Varro betrachtete die Auswahl der Männer mit auf dem Rücken verschränkten Händen. Seine Miene war wie immer undurchdringlich. Die Methodik der Männer sich ein Reittier zu suchen variierte zwischen Okkupation und Anmache. Das lag sicher daran, daß manche Menschen zuweilen ihre Schafe,...naja,...suum cuique. Nach einer kleinen Unendlichkeit, die Varro den Männern zugestand, hatten sie schließlich alle ein Pferd ihrer Wahl. Die Calones rückten mit den übrigen auf Varros Nicken hin wieder ab.
Na schön,...dann wären wir also soweit. Er nickte langsam. Dabei betrachtete die neuen Gespanne. Die Männer wirkten froh, glücklich, stolz und teilweise massiv unsicher.Ihr werdet ab sofort für diese Pferde sorgen, ihr werden sie sauber und gesund halten, ihr werdet sie füttern und mit ihnen arbeiten,...irgendwann werdet ihr auch mit ihnen kämpfen und dann werdet ihr ernten was ihr gesät habt!
Naja ein wenig pathetisch, aber so hatte es sein alter Decurio auch formuliert.
Jetzt führt sie in den Stall an ihren Platz und laßt euch von den Calones eine Einführung geben, Morgen werdet ihr auf dem Campus erscheinen und euch mit eurem Pferd vetraut machen, wenn das der Fall ist werden wir den Formaldienst einführen und mit den Pferden spezifische Manöver reiten. Ich erwarte, daß ihr diese aus dem EffEff beherrscht, denn irgendwann wird davon euer Leben und schlimmer noch, das Leben eures Pferdes abhängen. Er musterte die Männer.
Heute werdet ihr Verantwortung übernehmen, Verantwortung die euer weiteres Leben prägen und entscheiden wird. Nehmt das Ernst!
Betretene Gesichter...
Genug der Worte. Equites et Eques,...abite!
Varro sah sich noch an, wie die Truppe sich Richtung Stall bewegte.
Beiträge von Gaius Germanicus Varro
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Varro sah die Männer an. vier neue Equites die seine Reihen verstärken sollten. Ihre Einteilung hatten sie bereits erfahren. Nun sollten sie das wichtigste überhaupt erhalten.
Männer! was sie ja nun waren, keine Tirones,..keine Möchtegerns,...
Heute werdet ihr eure Pferde erhalten, euer Alter Ego auf vier Beinen, die eure Beine ersetzten sollen. Ihr werden Eins werden mit ihnen, deshalb werdet ihr jeden Tag vor eurem Dienst bei den Bereichen eure Pferde pflegen und füttern und jeden Tag mindestens zwei Stunden mit der Ausbildung verbringen.
Sein Blick lief keinerlei Diskussionen zu.
Die Pferde sind zugeritten und abgehärtet, jedoch müssen sie sich an euch gewöhnen. Und an die täglichen Anforderungen. Ein schönes Stück Arbeit.
Erwerbt ihren Respekt! Sie sind das Wichtigste für einen Eques! Ohne sie sind wir nur Fußgänger!
Ein Grinsen tat sich auf und Varro hob die Hand.
Die Calones werden jetzt de Pferde heranbringen die sie für euch erachten, geht es ruhig an! Auf einen Wink brachten sie Calones die Pferde heran und ließen die Zügel fallen. Die Pferde blieben sofort stehen und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Equites,...progredere! -
Varro nickte dem Italiker zu. Ihm folgten noch zwei weitere Tirones, Sigur und Thoralf. Nachdem sie ihren Schwur geleistet hatten und wieder ins Glied zurück getreten waren nahm Varro Haltung an. Militeees,...State!
Ein hörbarer Ruck ging durch die Gruppe.
Hiermit ist die Ausbildung beendet und ihr werdet in eure Abteilungen versetzt. Duplicarius...?! Jetzt erfolgte die Spezialisierung, denn eine Turma bestand nur aus Spezialisten welche die täglichen Herausforderungen meistern konnten. -
Befehl an die Turma Prima
ANTE DIEM XI KAL NOV DCCCLXVII A.U.C.
(22.10.2017/114 n.Chr.)Hora secunda in usu site
( Zur zweiten Stunde auf dem Übungsplatz)
Beförderung der Tirones
[SIZE=1]Gaius Germanicus Varro[/SIZE]Gaius Germanicus Varro
[/quote]
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Heute war es soweit, bis auf einen würden heute alle Tirones der Prima ihre Beförderung zum Equites erhalten. Somit würden sie in die Bruderschaft der Soldaten Romas aufgenommen werden und mit ein wenig Glück in etwa 25 Jahren mit einer Donation einem vernünftigen Rang und einer Aussichtreichen Zukunft wieder entlassen werden.
Die meisten von denen sind dann Mitte 40,...alt,...zu alt um nochmal was Neues anzufangen. Doch das war der Legion egal, der Ala sowieso.
Ernst sah er die inm Halbkreis angetretenen Männer mit ernst-feierlicher Miene an.
Männer, heute ist ein großer Tag für euch! Der Tag für den ihr 3 Monde lang gerackert, geschwitzt, gelitten und gekämpft habt. Er nickte leicht. Erstaunlich welche Werte manche Mensche als erstrebenswert erachten. Besonders die Ex-Barbaren konnten sich kaum beherrschen, sie barsten fast vor Stolz.
Tiro Marbod, Tiro Andriscus ...vortreten.
Der Alemanne trat vor und nahm vor Varro und Ocella Haltung an.
Varro trat vor und legte seine Hand auf die rechte Schulter, Ocella auf die linke Schulter.
Sie nickten dem neuen Bruder zu.
... schwöre bei deinen Göttern und unverbrüchlichen Eiden, dass du deinem Kommandanten folgen wirst, wohin er dich auch führen mag. Du wirst jedem Befehl mit Begeisterung und ohne Rückfragen gehorchen. Du willigst in die Vollmacht deines Kommandanten ein, dich wegen Ungehorsam oder Desertion ohne Prozess hinzurichten. Du gelobst, unter den Feldzeichen die dir zugeteilte Dienstzeit abzuleisten und sie nicht zu verlassen, ehe dein Kommandant dich entlässt. Du wirst Rom treu dienen, und sei es unter Einsatz deines Lebens, und wirst gegenüber Zivilisten und deinen Kameraden im Lager die Gesetze achten.
Ein ernster Blick, denn dieser Schwur war nicht ohne,...
Marbod versteifte sich noch ein bißchen mehr und entgegnete,...Ich schwöre bei meinen Göttern und unverbrüchlichen Eiden Decurio!
Varro klopfte ihm auf die Schulter wie auch Ocella, dann sagte er,
Meinen Glückwunsch, Eques Marbod, tritt zurück ins Glied!
Mardod trat zurück ins Glied, während sich die beiden Offiziere dem Italiker zuwandten.
Auch hier legten sie wieder die Hand auf die Schultern des Tiros. -
Varro stand am Gatter und betrachtete die Pferde für seine Männer. Es waren keine schönen Tiere, relativ klein und gedrungen muskulös. Aber sie waren zäh und ausdauernd. Ihre Ausbildung war nahezu abgeschlossen, jetzt mussten sie sich nur noch an ihren ständigen Reiter gewöhnen.
Vor vielen Jahren gab es hier in Germania eine Zucht von größeren Pferden. Doch sie hatten sich nicht durchgesetzt. Zu hoch zum Aufsteigen. Ab und zu sah er noch mal eines davon im Besitz eines reichen Kaufmanns oder höheren Beamten. Es waren sehr schöne Tiere von edlem, kraftvollem Wuchs, doch leider brauchte man Hilfe beim Aufsteigen, weil die Füße fast zwei Ellen über dem Boden baumelten. Mit Ausrüstung schwer zu handhaben ohne Schemel.
Wenn es da eine Aufstieghilfe am Sattel gäbe?!
Einer der Calones verscheuchte den Gedanken und meldete die Pferde bereit und wie gewünscht zwei mehr als zukünftige Reiter.
Varro nickte und wandte sich den Männern zu die von Ocella geführt herankamen.
Er ließ sie zunächst herankommen und gestattete ihnen ihre Aufregung und Freude auszuleben. -
Varro gefiel was er sah. Es ging langsam auf, Er nickte und winkte Ocella heran. Na schön, ...lass sie noch ein paar Mal schnell abspringen und wir treffen uns Morgen früh am Gatter,...ich denke sie sind soweit für ihren Minotaurus. Ein letzter Blick auf die Männer, ein kurzes Nicken und Varro verschwand.
Natürlich haben die talentierteren von ihnen schon auf Pferden gesessen. Natürlich haben sie auf Patrouillen und dem einen oder anderen Auftrag gedient. Das waren jedoch nicht ihre Pferde. Nun würden sie ihr Pferd wählen, ...das war schon eine besondere Sache.
Varro gestattete sich ein leichtes Grinsen. -
Zitat
Original von Manius Flavius Gracchus Minor
Dahinter erwartete ihn bereits eine Ehrenformation von Legio und Ala, welche den scheidenden Tribun in der Tat unerwartet traf, weshalb höchste, wenn auch freudige Erregung ihn erfasste und beinahe ihm ein Tränlein aus dem Augenwinkel lockte. An dieser Stätte hatte er vieles erlebt und manches erreicht, hatte er Disziplin und Frustrationstoleranz erworben.
Varro gehörte mit seiner Truma Prima zur Ehrenformation. Herausgeputz und fast schon nicht wieder zu erkennen standen sie in glitzernder Paraderüstung, mit Schild und Drachenbanner an der Hasta. Es war zwar nur eine Provinz, doch konnte der junge Flavier unschwer erkennen, was es bedeutete in Respekt zu gehen. Den Respekt hatte er sich verdient.
Varros Augen folgten den Tribun innerhalb seines Gesichtsfeldes, denn den Kopf durfte er nicht bewegen. Es schien ihn aber zu vereinnahmen. Gut so.
Mach´s gut Milchgesicht! murmelte er hinter seiner goldenen Gesichtsmaske. -
Varro stieß zu den Ausbildungen und winkte kurz ab. Sie sollten sich auf die Übungen konzentrieren, strammstehen konnten sie schon.
Was er sah waren die üblichen Pobleme bestehend aus Selbstüberschätzung und dem ein oder anderen Sattelhorn.
Nachdem sich alle mehr oder weniger erfolgreich bemüht hatten nickte er Ocella zu und nach einem kurzen Befehl standen die Männer neben ihren Übungsgeräten, bereit ihm zuzuhören.
Männer! es war immer wieder ein seltsames Gefühl die eigene Stimme als gewichtig wahrzunehmen.
...ihr trainiert hier das Aufsitzen auf einem Gestell. Euer wirkliches Ziel ist jedoch ein Pferd aus Fleisch und Blut!
Er ließ die Worte kurz sacken. Ein Pferd hält niemals ganz still. Das ist umso bedauerlicher für diejenigen unter euch die ihre Ausrüstung falsch positioniert haben. Er sah in die Runde. Ebenso wichtig ist es von einem Pferderücken zu steigen und sofort kampfbereit zu sein,...denn das Pferd bietet dem Gegner das größere Ziel! Er nickte mit traurigem Blick. Im Kampf werdet ihr nur kurz etwas von eurem Pferd haben wenn ihr nicht lernt eins mit ihm zu werden, den Gegner niederzukämpfen wo es geht und ansonsten taktische Rückzüge zu absolvieren. Wie ein Hornissenschwarm! Er stieß mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf die Handfläche der linken Hand. Das Pferd trägt uns zum Feind,...bringt ihr es zurück nach Hause!
Varros Blick fiel auf Ocella und er fuhr fort.
Wenn ihr mir zeigt, daß ihr voll bewaffnet auf und absteigen könnt, dann werdet ihr ein Pferd bekommen,...euer zweites Ich, eure Symbiose, ihr werdet Minotauren sein! Ein Körper, ein Wille, todbringend und furchterregend!
Wieder ein Blick auf die Männer. ...und jetzt...beweist es mir! Er nickte den Männern zu und platzierte sich in der Nähe, wo er einen guten Überblick hatte. -
Hab mal ausgemistet
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Varro begriff, daß diese Chance hier einzig die des Ocella war und sie war ein Strohfeuer. Er musste nun etwas machen, auch wenn es den guten Ocella vielleicht nicht gefiel.
Er ignorierte als dessen Blick und sagte stattdessen,
Nun, wenn das so ist, ich habe da schon einen Tiro im Blick,...der stellt sich ganz gut an und ich kann mir vorstellen, daß er meine Stellvertretung antreten kann. Das bedeutete ja nicht daß man aus der Welt war.
Was der Subpraefectus allerdings so von sich gab hatte etwas von einem verwöhnten Balg an sich. Du hast zu gehorchen,...wenn du nicht tust was ich sage dann,...
Varro setzte wieder seine Alabastergesicht auf. Undurchdringlich und unmöglich zu interpretieren. Tiro Andriscus,...ist mein Vorschlag. Nebenan bekam Ocella fast schon Schnappatmung. Hoffentlich versaute er sich hier nicht alles. -
Gemäß der Anordnung ritt die Turma Prima verstärkt Patrouillen durch Mogontiacum. Jeweils ein Offizier führte 9 leicht gerüstete Reiter durch die inneren und äußeren Bezirke der ständig wachsenden Stadt. Es galt eventuelle Unruheherde zu identifizieren, zu beobachten und bei klarer Verdachtslage zu zerschlagen.
Varro hatte hier Carte blanche. Er wußte, daß er hier entweder etwas entscheidendes für seine Karriere schaffen oder grandios scheitern konnte. Doch die Unruhen aus dem fernen Roma schienen bisher nicht in Mogontiacum angekommen zu sein. Vielleicht lag es daran, daß sie hier ihre eigenen Probleme hatten. Relativ entspannt ritt er im Schritt auf den Marktplatz zu. Seine neun Equites folgten ihm in den entsprechenden Abständen. Ihre Augen schienen überall zu sein. -
Die Flammen des Feuers sengten sich in die Gesichter der Männer. Es war nun schon eine Weile her, daß sie in stiller, statuenhafter Haltung um die Flammen umherstanden. Im gingen einige Dinge durch den Kopf. Alles schien im Wandel. So wie die Flammen die Opfer der Soldaten verschlangen so verschlang das Leben seine Zeit. Auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, so schmerzte ihn der Verlust von Ocella. Er war ihm in den letzten Jahren das was er nie hatte, ein wahrer Freund, ja ein Bruder. Nun sollte ihn das Schicksal in Situationen bringen die ihn Kopf und Kragen kosten konnten.
Varro starrte in die Flammen. Es war ihm, als sei Ocellus gefallen und bei seinen Ahnen im Elysium,...so weit war er nun weg. -
Varro zog seine Augenbrauen für einen Moment hoch. Sein Blick fiel auf auf Ocella, der mehr auf seinem Sitz lümmelte als saß. Daß dieser Potentiale hatte war zweifellos,...jedoch ihm gleich eine ganze Turma anzuvertrauen,...mit Spezialauftrag. Nun denn, er war geneigt ihn auf jeden Fall zu unterstütze und nickte ihm Augenzwinkernd zu.
Ultra posse nemo obligatur,... Sein Blick fiel wieder auf den Subpraefectus. Eine gute Wahl, Subpraefectus,...ab wann soll ich ihn abtreten? Immerhin sollte er schnellstens einen neuen, zuverlässigen Stellvertreter suchen und finden. Ihm schwebte da bei den Göttern niemand vor.
Und was soll mit der Prima geschehen? Er gestatte sich einen leicht fragenden Gesichtsausdruck. -
Varro tauschte einen kurzen Blick mit Ocella und nahm sich einen der Stühle um den Ausführungen des ihm unbekannten Petroniers zu lauschen. Dieser versuchte offenbar eine goldene Brücke zu bauen indem er ihnen die Möglichkeit bot hier mit freier Zunge zu agieren. Eine feine Saite schlug in seinem Sinn für Menschkenntnis an. Er nickte unmerklich auf die Gratulation zu den Auszeichnungen und begann sich Sorgen zu machen was nun noch folgen sollte.
Nun, es folgte das übliche logistische Geplane, welches im Grunde schon seinen Lauf nahm.
Ebenso die Feierlichkeiten,...die Paradeuniformen waren immer in einem excelentem Zustand, weil sie kaum benutzt und nur hochfein wieder verstaut wurden. Aber das brauchte der gute Subpraefectus ja nicht auf die feine Nase gebunden bekommen. Ein kerniges Jawohl,...! und ein fast schon dankbares ...natürlich Subpraefectus! würde ihm schon zeigen, daß er alles im Griff hatte.
Nach dem Castellumskram folgte eine andere Offerte, welche Varro wieder ganz kurz Ocellas Blick suchte und sich in seinen Gedanken bestätigt sah.
Nun, Subpraefectus, hierfür sind absolut loyale und selbstständig operierende indigene Männer erforderlich. Wir beide fallen da als Römer wohl aus, weil wir weder die lokalen Dialekte beherrschen, noch jenen Barabrischen Habitus vorweisen können... Jetzt einmal von Ocella in angeheiterter Stimmung abgesehen.
...suchst du in der Turma Prima nach geeigneten Germanen für diese Einheit? Was sehr schade wäre, denn er hatte gerade die nötige Einheit der Männer erstellt. -
Varro verdrehte die Augen und trat hinter Ocella nach der Aufforderung ein. Er nahm Haltung an, sah im Augenwinkel, daß Ocella dasselbe tat und machte Meldung.
Decurio Gaius Germanicus Varro und Duplicarius Servius Matinius Ocella melden sich wie befohlen. Was wohl anlag? -
Varro hielt nicht allzuviel von Ritualen. Sie vernebelten die Sinne und nahmen den Blick für die Realität. Dennoch nahm er um der Ahnen willen und vor allem um seiner Reputation willen teil. Das machte er gut, so gut, daß er nicht auffiel unter all den anderen Fackelträger.
Er nutzte die erhabene Atmosphäre um in sich zu gehen. Sein Blick fiel auf Ocella, der neben ihm schritt. Das Flackern der Fackel erhellte schemenhaft sein Gesicht.
Wie lange kannten sie sich jetzt schon?
Varro nickte ihm leicht zu. Ocella war ihm mehr als ein Freund, mehr als ein Bruder in Waffen.
Es tat ihm gut, daß er neben ihm ging. Es tat ihm gut, daß er da war.
Verdammt,...da hatte er es wieder. Diese Veranstaltungen machten ihn immer viel zu sentimental.
Sie kamen dem Scheiterhaufen näher... -
Varro zog eine Grimasse. Wieder einmal zeigte Ocella, daß er ein Zyniker war und alles so nahm wie es in sein krudes Weltbild passte. Er ließ die Phalera auf seinem Schreibtisch kreiseln und fragte sich wo das alles noch hinführen mochte.
Immerhin hatte Ocella Recht als er die Moral aufrief. Was war schon sauber und gerecht. Und willst du nicht wie ich es will, dann zwing ich dich dazu! Seiot jeher römische Aussenpolitik. Die Phalera drehte sich langsamer und fiel schließlich um.
Varro zuckte die Schultern. Auf die geprägte Seite,...war ja klar. Sein persönliches Orakel hatte gesprochen. -
Varro hielt die Phalera in seiner Hand und ihr Glanz spiegelte sich im Schein der Talklampen wider.
Seine erste Auszeichnung, doch mit einem bitteren Beigeschmack. Für den Einsatz gegen die Chatten, hieß es. Doch was ihm blieb war der üble Brandgeruch ihres Dorfes...
Er sah Ocella an, der seine Meinung inzwischen mit Falerner, den Varro zur Feier des Ereignisses für ihn besorgt hatte, egalisiert hatte. Dessen Phalera lag auf Varros Schreibtisch.
Schöne Arbeit...sinnierte Varro bei der Betrachtung der Metallscheibe.
...wessen Konterfei soll das denn sein? Ein Grimmiges Männergesicht dominierte die Scheibe. -
Varro musste zuweilen noch schmunzeln, wenn er an die Rede des Tribunen dachte. Er sah die teils angestrengten Mienen der Männer, besonders seiner Männer vor sich, im verzweifelten Bemühen zu verstehen was der Tribun da von sich gab. So war denn die Zustimmung in einem Grunzen und Brummeln beschränkt, was angesichts der Umstände schon sehr viel war.
Nachher erklärte Varro den Männern den Sachverhalt noch einmal in einfacheren Worten und erntete Zustimmung und Respekt für die Leistungen des jungen Tribuns.
Der Rückweg gestaltete sich wie der Hinweg, mit vorgeschobenen Kundschaftern und allen Sinnen auf die Umgebung gerichtet. Denn es war nicht das erste Mal, daß sich einige, wohl übergangene, oder unwichtige Häuptlinge nicht an die Vereinbahrungen gebunden fühlten und ihrerseits ein Zeichen setzen wollten.