Glücklicherweise war die Barackentür halb geöffnet. Die Hitze hat also auch ihr gutes, dachte Antias erleichtert. Er hatte auf dem Weg ein halbes Dutzend mal nachgefasst, um nichts von seiner Ausrüstung fallen zu lassen, und war nun froh, die Tür nur aufstoßen zu müssen, um mit all seinem Krempel in die Unterkunft rumpeln zu können.
Kaum hatte er sich mit seinem Bündel durch die schmale Tür gedrückt, empfing ihn bereits heiseres Geschrei. Nicht noch ein Optio! Lasst mich doch erstmal in Ruhe meine Sachen verstauen! dachte er flehentlich, während er durch den dicht umklammerten Wald aus Töpfen, Lampe, Helm, Rüstung und Hasta im Halbdunkel der Baracke zu erkennen versuchte, was vor sich ging. Als er im Dämmerlicht schließlich eine quergestellte rote Crista erblickte, war er im Bilde. Kein Optio. Der Centurio höchstselbst stand da breitbeinig in der Unterkunft, Jupiter sei Dank mit dem Rücken zur Tür.
Mist! Und jetzt? Meldung? Wie? Salve? Ave? Die Augenblicke verrannen so langsam wie Jahreszeiten. Salutieren? Aber wie? Mit dem ganzen Zeug im Arm? Fallen lassen? Den Gladius und die Hasta? Nie im Leben!
Antias dankte den Göttern, dass der Centurio offenbar seine ganze Aufmerksamkeit auf einen der strammstehenden Kameraden konzentriert hatte. Vorsichtig und so geräuschlos wie möglich legte er sein Bündel neben sich auf den Boden, nahm Haltung an und wartete einfach ab.