Beiträge von Gaius Germanicus Varro

    Varro versuchte ob des seltsam geckenhaften Vokabulars nicht seine sprichwörtliche Ruhe zu verlieren und brachte ein trockenes Jawohl Tribun!
    hervor und winkte Ocella heran. Dieser preschte heran und stoppte sein Pferd neben ihm.
    Das brachte ihn in den Genuss des nächsten Tribunischen Ergusses. Er sah Varro grinsend an und bevor die Lage eskalieren konnte gab dieser kund...Vier Mann, entlang des Marschweges einen Lagerplatz suchen...übliche Kriterien...Rückmeldung in einer Stunde,...Vorsicht und ab! Er machte ein betont ernstes Gesicht und wischte zum Gruß kurz an der Helmkante.

    Nach einer Stunden kamen sie am geeigneten Gelände an. Hier gab es Wiesen, Hügel und Wald...eben alles was Germania so ausmachte.
    Varro ließ anhalten und glitt aus dem Sattel. Sie würden sich zunächst einmal einrichten und dann würde es losgehen.
    Varro rief Ocella zu sich.

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    "Wie lange können wir heute noch marschieren? Wie viel Zeit ist für die Aufstellung eines Lagers für unsere Vexillatio erforderlich?"
    , fragte er somit beide relativ immediat.


    Die Frage konnte ihm der Plattfuß am besten beantworten, immerhin hatte er fast 400 Mann zum Lagerbau dabei. Die Aufgabe der Ala bestand in anderen Gebieten. Ich schlage vor zunächst Speculatores für ein geeignetes Gelände vorauszuschicken Tribun,...Er nickte er dem Centurio auffordernd zu den Wissensdurst des jungen Tribunen nach der Tagesmarschleistung der Legion zu stillen.

    Varro kam beritten auf den Campus und sah zufrieden, daß die Organisation gut durchdachgt war. Er saß ab und begab sich zu Ocella, der gerade noch mit einigen Eques sprach und mit dem Rücken zu ihm stand.
    Die Eques nahmen Haltung an als sie seiner gewahr wurden und bevor auch Ocella in die Starre verfallen konnte gab Varro Entwarnung;
    Steht bequem MÄnner,...Ocella,...auf ein Wort!
    Er ging ein paar Schritte und wartete bis Ocella seine Order gegeben hatte und die Equites sich an ihre Aufgaben machten. Nun, ...die Führung sieht deine Infanteristischen Einlagen etwas skeptisch, ...schließlich ist es unsere Aufgabe auf dem Pferderücken zu bleiben. Die Decurionen der anderen Turmae hatten am vorigen Abend in trauter Runde ihre Skepsis von der Abkehr des bewährten Ausbildungssystems gesprochen. Doch Varro verkaufte ihnen die Übung als Reform und Probelauf.
    Er lud die Herren zu einer Besichtigung ein. Er verzog leicht das gesicht als er Ocella dies nun mitteilte. ...ich rechne also mit mindestens vier Beobachtern.
    Nicht daß es etwaqs ausmachte, die Männer gaben immer ihr Bestes.

    Varro kam in die Ställe und lies sich von den Immunes die Futtervorräte zeigen. Das Ergebis war wenig zufriedenstellend. Danach inspizierte er die Unterbringung der Pferde und begutachtete die Verletzungen. Insgesamt waren die Ställe sauber und nur zwei Pferde dienstuntauglich, was im akzeptablen Bereich lag. Natürlich kritisierte er dies und das, denn es fand sich immer ein Mißstand. Katastrophal war die Undichtigkeit im Dach des Zeuglagers. Der anhaltendes Regen der letzten Tage hatte sich seinen Weg ins Innere gesucht und einige Sättelt durchnäßt. Varros Anordnung war klar, der Zeugwart bekam einen Anschiss warum er so etwas nicht bemerkt, die Ausrüstung an einen anderen , trockenen Ort zu verlagern und der Rest des Haufens die Anweisung ein neues Dach anzulegen.
    Final besuchte er noch die alten Übungspferde, welche ihr Gnadenbrot als Tarinings- und Übungspferdefür die Ausbildung erhielten. Es tat seinem Herzen immer wieder weh, daß alles irgendwann einmal sein Ende hatte, egal wie tapfer und loyal man war.

    Das waren keine guten Voraussetzungen. Varro zuckte leicht mit der Schulter. Ein bereits im Kampf ausgebildeter Mann war nur schwer auf die Methoden der Ala zu bringen. Es galt immer den Vergleich zu vermeiden. Der Kampf eines Equites, sollte er ihn denn führen unterschied sich grundsätzlich von dem was ein bäumefällender Barbar mit seinem Langschwert oder Axt so austobte. Nun denn, also...er griff zu einer Tabula. Du meldest dich bei Duplicarius Matinius auf dem Campus. Dort findet bereits eine Ausbildungsmaßnahme statt,... Er ritzte etwas in das Wachs und sah den Germanen ernst an. Lass deinen Musterungsbescheid hier und melde dich bei Matinius,...wir werden sehen ob du unserer Gemeinschaft würdig bist. Daraufhin wandte er den Blick wieder seiner Tabula zu. ...du darfst wegtreten!

    Varro sah den Germanen an und nickte verstehend. Das passiert leider immer häufiger Kunolf,...dabei dachte er an die Missio und das Niederbrennen des ganzen Dorfes. ...wenn du dich hier gut einfügst wird deine Einheit dir deine Familie und auch deinen Stamm so gut es geht ersetzen.
    Mit einer Geste hieß er ihn auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch platz zu nehmen.
    Nachdem er sich selber auch gesetzt hatte fragte er,
    ...was besitzt du für Fähigkeiten, ...also was zeichnet ich als Kunolf aus? Varro rieb sich das Kinn als er Kunolf musterte....vielleicht bist du ein Schmied oder ein Tischler?

    Varro sah den Neuzugang an. Ein Hüne, wenn auch jung. Er wandte sich dem Fenster zu und meinte, Steh´bequem Kunolf,...und jetzt sag´mir was dich zur Ala verschlagen hat!? Die Pferde würden sich sehr freuen diesen Kerl zu tragen.
    Abgesehen davon, daß die Fabrica wieder einmal Sonderschichten schieben musste um diverse Ausrüstungsgegenstände anzupassen.

    Das Klopfen riss Varro aus seinen Gedankenspielen. Auf seinem Tisch türmten sich Rollen und Tafeln mit Informationen über Bestände, Soll und Haben, Bezugsquellen und neue Bewerber um Lieferungen.
    Er blinzelte zur Türe,...sein Bursche war wieder mal nicht da.
    Intrare! Er stand währenddessen auf und goss sich etwas Wasser in einen Glasbecher den er vor kurzem in Mogo erstanden hatte.

    Es war offensichtlich, daß Ocella eine recht prakxisnahe Einstellung zu seiner neuen Aufgabe gewonnen hatte. Die Germanen kamen relativ schnell mit ihrer gesammelten Ausrüstung zurück und reihten sich in die schnaufende Tiro-Horde ein. Doch im Gegensatz zu diesen schien die Ausrüstung der Equites durchaus den Anforderungen zu entsprechen. Sie bückten sich deutlich weniger als die Tirones.
    Zufrieden grüßte er die Männer als er den Campus in Richtung Ställe verließ. Er wollte sehen ob die Umstellung auf Sommerfutter vollzogen worden war und vor allem wieviel Futter noch da war. Es wäre wieder an der Zeit sich um Nachschub zu bemühen.

    Varro nickte nur ernst und meinte, Steht bequem, Ocella,... er wußte es durchaus zu schätzen, daß sein Freund ihm diese Ehrerbietung gewährte.
    Wir haben doch diese neuen Germanen in die Turma bekommen,... Mit dem Kinn wies er auf die Gruppe am Rand des Campus.
    Der Praefect wil sie auf Tauglichkeit abklopfen,...ich könnte mir vorstellen, daß die Herren ein wenig Leibeertüchtigung brauchen könnten.
    Dabei grinste r Ocella verschwörerisch an, denn er wußte, daß dieser nun die nötigen Schritte einleiten würde.

    Varro sah sich die Burschen an, welche dem Spektakel auf dem Campus frönten. Der übliche Auswurf der Gesellschaft. Germanen die sich beim Feind verdingten hatten eine ungewisse Zukunft in der Ala und gar keine bei ihren Leuten. Er betrachtete die Kerle näher und erkannte jene Germanen die man in seine Turma strafversetzt hatte.
    Die Equites Baldur, Frowin Adalrich und Swidger. Wobei dieser Baldur der Rädelsführer zu sein schien. Dieser musste als erstes zerbrochen werden. In seiner Turma gab es nur zwei Leute die etwas zu sagen hatten und der zweite war auf keinen Fall Baldur.
    Er baute sich so auf, daß die Kerle seiner gewahr wurden. Doch wie erwartet ignorierten sie ihn. Nun, lächelte Varro kalt,...lassen wir es angehen...

    Varro erhob sich und nahm kurz Haltung an. Keine weiteren Fragen Praefectus,... Ein strammer Gruß, ...melde mich ab!
    Das war ja eine völlig neue Welt die sich ihm da auftat. Er fürchtete Ocella würde das ganz und gar nicht gefallen. Zu oft hatten sie in den vergangenen kalten Wintertagen von ihrem Leben bei der Classis geschwärmt.
    Ein letzter Blick auf den Kommandeur und er verschwand so schnell wie er gekommen war.

    Varro nickte verstehend. Das war also sein Auftrag. Eine Elite zu formen. Na dann.
    Servius Ocella ist oberflächlich betrachtet ein gewöhnlicher Mann, er besitzt jedoch ein ausgeprägtes Taktikgefühl und ist frei von Ängsten...
    Ocella hatte ihm mehr als einmal das Leben gerettet. ...und ist absolut loyal. Mehr konnte er nicht sagen,...das lag jetzt an Ocella selbst.
    Zur Führungsauftrag gab es wohl nichts weiter zu fragen.
    ...ich verstehe Praefectus,...haben die Equites und der Tiro bereits ihre Versetzung erhalten?
    Er würde sie einfach in die aktuelle Ausbildungsgruppe integrieren, damit sie ein für alle Mal kapierten was sie da geschworen hatten.

    Varro kam zurück zum Campus. Das Konditionstraining hatte bereits begonnen. Er wollte die neue Situation mit Ocella besprechen entschloss sich jedoch die erste Trainingseinheit abzuwarten. So stellte er sich an prominenter Stelle auf und sah sich das Spektakel an.

    Da trat er nun in seine Stube und sah sich um. Sie war lange sein Zuhause gewesen,....jedoch als Decurio hatte er eine größere Stube mit mehr Komfort. Er fragte sich ob er diesen Komfort noch brauchte.

    Varros Finger tippte wie von selbst auf die Tabulae und er nickte mit ernster Miene. Danke Praefectus,... 5 Galgenvögel in de Turma, das würde seine Turma zu einer Art Bewährungseinheit machen. Varro fragte sich ob er die Vorzeigeleistungen mit solchen Problemfällen auch noch bringen konnte.
    Es würden harte Zeiten auf sie zukommen. Nur eines Praefectus,...die Leistungen der Turma sind nicht ohne Eques Servius Ocella denkbar,...er ist meine rechte Hand und leitet in meiner Abwesenheit die Ausbildung. Ich würde es als Anerkennung und als Differenzierung zu Ranggleichen Problemfällen werten, wenn auch er eine Beförderung erhalten würde,... eigentlich nur eine Formalität,...Wie sieht es bei der Handhabung der Gesellen aus? Habe ich freie Hand bei erzieherischen Maßnahmen? Das würde den Ruch der Einheit zwar erhöhen,...aber auch ein Alleinstellungsmerkmal darstellen.