Varro beaufsichtigte die Aufschichtung der Scheiterhaufen für die Einäscherung der Gefallenen.
Das Wetter war günstig und das Holz trocken. Die Lücken zwischen den Stämmen wurden mit Stroh und Pech gefüllt. Es war ein großer Scheiterhaufen, würden doch 9 Equites dort verewigt werden.
Ein wenig abseits gab es einen weiteren, einzelnen Scheiterhaufen für den Subpraefectus Aemilius Bassus. Seine Asche sollte nach der crematio nach Roma geschafft werden um dort in der Familiengruft zu ruhen. Der Schmied hatte bereits eine Totenmaske gefertigt, von der Varro fand, daß sie eine sehr gute Arbeit war und sich mit den Meisterwerken aus Roma messen konnte. Wenngleich er nur den Rang bekleidete, ehrte sein Tod die Ala, denn er starb im Kampf für Rom. Ein schaler Geschmack kam Varro in den Mund. Wer weiß wie er mit dem neuen Sub ausgekommen wäre. Vielleicht war es gut so, denn er war der Sohn des LAPP. Dieser war nicht eben für seine Menschenfreundlichkeit bekannt. Warum sollte der Filius also anders sein. Patriziersöhne waren schon verwöhnte Bälger und wußten sich auf viele Arten durchzusetzen.
Die Equites der Ala würden gemeinsam im Totenschrein der Ala ruhen. Sie waren Brüder und wie Eins, da war es nicht von Belang ob sich die Asche vermischte.
Es tat ihm in der Seele weh, diese guten Männer verloren zu haben. Fast ein Drittel einer Turma hatte den Weg ins Elysium angetreten. Sie zu ersetzen, besonders die vier aus der Prima würde eine Herausforderung werden. Jeder wehrfähige Mann der bei Verstand war verließ die Provinz. Jede römische Familie zitterte ob der Aushebung der XXII. Wie er gehört hatte gab es schon einige Evocati um überhaupt eine schlagkräftige Truppe zu bekommen.
Gerade brachte man eine Tuchdekoration um den Scheiterhaufen des Amiliers an. Varro nickte und hieß die Scheiterhaufen für die Nacht mit gewachsten Tüchern abzudecken. Die ersten frischen Nächte hatten sich bereits eingestellt. Der Morgentau würde sicherlich hinderlich auf dem trockenen Holz sein.
Morgen,…Morgen würde es einen großen Tag geben…die Toten waren Mittelpunkt, doch gerade sie hatten am wenigsten davon.