Die Arena wurde frei gemacht von den Hinterlassenschaften der fürchterlichen Schlacht. Sand wurde noch einmal ordentlich verteilt so dass die Arena wieder frei war für neue Präsentationen.
Wieder dröhnten die Fanfaren, die Trommeln setzten ein und veranstalteten ein Getöse.
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Als Ruhe einkehrte stand Marcus Vidibus mit gespreizten Armen da und rief mit seiner trainierten Stimme der Masse zu:
Römer, Freunde, Fremde nach dieser wohl gewaltigsten Schlacht in der römischen Historie folgt das erste Highlight des Tages die Tierhetze. Es wurden keine Kosten gescheut die blutigsten und wildesten Raubtiere des ganzen Imperiums heute hier zu versammeln um sie in einer gewaltigen Zurschaustellung von menschlichem Können und tierischer Wildheit zu präsentieren. Es treten nun die Venatori und Paegniarii auf um ihren Todesgang hier zu erleiden. Diese Männer sind dem Tod und Verderben geweiht und wohl kaum einer wird hier noch einmal heil herauskommen.
Was nur Marcus selber wusste war das die Tiere präpariert wurden damit auf jeden Fall die Kämpfer zum Großteil überleben würden. Unfälle gab es immer im Zirkus. Doch es würde für die Zuschauer ein blutiges Gemetzel werden.
Und hier nun seht ihr die Bestien des Imperiums Löwen, Tiger, Wölfe, Bären, Eber, Auerochsen, Leoparden und Geparden. Und als ein besonderes Highlight zwei Nashörner aus dem unerforschten Afrika. Erzittert vor dieser geballten Wildheit, Unmenschlichkeit und heißer Blutgier. Spürt den Atem des Todes hier in Mogontiacum. Mögen die Spiele beginnen.
Genau in diesem Moment brüllten die Tiere in ihrer Verzweiflung und Not auf, so dass ein Schrei durch die Zuschauerränge verlief. In der Zwischenzeit hatten sich die Tierhetzer in Arbeitsgruppen zusammen gefunden um miteinander die Tiere anzugehen. So konnte relativ wenig für die Kämpfer passieren bis auf den einen oder anderen Unfall.
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Und so begann nun das blutige Schauspiel. Die Tiere spürten die tödliche Gefahr die von den Menschen ausging und begannen wild hin und her zu laufen. Doch ein Ausweg war für sie nirgends zu erkennen. So wendeten sie sich in ihrer Verzweiflung gegen die Kämpfer und fielen über sie her. Diese jedoch waren gut vorbereitet und fingen die meisten Angriffe gekonnt ab. Für die Massen sah es fürchterlich dramatisch aus als sich die Kontrahenten ineinander verbissen. Einer der Löwen hatte gekonnt einen der Kämpfer gepackt und ihm das Genick durchgebissen. Doch sein Erfolg war nicht von langer Dauer als er dann von drei Kämpfern gleichzeitig zerfetzt wurde. So wogte der Kampf hin und her und die blutrünstige Zuschauermasse tobte auf den Rängen. Die Geparden waren allerdings für die Kämpfer ein Problem, da sie extrem schnell und wendig waren. So musste einer nach dem anderen der Kämpfer sein Leben aushauchen wenn er gegen diese Tiere antrat. So stellten die Darsteller zwei Jagdgruppen zusammen und umzingelten die verzweifelten Tiere. Nun war es auch mit ihnen vorbei, sie wurden regelrecht von den Waffen zerfetzt. Die wilden Wölfe und Eber waren gar kein Problem, den jeder Germane war in der Lage sich gegen diese Feinde des Überlebens zu behaupten. Sie bekamen daher nicht soviel Applaus und wurden daher schnell beseitigt. Bären, Nashörner und die Auerochsen waren das größte Problem. Diese Tiere waren extrem gefährlich und konnten menschliche Kämpfer regelrecht zerstampfen. Während Teile der Kämpfer die Auerochsen und Nashörner ablenkte machten sich die restlichen menschlichen Tierhetzer daran die Bären auszuschalten. Dies gelang recht gut bis auf einen Bären der doch tatsächlich zwei Menschen mit seinen Tatzen töten konnte. Das Geschrei der Menge drönnte immer lauter und der Blutwahn hatte schon einen guten Grad erreicht. Marcus Vidibus erkannte dies sehr genau, die Menge war jetzt in genau der Stimmung um die Gladiatorenkämpfe ordentlich einzuheizen. Daher gab er seinen Mitarbeitern ein Zeichen die damit die Kämpfer in der Arena informierten nun endlich Schluss mit den Tieren zu machen. So wurden die wenigen Tiere umzingelt, einer der Männer präsentierte sich als Lockvogel um das Tier auf sich zu fixieren, während die anderen bereits zu den tödlichen Hieben und Stichen ausholten. Den Zuschauern wurde ein Spetakel präsentiert das sie in dieser Weise bisher noch nie zu Gesicht bekommen hatten. Die Masse war nun total aus dem Häuschen und konnte nun geschickt gelenkt werden. So endete für die unglücklichen Tiere die Tierhetze mit dem Tod der sie erlöste, die Kämpfer präsentiereten sich in ihren blutigen und verfetzten Ausrüstung und Bekleidung der Menge und diese ließ sie hochleben.
Marcellus fand an diesem Schauspiel keinerlei Gefallen, vor allem da er wusste das Marcus Vidibus alles lenkte um die Zuschauer gezielt für den Gladiatorenkampf vorzubereiten. Waren Menschen wirklich so einfach zu manipulieren? Der junge Petronier konnte dies nicht fassen. Ungläubig sah er die tobende Massen an und schüttelte nur den Kopf. Und so kam ihm die Erinnerung daran das der Oheim einmal gesagt hatte man lenke die Menschenmasse am besten mit BRot und Spielen. Der Oheim war ein kluger Mann und hatte damit recht behalten. Wahrscheinlich würden die Massen sogar noch zweitausend Jahren so reagieren und manipulierbar sein.
Marcus Vidibus war mit den Spielen wie sie bisher verliefen mehr als zufrieden. Ganz wie in Rom hatte er die Zuschauer wieder fest im Griff. Das Gebrülle, die Hochrufe, das aus der Arena verdampfende Blut, die Leischen der Tiere und Menschen vermittelten eine unglaubliche Szene. Der Duumvier durfte zufrieden sein. Wenn alles weiterhin so optimal klappte könnte er am Schluss der Veranstaltung den Duumvier sogar zum Cäsar ausrufen und die Masse würde mit Begeisterung zustimmen.