Beiträge von Antiope

    Ich grinste noch immer. Oh dieser Kerl war mir sowas von egal.


    "So und wenn du gekommen bist wirst du gedenken den Legaten aufzusuchen, richtig? Nichtmal selber anziehen... Naja."


    Ich machte mich gemächlich wieder ins Atrium.

    Ein ehrliches Lächeln kam auf meine Lippen, nach all den Wochen getrennt von Selnya. Ich machte mich auf den Weg und rief noch zwinkernd!


    "Sehr gern, ich werd mein bestes geben!"

    Ich sah ihn verblüfft an.


    "Ja, der Curio war der erste der mich versuchte zu unterwerfen. Er scheiterte, ich vermute deshalb bin ich hier. Und die Stumme von der du sprichst.. Ihr Name ist Selnya. Sie ist noch immer bei Curio."

    Ich sah zu ihm. Und ich beschloss ganz ich selbst zu sein, wollte nicht lügen.

    "Ich bin keine Sklavin, nicht aus meiner Sicht. Und ich weiß nicht wem ich nach römischen Gesetz gehören soll. Ich bin irgendwie hier gelandet..."


    Ob er jetzt noch immer so verständnisvoll sein würde? Ich zweifelte ernsthaft...

    Ich tat so als würde ich mich bücken um etwas an meiner Tunika zurechtzuziehen und dabei wurde ein Stück meines blutigen Rückens sichtbar. Den Verband hatte ich wieder abgemacht weil der klebte. Dann wandte ich mich wieder dem Manne zu.

    "Wen soll ich denn melden? Ich werde einmal fragen! Aber ich weiß nicht ob ich ihn finde.."

    Ich hatte mich nur kurz versteckt, natürlich wollte ich nicht dass Hungaricus herkam. Danach war ich wieder zu dem Fremden geeilt um ihn ins Atrium zu geleiten. Hier angekommen sprach ich:

    "Ich konnte ihn leider nicht finden. Ich habe in seinem Schlafzimmer nicht nachgesehen, eine Art Hort des Schreckens und sollte er da drin sein wird er sichelrich nicht gestört werden wollen..."


    Ich betrachtete ihn genau, mein Blick war nun ruhiger.

    Wo war der Unterschied? Ich ging einfach los und in die Speisekammer. Ursus hatte wirklich hervorragend aufgeräumt. Ich besah mir den Wein und schloss meine Augen um irgendeinen herauszuholen - ich kannte mich beim besten Willen nicht aus. Ich eilte in die Küche um ein Glas zu holen und erschien dann wieder bei dem Fremden.

    "So, nun da du versorgt bist, Herr, werde ich Hungaricus suchen gehen. Oder hast du noch einen Wunsch den man dir erfüllen könnte?"


    Ich lächelte ihn vielsagend an. Doch dann zwinkerte ich und machte mich auf den Weg. Ich musste erst lernen ihn einzuschätzen.

    In meinem Kopf arbeitete es, während ich ihn musterte. Er schien sehr freundlich zu sein und... Ich setzte ein nettes Lächeln auf, ein leicht schüchternes...


    "Ich habe ihn das letzte Mal gesehen, als er mich auspeitschen ließ, ich weiß nicht genau ob er hier ist. Doch kommt herein, Herr. Kann ich Dir etwas zu trinken anbieten?"


    Ich machte ihm platz und schloss die Tür hinter mir. Als sein Rücken mir zugewandt war blitzten meine Augen kurz auf, doch ich beließ es bei meiner freundlichen Art.

    Feindselig sah ich den Römer an, der da vor mir stand. Mein Blick war böse und meine Gefühle voller Hass. Ich hasste dieses Volk, sie mähten alles nieder was sie sahen und ihnen nicht passte.


    "Was willst du?"

    Ich trat mit noch leicht gebeugter Körperhaltung ein, denn mein Rücken schmerzte entsetzlich. Die Peitschenhiebe hatten gesessen und mich nur noch mehr in meinem Wunsch bestärkt, aus diesem Loch herauszukommen, hinaus in die weiten Ebenen. Ich sah mich um, eine neue Sklavin sollte hier sein. Ich war neugierig.

    Mein Oberkörper war nun völlig in Verband gehüllt und das war auch der Grund warum ich mir die zerrissene Tunika nicht wieder anzog. Um meine Blöße zu verbergen nahm ich mir die Decke und schlang sie um mich. Ich erwiederte seinen Blick, mir ein leises Lächeln abringend.


    Ich öffnete kurz den Mund, doch wusste ich nicht was ich sagen sollte und schloss ihn wieder. Eine große Rednerin war ich noch nie gewesen, doch für gewöhnlich fielen mir immer irgendwelche Themen ein. Ich begann mein Gehirn in Betrieb zu nehmen...


    Danke... ich... denke das wird helfen...

    Ich roch die Salbe und seufzte tief. Diese hatte ich früher schon bei ihren ersten Reitversuchen aufgeschmiert bekommen, zumindest roch sie ähnlich. Ich musste unweigerlich lächeln. Wie oft ich damals vom Pferd gefallen war und danach nie wieder... Au.. Es brannte teilweise und doch war diese "Massage" ansatzweise angenehm.


    Als er fertig wurde bemerkte ich sein Stocken und es dauerte nicht lange bis ich dessen gewahr wurde, weshalb er stockte. Mühsam richtete ich mich auf, den Rücken zu ihm und ließ die zerrissene Tunika über meine Schultern gleiten. Diese aufrechte Haltung schmerzte, doch anders ging es nicht...

    Als ich mich leicht auf die Seite drehen wollte stach mein Rücken ein wenig und ich biss mir auf die ohnehin blutigen Lippen. Doch das änderte nichts an dem Flattern in meinem Magen. In mir stieg die Frage hoch, ob Ursus auch so fühlte, denn statt mich seltsam anzusehen küsste er mich abermals.


    Ursus... würdest du.. ich meine... Vielleicht meinen Rücken etwas versorgen? Bevor sich alles entzündet?