Beiträge von Antiope

    Mein Blick verfinsterte sich wieder, als Curio mich wie einen Gegenstand behandelte, der nicht fühlte oder dachte. Als dann auch noch der Hausverwalter kam, wandte ich mich lächelnd an Hestia.


    Herrin, ich danke dir. Ich hätte dein Angebot auch liebend gerne angenommen, doch würde es aussehen als ob ich vor meiner Strafe davonlaufen wollte. Ich werde Euch gerne stets behilflich sein und werde es wohl auch müssen, doch...


    Ich beugte mich vor, damit es die Männer und Umstehenden nicht hören konnten und flüsterte in ihr Ohr.


    Sage dies bitte nicht deinem Vater, doch ich mag dich sehr gerne... Ob dir etwas daran liegt, ist zweifelbar, doch solltest du meine Hilfe benötigen, dir helfe ich ohne Widerstand.


    Laut sprach ich wieder


    Doch meine Strafe, wenngleich sie ungerecht ist, was wohl auch niemanden interessiert, nehme ich entgegen... Ich drücke mich nicht, auch wenn...


    Ich sprach nicht weiter, denn vor Curio war mir dies zu riskant.

    Ich sah ihn nachdenklich an. Einen Eisenring?


    Einen Eisenring, Herr? Mit Verlaub, aber ich finde das ein wenig übertrieben... was erhofft Ihr Euch davon einer Sklavin einen Eisenring umzulegen?


    Nun, bequem würde es ganz und gar nicht werden, schoss es mir durch den Kopf. Was erhoffte er sich davon? Dass die Menschen mich verachteten stand außer Frage und wenn ich gefürchtet würde - umso besser, dann ließ man mich wenigstens in Ruhe. Ich hatte mit der Peitsche gerechnet und sie wäre mir sogar beinahe lieber gewesen, denn so zeigte man noch eher die Kriegerin, indem man still etwas ertrug.


    Herr...


    Weiteres verschwieg ich, ich wollte ihm nicht die Illusion geben, dass ich mich vor der Strafe fürchtete. Sie passte mir nicht, würde aber nichts an mir und meinem Verhalten ändern, aber wenn er meinte..

    Herr, es ist insofern wichtig dass Ihr wisst, das ich die Tat nicht beabsichtigte, um zu verstehen, weshalb ich angriff. Ich wollte in ihm nur Angst wecken, damit er lernt sein Leben besser zu schätzen, welches ihm gebeben wurde... Ich habe ihn ... ich habe ihn doch nicht getötet, oder?


    Voller Angst sah ich ihn an. Angst ja... Aber sicherlich wusste Curio auch ganz genau dass diese Angst nicht von einer möglichen Strafe ausging, sondern einen Menschen getötet zu haben, der meiner Meinung nacht nicht sterben sollte. Dieser Agrippa hatte das Recht weiterzuleben: Er war ein Mann, er hatte mich beleidigt, doch einen wehrlosen und anscheinend auch leicht verrückten tötet eine Amazone nicht!


    Ich wüsste nicht wie ich an Eurer Stelle handeln würde, Herr, denn wir Amazonen nehmen keine Gefangenen. Wir halten uns keine Sklaven. Vielleicht müsstet ihr mich hart strafen, doch diese Entscheidung liegt bei euch, ich urteile nicht über mich selbst. Ich vermute Ihr versteht was ich meine...


    Stolz und selbstsicher, doch auch ein wenig freundlich sah ich ihn an. Erwartete tatsächlich dass ich ihm erzählte, wie meine Strafe aussehen würde? Selbst wenn ich eine Idee hätte - und diese wäre bei weitem nicht gering - würde ich sie ihm doch nicht vortragen. Sicherlich würde er mich auspeitschen lassen. Nein, toll fände ich es ganz bestimmt nicht. Sollte ich vielleicht einmal kurz das Thema "Tochter" streifen?!


    Ich möchte Euch gerne einmal eine Frage stellen, auch wenn diese vielleicht ein wenig unpassend für eine "Sklavin" ist. Würde es unter Eure Würde gehen ein normales Gespräch mit einem Sklaven zu führen? Oder würdet Ihr ein solches keinem Sklaven zutrauen... Nun, ich mag nicht in der Stellung sein, Fragen zu stellen, doch ich möchte gerne mehr über Eure Einstellung zu Sklaven erlernen.


    Das Wort Sklavin sprach ich mit einem beinahe sarkastischen Unterton aus.

    Ich wusste nicht mehr, was ich alles sagen sollte. Ich fühlte mich so unendlich schlecht und ein wenig schlechtes Gewissen plagte mich, genauso wie Angst. Welche Worte sollte ich wählen...?


    herr... ich... Ich weiß nicht, ich vermute es war Euer Freund der dort unten zu mir kam und...


    Ich atmete tief durch. Es würde vieles sein, dass ich ihm zu erzählen hatte. Ich wollte einfach einmal mit ihm reden, mir ein anderes Bild machen, denn solang ich hier bleiben sollte, sollte ich auch schon ein wenig leichteres Leben haben als es bislang war. Ich machte es mir unnötig schwer wenn ich bedachte, wie einfach es doch sein könnte. Aus leicht verstörten Augen sah ich ihn an - würde er mir überhaupt glauben?


    Der Römer der zu mir kam... Ich kenne seinen Namen nicht. Er forderte mich nach Provokationen auf, dass ich ihn töten solle... Ich... ich habe es nicht getan, oder? Es wäre das erste Mal dass ich verfehlt hätte, doch mir wurde schwindelig und ich sah nicht mehr wo ich hintraf... Ich wollte ihn verfehlen, denn er hatte erst einmal Strafe genung, töten würde ich nicht außerhalb eines Kampfes...


    Beinahe hektisch klangen meine sorgfältig zusammengelegten Worte. Ich hoffte er würde mir glauben. Es war die Wahrheit, ich log ihn dieses Mal nicht an. Ich hatte nicht vor ihn zu töten.


    Ehrlich gesagt habe ich sogar Mitleid mit ihm. Es steht mir wohl nicht zu Spekulationen zu betreiben, doch es muss schon sehr viel Verzweiflung dabei sein, sich von einer Sklavin umbringen lassen zu wollen. Den Schneid hatte ich gehabt, aber meine Ehre verbietet es mir. Ich töte nur im Kriege oder aus Notwehr... tötete...


    Wohlweislich nahm ich lieber die Vergangenheitsform, denn sonst würde er denken, ich würde nun wieder Rebellin spielen wollen, doch ich war noch zu schwach dazu.. Würde er sich überhaupt auf ein Gespräch mit einer "Sklavin" einlassen wollen, zumal sie einen Freund angegriffen hatte? Ich hoffte er würde, denn ich wollte den Manne schon ein wenig besser kennenlenren, denn schließlich hatte er über mein Schicksal zu verfügen. Unsicher sprach ich weiter...


    Ferner wollte ich wissen, wie ich bestraft werde, denn das dies geschieht, steht ja sicher außer Frage... oder, Dominus?


    Letzteres Wort musste ich mir wiederstrebend abzwingen, doch sah Curio nicht dass es mich Mühe kostete. Ich sah ihn zwar noch immer nicht als Herren an, sondern als Mann der über mein Schicksal zu urteilen hatte, doch sollte ich nach außen nicht immer meine Gedanken zeigen, das hatte ich schon bei den Römern gelernt. Mein Bein schmerzte wieder und ich bewegte es kurz um den Schmerz zu steigern, damit ich kurz Ruhe hatte von dieser Plage.

    Ich humpelte schwach in Richtung des Innenhofes, wollte ich doch Curio etwas sagen. Ich hoffe dass ich ihn auch wirklich hier antreffen könnte, denn der Weg war ziemlich beschwerlich. Ob er überhaupt noch ansprechbar ist? Oder war er mir nun so böse gesonnen dass er mich baldigst wieder wegschicken würde? Nun war ich endlich angelant, ich hatte das dreifache an normaler Zeit benötigt und stand nun da und erblickte meinen "Herren", lief langsam auf ihn zu, versuchte dennoch ein wenig würdevoll dabei auszusehen und doch schlechten Gewissens...


    Herr...?


    Noch immer war mir dieses Wort zuwider, doch ich würde es mir angewöhnen müssen. Ich wollte doch näher mit seiner Tochter in Kontakt kommen..

    Diese Hestia.. Warum tat sie dies alles für mich?`Ich war doch nun nur noch eine Sklavin... Ich versuchte zu sprechen, doch mir fielen keine Worte ein, so schwieg ich mit geschlossenen Augen. Als sie mir diese Statue in die Hand drückte musste ich mich schwer beherrschen, nicht neugierig zu schauen. Was hatte sie mir gegeben? Doch, ich brauchte noch ein wenig Zeit, Zeit um nachzudenken. Sie stellte mir gut duftendes Essen hin, dass mich lächeln ließ und als sie gegangen war, schwor ich mir, dass ich es ihr vergelten würde. Ich würde für sie ein wenig gehorsamer werden, damit man mich auch einmal ihr anvertraut. So werde ich sie, sollte es denn nötig sein, beschützen können. Es mag gegen meine Würde verstoßen, doch ohne dieses Mädchen, wer weiß schon wo ich dann wäre? Ich öffnete nach diesem Schwur den ich mir leistete, nämlich sie zu beschützen, meine Augen und sah auf den Gegenstand in meiner Hand und nun wurde mein Wille noch gestärkt.


    Danke, Mädchen... danke...


    Ich wusste ihren Namen nicht, ich versuchte mich an Curios Worte zu erinnern... Er sprach von einer Hestia und von einer Helena, doch wer war sie? Ich war froh wieder klarer denken zu kennen. Mühsam setzte ich mich auf meinem Lager auf und begann zu speisen. Ich würde Curio gleich aufsuchen, egal welche Schmerzen es mir machen würde. Getanes tat mir zwar nicht leid, doch ich würde mich bei ihm entschuldigen und ihm sagen, ich würde versuchen mich zumindest ein bisschen anzupassen. Ich konnte nicht mit ihm handeln, das war mir klar, doch ich wollte meinen Standpunkt zu seiner Tochter aufklären und nach ihrem Namen fragen. Vorsichtig stand ich nun auf und versuchte ein wenig zu laufen, es fiel mir schwer und mein Bein tat weh, doch ich musste zu Curio. Ich würde ihn dieses Mal mit Herr ansprechen, um meinen guten Willen zu zeigen. Meinen Stolz würde ich aber bestimmt nicht immer zurückhalten, nur ein wenig mäßigen, auch das beschloss ich. Somit humpelte ich vorsichtig in Richtung Innenhof, denn dort war es am wahrscheinlichsten, dass ich ihn antreffen würde, dachte ich mir.

    Nach der Operation begann ich langsam wieder etwas wahrzunehmen. Ich sah alles aus Schatten und es geschah recht viel. Doch sobald ich wieder bei Bewusstsein war, hielt ich die Hand, die mich beruhigte ganz fest. Ich wusste erst nicht wessen Hand das war, ich wusste nicht, wo ich hingebracht wurde und was überhaupt geschah. Ich wusste nur dass ich einen wahnsinnigen Hunger hatte, aber dennoch appetitlos war. Doch die Hand ließ mich los und ich öffnete schwach die Augen, hörte leise Stimmen und sah wie Agrippa weggebracht wurde. Hatte ich ihn verfehlt? Nun, es war in meiner Absicht, dass ich ihn nicht traf, hoffentlich geschah das auch so... Schwach schloss ich wieder meine Augen und fühlte wie ich fortgebracht wurde.


    Ich wachte wieder in einem Zimmer auf und kannte alles ein wenig klarer erkennen und auch meine Gedanken waren besser beisammen. Wie kam ich hierher? Nun, hoffentlich würde ich nicht lange hier alleine bleiben... Ich musste loswerden, dass es mir leid tat, Agrippa im Keller angegriffen zu haben, ich hatte ihn bestimmt getroffen und einen wehrlosen angreifen war einer Amazone unwürdig..

    Ich sah aus den Augenwinkeln zu Hestia... Ich wusste nicht was sie sagte, aber mir war es auch egal. Ich wollte schlafen. Ich wusste nicht wer sie war, ich griff nach ihrer Hand als wäre sie meine Schwester von damals...


    Was...


    Ich zitterte ein wenig, wusste nicht was ich sagen sollte und entspannte mich wieder. Es würde alles gut, nur was sollte gut werden? Ich wusste es nicht.. Dann war wieder alles schwarz.

    Ich sah aus glasigen Augen zu Publíus auf als er meine Zelle betrat. Ich erkannte ihn im ersten Moment gar nicht. Ich wollte auftstehen und fliehen, doch es gelang mir nur sehr langsam mich aufzurappeln und da ging die Tür schon wieder zu. Bevor Publius sprach, fragte ich in einem schlappen und müden Ton:


    Römer, was willst du von mir? Geh, lass mich allein...


    Doch er schien keine Notiz von meinen Worten zu nehmen. Nachdem ich aufgestanden bin dachte ich schon wieder ein bisschen weniger vernebelt, torkelte zwar noch ein wenig, doch mein Blick wurde klarer, ebenso wie meine Gedanken. Ich fühlte wie meine Kraft ein wenig zurückkehrte.


    Vor dieser Strafe hätte ich keinerlei Angst und ich glaube du Römer, du müsstest es wissen. Oder bist du kein Krieger?


    Meine Stimme klang bewusst ein wenig arrogant und sehr stolz. Davor hatte ich wirklich kaum Angst, nicht vor dem Tode sondern vor der Art des Todes graute es mir ein wenig, aber als Angst konnte man dieses Gefühl nicht bezeichnen. Ich sah ihn aus meinen Augen an - ich musste sehr schwach aussehen, doch der Schein täuschte.. Noch schützte dieses Aussehen mich. Verwundert sah ich, wie er nach seinem Dolch griff... Wollte er mich nun töten? Ich dachte ich sollte dienen?


    Römer, weißt du, dass das Sklavendasein für eine Amazone noch schlimmer ist als der Tod? Sicher weißt du es, sonst würdest du es nicht sagen... Doch warum...


    Weiter kam ich nicht, denn er sprach weiter und ich lauschte seinen Worten. Dass ich seine Achillesverse getroffen hatte, war keineswegs ein Zufall gewesen, ich tat es mit Absicht. Ich wollte ihm Angst machen, er sollte denken er müsste wie der Krieger sterben. Doch da begann er von Penthesilea zu sprechen, eine Frau die ich nicht persönlich kannte, doch sehr verehre. Ich versuchte nachdem er geendet hatte völlig ruhig zu bleiben, doch es gelang mir nicht. Ich war aufgebracht, wie konnte er nur soetwas sagen. Oh Achilles... Alle glaubten er hätte sich in diese starke Frau verliebt, doch warum tat er ihr die größte Schmach an und entblößte sie vor aller Augen? Warum schändete er sie? Ja, ich wusste von Penthesileas Schicksal...
    Doch was war das? Er warf mir den Dolch vor die Füße und verlangte dass ich sein Leben beendete? War das ein Test? Ich würde es nicht tun, denn wenn ein Römer schon so verzweifelt war, würde das Leben sicherlich die größere Strafe sein. Allerdings hatte er frevlerische Worte in den Mund genommen... Ich würde den Zufall walten lassen. Ich bückte mich vorsichtig und hob den Dolch auf - oh wie er es mir büßen würden, wenn er denn auch sterben sollte. Doch schon jetzt ahnte ich, dass es unter meine Würde ging einen Zivilisten zu töten... einen wehrlosen... Ich stürmte auf ihn zu, sah rot vor Wut, doch Hemmungen fühlte ich keine.


    Yaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa,


    schrie ich lautstark. Direkt neben seinem Hals, nähe der Schulter splitterte der Dolch die Wand und die Klinge zersprang, streifte Agrippas Hals und danach meinen Oberschenkel, während die abgebrochene Klinge herunterfiel. Einen Riss hatte ich auch direkt an seiner Schulter verursacht, doch war dieser kaum sichtbar, blutete aber. Auf einmal strömte alle Hitze auf mich ein, ich glaubte unter einem explodierenden Vulkan zu stehen und brach zusammen... Dunkelheit.


    __


    Antiope lag nun zu Füßen des leicht verstörten Agrippas. Seine Hand fuhr zu seinem Hals als der stechende Schmerz ihn durchfuhr. Scheinbar war Antiope bewusstlos und Blut lief von ihrem Bein aus über den Boden...

    Also wenn ich ehrlich bin sollte man diese Unterredung komplett unterbinden, das geht unter mein... mein *die Worte fehlen*


    war jetzt auch mein letzter Beitrag, aber das von Flavius konnte ich nicht auf mir sitzen lassen ;)

    *grml* Pfoten weg!!! ich lasse mich nicht von Männern nehmen, wenn ihr das verlangt, Flavius! *g* ich bin eine amazone und lasse mich nicht gegen meinen willen antatschen. Frag mal Matinius was ich mit leuten mache, die mich ärgern *fg*

    Sim-Off:

    Letztes Posting ;): Nun, sim - off würde ich eher sagen "was ist das fürne sklavin", auch wenn ich das sim - on ganz anders sehe :D

    Ich sah ihn bloß an, versuchte nicht wieder frech zu werden...


    Ja, er hat mich geschickt, da er momentan verhindert ist...


    Sim-Off:

    Ich hab vergessen dass das alles gar nicht ging, weil im Keller eingesperrt bin X( Tut mir leid..

    Nun brach mein dirtter Tag in dieser dunklen Zelle an. Meine Stimmung wurde immer stumpfer und trotz des Essens magerte ich ab. Vieles von den Vorräten hatte ich nicht angetastet, denn in dieser Finsternis war mir nicht nach Essen. Und ich meine nicht die Finsternis, die man sieht. Nein, die Finsternis die herrschte war Finsternis in meiner Seele. Hatte man mich hier unten vergessen? Diese junge Frau wusste doch, dass sie hier war, warum besuchte sie niemand? Ich ließ keine Tränen zu, auch wenn sie mehr denn je in meinen Augen drückten und versuchten meine weiblichen Gefühle zu zeigen. In diesem engen Raum roch es schon wahnsinnig unangenehm und ich fühlte, dass ich krank wurde. Ich hatte eine sehr warme Stirn und auch meine Seele litt.


    Die Vögel dort draußen, sangen noch immer wie an meinem ersten Tag, doch schien der Gesang gequält. War meine Wahrnehmung gestört? Ich hatte einen trüben Blick und war schon ein wenig sichtlich abgemagert. Dies konnte man zuvor nicht sehen, doch bei dem Essen dass ich überließ war es kein Wunder. Nur an meinem ersten Tag hatte ich einige Trauben gegessen und am gestrigen Tag. Ich hatte beschlossen nun nichts mehr zu Essen, denn scheinbar musste ich mein Leben hier fristen, aber ich entschied mich für die Mutter von allem.


    Ich begann wieder ein wenig zu singen, allerdings hatte ich seitdem ich eingesperrt wurde keinen Tropfen mehr zu mir genommen und meine Stimme war völlig brüchig und durch meinen Zustand auch schwächlich. Diese Rolle passte ganz und gar nicht zu mir, doch scheinbar gab es doch etwas, dass die Kraft einer Amazone überstieg: Mit den eigenen Gerüchen und dem Gesang der Vögel eingesperrt zu sein. Meine Augen waren glasig, dessen bin ich mir sicher und ich hoffte man würde mich doch noch berfreien. Ich glaubte allerdings nicht daran..


    So grün, die Weite des Landes... So weit, meine Heimat... So frei war mein Leben und nun sitze ich hier und warte auf das Schicksal...


    Ich sprach diese Worte ein wenig wie Gesang aus, es kam aus meinem tiefsten Inneren. Ich hoffte, Curio hatte es nicht gehört. Noch immer veharrte ich mit angezogenen Knien, ich wollte mich auf diesem engen Raum nicht weiter bewegen als bis zu der Ecke wo ich meiner Natur nachging. Worauf ich allerdings hoffte indem ich so saß, weiß ich nicht.


    Doch mein Stolz war nicht gebrochen, wenn mein Körper auch langsam schwächelte. Ich hielt den Winter aus und die Zeiten wo das Tier knapp wurde. Doch diese Enge ging über meine Geduld, meinen Stolz und meinen Verstand. Wie konnte man das nur einem Menschen antun? Wollten sie mich verhungern lassen, sollte dies meine Todesstrafe werden? Ich dachte darüber nach, wie ich mein Leben anders enden lassen könnte und nicht so schmählich durch Hunger in einer Zelle.


    Verdammt ich bin eine Kriegerin und dieses Wissen wird mir nicht einmal der Tod. geschweige denn dieser Römer nehmen können!


    Beinahe wie eine Parole klangen diese Worte in meinen Ohren.

    Während ich so leise vor mich hinsang hörte ich Schritte draußen vor dem Gitter, doch ich ließ mich nicht beirren. Da war plötzlich Stille und ich verstummte. Genau in diesem Moment kamen die Worte die eigentlich nun von meinen Lippen gekommen wären, aus dem Munde der Hestia. Ich lauschte - woher kam sie, dass sie meine Sitten und sogar meine Lieder kannte? Ich lauschte ihrer Stimme und sie machte das gut. Ich beschloss es ihr auch demnächst zu sagen, sofern ich sie vor meinem Tode noch sehen würde. Gerade wollte ich zu ihr aufsehen, da verstummte sie und ging davon. Erstaunt sah ich auf die Lebensmittel die sie mir hinterließ und es rührte mich im Inneren sehr. Ich griff sie mir dankbar und sollte ich sie jemals wiedersehen würde ich ihr meine Dankbarkeit auch zeigen. Sie sah anscheinend noch mehr in mir als eine Sklavin... Ich setzte mich nun wieder auf den kalten Boden und harrte der Dinge die noch kommen mögen. Nun, während ich das Essen betrachtete, fiel mir ein dass ich seit mindestens drei, wenn nicht sogar mehr Tagen kein Essen bekommen hatte. Noch war ich dies aus meinem alten Leben gewöhnt, während der Winterzeit war das Essen immer recht karg geblieben. Ich hoffte sehr ich würde nicht verweichlichen wie all die römischen Frauen... Ich begann die Weintrauben zu essen und dachte ein wenig über diese Hestia nach...

    Völlig kalt reagierte ich als die Schlange auf meinen Leib überging. Sicherlich müsste ich wachsam sein, denn sie schien Hestia wirklich zu gehorchen und damit ist nicht zu spaßen, doch wie man sich vor einer Schlange schützen muss, wusste ich durchaus und somit hatte ich keine Angst. Keine große.. Ich schüttelte bei Agrippas Reaktion beinahe belustigt den Kopf, doch warum sollte er etwas anderes denken? Doch Hestia löste ein wenig Misstrauen in mir aus, warum kannte sich dieses Mädchen so gut aus? Sie könnte gefährlich werden. Da wurde ich schon gepackt und fortgebracht. Während sie mich wegschleppten wehrte ich mich mit aller Macht und kratzte einen tiefen Riss in des Hausverwalters Gesicht.


    Lasst mich!


    Ich konnte einen Moment Ruhe bekommen. Ich hegte Mitleid für den Gast und schaffte es die Männer mit meiner Kraft zum Stehen zu bekommen und wandte mich nochmal Agrippa zu. Dieser armselige Mann...


    Du bist nicht vergiftet du Tor...


    Das "Tor" war eigentlich nicht eingeplant, doch rutschte es mir über die Lippen. Nun wurde ich endgültig fortgebracht und in ein dunkles Kellerzimmer gebracht. Als sie mich alleinließen sah ich aus dem vergitterten Fenster, sah das Grün und die Vögel hörte ich zwitschern. Mein Herz drohte zu zerbrechen als ich diese Pracht wahrnehmen, doch nicht spüren durfte. Ich ging zu den Gittern und reichte meine Hand hinaus, fühlte die Sonne auf ihr, doch ich konnte nicht hinaus... Ich drehte mich und sah mich um. In manchen dunklen Ecken konnte ich nichts erkennen, nur Dunkelheit. Ich untersuchte den ganzen Raum auf nur den geringstem spitzen Gegenstand, doch ich fand absolut nichts, nicht einmal einen abgesplitterten Stein. Da fiel mir das eingegitterte Fenster ein und taste mit meiner Hand draußen herum, bis einen Stein gefunden hatte, der in meine Hand passte. Nun würde ich sicherlich getötet werden, doch ich würde meine Haut so teuer wie möglich verkaufen. Ich versteckte den Stein an meinem Gürtel, dort war er zwar unsicher, doch immerhin auch unsichtbar für nichtsahnende Augen. Doch traurig blieb ich dennoch, setzte mich auf den kalten Kellerboden und zog meine Knie an. Draußen war Freiheit... dort wo der Horizont beginnt... Leise begann ich ein Lied in meiner Sprache zu singen..

    Ich sah dass dieser stinkende Hausverwalter auf mich zukam. In völliger Ruhe stand ich inmitten des Tumultes. Ich sah den unangenehmen Zeitgenosssen an und sprach:


    Denk an meine Warnung, der nächste könntest du sein, wenn du nicht deine dreckigen Finger von mir lässt...,


    ich zischte diese Worte, doch grinsen musste ich dennoch. Ich war über mich selbst erstaunt, dass mich das alles so kalt ließ. Vermutlich hatte es keiner der Römer bislang vermocht, meinen Willen auch nur anzugreifen und dies erfüllte mich mit Stolz. Sollten sie es nur versuchen, ich würde standhaft bleiben. Drohend sah ich den Manne an, ich hoffte meine Worte über meine Priesterausbildung hielt ihn mir noch immer vom Leibe... Dann sah ich zu Agrippa der bereits behandelt wurde. Was würde nun auf mich zukommen.. Doch mein Blick verriet keine Zweifel... nein...


    Nein, ganz besonders von deinen dreckigen Fingern und deinem stinkenden Mund werde ich mir nichts sagen lassen...


    Wie ich diesen Mann hasste...