Beiträge von Gaius Germanicus Varro

    Jo... Varro starrte japsend auf seine Lorica Hamata. Sein Bursche hatte den Auftrag diese für den Geleitschutz herauszulegen was er auch getan hatte. Jedoch war deren Anblick alles andere als zufriedenstellend. Rost und Gilb entstellten das in vieler Hinsicht wichtige Rüstungsteil. Josephus...du nichtsnutziger Furz! Josephus, ein kleinwüchsiger Britannier, wieselte in den Raum und knetete scheinbar demütig seine Hände. Dazu setzte er seinen Hundeblick auf und wartete auf weitere verbale Kaskaden. Ihm war klar, daß bei solch einem Wetter ein wenig getragenes Rüstungsteil irgendwann anfing zu rosten. Doch hatte die Vergangenheit gezeigt, daß einölen wenig brachte, denn die lokalen Öle waren Scheisse und verschmierten mit der Zeit. Was diese Rüstung brauchte war das gemäßigte Klima, nicht dieses nass-kalte Mistwetter in diesem vermaledeiten Germania. Hier war alles störend, das Wetter, die barbarischen Eingeborenen, der Frass, die schlecht gelaunten Kameraden. Einzig dieser Decurio, dem er seit einem halben Jahr nun als Bursche diente, war relativ erträglich, wenn auch penibel.
    Er mochte ihn eigentlich, hatte bisher nichts Schlechtes durch ihn erfahren. Seine Repertoire an Entschuldigungen und Erklärungen war bereit, doch der Decurio winkte ab.
    Du schnappst dir die Hamata und bringst sie in die Fabrica, die sollen sehen was zu machen ist, dann legst du den verstärkten Lederpanzer raus, den mit den Drachenemblemen, fette ihn ordentlich ein und poliere ihn auf, ich nehme die geschlossenen, hohen Caligae, die schwarzen! Und ich nehme die Spatha meines Onkels mit. Dann verließ er seine Unterkunft um nach seinem Pferd zu sehen.
    Josephus nickte beflissen hinter ihm her. Das war kein Problem, die Lederrüstung war sowieso besser bei dem Wetter. Die Spatha hatte er vorgestern noch poliert und geschärft. Man konnte sich damit rasieren mit dem alten Ding. Doch wunderte er sich warum in der Blutrinne Initialien eingraviert waren die keinen Rückschluss auf die Gens Germanicus zuließen. GTP…er hatte keine Ahnung wem die Klinge vor dem Onkel des Decurios gehört hatte, aber sie war ein aussergewöhnliches Stück Schmiedekunst. Der bläulich glänzende Stahl schien keinen Rost anzusetzen und war von ungewöhnlichem Klang.
    Er wagte sich nicht vorzustellen was dieses Schwert wert war.

    Schon von weitem hörte er Ocellas Organ. Er war zu Fuß unterwegs und ein wenig überrascht als er die Turma mit den Pferden antraf. Irgendwas war los. Das erkannte er an den Mienen der Männer und Ocellas Haltung.
    Er baute sich neben Ocellas Pferd auf und betrachtete das Schauspiel. Offenbar versuchte Ocella gerade die Kerle mit Blitzen aus seinen Augen zu schmoren, denn es war ihm wohl entgangen, daß der kommandierende Offizier eingetroffen war.
    Equites,...state!
    er sagte es nicht laut, aber seine Stimme schnitt wie ein heißes Messer durch Butter.
    Hier war wohl noch ein wenig Formaldienst angebracht.
    Aus dem Augenwinkel sah er Ocella aus dem Sattel gleiten und in strammer Haltung verharren. Er winkte ab, als dieser Rapport leisten wollte. Was er sah war ihm genug.
    Equites,...movemini!
    Er betrachtete die Männer mit ruhigem Blick. Er war stolz auf die Turma, er war stolz auf jeden einzelnen Mann, weil er wußte, daß er sich auf sie verlassen konnte. Aber wenn sie Ocella schlecht aussehen ließen, würde er das nicht dulden. Ocella war für die Disziplin verantwortlich,...er war ihr großer Bruder, mit all seinen Vorzügen und Schwächen.
    Der Praefect hat uns zu einem Geleitschutz abkommandiert. Die Dauer ist noch offen, jedoch hoffen wir vor den Saturnalien wieder im Castellum zu sein.
    Das ließ er ersteinmal sacken. Es war den Männern immer eine Freude die zweifelhaften Vorzüge dieses Festes vollends auszuschöpfen. Ein Grund mehr, warum er es verabscheute.
    Wir führen einen Tross mit, also können wir unser persönliches Gepäck auf den Wagen deponieren und uns einzig der Ausrüstung widmen. Wir nehmen die volle Ausrüstung mit. Hasta beflaggt als Standardwaffe während des Rittes,...der Beamte soll die ganze Wucht unseres Pomps erfahren. Ein berittener Geleitschutz mit dicken Wintermänteln, bunten ovalen parmae und beflaggten Lanzen, den contarii. Allerdings trugen sie auch ihre Spatha einen Satz leichte Wurfspeere und den Bogen mit sich.
    Also Männer, bringt eue Ausrüstung in Ordnung und haltet euch bereit. Bis zum Aufbruch kein Ausgang und kein Wachdienst...Er sah den Freund zu seiner linken an und meinte lächelnd, Aber vielleicht täte ein wenig Formaldienst Not,...immerhin glaubt ihr die Elite zu sein und von der Elite erwartet man nun einmal mehr als vom gemeinen Soldaten,...Equites...state! Duplicarius,...deine Männer! Dann verließ er den Campus in Richtung Ställe. Es gab noch einiges zu organisieren und er wußte die Bande bei Ocella in guten Händen.

    Saturnalienfeiern,...oh...prima.Das war etwas was er mied wie Feuer das Wasser. Diese Einladung war vielleicht wichtig für den Zusammenhalt...vielleicht sogar für seine weitere Karriere. Er nickte und entgegnete, Ich danke dir Praefectus,...ich werde sehen was sich machen läßt! Vielleicht gelang es ihm Wache zu haben oder eine besonders lange Patrouille. Vielleicht waren sie aber auch noch nicht wieder da.
    Alter Mann,...bei den Göttern. Danke Praefectus,...gute Nacht!
    Das sollte sein Weg sein? Ihr aller Weg? Er sah dem Iulier hinterher und als dieser verschwunden war wandte er seinen Blick wieder nach vorn. Er blinzelte ein wenig um seine Augen wieder an die Dunkelheit zu gewöhnen.
    Ruhige, ereignislose Nacht,...verdammter Mist, er musste seine Runde drehen. Bei so einer Lage schlief man gerne ein...übel,...

    Varro´s Miene blieb wie immer eine undurchdringliche Wand. Sein Kommandeur war ein Praetorianer? Dessen kurze Einführung in die Machenschaften des Caput mundi und seiner ehrenwerten Gesellschaft sowie deren willfährigen Gefolgschaft war ihm nicht eben neu.
    Varro nickte und bestätigte,
    Das sehe ich genauso Praefectus, wir sind hier an einer der wichtigsten Grenzen des Imperiums,...hier seinen Mann zu stehen bedeutet Ehre und Stärke zu zeigen. Denn darauf kommt es doch in der Legion an,...die Charaden in Roma mit ihren Ränken, Intrigen und Heimtücken scheint mir dafür weniger geeignet.
    Dann folgte der eigentliche Grund dieses Gesprächs. Wieder einmal eine Begleitung eines Beamten. Wie vor kurzen mit dem jungen Flavier. Welche nicht einer gewissen Brisanz entbehrte. Sollte es diesmal also eine Besichtigungsreise werden und wieder mit Plattfüssen. Na prima, dann würde es halt länger dauern.
    Rohe Eier sind unsere Spezialität Praefectrus, und wenn du uns begleitest werden wir das sicher hinbekommen.
    War das ein leichtes Lächeln was sich da in seinen Mundwinkel stahl?
    Natürlich hatte er für die Patrouillen während denen es empfindlich kalt wurde bereits Winterkleidung befohlen. So angenehm es auch auf dem Rücken eines Pferdes war, man bewegte sich zu wenig um den Körper warm zu halten. Besonders die Füsse litten schnell.
    Er hoffte daher, daß das Ovum romanum mit einer Sänfte reiste, so konnten sie die Pferde führen und nur für eilige Aufträge reiten.

    Natürlich wußte er es besser und entgegnete lächelnd, Aber Nein,...das ist der Lieblingssatz meines Großvaters... Er wurde ein wenig entspannter, besonders als der Praefectus seine Herkunft offerierte.
    Die Praetorianer sind sicher nicht an mir interessiert, was übrigens auf Gegenseitigkeit beruht...als Stadtrömer kennt man sie und weiß sie zu fürchten, besonders wenn sie wieder einmal einen armen Kerl auf Nimmerwiedersehen abführen.
    Ob er es verdient hatte oder nicht. Die Willkür in Roma war ein Grund sich in der Weite des Imperiums umzusehen.
    Nun, warum nicht?...es dürfte dort angenehmer sein als hier in diesem doch eher frostig-zugigem Ort.
    Wenn er alt werden sollte,...dann würde er auch wieder in die Wärme gehen.Ischia,...oder Sicilia.Die Aussage über Pflichten ließ er unkommentiert,...suum cuique.
    Ich bekomme jeden Monat meinen Sold und habe den Respekt meiner Männer,...wenn ich auch deine Anerkennung habe ist mir das Lohn genug.
    Er wollte auf keinen Fall sein Gladius nur noch zur Zierde tragen.

    Varro nickte mehr oder weniger als Bsetätigung zu seiner eigenen Einschätzung. Es tat gut zu wissen, daß er mit dem Praefecten auf einer Linie dachte und zum anderen den alten Grantler Ocella noch eine Weile bei sich halten konnte.
    Auch er sah auf das in dunkles Nichts gehüllte Vorfeld des Vallums, der Mond beschien nur wenige Konturen, doch war ihm alles so vertraut, daß ihm Abweichungen sofort aufallen würden. So kann man es durchaus sehen,... bestätigte er die wenig verschönernden Darbietungen von Land und Kultur.
    Doch er lebte nach dem Motto, wo auch immer er seinen Kopf zur Ruhe betten kann, dort ist er zu Hause. Ein Gefühl, daß nur verstärkt wurde, wenn Ocella bei ihm war. Ja,...Ocella war ihm wichtig wie ein Bruder. Der Praefect offerioerte ihm da private Einblicke. Nun hieß es aufzupassen. Alles was er nun sagte konnte gut oder eben nicht gut ankommen.
    Er beschloss es philosofisch zu kommentieren. Jede Bewegung geschieht in einer Zeit und hat ein Ziel.

    Sim-Off:

    Aristoteles

    Er lächelte und sah den Iunier an, Nun, Praefectus,...ich bin ein waschechter Römer und komme aus dem Herzen des Imperiums... Was nun wirklich nicht sein größter und ureigenster Verdienst war.

    Varro sah seinen Praefecten unvermittelt an. Sie ritten Patrouille und leisteten ihre Übungen ab. Für eine Kampfeinheit war das reichlich wenig...aber er wollte nicht klagen, so blieb man zumindest theoretisch länger am Leben. Wir haben die Patrouillen und binden die Neo-Equites in ihre Sonderaufgaben ein. Ich denke wir sind auf einem guten Weg ,Praefectus. Jedoch machte er sich seit ein paar Tagen Gedanken über die Besprechung mit diesem frisch eingetroffenen Subpraefectus...Ich habe noch eine Frage Praefectus,...Ocella kann also bei der Prima bleiben?!...vor ein paar Tagen hatten wir beide ein Treffen mit unserem Subpraefectus...er hatte Pläne mit Ocella, wenngleich dieser nicht eben begeistert war, weil sie im Grunde seine linguistischen Fähigkeiten , nun sagen wir einmal,...vor arge Probleme gestellt hätten. Ocella war ein sehr guter Kämpfer, ein prima Kamerad und ein noch besserer Freund, bereit in allen Lebenslagen seinen Hals zu riskieren, aber er hatte seine Grenzen.
    Seine Verlust würde schmerzen.

    Varro kam mit seiner Patrouille zurück und sah den fremden Offizier vor dem Tor stehen. Vertieft in die Diskussion mit seinem Eques. Sie schienen sich jedoch einig zu sein, weshalb er nicht eingriff. Er nickte Andriscus zu und ritt an der Gruppe vorbei ins Castellum.
    Wieder einmal eine ruhige Patrouille. Dennoch war er froh endlich wieder da zu sein, die kriechende Kälte machte ihm langsam zu schaffen.

    Varro ließ das Ganze einmal wirken und hob nach etwa 100 Schritten die Hand. Er wendete langsam sein Pferd und wartete bis alle standen und ihn anstarrten. Er war sich bewußt was in den Köpfen der meisten Männer vorging, jedoch war es ihm egal. Ein Großteil des Landes bestand aus Wald, diesen zu ignorieren wäre fatal.
    Männer! Er schob die Maske hob, weil seine Stimme sonst dumpf und unwirklich klang, was der ganzen Szenerie ohnehin anhaftete und gebot es den Equites ihm gleich zu tun.
    Der Wald ist Rückzugort gegnerischer Krieger, Räuberbanden und sonstigfen Subversiven Gezüchts,...es ist von daher unabdinglich die Fähigkeit zu entwickeln in diesen Rückzugsraum effektiv vorzudringen!
    Er sah die verschwitzten Gesichter an.
    Das funktioniert alleine schon durch die Wahrnehmung unseres Lärms,...wir müssen alles aufscheuchen was sich hier bewegt und in die Arme der begleitenden Legionäre treiben. Jedoch sind unserem Tun Grenzen gesetzt. Es gibt ungünstige Geländepunkte, wie Schneisen oder zu dichtes Unterholz. Hier können Fallen lauern und wir sind angespannt genug heil durch das Unterholz zu kommen!
    Bestätigendes Nicken allenthalben.
    Deshalb werden wir niemals blind in ein unbekanntes Waldstück vordringen, sondern Speculatores vorschicken... von jedem Contubernium einen,...zu Fuß!
    Er sah die Männer an. Eine ziemliche Herausforderung,...

    Natürlich war die Stelle vorher gründlich geprüft und erkundet worden. Hier ga es keine bösen Überraschungen. Trotzdem war dieses Manöver ein Wagnis, denn neben der Sturz- und Verletzungsgefahr hörte man sie beim Eintritt in das Unterholz meilenweit. Doch das war nicht der Sinn der Aktion. Die Wälder sollten keine terra incognita für einen Reiter sein. Er sollte und musste sich mit seinem Pferd im Wald bewegen können. Er sollte, so war es gedacht diesen Weg zur Umgehung von Feindverbänden nutzen können, möglichst mit einem zusätzlichen Kämpfer auf dem Ross. Der Wald wurde dichter und die Geräusche von 20 Reitern deutlich zu hören.

    Eine bekannte, aber hier unvermutete Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Er wandte sich um und nahm Haltung an, Salve Praefectus,...keine Vorkommnisse. Die Nacht ist bisher ruhig. Was trieb denn den Alten zu dieser Zeit hier auf die Barrikaden?
    Schlief er nicht üblicherweise in seiner Villa Rustica? Na egal,...er würde schon von sich geben was er wollte. Da fielen ihm die Berichte ein,...wenngleich die Patrouillen ergebnislos waren lagen die Berichtsrollen noch bei ihm im Officium.

    Kurz vor ihrem Wendepunkt trafen sie auf ein Gehöft. Der Bauer war einer der Lieferanten der Legion und Ala für Gemüse und Stroh. Seine Scheune war am Abend abgebrannt und er stand mit seiner Familie und den Knechten vor den rauchenden Trümmern und raufte sich die Haare. Eine Befragung brachte nichts. Als sie den Brand bemerkten hätten sie alles versucht ihn zu löschen. Er ging jedoch von Brandstiftung aus, da die Scheune weder in- noch aussenwändig Beleuchtet war.
    Es folgte das Gejammer der Bäurin wie es denn jetzt weitergehen solle.
    Varro sprach ihr Trost aus und wußte insgeheim, daß diese Bauern für sich vorgesorgt hatten,. Verhungern würden sie nicht, die Einnahmen für die verlustigen Waren jedoch,...naja. Sie verabschiedeten sich und ritten weiter bis zum Wendepunkt.
    Der Bauer hätte die Pferde der Ala für einen Monat mit Hafer und Stroh beliefert...war da was im Gange?

    Kurz vor ihrem Wendepunkt trafen sie auf ein Gehöft. Der Bauer war einer der Lieferanten der Legion und Ala für Gemüse und Stroh. Seine Scheune war am Abend abgebrannt und er stand mit seiner Familie und den Knechten vor den rauchenden Trümmern und raufte sich die Haare. Eine Befragung brachte nichts. Als sie den Brand bemerkten hätten sie alles versucht ihn zu löschen. Er ging jedoch von Brandstiftung aus, da die Scheune weder in- noch aussenwändig Beleuchtet war.
    Es folgte das Gejammer der Bäurin wie es denn jetzt weitergehen solle.
    Varro sprach ihr Trost aus und wußte insgeheim, daß diese Bauern für sich vorgesorgt hatten,. Verhungern würden sie nicht, die Einnahmen für die verlustigen Waren jedoch,...naja. Sie verabschiedeten sich und ritten weiter bis zum Wendepunkt.
    Der Bauer hätte die Pferde der Ala für einen Monat mit Hafer und Stroh beliefert...war da was im Gange?

    Varro stapfte in seine Paenula gewickelt die Wehrgänge und Posten ab. Eine ruhige, klare Nacht mit einem stetig zunehmenden Mond. Vor seinem Gesicht entstand bereits die erste Atemwolke sobald er ausatmete. Heute war sein Geburtstag,...der 30. Geburtstag.
    Lächelnd erinnerte er sich an seinen 20. Geburtstag. Seine Schritte führten zum südöstlichen Turm. Die flackernden Turmfackeln spendeten Licht und Wärme, nahmen aber die Fähigkeit sich im Dunkeln zu orientieren. Ein kurzes Gespräch mit dem Wachhabenden und die Bestätigung, daß nichts aussergewöhnliches los war. Selbst das Schnaufen der Rindviehcher von den nahen Weiden war weg, seit die Bauern sie zu Dämmerung in die Ställe holten. Ein kurzes Wort des Abschieds und er machte sich weiter auf seiner Runde stetig in Gedanken um die Zukunft. Seine und die seiner Männer.
    Würde der Aufstand nach hier kommen? Würden die Stämme sich vereinen und Mogonatiacum angreifen? Er berührte seine Armilliae. Wegen Tapferkeit vor dem Feind.
    Tja, was wenn der Feind überhand nahm, was wenn man ihn gar nicht erkannte? Unter uns lebte und heimtückisch zuschlug? Er würde es so machen. Zuschlagen und in die Anonymität des öffentlichen Lebens zurückkehren. Die Patrouillen verscheuchten diese Typen in ihre dunklen Ecken, aber deren Gedankengut eben nicht. Immer wieder gab es Hinweise. Entpuppten sich jedoch als großes Nichts. Das war schlecht für die Moral und ließ die Hand auf der Spatha ruhen wenn jemand auf einen zukam.
    Draussen heulte irgendwo ein Hund oder ein Wolf...der Mond...

    Varro selber führte die kleine Schar auf den nahen Wald zu.
    Kurz vorher ließ er halten und drehte Nike zu seinen Männern um.
    Männer!...seit Varus birgt der Wald für uns nur Furor...wir werden diesen Schrecken jetzt besiegen!
    Die Männer klopften zustimmend gegen ihre Schilde.
    Er hob die Hand und fuhr fort.
    Die Pferde haben Kopfschutz angelegt, damit das Geäst sie nicht beim Ritt verletzt...und ihr legt nun eure Gesichtsmasken an.
    Er wartete bis dies geschehen war.


    Seine Männer sahen ihn jetzt an wie Metallmenschen...ebenso unwirklich wie der Wald vor ihnen. Er leuchtete in tausend Farben und Windböen bliesen ihnen Blätter und Schmutz entgegen. Gerade so als wolle er sie daran hindern einzureiten.
    Nun waren die Römer ja ein abergläubiges Völkchen und selbst Varro musste sich angesichts dieser Zeichen zwingen mit gutem Beispiel voran zu gehen. Unter seiner Maske grinste er den Wald an, nein, er blöckte die Zähne. Seiner rechter Arm ging hoch und fiel wieder herab. In Linie ritten sie in leichtem Trab in den Nachmittäglichen Wald ein.

    Varro sah den Neu-Eques an und entgegnete, Er ist auf jeden Fall in den Köpfen der Menschen,...wer kann das schon von sich behaupten?!
    Er wandte sich dem Stein zu und salutierte, dann ging er zurück zu seinem Pferd.
    Equites,...fertigmachen,...wir reiten los.
    Der Tag war noch jung und es gab noch den einen oder anderen finsteren Marodeur zu finden. Wenn es dann am Ende nur Nieten waren sollte ihn das nicht weiter kümmern.
    Er schwang sich in den Sattel.

    Der Tag war noch herbstlich mild. Die Bäume standen in einem sattem Orange der sterbenden Blätter. Es tat gut die Strasse entlang zu traben. Sie hielten jeden Wagen an und kontrollierten Insassen und Waren. Doch nichts war wirklich verdächtig. Die Menschen kamen aus der Umgebung und waren auf den Weg nach Mogontiacum. Um die Mittagszeit sah Varro ein steinernen Gedenkstein an der Strasse. Er ließ halten und genehmigte eine kleine Cena.
    Kurz darauf kauten die Männer auf ihren Rationen und ein Schlauch verdünnten Weines machte die Runde. Varro kaute auf seinem Streifen Trockenfleisch und betrachtete den Gedenkstein. Hier fielen Gaius Terentius Primus und Lucius Dexius Nero sie retteten 4 römische Leben und nahmen 20. In ewiger Dankbarkeit Lucius Claudius Victor
    Varro nickte anerkennend. Zwei Mann die 20 erledigten bevor sie selbst ins Elysium zogen.
    Alle Achtung. Der Name kam ihm bekannt vor. Terentius Primus...Er biss ein Stück Trockenfleisch ab und kaute es ordentlich durch als er Ocella kommen sah. Terentius Primus,...von dem habe ich schonmal was gehört...damals in Roma...

    Das war keine gute Idee mit den Pferden durch die Stadt zu reiten. Es kam immer wieder zu Behinderungen durch die Passanten. Irgendwann würde das einen Unfall geben.
    Varro beschloß die Patrouille im Umland fortzusetzen. Finstere Gestalten gab es auch dort zu stellen. Er hob die Hand und gab eine neue Richtung vor...Richtung Stadttor