Gut gelaunt, aber dennoch nicht zu schnell, schritt Curio gemeinsam mit seinem Acanthos die Via Alteia in Richtung Südosten. Er hatte sich schon die ganze Woche auf diesen Termin gefreut, denn er konnte heute eine Schuld begleichen, die noch auf seine wohlbehaltene Ankunft hier in Mogontiacum zurückging. Immer noch schien die Sonne mit voller Kraft und die Temperaturen waren entsprechend hoch, sodass sich Curio nicht abhetzte, um nicht ins Schwitzen zu kommen. Dennoch bildeten sich bereits kleine Schweißperlen auf seiner Stirn. Bereits von weitem sah er bereits seinen Bekannten, den ehemaligen Pelzhändler Othmar, der einer der Leidtragenden der chattischen Unruhen jenseits des Limes war. Er und seine Begleiter wohnten nun schon seit geraumer Zeit in seiner Taberna im Vicus Novus doch wusste Curio, dass das nur eine Zwischenstation sein sollte, bis sie eine eigene Unterkunft gefunden hätten. Dabei hatte sich Curio bereit erklärt, zu helfen und heute sollte der Tag sein, an dem diese Hilfe auch Früchte tragen sollte.
Als er bei Othmar ankam, reichte er ihm seine Hand.
Grüß dich, Othmar. Darf ich dir meinen Sekretär Acanthos vorstellen?
Curio deutete auf seinen Sklaven, den er mittlerweile nur noch als Sekretär bezeichnete, da die Bezeichnung "Sklave für den jungen Mann schon lange nicht mehr ausreichend gewesen war. Mittlerweile war er deutlich mehr geworden und hatte sich zu einem unverzichtbaren Teil seiner kultischen und politischen Aufgaben gemausert hatte. Zudem war er ein verlässlicher Vertrauter und Berater, der ausnahmslos alles über die Umgebung Curios wusste, darüber aber stets Stillschweigen bewahrte. Die Wertschätzung und das Vertrauen, die Curio ihm entgegenbrachte zahlten sich dabei natürlich aus.
Sodann wanderte Curios Blick auf den Hof und um seinen Mund zeichnete sich ein Schmunzeln ab.
Nun, was sagst du?