sich eine Traube vom Bund, die sie in ihrem Mund verschwinden ließ und erhob sich dann ebenfalls.


    Nun gut. Ich denke, ihr müsst noch das eine oder andere besprechen. Falls ihr mich sucht, ich bin in meinem Zimmer.


    sprachs mit einem aufmunternden Lächeln in Silvanas Richtung und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Sie hatte nun einiges zu tun, vor allem zu überlegen, wie sie die Eltern der bisherigen Kandidatin doch noch auf die Seite ihrer Familie ziehen könnte.


    Curio trat derweil von hinten an Silvana heran, schlang seine Hände um ihre Taille und gab ihr einen Kuss auf den Nacken. Erst jetzt merkte er, dass sie etwas schwerer atmete, als sonst, und ihr Herz in ein Militärtrommler vor sich hin schlug.


    Es tut mir leid, dass sie dir so zugesetzt hat. Aber du hast dich toll geschlagen. Ich bin stolz auf dich.

    Curio hätte in der Pause ohnehin keinen Kopf dafür gehabt, irgendjemanden aus seinem Freundeskreis zu unterhalten, denn seine Nerven waren schon ziemlich angespannt. Der erste Teil des Abends war sehr gut gelaufen. Da war er rundum zufrieden. Doch es standen noch zwei weitere Oden auf dem Programm, die beide durch entsprechende Einlagen untermalt werden würden. Und schließlich gab es am Ende noch das große Finale. Überall konnte etwas schiefgehen... Und dann gab es dann auch noch den Gedanken um seinen Versprecher, der ihn den ersten Teil kaum genießen ließ, sondern seine Überlegungen komplett einnahmen. Um sich nun irgendwie zu beschäftigen verschwand Curio ohne ein weiteres Wort durch den Ausgang und ging nochmal hinter die Bühne. Die Schauspieler waren gut gelaunt und auch Acanthos pfiff noch die letzte Melodie vor sich hin. Im Gegensatz zu ihm war Curio ein regelrecht Nervenbündel und bekam von ihm erstmal einen Becher Wein gereicht. Vielleicht konnte ihn das ein wenig beruhigen.

    Curio schluckte. Wieder einmal hatte es seine Mutter geschafft, den wunden Punkt ihres Gegenübers zu erkennen und wieder hatte sie ihrem Gegenüber mit ihrem ganz speziellen Charme so vor das Schienbein getreten, dass Silvana nur aus der Haut fahren konnte. Ruckartig sprang sie auf, wobei Curio nach hinten gedrückt wurde und seine Hand von ihrer Schulter wegrutschte. Leider musste sie da jetzt durch, denn Curio meinte einen Gesichtsausdruck seiner Mutter zu erkennen, den sie immer aufsetzte, wenn sie eine Entscheidung getroffen hatte.


    | Decria Timarcha


    Dieser Gesichtsausdruck bestand aus einer entspannten Stirn, zusammengepressten Lippen und einem leicht abwesenden Blick. Sie war bei der jungen Duccia an die Substanz gegangen, um herauszufinden, wo ihre Präferenzen und wo ihre Loyalitäten lagen. Diese junge Frau würde ihre Familie opfern, und Vestalin werden, wenn sie Curio nicht als Ehemann an ihre Seite gestellt bekäme. Das imponierte Timarcha, auch wenn es entgegen allem stand, was sie in ihrem traditionellen römischen Wertesystem zu vertreten pflegte.


    Weißt du, Duccia. Es mag sein, dass ich dich falsch einschätze, doch schätzt du mich ebenfalls falsch ein, wie ich glaube. Ich weiß nicht, ob Iullus dir erzählt hat, dass meine Hochzeit auch eine Liebesheirat gewesen ist. Allerdings unter deutlich anderen Vorzeichen. Mein größtes Interesse ist das Glück meiner Familie und meiner Kinder. Mein ältester Sohn lebt mittlerweile in einem festen Konkubinat mit einer Frau, die er wahrscheinlich liebt. Mein dritter Sohn ist noch zu jung für eine Heirat und meine Tochter erst recht. Mein zweiter Sohn allerdings liebt eine junge - und wie ich glaube patente - Frau, die allerdings standesmäßig über ihm steht. Da du genauso gut weißt, wie ich, dass Frauen, besonders jene deines Standes, die Standestreppe niemals hinabfallen, sondern normalerweise sogar hinaufsteigen, weißt du selbst am besten, was auf dich zukommen kann und wird.


    Sie machte eine Pause und trank einen Schluck. Timarcha ging davon aus, dass die beiden das wohl alles schon wussten, es schon vielfach durchdacht hatten, doch jemanden brauchten, der das auch nochmal in ganzer Härte aussprach. Diese Rolle übernahm sie nur allzu gerne, auch wenn sie sich dabei zum Sündenbock hochstilisieren ließe.


    Nun gibt es aber auch noch die im gesellschaftlichen Wertesystem nicht vorgesehene Liebe, die bei euch beiden ohne Zweifel gegeben ist. Nun weiß ich, dass mein zweiter Sohn ein zäher Knochen ist, ganz und gar ein Helvetier, ein sturer, dickköpfiger Widder eben. Doch stellte sich mir bis jetzt die Frage, ob du da mithalten kannst, Duccia. Denn wenn dem nicht so wäre, hätte ich euch ernsthaft davon abgeraten, ganz nach dem Motto "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende." Nun habe ich dich aber kennengelernt und es gehört schon jede Menge Entschlossenheit dazu, ein Gelübde an Vesta auszusprechen.


    Erneut machte sie eine Pause, presste die Lippen aufeinander und entspannte ihre Stirn. Dann wanderte ihr Blick zu ihrem Sohn und schließlich wieder zu Silvana.


    Falls, ich betone, falls deine Eltern und deine Familie dem zustimmen, werde ich mich euren Plänen nicht in den Weg stellen und dich, Duccia, gerne als meine Schwiegertochter in unsere Familie aufnehmen. Macht euch aber klar, dass das noch ein langer und steiniger Weg werden wird. Wenn die Götter schließlich eure Beziehung gutheißen, werden sie ihren Teil zu ihrer Vervollkommnung leisten.


    Timarcha neigte sich nun leicht nach hinten. Silvana müsste ihre Familie ganz schön bearbeiten, um den standesmäßigen Abstieg, der mit dieser Heirat einherginge, zu rechtfertigen. Hier und Heute allerdings hatten die beiden Liebenden einen Sieg davongetragen, der sie vermutlich beflügeln würde.

    Alles hatte einmal ein Ende. So auch die Umbauarbeiten der Curia. Mit dem Umbau hatten sich nun einige Änderungen ergeben: Es gab keine Officia für die Magistrate mehr und der Sitzungssaal diente nun auch als Empfangssaal der Magistrate. Nunmehr gab es nur noch zwei Arbeitsräume im Erdgeschoss, beide als Schreibstuben für die Stadtschreiber vorgesehen und weitere zwei Räume im Obergeschoss, wo in Zukunft das Archiv seinen Platz finden sollte. Davon konnte nun auch jener Scriba ein Lied singen, der die letzte Tabula entfernte und an deren Stelle eine neue aufhing.


    Bekanntmachung


    Die Umbauarbeiten an der Curia sind abgeschlossen. Das Gebäude ist wieder für die Öffentlichkeit geöffnet.


    Im Namen der Bauleitung


    Iullus Helvetius Curio
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    [Blockierte Grafik: http://img716.imageshack.us/img716/9771/85964148.gif]

    Curio kochte innerlich, als seine Mutter nun schon zum zweiten Mal in seiner Anwesenheit unterstellte, Silvana würde sich vorrangig von finanziellen Aspekten leiten lassen. Doch hatte er seinem letzten Gespräch mit seiner Mutter bereits damit gerechnet, dass es hier auch zur Sprache käme. So erweiterten sich nur die Dehnübungen seiner Hände, die er mittlerweile hinter seinem Rücken versteckte. Zudem musste er zugeben, dass die Erziehung seiner Mutter offensichtlich Früchte trug, denn er schaffte es nun auch, seine Gefühle ihr gegenüber weitgehend zu unterdrücken. Silvana hingegen machte sich gut. Sie machte sich nicht nur gut, sondern ganz hervorragend, auch wenn es wohl nicht ganz die Wahrheit war, was sie von sich gab.


    | Decria Timarcha


    Timarchas Gesichtsausdruck wiederum wirkte von Satz zu Satz entspannter. Als Verquickung von germanischer und römischer Kultur sah sie sich also, wobei der Decria aber durch die Reihenfolge der Aufzählung nicht verborgen blieb, dass es doch gewisse Präferenzen gab. Doch wollte sie ihr das übel nehmen? Sicherlich nicht, solange sie die Loyalität zu den römischen Göttern nicht aufgab, was wiederum durch ihre Ausbildung letztlich gesichert war.


    Zudem gefiel ihr mehr und mehr was sie hörte, denn ihre Befürchtungen bestätigten sich nicht. Der finanzielle Aspekt schien für sie nur untergeordnete Bedeutung zu haben und lediglich das offensichtlich fehlende Pflichtbewusstsein, ihrer eigenen Familie gegenüber hinterließ einen kleinen Wermutstropfen. Womit sie dann aber abschließ, nämlich, dass sie Vestalin werden wolle, wenn die Hochzeit zwischen ihr und Timarchas Sohn nicht stattfände, ließ die sonst so gefasste Timarcha schlucken. Der Blick zu ihrem Sohn, verriet, dass es ihn genauso zu überraschen schien, denn ihm entglitten nun vollständig die Gesichtszüge, er trat an die junge Duccia heran und legte ihr seine Hand auf die Schulter. Timarcha runzelte die Stirn und erneut musterte sie Silvana lange. Es entstand eine unangenehme Pause, in der sich die Blicke Schlachtreihen gleich gegenüberstanden.


    Deine Eltern werden dir sicherlich schon gesagt haben, dass man solche Gelübde nicht folgenlos ausspricht, Duccia. Ich kann das also nur noch unterstreichen und dich fragen: Ist es dir das wirklich wert?


    antwortete sie, diesmal mit einer gewissen Schärfe in der Stimme. Gelübde sprach man nicht aus, wenn man sie nicht ernst meinte und erst recht nicht eines für den Eintritt in die Gemeinschaft der Vestalinnen. Nicht, dass das hier bloß eine jugendliche Übersprungshandlung war. Die Tochter eines Pontifex, die gleichzeitig vollausgebildete Aeditua war, sollte sowas eigentlich besser wissen.